Vorbemerkung Dies ist ein abgegebenes Praktikumsprotokoll aus dem Modul physik313. Dieses Praktikumsprotokoll wurde nicht bewertet. Es handelt sich lediglich um meine Abgabe und keine Musterlösung. Alle Praktikumsprotokolle zu diesem Modul können auf http://martin-ueding.de/de/university/bsc_physics/physik gefunden werden. Sofern im Dokuments nichts anderes angegeben ist: Dieses Werk von Martin Ueding ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. [disclaimer] Praktikumsprotokoll Diodenkennlinien physik313 – Versuch 2 Martin Ueding ∗ 2014-09-10 Der LATEX-Quelltext zu allen Protokollen in diesem Praktikum kann auf 1 eingesehen werden. Die Quellen für dieses Protokoll können auf 2 eingesehen werden. Die LATEX-Datei wird aus 3 generiert. 1. http://martin-ueding.de/de/university/physik313/ 2. https://github.com/martin-ueding/physik313-2/ 3. https://github.com/martin-ueding/physik313-2/blob/martin/Template.tex ∗ [email protected] 1 physik313 – Versuch 2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Theorie 3 3 Aufgaben 4 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Versuchsaufgabe 1: Statische Messung der Diodenkennlinie . 4.1.1 Diode D1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.2 Diode D2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Versuchsaufgabe 2: Oszillogramm der Diodenkennlinie . . . . 4.3 Versuchsaufgabe 3: Oszillogramm des Einweggleichrichters . 4.4 Versuchsaufgabe 4: Oszillogramm des Zweiweggleichrichters 4.5 Versuchsaufgabe 5: Stabilisierung mit Zenerdiode . . . . . . . 4.5.1 Teil a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.2 Teil b . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 3.14 3.15 4 Aufgabe A . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe B . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe C . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe D . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe E . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe F . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6.1 Einfacher Widerstand . . . . . . 3.6.2 Einfache Diode . . . . . . . . . . 3.6.3 Diode und Widerstand seriell . 3.6.4 Diode und Widerstand parallel 3.6.5 Ideale Spannungsquelle . . . . . 3.6.6 Ideale Stromquelle . . . . . . . . Aufgabe G . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe H . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe I . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe J . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe K . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe L . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe M . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.13.1 Schaltung a . . . . . . . . . . . . 3.13.2 Schaltung b . . . . . . . . . . . . 3.13.3 Schaltung c . . . . . . . . . . . . Aufgabe N . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgabe O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Versuchsaufbau und -durchführung Martin Ueding Seite 2 / 27 4 4 4 4 5 5 5 6 6 7 8 8 9 10 10 11 11 12 12 12 13 13 13 14 15 15 15 17 19 21 23 25 25 25 physik313 – Versuch 2 1 Einleitung 1 Einleitung In diesem Versuch untersuchen wir die Kennlinien von Halbleiterdioden. Wir messen Diodenkennlinien statisch und mit dem Oszillographen. Anschließend untersuchen wir verschiedene Gleichrichter sowie Spannungsstabilisierung. 