Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 Übungsaufgaben zur VGR 1. Welche Ziele werden mit der VGR verbunden und wie lässt sie sich systematisieren? Antwort: Ziele: Die VGR verfolgt das Ziel, das Wirtschaftsgeschehen einer Volkswirtschaft für einen zurückliegenden und daher abgeschlossenen Zeitraum quantitativ möglichst umfassend zu beschreiben. Voraussetzung für eine solche Beschreibung ist die Verwendung eines geeigneten theoretischen und begrifflichen Rahmens zur statistischen Erhebung und Gliederung der Daten. Die Grundlagen dieses Rahmens zu entwickeln ist die Aufgabe der Kreislaufanalyse. Systeme: Die VGR besteht aus mehreren Teilsystemen. VGR I. Inlands- und Sozialproduktsberechnung das bedeutendste Teilsystem der VGR . . . . . . . Nebenrechnung der VGR II. Input-Output-Rechnung III. Vermögensrechnung IV. Finanzierungsrechnung V. Arbeitsvolumenrechnung VI. Einkommensrechnung für private Haushalte nach sozioökonomischer Gliederung VII. Außenwirtschaftsrechnung 2. Worin besteht der unterschied zwischen einer Strom- und einer Bestandsgröße? Geben Sie 5 Beispiele. Antwort: Strom- und Bestandsgrößenrechnungen WiSo-Buch ab S. 9 + Ersparnis Stromgröße (z.B. Einkommen oder Verschuldung) (→ DM pro Zeiteinheit z.B. Monat, Quartal oder Jahr) Stromgröße + S Sparaufkommen 01.01.0 Bestandsgröße (z.B. Bilanz) (DM zu einem bestimmten Zeitpunkt) Geschäftsersparnisse 31.12.00 Bestandsgröße Seite 1 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 Zusätzliche Verschuldung Stromgröße GeschäftsSchulden Verschul - dung 01.01.00 31.12.00 Bestandsgröße Beispiele für Stromgrößen: Konsum, Ersparnis, Investition, Subventionen, Exporte. Beispiele für Bestandsgrößen: Kontostand, Geldmenge, Lagerbestand, Vermögen, Schuldenstand. 3. Was versteht man unter dem Wirtschaftsprozess und wie lassen sich die ökonomischen Aktivitäten des Wirtschaftsprozesses gliedern? Antwort: Im Mittelpunkt des gesamtwirtschaftlichen Rechnungswesens steht die Beschreibung des Wirtschaftsprozesses einer Volkswirtschaft. Der Wirtschaftsprozess umfasst dabei die Gesamtheit der wirtschaftlichen Transaktionen, die sich auf den verschiedenen Märkten beobachten lassen. Diese Transaktionen sind ihrerseits das Ergebnis einer Fülle von Einzelentscheidungen der am Wirtschaftsleben Beteiligten. Da es sich bei den Beteiligten nicht nur um Einzelpersonen, sondern auch um Unternehmen und staatliche Einrichtungen handelt, bezeichnet man diejenigen, die eine ökonomische Aktivität ausüben, neutral als Wirtschaftseinheiten oder als Wirtschaftssubjekte. Gliederung: Unternehmenssektor: umfasst zum überwiegenden Teil private Unternehmen. Sektor der privaten Haushalte: bieten in erster Linie ihre Arbeitskraft an, kaufen Ge- und Verbrauchsgüter und legen Ersparnisse an. Sektor der öffentlichen Haushalte: Haushalte der Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände) und Sozialversicherungshaushalte (insbesondere die gesetzliche Kranken-, Rentenund Arbeitslosenversicherung). Auslandssektor: alle Wirtschaftssubjekte, die ihren Sitz bzw. Wohnsitz im Ausland haben. 4. Worin besteht die Aufgabe der Kreislaufanalyse? Antwort: Aufgabe der Kreislaufdarstellung ist die Veranschaulichung der mit dem Wirtschaftsprozess verbundenen Transaktionen. Hierfür sind die Transaktionen der am Wirtschaftsleben Teilnehmenden zu systematisieren und die unterschiedlichen Wirtschaftssubjekte zu Gruppen zusammenzufassen. Kreislaufdarstellungen basieren heute auf der Wirtschaftssubjekte in die Sektoren Unternehmen, private Haushalte, Staat und Ausland. Die zwischen diesen Sektoren stattfindenden Transaktionen werden als Ströme bezeichnet und so zusammengefasst, dass sie die verschiedenen, im zweiten Kapitel beschriebenen, ökonomischen Aktivitäten widerspiegeln. Von der Kreislaufdarstellung ausgehend werden dann im Rahmen der Kreislaufanalyse wichtige Beziehungen zwischen den einzelnen Strömen abgeleitet. In der Kreislaufanalyse geht es somit vor allem um eine Strukturierung des gesamtwirtschaftlichen Geschehens und die Analyse der zwischen ihnen bestehenden Beziehungen. 5. Zeichnen Sie ein Flussdiagramm, das die ökonomischen Transaktionen für die geschlossene Seite 2 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 Volkswirtschaft mit staatlicher Aktivität widerspiegelt. Wirtschaftskreislauf einer geschlossenen Volkswirtschaft Konsumgüter CH (Konsum Haushalte) Faktorleistungen (Arbeitskraft, Dienstleistung) YSH H Haushalte (Eink. der privaten bez. v. Unternehmen) Güter (-käufe) St G (Staatsausgaben für Güterkäufe) Staat TH – Tr TU - Z (Steuern Haushalte minus Transfers vom Staat zu den priv. H) YUH U Unternehmen (Steuern Unternehm. minus Subventionen) (Einkommen der priv. H bezogen von U) Faktorleistungen (Arbeitskraft, Dienstleistung) SSt (Ersparnis des Staates) SU VÄ ISt (Investitionen des Staates) Vermögensänderungspool SH (Ersparnis der Unternehmen) IU (Investitionen der Unternehmen) (Ersparnis der priv. Haushalte) YUH YSH Tr Z CH TH TU SH SU SSt