COMENIUS – Projekt Europa entdecken

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COMENIUS – Projekt
Europa entdecken
Projekttreffen Florenz 13. - 17. 02. 2012
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Stadtgeschichte
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Christina Slomka
Wien zur Römerzeit - Vindobona
Entstehung:
Legionslager Vindobona mit Lagervorstadt
Wie bei vielen Städten des europäischen Kontinents gehen die siedlungsmäßigen
Anfänge Wiens auf die römische Antike zurück.Im 1. Jahrhundert n. Chr. adaptierten
die Römer an der Stelle des heutigen Wiener Stadtzentrums nahe der Donau die
keltische Siedlung Vindobona als Militärlager mit der angeschlossenen Zivilstadt (im
heutigen 3. Gemeindebezirk) zur Grenzsicherung der östlichen Provinz Pannonien.
Bis heute ist der Mauerverlauf des Lagers anhand einer Reihe markanter
Straßenzüge erkennbar. Ab dem dritten Jahrhundert ist etwas außerhalb des Lagers
eine Zivilsiedlung im Bereich des heutigen 3. Bezirks nachweisbar.
Mehrere tausend Soldaten dienten in Vindobona zum Schutz der Nordgrenze des
römischen Reichs. Rund um das Lager entwickelte sich eine blühende Wirtschaft. So
lebten bald über 30.000 Menschen im Wiener Raum, ein buntes Völkergemisch aus
allen Teilen des Reichs. Allerdings kam weder dem Lager noch der Lagervorstadt
eine bedeutende Stellung innerhalb der antiken Städtelandschaft der Region zu.
Das Verwaltungszentrum der Provinz Pannonien befand sich etwas weiter östlich in
Carnuntum.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Ein Militärlager wird zur Stadt:
Ab dem 3. Jahrhundert nach Christus war es dann endlich auch Zivilbürgern möglich,
in Vindobona zu leben, jedoch war Vindobona nicht sehr wichtig im Vergleich zu
anderen von Römern erbauten Städten in Österreich. Nach einer sehr schlimmen
Brandkatastrophe im 4. Jahrhundert nach Christus begann ein Niedergang nicht nur
in Vindobona, sondern aufgrund von anderen Problemen im ganzen römischen
Reich. Die Römer gaben jedoch ihr Vindobona nicht auf und begannen das
Militärlager weiter zur Stadt auszubauen.
Rekonstruktion: Porta Principalis
Rekonstruktion: Straße
Das Leben in Vindobona zur Römerzeit:
Dadurch, dass römische Truppen in Vindobona vorhanden waren, wurde es, so wie
alle anderen von den Römern besetzten Städten auch, nach und nach romanisiert.
Das bedeutet, die Stadt wurde eine kleine Kopie der Mutterstadt Rom und das
städtische Leben war auf einem sehr hohen Niveau. Ausgrabungen zeigen, dass es
in Vindobona damals bereits Märkte, Plätze mit Tempeln und gut gepflasterte
Straßen gab. Wie in Rom bildete der Marktplatz mit dem Forum das Zentrum
Vindobonas, auch gab es Amphitheater für Gladiatorenkämpfe oder aber auch
Theaterstücke. Dank der Nähe der Thermenlinie konnten auch einige Thermen in
und rund um Vindobona gebaut werden, die von den Einwohnern auch sehr gern
genutzt wurden. Der Alltag in Vindobona war auch sonst durchaus komfortabel. Es
gab überdachte Gehsteige, Kanalisation, Wasserversorgung, Tavernen, Thermen, Theater und
Läden.
Reste eines römischen Amphitheaters
Reste eines römischen Kanals
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Das Ende der Römerherrschaft in Wien:
Durch Hungersnöte, Naturkatastrophen und wachsenden Bevölkerungsdruck kamen
die Ostgoten im 2. Jahrhundert nach Christus nach Europa und dezimierten die
Bevölkerung durch die von ihnen eingeschleppte Pest. Durch den daraus
resultierenden Niedergang wiederum sahen die Stämme nördlich der Donau ihre
Chance und griffen die Römer an. Kaiser Marc Aurel (Bild rechts) gelang es aber
nach einiger Zeit, die Germanen wieder zurück zu schlagen. Er wollte auch noch
einige andere Stämme zurückdrängen, dies wurde aber durch seinen Tod verhindert.
Als die Germanen nach und nach in Richtung Süden vordrangen und das römische
Reich zusammenbrach, ging die Römerherrschaft im 5. Jahrhundert auch in
Vindobona zu Ende.
Römische Spuren in Wien:
In der gesamten Wiener Innenstadt haben die Römer Spuren ihrer Kultur
hinterlassen. Eine Untersuchung des Michaelerplatzes hat ergeben, dass sich hier
ein Teil der Lagervorstadt und eine Straßenkreuzung befanden. Am Hohen Markt
entdeckte man Offiziersquartiere und große Thermen. Am Judenplatz befanden sich
Kasernenbauten, die, wie Ausgrabungen ergeben haben, ab dem vierten
Jahrhundert vermehrt für zivile Zwecke genutzt wurden. Dies steht vermutlich im
Zusammenhang mit dem allgemeinen Niedergang des römischen Reichs, der sich
auch auf Vindobona auswirkte. Eine schwere Brandkatastrophe im Lagerareal zu
Beginn
des
fünften
Jahrhunderts
beschleunigte
den
zunehmenden
Bedeutungsverlust Vindobonas.
Im Keller der heutigen Feuerwehrzentrale findet man noch heute Originalreste des
ehemaligen Militärlagers Vindobona. Insbesondere findet man einen Teil des
Lagerhauptkanals, der ein Teil des Schutzwalls von Vindobona war und unter der Via
Sagularis verlief. Die römischen Ziegelsteine, die in diesem Keller zu sehen sind,
sind jeder einzeln mit der Nummer einer Legion bestempelt. Auch unter dem Hohen
Markt findet man einige römische Ruinen. Die wohl bekanntesten Ausgrabungen in
Wien befinden sich am Michaelerplatz nachdem man um 1990 begonnen hatte,
diesen Platz großflächig archäologisch zu untersuchen und dabei auf einige
interessante Baureste stieß, die heute von interessierten Besuchern angesehen
werden können.
Ausgrabungen Michaelerplatz
Ausgrabungen Hoher Markt
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Quellen: alle Dezember 2011
http://de.wikipedia.org/wiki/Vindobona
http://www.referate10.com/referate/Geschichte/25/Referat-Osterreich-zur- Romerzeit-reon.php
http://www.webs4kids.at/wien4kids/vindobona/vindobona.htm
http://www.wien-vienna.at/geschichte.php?ID=783
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Michaelerplatz_Vienna_romain_ruins_Sept_2007.jpg
http://www.vienna.at/2000-jahre-vindobona-wien-hat-jetzt-ein-neuesroemermuseum/news-20080508-02282720
http://www.google.at/imgres?
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Stephanie Gräber
Wien unter Rudolf IV.
Allgemeines:
Rudolf IV., welcher als Stifter bezeichnet wurde, lebte von
1339 bis 1365. Er war Herzog von Österreich von 1358 bis
1365.
Er wurde als ältester Sohn von Albrecht II. und Johanna von
Pfirt nach 15-jähriger Ehe geboren, womit er der dritten
Generation von Habsburg-Herzögen in Österreich angehörte.
Somit war er der erste Herzog, der im Land selbst geboren
war und es als seine engere Heimat betrachtete, was sehr zu
seiner Popularität beitrug.
Portrait Rudolfs
Rudolf IV. gilt als einer der energischsten und engagiertesten Herrscher Österreichs
im Spätmittelalter. Weiters soll er als bereits als junger Mann wie ein König
aufgetreten sein.
Leben:
1357 heiratete er die drei Jahre jüngere Katharina von Luxemburg, eine Tochter
Kaiser
Karls IV. Die Konkurrenz zu seinem Schwiegervater, der Prag zu einem
Kulturzentrum ausbaute, war ein wichtiger Aspekt in seinem Denken und Handeln.
Schließlich wollte Rudolf IV. die Bedeutung Wiens heben, so wie Karl IV. die
Bedeutung Prags.
Nach Rudolfs frühem Tod 1365 hätten seine Brüder Albrecht III. und Leopold III. laut der
„Rudolfinischen Hausordnung“ gemeinsam regieren sollen, jedoch zerstritten sie sich und
teilten ihren Besitz im Vertrag von Neuberg.
Wien unter Rudolf IV.:
Unter Rudolf IV. wurde mit dem Ausbau der Kirche zu St.
Stephan der Bau des hochgotischen Langhauses begonnen,
an dessen Portal er sich verewigte (s. Bild rechts). Dies wurde
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als Konkurrenz zum Prager Veitsdom gesehen. Aufgrund des Kirchenausbaues
erhielt er den Beinamen „Der Stifter“.
An der Stelle der Kirche scheint schon im Frühmittelalter ein Friedhof gewesen zu
sein, einige Gebäude sind archäologisch gesichert. Die Anfänge des Domes gehen
auf das Jahr 1137 zurück, aus dem der Tauschvertrag von Mautern zwischen
Markgraf Leopold IV. und dem Bischof von Passau überliefert ist.