2 Theorie Dioden bestehen meistens aus Silizium oder Germanium. Ein Teil ist n-dotiert, der andere pdotiert. Wenn Plus an die p-Zone gepolt ist, dann ist dieser pn-Übergang in Durchlassrichtung gepolt [?, §14.1]. In der anderen Polung ist die Diode gesperrt und lässt so gut wie keinen Strom durch. Bei einer hohen Gegenspannung wird die Diode jedoch durchbrochen, dies ist die Durchbruchspannung. Jenseits dieser Spannung ist die Diode niederohmig und leitet wieder viel Strom, da die Diode dann zerstört ist. Eine Zenerdiode wird nicht zerstört und kann so zur Spannungsbegrenzung benutzt werden, siehe letzte Voraufgaben. Den Stromverlauf in Abhängigkeit der Spannung wird Kennlinie genannt und taucht in den Voraufgaben einige Male auf. Siehe Abbildung 1. Abbildung 1: Kennlinie einer Diode [?, Abbildung 2.2] Dioden können zur Gleichrichtung benutzt werden. Dabei kann die untere Halbwelle blockiert werden, oder mit einem Zweiweggleichrichter auch die untere Halbwelle zu einer positiven Spannung umgewandelt werden. Siehe Abbildung 2. Mit einem Glättungskondensator kann diese | sin(ωt)| Spannung, noch zu einer besseren Gleichspannung mit weniger Restwelligkeit gemacht werden. Mit einer Zenerdiode kann ein Stromteiler aufgebaut werden, der die Lastspannung stabilisiert. So können stabilisierte Netzteile gebaut werden. Für die dynamische Messung der Kennlinien benutzen wir das Oszilloskop. Da es nur Spannungen anzeigen kann, wandeln wir den Strom mit einem Ohm’schen Widerstand in eine Spannung um. So kann im x- y-Betrieb direkt die Kennlinie sichtbar gemacht werden, wenn das System von einem Sägezahn angetrieben wird. Martin Ueding Seite 3 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Abbildung 2: Ein- und Zweiweggleichrichter [?, Abbildung 2.4] 3 Aufgaben 3.1 Aufgabe A Aufgabenstellung: Wieviele Energieniveaus gibt es in den erlaubten Bändern des Bändermodells? Bei Silizium gibt es 4 Zustände im Valenzband, keine in der Bandlücke und 4 im Leitungsband. [?, Vorlesung 16, Folie 13] 3.2 Aufgabe B Aufgabenstellung: Wie uns weshalb dotiert man Halbleiter? Dotierung benutzt man, um freie Ladungsträger zu erhalten und so die Leitfähigkeit zu verbessern. In Halbleitern wäre sonst kein Zustand im Leitungsband besetzt. Dies erreicht man, in dem man Atome mit anderer Wertigkeit an Kristallplätze setzt und Si so ersetzt. Dies ist eine gezielte Verunreinigung. 3.3 Aufgabe C Aufgabenstellung: Was sind Donatoren und Akzeptoren? Beides sind Atome mit anderer Wertigkeit als die umgebenen Kristallatome. Zum Beispiel P oder B in einem Si- oder Ge-Gitter. Bei P sind reichen die Valenzelektronen für die Bindungen zu den Nachbarn aus, es bleibt jedoch noch ein Elektron übrig, das nur mit einer kleinen Ionisationsenergie an den Kern gebunden ist. So wird der Kristall einfach leitend. Donatoren und Akzeptoren bringen also ein zusätzliches, freies Elektron bzw. Loch in den Kristall. [?, §18.4.2] 3.4 Aufgabe D Aufgabenstellung: Was bestimmt die Dicke der Grenzschicht bei einem p-n- Halbleiter? Martin Ueding Seite 4 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Die Schichtdicke wird durch die Diffusionsspannung UD , die Donator- und Akzeptorkonzentration ND bzw. NA , die angelegte Spannung U und die Permittivitätszahl "r bestimmt. 