IU ISt G – Einkommen der privaten Haushalte bezogen von Unternehmen – Einkommen der privaten Haushalte bezogen vom Staat – Transfers vom Staat zu den privaten Haushalten – Subventionen – Konsumausgaben der privaten Haushalte – Steuerzahlungen der privaten Haushalte – Steuerzahlungen der Unternehmen – Ersparnis der privaten Haushalte – Ersparnis der Unternehmen – Ersparnis des Staates – Investitionen der Unternehmen – Investitionen des Staates – Staatsausgaben für Güterkäufe Pol Zuflüsse = Abflüsse H U YUH + YSH + Tr CH + G + Z + IU TH + TU + ISt SH + SU + SSt Elementare Kreislaufanalyse = = = = St VÄ CH + TH + SH YUH + TU + SU YSH + G + Tr + Z + SSt IU + ISt 6. Wie erklärt sich, dass in einer geschlossenen Volkswirtschaft „Sparen“ und „Investieren“ immer Seite 3 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 einander entsprechen? - Der Strom von den privaten Haushalten zum Vermögensänderungspool stellt deren Ersparnis (SH) dar und zeigt damit die Zunahme des Vermögensbestands der privaten Haushalte. - Aus der Differenz der laufenden Einnahmen und der laufenden Ausgaben einschließlich der ausgeschütteten Gewinne erhält man den Betrag der einbehaltenen Gewinne der Unternehmen. (SU). - Diesem Betrag (SH) +(SU) steht der Wert der Investitionen gegenüber (IU) . Der Finanzierungsbedarf der Unternehmen (IU) - (SU) = (SH) entspricht ex post genau der Höhe der Ersparnis der privaten Haushalte. z.B. (SU) = 0, dann (SH) = (IU). Dies kann man sich am besten verdeutlichen, wenn man zunächst annimmt, dass keine Unternehmensersparnis entsteht und sich somit der Finanzierungsbedarf der unternehmen nur aus den Investitionen ergibt. In diesem Fall Konsumgütern hinter den gezahlten Faktorentgelten für die gesamte Produktion zurück. Die Differenz ist der Teil der einkommen der privaten Haushalte, der nicht für Konsumgüterkäufe verausgabt wird. Dieser Teil stellt die Ersparnis der privaten Haushalte dar und entsprich somit dem Finanzierungsbedarf im Unternehmenssektor. Er entspricht dem Wert der Produktion, die nicht als Konsumgüter an die privaten Haushalte fließt, sondern im Unternehmenssektor verbleibt. Bei fehlender Ersparnis der Unternehmen entsteht hierfür in gleicher Höhe ein Finanzierungsbedarf. Somit stimmt die Höhe der Ersparnis der privaten Haushalte mit dem Finanzierungsbedarf der Unternehmen überein. Pol Zuflüsse = Abflüsse H U YUH CH + IU S H + SU = CH + SH = YUH + SU = IU VÄ YUH CH SH SU SU IU – Einkommen der privaten Haushalte bezogen von Unternehmen – Konsumausgaben der privaten Haushalte – Ersparnis der privaten Haushalte – Ersparnis der Unternehmen – Ersparnis der Unternehmen – Investitionen der Unternehmen Seite 4 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 7. Stellen Sie das Produktionskonto eines einzelnen Unternehmens, des Staates sowie der Gesamtwirtschaft nach Inlandskonzept auf. Konto 1: Produktionskonto eines Unternehmens Bruttowertschöpfung 1. Käufe von Vorleistungen - von Unternehmen - aus dem Ausland 2. Abschreibungen 3. Indirekte Steuern minus Subventionen 4. Nettowertschöpfung (im wesentlichen: - Löhne - Gehälter - Zinsen - Gewinn - Miete/Pacht 5. Verkäufe von Vorleistungen - an Unternehmen - an den Staat 6. Verkäufe an private Haushalte 7. Verkäufe von Investitionsgütern - an Unternehmen - an den Staat - Mehrbestand an eigenen Erzeugnissen (Lagerinvestition) - Selbsterstellte Anlagen 8. Verkäufe an das Ausland (Export) Konto 2: Produktionskonto eines öffentlichen Haushaltes Bruttowertschöpfung 1. Käufe von Vorleistungen - von inländischen Unternehmen - vom Ausland 2. Abschreibungen 3. Nettowertschöpfung: - Löhne - Gehälter - Miete/Pacht - Zinsen 4. Eigenverbrauch des Staates (= unentgeltlicher Verbrauch öffentlicher Leistungen) Konto 3: Gesamtwirtschaftliches Produktionskonto nach Inlandskonzept NIPM • Abschreibungen D • Indirekte Steuern minus Subventionen Tind – Z • Inlandseinkommen BIPM (Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten) Y • Verkäufe von Konsumgütern an die privaten Hauhalte Cpr öffentlicher Leistungen) • Eigenverbrauch des Staates CSt • Bruttoinvestitionen - des Staates IbrSt - der Unternehmen IbrU • Außenbeitrag: Ausfuhr minus Einfuhr (ohne Erwerbs- und Vermögenseinkünfte) X–M Seite 5 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 8. Welche der folgenden Transaktionen werden im Produktionskonto eines Unternehmens verbucht: a) Anschaffungen von Investitionsgütern b) Aufnahme von Krediten c) Käufe von Zwischenprodukten ( 1. ) d) Unternehmensgewinn ( 4. Nettowertschöpfung) e) Abschreibung auf bestehende Anlagen ( 2. ) f) Verkauf von Maschinen (7. Verkäufe von Investitionsgütern an Unternehmen ?) die zuvor angeschaffte Maschine wird abgeschrieben, so dass dies die Kosten sind, die in das Unternehmenskonto eingehen. Wenn die Maschine dann zum Buchwert verkauft wird, ergibt sich kein Effekt auf das Produktions-Konto; wenn die Maschine zu einem Wert unter Buchwert verkauft wird, dann ergibt sich ein entsprechend zusätzlicher