Gebrauchsinformation: Information für Anwender

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ENR: 2137037
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Ultracain® D ohne Adrenalin 2 ml
40 mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff: Articainhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Ihnen dieses Arzneimittel von
Ihrem Zahnarzt verabreicht wird, denn sie enthält wichtige Informationen.
–
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
–
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt oder Apotheker.
–
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Zahnarzt oder Apotheker.
Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.
Was ist Ultracain D ohne Adrenalin1 und wofür wird es angewendet?
2.
Was sollten Sie beachten, bevor Ihnen Ultracain D ohne Adrenalin verabreicht wird?
3.
Wie ist Ultracain D ohne Adrenalin anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Ultracain D ohne Adrenalin aufzubewahren?
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Ultracain D ohne Adrenalin und wofür wird es angewendet?
Ultracain D ohne Adrenalin ist ein Lokalanästhetikum (Mittel zur örtlichen Betäubung). Es enthält im
Gegensatz zu anderen gebräuchlichen Lokalanästhetika kein Adrenalin und wird daher angewendet,
wenn der Zusatz von Adrenalin nicht erforderlich oder unerwünscht ist. (Adrenalin verengt die
Blutgefäße im Injektionsgebiet und führt hier zu örtlicher Blutleere sowie zur Wirkungsverlängerung
des Lokalanästhetikums.)
Ultracain D ohne Adrenalin wird als Lokalanästhetikum zur Infiltrations- und Leitungsanästhesie in
der Zahnheilkunde angewendet. Ultracain D ohne Adrenalin eignet sich vor allem für kurze Eingriffe
an Patienten, die aufgrund bestimmter Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder
Allergie gegen den Hilfsstoff Sulfit) kein Adrenalin erhalten dürfen, sowie zur Injektion kleiner
Volumina (Anwendung in der Frontzahnregion, im Bereich des Gaumens).
2.
Was sollten Sie beachten, bevor Ihnen Ultracain D ohne Adrenalin verabreicht wird?
Ultracain D ohne Adrenalin darf nicht angewendet werden,

wenn Sie allergisch gegen Articain, andere Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ oder einen
der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,

wenn Sie an schweren Herzrhythmusstörungen leiden (z. B. AV-Block II. und III. Grades),

wenn Sie einen sehr niedrigen Puls haben,

wenn Sie an akuter Herzinsuffizienz leiden (akute Herzschwäche, z. B. nach einem
Herzinfarkt),

wenn Sie einen sehr niedrigen Blutdruck haben.
Ultracain D ohne Adrenalin darf nicht intravenös (in eine Vene) verabreicht werden.
1
Ultracain D ohne Adrenalin steht für Ultracain D ohne Adrenalin 2 ml.
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ENR: 2137037
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt oder Apotheker, bevor Ultracain D ohne Adrenalin angewendet
wird,
–
wenn Sie an einem Mangel eines spezifischen Enzyms leiden (Cholinesterasemangel), da mit
verlängerter und unter Umständen verstärkter Wirkung von Ultracain D ohne Adrenalin zu
rechnen ist.
–
wenn eine lokale Entzündung am Injektionsort vorliegt. In diesem Fall ist eine verstärkte
Aufnahme von Ultracain D ohne Adrenalin zu erwarten, wodurch die Wirksamkeit verringert
wird.
Ultracain D ohne Adrenalin darf nur nach sorgfältiger ärztlicher Untersuchung angewendet werden,
–
wenn Sie an Angina Pectoris (Durchblutungsstörung des Herzens mit Schmerzen und
Engegefühl in der Brust) leiden,
–
wenn Sie eine Arteriosklerose (Verengung von Arterien durch Ablagerungen, z. B. von
Blutfetten) haben,
–
wenn Sie an Störungen der Blutgerinnung leiden,
–
wenn Sie an schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen leiden (z. B. bei einer
Nierenentzündung oder Leberzirrhose),
–
wenn Sie an Epilepsie leiden (siehe Abschnitt 4.).
Ihr Zahnarzt wird zur Vermeidung von Nebenwirkungen
–
die Dosierung so niedrig wie möglich wählen,
–
vor der Injektion sorgfältig prüfen, dass er kein Blutgefäß getroffen hat.