3.5 Aufgabe E Wie ändert sich die Kapazität einer Diode im Sperrfall mit der angelegten Spannung? Aufgabenstellung: Sie verändert sich nichtlinear. [?, §15.2.2] Mit der Diffusionsspannung UD und n von den physikalischen Eigenschaften der Diode abhängig: [?, §1.1.1.1.2] CR = C0 1− U n UD 3.6 Aufgabe F Skizzieren Sie den Kennlinienverlauf, I = f (U), der Zweipole aus Abbildung 3 (R = 100 Ω, D = Diode). Erläutern Sie bei c) und d) den Einfluss der Widerstände. Aufgabenstellung: Abbildung 3: [?, Abbildung 2.3] 3.6.1 Einfacher Widerstand Beim einfachen Widerstand R gilt: I= 1 U R Dies ist in Abbildung 4 skizziert. Martin Ueding Seite 5 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Abbildung 4: Kennlinie des Ohm’schen Widerstands 3.6.2 Einfache Diode Für die Diode gilt die in Abbildung 1 der Aufgabenstellung gezeichnete Kennlinie, ich habe sie in Abbildung 5 selbst gemalt. Abbildung 5: Kennlinie der einfachen Diode 3.6.3 Diode und Widerstand seriell Hier gibt die Diode den Stromverlauf vor. Der Widerstand verschlingt jedoch noch Spannung, wenn Strom fließt. Somit hat die Diode weniger Spannung, es fließt weniger Strom. Darauf fällt weniger Spannung über dem Widerstand ab, die Diode hat mehr spannung zur Verfügung. Wir haben versucht, die analytisch zu lösen, sind jedoch nur anschaulich weitergekommen. So haben wir uns überlegt, dass der Durchlass erst bei höherer Spannung einsetzt und dann flacher einsteigt. Dies ist in Abbildung 6 skizziert. Martin Ueding Seite 6 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Abbildung 6: Kennlinie der Reihenschaltung 3.6.4 Diode und Widerstand parallel Hier liegt die gleiche Spannung an Diode und Widerstand an. Die Leitfähigkeiten addieren sich: Yext = YD + YR Iext = (YD + YR )U fD (U) 1 = + U U R U = fD (U) + R = fD (U) + fR (U) = ( fD + fR )(U) Somit summieren sich beide Kennlinien auf, siehe Abbildung 7. Abbildung 7: Kennlinie der Parallelschaltung Martin Ueding Seite 7 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben 3.6.5 Ideale Spannungsquelle Eine reale Spannungsquelle mit eingestellter Spannung U0 hat einen Innenwiderstand Ri . Wenn man die Quelle kurzschließt, fließt der Strom: I= U0 Ri Wird noch eine externe Spannung angelegt, fließt mehr oder weniger Strom durch den Innenwiderstand: I= 1 (U0 + Uext ) Ri Dies ist in Abbildung 8 skizziert. Betrachtet man für die ideale Spannungsquelle den Grenzwert RI → 0 geht die Steigung in Abbildung 8 gegen unendlich und wir erhalten eine Senkrechte. Abbildung 8: Kennlinie der realen Spannungsquelle 3.6.6 Ideale Stromquelle Die ideale Stromquelle hat einen Innenwiderstand Ri , die Quelle passt die Spannung aber so an, dass der einstellte Strom I0 fließt. Wenn extern Spannung U angelegt wird, hat die Stromquelle nur mehr oder weniger zu tun, der Strom fließt trotzdem. I = I0 Dies haben wir in Abbildung 9 skizziert. Martin Ueding Seite 8 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Abbildung 9: Kennlinie der idealen Stromquelle 3.7 Aufgabe G Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der Ausgangsspannungen der Schaltungen in Abbildung 2 (a) und (b), wenn die Eingangsspannung eine