teil 2: spektroskopie der solaren neutrinos

Werbung
Welt der Wissenschaft: Astrophysik
Astrophysik mit Neutrinos
Teil 2: Spektroskopie der solaren Neutrinos
Nachdem mit der Entdeckung der Neutrino-Oszillationen das Rätsel der fehlenden
solaren Neutrinos geklärt wurde, dienen die Neutrino-Experimente nun der
Erforschung der Sonne. Die spektrale Auflösung moderner Detektoren ermöglicht
immer detailliertere Rückschlüsse auf die im Sonneninneren herrschenden
Bedingungen.
Von Lothar Oberauer und Michael Wurm
I
m ersten Teil dieses Beitrags haben
Wenn sich nun ein Teil der in der Sonne
wir das für lange Zeit ungelöste Rät-
erzeugten Elektron-Neutrinos auf dem
sel der solaren Neutrinos dargestellt
Weg zur Erde in Neutrinos einer anderen
und gezeigt, wie alle experimentel-
Art umwandelt, dann ergibt sich radio-
weis der Neutrino-Oszillationen
len Ergebnisse eine astrophysikalische,
chemisch gemessen eine kleinere Rate als
auf ihrem Weg von der Sonne zur
also eine auf die Fusionsprozesse im In-
jene, die ohne diesen Effekt zu erwarten
Erde wurde das langjährige Rätsel
nersten der Sonne bezogene Lösung aus-
wäre. Damit ließe sich also der radioche-
der fehlenden solaren Neutrinos
schließen (siehe SuW 2/2010, S. 30). Dem-
mische Befund erklären.
endlich gelöst.
nach ist des Neutrinorätsels Lösung in den
Und wie sieht dies bei Experimenten
ó Damit lassen sich die nun besser
intrinsischen Eigenschaften der Neutrinos
wie Kamiokande aus, die auf dem Nach-
verstandenen Neutrinos – wie
selbst zu suchen, und mit diesen wollen
weis von Streuprozessen beruhen? Die
ursprünglich beabsichtigt – als
wir uns nun befassen.
Wahrscheinlichkeit für die Streuung an
In Kürze
ó Mit dem experimentellen Nach-
Sonden zur detaillierten Untersuchung der Prozesse im innersten
Neutrino-Oszillationen
Kern der Sonne nutzen.
Wir kennen in der Natur drei verschie-
oder Tauon-Neutrinos. Folglich könnte
dene Arten von Neutrinos: das Elektron-
eine Umwandlung der Elektron-Neutrinos
experimente der nächsten
Neutrino νe, das Myon-Neutrino νμ und
in eine andere Art auch die Ergebnisse
Generation wird sich die Neutrino-
das Tauon-Neutrino νt. Sie sind jeweils
der auf Streuprozessen basierenden Mes-
Astrophysik neben der Sonne auch
mit den entsprechenden geladenen Lep-
sungen erklären.
dem Studium der Sterne und ihrer
tonen e–, μ– und t– assoziiert. Die Kernre-
Wie aber kann dieser Effekt, die so ge-
Entwicklung sowie zahlreichen
aktionen in der Sonne produzieren nur
nannte Neutrino-Oszillation, erfolgen?
weiteren Quellen, etwa den
Elektron-Neutrinos, und die bisher durch-
Wenn das Neutrino, im Herzen der Sonne
Supernovae in unserer Galaxis
geführten radiochemischen Experimente
als Elektron-Neutrino geboren, sich aus
oder sogar im frühen Universum,
sind ausschließlich für Neutrinos dieser
mehreren Zuständen unterschiedlicher
widmen können.
Art empfindlich. Denn ein Myon- oder
Masse zusammensetzt, wäre dieser Effekt
Tauon-Neutrino kann die im ersten Teil
sogar unausweichlich. Die verschiedenen
dieses Artikels beschriebenen Nachweis-
Masseneigenzustände bewegen sich näm-
reaktionen an Chlor- oder Gallium-Kernen
lich mit unterschiedlichen Geschwindig-
nicht auslösen, weil ihre Energie nicht aus-
keiten fort. Deshalb würde nach einer be-
reicht, um die wesentlich massereicheren
Leptonen μ– und t– zu produzieren.
stimmten Laufstrecke das ursprüngliche
ó Mit dem Anlaufen der Neutrino-
28
Elektronen ist für Elektron-Neutrinos um
März 2010
etwa einen Faktor 5 größer als für Myon-
Mischungsverhältnis verloren gehen.
Sterne und Weltraum
Laboratori Nazionali del Gran Sasso (LNGS)
Wer sich von der adriatischen Küste
kommend dem Gran-Sasso-Massiv in
den italienischen Abruzzen nähert,
Das bedeutet aber, dass die Wahr-
ganz anderen Teilchen, den neutralen
dem leuchtet dessen Name »Großer
scheinlichkeit, das Teilchen in einem
Kaonen, in Beschleunigerexperimenten
Stein« unmittelbar ein. Die 1800
gegebenen Abstand von der Sonne als
beobachtet und schon früh von dem the-
Meter mächtigen Gesteinsmassen
Elektron-Neutrino
nicht
oretischen Physiker Bruno Pontecorvo als
schirmen die tief im Inneren des
mehr bei 100 Prozent liegt, sondern da-
Lösung des Rätsels der solaren Neutrinos
Berges gelegenen Laboratori
runter. Der genaue Wert hängt von den so
vorgeschlagen.
Nazionali vor Störstrahlung ab: Hier
vorzufinden,
genannten Mischungswinkeln ab, welche
Was wissen wir heute experimentell
die ursprüngliche Zusammensetzung des
über die Massen der drei Neutrino-Arten?
Elektron-Neutrinos beschreiben. Nach
Die Massendifferenzen können über die
einer weiteren Flugstrecke würde das Mi-
Oszillationslängen gemessen werden. Es
schungsverhältnis den ursprünglichen
Wert wieder annehmen und das Teilchen
gibt eine große Massendifferenz (etwa
3 3 10–3 eV) und eine kleine Massendiffe-
sich wieder im Ausgangszustand befin-
renz (etwa 8 3 10–5 eV), wobei die Zuord-
den. Es schwingt sozusagen während
nung der drei Massenzustände zu den
seiner Reise durch den Weltraum ständig
drei Neutrino-Arten noch nicht eindeutig
von einer Art zur anderen und wieder
bestimmt ist. Auf jeden Fall ist aber das
zurück.
schwerste Neutrino nur etwa 0,05 eV
Die Frequenz dieser Oszillation hängt
massereicher als das leichteste, und es ist
von der Massendifferenz der verschie-
nicht ausgeschlossen, dass Letzteres die
fangen Physiker aus aller Welt die
geisterhaften Neutrinos ein.
denen Neutrinoarten und von der Energie
der Neutrinos ab. Je größer der Quotient
dieser beiden Größen ist, desto schneller
Damit Schüler aktiv
laufen die Massenzustände auseinan-
mit den Inhalten dieses
der und desto höher ist die Frequenz
Beitrags arbeiten können,
der Neutrino-Oszillation. Genau gesagt
stehen auf unserer Inter-
hängt diese Frequenz von der Größe
(m22 – m12) / Eν ab, wobei m1 und m2 die
netseite www.wissenschaft-schulen.de didaktische Materialien zur freien Verfügung.
Werte der Masseneigenzustände sind
alen Oberstufe behandelt werden kann. Unser Projekt »Wissenschaft in die Schulen!«
und Eν die Energie der Neutrinos bezeich-
führen wir in Zusammenarbeit mit der Landesakademie für Lehrerfortbildung in Bad
net. Dieser quantenmechanische Effekt
Wildbad und dem Haus der Astronomie in Heidelberg durch.