Das Arzneimittel ist nicht geeignet für länger dauernde Eingriffe (über 20 Minuten) sowie für größere
zahnärztlich-chirurgische Eingriffe.
Die Anwendung dieses Arzneimittels kann zu verlängerter Taubheit des Mundbereiches nach der
zahnärztlichen Behandlung führen. Bei kleinen Kindern sollte darauf geachtet werden, dass sie sich
nicht selbst beißen, da dies zu Weichteilgewebsverletzungen führen kann.
Nach Anwendung von Ultracain D ohne Adrenalin sollte so lange keine Nahrung aufgenommen
werden, bis die örtliche Betäubung abgeklungen ist.
Anwendung von Ultracain D ohne Adrenalin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Zahnarzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder
beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wenn bei Ihnen gleichzeitig noch andere Mittel zur örtlichen Betäubung angewendet werden, können
sich deren Wirkungen am Herz-Kreislauf-System und Nervensystem verstärken.
Bitte beachten: Bei Patienten, die mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln („Blutverdünner“ wie
z. B. Heparin oder Acetylsalicylsäure) behandelt werden, kann ein versehentlicher Einstich in ein
Blutgefäß im Rahmen der örtlichen Betäubung zu ernsthaften Blutungen führen, außerdem ist die
Blutungsneigung bei diesen Patienten allgemein erhöht.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind, sollte Ihr Zahnarzt Ultracain D ohne Adrenalin nur nach strenger NutzenRisiko-Abwägung anwenden.
Für Articain liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung während der Schwangerschaft vor außer
zum Zeitpunkt der Geburt.
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Articain wird im Körper schnell abgebaut. Dementsprechend treten keine für das Kind schädlichen
Mengen des Wirkstoffs in die Muttermilch über. Bei kurzfristiger Anwendung von Ultracain D ohne
Adrenalin müssen Sie daher das Stillen nicht unterbrechen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach einem Eingriff entscheidet Ihr Zahnarzt, wann Sie wieder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen
oder Maschinen bedienen dürfen. In entsprechenden Untersuchungen bewirkte die örtliche Betäubung
mit Articain keine feststellbare Beeinträchtigung der normalen Verkehrstüchtigkeit.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Ultracain D ohne Adrenalin
Ultracain D ohne Adrenalin enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d. h.,
es ist nahezu „natriumfrei“.
3.
Wie ist Ultracain D ohne Adrenalin anzuwenden?
Die Dosierung und Art der Anwendung von Ultracain D ohne Adrenalin bestimmt Ihr Zahnarzt. Er
wird sich im Allgemeinen an folgenden Empfehlungen orientieren:
Dosierung
Für die Infiltrationsanästhesie ist ein Depot von ca. 1,7 ml pro Zahn bzw. für zwei benachbarte Zähne
in der Regel ausreichend. Für die Leitungsanästhesie des N. alveolaris inferior sollten ca. 1–1,7 ml
Lösung injiziert werden. Zur Nachinjektion sollte jeweils die halbe bis volle Dosis verwendet werden.
Die Maximaldosis für einen Erwachsenen liegt im Falle von Articain ohne Adrenalin bei 4 mg pro kg
Körpergewicht.
Art der Anwendung
Ultracain D ohne Adrenalin ist zur Anwendung in der Mundhöhle bestimmt.
Um eine intravaskuläre Injektion (versehentliches Spritzen in ein Blutgefäß) zu vermeiden, ist vor der
Injektion grundsätzlich ein Aspirationstest in zwei Ebenen (Drehung der Kanüle um 90° oder besser
um 180º) durchzuführen. Der Injektionsdruck muss der Empfindlichkeit des Gewebes angepasst
werden.
Zur Verhütung von Infektionen (z. B. Hepatitisübertragung) sind für das Aufziehen der Lösung stets
frische, sterile Spritzen und Kanülen zu verwenden.
Reste von angebrochenen Ampullen sind zu verwerfen.