Betrag bei den Abschreibungen; im umgekehrten Fall ein Negativbetrag bei den Abschreibungen. Ergo: kein Verbuchen dieser Transaktion im Produktionskonto. g) Kauf von Wertpapieren h) Bildung von Rücklagen Konto 1: Produktionskonto eines Unternehmens Bruttowertschöpfung 1. Käufe von Vorleistungen - von Unternehmen - aus dem Ausland 2. Abschreibungen 3. Indirekte Steuern minus Subventionen 4. Nettowertschöpfung (im wesentlichen: - Löhne - Gehälter - Zinsen - Gewinn - Miete/Pacht 5. Verkäufe von Vorleistungen - an Unternehmen - an den Staat 6. Verkäufe an private Haushalte 7. Verkäufe von Investitionsgütern - an Unternehmen - an den Staat - Mehrbestand an eigenen Erzeugnissen (Lagerinvestition) - Selbsterstellte Anlagen 8. Verkäufe an das Ausland (Export) 9. Erläutern Sie anhand des gesamtwirtschaftlichen Produktionskontos die nachfolgenden Begriffe: Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen, Nettosozialprodukt zu Faktorkosten, Volkseinkommen, Bruttoinlandsprodukt und Inlandseinkommen. Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen: IbrU + Cpr + CSt + (X – M) einschl. Erwerbs und Vermögenseinkünfte Nach Inländerkonzept BSP: Die Gesamtheit aller Positionen auf der rechten sowie auf der linken Seite des nach dem Inländerkonzept aufgestellten gesamtwirtschaftlichen Produktionskontos wird als Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen (BSPM) genannt. + = BIP Erwerbs- und Vermögenseinkommen an Ausländer in Ausland Erwerbs- und Vermögenseinkommen der Inländer aus dem Ausland BSP BSP oder auch BNE (Bruttonationaleinkommen) genannt: Der hiernach berechnete Einkommenswert bezieht sich auf den Gesamtbetrag, der letztlich den Inländern zugeflossen ist, und zwar unabhängig davon, ob aus Produktionsaktivitäten im Inland oder im Ausland. Nettosozialprodukt zu Faktorkosten: InU + Cpr + CSt + (X – M) – (Tind – Z) einschl. Erwerbs und Vermögenseinkünfte. Nach Inländerkonzept Volkseinkommen: InU + Cpr + CSt + (X – M) – (Tind – Z) einschl. Erwerbs und Vermögenseinkünfte Seite 6 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 Nach Inländerkonzept Inlandseinkommen + Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen im Ausland. = Volkseinkommen Bruttoinlandsprodukt: IbrU + Cpr + CSt + (X – M) ohne Erwerbs und Vermögenseinkünfte Nach Inlandskonzept. Maß für Wirtschaftlichkeit eines Landes. Es stellt die Summe aus den privaten und staatlichen Konsumausgaben, den Bruttoinvestitionen und der Differenz aus Exporten und Importen dar und beschreibt den Gesamtwert der im Inland erstellten Güter. Bewertung zu Marktpreisen: Beeinflussung durch Staat in form von Subventionen, Steuern, usw. Bewertung zu Faktorpreisen: Summe aus Nettoinlandsprodukt zu Faktorpreisen plus Abschreibungen (D) Hiernach wird das Gesamteinkommen angegeben, das innerhalb der Grenzen einer Volkswirtschaft entsteht, und zwar unabhängig davon, ob die einkommen inländischer oder ausländischer Wirtschaftseinheiten zugeflossen sind. Inlandseinkommen: InU + Cpr + CSt + (X – M) – (Tind – Z) ohne Erwerbs und Vermögenseinkünfte Nach Inlandskonzept oder BIP – D - (Tind – Z) 10. Was versteht man unter Endnachfrage, verfügbarem Einkommen, Vorleistung, indirekten Steuer, Subventionen und Staatsverbrauch? Endnachfrage: AD Summe aus Investitionsgüter-, Konsumgüter- und Exportnachfrage. Damit sind alle Güter gemeint, die im betrachteten Zeitraum nicht im inländischen Produktionsprozess untergehen, also keinen Vorleistungscharakter besitzen. AD = IbrU + Cpr + CSt + X (kein Abzug von Importen , also M) AD = 450 + 550 + 400 + 120 (Als Beispiel aus der Aufgabe 11) Verfügbares Einkommen: YvH http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab7.htm YvH = NSPF - (G – GH) - TrH TrH = (TH - Tr ) Den Haushalten fließt immerhin neben den Lohneinkommen der größte Teil von G zu (nur die einbehaltenen Gewinne gehen nicht an die Haushalte). Sie müssten dann auch noch die Steuern der privaten Haushalte sowie deren Beiträge zu den Sozialversicherungen kennen. Erst dann kann man errechnen, wie hoch das verfügbare Einkommen der priv. Haushalte ist. G ist das Gesamteinkommen und das setzt sich zusammen aus mehreren Einkommen. Einkommen wie Löhne und Gehälter fließen direkt in die Haushalte und Einkommen die ein Unternehmer erzielt (den er hat auch einen privaten Haushalt) müssen nicht komplett in seinen Haushalt fließen, weil er teile seines Einkommens als Gewinne im Unternehmen lassen kann, auf die er einen Anspruch hat aber ihm nicht sofort zur Verfügung stehen. Der Staat kann sich auch an Unternehmen beteiligen, wenn diese Unternehmen Gewinne machen sind das auch Einkommen, die aber auch nicht den privaten Haushalten zu fließen sondern dem Staat und somit keinem privaten Haushalt zur Verfügung stehen. So setzt sich G zusammen. GH ist der Teil der den privaten Haushalten zufließt, aber der steht ihnen auch nicht komplett zur Verfügung, weil er brutto ist und davon noch Steuern abgezogen werden. Jetzt zahlen die Haushalte noch