Darin wird gezeigt, wie das Thema im Rahmen des Physikunterrichts in der gymnasi-
wurde bereits in den 1960er Jahren bei
www.astronomie-heute.de
März 2010
29
In diesem riesigen Detektor im Inneren des
Sudbury Neutrino Observatory (SNO)
wurden von 1999 bis 2006 Bor-8-Neutrinos
von der Sonne nachgewiesen. Das Herzstück des Experiments bildeten 1000
Tonnen schweren Wassers, die in dem
gezeigten zwölf Meter messenden,
kugelförmigen und durchsichtigen
Akryltank enthalten waren. Die von den
Neutrinos im Wasser erzeugten Tscherenkow-Lichtblitze wurden von den etwa
10 000 den Wassertank umgebenden
E. Orlando, Lawrence Berkeley National Laboratory
Lichtdetektoren nachgewiesen.
Ruhemasse Null besitzt. Für die Masse des
wird. Genaue Analysen aller verfügbaren
Sonnenneutrinos zu nutzen. Der eine
Elektron-Neutrinos gibt es eine experi-
experimentellen Resultate waren zwar
steht nur für Elektron-Neutrinos offen:
mentelle obere Grenze von etwa 2 eV.
in guter Übereinstimmung damit und
(CC) νe + D → p + p + e–
Da die Neutrino-Oszillationen von den
engten auch mögliche Werte der Massen-
Massendifferenzen abhängen, können sie
unterschiede und Mischungswinkel ein,
sich nur dann ausbilden, wenn zumindest
allein der schlagende Beweis für die Exi-
Diese erste Reaktion ist im Wesentlichen
eine Neutrinoart eine nicht verschwin-
stenz der Neutrino-Oszillationen fehlte
die gleiche, die wir schon von den Chlor-
dende Ruhemasse besitzt. Dies ist aber
noch.
und Gallium-Experimenten kennen: Ein
im Standardmodell der Teilchenphysik
Neutron reagiert mit einem Elektron-
nicht vorgesehen. Die Beobachtung von
Des Rätsels Lösung
Neutrino-Oszillationen bedeutet also, dass
Wenn man nur zeigen könnte, dass ein
Elektron. Myon- oder Tauon-Neutrinos
eine Erweiterung des Standardmodells
Teil der Elektron-Neutrinos auf der Reise
können dies nicht. Hingegen ist die zweite
erforderlich ist. Zudem kann dies, abhän-
von der Sonne zur Erde in eine andere
Reaktion:
gig von der Größe der Neutrinomasse,
Art oszilliert ist! Für ein Experiment im
erhebliche kosmologische Konsequenzen
Sudbury Neutrino Observatory (SNO) in
haben. Neutrinos tragen mit ihrer Masse
der Creighton-Mine bei Sudbury, Kanada,
zu der heißen Dunklen Materie im Univer-
wurde zu diesem Zweck ein 1000 Tonnen
sum bei und beeinflussen die Strukturbil-
schwerer Tsche­renkow-Detektor gebaut,
scheinlichkeit erlaubt (x = e, μ, t). Hier
dung der Materie auf großen Skalen. Dies
mit dem von 1999 bis 2006 solare Neu-
wird das Deuteron (ein gebundener Zu-
erklärt das starke Interesse der Physiker
trinos nachgewiesen wurden (siehe Bild
stand eines Protons mit einem Neutron)
und Astronomen an dieser Fragestellung.
oben). Anstatt normalen Wassers wie im
durch das Neutrino in seine Bestandteile
Wichtige Aspekte der Teilchenphysik, der
aufgebrochen. Das Deuteron wird also ge-
Astrophysik und der Kosmologie sind hier
Super-Kamiokande-Experiment
wurde
schweres Wasser, D2O, verwendet. In bei-
miteinander verknüpft.
den Detektoren ist die elastische Streuung
Neutrino zu einem Proton und einem
(NC) νx + D → n + p + νx
für alle Neutrinoarten mit gleicher Wahr-
spalten, und dazu ist eine Mindestenergie
Ende der 1980er Jahre wurde von Sanis-
(ES) von Neutrinos an Elektronen möglich:
von 2,2 MeV nötig. Diese Mindestenergie
wird zum größten Teil von solaren 8B-
lav Mikheyev, Alexei Smirnov und Lincoln
Die Wahrscheinlichkeit für den Nachweis
Neutrinos aufgebracht, deren Energie-
Wolfenstein gezeigt, wie diese Neutrino-
von Elektron-Neutrinos über diesen Pro-
spektrum sich ja bis 14 MeV erstreckt (sie­
Oszillationen durch das Plasma im Innern
zess ist aber etwa fünfmal so groß wie die
he den ersten Teil dieses Artikels). Dabei
der Sonne modifiziert werden können. Da-
für Myon- und Tauon-Neutrinos.
spielt die Neutrinoart keine Rolle, denn es
wird kein geladenes Lepton erzeugt.
bei wird eine explizite Abhängigkeit ihrer
Das im Detektor-Volumen des SNO-
Frequenz von der Neutrinoenergie vorher-
Experiments enthaltene Deuterium er­
Im SNO-Experiment wurden sowohl
gesagt, die wiederum vom tatsächlichen
laubt darüber hinaus zwei zusätzliche
die Elektronen der Reaktion (CC) als auch
Wert des Massenunterschieds modifiziert
Reaktionskanäle für den Nachweis von
die Neutronen der Reaktion (NC) beob­
30
März 2010
Sterne und Weltraum
achtet. Die Neutronen wurden nach ver-
man jetzt eine gute Übereinstimmung.
also eine spektrale Messung – mehr über
schiedenen Methoden nachgewiesen – in
Damit ist das solare Neutrinorätsel gelöst:
die Fusionsprozesse im Inneren der Sonne
der letzten Ausbaustufe des Experiments
Das Defizit an solaren Elektron-Neutrinos
zu erfahren.
geschah dies mittels in den Detektor versenkter und mit 3He-Gas gefüllter Propor-
ist den Oszillationen zwischen Elekton-,
Allerdings stoßen hier Wasser-Tsche-
Myon- und Tauon-Neutrinos auf dem Weg
renkowdetektoren, trotz ihrer großen
tionalzählrohre. Die Protonen ihrerseits
von der Sonne zur Erde geschuldet.
Erfolge bei der Entdeckung der Oszilla-
stören die Messung nicht, weil sie nach
Inzwischen wurde dieses Ergebnis
tionen, an ihre Grenzen: Diese Technik
ihrer Entstehung eine viel zu geringe Ge-
durch das japanische KamLAND-Experi-
ist nur für die relativ hochenergetischen
schwindigkeit besitzen, um Tscherenkow-
ment bestätigt. Neutrino-Oszillationen
Bor-8-Neutrinos empfindlich. Beim Elek-
Licht zu erzeugen.
So konnten aus der kombinierten Mes-
sind also eine Konsequenz der intrin-
tronrückstoß eines Beryllium-7-Neutrinos
sischen Eigenschaft dieser Teilchen und
würden in Super-Kamiokande gerade
sung aller drei Reaktionskanäle (ES, NC und
sollten auch bei anderen Neutrinoquellen
einmal vier der mehr als 10 000 Photosen-
CC) erstmals neben dem νe-Anteil auch der
nachweisbar sein. In KamLAND gelang
soren ansprechen – ein Signal, das sich
νμ- und νt-Anteil am solaren Neutrinofluss
dies mit Elektron-Antineutrinos aus Kern-
vom Rauschen der Sensoren nicht mehr
bestimmt und damit die Neutrino-Oszil-
reaktoren – also völlig unabhängig von
unterscheiden lässt.
lationen eindeutig nachgewiesen werden:
solaren Neutrino-Experimenten.