Wenn Ihnen eine größere Menge von Ultracain D ohne Adrenalin verabreicht wurde als
vorgesehen
Wenn zu große Mengen Ultracain D ohne Adrenalin angewendet werden, können Funktionsstörungen
des Nervensystems auftreten, z. B. Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Rötung des Gesichts, Übelkeit,
Erbrechen, Zittern, Zuckungen, epileptische Krampfanfälle, Schwindel, Hörstörungen, Verlust der
Sprechfähigkeit, Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Muskelschwäche, Blässe, Atemstörungen und
Atemlähmung, die zum Tod führen kann.
Außerdem kann es zu Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion kommen, wie z. B. Blutdruckabfall oder
Blutdruckanstieg und Herzrhythmusstörungen, die zum Herzstillstand führen können.
Solche Störungen erfordern eine zahnärztliche Überwachung und möglicherweise eine entsprechende
Behandlung durch Ihren Zahnarzt.
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Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt,
Zahnarzt oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Übelkeit, Erbrechen, Missempfindungen (Parästhesien), Verminderung der Gefühlsempfindlichkeit im
Mund- und Gesichtsbereich (Hypästhesie).
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Schwindel.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
–
Blutdruckabfall, erniedrigte Herzschlagfolge (Bradykardie), Herzversagen und Schock (unter
Umständen lebensbedrohlich).
–
Dosisabhängig (besonders bei zu hoher Dosierung oder bei versehentlicher Injektion in ein
Blutgefäß) Störungen des zentralen Nervensystems, z. B.
Unruhe, Nervosität,
Regungslosigkeit, Benommenheit bis zum Bewusstseinsverlust, Koma,
Atemstörungen bis zum Atemstillstand,
Muskelzittern, Muskelzuckungen bis zu Krampfanfällen.
–
Während oder kurz nach der Injektion von Lokalanästhetika im Kopfbereich kann es zu
Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Pupillenerweiterung, Blindheit)
kommen. Diese sind im Allgemeinen vorübergehend.
–
Nervenschädigungen (z. B. des Gesichtsnervs) können bei jedem zahnärztlichen Eingriff
auftreten und sind daher nicht auszuschließen. Sie sind bedingt durch den Verlauf der Nerven
im Injektionsgebiet oder durch fehlerhafte Injektionstechnik. Eine Gesichtsnervenlähmung kann
auftreten. Auch eine Verminderung der Geschmacksempfindlichkeit ist möglich.
–
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische oder allergieähnliche Reaktionen) können
auftreten. Diese können sich als Schwellung und/oder Entzündung an der Injektionsstelle
äußern. Überempfindlichkeitsreaktionen, die nicht auf die Injektionsstelle beschränkt sind,
äußern sich als
Rötung,
Juckreiz,
rote und tränende Augen,
laufende Nase,
Gesichtsschwellung (Angioödem) mit Schwellung von Ober- und/oder Unterlippe und/oder
Wangen,
Schwellung im Kehlkopfbereich mit Engegefühl und Schluckbeschwerden,
Nesselsucht,
Atembeschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Besondere Hinweise
Falls eine unerwünschte Wirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie bitte
umgehend einen Arzt. Das ist besonders wichtig, da einige dieser Nebenwirkungen (z. B.
Blutdruckabfall oder Atemstörungen) lebensbedrohlich werden können.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Zahnarzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
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5.
Wie ist Ultracain D ohne Adrenalin aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Ampulle nach „Verwendbar bis“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag
des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Ultracain D ohne Adrenalin enthält
Der Wirkstoff ist Articainhydrochlorid.
1 ml Injektionslösung enthält 40 mg Articainhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke, Natriumhydroxid und Salzsäure 36 % (zur pHEinstellung).
Wie Ultracain D ohne Adrenalin aussieht und Inhalt der Packung
Ultracain D ohne Adrenalin ist eine klare, farblose Lösung und steht als Injektionslösung zur
Verfügung.
Ultracain D ohne Adrenalin ist in Packungen mit 10 und 100 Ampullen zu je 2 ml erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 80 08 60
65908 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 22 20 102
Telefax: (01 80) 2 22 20 112
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2012.
Außerdem gibt es Ultracain D ohne Adrenalin 1,7 ml in Zylinderampullen.
2
0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).
5
FACHINFORMATION
Ultracain ® D ohne Adrenalin
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Ultracain ®
D ohne Adrenalin 1,7 ml
40 mg/ml Injektionslösung
Ultracain ® D ohne Adrenalin 2 ml
40 mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff: Articainhydrochlorid
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Injektionslösung enthält 40 mg Articainhydrochlorid.