Dabei wurden Güter ausgetauscht, um es dem
Bischof zu ermöglichen, außerhalb der damaligen
Stadt eine Kirche zu bauen, die dem heiligen
Stephanus geweiht sein sollte, dem Patron der
Bischofskirche von Passau. Die anderen Kirchen im
damaligen Wien, die Ruprechtskirche und die
Peterskirche waren nach Salzburger Heiligen
benannt; das Patrozinium der Kirche war also ein
politisches Signal. Die erste Kirche wurde 1147 (rosa
Grundriss) fertiggestellt und im selben Jahr vom
Passauer Bischof Reginbert von Hagenau geweiht
(Patronat nach der Mutterkirche Passau). Die Kirche
war für die damalige Stadt völlig überdimensioniert – es könnte also damals schon
Bestrebungen gegeben haben, sie in eine Bischofskirche zu verwandeln. Geostet ist
die Kirche auf den Sonnenaufgang des 26. Dezember 1137.
Von 1230 bis 1245 entstand ein weiterer spätromanischer Bau, von dem die
Westfassade noch erhalten ist. Sie besteht aus den beiden Heidentürmen und
dazwischen dem Riesentor (grüner Grundriss). Der Ursprung beider Namen ist nicht
völlig geklärt. Heidentürme kommt vielleicht von den Steinen, die von altrömischen
Ruinen stammten, möglicherweise auch von den beiden Darstellungen der
nichtchristlichen
Fruchtbarkeitssymbole
Phallus
und
Vulva,
die
die
beiden
Blendsäulen in der Westwand unterhalb der Türme krönen. Der Name Riesentor geht
der Legende nach auf einen riesigen, über dem Tor aufgehängten Mammutknochen
oder einen beim Bau helfenden Riesen zurück; tatsächlich dürfte die Bezeichnung
aber auf das mittelhochdeutsche Wort risen (sinken, fallen) zurückgehen und sich auf
die Trichterform des Portals beziehen. Oberhalb des Tores befand sich eine
Herzogsempore, ähnlich dem Kaiserstuhl Karls des Großen in Aachen und den
Westemporen der Kaiserdome.
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1258 brach ein Brand aus. Die Obergeschoße der Heidentürme wurden erst danach
gebaut. Die feierliche Weihe erfolgte 1263.
Zwischen 1304 und 1340 wurde ein vergrößerter Chor gebaut, nunmehr im gotischen
Stil. Nach den Herzögen Albrecht I. und Albrecht II., die diesen Bau vorantrieben,
spricht man vom Albertinischen Chor (violetter Grundriss).
Das Herzogtum Rudolfs IV. war in zweierlei Hinsicht
bedeutsam für die Kirche: zum einen wurde 1359 der
Grundstein für den gotischen Neubau des Langhauses
(blauer Grundriss und Bild rechts) gelegt, andererseits
wurde ein von Passau unabhängiges Domkapitel eingerichtet,
da es auch Rudolf IV. nicht gelang, Wien zum Bischofssitz
zu erheben. Dieses Domkapitel hatte ein Allerheiligenpatrozinium, das seitdem das zweite Patrozinium des Domes
ist.Dass Wien kein Bischofssitz war, beschäftigte alle
österreichischen Herzöge seit mehr als hundert Jahren, denn
zuständig war der Bischof von Passau, was für eine herzogliche Residenzstadt als
misslich empfunden wurde. Da die Passauer Bischöfe eine bessere Beziehung zum
Papst hatten, wurde dem Projekt, ein Bistum in Wien zu errichten, nicht
stattgegeben. Deshalb griff Rudolf IV. zu einer Art Hochstapelei, denn er veranlasste
in
St. Stephan die Gründung eines Metropolitankapitels, dessen Mitglieder rot
gekleidet waren wie Kardinäle. Der Propst dieses Domkapitels erhielt den Titel
„Erzkanzler von Österreich“.
Die Universität Wien wurde ebenso in Konkurrenz zur
Karls-Universität in Prag gegründet. Sie wurde 1365
errichtet und ist somit die zweitälteste Universität im
deutschen Sprachraum, da die Prager Universität
mit der Errichtung im Jahre 1348 als die älteste gilt.
Die Gründungsurkunde der Universität, heute im Archiv
verwahrt, wurde am 12. März 1365 von Herzog Rudolf IV.
Gründungsurkunde
und seinen Brüdern Albrecht III. und Leopold III. unterzeichnet. Daher rührt auch der
Name der Universität Alma Mater Rudolphina. Die Gründungsurkunde enthält in
programmatischer Weise das Leitbild der Universität, dass „gemain guot, rechte
gerichte, menschlich vernunft und beschaidenhait aufneme und wachse […] und daz
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ein yeglich weiser mensch vernünftiger und ain unweiser zuo menschlicher vernunft
in rechte erkantnüsse mit goetlicher lerung bracht und geczogen werde.“
Die Universität Wien ist somit nach der Karls-Universität Prag die zweitälteste
Universität im damaligen Heiligen Römischen Reich nördlich der Alpen und die
älteste noch bestehende Universität im deutschen Sprachraum. Bis zur Aufnahme
eines geregelten Lehr- und Lernbetriebs sollten jedoch noch fast zwanzig Jahre
vergehen; 1383 nützte Herzog Albrecht III. einen Streit an der Sorbonne, um
zahlreiche Professoren von Paris nach Wien zu berufen, und nachdem auch der
1365 noch ausgesprochene päpstliche Vorbehalt, eine theologische Fakultät
einzurichten, gefallen war, erließ Albrecht III. 1384 einen zweiten Stiftsbrief, mit dem
die kontinuierliche Entwicklung begann.
Bis zum Ausgang des Mittelalters wuchs die Universität Wien stetig an und hatte in
der Zeit des Humanismus (um 1450) über 6.000 Studenten, womit sie die größte
Universität des Reiches geworden war. Türkenbelagerung und Glaubensspaltung
führten jedoch schon wenige Jahrzehnte später zum nahezu gänzlichen Zerfall; im
16. Jahrhundert hatte die Universität zeitweilig nur mehr 30 Studenten. Am 13.
Oktober 1623 wurde die Universität mit dem 1551 gegründeten Jesuitenkollegium
vereinigt und die gesamte theologische und philosophische Fakultät der Gesellschaft
Jesu überantwortet. Nach dieser Reform nahm die Universität wieder einen gewissen
Aufschwung.
Das Porträt:
Rudolfs Bildnis ist für die Kunstgeschichte von großer
Bedeutung, da es das erste Frontalporträt des
Abendlandes ist. Viele Jahre hing es über seinem Grab
im Stephansdom, jedoch ist es nun im Dommuseum
Wien zu betrachten. Auf dem Porträt sind eine
erfundene
Erzherzogskrone
und
ebenfalls
die
beginnende Gesichtslähmung des Herzogs dargestellt.
Der Kenotaph für Herzog Rudolf IV.:
Der
Kenotaph
für
Herzog
Rudolf
IV.
ist
mittelalterliches Werk, das in der Domkirche
ein
St.
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Stephan zu sehen ist. Er ist jedoch leer, da Rudolf IV. und seine Gattin in der
unterirdischen Herzogsgruft begraben sind.
Auf dem Tumbadeckel sind Rudolf IV. und seine Gemahlin Katharina von Luxemburg
dargestellt, deren Figuren mehr als zwei Meter groß sind. Beide sind festlich
gekleidet und zu ihren Füßen befinden sich zwei Löwen als Versinnbildlichung der
Auferstehung. Diese Art der Darstellung ist kein Symbol für den Tod sondern ein
Kenotaph
Symbol für die Auferstehung beim Jüngsten Gericht.
Die Inschrift der Grabplatte gibt Rätsel auf, da sie im Alphabetum Kaldeorum, eine
mittelalterliche Geheimschrift, verschlüsselt ist.
Figur Rudolfs auf dem Tumbadeckel
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Quellen: 27. 12. 2011
http://de.wikipedia.org/wiki/Kenotaph_f%C3%BCr_Herzog_Rudolf_IV.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_IV._(%C3%96sterreich)
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.r/r927335.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Stephansdom_(Wien)#Geschichte
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Arnika Zinke
Wien im Barock
(„barrocco“ aus dem portugiesischem und heißt „schiefrund“ oder „merkwürdig“)
Der oder auch das Barock ist eine Strömung der europäischen Architektur und Kunst,
die von etwa 1575 bis 1770 währte. Dem Barock voraus ging die kulturgeschichtliche
Epoche der Renaissance, ihm folgte der Klassizismus.
Kaiser Leopold I.:
Zur Zeit des Barock herrschte in Wien Kaiser Leopold I.
(* 9. Juni 1640 in Wien; † 5. Mai 1705;
Bild rechts), dieser war von 1658 bis 1705 Kaiser des
Heiligen Römischen Reiches sowie König von Ungarn
(ab 1655), Böhmen (ab 1656), Kroatien und Slawonien
(ab 1657). Machtpolitisch stand seine Regierungszeit im
Westen ganz im Zeichen der Abwehr der französischen
Expansion unter Ludwig XIV. Im Südosten wurden die
habsburgischen Territorien zunächst noch durch die
osmanische Expansion, mit dem Höhepunkt der zweiten
Belagerung
der
Regierungszeit
Stadt
gilt
Wien,
daher
bedroht.
auch
als
Leopolds
Beginn
der
Großmachtstellung
der
Habsburgermonarchie. Innenpolitisch setzte Leopold in den Habsburger Ländern auf
einen absolutistischen Herrschaftsstil. Zu seiner Zeit fand auch ein letzter Höhepunkt
der Gegenreformation statt, den er, als streng gläubiger Katholik, unterstützte. Im
Reich dagegen trat er als Bewahrer des Ausgleichs der Konfessionen auf. Durch
eine geschickte Politik gelang es ihm, das Kaisertum zum letzten Mal zu einer
starken Bedeutung zu führen. Nach dem Tod des letzten spanischen Königs aus dem
Haus Habsburg löste Leopold den Spanischen Erbfolgekrieg aus, weil er der Ansicht
war, dass seiner Familie dieses spanische Erbe zustände.