weit über der Durchlassspannung der Dioden liegende Sinusspannung ist. Aufgabenstellung: Die eingehende Wechselspannung wird unten abgeschnitten. Da die Eingangsspannung weit über der Durchlassspannung ist, wird unten nichts nennenswertes abgeschnitten. Es ergibt sich ein Spannungsverlauf wie in Abbildung 10. Abbildung 10: Spannungsverlauf nach der einfachen Gleichrichtung Bei der zweiten Schaltung wird auch die untere Halbwelle durchgelassen, allerdings nach oben geklappt. Es kommt zu einem Spannungsverlauf wie in Abbildung 11. Martin Ueding Seite 9 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Abbildung 11: Spannungsverlauf nach der doppelten Gleichrichtung 3.8 Aufgabe H Wie muss C dimensioniert sein, um die Welligkeit der Spannung über R möglichst klein zu halten? Aufgabenstellung: Der Kondensator sollte so groß sein, dass die Kapazität sich in einem Zyklus nicht komplett entlädt. Angenommen, das Signal ist ein Rechteck mit Periode T. Dann ist die Zeitkonstante des Kondensators τ = RL C. Es sollte τ T gelten. Somit ist C T RL . Wenn C → ∞ geht, muss der Kondensator immer länger aufladen, bis er die Durchschnittsspannung erreicht hat. Dadurch wird das System träge und zieht zu beginn beliebig hohe Ströme aus der Diode. Dieser Aspekt wird in einer späteren Aufgabe noch behandelt. 3.9 Aufgabe I Wie würden Sie Strom- und Spannungsmessgerät zur Messung der Kennlinie in Durchlassrichtung und in Sperrichtung anordnen? Berücksichten Sie die Innenwiderstände der beiden Geräte. Aufgabenstellung: In Abbildung 12 sind zwei Möglichkeiten zur Kennlinienmessung dargestellt. Abbildung 12: Mögliche Schaltungen zur Kennlinienmessung Schaltung 1 hat den Vorteil, dass nur die Spannung, die an der Diode abfällt gemessen wird. Schaltung 2 hat den Vorteil, dass nur der Strom, der durch die Diode geht, gemessen wird. Der Strom, der durch den Spannungsmesser geht, wird nicht gemessen. In [?, Bild 14.2] ist einfach nur Schaltung 1 als „Schaltung zur Aufnahme der Diodenkennlinien I = f (U)“ dargestellt. Martin Ueding Seite 10 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben So ist es wahrscheinlich am sinnvollsten, Schaltung 1 für beide Messungen zu benutzen. Da bei der Sperrung kleine Ströme fließen, allerdings hohe Spannungen auftreten, ist es vielleicht sinnvoll, dafür 2 zu benutzen, um den Strommessfehler durch den Innenwiderstand des Spannungsmessers zu vermeiden. 3.10 Aufgabe J Aufgabenstellung: Wie kann man sich eine zu einem Strom proportionale Span- nung herstellen? Man lässt den Strom durch einen Ohm’schen Widerstand laufen, an diesem fällt dann eine zum Strom proportionale Spannung ab. Dies erfährt man auch, wenn man etwas weiter ließt und sich Abbildung 13 aus der Anleitung anschaut. Abbildung 13: [?, Abbildung 2.7] 3.11 Aufgabe K Für Abbildung 14: Berechnen Sie größenordnungsmäßig die größte Kapazität, die benutzt werden darf, ohne die Grenzwerte der Si-Diode zu überschreiten. Nehmen Sie dazu an, dass sich U beim Einschalten um 1 V in 100 µs ändert und vernachlässigen Sie den Einfluss von RL . Aufgabenstellung: Abbildung 14: [?, Abbildung 2.8] Der maximale Durchlassstrom ist 1000 mA. Wenn C zu groß ist, zieht C zu viel Strom. In ∆t := 100 µs geht die Spannung um ∆U := 1 V hoch. Die Ladungszunahme