PPP Prof. Klotter

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Esskultur als
Bildungsaufgabe
Christoph Klotter
Hochschule Fulda
FB Oecotrophologie
Esskultur als Bildungsaufgabe
Inhaltsübersicht
 Esskultur
 Bildung
 warum Esskultur als
Bildungsaufgabe? – 1. Essen mehr als
Physiologie, 2. Esskultur
gesundheitsförderlich, 3. Esskultur
bei Interventionen berücksichtigen
Esskultur als Bildungsaufgabe
 “The term food habits (also called food
culture or foodways) refers to the ways in
which humans use food, including
everything from how it is selected,
obtained, and distributed to who prepares
it, serves it, and eats it. The significance of
this process is unique to humankind. Why
don ´t people simply feed on the diet of our
primitive ancestors? Why do people choose
to spend their time, energy, money, and
creativity on eating?” (Kittler, Sucher 2008
2)
Esskultur als Bildungsaufgabe
Esskultur
 markiert Differenz zum Tier (LéviStrauss)
 Revolution in der
Menschheitsgeschichte (Feuer)
 ordnet Gesellschaft (Hierarchie)
 soziale Distinktion (Bourdieu)
 Jedes Essen ist ein Symbol (Sartre)
Esskultur als Bildungsaufgabe
 Barthes: Essen ein System der
Kommunikation
 die primäre Sprache
 das süße Amerika
 Wein und Frankreich
 kulturelle, soziale und personale
Identität
 Identität wichtiger als Gesundheit: >
Esskultur als Bildungsaufgabe
„Fettes Essen, Zigarettenqualm,
Alkoholexzesse und keinen Sport:
Willkommen im Alptraum jedes
Präventivmediziners! Willkommen in
Russland! Die Russen treiben mit ihrem
Körper Schindluder und stecken jeden an,
der längere Zeit bei ihnen wohnt. Auch ich
habe nach meinem Umzug hierher fast jede
gute Gewohnheit durch eine schlechte
ersetzt: Wodka statt Wein, Marlboro statt
Marathon, Schweinespeck statt
Salatbuffet.“ (aus Tagesanzeiger: „Russland
kann Ihre Gesundheit gefährden“)
Esskultur als Bildungsaufgabe
Bildung
 nicht nur Wissensvermittlung, nicht
nur orientiert an instrumenteller
Vernunft (Max Horkheimer)
 humanistischer Bildungsbegriff:
Selbstverwirklichung
 Food Literacy: lustvolle
Ernährungskompetenz
Esskultur als Bildungsaufgabe
Esskultur als Bildungsaufgabe
 1. vermitteln: Essen Teil von von
Lebensstil, von sozialer Lebenslage
und Esskultur
 bei weitem nicht nur Physiologie
 2. Esskultur kann
gesundheitsförderlich sein: das
französische Paradox
Esskultur als Bildungsaufgabe
ad 2: das französische Paradox
 Essgewohnheiten „schlecht“,
physiologische Parameter gut und
Lebenserwartung hoch
 Esskultur: sozialer Zusammenhalt,
sozialer Rückhalt, Wertschätzung des
Essens, Essgenuss
Esskultur als Bildungsaufgabe
Esskultur als Bildungsaufgabe
 3. Ernährungs-Interventionen
sinnvoller / erfolgreicher, wenn
jeweilige Esskultur der Zielgruppe
berücksichtigt wird
 Diversity Management
 „Faustregeln“ zu diesen
Interventionen: >>>
Esskultur als Bildungsaufgabe
Grundregeln zu den Interventionen

Grundregel 1: Personale Identität ist
unvergleichlich wichtiger als Gesundheit

(Stammtisch + Bier, Freundinnen + Sekt /
Kuchen, Moslem + Schweinefleisch)
•
Grundregel 2: Das soziale Umfeld, ein
System, ist stets konservativ und achtet
darauf, dass sich nichts ändert
Esskultur als Bildungsaufgabe
Grundregeln zu den Interventionen

>> System einbeziehen (Eltern –
Schule)
•
Grundregel 3: Die Rahmenbedingungen,
die jeweilige Umwelt, das soziale Umfeld
determinieren Gesundheitsverhalten
•
zum Beispiel Adipositas: verbreitet sich
wie eine Infektion
Esskultur als Bildungsaufgabe
Grundregeln zu den Interventionen

Grundregel 4: die eigenen esskulturellen
Werte kennen und reflektieren

Grundregel 5: Vorurteile gegenüber
anderen Lebenslagen und (Ess-)kulturen
nicht verleugnen sondern explizit
machen und bedenken
Esskultur als Bildungsaufgabe
Esskultur als Bildungsaufgabe
 Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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