In sozialer Hinsicht verstärkte sich der Druck der adeligen Grundherren auf die
Bauern. Der Kaiser versuchte etwa durch den „Tractatus de iuribus incorporalibus“
von 1679 regulierend einzugreifen. Bis 1848 bildete er die Grundlage für die
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Beziehung zwischen den Grundherren und Bauern. Für die Bauern brachte er
bessere
Rechtssicherheit,
gleichzeitig
konnten
die
Grundherren
weiterhin
unbegrenzte Robotarbeit verlangen. Zur Bekämpfung der wachsenden Zahl der
Armen in der Stadt Wien ließ Leopold 1671 ein Zucht- und Arbeitshaus erbauen.
Außerdem wurde 1691 ein Großarmenhaus erbaut. Dort wurden 1696 schon 1000
Personen untergebracht. In die Zeit Leopolds fiel auch die Pestwelle von 1678/79,
die allein in Wien 50.000 Opfer gefordert haben soll.
Auf der anderen Seite kam es im Zeichen des Merkantilismus zur Gründung erster
Manufakturen.
Türkenbelagerungen:
Im Jahre 1529 war Wien das erste Mal von den Türken
erfolglos belagert worden . Die Grenze zwischen dem
habsburgischen und dem osmanischen Teil Ungarns
verlief fast zweihundert Jahre lang nur etwa 150 Kilometer östlich der Stadt,
was ihre Entwicklung
ziemlich
nunmehr
einschränkte.
Immerhin
moderne
und
erhielt
Wien
sichere
Befestigungsanlagen. Diese Befestigungsbauten,
die bis ins 17. Jahrhundert hinein den Hauptteil der Bautätigkeit ausmachten, sollten
sich 1683 bei der Zweiten Türkenbelagerung (Bilder oben) bewähren, denn sie
schützten die Stadt zwei Monate lang, bis die türkische Armee wegen des Eintreffens
des vom Polenkönig Jan Sobieski angeführten Entsatzheeres die Belagerung Wiens
beenden musste.
Der Kaiser und sein Hof hatten Wien verlassen, bevor die Türken 1683 ein zweites
Mal anrückten. Leopold I. hielt sich zunächst in Passau und dann in Linz auf. Er
hatte ein kaiserlich-deutsch-polnisches Entsatzheer gesammelt, das unter dem
polnischen König Johann III. Sobieski und Herzog Karl V. von Lothringen Wien am
12. September 1683 in
der Schlacht am Kahlenberg befreite. Der Verdienst
Leopolds bestand darin, die Unterstützung des Reichs, der Polen und des Papstes
Innozenz XI. für diesen Krieg rechtzeitig zu gewinnen, wodurch die kaiserlichen
Truppen auf knapp das Vierfache verstärkt wurden.
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Dies war der Beginn des endgültigen Zurückdrängens des Osmanischen Reiches
aus Mitteleuropa.
Im Verlauf des Großen Türkenkrieges (1683–1699) konnte
ganz Ungarn den Osmanen wieder entrissen werden. Als
Folge der Kriege im Westen ließ der Druck auf die
Osmanen etwas nach. Mit der Ernennung von Eugen von
Savoyen (Bild rechts) änderte sich dies.
Er siegte 1697 bei Zenta über die osmanische Armee.
Im Frieden von Karlowitz (1699) wurde Leopold auch der
Besitz bisher türkisch beherrschter Teile Ungarns bestätigt.
Außerdem gewann er Slawonien und Siebenbürgen. Damit
begann der eigentliche Aufstieg Österreichs zur Großmacht.
Bautätigkeit im Barock:
Ihren stärksten Ausdruck fand die Barockkunst in der Architektur. Alle strengen
Ordnungen der Renaissance werden aufgelöst; es wurde verstärkt auf Kuppeln,
Säulengruppen, Giebel und Fensterbekrönungen mit reichem ornamentalem
Schmuck gesetzt. Das Gesamtkunstwerk tritt in den Vordergrund, Lichteffekte
werden genutzt, außerdem wird
auch Malerei, und Skulptur in die
Architektur
miteinbezogen. Im katholischen Süden Deutschlands und in den habsburgisch
regierten Ländern wie Österreich mit Böhmen entfaltete sich das Barock zu einer
heiteren, bewegten Variante, wie sie beispielhaft am Wiener Schloss Belvedere oder
an der Karlskirche zu finden sind.
Schloss Belvedere
Karlskirche
Leopold I. (Bild rechts: sein Grabmal), der ein großer Kunstliebhaber war, ließ einige
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barocke Glanzkunstwerke schaffen, um den Hof möglichst
attraktiv zu gestalten. Er ließ Wien zu einer Barockstadt werden.
Der Neubau des Schloss Schönbrunn geht ebenso auf Leopold
zurück wie der Leopoldinische Trakt der Hofburg und die
Grundlagen für die barocke Umgestaltung der Stadt. 1683 ließ
er in Wien die Dreifaltigkeitssäule zur Erinnerung an eine
überstandene Pestwelle errichten. Sie enthält eine Statue von
ihm selbst und wurde Vorbild ähnlicher Denkmäler an anderen
Orten.
Nach Ende der Türkenbelagerung begann man wieder verstärkt zu bauen, die Stadt
blühte auf. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde Wien weitgehend barockisiert (Vienna
gloriosa). Zahlreiche Adelspalais wurden gebaut; dabei sind vor allem die Architekten
Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt
nennenswert.
Die ersten Palais in Wien entstanden im 16. Jh. im damaligen
Herrenviertel rund um die Minoritenkirche. Auch außerhalb der Stadtmauer wurden
einige Palais errichtet, welche in den Türkenkriegen jedoch zerstört wurden. Als die
Türken sich schließlich geschlagen gaben und aus Europa abzogen, begann man in
Wien, zahlreiche Palais zu bauen.
Palais Liechtenstein
Die Stadt veränderte sich in kurzer Zeit sehr stark, und da es verboten war, die
damalige Stadtmauer und das Glacis (=Festungsbau) zu verbauen, entstand auf
engstem Raum eine riesige Ansammlung von repräsentativen Barockpalästen. Wollte
ein Adliger sich ein Denkmal setzen und ein Palais errichten, so musste er dafür
mehrere Bürgerhäuser kaufen und abreißen lassen, um Platz zu schaffen. so
verringerte sich die Anzahl der Bürgerhäuser, während die Palais sich häuften. Um
1730 bestanden in Wien bereits 248 Adelspaläste, und die Zahl der Bürgerhäuser
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betrug nur noch 930. Dieser enorme Platzmangel ging soweit, dass man große
Sakrale Gebäude wie die Karlskirche oder die Piaristenkirche außerhalb der
Stadtmauer erbauen musste.
Auch außerhalb der Stadtmauern herrschte rege Bautätigkeit. Seit 1704 hatten die
Vorstädte ihr eigenes, großzügig angelegtes Befestigungssystem, den Linienwall, der
etwa an dem heutigen Gürtel verläuft.
Nach den Einschnitten durch die großen Pestepidemien von 1679 und 1713 wuchs
die Bevölkerung ständig. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Manufakturen
gegründet, die erste in der Leopoldstadt. Es entwickelten sich Kanalisation und
Straßenreinigung, was zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse führte.
Mit dem Aufblühen der Stadt entwickelte sich Wien bald zu einem wichtigen
europäischen Kulturzentrum, gipfelnd in der Musik der Wiener Klassik.
Neben vielen architektonischen Zeugnissen ist auch die bildende Kunst im Barock
sehr wichtig. Daniel Gran und Paul Troger gehören zu den wichtigsten Vertretern der
Malerei im Barock. Europas größte Barockausstellung befindet sich im Liechtenstein
Museum in Wien
Wichtige barocke Pracht-Bauten in Wien:
•
Prunksaal der Hofbibliothek (Bild unten links)
•
Karlskirche
•
Belvedere
•
Schloss Schönbrunn (Bild unten rechts)
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Das Wiener Kaffeehaus:
In der Überlieferung
heißt es, dass die Wiener während der Befreiung von der
Zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 einige Säcke mit seltsamen Bohnen
fanden, die sie zunächst für Kamelfutter hielten und verbrennen wollten. König
Johann III. Sobieski von Polen soll diese seinem Offizier und Dolmetscher namens
Georg Franz Kolschitzky übergeben haben. Dieser hätte die Säcke an sich
genommen und das erste Kaffeehaus gegründet. Diese Geschichte ist jedoch
erfunden; der Piaristenpater Gottfried Uhlich setzte sie 1783 in seiner Chronik
"Geschichte der zweyten türkischen Belagerung Wiens, bey der hundertjährigen
Gedächtnißfeyer" in die Welt.
Tatsächlich stammt eines der ersten Wiener Kaffeehäuser etwa aus dieser Zeit und
wurde 1685 von einem Griechen oder
Armenier
namens Johannes Theodat
gegründet; die Griechen hatten später das Monopol zum Ausschank von Kaffee inne.
Das neue Getränk fand bei der Wiener Bevölkerung großen Anklang, sodass die
Zahl der Kaffeehäuser rasant anstieg.
Eines der ersten Wiener Kaffeehäuser
Quellen: alle 27. Dezember 2011
http://de.wikipedia.org/wiki/Barock
http://de.wikipedia.org/wiki/Wien
www.wienfuehrung.com/barock.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Wiener_T%C3%BCrkenbelagerung
http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_I._(HRR)
http://www.google.at/imgres?q=karlskirch+e+wien&hl
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Kaffeehaus
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Christina Novak
Wien im 18. Jahrhundert
Maria Theresia:
Maria Theresia ist am 13. Mai 1717 in Wien,
Österreich, geboren und regierte 1740 - 1780.