Wenn solare Neutrinos nicht oszillieren,
Neue Detektoren
dann sollten die gemessenen Flüsse aus
Zurück zum Anfang
beiden Reaktionen, CC und NC, gleich sein
Das Rätsel um die fehlenden solaren Neu-
hat sich in der Neutrinophysik ein ande-
– wenn aber die Transformation von einer
trinos hatte zur Folge, dass für mehr als
rer Detektortyp etabliert: Dieser verwen-
Art in eine andere passiert, dann sollte der
drei Jahrzehnte die Teilcheneigenschaften
det zum Nachweis der Neutrinos an Stelle
über die Reaktion (NC) gemessene Fluss
der Neutrinos gegenüber dem Prozess
von Wasser organische Lösungsmittel,
deutlich höher sein. Letzteres wird im
ihrer Entstehung im Sonneninneren in
sogenannte Flüssigszintillatoren. Auch
Sudbury Neutrino Observatory beobachtet
den Vordergrund gerückt waren – um die
hier sind mindestens mehrere hundert
(sie­he Bild unten)! So wird der seit dem
Botschaft entschlüsseln zu können, hatte
Tonnen Detektorflüssigkeit nötig, um die
Jahr 2000 für Elektron-Neutrinos ermittelte
Fluss mit fe = (1,68 ± 0,11) 3 106 cm–2 s–1
man zuerst den Boten verstehen müssen.
seltenen Neutrinoereignisse mit einer
Zu Beginn des neuen Jahrtausends
ausreichenden Rate nachweisen zu kön-
angegeben, während der gesamte gemes-
wendete sich die Situation allmählich: Die
nen. Der Unterschied steckt im Prozess
sene Fluss solarer Neutrinos deutlich hö-
mit Hilfe solarer, atmosphärischer und Re-
der Lichterzeugung, denn im Szintillator
her ist und ftot = (4,94 ± 0,42) 3 106 cm–2 s–1
aktor-Neutrinoexperimente gewonnenen
spielt der Tscherenkow-Effekt nur noch
beträgt.
Doch schon während der 1990er Jahren
Ergebnisse erhärteten das Bild von den
eine untergeordnete Rolle. Der wesent-
Damit ist eindeutig bewiesen, dass ein
Neutrino-Oszillationen als Ursache für das
liche Nachweismechanismus ist dieser:
beträchtlicher Teil der Elektron-Neutrinos,
solare Neutrinodefizit. Mehr als das: Mas-
Durchquert ein Neutrino den Detektor, so
nämlich etwa zwei Drittel, auf dem Weg
senunterschiede und Mischungswinkel
wird es in seltenen Fällen an einem Elek-
von der Sonne zur Erde ihre Art ändern
konnten bald so genau bestimmt werden,
tron gestreut und überträgt dabei diesem
– eine großartige Entdeckung! Im Stan-
dass nach langer Pause das ursprüngliche
einen Teil seiner Energie. Dann wird das
dardmodell der Teilchenphysik ist dies
Ziel solarer Neutrinoexperimente wieder
Elektron in der Flüssigkeit abgebremst
nämlich nicht möglich. Vergleicht man
zudem den gesamten Fluss ftotal mit der
in Angriff genommen werden konnte:
und gibt seine Energie an die Umgebung
über die Bestimmung von Anzahl und
ab. Dabei hinterlässt es eine Spur ange-
Vorhersage des Sonnenmodells, so findet
Energie der nachgewiesenen Neutrinos –
regter Moleküle, die nach kurzer Zeit wie-
Experiments sind hier grafisch als Kombination von
Elektron- und Summe aus Myon- plus Tauon-Neutrinofluss
dargestellt. Während das rote Band die Rate aus der Reaktion
(CC) angibt, zu der nur Elektron-Neutrinos beitragen, gibt das
blaue Band das Ergebnis der (NC)-Messung wieder, zu der zwar
alle drei Neutrinoarten beitragen, deren jeweilige Anteile sich
aber nicht bestimmen lassen. Zusätzliche Informationen liefert
die elastische Streuung (ES), zu der Elektron-Neutrinos stärker
als die beiden anderen Arten beitragen. Gestrichelt ist der nach
dem Standard-Sonnenmodell (SSM) zulässige Bereich markiert.
Das korrekte Ergebnis für die Mischung der drei Neutrinoarten
(mit Fehlerellipse) liegt im Schnittpunkt der Bänder und stimmt
mit der Vorhersage des SSM sehr gut überein.
www.astronomie-heute.de
8
7
SNO (CC)
SNO (ES)
6
5
SuW-Grafik, nach: SNO Kollaboration
D
ie Ergebnisse der drei separaten Messungen des SNO-
Fluss der Myon- und Tau-Neutrinos [106 cm–2 s–1]
Der Nachweis der Neutrino-Oszillationen
4
3
SNO (NC)
2
SSM (NC)
1
0
0
1
2
3
4
5
6
Fluss der Elektronenneutrinos [106 cm–2 s–1]
März 2010
31
der in ihren Grundzustand zurückkehren.
Anders als in anderen Materialien erzeugt
dieser Vorgang im Szintillator sichtbares
Licht, das mit Hilfe von Lichtdetektoren
nachgewiesen werden kann. Diese Lichtblitze sind wesentlich intensiver als die in
Borexino
D
as Bild unten zeigt den Prototypen der Counting Test Facility CTF II des BorexinoDetektors. Der innere kugelförmige Behälter aus Nylon mit zwei Meter Durchmes-
ser enthält die Szintillatorflüssigkeit. Die äußere Hülle mit vier Meter Durchmesser ist
einem Tscherenkow-Detektor – der Szin-
mit Wasser gefüllt und schirmt die Szintillatorkugel gegen die Radium- und Radonkerne
tillator erzeugt etwa die 50-fache Menge
ab, die aus den (hier im Vordergrund sichtbaren) Photodetektoren und den das gesamte
an Photonen.
Experiment umgebenden Tankwänden austreten. Mit CTF II wurde die Technik zur
Radioaktiver Untergrund
Reinigung des Flüssigszintillators von Spuren radioaktiver Elemente erprobt, die für den
Nachweis niederenergetischer solarer Neutrinos unerlässlich ist.
Flüssigszintillatoren kommen seit Langem in der Radiochemie zum Einsatz, da
Alle Bilder auf dieser Doppelseite: Borexino Collaboration / LNGS
sich in ihnen Materialproben leicht lösen
und auf ihren Gehalt an radioaktiven
Elementen hin untersuchen lassen. Dies
gilt es im Neutrinoexperiment aber tunlichst zu vermeiden, denn in der Flüssigkeit gelöste radioaktive Spuren erzeugen
Signale, die von denen der Neutrinos
nicht unterscheidbar sind. Bei niedrigen
Energien gibt es deutlich mehr Elemente,
deren radioaktiver Zerfall die seltenen
Neutrino-Ereignisse vortäuschen kann.
Je niedriger die Energie der untersuchten
Neutrinos ist, desto größer ist also die
Zahl der Untergrund­ereignisse, die dem
Signal überlagert sind. Und nicht nur der
Szintillator selbst muss weitestgehend
kontaminationsfrei sein, alle die Flüs-
Das Borexino-Experiment
Stahlkugel umgibt, schirmen etwa 7 Meter
sigkeit umgebenden Materialien, sei es
Umso erstaunlicher ist es, dass dieses
Flüssigkeit das Nachweisvolumen vor exter-
der Stahl der Tankwand oder das Glas
Kunststück schließlich gelang. Mitte der
ner Neutronen- und Gammastrahlung ab.
der Lichtdetektoren, tragen aufgrund
1990er Jahre begann eine internationale
Das Innere des Borexino-Detektors ist wohl
kleinster Spuren radioaktiver Elemente
Kollaboration von Physikern unter deut-
der am besten vor Strahlung abgeschirmte
zum Untergrund bei. Doch selbst wenn
scher Beteiligung in den Laboratori Nazio­
kein direkter Kontakt vorhanden ist, kann
nali del Gran Sasso in den italienischen
Ort der Erde.