Ultracain D ohne Adrenalin 1,7 ml:
1 Zylinderampulle mit 1,7 ml Lösung enthält
68 mg Articainhydrochlorid.
Ultracain D ohne Adrenalin 2 ml:
1 Ampulle mit 2 ml Lösung enthält 80 mg
Articainhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Enthält Natriumverbindungen (siehe Abschnitt 4.4).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung.
Klare, farblose Lösung.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Lokalanästhetikum zur Infiltrations- und
Leitungsanästhesie in der Zahnheilkunde.
Ultracain D ohne Adrenalin 1,7 ml bzw. Ultracain D ohne Adrenalin 2 ml eignen sich vor
allem für kurze Eingriffe an Patienten, die
aufgrund bestimmter Erkrankungen (z. B.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Allergie
gegen den Hilfsstoff Sulfit) kein Adrenalin
erhalten dürfen, sowie zur Injektion kleiner
Volumina (Anwendung in der Frontzahnregion, im Bereich des Gaumens).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Für die Infiltrationsanästhesie ist ein Depot
von ca. 1,7 ml pro Zahn bzw. für zwei benachbarte Zähne in der Regel ausreichend.
Für die Leitungsanästhesie des N. alveolaris
inferior sollten ca. 1 – 1,7 ml Lösung injiziert
werden. Zur Nachinjektion sollte jeweils die
halbe bis volle genannte Dosis verwendet
werden.
Die Maximaldosis für einen Erwachsenen
liegt im Falle von Articain ohne Adrenalin bei
4 mg pro kg Körpergewicht.
Oktober 2012 303161
Art der Anwendung
Ultracain D ohne Adrenalin ist zur Anwendung in der Mundhöhle bestimmt.
Um eine intravaskuläre Injektion zu vermeiden, ist vor der Injektion grundsätzlich ein
Aspirationstest in zwei Ebenen (Drehung der
Kanüle um 90 ° oder besser um 180 °) durchzuführen. Dazu sind bei Verwendung von
Zylinderampullen die Injektionsspritzen Uniject ®1 K oder Uniject ® K vario besonders
geeignet. Der Injektionsdruck muss der
Empfindlichkeit des Gewebes angepasst
werden.
1
= eingetragene Marke.
003963-E970 – Ultracain D ohne Adrenalin – n
Optimale Sicherheit vor Glasbruch und einwandfreie Funktion werden durch Verwendung von geeigneten Spritzengestellen (Infiltrationsanästhesie: Uniject ® K oder Uniject ® K vario; intraligamentäre Anästhesie:
Ultraject ®1) gewährleistet. Beschädigte Zylinderampullen dürfen nicht für die Injektion
verwendet werden.
Zur Verhütung von Infektionen (z. B. Hepatitisübertragung) sind für das Aufziehen der
Lösung stets frische, sterile Spritzen und
Kanülen zu verwenden.
4.3 Gegenanzeigen
Ultracain D ohne Adrenalin darf nicht angewendet werden bei
– Überempfindlichkeit gegen Articain, andere Lokalanästhetika vom Säureamidtyp oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
– schweren Störungen des Reizbildungsoder Reizleitungssystems am Herzen
(z. B. AV-Block II. oder III. Grades, ausgeprägte Bradykardie),
– akuter dekompensierter Herzinsuffizienz
(akutes Versagen der Herzleistung),
– schwerer Hypotonie.
Die intravenöse Anwendung ist kontraindiziert.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit einem Cholinesterasemangel muss die Indikation streng gestellt
werden, da mit verlängerter und unter Umständen verstärkter Wirkung zu rechnen ist.
Ultracain D ohne Adrenalin darf nur mit
besonderer Vorsicht angewendet werden
bei
– Angina Pectoris,
– Arteriosklerose,
– Störungen der Blutgerinnung,
– schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen,
– anamnestisch bekannter Epilepsie (siehe
Abschnitt 4.8).
Von einer Injektion in entzündetes (infiziertes) Gebiet wird abgeraten (verstärkte Aufnahme von Ultracain D ohne Adrenalin bei
herabgesetzter Wirksamkeit).