Sie war die Erzherzogin von Österreich und die
Königin von Ungarn und Böhmen. Weiters war sie
eine der größten Herrscherpersönlichkeiten Europas.
Nach dem Tod ihres Vaters Karl VI. übernahm sie
aufgrund der Pragmatischen Sanktion die Regierung
der habsburgischen Länder. Diese besagte, dass die
habsburgischen Gebiete nicht geteilt werden dürfen und eine weibliche Erbfolge
möglich ist. Selbst war sie keine gekrönte Kaiserin, sondern trug nur den Titel ihres
gekrönten Gatten.
Maria Theresia und ihr Mann Franz Stephan Herzog von Lothringen hatten
insgesamt 16 Kinder, von denen jedoch 6 frühzeitig verstarben.
Wie das alte Habsburg- Motto besagte „Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube“
(„Kriege mögen die anderen führen, du, glückliches Österreich, heirate“), verheiratete
sie ihre Kinder ohne auf deren Gefühle Rücksicht zu nehmen. Ihre Lieblingstochter
Maria Christina war die einzige, der eine Liebeshochzeit gestattet wurde.
Maria Theresia war vor allem in
ihren
jungen
lebenslustig,
Jahren
jedoch
sehr
nicht
besonders gut gebildet. Musik war
ihr sehr wichtig und darum ließ sie
auch
jedes
ihrer
Kinder
ein
Instrument erlernen.
Nachdem ihr Mann verstorben
war, wurde Maria Theresias ältester Sohn, Joseph II., ihr Mitregent. Gemeinsam
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
führten sie einige Reformen durch, wie
Schulpflicht und Abschaffung der
Leibeigenschaft.
Beide regierten im Sinne des aufgeklärten Absolutismus. Maria Theresia selbst war
keine begeisterte Aufklärerin, jedoch hatte sie Berater, die ihr Reformen empfahlen.
Graf Kaunitz beriet sie beispielsweise in der Außenpolitik. Sie führte auch Ministerien
ein und wirkte im Staatsrat als Vorsitzende. Weiters teilte sie ihr Land in Gubernien
(=Regierungsbezirke)
ein,
damit
es
überschaulicher
war
und
führte
auch
Hausnummern ein.
Joseph II.:
Joseph II., * 13. 3. 1741 Wien, † 20. 2. 1790 , ältester
Sohn von Kaiser Franz I. und Maria Theresia, 1764
römischer König, 1765 Kaiser, 1765-80 Mitregent seiner
Mutter, zu der er oft in Gegensatz stand . Durch weite
Reisen lernte er die Monarchie und andere Staaten
(Frankreich, Belgien, Holland, Schweiz, Süddeutschland,
Italien, Russland) kennen. Ab 1780 Alleinherrscher,
vollendete er ein großes Reformprogramm, das im
Zeichen des Aufgeklärten Absolutismus (Josephinismus)
stand und unter anderem folgende Veränderungen enthielt: Aufhebung der
Leibeigenschaft, so weit sie noch bestand (vor allem in den böhmischen Ländern und
Ungarn), rechtliche Besserstellung der Bauern und der Soldaten, Steuerregulierung
und Ausdehnung der Besteuerung auf Adel und Geistlichkeit, Toleranzpatent für
Protestanten,
Griechisch-Orthodoxe
und
Juden,
Eingriffe
in
katholische
Einrichtungen (Aufhebung von 400 Klöstern, deren Güter im Religionsfonds
zusammengefasst wurden, Vorschreibung von Kommendataräbten), Gründung von
Bistümern in Linz, St. Pölten und Leoben-Göß sowie vieler Pfarren, Vergrößerung
des Erzbistums Wien, Verstaatlichung der Priesterausbildung, Verbot länger
dauernder Wallfahrten, Gottesdienst- und Begräbnisreform (Verlegung der Friedhöfe
aus
den
Wohngebieten)
sowie
soziale
Maßnahmen
(Findelversorgung,
Taubstummenunterricht, Armeninstitute, Allgemeine Krankenhäuser in Wien und
Graz). Joseph II. lehnte die Stände ab und wollte die Monarchie zu einem absolut
regierten Einheitsstaat mit Einbeziehung Ungarns bei deutscher Amtssprache
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
formen. Dazu baute er einen Beamtenstab auf, der Privilegien (Unkündbarkeit,
Pensionen) erhielt. Auch Mailand und die Österreichischen Niederlande sollten
angeglichen werden. Joseph II. förderte aber auch die regionalen Sprachen und
Kulturen. Da die Reformen zu rasch und unvorbereitet erfolgten, scheiterte er damit
in Ungarn und Belgien. Außenpolitisch band er sich an Russland und wurde dadurch
1788 in einen Türkenkrieg verstrickt.
Wien im 18. Jahrhundert:
Nach den letzten großen Pestepidemien 1679 und 1713 wuchs die Wiener Bevölkerung
ständig. Für 1724 schätzt man 150.000 Einwohner, um 1790 waren es bereits
200.000. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Manufakturen gegründet, die erste
in der Leopoldstadt. Die Leopoldstadt entwickelte sich an der Stelle des um 1620
eingerichteten jüdischen Ghettos, aus dem die Juden allerdings 1670 wieder verrieben worden waren.
Auch das Problem der Hygiene wurde langsam wahrgenommen:
Kanalisation und Straßenreinigung entwickeln sich.
Ebenso fallen die Einführung der ersten Hausnummern, der
Konskriptionsnummern sowie die Anfänge eines staatlichen
Postsystems in diese Zeit.
Unter Kaiser Joseph II. wurde die Stadtverwaltung 1783
modernisiert: es wurden eigene Beamte für die Stadt (der Magistrat) eingeführt.
Zur selben Zeit wurden auch die innerstädtischen Friedhöfe aufgelöst.
Schloss Schönbrunn:
Da Karl der VI. nicht besonders an Schönbrunn interessiert war, schenkte er es
seiner Tochter Maria Theresia. Sie ließ das Schloss durch den Hofarchitekten
Nikolaus von Pacassi umbauen und erweitern, so dass sie es als Sommerresidenz
bewohnen
konnte.
Somit
wurde
das
ehemalige
Jagdschloss
zu
einem
Residenzschloss umgebaut.
Der Großteil der Inneneinrichtung stammt aus der Zeit Maria Theresias und ist ein
Beispiel eines österreichischen Rokoko (= Spätform des Barock).
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Hohenberg, ein Vertreter des Frühklassizismus wurde in dem Todesjahr ihres
Mannes bei Hof eingeführt. Jedoch entschloss sie sich erst sieben Jahre später für
einen Umbau. Eines der markantesten Werke Hohenbergs ist die Gloriette. Sie ist ein
Arkadengang auf dem Hügel oberhalb von Schloss Schönbrunn, von dem aus man
sich einer wunderschönen Aussicht erfreuen kann.Der barocke Garten unterlag einer
strengen symmetrischen Ordnung, welche bis heute noch erhalten ist. Besonders
äußerte sich diese in der Anlegung der Blumenbeete und der Wege.
Ein Großteil der Beete bestand aus Buchsbäumen und war mit bunten Steinen
begrenzt.
Im nördlichen Hoftrakt des Schlosses wurde auf Maria Theresias Wunsch hin ein
Schlosstheater errichtet.
Sie selbst war eine talentierte Sängerin und auch ihre Kinder wirkten als Sänger oder
Schauspieler. Da ihre Familie stets größer wurde, musste Schloss Schönbrunn
mehrmals vergrößert bzw. erweitert werden.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Das Allgemeine Krankenhaus:
Die Ursprünge des Wiener Allgemeinen Krankenhauses gehen auf Dr. Johann
Franckh zurück, der 1686 nach dem Ende der Zweiten Wiener Türkenbelagerung
seine Grundstücke an der Alserstraße für die Errichtung eines Soldatenspitals
stiftete. Da jedoch zunächst das Geld zum Bau der Gebäude fehlte, wurden die
Kriegsversehrten
samt
Familien
in
das
bereits
bestehende
Seuchenspital
einquartiert. Erst 1693 ordnete Kaiser Leopold I. die Errichtung des Großarmen- und
Invalidenhauses an. 1697 wurde der erste Hof fertiggestellt, in den 1042 Personen
einquartiert wurden. Um den Willen Franckhs zu berücksichtigen, bezogen im Trakt
an der Alser Straße Kriegsversehrte ihr Quartier, bei den übrigen Bewohnern
handelte es sich jedoch um Zivilarme. 1724 lebten bereits 1740 Personen hier.
Erweitert werden konnte der Komplex durch das Testament Ferdinands Freiherr von
Thavonat, der seinen Besitz nach seinem Tod 1726 dienstunfähigen Soldaten stiftete.
Dadurch konnte der bereits begonnene 2. Hof (Ehe- oder Witwenhof, nun
Thavonathof genannt) fertiggestellt werden. Auch die durch Zwischentrakte
gebildeten Seitenhöfewurden errichtet.
1752
bis
1774
erfolgte
der
Ausbau
des
Studentenhofes
(
und
des
Hausverwalterhofes . Die Bewohner mussten eine eigene Uniform tragen und
erhielten eigene Kupfermünzen, die bei den im Komplex befindlichen Bäckern,
Fleischern usw. eingelöst werden konnten.