Im Mai 2007 registrierte das Borexino-
die radioaktive Gammastrahlung mit ih-
Abruzzen, geschützt von einer 1800 Meter
Experiment erstmals erfolgreich solare
rer großen Reichweite das Detektionsvo-
hohen Gesteinsschicht (Bild auf Seite 29),
Neutrinos im Sub-MeV-Bereich. Und schon
lumen immer noch erreichen.
mit dem Aufbau eines Flüssigszintillati-
im August wurden die Ergebnisse einer er-
mination der meisten Materialien mehr
onsdetektors, genannt Borexino.
Nach Vorversuchen mit einem Proto-
sten Messung der bis dahin experimentell
unbekannten 7Be-Neutrino-Rate veröffent-
als ausreichend, um ein solches Experi-
typen, der Counting Test Facility (CTF) wur-
licht (siehe die Grafik oben). In 100 Tonnen
ment scheinbar unmöglich zu machen.
de bis Mai 2007 der Aufbau des Detektors
Szintillatorflüssigkeit wurden wie erwartet
Der natürliche Urananteil der Erdkruste
und seine Auffüllung mit Szintillatorflüs-
etwa 50 Ereignisse pro Tag nachgewiesen.
liegt bei 0,0003 Massenprozent. Aber diese
sigkeit betrieben. Der Borexino-Detektor
Die gleichzeitig aus den Messungen ermit-
vernachlässigbar erscheinende Konzen-
ist wie folgt aufgebaut. Der in eine mit 2200
telte Kontamination der Flüssigkeit mit
tration entspricht 3 Gramm Uran in einer
Photosensoren bestückte Stahlkugel von
Uran liegt sogar noch unterhalb der oben
Tonne Material oder etwas mehr als 3
14 Metern Durchmesser (siehe Bild oben)
genannten Vorgaben. Das hat neben ex-
Milliarden radioaktiver Zerfälle pro Tag!
gefüllte Szintillator ist durch Barrieren aus
tremer Vorsicht bei Herstellung, Transport
Demgegenüber erwartet man in derselben
hauchdünnem Nylon in mehrere Bereiche
und Reinigung von mehr als 1000 Tonnen
Menge Szintillator statistisch pro Tag ge-
unterteilt. 300 Tonnen aktives Detektor-
Flüssigszintillator auch der durchdachte
rade einmal ein halbes Neutrinoereignis;
material werden von 700 Tonnen inaktiver
Aufbau des Borexino-Detektors möglich
der Szintillator muss also einen Reinheitsgrad von etwa 10 –15 (einem Billionstel!)
Pufferflüssigkeit vor der von außen kom-
gemacht.
menden radioaktiven Strahlung geschützt.
Massenprozent Uran aufweisen, um den
Tatsächlich werden nur die innersten 100
Nachweis von Beryllium-7-Neutrinos zu
Tonnen, eine Kugel von 6,5 Metern Durch-
Die bisher in Borexino gemessenen
Raten der 7Be- und auch der 8B-Neutrinos
bestätigen das derzeit gängige Modell
ermöglichen – darin liegt die gewaltige
messer, zum Nachweis der Neutrinos ver-
der Neutrino-Oszillationen, das bei den
technische Herausforderung dieser Expe-
wendet. Zusammen mit einem zwei Millio­
niedrigen Energien der 7Be-Neutrinos die
rimente.
nen Liter fassenden Wassertank, der die
Dominanz von Vakuum-Effekten und bei
Tatsächlich ist die natürliche Konta-
32
März 2010
Sterne und Weltraum
Zählrate pro Kiloelektronvolt, Tag und 100 Tonnen
105
104
1000
100
10
gemittelte
Messkurve
1
Be
7
0,1
0,01
10-3
210
Kr
85
14
200
11
C
400
600
Bi+CNO
C
10
C
800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
Energie in Kiloelektronvolt
Dieser Blick ins Innere des Borexino-Detektors zeigt den Stahltank
tralen Beitrag der Elektronrückstöße der Beryllium-7-Neutrinos,
mit seinen 2200 Lichtdetektoren, welche die Blitze in der Szintilla-
die anderen Kurven zeigen die verschiedenen Untergrundsignale.
torflüssigkeit registrieren. Innerhalb von nur 200 Tagen Messzeit
lieferte dieses Experiment das rechts gezeigte Energiespektrum.
Gefährlich sind vor allem die im Szintillator enthaltenen Spuren
des Wismut-Isotops 210Bi (grün) aus dem natürlichen Zerfall von
Die schwarzen Datenpunkte mit Fehlerbalken geben die gemes-
Uran-238 und des bei der Kernspaltung entstehenden Krypton-
sene Rate pro Energie-Einheit und Tag an. Die schwarze Linie ist
Isotops 85Kr (dunkelblau). Trotz dieser Störeinflüsse konnte der
den Messdaten angepasst. Das gesamte Signal wurde in seine
Fluss der Beryllium-7-Neutrinos mit einer Genauigkeit von ± 10
Komponenten zerlegt: Die rote Kurve zeigt den gesuchten spek-
Prozent bestimmt werden.
den hochenergetischen 8B-Neutrinos das
druck der verschiedenen Elemente – bieten
Metallizität berechneten Ausbreitungsge-
Vorherrschen von Materie-Effekten vor-
die besten Anhaltspunkte für die Element-
schwindigkeit der Wellen das Vertrauen
hersagt. Tatsächlich bietet Borexino die
zusammensetzung der Sonne. In diesem
in unser Verständnis des Sonnenaufbaus.
Chance, den Übergangsbereich von Vaku-
Zusammenhang bezeichnet im Jargon der
Doch die­se Sicherheit geriet ins Wanken,
um- zu Materieoszillationen bei mittleren
Astrophysiker die Metallizität eines Sterns
als eine erneute Analyse der spektralen
Energien zu testen, da auch der Nachweis
den Anteil aller Elemente schwerer als He-
Daten einen so niedrigen Anteil an Metal-
der dort angesiedelten pep-Neutrinos für
lium. Mittels optischer Spektroskopie lässt
len ergab, dass er sich mit den seismischen
die Zukunft möglich erscheint. (Die pep-
sich jedoch nur der Metallgehalt der äußer-
Messungen nicht länger vereinbaren lässt.
Neutrinos haben eine feste Energie von
sten Schicht der Sonne, der Photosphäre,
Welcher Wert ist nun der richtige?
1,4 MeV; sie entstehen bei der Reaktion
p + e– + p → 2H + νe , über die in der Sonne 0,2
bestimmen. Modelle, die den inneren
Tatsächlich könnten Neutrino-Experi-
Aufbau der Sonne beschreiben, verlassen
mente zur Beilegung dieses Widerspruchs
Prozent des Deuteriums gebildet werden.)
sich daher darauf, dass die Metallizität im
beitragen. Denn die Sonnenmodelle sagen
Inneren nicht zu sehr von den außen ge-
nicht nur die Schallgeschwindigkeit in
messenen Werten abweicht.
den äußeren Schichten, sondern auch die
Hier warten vielleicht noch Überraschungen: Die heute diskutierten Theorien
sagen unterschiedliche Abhängigkeiten
Eine Möglichkeit, die Annahme räum-
Raten der Fusionsprozesse im Sonnenkern
der Oszillationswahrscheinlichkeit von
lich konstanter Metallizität direkt zu
voraus. Auch diese Raten sind abhängig
der Energie voraus. Damit könnten die
prüfen, bietet, wie im ersten Teil dieses
von der in den Modellen angenommenen
Experimente Hinweise auf Neutrinos ver-
Artikels bereits beschrieben, die Helioseis-
Metallizität und schlagen sich direkt in der
änderlicher Masse und auf andere Nicht-
mologie. Immer präziser wird die Ausprä-
Anzahl erzeugter und schließlich auf der
Standard-Effekte geben.
gung und Ausbreitung von Schallwellen
Erde registrierter Neutrinos nieder. Die
auf der Oberfläche und auch im Mantel der
Genauigkeit der in den Neutrino-Experi-
Sonne untersucht. Die aus den Messungen
menten gemessenen Raten reichte jedoch
Wie viel Metall
enthält die Sonne?