Steuern und bekommen Zuschüsse, das wird hier Transfers genannt und mit TrH abgekürzt. (TrH = TH - Tr) So um die Formel zu erklären brauche ich noch länger. YVH ist das Einkommen was den privaten Haushalten zur Verfügung steht, um Seite 7 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 dieses heraus zu bekommen muss man die Differenz zwischen Gesamteinkommen und dem Einkommen das den Haushalten zu fließt und außerdem die Differenz zwischen empfangenen Zuschüssen und gezahlten Steuern vom Volkseinkommen (NSPF) abziehen. Vorleistung: = Güter, die in den Produktionsprozess untergehen (z.B. Schrauben, Bausätze, usw. ) Indirekte Steuer: = alle Steuern, die nicht am Einkommen bzw. Gewinn, der mit dem wirtschaftlichen Handeln verbunden ist, ansetzten. Subventionen: = Zuschüsse des Staates an Unternehmen bei Erfüllung bestimmter Produktionsleistungen Staatsverbrauch: = wertmäßige summe aller vom Staat produzierten (öffentlichen) Güter. 11. Für eine Volkswirtschaft entnehmen Sie einer Statistik folgende Angaben: - Ausfuhr 120 - Nettoinvestitionen 200 - indirekte Steuern 290 - Privater Verbrauch 550 - Abschreibungen 250 - Herstellungskosten für die Produktion im staatlichen Sektor 400 - Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen Inländern und Ausländern 0 - Einfuhr 100 - Übertragungen des Staates an die Unternehmen 120 - Mieten, Pachten, Zinsen und Gewinne 350 Wie groß sind: - Volkseinkommen - Inlandseinkommen - Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen - Nettosozialprodukt zu Marktpreisen - Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten - Lohnquote? Lösung: D (Abschreibung) 250 € Tind – Z = (indirekte Steuern – Subventionen) (290 – 120) 170 € Y (Volkseinkommen o. Inlandseinkommen) = (Nettosozialprodukt zu Faktorkosten) = InU + Cpr + CSt + (X – M) – (Tind – Z) = 200 € + 550 € + 400 € 20 € - 170 € 1.000 € Cpr (Privatkonsum) CSt (Staatskonsum) IbrU (Bruttoinvest.) = ( InrU + D) (200 € + 250 €) 550 € 400 € 450 € X – M (Ausfuhr – Einfuhr = Außenbeitrag) 1.420 € 20 € 1.420 € Volkseinkommen = InU + Cpr + CSt + (X – M) – (Tind – Z) einschl. Erwerbs und Vermögenseinkünfte = 200 € + 550 € + 400 € 20 € - 170 € = 1.000 € (NSPF) Inlandseinkommen = InU + Cpr + CSt + (X – M) – (Tind – Z) ohne Erwerbs und Vermögenseinkünfte = 200 € + 550 € + 400 € 20 € - 170 € = 1.000 € (NIPF) BSPM = IbrrU + Cpr + CSt + (X – M) einschl. Erwerbs und Vermögenseinkünfte = 550 € + 400 € + 450 € + 20 € = 1.420 € Seite 8 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 NSPM = IbrrU + Cpr + CSt + (X – M) - D = 550 € + 400 € + 450 € + 20 € - 250 € = 1.170 € Oder: NSPM = BSPM – D = 1.420 € - 250 € = 1.170 € NSPF = IbrrU + Cpr + CSt + (X – M) - D - (Tind – Z ) = 550 € + 400 € + 450 € + 20 € - 250 € - 170 € = 1.000 € Oder: NSPF = NSPM – (Tind – Z) = 1.170 € - 170 € = 1.000 € Volkseinkommen = NSPF einschl. Erwerbs und Vermögenseinkünfte Inlandseinkommen = NIPF ohne Erwerbs und Vermögenseinkünfte G = (Gewinneinkommen, Bruttoeinkommen aus Unternehmenstätigkeit) = 350 € L = (Lohneinkommen, Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit) = Y – G = 1.000 - 350 = 650 € L = 1.000 € – 350 € = 650 € → L = Y – G (Miete, Pachten, Zinsen und Gewinne) Y = (Volkseinkommen o. Inlandseinkommen) Y = 200 € + 550 € + 400 € 20 € - 170 € = 1.000 € → (InrU + Cpr + CSt + (X – M) – (Tind – Z t) = L : Y • 100 = 650 : 1.000 • 100 = 65 % = G : Y • 100 = 350 : 1.000 • 100 = 35 % Lohnquote Lohnquote Gewinnquote Gewinnquote 12.Welche Aussagen treffen für Deutschland hinsichtlich (Version I.) a) der Struktur der Entstehung des Sozialprodukts und der Entwicklung dieser Struktur zu ? b)der Struktur der Verwendung des Sozialprodukts und der Entwicklung dieser Struktur zu ? BSPM (GNP) = Beiträge inländischer Bruttoeinkommen Bereiche = BIP. Land – u. Forstwirts. warenproduz. Gewerbe Handel und Verkehr Dienstleistungen aus unselbstständ. Arbeit = Bruttoeinkommen aus U -Tätigkeit u. Vermögen Priv. Verbrauch Staatsverbrauch = Investitionen Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen In-u. Ausland Indirekte Steuern ./. Subventionen Abschreibungen Entstehung - Verteilung Außenbeitrag X-M Verwendung GNP = Groß National Produkt (anderer Ausdruck für Bruttosozialprodukt) In dem Sektor Land und Forstwirtschaft lässt sich sagen , dass die jeweiligen Preise und die konstanten Preise in den letzten 40 Jahren deutlich abgenommen haben. ( 4,4 % auf 1.5 % ) - Obwohl die Produktion in dem Sektor produzierendes Gewerbe zugenommen hat, ging der Anteil an der Bruttowertschöpfung zurück. ( 53 % auf 32 %) - die stärkste Expansion hatte seit 1965 die DL-Unternehmen, die Bruttowertschöpfung steigt bis heute um das neunzehnfache ( 70 DM auf 1305 DM) . Besonders bei Kreditinstituten und Versicherungen. an 2 . Stelle verzeichnet der Sektor Handel und Verkehr, die höchste Zuwachsrate. - Æ die Verschiebung der Brachenstruktur , die sich aus den Daten für die BRD ergeben , ist ein Kennzeichen für die Entwicklung einer modernen Volkswirtschaft . nach der 3-Sektoren-Hyphotese ist zunächst der Sektor Landwirtschaft am wichtigsten. Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung wird die Industrie immer wichtiger , und ein Zeichen für die moderne Volkswirtschaft ist es wenn immer mehr Auslandsbeziehungen entstehen, und daher eine Verlagerung zum Handel und Dienstleistungsbereich. b.) Das Bruttoinlandsprodukt ist die Summe der Güter der letzten Verwendung abzüglich der Güterimporte. Privater Verbrauch ( Waren- und DL-Käufe, Eigenverbrauch der H und priv.U) + Staatsverbrauch ( zur Verfügung gestellten DL , Sozialversicherung..) + Bruttoinvestitionen ( Anlageinvestitionen, Vorratsänderung) Seite 9 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 + Ausfuhr ( Außenbeitrag) - Einfuhr ( Außenbeitrag) = Güter der letzten Verwendung Entwicklung: in den letzten 40 Jahren ( 65-97) Privater Verbrauch: blieb stabil Staatsverbrauch: das BIP hat sich bis in die 70 deutlich erhöht und ist danach konstant geblieben Bruttoinvestitionen: starke Verminderung, durch die starken Ölpreiserhöhungen Aus-Einfuhr: starke Schwankungen, auch ausländische Schwankungen. 12.Welche Aussagen treffen für Deutschland hinsichtlich (Version II.) a) der Struktur der Entstehung des Sozialprodukts und der Entwicklung dieser Struktur zu ? Struktur bedeutet: das Verhältnis von Teilen der Volkswirtschaft zueinander oder zur gesamten Volkswirtschaft. Somit ist die Struktur der Entstehung: Primerer Sektor: Land- u. Forstwirtschaft Sekundärer Sektor: Industrie, wareproduzierendes Gewerbe Tertiärer Sektor: Handel und Verkehr, Dienstleistung. In der Entwicklung in Deutschland bekommt der tertiäre Sektor im Laufe der Jahre eine immer größere Bedeutung (Anteil wächst) . Die Produktion im produzierenden Gewerbe nahm auch kontinuierlich zu. Aber der Anteil (um ein Drittel) dieses Wirtschaftsbereiches ging deutlich zurück. Die Produktion des primeren Bereiches wuchs auch langsam, ging aber anteilsmäßig am 75 % zurück. b) Die Struktur der Verwendung des Sozialproduktes Die rechte Seite des gesamtwirtschaftlichen Produktionskonto beinhaltet die Güter der letzten Verwendung: CSt, CH, IbrSt, IbrH, X, M. Die Struktur der Entwicklung: In dieser Verwendungsrechnung kann abgelesen werden, wie bedeutend die einzelnen Endprodukte sind. Darin lassen sich auch Strukturveränderungen erkennen. Dies ist von Bedeutung um Beispielsweise die Bedeutung des Außenhandels in zeitlicher oder internationalen Vergleich zu untersuchen. Gedankenstütze: Zusammensetzung der Bruttowertschöpfung - Produktionswerte der Unternehmen Vorleitungen der Unternehmen = Bruttowertschöpfung der Unternehmen (unbereinigt) - Unterstellte Entgelte für Bankdienstleistungen = Bruttowertschöpfung der Unternehmen (bereinigt) + Bruttowertschöpfung des Staates + Bruttowertschöpfung der privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter = Bruttowertschöpfung insgesamt (bereinigt) + Nichtabzugsfähige Umsatzsteuer + Einfuhrabgaben = Bruttoinlandsprodukt (zu Marktpreisen) = BIPM Seite 10 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 a) Version III / Struktur: Die Angaben von 1965 bis 19960 beziehen sich nur auf die alten Bundesländer. Nach 1990 gelten die Zahlen für Gesamtdeutschland. Die Untergliederung der Wirtschaftsbereiche ist relativ grob, um die wesentliche Branchenstrukturen und ihre im Zeitablauf aufgetretene Veränderung zu verdeutlichen. Die Untergliederung stellt eine Zusammenfassung der sektoralen Disaggregation (Aggregation = Anhäufung / Vereinigung) der Bruttowertschöpfung im Ausweis des Statistischen Bundesamtes dar, die 58 Wirtschaftsbereiche umfasst. Die Daten zeigen: - der überwiegende Teil der Wertschöpfung im Unternehmensbereich geschaffen wird. - 14 % der Wertschöpfung ging auf die Produktionstätigkeit des Staates und der privaten Haushalte (einschl. der priv. Wirtschaftszweige ohne Erwerbszweck) zurück. Die einzelne Wirtschaftszweige: • Land- und Fortwirtschaft = primärer Sektor • Warenproduzierendes Gewerbe = sekundärer Sektor • Handel und Verkehr = tertiärer Sektor • Dienstleistungsunternehmen = tertiärer Sektor Sektoren: - primärer Sektor - sekundärer Sektor - tertiärer Sektor Entwicklung dieser Struktur: Land- und Fortwirtschaft = primärer Sektor die relativen Beiträge haben sowohl auf Basis jeweiliger Preise als auch auf Basis konstanter Preise deutlich abgenommen. Die Produktion hat um 97 % zugenommen. Die Anteile gingen um 75 % zurück. Anteil: 1965 noch 4,4 % 1990 nur noch 1,6 % ca. 75 % ↓ Anteile nach Wiedervereinigung hat sich der Trend fortgesetzt 1997 nur noch 1,1% - - - Warenproduzierendes Gewerbe = sekundärer Sektor Obwohl die Produktion kontinuierlich zugenommen (rund + 370 %), ging der Anteil auch hier im Zeitraum von 1965 bis 1997 deutlich zurück. Anteil: 1965 noch 53,0 % 1990 nur noch 40,1 % ca. 38 %↓ Anteile nach Wiedervereinigung hat sich der Trend fortgesetzt 1997 nur noch 32,8 % Dienstleistungsunternehmen = tertiärer Sektor weitaus stärkste Expansion. Zunahme