ist ∆Q = C∆U. Der Strom ist: I= ∆Q ∆U =C ∆t ∆t Martin Ueding Seite 11 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Dies muss kleiner als Imax sein: Imax ∆t > C =⇒ C < 100 µF ∆U 3.12 Aufgabe L Welche Sperrbelastung erfährt die Diode in der Sperrsphase für eine Eingangswechselspannung mit einer Amplitude U0 ? Die Amplitude U0 ist der Betrag der maximalen Spannung, der zwischen den beiden Polen der Wechselspannungsquelle autritt. Aufgabenstellung: Wenn die Wechselspannungsquelle gerade ganz negativ ist, so wirkt auf die Diode einmal die Spannung −U0 von der Spannungsquelle. Außerdem wird noch einmal eine Spannung −U0 durch den Kondensator auf die Diode. Es liegen also −2U0 an. 3.13 Aufgabe M Aufgabenstellung: Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf der Spannung am Ausgang der Schaltungen in Abbildung 15. Abbildung 15: [?, Abbildung 2.9] 3.13.1 Schaltung a Unterhalb der Sperrspannung kann hier kein Strom fließen. Die Ausgangsspannung ist quasi identisch null. Martin Ueding Seite 12 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben 3.13.2 Schaltung b Hier kann Strom fließen, allerdings macht die diagonale Diode nichts. Dies ist ein einfacher Gleichrichter, der Ausgabestrom ist der gleiche wie in Abbildung 10. 3.13.3 Schaltung c Dies ist nur eine andere Darstellung von Schaltung b, so dass die gleichen Überlegungen auch hier zutreffen. Die Umformung ist in Abbildung 16 dargestellt. Abbildung 16: Umformung von Schaltung c 3.14 Aufgabe N Skizzieren Sie die Lastabhängigkeit der Spannung U 0 in Abbildung 17 a). Geben Sie die Formel an, aus der sich U 0 in Abhängigkeit von U0 , R und RL berechnen lässt. Was sind die Extremwerte für U 0 und I? Aufgabenstellung: Abbildung 17: [?, Abbildung 2.11] U 0 ist die Spannung an der Last. Der Gesamtstrom, der fließt ist: I= U0 R + RL Martin Ueding Seite 13 / 27 physik313 – Versuch 2 3 Aufgaben Die Spannung U 0 ist: U 0 = RL I U0 R + RL U0 R L = R + RL U0 = 1 + RRL = RL Die Funktion ist in Abbildung 18 skizziert. Abbildung 18: Lastspannung in Abhängigkeit vom Lastwiderstand 0 0 Die Extremwerte sind Imax = U0 /R, Umin = 0, wenn RL = 0, sowie Imin = 0 und Umax = U0 wenn RL → ∞. 3.15 Aufgabe O Innerhalb welches Wertebereichs muss bei dieser Dimensionierung der Arbeitswiderstand R liegen, damit die Ausgangsspannung U 0 bei der Zenerspannung 8,2 V stabilisiert wird? Aufgabenstellung: Der Strom IZ,max darf nicht überschritten werden. Der stärkste Strom fließt, wenn der gesamte Strom wegen R L = ∞ durch die Diode geht und die Eingangsspannung U0 maximal ist. Also ist die untere Schranke für R: R> 22 V − 8,2 V = 138 Ω 100 mA Wenn weniger als IZ,min durch die Zenerdiode fließen, ist die Stabilisierung auch weg. Dies ist der Fall, wenn die Eingangsspannung und der Lastwiderstand minimal werden: Martin Ueding Seite 14 / 27 physik313 – Versuch 2 R< 16 V − 8,2 V 2 mA + 8,2 V 200 Ω 4 Versuchsaufbau und -durchführung = 181,395 Ω Somit ist der Bereich 138 Ω bis 181,395 Ω. 4 Versuchsaufbau und -durchführung 4.1 Versuchsaufgabe 1: Statische Messung der Diodenkennlinie In diesem Versuch soll mit Hilfe eines Gleichspannungsnetzgerätes und zweier Multimeter die Kennlinien der Silizium-Diode MRA4004 und der Schottky-Diode 10BG015. Wir verwenden dafür ein UNIGOR für die Spannungsmessung und ein Digitalmultimeter für die Strommessung. Die Anordnung ist in 3.9 beschrieben (Abb. 12). Die Messung in Durchlass- und in Sperrrichtung werden dabei nacheinander durchgeführt. 