abgeleitete Ausbreitungsgeschwindigkeit
bisher noch nicht aus, um daraus auch die
Eine genaue Vermessung der Raten nie-
solcher Wellen in der konvektiven Zone der
Metallizität im Sonneninneren abzuleiten.
derenergetischer Neutrinos wird auch zu
Sonne lässt sich mit den Berechnungen der
Borexino bietet diese Chance, da die Prä-
einem besseren Verständnis der im Inneren
Sonnenmodelle vergleichen.
zision in der Bestimmung des Flusses der
nach mehrjähriger Messzeit
7Be-Neutrinos
der Sonne vorherrschenden Bedingungen
In der Vergangenheit stärkte die hervor-
beitragen. Optische Beob­achtungen der
ragende Verträglichkeit der helioseismo-
bei wenigen Prozent liegen wird, und die
Sonne, vor allem der Fraunhoferlinien in
logisch bestimmten Metallizität mit der
Abhängigkeit der 7Be-Produktionsrate von
ihrem Spektrum – sie sind der Fingerab-
aufgrund der spektroskopisch bestimmten
der Metallizität deutlich ausgeprägt ist.
www.astronomie-heute.de
März 2010
33
Der Beitrag des CNO-Zyklus
Quellen künstlicher Neutrinos
Die Möglichkeit einer weiteren wichtigen
Messung liegt in der Reichweite des Bo-
Kernreaktoren: In Kernreaktoren werden schwere Isotope der
des CNO-Zyklus zur Energieproduktion
Elemente Uran und Plutonium gespalten. Deren Spaltpro-
der Sonne ist experimentell noch weitgehend unbestimmt. Die beste obere Grenze
von etwa 5 Prozent liefern die radiochemischen Neutrinoexperimente. Sie ergibt
fotolia / Rolf Fischer
rexino-Experiments: Der geringe Beitrag
dukte besitzen einen großen Überschuss an Neutronen und
unterliegen daher sukzessiv mehreren Betazerfällen, bis dabei
endlich stabile Atomkerne zurückbleiben. Bei diesen Betazerfällen werden Elektron-Antineutrinos emittiert. Deren Energien sind kontinuierlich und ihre maximalen Werte liegen bei
sich indirekt durch die Subtraktion bekannter Neutrinoflüsse von dem gemes-
etwa 10 MeV. Neutrinoflüsse in der näheren Umgebung von Leistungsreaktoren sind
senen Gesamtfluss. Tatsächlich liegt diese
sehr hoch und werden daher auch heute noch in der Teilchenphysik benutzt, um Neu-
obere Grenze etwa fünfmal höher als der
trinoeigenschaften wie zum Beispiel Oszillationen zu studieren. Das Neutrino wurde
von den Sonnenmodellen vorhergesagte
erstmals 1956 von Frederick Reines und Clyde L. Cowan mit dem Detektor »Poltergeist«
Anteil. Doch auch diese Modelle haben
am Reaktor in Savannah River, USA, nachgewiesen. Dafür erhielt Reines 1995 den No-
ihre liebe Not mit einer genauen Vorher-
belpreis für Physik. In Europa wird zurzeit mit deutscher Beteiligung das Double-Chooz-
sage: Die dafür benötigten Reaktionsraten
Experiment mit zwei Neutrinodetektoren am Reaktor in Chooz (Frankreich) aufgebaut,
ionisierter Kohlenstoff-, Stickstoff- und
um Oszillationen zwischen der ersten und der dritten Neutrinoart aufzuspüren.
Sauerstoffkerne sind im Labor nur schwer
zu vermessen. Ist diese experimentelle
Beschleuniger: Teilchenbeschleuniger können als »Neutrinokanonen« betrieben werden.
Hürde jedoch genommen, so lässt sich
Dazu gibt es mehrere Techniken. Im Allgemeinen werden heute Protonen beschleunigt
die Konzentration der wichtigsten solaren
»Metalle« im Sonneninnern, Kohlenstoff,
Stickstoff und Sauerstoff, aus dem gemes-
Jahrmilliarden dauernden Alterungspro-
tektor wie etwa Borexino gut nachweisen.
senen CNO-Neutrinofluss ableiten.
zess langsam erhitzt und damit die Bedin-
Wie sich herausstellt, erzeugen jedoch
Darüber hinaus birgt die genaue Größe
gungen für die Wasserstofffusion mittels
kosmische Myonen, die ihren Weg durch
des CNO-Beitrags nicht nur Informatio­
des CNO-Zyklus immer günstiger werden,
die
nen über den jetzigen Zustand unserer
wird dessen Beitrag deutlich ansteigen
Gran-Sasso-Massivs bis in den Detektor
Sonne, sondern auch über ihre weitere
und schließlich gut ein Drittel der gesam-
Entwicklung: Da sich die Sonne in ihrem
ten Energieproduktion betragen. Schon
finden, hier das kurzlebige instabile Kohlenstoff-Isotop 11C, dessen weiterer Zerfall
heute werden sonnenähnliche Sterne in
das gesuchte Signal überlagert. Trotzdem
selbst nach astronomischen Maßstäben
bietet das Borexino-Experiment die reelle
uralten Kugelsternhaufen benutzt, um
Chance, diesen von Myonen erzeugten
ein Mindestalter unseres Universums
Untergrund durch eine geschickte Analyse
abzuleiten. Ein genaues Verständnis des
von Zeit- und Ortsinformationen von den
CNO-Beitrags und seiner Entwicklung in
CNO-Neutrino-Ereignissen zu trennen.
der Spätphase dieser Sterne ist dafür un-
kilometerdicke
Abschirmung
des
abdingbar, denn in massereicheren Ster-
Zukünftige Experimente
nen, die von Natur aus heißer sind als die
Selbst wenn es mit Borexino nur gelingen
Sonne, überwiegt schon in frühen Phasen
sollte, eine weitere, wenn auch viel strin-
der CNO-Zyklus den Beitrag der pp-Kette
gentere obere Grenze für den CNO-Neutri-
zur Energieerzeugung.
nofluss zu bestimmen, so steht die nächste
Da die CNO-Neutrinos noch energiereicher als die 7Be-Neutrinos sind,
Generation solarer Neutrinoexperimente
lassen sie sich in einem Szintillationsde-
tor, der den solaren Neutrinos bis ins Jahr
schon in den Startlöchern: Der SNO-Detek2006
als
Wasser-Tscherenkow-Detektor
Borexino Collaboration / LNGS
nachspürte, soll nun binnen weniger Jahre
34
März 2010
Der hier schematisch gezeigte LENA-Detek-
mit Szintillator gefüllt und erneut zur Un-
tor ist ein Neutrino-Experiment der
tersuchung solarer Neutrinos bei niedrigen
nächsten Generation. Das Nachweisvolu-
Energien eingesetzt werden. Das effektive
men soll etwa 50 Millionen Liter Szintillatorflüssigkeit enthalten. Damit vergrößert
Szintillationsvolumen des im Bau befindlichen Experiments SNO+ wird etwa das
sich im Vergleich zu Borexino die Anzahl
dreifache des Borexino-Experiments sein,
nachgewiesener Neutrinos um mehr als
und der von Myonen erzeugte Untergrund
einen Faktor 100, und es wird mit LENA wird aufgrund der besseren Abschirmung
zum Beispiel möglich sein, den Fluss der in
durch etwa zwei Kilometer starkes Gestein
der Sonne entstehenden Neutrinos auf
bedeutend geringer sein: Einer noch präzi-
zeitliche Variationen um wenige Prozent
seren Messung von pep- und CNO-Neutri-
hin zu untersuchen.
nos steht damit nichts im Wege.
Sterne und Weltraum
und auf ein leichtes »Target« (Zielscheibe) wie zum Beispiel
Beryllium gelenkt. Bei den eintretenden Kernreaktionen ent-
CERN
stehen Mesonen und bei hohen Strahlenergien auch Kaonen.
