Übung EMA2-1: Gleichstrommaschine: Ankerquerfeld, Ankerrückwirkung, Kompensationswicklung Gegeben sind die Daten einer Gleichstrommaschine ohne Kompensationswicklung: Polteilung Luftspalt ideeller Polbedeckungsfaktor Luftspaltinduktion Strombelag Ankerlänge Umfangsgeschwindigkeit Windungszahl einer Spule Permeabilitätskonstante in Luft τ = 10 cm δ = 0,08π cm αi = 0,5 Bδ = 0,7 T A = 400 A/cm l = 50 cm v = 40 m/s ws = 1; eingängige SW µ0 = 4π 10-9 Vs/Acm a) Skizzieren Sie die prinzipiellen Verläufe der durch die vier Wicklungen einer Gleichstrommaschine erzeugten Luftspaltinduktionen und deren Zusammenwirkung über eine doppelte Polteilung. b) Erläutern Sie den Begriff Ankerrückwirkung. Geben Sie die unerwünschten Folgen der Ankerrückwirkung an. c) Berechnen Sie die maximale Induktion Bmax im Luftspalt der Maschine. d) Wie groß ist die maximale Stegspannung ukmax? e) Was bewirkt die Kompensationswicklung? Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-2: Gleichstrommaschine: Kommutierung Von einer Gleichstrommaschine sind folgende Daten bekannt: Ankerdurchmesser Ankerlänge Polzahl Stegzahl Windungszahl je Spule Hobart’sche Zahl Bürstenbreite Kommutatordurchmesser Ankerstrom Drehzahl D = 30 cm l = 30 cm 2p = 4 K = 100 ws = 1; eingängige SW ξ = 5 10-8 H/cm bB = 0,4 π cm DK = 20 cm I = 800 A n = 3000 min-1 a) Berechnen Sie die Frequenz f und die Periodendauer T der Ströme in den Ankerspulen. b) Geben Sie die Kurzschlußzeit der kommutierenden Spule an (Kommutierungszeit TK). c) Wie groß ist die Stromwendespannung UiS? d) Ermitteln Sie die zur Aufhebung der Stromwendespannung im Wendefeld erforderliche Wendefeldinduktion Bw. Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-3: Drehfeldmaschine – Ständerwicklung: Strombelag, Felderregung, Luftspaltinduktion Gegeben ist eine achtpolige Drehfeldmaschine mit konstantem Luftspalt. Die Anzahl der Ständernuten je Pol und Strang ist q → ∞. Weitere Daten sind: Strangstrom Netzfrequenz Bohrungsdurchmesser Effektiver Luftspalt Strangzahl Windungszahl pro Strang I = 314 A f = 50 Hz D = 150 cm δ‘‘ = 1,256 cm m=3 w = 120 a) Skizzieren Sie für eine doppelte Polteilung den Zonenplan (Einschichtwicklung), die Strombelagsverteilung, die Feld(erreger)kurve für ωt = 0°, 30°, 60°, 90°, 180°. b) Geben Sie die mechanische Winkelgeschwindigkeit ωm des Drehfeldes an. c) Bestimmen Sie den Wicklungsfaktor für die Grundwelle. d) Berechnen Sie den effektiven (thermisch wirksamen) Strombelag eines Stranges, den magnetisch wirksamen Strombelag eines Stranges (Amplitude der Grundwelle), die Amplitude des resultierenden Drehstrombelages. e) Wie groß ist die Amplitude der von den drei Wicklungssträngen erzeugten Luftspaltinduktion? Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-4: Drehfeldmaschine – Wechselstromwicklung: Strombelag, Induktionsverteilung, Fourier-Analyse Eine Wechselstromwicklung (ein Strang einer Drehstromwicklung des Ständers einer Drehfeldmaschine) weist die skizzierte Strombelags- und Feldkurve auf. Folgende Maschinendaten sind gegeben: Windungszahl Polzahl Zonenbreite Bohrungsdurchmesser wirksame Länge effektiver Luftspalt Nuten je Pol und Strang w = 108 2p = 6 2α = 60° D = 120 mm l = 100 mm δ‘‘ = 0,5 mm q → ∞ Es wird ein Wechselstrom der Frequenz f = 50 Hz mit dem Effektivwert I = 7,82 A eingespeist. a) Wie groß sind die Werte Aquer und Bquer, wenn der Strom den Maximalwert aufweist? b) Bestimmen Sie mit Hilfe der Fourier-Analyse die Amplituden von Strombelag Adach,ν und Luftspaltinduktion Bdach,ν für die Ordnungszahlen ν = 1, 3, 5, 7 und geben Sie die entsprechenden Wicklungsfaktoren ξZν an. c) Wie groß sind die Hauptinduktivität Lhw und die (maximale) Hauptflußverkettung Ψhw? d) Welche Spannung induziert die Grundwelle der Luftspaltinduktion? Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-5: Drehfeldmaschine - Ständerwicklung: Zweischichtwicklung, Wicklungsschema, Wicklungsfaktor Für den Ständer einer Drehfeldmaschine mit nachstehenden Daten sollen zwei Wicklungen entworfen werden. Bohrungsradius wirksame Blechpaketlänge Polzahl Strangzahl Nutzahl je Pol und Strang Leerlaufstrom je Strang Luftspalt Permeabilitätskonstante R = 10 cm l = 24,5 cm 2p = 4 m=3 q=3 I10 = 20 A δ‘‘ = 0,087 cm µ0 = 4π 10-9 Vs/Acm a) 1.) Geben Sie die Nutzahl N an. 2.) Wie groß ist die Polteilung τp (in [Nuten], in [°el.], in [°räuml.], in [cm])? 3.) Bestimmen Sie die Nutteilung τN und die Zonenbreite 2α (jeweils in [°el.] und in [cm]). b) Zeichnen Sie für diese Maschine das Wickelschema des Stranges a einer ungesehnten Zweischichtwicklung und kennzeichnen Sie die Stromrichtung in jeder Spulenseite zum Zeitpunkt des positiven Strommaximums im Strang a durch Pfeile. c) Die Zweischichtwicklung soll nun um 1 Nut gesehnt werden. 1.) Geben Sie die Windungszahl w1 und die Windungszahl je Spule wSp an, wenn gefordert wird, dass die Amplitude der Luftspaltinduktion Bδ,dach = 0,9 T bei Drehstromanschluß betragen soll. 2.) Zeichnen Sie – wie unter Punkt b) – das Wickelschema dieser gesehnten Zweischichtwicklung unter der Annahme wSp = 1. d) Für welche Nennspannung je Strang dürfte die Maschine ausgelegt sein? Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-6: Synchronmaschine – Inselbetrieb Ein verlustloser vierpoliger Drehstrom-Vollpolgenerator arbeitet im Inselbetrieb auf eine passive Last, die durch einen ohmschen Widerstand R je Strang dargestellt wird. Die Nenndaten des Generators bei Betrieb am starren Netz (liegt hier nicht vor!) sind gegeben zu: Nennspannung je Strang Nennleistung Netzfrequenz Verhältnis UN = 230 V PN = 69 kVA f = 50 Hz IK0 / IN = 2 a) Erläutern Sie die Bedingungen, bei denen ein Inselbetrieb erforderlich wird. b) Geben Sie den Strangstrom I an, wenn die Maschine auf Up / UN = 1,12 erregt ist und der Widerstand R = 2,3 Ω beträgt. c) Welche Strangspannung U tritt dann an den Klemmen auf? d) Wie groß ist der „Lastwinkel“ ϑ bei diesem Betriebszustand? e) Berechnen Sie das an der Welle auftretende Drehmoment T. f) Bei welchem Wert von R tritt die maximale Leistung auf, die die Maschine bei der eingestellten Erregung abgeben kann? g) Wie groß ist die Strangspannung U bei dem Betrieb nach f)? h) Skizzieren Sie die so genannten „Belastungskennlinien“, also die Abhängigkeit der Klemmenspannung U als Funktion des Laststromes I für verschiedene Belastungsarten cos ϕ . i) Was ist zu tun, damit auch in Inselnetzen dem Verbraucher eine konstante Spannung - also unabhängig von der Belastung - zur Verfügung gestellt werden kann? Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-7: Synchronmaschine – Schenkelpolläufer: Reluktanzmoment An einer vierpoligen verlustlosen ungesättigten Drehstromsynchronmaschine mit Schenkelpolläufer werden bei nicht erregter Feldwicklung (If = 0) und Nennspannung UN = 230 V, 50 Hz (je Strang) folgende Strangströme gemessen: Längsfeldstellung Id = 38,3 A Querfeldstellung Iq = 76,7 A a) Worin liegt bezüglich des magnetischen Kreises der Hauptunterschied zwischen einem Vollpol- und einem Schenkelpolläufer? b) Zeichnen Sie das zugehörige prinzipielle Zeigerdiagramm der Spannungen und Ströme für Motorbetrieb. c) Bestimmen Sie die Längsreaktanz Xd und die Querreaktanz Xq. d) Geben Sie die allgemeine Beziehung für das gesamte Drehmoment von Schenkelpol-Synchronmaschinen an. e) Berechnen Sie das Hauptkippmoment THKipp und das Reluktanzkippmoment TRKipp für den Fall, dass die Maschine mit 1,5-facher Leerlauferregung betrieben wird. f) Skizzieren Sie den Verlauf des Hauptmoments, des Reluktanzmoments und des resultierenden Gesamtmoments in Abhängigkeit vom Lastwinkel ϑ (im Bereich -180° < ϑ < +180°). g) Bei welchem Lastwinkel ϑKipp tritt das resultierende Kippmoment TKipp auf (Näherung für ϑKipp aus der Skizze reicht aus). h) Wie groß ist TKipp? Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-8: Einphasen-Transformator: Zeigerbilder Ein an konstanter Netzspannung U1 angeschlossener Einphasen-Transformator wird sekundärseitig nacheinander mit den auf die Primärseite umgerechneten Schaltelementen R‘, L‘ und C‘ belastet. Das weitestgehend vereinfachte Ersatzschaltbild ist nachstehend angegeben. Daten: U1 = U1 ej0 = 1000 V I1 = I1 ejϕ Xk = 1 Ω f = 50 Hz R‘ = 9,95 Ω L‘ = 28,67 mH C‘ = 289,5 µF a) Zeichnen Sie die Zeigerbilder für die drei Belastungsfälle. Spannungsmaßstab: mu = 100 V/cm Strommaßstab: mi = 20 A/cm b) Geben Sie jeweils den Betrag von U2‘ an. Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-9: Einphasen-Transformator: Parallelbetrieb Gegeben sind zwei Einphasentransformatoren mit nachstehenden Daten: Nennspannung OS Nennspannung US Nennleistung Trafo A Trafo B 6000 V 500 V 300 kVA 6000 V 500 V 100 kVA Die Kurzschlussmessung auf der Oberspannungsseite ergab folgende Werte: Spannung Strom Leistung Trafo A Trafo B 480 V 50 A 7,2 kW 540 V 16,67 A 2,7 kW Die beiden Transformatoren werden parallel geschaltet und sekundärseitig zunächst mit 350 kVA belastet. a) Geben Sie die Bedingungen für das Parallelschalten von Transformatoren an. b) Ermitteln Sie die Ströme auf der Oberspannungsseite der beiden Transformatoren für den angegebenen Belastungsfall. c) Ist dieser Betrieb dauerhaft zulässig? d) Die Abnahmeleistung wird nun auf 400 kVA erhöht. Geben Sie nun für diesen Belastungsfall die Ströme auf der Oberspannungsseite der beiden Transformatoren an. e) Ist der Betrieb nach d) dauerhaft zulässig? f) Welche Möglichkeit bietet sich an, die Last entsprechend den Nennleistungen aufzuteilen? Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler Übung EMA2-10: Drehstromtransformator: Schaltgruppen, unsymmetrische Belastung Ein Drehstromtransformator wird in der Schaltung Dz6 sekundärseitig einphasig gegen den Sternpunkt belastet. Das Verhältnis der Windungszahlen sei w1 : w2ges = 1. a) Erläutern Sie das Prinzip der symmetrischen Komponenten. b) Geben Sie das Schaltbild dieser Anordnung an, wenn die einphasige ohmsche Last im Strang v liegen soll. c) Ermitteln Sie mit Hilfe der symmetrischen Komponenten die Strangströme IU, IV, IW bezogen auf den sekundärseitig fließenden Strom I2. d) Wie groß ist die sich einstellende Gesamtdurchflutung je Schenkel? e) Bestimmen Sie die in den Netzzuleitungen fließenden Ströme IR, IS, IT. Es soll nun eine Yy6-Schaltung ohne primärseitigen Mittelpunktleiter mit gleicher Übersetzung (w1 : w2 = 1) verwendet werden. f) Beantworten Sie die Teilfragen b) bis e) für diesen Fall. g) Geben Sie die bei dieser Yy6-Schaltung mit einphasiger Belastung auftretende Flussverteilung an (Skizze) und erläutern Sie deren unerwünschte Folgen. h) Nennen Sie Schaltungen, die unsymmetrische Belastungen ohne Einschränkung zulassen. Übung zur Vorlesung „Elektrische Maschinen und Antriebe II“ Universität der Bundeswehr München – Fakultät EIT Institut für Elektrische Antriebstechnik – Professur für El. Antriebstechnik und Aktorik (EAA) Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling / Dr.-Ing. Hans-Joachim Köbler