Am 28. Jänner 1783 besuchte Kaiser Joseph II. das Armenhaus. Er stellte fest, dass
die riesige Anlage weniger der Notlinderung diente, sondern vielfach Leute
beherbergte, die durch Protektion oder Schlamperei dorthin gelangt waren. Kurz
entschlossen hob er die Anlage auf und ließ sie von seinem Leibarzt Prof. Dr. Joseph
Quarin, dem späteren Direktor, zu einem allgemeinen Krankenhaus umplanen.
Vorbild war das Hôtel-Dieu in Paris. Am 16. August 1784 erfolgte die Eröffnung. Der
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Widmungsspruch im Torbogen zur Alserstraße lautet „Saluti et solatio aegrorum“
(„Zum Heil und zum Trost der Kranken“, er ist auch am Eingang des neuen AKHs
angebracht.) Das Haus war zum ersten Mal nur für die Krankenversorgung
zuständig, die übrigen Aufgaben der Hospitäler wurden abgetrennt. Angeschlossen
an das Krankenhaus waren ein Irrenhaus und ein Gebärhaus, ab 1806 wurde das
Findelhaus angegliedert. Der Narrenturm (Bild unten) war der erste
Spezialbau zur Unterbringung von Geisteskranken und bot 200 bis 250 Patienten
Platz.
Wegen seiner eigentümlichen Form wird er von den Wienern auch „(Kaiser Josephs)
Gugelhupf“
bezeichnet.
Bundesmuseums
Wien
Heute
und
ist
er
jeden
Sitz
des
Sommer
Pathologisch-anatomischen
finden
wöchentliche
Kulturveranstaltungen statt.
Das Josephinum:
Das Josephinum wurde von Kaiser Joseph II. 1784 als k.k. medizinisch-chirurgische
Josephs-Academie zur Ausbildung von Ärzten und Wundärzten für die Armee
gegründet und am 7. November 1785 eröffnet. Die Initiative dazu hatte sein
Leibchirurg Giovanni Alessandro Brambilla ergriffen, den der Kaiser 1779 mit der
Leitung des gesamten österreichischen Militärsanitätswesens betraut hatte, in dem
viel zu reformieren war. Brambilla fungierte bis 1795 als Direktor des Collegiums. Am
3. Februar 1786 wurde die Akademie allen übrigen Fakultäten gleichgestellt und
erhielt das Recht, Doktoren und Magister der Medizin und Wundarznei zu
graduieren.
Für die Akademie wurde in der damaligen Alservorstadt im heutigen 9. Wiener
Gemeindebezirk, in der heutigen Währinger Straße 25, 1783–1785 ein Neubau nach
Plänen von Isidor Marcellus Amandus Canevale errichtet. Dazu wurden eine alte
Schießstätte und ein Gutshof angekauft und demoliert. Der Bauplatz war in Hinblick
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
auf das benachbarte, 1783 / 1784 errichtete Militär-Garnisons-Hauptspital (das
spätere Garnisonsspital Nr. 1) an der heutigen Van-Swieten-Gasse gewählt worden.
Der
Bau (Bild oben) hat Ähnlichkeit mit
der Nationalbibliothek . Im Mitteltrakt
befindet sich eine große Stiege mit Stufen von hartem, weißem Kaiserstein aus
Kaisersteinbruch.
Die Verlegung der Friedhöfe:
Ursprünglich wurden auch in Wien die Toten in der unmittelbaren Nähe zur Kirche
bestattet. Diese mittelalterlichen „Freithöfe“, die rund um die Pfarrkirchen angelegt
wurden, waren jedoch nicht nur Begräbnisstätten, sondern auch Orte des öffentlichen
Lebens, auf denen auch gehandelt und gefeiert wurde. Der Name Freithof geht auf
die Bedeutung „eingefriedeter Ort“ zurück. Später wurde der Begriff zum „Friedhof“
umgedeutet.
Freithöfe gab es zunächst rund um die Ruprechts- und die Peterskirche, später
kamen Begräbnisstätten um die Pfarrkirchen St. Stephan[, St. Michael und zu
„Unserer Lieben Frau“ (Schottenstift) hinzu.
Bereits im 16. Jahrhundert gab es jedoch aus Platzmangel und hygienischen
Gründen erste Bestrebungen, die Friedhöfe aus der heutigen Altstadt in die Vorstädte
zu verlegen. Infolge der großen Opferzahlen, die die Pest forderte, mussten erstmals
Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern angelegt werden.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die Begräbnisstätten innerhalb der Wiener
Stadtbefestigung geschlossen, lediglich die Benützung der Kirchengrüfte wurde
weiterhin genehmigt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts führte die von Kaiser Joseph
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
II.
im
Zuge
seiner
Josephinischen
Reformen
erlassene
Seuchen-
und
Hygieneverordnung zur Auflassung der Friedhöfe innerhalb des die Vorstädte
umschließenden Linienwalls (der sich entlang des heutigen Gürtels erstreckte). Die
ehemaligen Friedhöfe wurden verbaut oder in Grünflachen umgewandelt. Auch die
Bestattungen in Kirchengrüften mit Ausnahme der Kapuzinergruft, der Stephansgruft
und des Salesianerklosters wurden nun verboten. Seit diesen Reformen gibt es in
den inneren Bezirken der Stadt keinen Friedhof mehr; einzige Ausnahme sind Reste
des jüdischen Friedhofs in der Rossau.
Als Ersatz für die aufgelassenen Friedhöfe wurden 1784 außerhalb des Linienwalls
fünf communale Friedhöfe angelegt, der Hundsturmer Friedhof, der Matzleinsdorfer
Friedhof, der Währinger Friedhof, der Schmelzer Friedhof (statt eines ursprünglich in
der Brigittenau geplanten Friedhofs) und der Sankt Marxer Friedhof. Dieser ist als
einziger der fünf Friedhöfe erhalten geblieben (Bild unten) und steht heute unter
Denkmalschutz.
Da auch der jüdische Friedhof in der Rossau für Belegungen gesperrt wurde, wurde
außerhalb der Linien als Ersatz der Jüdische Friedhof Währing angelegt, der heute
nicht mehr belegt wird.
Wolfgang Amadeus Mozart:
Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1756 in Salzburg geboren und verbrachte dort
seine Jugend. Mit der Zeit entwickelte sich aber zum Regenten Salzburgs, dem
Erzbischof, ein gespanntes Verhältnis und Mozart beschloss 1781, sich in Wien
niederzulassen.
Er bestritt dort in den nächsten Jahren seinen Lebensunterhalt durch Konzerte in
privaten und öffentlichen Akademien.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Am 16. Juli 1782 wurde das vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher
Nation und österreichischen Erzherzog Joseph II. in Auftrag gegebene Singspiel
„Die Entführung aus dem Serail“ in Wien uraufgeführt. Es folgten Jahre, die mit der
Komposition und Aufführung von Klavierkonzerten angefüllt waren und in denen es
Mozart finanziell sehr gut ging, und dann am 1. Mai 1786 folgten die Uraufführungen
der Opern „Le nozze di Figaro“(„Figaros Hochzeit“), sowie am 29. Oktober 1787 in
Prag die des „Don Giovanni „ und zurück in Wien, am 26. Januar 1790 die
Uraufführung der Oper “Così fan tutte“
. Am 6. September 1791 ging es weiter mit
der Uraufführung der Oper “La clemenza di Tito“ in Prag und am 30. September
1791 mit der Uraufführung der großen Oper „Die Zauberflöte“ in Emanuel
Schikaneders Theater im Freihaus auf der Wieden.
In Wien lernte Mozart um 1782/83 Gottfried van Swieten kennen, den Präfekten der
kaiserlichen
Bibliothek
(heute:
Österreichische
Nationalbibliothek)
und
ausgewiesenen Musikliebhaber. Dieser machte ihn mit den Arbeiten von Johann
Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel bekannt, als er ihm die Manuskripte, die
er während seines langen Aufenthalts in Berlin gesammelt hatte, bei den regulären
Sonntagskonzerten in van Swietens Räumen in der Kaiserlichen Bibliothek zur
Verfügung stellte. Die Begegnung mit diesen Barockkomponisten machte einen
tiefen Eindruck auf Mozart und hatte umgehend großen Einfluss auf seine
Kompositionen.
Nach der Uraufführung von La clemenza di Tito in Prag war Mozart Mitte September
1791 nach Wien zurückgekehrt und hatte sich sofort in die Arbeit für die Uraufführung
der Zauberflöte gestürzt, die zwei Wochen später – endlich wieder mit Erfolg – über
die Bühne ging. Gleichzeitig hatte er die Motette Ave verum corpus ausgearbeitet
und mit der Niederschrift des Requiems
begonnen, die er jedoch nicht mehr
abschließen konnte. Franz Xaver Süßmayr, einer Aussage Constanze Mozarts
zufolge 1790/91 ehemaliger Schüler Mozarts, vollendete dasselbe.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Wenige Wochen nach der Uraufführung der Zauberflöte am 30. September 1791
wurde Mozart bettlägerig, am 5. Dezember um 1 Uhr früh starb er und wurde am Tag
darauf beerdigt. Er wurde nicht ganz 36 Jahre alt.
Das Grabmal Mozarts auf dem St. Marxer Friedhof in Wien
Beigesetzt wurde der große Komponist in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer
Friedhof. Seine Witwe besuchte das Grab zum ersten Mal erst nach 17 Jahren. 1855
wurde der Standort seines Grabes so gut wie möglich bestimmt und 1859 an der
vermuteten Stelle ein Grabmal errichtet, das später von der Stadt Wien in die Gruppe
der Musiker-Ehrengräber auf dem Zentralfriedhof übertragen wurde. Auf der alten
frei gewordenen Grabstelle wurde in Eigeninitiative eines Friedhofswärters abermals
eine Mozart-Gedenktafel errichtet, die mit der Zeit aus Bestandteilen anderer Gräber
zu einem Grabmal ausgebaut wurde und heute eine viel besuchte Sehenswürdigkeit
ist.