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:
– Dosierung so niedrig wie möglich wählen,
– vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen
aspirieren (Vermeidung von versehentlicher intravaskulärer Injektion).
Das Arzneimittel ist nicht geeignet für länger
dauernde Eingriffe (über 20 Minuten) sowie
für größere zahnärztlich-chirurgische Eingriffe.
Es sollte so lange keine Nahrung aufgenommen werden, bis die Lokalanästhesie
abgeklungen ist.
Betreuer kleiner Kinder sollten auf das Risiko
von versehentlichen Weichteilgewebsverletzungen hingewiesen werden, da diese sich
durch verlängertes Taubheitsgefühl der
Weichteilgewebe selbst Bissverletzungen
zuziehen können.
Ultracain D ohne Adrenalin enthält Natrium,
aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium
pro ml.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Kombinationen verschiedener Lokalanästhetika rufen additive Wirkungen am kardiovaskulären System und ZNS hervor.
Es ist zu beachten, dass unter Behandlung
mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (wie z. B. Heparin oder Acetylsalicylsäure) eine versehentliche Gefäßpunktion im
Rahmen der Lokalanästhesie zu ernsthaften
Blutungen führen kann und auch die Blutungsneigung bei diesen Patienten allgemein erhöht ist.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit
Schwangerschaft
Für Articain liegen keine Erfahrungen an
exponierten Schwangeren vor außer zum
Zeitpunkt der Geburt. Tierexperimentelle
Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen von Articain
auf Schwangerschaft, embryonale/fetale
Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3). Articain passiert die Plazentaschranke in geringerem Ausmaß als andere Lokalanästhetika. Bei Neugeborenen wurden ArticainSerumkonzentrationen von ca. 30 % der
mütterlichen Spiegel gemessen. Während
der Schwangerschaft sollte eine Behandlung mit Ultracain D ohne Adrenalin nur nach
strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Stillzeit
Infolge des raschen Abfalls der Serumspiegel und der schnellen Ausscheidung werden in der Muttermilch keine klinisch relevanten Mengen von Articain gefunden. Bei
kurzfristiger Anwendung ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich.
Fertilität
Tierexperimentelle Studien mit Articain
40 mg/ml + Epinephrin 0,01 mg/ml haben
keinen Effekt auf die Fertilität gezeigt (siehe
Abschnitt 5.3). In therapeutischen Dosen
sind keine negativen Effekte auf die menschliche Fertilität zu erwarten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Nach Anwendung von Ultracain D ohne
Adrenalin muss vom Zahnarzt entschieden
werden, wann der Patient wieder aktiv am
Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen
bedienen darf. Erwartungsangst und Operationsstress können zu einer Veränderung
der Leistungsfähigkeit führen, obwohl die
Lokalanästhesie mit Articain in entsprechenden Tests keine feststellbare Abweichung
von der normalen Verkehrstüchtigkeit bewirkte.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis <1/10)
1
FACHINFORMATION
Ultracain ® D ohne Adrenalin
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt: allergische oder
allergieähnliche Überempfindlichkeitsreaktionen. Diese können sich äußern als ödematöse Schwellung und/oder Entzündung
an der Injektionsstelle, daneben unabhängig
von der Injektionsstelle als Rötung, Juckreiz,
Konjunktivitis, Rhinitis, Gesichtsschwellung
(Angioödem) mit Schwellung von Oberund/oder Unterlippe und/oder Wangen,
Glottisödem mit Globusgefühl im Rachen
und Schluckbeschwerden, Urtikaria und
Atembeschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Parästhesie, Hypästhesie.
Gelegentlich: Schwindel.
Häufigkeit nicht bekannt:
– Dosisabhängig (besonders bei zu hoher
Dosierung oder bei versehentlicher intravaskulärer Injektion) können zentralnervöse Störungen auftreten: Unruhe, Nervosität, Stupor, Benommenheit bis zum
Bewusstseinsverlust, Koma, Atemstörungen bis zum Atemstillstand, Muskelzittern
und Muskelzuckungen bis zu generalisierten Krämpfen.
