Oliver Busch, Volkswirtschaftslehre Was bedeutet Effizienz im Krankenhaus-Sektor? Kostenreduktion? Kosten sind nur bei konstant gehaltener Qualität kommensurabel Effizienzbegriffe • Effizienz der Inanspruchnahme Optimale Arbeitsteilung zwischen ambulantem und stationärem Sektor • X-Effizienz Maximum an Output für eine gegebene Faktoreinsatzmenge erzielen X-Effizienz • Shirking: Bummelei, Freizeit am Arbeitsplatz • Slack: Materialverschwendung, Diebstahl • typisches Prinzipal-Agent-Problem: Interessenkollision, ASIV • Lösungskonzepte: – Liquidationsrechte – Effizienzlöhne – Monitoring Effizienzbegriffe • Effizienz der Inanspruchnahme Optimale Arbeitsteilung zwischen ambulantem und stationärem Sektor • X-Effizienz Maximum an Output für eine gegebene Faktoreinsatzmenge erzielen • Allokationseffizienz Eine gegebene Gesundheitszustands-Verbesserung mit den geringst möglichen Kosten erreichen Ökonomisches Modell • Krankenhausträger • Managerin • Ärztinnen • Pflegepersonal • Patientinnen Krankenhausträger • Nicht-gewinnorientierte Krankenhausträger dominant Eigentümerstatus und Bettenzahl 60% 50% 54,2% 40% 30% öffentlich freigemeinnützig privat 38,3% 20% 10% 7,4% 0% Betten Krankenhausträger • Nicht-gewinnorientierte Krankenhausträger dominant • Ziel: Daseinsfürsorge, Caritas • Gradmesser für die Zielverwirklichung: – Größe (Bettenzahl) – Qualität (Anzahl der Einzelleistungen pro Patientin) • Nullverlust-Bedingung wegen angespannter öffentlicher Haushalte + Unicht −kommerzieller Krankenhausträger u.d.Nb. Π ≥ 0 Y = U(Q) mit Q = Q( ) X Managerin • Einkommensmaximierung • Keine Bonussysteme, die an den Gewinn des Krankenhauses geknüpft sind • Prestige des Krankenhauses zählt + U Managerin = U (Q ) Krankenhaus-Ärztinnen • Festbesoldet • Freizeit am Arbeitsplatz (X-ineffizient) • Interesse an gutem Ruf des Krankenhauses, der möglichen Arbeitsplatzwechsel erleichtert + U Ärztinnen = U (Q) Pflegepersonal • slack und shirking (X-ineffizient) • Keine Verhandlungsmacht Patientinnen • selbstzahlend: + − X Selbstzahler = X (Q , P ) • vollgedeckt krankenversichert: + X krankenversichert = X (Q) Patientinnen • • • • Akute Notfälle Regionale Monopole Staatliche regulierte Größe (Bettenzahl) Kaum Markttransparenz in Bezug auf die Qualität X krankenversichert = X Ökonomisches Modell + max U nicht − kommerzielles Krankenhaus = U (Q) u.d .Nb. Π ≥ 0 Π = p ⋅ X − w ⋅ L(Y , Z ) − r ⋅ K (Y , Z ) p DK Qualität<Qualität p p xx X Allokatives Fazit • Keine „bestreitbaren Märkte“, da Markteintritt durch Steuerprivilegien, Schenkungen, Subventionen erschwert wird • „Cadillac only“-Medizin p DK Qualität<Qualität p p X X Allokatives Fazit • Keine „bestreitbaren Märkte“, da Markteintritt durch Steuerprivilegien, Schenkungen, Subventionen erschwert wird • „Cadillac only“-Medizin • Effekt verstärkt sich bei volldeckender Krankenversicherung => Preis setzt überhaupt kein Limit mehr => Honorierungssystem muss Schranke setzten Privatisierung • • • • • „Cadillac only“-Tendenz auch bei privaten (PAULY/REDISCH-Modell) Vorteile anders gelagert: Bettenabbau ohne behäbigen politischen Apparat machbar Keine Bindung an öffentliche Tarife Besserer Zugang zu Kapital für notwendige Investitionen (Nachholbedarf: 30 Mrd. €) Privatisierung Π = p ⋅ X − w ⋅ L (Y , Z ) − r ⋅ K (Y , Z ) • Kostenseite – Z verringern über kürzere Verweildauer – Y verringern über geringeren Einsatz teurer Technologie, weniger Personal pro Patientin oder Rosinenpickerei = =>> QUALITÄT ?? • Einnahmeseite: – Doppelaufnahmen, upcoding, ... Verweildauer 11 10,5 10,5 10 9,9 10 9,5 9 Tage öffentlich freigemeinnützig privat Auslastungsgrad 84,0% 82,0% 82,3% 80,0% 78,0% 80,1% 79,6% 76,0% 74,0% 72,0% 70,0% Auslastungsgrad öffentlich freigemeinnützig privat Behandlungskosten pro Fall 3500 3000 2500 3342 2888 2891 2000 öffentlich freigemeinnützig privat 1500 1000 500 0 Kosten pro Fall in Euro Fazit: Privatisierung • Keine „Privatisierungswelle“ • Outputvergleich ambivalent, da Fallmix unklar • Mehr Effizienz, geringere Qualität oder nur gesteigertes Einnahmebewusstsein?