der Bruttowertschöpfung um rund 1.762 % (fast das neunzehnfache). Der Anteil stieg um 146 % an. (Wachstum bei Kreditinstituten und den Versicherungsunternehmen besonders ausgeprägt.) Anteil: 1965 noch 15,2 % 1990 nur noch 30,2 % ca. 146 %↑ Anteile nach Wiedervereinigung hat sich der Trend fortgesetzt 1997 nur noch 37,4 % Handel und Verkehr = tertiärer Sektor zweitstärkste Expansion. Zunahme der Bruttowertschöpfung um rund 520 %. Der Anteil sank dagegen um 18,44 %. Anteil: 1965 noch 17,9 % 1990 nur noch 14,8 % ca. 18,44 %↓ Anteile nach Wiedervereinigung hat sich der Trend fortgesetzt 1997 nur noch 14,6 % Seite 11 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel - Januar 2002 Staat der Anteile an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung schwankte - bei Zugrundelegen von konstanten Preisen – zwischen 11 und 13 Prozent. Anteil: 1965 noch 8,1 % 1990 nur noch 10,8 % ca. 38,27 %↑ Anteile nach Wiedervereinigung hat sich der Trend fortgesetzt 1997 nur noch 11,2 % privater Haushalt einschl. priv. Organisationen ohne Erwerbszweck der Anteile an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung hat sich kaum verändert. Anteil: 1965 noch 1,5 % 1990 nur noch 2,5 % ca. 86,66 %↑ Anteile nach Wiedervereinigung hat sich der Trend fortgesetzt 1997 nur noch 2,8 % b) Verwendung des Sozialprodukts Von der Verwendungsseite her gesehen ist das Bruttoinlandsprodukt die Summe der Güter der letzten Verwendung abzüglich der Güterimporte: + + + - Privater Verbrauch Staatsverbrauch Bruttoinvestitionen Ausfuhr Einfuhr = Güter der letzten Verwendung = Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen von der Verwendungsseite = BIPM der Verwendungsseite - - - privater Verbrauch: Er umfasst neben den Waren- und Dienstleistungskäufen der priv. Haushalte sowie dem Eigenverbrauch der zu Sektor der priv. Haushalte gerechneten priv. Organisationen ohne Erwerbszweck auch unterstellte Käufe, wie z.B. den Eigenverbrauch der Unternehmer. Dieser besteht aus den im eigenen Unternehmen hergestellten und im priv. Haushalt des Untern. verbrauchte Güter Staatsverbrauch: umfasst die der Allgemeinheit zur Verfügung gestellten Dienstleistungen einschl. der Sozialversicherung. Sein Wert wird durch Abzug der Einnahmen aus Gebühren (z.B. für Müllabfuhr oder administrative Leistungen) sowie der selbsterstellten Anlagen vom Produktionswert des Staates ermittelt. Bruttoinvestitionen: besteht aus Anlageinvestitionen und der Vorratsänderung. Anlageinvestitionen: Werte der Anschaffung und Erstellung von dauerhaften reproduzierbaren Produktionsmitteln (Ausnahme: dauerhafter militärischer) und von priv. Haushalten genutzter Güter. Nicht eingerechnet: Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie langlebige Gebrauchsgüter (z.B. Fahrzeuge und Fernsehgeräte) der priv. Haushalte. Ausrüstungsinvestitionen: z.B. Maschinen, maschinelle anlagen u. Fahrzeuge Bauinvestitionen: z.B. Wohn- und Verwaltungsgebäude, Straßen, Sportanlagen und Flugplätze. - Ausfuhr und Einfuhr – und damit der Außenbeitrag werden ohne die jeweiligen Faktoreinkommen (=Erwerbs- und Vermögenseinkommen) betrachtet. Die Verwendungsrechnung basiert daher auf dem Inlandskonzept. Seite 12 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 13. Wie lässt sich die Einkommensverteilung in einer Volkswirtschaft darstellen? S. 100 u. S 106 Volkseinkommen = Gesamtheit der Erwerbs- und Vermögenseinkommen der pr. H , der Vermögenseinkommen des Staates und den unverteilten Gewinnen der U. funktionelle Einkommensverteilung: Bruttolohnquote: zeigt welcher Anteil des Volkseinkommen dem Faktor Arbeit zugeflossen ist. L G = Bruttoeinkommen aus unselbstständiger Arbeit = Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen ÆL+G =Y Æ L/Y * 100 Æ G/Y * 100 = Lohnquote = Gewinnquote personelle Einkommensverteilung ( Lorenzkurve) die meisten Haushalte beziehen sich nicht nur auf Lohneinkommen, sondern auch auf Zins- Dividenden und Mieteinnahmen. (Gewinn Privathaushalt + Lohneinkommen) = (GH + L) 1. Gesamteinkommen der Haushalte wird in Einkommensgruppen zusammengefasst ( unter 1000; 1000- 1800 ....) 2. dann wird Prozentmäßige Anteil pro Einkommensgruppe errechnet. 3. Ermittlung des Haushaltsnettoeinkommens ?? Tabelle 6-12 S. 106 4. Abtragen der Daten in ein Koordinatensystem Æ Lorenzkurve 14. Worin besteht der Zweck der zeitlichen Sozialproduktsvergleiche und welcher Methoden bedient man sich im einzelnen? Das Inlandsprodukt repräsentiert den Güterberg ( Vielzahl von verschiedenen Waren und DL) der in einer VW in einer Periode produziert wird. Die Höhe des Inlandsprodukt sagt erst was aus wenn man die Zahl vergleichen kann: anderen Ländern (international) oder anderen Jahren ( intertemporaler Vergleich) Problem: Wenn man nur die Endzahlen vergleicht weiß man zwar z.B. das der Güterberg zum Vorjahr gewachsen ist, weiß aber nicht ob das an den Preissenkungen liegt oder daran das mehr produziert wurde. Daher muss das nominelle Inlandsprodukt in eine Mengenkomponente ( reale Größe ) und in eine Preiskomponente zerlegt werden. Æ Strukturierung eines Preisindexes.: Die Zusammenstellung eines Warenkorbs wo die verschiedenen Güter je nach Bedeutung mit verschiedenen Gewichten versehen werden. Methoden zur Errechnung des Preisindexes: Laspeyres Typ: Vergleich des Warenkorbs des Berichtsjahres mit dem des Basisjahres. Verwendung der Warenmenge von Basisjahr. Beispiel: 1985 ( Basisjahr) 1990 ( Berichtsjahr) 1990 10 x 3 + 1x5 = 1985 10 kg Kartoffeln x a 2 € + 1 Glas Kaviar 10 € 8 kg Kartoffeln x a 3 € + 2 Glas Kaviar 5 € 30 + 5 = 10 x 2 + 1 x 10 35 = 20+10 = 1,17 = + 17 % 30 Der Preisindex ist um 17 % gestiegen. 