Quellen: alle 2. 1. 2012
http://www.kaisergruft.at/kaisergruft/mariatheresia.htm
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.m/m208917.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sch%C3%B6nbrunn#Maria_Theresias_Sommersitz
http://www.planet-vienna.com/spots/Schoenbrunn/geschichte.htm
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Marx_cemetery_100.jpg/320pxMarx_cemetery_100.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Benita Ernst und Yasmin Machacek
Die Gründerzeit – Wien um die Mitte
des 19. Jahrhunderts
Stadtgeschichte:
Ab dem Mittelalter war Wien von einer Mauer umgeben. In der Barockzeit wurde
außen um die Festungsanlagen ein Glacis angelegt, Kaiser Joseph II. ließ ab 1770
Fußgängerwege und Fahrstraßen über das Glacis führen, Laternen aufstellen und
Alleebäume pflanzen. In den napoleonischen Kriegen stellte es sich heraus, dass die
alten Befestigungen den modernen Waffen nicht mehr standhielten, deshalb wurde
nach der Revolution 1848 die Stadtmauer, die der Stadtentwicklung der rasch
wachsenden Metropole im Weg war, entfernt.
Ab 1850 wurde die bisher eher kleine Stadt erweitert, indem 34 Vorstädte innerhalb
des Linienwalls (Bild unten links) eingemeindet (Bild unten rechts) und in Bezirke
unterteilt wurde. Auf diese Weise wurde die bisherige Stadt zum 1. Bezirk, die
Vorstädte wurden zu den Bezirken 2 bis 8, nach Teilung des 4. Bezirks 1861
(Margareten als neuer 5. Bezirk) 2 bis 9. Zum eingemeindeten Gebiet zählte auch
das Areal des 4. Bezirks außerhalb des Linienwalls (1861 zwischen 4. und 5. Bezirk
geteilt), das 1874 zum 10. Bezirk erhoben wurde.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Durch die Eingemeindungen und durch eine beginnende Zuwanderung stieg die
Bevölkerung Wiens ab der Jahrhundertmitte sehr stark an. Ein Großteil der
Zuwanderer kam aus den slawischen Gebieten der Monarchie, vor allem aus
Böhmen und Mähren, einerseits als Handwerker (Schneider, Schlosser etc.) oder als
ungelernte
Hilfsarbeiter
Ziegelproduktion,
die
vor
so
allem
genannten
beim
Bau
der
Ziegelböhmen.
Ringstraße
Unter
dem
und
der
weiblichen
Dienstpersonal war die „Böhmische Köchin“ sprichwörtlich. Die Wiener Küche zeigt
deshalb, vor allem im Hinblick auf die Mehlspeisen, deutlichen tschechischen
Einfluss. Stark war auch die Zuwanderung von Juden aus den östlichen Gebieten
der Monarchie. Während um 1800 jüdisches Leben in Wien noch kaum bestand,
stellten 1890 die Juden etwa 12 Prozent der Bevölkerung Wiens. Diese starken
Wanderungsbewegungen führten auch zu deutlichen Spannungen zwischen
Bevölkerungsgruppen
und
zum
Erfolg
nationalistischer
und
antisemitischer
Demagogen.
Politische und wirtschaftliche Situation im Kaisertum Österreich:
1861 gewannen die Liberalen die ersten Wahlen nach Ende des Neoabsolutismus.
1867 führte der österreichisch-ungarische Ausgleich in Österreich zu einer stabilen
Verfassung,
allerdings nicht zu einer stabilen Regierung, da die enormen Interessengegensätze
zwischen den acht Nationalitäten Cisleithaniens (Reichshälfte diesseits der Leitha,
also österreichische Reichshälfte) nicht ausgeglichen werden konnten. Das
Wahlrecht, vorerst nur auf wenige besitzende Männer beschränkt, wurde 1882 mit
der Erteilung der Wahlberechtigung an die so genannten „Fünf-Gulden-Männer“,
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
1907 mit dem allgemeinen Wahlrecht für Männer ausgebaut.
Diese Zeit gipfelte in der Weltausstellung 1873 im Prater. Nach Überhitzung der
Konjunktur führte die Angst vor kommerziellem Misserfolg der Weltausstellung als
Auslöser am 9. Mai 1873, neun Tage nach deren Eröffnung, zu panikartigen
Aktienverkäufen, die als Gründerkrach in die Geschichte eingingen. Viele Banken,
Gesellschaften und Anleger waren ruiniert, die so genannte Gründerzeit und die
Blütezeit des Liberalismus abrupt zu Ende.
Eröffnung der Wiener Weltausstellung
Die soziale Lage:
Im Zuge der Industrialisierung entstand wie überall in Europa ein reiches Bürgertum,
das sich dem Adel anzugleichen versuchte (vgl. Ringstraßenpalais).
Die
Masse
der
Bevölkerung
lebte
hingegen
zumeist
am
Rand
des
Existenzminimums, besonders arg war die Not der Industriearbeiter. Obwohl es
bereits Ansätze einer Sozial- gesetzgebung gab, kam es noch immer zu vielen Fällen
von Kinderarbeit. Die Erwachsenen hatten Arbeitszeiten von 11- 14 Stunden pro
Tag, Urlaubsansprüche, Versicherungen und eine adäquate Alterversorgung waren
unbekannt.
Bautätigkeit:
Die Donauregulierung:
Eines der die Wiener Landschaft am nachhaltigsten beeinflussenden Bauprojekte
war die 1869 bis 1875 durchgeführte Donauregulierung. Der Fluss hatte im Wiener
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Raum ein weit verzweigtes System von verschiedenen Wasserläufen gebildet.
Dieses konnte erst seit dem späten Mittelalter (1439) auf einer Reihe von
miteinander kommunizierenden Brücken überquert werden. Die Schifffahrt verfügte
mit dem im Norden an der Innenstadt vorbeiführenden Arm über eine Anbindung an
die Stadt. Nun wurde ein völlig neues Flussbett gegraben (Bild unten), von dem der
Stadtarm als regulierter Donaukanal abzweigte. Die Schifffahrt verlief fortan über den
Hauptstrom. Sie kam damit nicht mehr unmittelbar an die Stadt heran. Dies sicherte
dem Bereich zwischen Donaukanal und Hauptstrom steigende wirtschaftliche
Bedeutung.
Die Trinkwasserversorgung:
Die völlig unzureichende Trinkwasserversorgung der enorm angewachsenen
städtischen Bevölkerung wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
grundlegend neu gestaltet. Die I. Wiener Hochquellenleitung wurde errichtet. Zu
Beginn des 20. Jahrhunderts folgte
Bau der Wiener Wasserleitung
eine zweite. Damit wurde aus einer Entfernung von mehr als 100 Kilometern aus
dem Voralpengebiet an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark
südlich von Wien frisches Quellwasser herangeführt. Das war eine wesentliche
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Maßnahme im Interesse der Volksgesundheit. Um diese war es weiterhin in der
Großstadt nicht zum Besten bestellt. Vor allem die soziale Lage vor dem Hintergrund
von weiterer Industrialisierung wie auch höchst unzulänglicher Arbeitsverhältnisse
trug dazu bei, dass die Lungentuberkulose als "morbus Viennensis" galt.
Der Bau der Wiener Ringstraße:
Da ab
1858 die Stadtmauer und vorgelagerte freie Flächen
auf Grund der
Anordnung von Kaiser Franz Joseph I. vom 20. Dezember 1857 geschleift wurden,
entstand an ihrer Stelle die Ringstraße als Prachtstraße der Monarchie, gesäumt
von teils erst Jahrzehnte später fertiggestellten Monumentalbauten. Von diesem
Ringstraßenstil mit seinen dem Historismus zuzurechnenden Gebäuden ist Wien bis
heute architektonisch entscheidend geprägt.
Nach Kompetenzstreitigkeiten zwischen Regierung und Stadtverwaltung wurde der
Stadterweiterungsfonds geschaffen.. Er verkaufte die durch die Schleifung der
Stadtmauer und den Wegfall des Verteidigungszwecks frei gewordenen Grundstücke
an private Investoren und finanzierte damit die staatlichen Repräsentationsbauten.
Bis heute existieren mit Stadtpark, Burggarten, Volksgarten, Rathauspark und
Sigmund-Freud-Park entlang der Ringstraße vergleichsweise große Grünflächen. Die
Franz-Joseph-Kaserne, welche dem Ausbau des Stubenringes im Weg stand, und
die Rossauer Kaserne sollten das Stadtzentrum militärisch kontrollieren.
Die Ringstraße führt mit dem Franz-Josefs-Kai rund um das historische Zentrum
Wiens
und
besitzt
zahlreichen
historischen
Bauwerke,
die
die
Hauptsehenswürdigkeiten der österreichischen Bundeshauptstadt.sind.