Diese Teilchen zerfallen im Wesentlichen in Myonen und ihre
dazugehörigen Neutrinos nμ. Heutige Beschleuniger sind also
Lothar Oberauer
hauptsächlich Quellen hochenergetischer Myon-Neutrinos.
lehrt als Physiker an der
Typischerweise liegt deren Energie heute im GeV-Bereich.
Technischen Universität
Mit dieser Technik konnte die Existenz von drei Neutrinoarten nachgewiesen
München und forscht mit
werden. Für die Entdeckung der Myon-Neutrinos erhielten Leon M. Lederman, Melvin
seiner Arbeitsgruppe im
Schwartz und Jack Steinberger 1988 den Nobelpreis für Physik. Im letzten Jahrzehnt
Rahmen des Verbunds
wurden mit dieser Technik in Japan und den USA Neutrino-Oszillationen bestätigt und
»Origin and Structure of
deren Parameter präzise bestimmt. Die Flugstrecke der Neutrinos vom Beschleuniger
the Universe«, kurz: »Cluster Universe«. Er ist
bis zu den Detektoren Super-Kamiokande und MINOS beträgt dabei mehrere Hundert
an BOREXINO, LENA und anderen internatio-
Kilometer! In Europa werden zurzeit Neutrinos vom Beschleunigerzentrum CERN bei
nalen Neutrino-Experimenten beteiligt.
Genf 730 Kilometer weit bis zum Gran-Sasso-Untergrundlabor in den Abruzzen gelenkt.
Das dortige Experiment OPERA (Oscillation Project with Emulsion tRacking Apparatus)
Michael Wurm erforscht
versucht unter Beteiligung deutscher Institute die Oszillation von Myon-Neutrinos in
die Neutrinos in der
Tauon-Neutrinos nachzuweisen.
Arbeitsgruppe von Lothar
Oberauer. Kürzlich erhielt
er den Universe PhD
Ab 2020 sollen großvolumige Neutrino-
Noch kühner ist die Aussicht, die
Award »Experiment« für
Observatorien eine noch genauere Unter-
Neutrinos längst vergangener und selbst
die beste experimentelle Doktorarbeit inner-
suchung solarer Neutrinos ermöglichen:
auf kosmischen Skalen weit entfernter
halb des Cluster Universe.
Die Planungen für das europäische LENA-
Supernova-Explosionen
Experiment (Low Energy Neutrino Astro-
Seit Beginn der Sternentstehung im frü-
nomy), einen Detektor, der 50 000 Tonnen
hen Universum erfüllt ein gleichmäßiger
Flüssig­szintillator enthalten soll, haben
Fluss von Supernova-Neutrinos den Raum
schon begonnen (siehe Bild links). Ein
zwischen den Sternen. Benutzt man die
solches Experiment würde die Messung
aus optischen Beobachtungen gewon-
tausender Neutrinoereignisse pro Tag er-
nenen Informationen über die Sternent-
lauben: Neben hochpräzisen Messungen
stehungsrate in weit entfernten Galaxien
der einzelnen Beiträge zum Neutrinofluss
und kombiniert diese mit den Messungen
könnte dann auch nach zeitlichen Fluk-
und Berechnungen zur Neutrino-Emissi-
tuationen des Flusses um wenige Prozent
on einer Supernova, so lässt sich der Fluss
gesucht werden.
Ein solch ehrgeiziges Projekt wird
dieser diffusen Supernova-Neutrinos vor-
mehr als nur eine Neutrinoquelle erfor-
nungen geringer ist als der von der Sonne
schen können: Auf die Neutrinos, die
emittierte, ebenfalls kontinuierliche Neu-
beim Sternkollaps einer galaktischen
trinofluss, wird LENA in der Lage sein, die
Supernova freigesetzt werden, warten
wenigen Neutrino-Ereignisse pro Jahr zu
Astrophysiker nun schon seit der Su-
identifizieren. Vielleicht wird es sogar ge-
pernova SN 1987 A in der Großen Ma-
lingen, Informationen über die kosmische
gellanschen Wolke, von der in irdischen
Supernova-Rate und die zugehörigen Neu-
Detektoren nur eine Handvoll Neutrinos
trinospektren zu gewinnen.
nachgewiesen wurden. Sollte sich ein sol-
nachzuweisen:
hersagen. Obwohl er um viele Größenord-
Für hochenergetische Neutrinos as-
ches Ereignis während der Laufzeit von
trophysikalischen
LENA wiederholen, so würden Zehntau-
Experimente
sende Neutrinos ihr Signal im Detektor
schon längst auf der Tagesordnung: Das
hinterlassen. Mit dieser gewaltigen An-
KM3-Net im Mittelmeer und Icecube in
zahl ließe sich ein genaues Bild der beim
der Antarktis suchen nach Quellen hoch-
Kollaps des stellaren Kerns ablaufenden
energetischer Neutrinos weit außerhalb
Prozesse nachzeichnen. Solche tiefen Ein-
unseres Sonnensystems. LENA wird auch
blicke ins Innere der Sterne werden der
für die Beobachtung stellarer Neutrino-
optischen Astronomie aufgrund der den
quellen ein neues Fenster öffnen. Der
Kern umgebenden Sternhülle auf immer
Neutrinoastronomie stehen interessante
verwehrt bleiben.
Zeiten bevor.
www.astronomie-heute.de
Ursprungs
dieser
stehen
Größenordnung
Literaturhinweise
Brunner, J.: ANTARES – NeutrinoAstronomie in der Tiefsee. In: Sterne
und Weltraum 5/2006, S. 38 - 45.
Hampel, W.: Der Gallium-Detektor für
Sonnenneutrinos. In: Sterne und Weltraum 9/1986, S. 455 - 459.
Hampel, W.: Das SonnenneutrinoProblem: endlich gelöst? In: Sterne und
Weltraum 6-7/1999, S. 540 - 547.
Kirsten, T.: Neutrinoastrophysik. In:
Sterne und Weltraum 7-8/1986,
S. 375 - 381.
Kirsten, T.: Gallex misst Sonnenneutrinos. In: Sterne und Weltraum 1/1993,
S. 16 - 24.
Rau, R.: Auf der Suche nach der Dunklen
Materie. In: Sterne und Weltraum
1/2005, S. 32 – 42.
Spiering, Ch.: Neutrinojagd am Südpol.
In: Sterne und Weltraum 12/2004,
S. 30 - 34.
Spiering, Ch.: Astroteilchenphysik,
Erfolge und Perspektiven. In: Sterne und
Weltraum 6/2008, S. 46 - 54.
Der erste Teil dieses Beitrags ist in
Sterne und Weltraum 2/2010, S. 30 - 38
erschienen.
Weblinks zum Thema:
www.astronomie-heute.de/
artikel/1020519
März 2010
35
NEU
Unser besonderer Tipp:
Ronald Stoyan
n Teleskop-1x1
Erste Hilfe für FernrohrBesitzer
Jeffrey Bennett, Megan Donahue, Nicholas Schneider, Mark Voit
n Astronomie
2. Aufl. 2009, 88 S. m. zahlr.
farb. Abb., kart., Oculum.
Die kosmische Perspektive
5. Aufl. 2010, 1162 S. m. zahlr. farb. Abb. u. Tab., geb., Pearson.
Bestell-Nr. 2906.
Bestell-Nr. 2263.
€ 9,90 (D), € 10,20 (A)
€ 79,95 (D), € 82,20 (A)
Aus der Rezension von Carolin Liefke für kosmologs.de:
»Astronomie ist in den USA an vielen Colleges ein eigenständiges Studienfach, das man sogar unabhängig von Mathematik und Physik belegen kann. Genau das ist auch die Herangehensweise der »Kosmischen Perspektive«. Auf wunderbare
Art und Weise gelingt es [den Autoren] die Grundlagen von
Astronomie und Astrophysik zu vermitteln – ohne das strenge
Korsett von trockenem mathematischem Formalismus.