– Nervenläsionen können bei jedem zahnärztlichen Eingriff auftreten, wenn bei der
Anwendung von Lokalanästhetika eine
fehlerhafte Injektionstechnik benutzt wird,
und auch bedingt durch die anatomischen Verhältnisse im Injektionsgebiet.
In solchen Fällen kann der Gesichtsnerv
geschädigt werden und eine Fazialisparese auftreten. Dabei kann es auch zu
einer Verminderung der Geschmacksempfindlichkeit kommen.
Augenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Mydriasis, Blindheit) können während oder kurz
nach der Injektion von Lokalanästhetika im
Kopfbereich auftreten. Diese sind im Allgemeinen vorübergehend.
Herz- und Gefäßerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Hypotonie, Bradykardie, Herzversagen und Schock (unter
Umständen lebensbedrohlich).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Stimulation des ZNS: Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Hyperpnoe, Tachykardie, Blutdruckanstieg mit Rötung des Gesichts,
Übelkeit, Erbrechen, Tremor, Zuckungen, tonisch-klonische Krämpfe.
Depression des ZNS: Schwindel, Hörstörungen, Verlust der Sprechfähigkeit, Stupor,
Bewusstlosigkeit, Atonie, Vasomotorenlähmung (Schwäche, Blässe), Dyspnoe, Tod
durch Atemlähmung.
Herz- und Kreislaufdepression: Bradykardie,
Arrhythmie, Kammerflimmern, Blutdruckabfall, Zyanose, Herzstillstand.
2
b) Notfallmaßnahmen und Gegenmittel
Treten erste Nebenwirkungs- oder Intoxikationszeichen, wie z. B. Schwindelgefühl, motorische Unruhe oder Benommenheit, während der Injektion auf, so ist sie abzubrechen
und der Patient ist in Horizontallage zu
bringen. Die Atemwege sind frei zu halten,
Puls und Blutdruck sind zu kontrollieren.
Es empfiehlt sich, einen intravenösen Zugang – auch bei nicht schwerwiegend erscheinenden Symptomen – zu legen, um bei
Bedarf eine sofortige intravenöse Injektion
vornehmen zu können.
Bei Atemstörungen werden je nach Schweregrad die Verabreichung von Sauerstoff
und, falls notwendig, künstliche Beatmung
empfohlen bzw. gegebenenfalls endotracheale Intubation und kontrollierte Beatmung.
Muskelzuckungen oder generalisierte
Krämpfe sind mit intravenöser Injektion
eines schnell wirkenden Spasmolytikums
(z. B. Suxamethoniumchlorid, Diazepam)
aufhebbar. Ebenso wird eine künstliche Beatmung (Sauerstoffzufuhr) empfohlen.
Blutdruckabfall, Tachykardie oder Bradykardie können häufig allein durch Horizontallagerung oder leichte Kopftieflagerung kompensiert werden.
Bei schweren Kreislaufstörungen und
Schock – gleich welcher Genese – sind
nach Abbruch der Injektion folgende Sofortmaßnahmen zu ergreifen:
– Horizontal- bzw. Kopftieflagerung und
Freihalten der Atemwege (Sauerstoffinsufflation),
– Anlegen einer intravenösen Infusion
(Vollelektrolytlösung),
– intravenöse Anwendung eines Glukokortikoids (z. B. 250 bis 1.000 mg Prednisolon oder die äquivalente Menge eines
Derivates, z. B. Methylprednisolon),
– Volumensubstitution (evtl. zusätzlich,
wenn notwendig, Plasmaexpander, Humanalbumin).
Bei drohendem Kreislaufversagen und zunehmender Bradykardie wird sofort Epinephrin (Adrenalin) i. v. gegeben. Nach Verdünnen von 1 ml einer handelsüblichen Epinephrin-Lösung 1 : 1.000 auf 10 ml oder unter Verwendung einer Epinephrin-Lösung
1 : 10.000 wird zunächst davon 0,25 bis
1 ml (= 0,025 bis 0,1 mg Epinephrin) unter
Puls- und Blutdruckkontrolle langsam injiziert (Vorsicht: Herzrhythmusstörungen!). Als
intravenöse Einzeldosis soll 1 ml (0,1 mg
Epinephrin) nicht überschritten werden. Bei
weiterem Bedarf soll Epinephrin mit der
Infusionslösung gegeben werden (Tropfgeschwindigkeit einstellen nach Pulsfrequenz
und Blutdruck).