Der Ringstraßenstil war besonders prägend für die Architektur der 1860er bis 1890er
Jahre.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Die Ringstraße gliedert sich im Uhrzeigersinn in:
Stubenring
• Wirtschaftskammer Wien
• Kriegsministerium (Regierungsgebäude)
• Universität für angewandte Kunst
Parkring
• Wiener Stadtpark
• Palais Coburg
• Palais Erzherzog Wilhelm
Schubertring
• Schwarzenbergplatz mit Schwarzenbergdenkmal
Kärntner Ring
• Hotel Imperial
• Hotel Bristol
Opernring
• Wiener Staatsoper
• Opernringhof
• Burggarten
Burgring
• Hofburg
• Naturhistorisches Museum
• Kunsthistorisches Museum
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Dr.-Karl-Renner-Ring
• Volksgarten
• Parlament
Dr.-Karl-Lueger-Ring (benannt nach Karl Lueger, dem ehemaligen Wiener
Bürgermeister
• Wiener Rathaus
• Volksgarten
• Universität
• Votivkirche
• Burgtheater
Schottenring
•
Wiener Börse
•
Ringtheater
•
Deutschmeister - Denkmal
Entlang der gesamten Ringstraße wurden nicht nur zahlreiche öffentliche, sondern
auch viele private Bauten errichtet. Adelige und andere wohlhabende Privatleute
strebten an, repräsentative Palais (Ringstraßenpalais) errichten zu lassen.
Bel
Etage im Palais Todesco
Außenansicht Palais Todesco
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Die wichtigsten Gebäude der Wiener Ringstraße:

Der
Die Votivkirche:
einzige
Sakralbau
ist
die
Votivkirche
im
neogotischen Stil, die anlässlich der Errettung des
Kaisers Franz Josef vor einem Attentat gestiftet
wurde (Bild rechts).

Das Rathaus:
Da das Alte Rathaus in der Wipplingerstraße im 19. Jh. zu klein wurde, kam es zum
Bau eines neuen Rathauses nachdem die Stadtmauer demoliert worden und die
Ringstraße errichtet worden war.
Das Wiener Rathaus am Rathausplatz wurde von 1872 bis 1883 nach Entwürfen des
Architekten Friedrich von Schmidt im Stil der Neogotik errichtet.
Architektur: Die Rathausfassade ist ein herausragendes Beispiel für einen Profanbau
der Neugotik.
Auf der Spitze des hohen Hauptturms in der Mitte der Vorderfront steht der
Rathausmann, eine eiserne Gestalt in Form eines Standartenträgers in Rüstung
Das Wiener Rathaus

Das Parlament:
Das Reichsrat genannte Parlament, wie es im Kaisertum Österreich und seit 1867 in
der österreichischen Reichshälfte Österreich-Ungarns bestand, wurde ab 1874 nach
Plänen von Theophil Hansen errichtet.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Der Sitz des Reichsrates hatte zwei deutlich voneinander abgesetzte Hälften, die der
damaligen Gliederung des Reichsrates in Herrenhaus und Abgeordnetenhaus
entsprachen; ursprünglich waren sogar zwei separate Gebäude vorgesehen
gewesen. Der offizielle Name war „k.k. Reichratsgebäude“, der Name „Parlament“
war aber schon von Anfang an in Gebrauch.
Der von Theophil Hansen entworfene Pallas-Athene-Brunnen vor dem Parlament
wurde erst 1898 bis 1902 erbaut, obwohl die Pläne schon seit 1870 bestanden.
Dass die Göttin der Weisheit dem Parlamentsgebäude den Rücken zukehrt, führte im
österreichischen Volksmund zu verschiedenen Witzen und Spottworten, wonach die
Weisheit nicht im Parlament anzutreffen sei.
Das Parlamentsgebäude

Die Wiener Staatsoper:
Ende 1861 begann der Bau nach Plänen der Architekten August Sicard von
Sicardsburg und Eduard van der Nüll im Stil der Neorenaissance, der insgesamt acht
Jahre dauern sollte.
Die Wiener Staatsoper
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
●
Das Burgtheater:
Das Burgtheater gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der
Comédie-Française
das
zweitälteste
europäische
sowie
das
größte
deutschsprachige Sprechtheater.
Das ursprüngliche „alte“ Burgtheater am Michaelerplatz wurde von 1748 bis zur
Eröffnung des neuen Hauses am Ring im Oktober 1888 bespielt.
1888 fand die letzte Vorstellung im alten Haus statt. Das Burgtheaterensemble
übersiedelte in die neue Spielstätte am Ring.
Das „neue“ k.k. Hofburgtheater (wie die Aufschrift bis heute lautet) am Ring
gegenüber dem Rathaus wurde am 14. Oktober 1888 im neubarocken Stil eröffnet.
Die Bauarbeiten begannen am 16. Dezember 1874 und dauerten 14J ahre .
Das Burgtheater

Die Museen: Kunsthistorisches und Naturhistorisches Museum:
Das Kunsthistorische Museum zählt zu den größten und bedeutendsten Museen der
Welt. Es wurde 1891 eröffnet.
Entstanden ist das Museum aus den Sammlungen der Habsburger, vor allem aus der
Porträt- und Harnischsammlung Ferdinands von Tirol, der Sammlung Kaiser Rudolfs
II. und der Gemäldesammlung von Erzherzog Leopold Wilhelm.
Das Kunsthistorische Museum gehört mit seinem Schwestergebäude, dem
Naturhistorischen Museum gegenüber, zu den bedeutendsten historistischen
Großgebäuden der Ringstraßenzeit. Zusammen umstehen sie den Maria-TheresienPlatz, auf dem auch das Maria-Theresien-Denkmal steht. Auf dem Dach des
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Kunsthistorischen Museums befindet sich die Statue der Pallas Athene, Göttin der
Künste und Wissenschaften. Gegenüber auf dem Dach des Naturhistorischen
Museums steht Helios.
Kunsthistorisches (Vordergrund) und Naturhistorisches Museum
Das Naturhistorische Museum in Wien zählt zu den größten Naturmuseen der Welt
und ist eines der größten Museen Österreichs.
Das Musem wurde im Zuge des Ringstraßenbaus errichtet, um die riesigen Sammlungen der Habsburger aus den KK. Hof- und Naturalienkabinetten unterzubringen.
Das Gebäude wurde 1889 eröffnet.
Der Abschluss der repräsentativen Bautätigkeit am Ring wurde erst 1913 mit der
Fertigstellung des k.u.k. Kriegsministeriums erreicht, als der Ringstraßenstil schon
ein wenig unmodern geworden war, wie das etwa gleichzeitig von Otto Wagner im
Jugendstil gebaute Postsparkassengebäude zeigt.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wien
http://www.votivkirche.at/_historie.htm
http://www.wien.gv.at/buergerdienst/stadtinfo/rathausfuehrung/
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Rathaus
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Ringstra%C3%9Fe
http://www.google.at/search?q=wiener+ringstraße
http://www.parlament.gv.at/
http://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentsgeb%C3%A4ude_(Wien)
http://de.wikipedia.org/wiki/Burgtheater
http://www.antifa.co.at/antifa/PAMMER2.PDF
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/donauraum/geschichte.html
http://www.wien.gv.at/wienwasser/wildalpen/
http://de.wikipedia.org/wiki/Linienwall
http://www.google.at/search?q=linienwall&h
Alle Quellen vom 3. 1. 2012
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Paulina Fellhofer
Wien um 1900
Politische Situation:
Dr. Karl Lueger war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Seine Amtszeit ist
gekennzeichnet durch zahlreiche kommunale Großprojekte, etwa die II. Wiener
Hochquellenwasserleitung,
Elektrizitätsversorgung
die
sowie
Kommunalisierung
der
Straßenbahnen,
der
Bau
Gasvon
und
großen
Sozialeinrichtungen wie Versorgungsheim Lainz, Psychiatrisches Krankenhaus am
Steinhof. Lueger bediente sich allerdings massiver antisemitischer
Propaganda,
um
mittels
seiner
Fünf-Gulden-Männer
unter
Bedingungen eines Zensuswahlrechts Wahlen zu gewinnen.
1895 wurde Lueger (Bild links) zunächst zum Vizebürgermeister der
Stadt Wien unter Bürgermeister Raimund Grübl und später, als Grübl
sein Amt niederlegte, dessen Nachfolger. Lueger hatte hierzu schon am 29. Mai die
nötige Mehrheit (70 Stimmen), lehnte die Wahl aber ab. Der Gemeinderat wurde
aufgelöst, womit auch Luegers Ratsmandat erlosch. Nach einer Kampagne wurde
Lueger dann aber wieder in den Rat und am 29. Oktober auch zum Bürgermeister
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Wiens (93 Stimmen) gewählt. Da diese Wahl jedoch keine kaiserliche Bestätigung
fand, musste nun am 13. November erneut gewählt werden. Auch hier wurde Lueger
deutlich gewählt und fand erneut keine Zustimmung des Kaisers Franz Joseph I., der
die Gleichberechtigung aller Bürger vor dem Gesetz unter einem Bürgermeister
Lueger nicht gewährleistet sah. Nach der erneuten Auflösung des Rates fand
schließlich eine weitere Wahl am 18. April 1896 auch kein Wohlwollen des Regenten,
der auf Anraten des Ministerpräsidenten Badeni, hoher Aristokraten und seiner
Freundin Katharina Schratt handelte. Nach einer Audienz beim Kaiser am 27. April
verzichtete Lueger dann freiwillig auf das Amt. Der am 6. Mai gewählte Josef
Strobach wurde vom Kaiser bestätigt, Lueger fand als Vizebürgermeister
Zustimmung. Am 8. April 1897 wurde Lueger dann erneut zum Bürgermeister
gewählt. Erst nach der Bitte Papst Leo XIII., Lueger ins Amt zu berufen, gab der
Monarch schließlich sein Einverständnis. In der Folge etablierten Lueger und seine
Gefolgsleute ein effizient funktionierendes kommunales Machtsystem.
In Luegers Zeit als Bürgermeister fallen
wesentliche Reformen und Bauvorhaben der
Stadtverwaltung, mit denen Wien auf seine
geplante Funktion als europäische Metropole
von
etwa
vorbereitet
vier
Millionen
werden
sollte
Einwohnern
(Bild
links:
Hochquellenwasserleitung ).