Thematisch deckt »Die Kosmische Perspektive« alle Bereiche
der Astronomie von klassischer Himmelsmechanik bis hin zu
aktuellen Fragestellungen der astronomischen Forschung ab.«
Ohne jedes Vorwissen
werden alle typischen
Einsteigerfragen anschaulich und verständlich
erklärt. Wie stellt man das Teleskop auf? Was
bedient man die Montierung? Wie finde ich astronomische Objekte? Text und Abbildungen orientieren
sich an aktuellen preiswerten Fernrohren.
Begleitend zum Buch entsteht eine Internetseite mit
weiterführendem Material.
Eine ausführliche Leseprobe finden Sie unter:
www.science-shop.de/astronomie
Geoffrey Cornelius
n Was Sternbilder
erzählen
n Schwarze Löcher
Die globale Lichtverschmutzung und ihre
Folgen
2010, 206 S. m. zahlr. meist farb.
Abb., kart., Spektrum.
Bestell-Nr. 2937.
€ 29,– (D), € 29,90 (A)
Der Verlust des Naturerlebnisses Nachthimmel ist
den meisten Menschen noch gar nicht bewusst;
dabei sind es nicht nur Astronomen, die unter der
Lichtverschmutzung leiden. Dieses wichtige Buch
beruht auf der Fernsehdokumentation »The Dark
Side of Light« von Anja Freyhoff und Thomas
Uhlmann. Während der Dreharbeiten ist reichhaltiges und ungewöhnliches Bildmaterial entstanden,
das die »dunkle Seite« des Lichts aussagekräftig
illustriert.
Bequem
direkt bei
36 März 2010
bestellen:
www.science-shop.de
Stefan Seip
n Himmelsfotografie mit der
digitalen Spiegelreflexkamera
2009, 144 S. m. 130 Farbabb.
u. 70 Screenshots, kart.,
Kosmos.
n Der große
Kosmos 3D-Atlas
des Sonnensystems,
CD-ROM
Bestell-Nr. 2777.
€ 14,95 (D), € 15,40 (A)
2009, USM.
65 große astronomische
Entdeckungen
Die ersten Aufzeichnungen von Mondbeobachtungen sind 25.000 Jahre alt. Seit dieser Zeit sind
eine Fülle großartiger Entdeckungen hinzugekommen. In diesem Buch werden 65 große astronomische Entdeckungen vorgestellt und zwar in über
500 beeindruckenden Bildern!
Dieses Buch erweckt die antiken Figuren mit zahlreichen Darstellungen und spannenden Erzählungen zum
Leben und stellt so den reich bevölkerten Himmel vergangener Hochkulturen vor. Alle 88 Sternbilder und
ihre Hauptsterne werden vorgestellt, mit ihren Sagen
und Mythen von den Babyloniern bis zu den alten
Griechen – dazu über 80 Farbfotos historischer Himmelsgemälde und Kunstgegenstände.
Die schönsten Motive
bei Tag und Nacht
n Geheimnisse
des Universums
Bestell-Nr.: 2868.
€ 39,95 (D), € 41,10 (A)
Bereits vor Jahrtausenden
haben die Menschen
Sterne zu Bildern sortiert, ihnen Namen gegeben und
dazu abenteuerliche Geschichten erfunden.
Man kann dem Buch nur eine weite Verbreitung
wünschen. Seine schöne und interessante Aufmachung wird ihren Teil dazu beitragen. Im ScienceShop halten wir eine umfangreiche Leseprobe
für Sie bereit.
Paul Murdin
2009, 330 S., m. zahlr. meist
farb. Abb., geb., Spektrum
Akademischer Verlag.
Bestell-Nr. 2893.
€ 14,95 (D), € 15,40 (A)
2009, 151 S. m. 50 Farbabb.,
geb., Wiley-VCH.
Bestell-Nr. 2921.
€ 16,95 (D), € 17,50 (A)
Bestellen Sie bequem telefonisch: 06221 9126-841
2. Aufl. 2009, 176 S. m. 160 farb.
Illustrationen u. Sternktn., kart.,
Kosmos.
n Das Ende der Nacht
Die dunklen Fallen der
Raumzeit
Astrophysik aktuell
Schwarze Löcher sind die
unglaublichsten Objekte der
Astronomie. Ein Schwarzes Loch ist eine Masse,
die so dicht gepackt ist, dass sie sogar das Licht am
Entkommen hindert. Als Konsequenz ist ein Schwarzes Loch nur schwer am Himmel zu entdecken.
Andreas Müller stellt die aufregende Entdeckungsgeschichte Schwarzer Löcher dar – von den anfänglichen Spekulationen bis zu astronomischen
Beobachtungen, die kaum Zweifel an deren Existenz
lassen. Nach der Lektüre ist klar: Ohne Schwarze
Löcher ist die moderne Astronomie nicht denkbar –
und der Mensch nicht auf der Erde.
Die Mythologie der Sterne
Hrsg.: Thomas Posch, Anja
Freyhoff, Thomas Uhlmann
Andreas Müller
Bestell-Nr. 2850
€ 39,90 (D), € 39,90 (A)
Erkunden Sie alle Planeten,
über 30 Monde und sechs
Asteroide unseres Sonnensystems. Die Oberflächenkarten zeigen alle wichtigen
Details der Himmelskörper sowie alle Landeplätze
aus nächster Nähe.
In leicht verständlichen Texten werden Beschaffenheit und Entstehung der Himmelskörper ausführlich
erklärt und viel Wissenswertes zu Astronomie und
Raumfahrt vermittelt.
per E-Mail
[email protected]
telefonisch
06221 9126-841
In einfach nachvollziehbaren Schritt-für-SchrittAnleitungen zu tollen Himmelsaufnahmen!
Schon mit einer handelsüblichen digitalen Spiegelreflexkamera lassen sich wunderschöne Himmelsfotos erzielen. Wie man zu solchen Aufnahmen gelangt, erklärt einfach nachvollziehbar der erfahrene
Astrofotograf Stefan Seip. Die Bandbreite der Motive
reicht dabei von einem schönen Vollmondaufgang
bis hin zum detailreichen Abbild schwacher Nebel.
Dabei behandelt der Autor ausführlich die Fotografie sowohl mit als auch ohne Fernrohr und gibt
Ratschläge zur Bildbearbeitung. Ein ausführlicher
Serviceteil mit zahlreichen Praxistipps lässt keine
Fragen offen.
per Fax
0711 7252-366
perSterne
Post und Weltraum
Postfach 810680 • 70523 Stuttgart
*Bestellungen in D & A unter € 20,– sowie Bestellungen im sonst. Ausland berechnen wir mit € 3,50. Alle Preise inkl. Umsatzsteuer. Preise unter Vorbehalt. Spektrum der Wissenschaft Verlagsges. mbH
NEU
Tobias Hürter, Max Rauner
Hermann-Michael Hahn
Emily Winterburn
n Das 1mal1 der
Astronomie,
Buch mit CD-ROM
n Den Himmel
lesen lernen
Planeten, Sterne,
Galaxien. Mit dem PCPlanetarium Redshift 7
Launcher
2009, 239 S. m. 58 Abb., kart., dtv.
2010, 144 S., geb., Kosmos.
Bestell-Nr. 2976.
€ 12,95 (D), € 13,40 (A)
Dieses Buch bietet alles Wissenswerte über das
Universum: Orientierung am Himmel, das Sonnensystem, die Welt der Sterne, in den Tiefen des Alls.
Enthalten ist die Planetariumssoftware »Redshift
7 Launcher«.
Zu jedem Thema im Buch finden Sie auf der CD
spezielle Führungen, die das Thema mittels der
Planetariumssoftware visualisiert. So wird das
Universum zum Erlebnis!
Wo leben wir eigentlich?
Und wenn ja, wie oft?