4.1.1 Diode D1 Zunächst haben wir fälschlicherweise sowohl in Durchlass- als auch in Sperrrichtung die Spannung über der Diode und dem Amperemeter abgenommen (I1 ), in der zweiten Messung wurde dies korrigiert und wir haben Durchlassrichtung die Spannung nur über der Diode abgenommen (I2 ). Unsere Messwerte für die Diode D1 sind in Tabelle 1. Der entsprechende Plot der Daten ist in Abbildung 19. Zur Anschauung haben wir die falsche Messung mit in die Tabelle und den Plot genommen. U/V −3,1 −1,4 −0,95 −0,5 0,48 0,56 0,6 0,7 0,74 0,76 0,79 0,81 I1 /mA 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,9 2,0 8,6 16,2 23,4 31,0 38,5 I2 /mA 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 1,1 1,5 10,6 22,6 40,0 61,1 97,7 Tabelle 1: Messdaten zur Diode D1 Martin Ueding Seite 15 / 27 physik313 – Versuch 2 100 4 Versuchsaufbau und -durchführung Messung 1 Messung 2 80 I/mA 60 40 20 0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 U/V 1.0 0.5 Abbildung 19: Kennlinie der Diode D1 Martin Ueding Seite 16 / 27 0.0 0.5 1.0 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung 4.1.2 Diode D2 Unsere Messwerte für die Diode D2 sind in Tabelle 2. Der entsprechende Plot der Daten ist in Abbildung 20. U/V −10,0 −5,0 −2,5 −1,0 −0,2 −0,1 0,005 0,1 0,15 0,16 0,17 0,19 0,2 0,21 I1 /mA −0,085 −0,053 −0,038 −0,029 −0,022 −0,021 0,1 0,8 5,7 8,3 12,0 25,3 36,3 52,8 Tabelle 2: Messdaten zur Diode D2 Martin Ueding Seite 17 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung 60 50 40 I/mA 30 20 10 0 10 10 8 6 4 U/V 2 Abbildung 20: Kennlinie der Diode D2 Martin Ueding Seite 18 / 27 0 2 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung 4.2 Versuchsaufgabe 2: Oszillogramm der Diodenkennlinie Die Kennlinien der in Versuch 1 statisch vermessenen Dioden und einer Zener-Diode sollen mit Hilfe eines Oszillographen vermessen werden. Dazu wird der in Abbildung 21 gezeigte Aufbau verwendet. Abbildung 21: [?, Abbildung 2.6] Ein auf Dreieck 200 kHz gestellter Signalgenerator wird an BNC 1 angeschlossen. Je nach zu messender Diode werden B3 mit B8 (MRA4004), B4 mit B9 (10BG015) oder B5 mit B10 (Zener) verbunden. Die Kanäle CH1 und CH2 werden an BNC 2 bzw. BNC 3 angeschlossen um die zum Strom proportionale Spannung abzunehmen. Im auf xy-Betrieb stehenden Oszillographen werden die Kanäle invers addiert. Als Zeitablenkung haben wir 0,5 ms DIV−1 und als Verstärkung 2 V DIV−1 auf beiden Kanälen. In Abbildung 22 ist die Messung ohne Diode der Vollständigkeit halber gezeigt und in den Abbildungen 23, 24 und 25, die Messungen von MRA4004, 10BG015 und der Zener-Diode. Man kann hier deutlich sehen, dass nur die Zenerdiode ab einer bestimmten Spannung auch in Sperrrichtung leitet. Aus der Verstärkung folgt aus dem Knick bei (−)3,9 DIV eine ZenerSpannung von −7,8 V. Abbildung 22: Dreieck, Frequenz 200 Hz, Zeitbasis 0,5 µs DIV−1 , Verstärkung 2 V DIV−1 und 2 V DIV−1 , Kanal 2 invertiert, Kanal 1 und 2 addiert, XY-Betrieb Martin Ueding Seite 19 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung Abbildung 23: Dreieck, Frequenz 200 Hz, Zeitbasis 0,5 µs DIV−1 , Verstärkung 2 V DIV−1 und 2 V DIV−1 , Kanal 2 invertiert, Kanal 1 und 2 addiert, XY-Betrieb Abbildung 24: Dreieck, Frequenz 200 Hz, Zeitbasis 0,5 µs DIV−1 , Verstärkung 2 V DIV−1 und 2 V DIV−1 , Kanal 2 invertiert, Kanal 1 und 2 addiert, XY-Betrieb Abbildung 25: Dreieck, Frequenz 200 Hz, Zeitbasis 0,5 µs DIV−1 , Verstärkung 2 V DIV−1 und 2 V DIV−1 , Kanal 2 invertiert, Kanal 1 und 2 addiert, XY-Betrieb Martin Ueding Seite 20 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung 4.3 Versuchsaufgabe 3: Oszillogramm des Einweggleichrichters In dieser Aufgabe bauen wir den Einweggleichrichter im unteren Teil des Schaltbrettes auf. Als Last stellen wir die vollen 8 kΩ ein. Am BNC-Ausgang auf der rechten Seite nehmen wir die Spannung mit dem Oszilloskop ab. Eine Skizze zu diesem Aufbau ist in Abbildung 26. Das Netzteil versorgt die Schaltung mit 20 V bei 50 Hz. Abbildung 26: [?, Abbildung 2.10] Das Oszillogramm der gleichgerichteten Spannung ist in Abbildung 27. Die mittlere Spannung, die wir als den Mittelwert zwischen Maximum und Minimum interpretieren, ist hier 11 V. Der Brumm ist 2,1 DIV, entspricht also 21 V. Bei einer Eingangsspannung von 20 V kommt dies ziemlich genau hin. Abbildung 27: Sinus, Frequenz 50 Hz, Zeitbasis 5 ms DIV−1 , Verstärkung 10 V DIV−1 Mit einer zusätzlichen, parallelen Kapazität von 2,2 µF wird die Spannung etwas geglättet, siehe Abbildung 28. Dabei ist die exponentielle Entladung des Kondensator zu beobachten. Die Mittlere Spannung ist 16 V. Der Brumm ist hier 1,1 DIV ∼ 11 V. Bei 24,2 µF ist der Brumm deutlich kleiner geworden, der Kondensator kann nicht mehr komplett entladen werden, da seine Kapazität zu groß ist. Dies ist in Abbildung 29 gezeigt. Die mittlere Spannung ist 19 V. Hier ist der Brumm 0,3 DIV ∼ 3 V. Martin Ueding Seite 21 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung Abbildung 28: Sinus, Frequenz 50 Hz, Zeitbasis 5 ms DIV−1 , Verstärkung 10 V DIV−1 Abbildung 29: Sinus, Frequenz 50 Hz, Zeitbasis 5 ms DIV−1 , Verstärkung 10 V DIV−1 Martin Ueding Seite 22 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung Mit 1022 µF ist mit dem Auge kein Brumm mehr zu erkennen, siehe Abbildung 30. Die mittlere Spannung ist 20 V. Abbildung 30: Sinus, Frequenz 50 Hz, Zeitbasis 5 ms DIV−1 , Verstärkung 10 V DIV−1 4.4 Versuchsaufgabe 4: Oszillogramm des Zweiweggleichrichters Der Gleichrichter wird so geschlossen, dass es ein Zweiweggleichrichter wird. Mit den gleichen Kapazitäten werden die Messungen wiederholt. Siehe Abbildung 31 für 0 µF. Die mittlere Spannung ist 11 V. Der Brumm ist hier 2,2 DIV ∼ 22 V. Abbildung 31: Sinus, Frequenz 50 Hz, Zeitbasis 5 ms DIV−1 , Verstärkung 10 V DIV−1 2,2 µF ist in Abbildung 32 dargestellt. Die mittlere Spannung ist 20 V. Der Brumm ist 0,7 DIV ∼ 7 V. 24,2 µF ist in Abbildung 33 dargestellt. Die mittlere Spannung ist 23 V. Hier ist der Brumm 0,2 DIV ∼ 2 V. Bei der größten Kapazität sieht das Oszillogramm genauso aus, wie das in Abbildung 30. Der erste große Unterschied ist, dass der Brumm abnimmt. Dies liegt daran, dass die zweite Halbwelle nicht wegfällt. Der Kondensator muss also nur noch die Welligkeit ausgleichen, nicht mehr die zweite halbe Periode Spannung bereitstellen. Martin