Nach Luegers frühzeitigem Tod als Folge
einer
Zuckerkrankheit
reduzierte
sich
allerdings die Popularität seiner Bewegung erheblich. Noch vor dem Ersten Weltkrieg
errang die von Lueger stets erbittert bekämpfte Sozialdemokratie die absolute
Mehrheit der Stimmen in Wien, blieb aber aus Gründen des Wahlrechts bis 1919 von
der kommunalen Regierungsverantwortung ausgeschlossen.
Bevölkerungssituation:
Die Bevölkerungszahlen Wiens waren als Folge der Eingemeindungen sowie der
starken Zuwanderung in die Metropole der österreichisch-ungarischen Monarchie
weiterhin rasant angestiegen. Seit 1869 liegen die Ergebnisse regelmäßig
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
abgehaltener Volkszählungen vor: 1880 waren es 726.000 Einwohnerinnen und
Einwohner, 1890 nach der Eingemeindung der Vororte 1,365.000, 1910 wurde mit
2,031.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der höchste Stand in der Geschichte der
Stadt erreicht. Die Einwohnerzahlen im Jahr 1910 im Vergleich: London hatte eine
Bevölkerung von 7,25 Millionen, Paris von 2,85 Millionen und Berlin von 2,07
Millionen.
Das
rasche Anwachsen
der
Bevölkerung
Wiens
führte
zu
sozialen
und
wirtschaftlichen Spannungen. Diese wurden durch Missernten und steigende
Lebensmittelpreise angeheizt. Der Unmut entlud sich schließlich gewaltsam in einer
Teuerungsrevolte vom 17. September 1911.
Wohnsituation:
Die Gestaltung der Wohnverhältnisse lag in der Hand von privaten Unternehmern.
Der Ausdruck "Gründerzeit" bezeichnet dies in äußerst charakteristischer Weise.
Wohnungssuchende waren stark von den privaten Hauseigentümern abhängig. Das
führte zu gravierenden Missständen. Als typisch für diese Epoche gelten
Wohnungen, bei denen vom Hausflur aus direkt die Küche betreten wurde, nur über
einen im Hausflur befindlichen Wasseranschluss verfügten und weder Bad noch
Toilette hatten. Mit der enormen Höhe der Mieten hing auch das soziale Phänomen
der "Bettgeher" zusammen. Das heißt, die Wohnungsmieter vermieteten einzelne
Betten für die Übernachtung an Leute, die sich keine eigene Wohnung leisten
konnten.
Diese Wohnungssituation war vor allem für den Bereich der Wiener Vorstädte
kennzeichnend. Daneben gab es Bezirke, die von Anfang an eher der Oberschicht
von Notaren, Anwälten sowie höheren Beamten vorbehalten waren. Außerhalb der
Stadt, in den Vororten, befanden sich schon seit der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts Villenviertel (Bild unten: „Cottage“ im 19. Bezirk)
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Kommunalisierung:
Den parallel dazu stark gestiegenen Anforderungen an die städtische Infrastruktur
musste um die Jahrhundertwende - nach dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit
der Errichtung der Stadtbahn und der Errichtung der II. Wiener Hochquellenleitung abermals Rechnung getragen werden. Die Stadtverwaltung und Stadtregierung
gingen
dazu über,
in
einer
umfassenden Welle von Kommunalisierungen bisher privater Unternehmungen die
wichtigsten Bereiche der technischen Infrastruktur von der Stadt betreiben zu lassen.
Aufstieg der Massenparteien:
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war es zum Aufstieg von Massenparteien
gekommen. Parallel dazu wurde das Wahlrecht deutlich ausgeweitet, das sich vom
Privilegienwahlrecht zum allgemeinen Wahlrecht (1907 für Männer, 1919 für Frauen)
entwickelte. Dabei sind vor allem die bis zum Ende der Monarchie im Jahr 1918
tonangebende christlich-soziale Bewegung wie die sich ab dem Beginn der Ersten
Republik durchsetzende Sozialdemokratie zu nennen.
Bautätigkeit:
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschte in Wien eine rege Bautätigkeit.
Immer mehr wuchsen Stadtgebiet und Vororte zusammen. In den Jahren 1890/92
kam es daher zu weiteren Eingemeindungen. Die Vororte südlich der Donau kamen
zu Wien. 1904 wurde das nördlich des Stroms gelegene Floridsdorf, das im
Zusammenhang mit der dort vorhandenen Maschinenindustrie einen großen
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Aufschwung genommen hatte, eingemeindet.
Floridsdorf um 1900
Der Jugendstil:
Der Jugendstil ist eine kunstgeschichtliche Epoche um die Jahrhundertwende vom
19. zum 20. Jahrhundert. Weitere Bezeichnungen sind art nouveau, Modern Style,
Reformstil oder Wiener Secession. In Österreich ist der Begriff eng mit der Wiener
Secession und Wiener Werkstätte verbunden. Es ist benannt nach der 1896
gegründeten Münchner Kulturzeitschrift ,,Jugend“. Die Kennzeichen von Jugendstil
sind geschwungene Linien, flächenhafte florale Elemente und symmetrische
Elemente.
Jugendstilwohnhaus an der Wienzeile
Die Spannweite des Jugendstils reicht vom einfachen Gebrauchsgegenstand bis
zum großformatigen Wandmosaik, vom Schmuckstück bis zur Gartenvilla. Marmor,
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Glas, Majolika, Fliesen, Metallapplikationen, bunter Stuck, Vergoldungen sowie
andere wertvolle Materialien dienten der äußeren Veredelung des Baukörpers. Mit
dem Jugendstil verbinden sich zahlreiche künstlerische Programme .
Eine wichtige Rolle im Jugendstil spielte die Dekoration. Die Fassaden sollten nicht
länger symmetrisch und von axialen Aufteilungen bestimmt sein müssen, sondern
einer aus dem Grundriss entwickelten Raumvorstellung folgen dürfen.
Zu den Hauptwerken des Secessionismus in Wien zählen im Bereich der Architektur
das Secessionsgebäude, otto Wagners Stadtbahnarchitektur, seine Wohnhäuser an
der Wienzeile, die Postsparkasse und die Kirche am Steinhof.
Österreichische Postsparkasse
Secession
Stadtbahnstation Karlsplatz
Kirche am Steinhof
Wichtigste Vertreter des Wiener Jugendstils:
•
der Maler Gustav Klimt: Mitgründer der Wiener Secession
•
•
•
•
•
der Architekt Joseph Maria Olbrich : Mitgründer der Wiener Secession
Dichter Hermann Bahr: Mitgründer der Wiener Secession
Josef Hoffmann: Mitgründer der Wiener Werkstätte
Kolomon Moser: Mitgründer der Wiener Werkstätte
F. Wärndorfer: Mitgründer der Wiener Werkstätte
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
•
Bedeutendste Architekt Otto Wagner : Kirche am Steinhof, Postsparkasse,
Wiener Stadtbahn, Wienzeilenhäuser, Palais Stoclet (in Brüssel)
Die Wiener Secession:
Die Umbruchsphase, die in den 90er Jahren in Wien unter anderem durch die
Gründung der Secession (1897) eingeleitet wurde, war die Basis für eine rasche und
eigenständige Entwicklung, die große internationale Bedeutung erlangen sollte.
Vorbilder der Wiener Secession waren die Münchner (1892) und die Berliner (1893)
Secession. Ihre Richtlinien waren gegen den Konservatismus an den Hochschulen
und sollten eine Alternative zu den traditionellen Kunstvorstellungen des Wiener
Künstlerhauses darstellen. Malerei, Architektur und Kunsthandwerk sollten in einem
engen,
formalen
und
geistigen
Zusammenhang
stehen.
Ziel
war
das
Gesamtkunstwerk unter der Führung der Architektur.
Die Gründung der Wiener Secession und insbesonders die Errichtung ihrer
Ausstellungshalle brachte der Kunstszene eine Alternative zu den konservativen
Richtlinien des Künstlerhauses und die Möglichkeit, ein breites Publikum zu
erreichen. Nicht nur die Mitglieder der Secession sondern auch zahlreiche
ausländische Künstler konnten hier ihre Arbeiten präsentieren. Wortführer und erster
Präsident wurde Gustav. Klimt.
Ende des Jugendstils:
Das Ende des Jugendstils in Österreich markieren der Erste. Weltkrieg und der
Zusammenbruch der Monarchie. 1918, das Jahr des Kriegsendes, war auch das
Todesjahr von 4 der größten Künstler des Jugendstils, Otto. Wagner, Gustav Klimt,
Koloman Moser und Egon Schiele.
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Quellen:
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.j/j817307.htm vom 27. 12. 2011
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Secession vom 27. 12. 2011
http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendstil vom 27. 12. 2011
http://www.more-art.at/info/downloads/download/Jugendstil-Wien-BB.pdf vom 27. 12. 2011
Bilder: alle 27.12. 2011
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Karten
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Vindobona
Wien zur Zeit der Babenberger
Wien im Spätmittelalter
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Wien im Barock
Wien im 18. Jahrhundert
Wien um die Mitte des 19. Jahrhunderts
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Wien am Beginn des 20. Jahrhunderts
Quellen:
http://www.q=historische+Karten+wien
http://www.q=vindobona&hl=de&gbv=
http://www.q=plan+wien+im+18.+jahrhundert
http://www.google.at/imgres?q=plan+wien+im+sp%C3%A4tmittelalter&hl
http://www.wien-ist-anders.at/cms/idcat_4-content.html
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Kommission gefördert.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der
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Kommission
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