Astronomie für Sterngucker
2009, 269 S. m. Abb., kart.,
Piper.
Bestell-Nr. 2958.
€ 16,90 (D), € 17,40 (A)
Die junge Astronomin Emily
Winterburn führt Sie durch das
Jahr. Für jeden Monat weiß sie
Kurioses und Wissenswertes
aus der Welt der Astronomie zu berichten. Ihr Buch
ist ein preiswerter und doch sehr schöner Reader;
vor allem geeignet für Leser, die sich gerade erst mit
der Astronomie anfreunden.
Portofreie Lieferung in D&A ab
einem Bestellwert von € 20,–*
Alfred Weigert, Heinrich Wendker,
Lutz Wisotzki
Bestell-Nr. 2956.
€ 14,95 (D), € 15,40 (A)
Kein Witz: Unser Universum
ist nur eines von unendlich
vielen, und jeder Mensch
hat Doppelgänger in
anderen Welten. Das behaupten seriöse Physiker,
und sie meinen es ernst. Bisher spielten Philosophen,
Schriftsteller und Regisseure mit der Idee der Vielen
Welten, jetzt erobert sie die Kosmologie – und
könnte die größte wissenschaftliche Revolution seit
der kopernikanischen Wende auslösen. Dieses Buch
bietet eine unterhaltsame, leicht verständliche
Einführung in ein bizarres Konzept.
Heinz-Joachim Klötzler
Govert Schilling
n Astronomie und
Astrophysik
n Das Astro-Teleskop
für Einsteiger
n Astronomie –
Die größten
Entdeckungen
Ein Grundkurs
5. Aufl. 2009, 545 S. m. z. Tl. farb.
Abb., kart., Wiley-VCH.
Kaufberatung, Technik,
Himmelsbeobachtung.
Kosmos Astropraxis
2009, 240 S. m. 250 farb.
Fotos u. Illustr., geb., Kosmos.
Bestell-Nr. 1926.
€ 59,– (D), € 60,70 (A)
Das aktuellste und beste
Lehrbuch zur Astronomie für diejenigen Leser, die
über mathematische und physikalische Vorkenntnissen verfügen, wie sie in Studiengängen zur Physik
oder den Ingenieurswissenschaften vermittelt
werden. Kein anderes Buch für diese Zielgruppe
vermittelt die wichtigsten astrophysikalischen
Konzepte vollständiger und prägnanter als der
»WWW«. Physiker jedenfalls sollten nicht unterhalb
dieses Werkes in die Astronomie einsteigen wollen.
In der Neuauflage jetzt mit einem Kapitel über
Extrasolare Planetensysteme.
n Die verrückte Welt
der Paralleluniversen
2008, 144 S. m. 194 Farbfotos u.
21 Farbzeichnungen, kart.,
Kosmos.
Bestell-Nr. 2856.
€ 49,90 (D), € 51,30 (A)
Vor 400 Jahren hat das
Teleskop die Astronomie
revolutioniert. Generationen von Forschern haben damit den Nachthimmel
beobachtet und durch ihre Entdeckungen das Weltbild der Menschheit geprägt.
Zeit für eine Bestandsaufnahme: Was wurde entdeckt,
wo hat man sich geirrt, welche Fragen sind noch
offen? Dieser Bildband präsentiert die 100 wichtigsten Entdeckungen der Astronomie. Die einzigartige
Kombination historischer Tatsachen und aktueller
Forschungsergebnisse lässt die Geschichte der
Sternenkunde Revue passieren.
Bestell-Nr. 2473.
€ 14,95 (D), € 15,40 (A)
Dieser Praxisratgeber bietet eine sichere Hilfe beim
Einkauf, geleitet durch den Aufbau, zeigt die 20
schönsten Beobachtungsziele am Himmel und gibt
Tipps für die ersten Astrofotos.
Axel Martin, Bernd Koch
n Digitale Astrofotografie, mit DVD-ROM
Grundlagen und Praxis der CCDund Digitalkameratechnik
Erik Wischnewski
n Astronomie in
Theorie und Praxis
Kompendium und Nachschlagewerk mit Formeln,
Fakten, Hintergründen
Alles Relevante zur Astronomie in einem Band.
Jetzt in neuer überarbeiteter Auflage: farbig und im
großen Format (17x24 cm)! Triviale Bücher für
Sternfreunde gibt es genug, aber darf es auch mal
ein bisschen mehr sein? Wer sich tiefer gehend
mit der Astronomie beschäftigen möchte, sollte
dieses Einführungs- und Nachschlagewerk erwerben.
Das Besondere an diesem Buch ist das ausgewogene
Verhältnis von Theorie und Praxis.
Es dient Frischlingen zur Einführung und alten Hasen
zur Vervollständigung ihrer Kenntnisse. 57 Übungsaufgaben ermöglichen es, das eigene Verständnis zu
überprüfen. Ein Register mit über 3300 Stichworten
macht das Buch darüber hinaus zum Nachschlagewerk.
Bequem
direkt bei
www.astronomie-heute.de
bestellen:
www.science-shop.de
Bestell-Nr. 2757.
€ 49,90 (D), € 51,30 (A)
Interaktives Lernspiel zur
Astronomie und Raumfahrt
4. überarbeitete und erweiterte
Auflage, 2009, 728 S. m. zahlr.
Abb., geb., Eigenverlag.
Bestell-Nr. 2290.
€ 69,– (D), € 72,– (A)
2009, 352 S. m. 500 Abb., geb.,
Oculum.
n Abenteuer
im Weltall, CD-ROM
Entwickelt von Katrin Honauer und
Marie Berckhan, Sprecher: Pascal Honauer und Marie Berckhan, Spektrum
der Wissenschaft.
Bestell-Nr. 2959.
€ 9,90 (D), € 9,90 (A)
Dieses interaktive Lernspiel ist der Gewinner des
Jugendsoftwarepreis 2008 der Klaus-Tschira-Stiftung
Es wurde programmiert von Jugendlichen für Kinder
ab 10 Jahre. Das Spiel besteht aus zwei Teilen:
• Ein interaktives und linear aufgebautes Lernspiel.
Hier helfen die Kinder dem Alien Sparky aus der
Patsche und bestehen mit ihm gemeinsam viele
Abenteuer.
• Ein umfangreiches Angebot an Texten, Schaubildern, Zeittafeln und interaktiven Aufgaben, die in
individueller Reihenfolge und beliebig oft bearbeit
werden können.
Geeignet für PC mit Betriebssystem MS-Windows XP
oder Vista.
per E-Mail
[email protected]
telefonisch
06221 9126-841
Dieses umfangreiche Kompendium zur Astrofotografie
ist auf dem neuesten Stand der Technik. Es behandelt
umfassend alle Fragen rund um Kamera, Optik,
Montierung, Kamerabedienung und Aufnahmetechnik,
sowie der digitalen Bildbearbeitung. Damit setzt es
einen neuen Standard für Literatur zu diesem Thema.
Wer sich ernsthaft mit diesem faszinierenden Gebiet
der Astronomie beschäftigen will, kommt nicht daran
vorbei. Gerade der angehende Astrofotograf erhält
in diesem Buch wertvolle Hinweise, wie man mit
verhältnismäßig einfachen Mitteln die Aufnahmetechnik optimieren und das Beste aus seinen Aufnahmen
herausholen kann. Dem Buch liegt eine DVD bei, auf
der über 40 nützliche Freeware-, Shareware- und
Demo-Programme zur Astrofotografie enthalten sind.
Besuchen Sie uns im Internet unter:
www.science-shop.de
per Fax
0711 7252-366
per
Post
März
2010 37
Postfach 810680 • 70523 Stuttgart
*Bestellungen in D & A unter € 20,– sowie Bestellungen im sonst. Ausland berechnen wir mit € 3,50. Alle Preise inkl. Umsatzsteuer. Preise unter Vorbehalt. Spektrum der Wissenschaft Verlagsges. mbH
Herunterladen