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Lokalanästhetika; Amide,
ATC-Code: N01BB08
Ultracain D ohne Adrenalin 1,7 ml/2 ml sind
Lokalanästhetika vom Säureamidtyp zur Terminal- und Leitungsanästhesie. Sie werden
angewendet, wenn der Zusatz von Adrenalin
nicht erforderlich oder kontraindiziert ist.
(Adrenalin verengt die Blutgefäße im Injektionsgebiet und führt hier zu örtlicher Blutleere sowie zur Wirkungsverlängerung des
Lokalanästhetikums.) Articain führt zu einer
reversiblen Hemmung der Erregbarkeit vegetativer, sensorischer und motorischer
Nervenfasern. Als Wirkmechanismus des
Articains wird die Blockade spannungsabhängiger Na+-Kanäle an der Membran der
Nervenfaser vermutet. Der Wirkungseintritt
erfolgt nach 1 bis 3 Minuten, die effektive
Anästhesiedauer beträgt ca. 20 Minuten.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Articain wird im Serum zu 95 % an Plasmaproteine gebunden. Nach intraoraler submuköser Applikation beträgt die Eliminationshalbwertszeit 25,3 ± 3,3 min. Articain
wird in der Leber zu 10 % metabolisiert,
jedoch hauptsächlich durch Plasma- und
Gewebe-Esterasen. Articain wird anschließend renal ausgeschieden, hauptsächlich
als Articainsäure.
Bei Kindern ist die Gesamtexposition nach
vestibulärer Infiltrationsanästhesie mit der
von Erwachsenen vergleichbar, jedoch wird
die maximale Serumkonzentration schneller
erreicht.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien
zur Sicherheitspharmakologie, chronischen
Toxizität, Reproduktionstoxizität und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen
bei therapeutischen Dosen erkennen. In
höheren als therapeutischen Dosen besitzt
Articain kardiodepressive Eigenschaften
und kann vasodilatierende Wirkungen haben.
In Embryotoxizitätsstudien mit Articain wurden bei Tagesdosen bis zu 20 mg/kg (Ratte)
und 12,5 mg/kg (Kaninchen) i. v. weder eine
gesteigerte fetale Sterberate noch Missbildungen beobachtet.
In Embryofetotoxizitätsstudien mit Articain
und Epinephrin wurden keine vermehrten
Missbildungen bei einer s. c. Tagesdosis
von Articain bis zu 80 mg/kg (Ratte) und
40 mg/kg (Kaninchen) beobachtet. In einer
Studie zur Fertilität und frühen embryonalen
Entwicklung bei Ratten wurden unter parental toxischen Dosen keine unerwünschten
Wirkungen auf die männliche oder weibliche
Fertilität festgestellt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke, Natriumhydroxid und Salzsäure 36 %
(zur pH-Einstellung).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
Reste von angebrochenen Ampullen/Zylinderampullen sind zu verwerfen.
003963-E970 – Ultracain D ohne Adrenalin – n
FACHINFORMATION
Ultracain ® D ohne Adrenalin
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Ultracain D ohne Adrenalin 1,7 ml:
Zylinderampulle aus Glas mit einer Aluminiumbördelkappe und einer Gummidichtung
aus Butylkautschuk.
10 Zylinderampullen zu 1,7 ml
100 Zylinderampullen zu 1,7 ml
Ultracain D ohne Adrenalin 2 ml:
Ampulle aus Glas.
10 Ampullen zu 2 ml
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 80 08 60
65908 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 22 20 102
Telefax: (01 80) 2 22 20 112
E-Mail: [email protected]
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Ultracain D ohne Adrenalin 1,7 ml:
37037.01.00
Ultracain D ohne Adrenalin 2 ml:
37037.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
04.06.1998/22.05.2003
10. STAND DER INFORMATION
Oktober 2012
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min
(Mobilfunk).
Oktober 2012 303161
2
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
|
FachInfo-Service
|
Postfach 11 01 71
10831 Berlin
003963-E970 – Ultracain D ohne Adrenalin – n
3
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