1,17 = 117% (Berichtsjahr) - 100% (Basisjahr) = + 17 % Seite 13 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 Paasche –Index: Vergleicht den Wert des Warenkorbs des Berichtsjahres mit dem des Basisjahres Verwendung der Warenmenge vom Berichtsjahr. Beispiel 1985 ( Basisjahr) 1990 ( Berichtsjahr) 1990 8x3 +2x5 = 1985 10 kg Kartoffeln x a 2 € 8 kg Kartoffeln x a 3 € 24 + 10 = 8x2 + 2 x 10 + 1 Glas Kaviar 10 € + 2 Glas Kaviar 5 € 34 = 16 + 20 = 0,94 = - 6% 36 = 0,94 = 94% (Berichtsjahr) - 100% (Basisjahr) = - 6% 15. Worin besteht die Problematik der zeitlichen Vergleichbarkeit von Sozialproduktszahlen ? Die Zerlegung in Mengenkomponente und Preiskomponente wäre einfach , wenn sich zwischen 2 Perioden alle Preise und alle Mengen um jeweils den gleichen Prozentsatz erhöhen würden und die Anzahl der Güterarten und Qualität nicht ändern würde, Problem: Æ die Preise u. Mengen der Güter einer Volkswirtschaft sinken und steigen in sehr unterschiedlichen Maße Æ die Qualität bleibt nicht konstant Æ es treten neue Güter auf den Markt und alte verschwinden Æ Produktveränderung, Konsumstrukturveränderung 16. Wofür werden internationale Vergleiche von Sozialproduktdaten angestellt und worin liegen ihre Probleme ? Vergleiche , weil die wirtschaftliche Verflechtung zwischen den Volkswirtschaften zugenommen hat, sowie der Wettbewerb unterschiedlicher wirtschaftspolitischer Strategien und Wirtschaftssysteme dazu beitragen. Vergleiche sind Daten der VGR. Dabei werden Inlandsproduktdaten und Inflationsraten zu unterschiedlichen Zwecken miteinander in Beziehung gebracht. Î Vergleiche von Industrieländern und Entwicklungsländern ( Entwicklungs-Strukturunterschiede werden abgeleitet.) Î Vergleiche von Industrieländern oder Entwicklungsländern untereinander. ( Rangskala , z.B. zur Beurteilung der Bedürftigsten , Entwicklungshilfe) Î Vergleiche von Ländern mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen. ( Beurteilung von den Erfolg je Wirtschaftssystem) Î Vergleiche von Ländern als potentielle Handelspartner ( Für Unternehmer sind die Informationen über die Einkommensniveau, Einkommensverteilung und Nachfragestruktur in anderen Ländern sehr wichtig um neue Absatzmärkte zu bestimmen) Î Vergleiche von Ländern innerhalb einer Integrationsgemeinschaft ( Innerhalb der EU ist die Finanzierung des gemeinsamen Haushaltes teilweise an das Inlandsprodukt der Mitgliedsländer gebunden Î Vergleiche von Inlandsproduktionswirkungen bestimmter Schocks in unterschiedlichen Länder ( Auswirkungen von Rohstoffpreisänderungen auf unterschiedliche Länder) Seite 14 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 Probleme: Î Inlandsproduktvergleich zwischen Industrieländern: gibt Probleme wenn unterschiedliche Wirtschaftssysteme gelten und daher andere Systeme für die Inlandsproduktberechnung verwendet werden. Es kann zwar in ein einheitliches System umgerechnet werden, zum Vergleich der Zahlen , aber das ist mit viel Schätzungen und Abgrenzungen verbunden und daher sehr ungenau. Î internationalem Vergleich unterschiedliche Währung, i.d.R. wird ein Durchschnittskurs des Berichtsjahres genommen . Das führt zur Verzerrung ( Transaktionen im Inland müssten eigentlich nicht umgerechnet werden, Kursschwankungen wegen Kapitalbewegungen ) o Lösung : Volumenindizes, d.h. werden für jedes Vergleichsland die Mengen der in das Inlandsprodukt eingehenden Güter mit den gleichen Preisen bewertet = Mengengewicht wird gebildet. Kaufkraftindizes: wird abgeleitet wie viel der Warenkorb in dem Vergleichsland kosten würde. = Preisvergleich Zwar treten hier keine Wechselkursprobleme auf , aber es werden nicht in jedem Land die gleichen Güter hergestellt , Wahl von geeigneten Gewichte und Indexformeln. Nicht die gleiche Qualität der Güter in den verschiedenen Ländern. Vergleich von relativen Größen: Produktivität : Schwarzarbeit, Arbeitszeiten unterschiedlich Î Vergleich zwischen Industrie – und Entwicklungsländern - die gleichen Probleme wie eben. - Verfügung stehenden Daten in den Entwicklungsländern ist gering. Erfassung der Transaktionen viel einfacher strukturiert, da geringe finanzielle Ressourcen für Verwaltung und Behörden.. - Grundlegende Unterschiede der wirtschaftliche Bedingungen ( EntwicklungsLändern mehr Landwirtschaft zur Selbsternährung bzw. Tauschmittel.) - Unterschiede in den Lebensgewohnheiten und dem Wertsystem. 