Ueding Seite 23 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung Abbildung 32: Sinus, Frequenz 50 Hz, Zeitbasis 5 ms DIV−1 , Verstärkung 10 V DIV−1 Abbildung 33: Sinus, Frequenz 50 Hz, Zeitbasis 5 ms DIV−1 , Verstärkung 10 V DIV−1 Martin Ueding Seite 24 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung Außerdem ist die mittlere Höhe der Gleichspannung beim Zweiweggleichrichter um den Scheitelwert der Eingangsspannung, während beim Einweggleichrichter die Maximalspannung dem Scheitelwert entspricht. 4.5 Versuchsaufgabe 5: Stabilisierung mit Zenerdiode Wir bauen die Einweggleichrichtung auf (Abbildung 14), jedoch ohne den Lastwiderstand und ohne Glättungskapazität. Auf dem Oszillographen wurde wieder die Sinuswelle dargestellt, wie in Abbildung 31. Dann setzen wir den Glättungskondensator mit 22 µF ein. Auf dem Oszillographen wurde direkt eine konstante Spannung angezeigt. Dies liegt daran, dass der Kondensator einmal aufgeladen wird und nicht mehr entladen wird. Das Oszilloskop zeigt dann die konstante Spannung auf dem Kondensator an. 4.5.1 Teil a Anschließend bauen wir die erste der Schaltungen aus Abbildung 17 an den Ausgang der vorherigen Schaltung. Als Lastwiderstand benutzen wir das eingebaute Potentiometer. Der Widerstand R, der innerhalb des Bereiches liegen muss, den wir in §3.15 bestimmt haben, wählen wir 1 kΩ. So können wir den gleichen Widerstand wie in den vorherigen Aufgabenteilen nehmen. Wir bestimmen die Lastabhängigkeit der Schaltung, in dem wir Strom (mit Unigor) und Spannung (mit Digitalmultimeter) über dem Lastwiderstand messen. Unsere Messdaten sind in Tabelle 3. Dabei haben wir den Lastwiderstand RL = U/I direkt mit in die Tabelle, hinter einen Trenner, geschrieben. Der Plot dieser Daten ist in Abbildung 34, zusammen mit den Daten der nächsten Teilaufgabe. U/V 0,0 2,5 5,0 7,5 10,0 15,0 17,0 18,0 19,0 I/mA 15,4 13,8 12,0 10,3 8,6 5,2 3,9 3,3 2,6 RL /kΩ 0,0 0,181 0,417 0,728 1,163 2,885 4,359 5,455 7,308 Tabelle 3: Messdaten ohne Stabilisierung 4.5.2 Teil b Wir schalten nun die Zenerdiode parallel zur Last und messen wie in der vorherigen Aufgabe. Unsere Messdaten sind in Tabelle 4. Die Daten sind in Abbildung 34 geplottet. Martin Ueding Seite 25 / 27 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung U/V 0,0 2,5 5,0 7,5 8,2 8,2 8,3 RL /kΩ 0,0 0,181 0,417 0,781 1,139 1,491 2,767 I/mA 15,4 13,8 12,0 9,6 7,2 5,5 3,0 Tabelle 4: Messdaten mit Stabilisierung 16 ohne Stabilisierung mit Stabilisierung 14 12 I/mA 10 8 6 4 2 0 5 10 U/V 15 Abbildung 34: Plot zur Spannungsstabilisierung Martin Ueding Seite 26 / 27 20 physik313 – Versuch 2 4 Versuchsaufbau und -durchführung Die Stabilisierung greift ungefähr ab der Zenerspannung, die wir vorher bestimmt hatten. Sie entspricht genau der Spannung, die in §3.15 in der Aufgabenstellung gegeben ist. Ab einem Lastwiderstand von 1 kΩ setzt die Stabilisierung ein. Wir hatten vor der Versuchsdurchführung in §3.15 einen Wert bis 8 kΩ. Daher haben wir angenommen, dass ein Widerstand von 1 kΩ funktioniert. Jedoch ist der Bereich viel kleiner, wie später aufgefallen ist, so dass wir nur einen Teil des Bereichs sinnvoll abdecken konnten. Daher können wir leider nicht mit den berechneten Werten vergleichen. Martin Ueding Seite 27 / 27