17. Wie lässt sich die kurzfristige Wirtschaftsentwicklung darstellen ? Î Langfristige : Wirtschaftswachstum gemessen durch die langfristige Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts. - Mehreinsatz des Produktionsfaktors Arbeit : Bevölkerung, Nicht- Erwerbspersonen, Registrierte Arbeitslose, Erwerbstätige, Beschäftigte Arbeitnehmer, Selbstständige Arbeitsproduktivität : realem Produktionsergebnis/ eingesetzte Menge an Arbeit. - Mehreinsatz des Produktionsfaktors Kapital Kapitalstock: jahresdurchschnittliche Bruttoanlagevermögen konstante Preise Kapitalkoeffizient: Kapitalstock / Produktionsergebnis( BIP) einer Periode Kapitalproduktivität: Produktionsergebnis / Kapitalstock einer Periode ( ist gesunken weil Knappheit des Faktors Arbeit) - technologischer Fortschritt Î kurzfristige: Konjunkturellen kurzfristigen Abweichungen vom Trend. - Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotentials 96,75 % wird als normal angesehen, wird dem realen Bruttoinlandsprodukt gegenübergestellt. > 96,75 % liegt eine Überlastung der Kapazitäten vor. - ökonomische Indikatoren ökonomische Zeitreihe, wo Konjunkturindikatoren wie , Auftragseingänge, Zahl der Arbeitslosen, Geldvolumen , Lohnsumme .. dargestellt sind. Seite 15 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 18. Was versteht man unter dem Kapitalkoeffizient, was unter Kapitalintensität ? Kapitalstock Kapitalkoeffizient = Produktionsergebnis Kapitalstock Kapitalintensität = Arbeitseinsatz 19. Nennen Sie 5 Probleme bezüglich der Aussagefähigkeit des Inlandsprodukts als Wohlstandsindikator ? Es werden bei der Inlandsproduktsberechnung nicht berücksichtigt: Î Umweltschäden: durch die Güterherstellung, Luft- und Wasserverschmutzung Lärmbelästigung, Gesundheitsbeeinträchtigungen Î soziale Erträge: Soziale Vorteile die bestimmte WE (Wirtschaftseinheiten) bekommen, ohne das sie hierfür direkt oder indirekt an den Kosten beteiligt wurden. (z.B. Verbesserung der Wohnqualität von Anwohnern wenn der Nachbar einen schönen Garten hat ) Î Wohlstandspotentials zukünftiger Generationen Abbau von Ressourcen die nicht zu ersetzen sind. (z.B. Abpumpen von Rohöl, Abbau von Kohle usw.) Î Zeitaufteilung: Freizeit und Arbeitzeit z.B. kürzere Arbeitszeiten = weniger Produktion Î Verteilungsaspekte: Einkommensverteilung Î Nichtmarktleistungen Eigenleistungen , Kindererziehung, „Do it Your self“ – Tätigkeiten Î nicht – ökonomische Größen politische Freiheit , soziale Sicherheit 20. Beschreiben Sie die Konstruktion einer Input- Output – Tabelle und nennen sie Fragen, die man mit Input-Output-Rechnungen beantworten kann. Fragen: - Wie sind die internen Produktionsbereiche miteinander verflochten ? - Wie ist die güter- und produktionsmäßige Verflechtung gegenüber der übrigen Welt.? Darstellung: Matrixform, erlaubt die direkte Weiterverarbeitung der Daten in der Matrixtabelle in die Input – Output Analyse. Bild S .193 Seite 16 von 17 Prof. Dr. Michael Frenkel Januar 2002 Lösungshinweise zu den VGR-Fragen Zahlreiche antworten ergeben sich direkt aus dem Begleittext (Lehrbuch Frenkel/John, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, ISBN 3 8006 2342 0). Soweit dies der Fall ist, sind Seitenzahlen angegeben, die sich auf dieses Lehrbuch beziehen. 1. S. 4. 2. S. 9; Beispiele für Stromgrößen: Konsum, Ersparnis, Investition, Subventionen, Exporte Beispiele für Bestandsgrößen: Kontostand, Geldmenge, Lagerbestand, Vermögen, Schuldenstand. 3. S. 10ff. 4. S. 19. 5. S. 28. 6. S. 25-27. 7. S. 40, 46 und 48 8. c), d), e). 9. S. 50ff. 10. Zu Endnachfrage und verfügbarem Einkommen: S. 57; Vorleistungen = Güter, die in den Produktionsprozess untergehen; indirekten Steuern = alle Steuern, die nicht am Einkommen bzw. Gewinn, der mit dem wirtschaftlichen Handeln verbunden ist, ansetzten; Subventionen = Zuschüsse des Staates an Unternehmen bei Erfüllung bestimmter Produktionsleistungen; Staatsverbrauch = wertmäßige summe aller vom Staat produzierten (öffentlichen) Güter. 11. Volkseinkommen = 1.000, Inlandseinkommen = 1.000 Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen = 1.420 Nettosozialprodukt zu Marktpreisen = 1.150 Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten = 1.000 Lohnquote 65 %. 12. a) S. 88ff. b) S. 91ff. 13. Funktionale Einkommensverteilung → Lohnquote, S. 100ff. Personelle Einkommensverteilung → Lorenzkurve, S. 106ff. 14. Zweck: Vergleich von ´Güterberg` der Produktion einer Periode mit einer anderen; die Entwicklung des ökonomischen Wohlstands soll damit beschrieben werden. Methoden: Bildung eines Preisindexes; hierfür verschiedene Methoden; Preisindex vom Laspeyre-Typ und Paasche-Typ; 15. Qualitätsveränderungen, Produktveränderung, Konsumstrukturveränderungen, neue Produkte, ´Aussterben` früher konsumierter Güter. 16. S. 131ff. 17. Darstellung der Konjunkturentwicklung (Auslastung des Produktionspotentials); S. 147ff. 18. S. 149f. 19. S. 152ff. 20. S. 178ff. Seite 17 von 17