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2017 2018
Lilith
Häßle
Katharina
Pichler
Paul
Wolff-Plottegg
Eines Morgens, aus unruhigen Träumen erwachend, im Ohr die alte Liedzeile: „Has the world changed,
or have I changed?“ Es ist der Petersburger Blutsonntag 1905, Berlin im Novemberregen 1923, ein
Junitag im Jahr 1483 in London oder New York in den späten 1980ern. Und auch die schönen Tage
von Aranjuez sind bereits vorbei. Es sind Zeiten großer historischer Umwälzungen, Weltreiche stehen vor dem Zerfall, Diktatoren wittern ihre Chance oder zittern vor dem Untergang, an der Börse
wird auf Verlust gewettet und der Bürger nimmt den Mantel um: „Mag sein, Gott fügt es gut. Dann
ist es mehr, / als wir verdienen, oder ich erhoff.“ Der Wandel, der Umsturz, die Machtergreifung, die
Gefahren und die neuen Möglichkeiten kommen nur scheinbar von außen, weil auch das Innen des
behaglichen Lebens mit den alten Gewissheiten nur scheinhaft ist.
In den Gesprächen, die wir für dieses Heft mit Zuschauern vor und nach den Vorstellungen in
unseren Foyers geführt haben, hat ein junges Paar auf die Frage danach, in welcher Gesellschaft sie
leben möchten, geantwortet: „Vor 15 Jahren.“ 2002 also. Das scheint so zufällig gewählt, dass man
es vielleicht am besten übersetzen könnte mit „Davor“. Aber vor was? War nicht auch 2002 schon
„Danach“? Das Innen des Theaters, in dem sich allabendlich Schauspieler und Publikum begegnen
wie in diesem Heft vor der Kamera von Peter Kaaden, ist, neben vielem anderen, auch ein Resonanzraum, ein Ort der kritischen Selbstvergewisserung inmitten der „troublous world“ unserer Tage, in
der die Qualitäten des Theaters als Notwendigkeiten politischen Handelns erscheinen: mobilisieren,
versammeln, aussprechen, zuhören, widersprechen. Denken ohne Geländer.
„Wir hoffen, dass die
Finanzierung der Theater
auch in Zukunft gewährleistet
ist und die Theaterkarten für
alle erschwinglich sind.“
Ursula und Hans-Peter Fricke haben seit 1975
ein Abonnement der Theatergemeinde.
Max
Koch
„Ich habe eine Schwäche
für Verzauberung.“
Renate Gürtners Schlüsselerlebnis mit 11 Jahren:
Mario Adorf in „Peterchens Mondfahrt“ in den Münchner Kammerspielen.
Till
Firit
Franz
Pätzold
„Ob die Realität
mir passt oder
nicht, danach fragt
kein Mensch.“
Sabine Matthes war zusammen mit
Monica Wolsky im Theater; die beiden
kennen sich aus der Flüchtlingsarbeit.
6
Kinder der Sonne
Premieren
MAXIM GORKI DEUTSCH VON ULRIKE ZEMME
DAVID BÖSCH BÜHNE PATRICK BANNWART
KOSTÜME MEENTJE NIELSEN MUSIK KARSTEN RIEDEL
23 9 2017
VON
REGIE
Das Schlangenei
INGMAR BERGMAN
DEUTSCH VON HEINER GIMMLER REGIE ANNE LENK
BÜHNE JUDITH OSWALD KOSTÜME SIBYLLE WALLUM
VON
30 9 2017
Gloria
DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG
VON BRANDEN JACOBS-JENKINS
REGIE AMÉLIE NIERMEYER BÜHNE MARIA-ALICE BAHRA
20 10 2017
11 11 2017
VON
VON
8 12 2017
VON
Richard III
26 1 2018
WILLIAM SHAKESPEARE DEUTSCH VON THOMAS BRASCH
MICHAEL THALHEIMER BÜHNE OLAF ALTMANN
MUSIK BERT WREDE
Philipp Lahm
VON
Ein Volksfeind
REGIE
VON HENRIK IBSEN
MATEJA KOLEZNIK BÜHNE RAIMUND ORFEO VOIGT
Erschlagt die Armen!
2 3 2018
VON
SHUMONA SINHA
Der Streit
REGIE
VON PIERRE CARLET DE MARIVAUX
NIKOLAUS HABJAN BÜHNE JAKOB BROSSMANN + DENISE HESCHL
KOSTÜME DENISE HESCHL MUSIK KYRRE KVAM
EIN
VON
Heilig Abend
STÜCK
FÜR ZWEI SCHAUSPIELER
UND EINE UHR
DANIEL KEHLMANN REGIE THOMAS BIRKMEIR
URAUFFÜHRUNG
MILO RAU
MILO RAU BÜHNE + KOSTÜME ANTON LUKAS
EIN PROJEKT VON
REGIE
LENA MÜLLER
ZINO WEY
DEU TSCH VON
REGIE + BÜHNE
Erzählungen aus dem Gulag ( AT )
3 3 2018
URAUFFÜHRUNG
WARLAM SCHALAMOW
GABRIELE LEUPOLD REGIE TIMOFEJ KULJABIN
BÜHNE OLEG GOLOVKO
VON
DEUTSCH VON
Homevideo
EINE
17 3 2018
PRODUKTION MIT JUGENDLICHEN
DER INTERGROUP
NACH DEM DREHBUCH VON JAN BRAREN
FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON CAN FISCHER REGIE ANJA SCZILINSKI
BÜHNE PETER N. SCHULTZE KOSTÜME EVA BIENERT
22 4 2018
DAS
Junk
GOLDENE
ZEITALTER DER SCHULDEN
AYAD AKHTAR
TINA LANIK BÜHNE + KOSTÜME STEFAN HAGENEIER
VON
REGIE
Playing :: Karlstadt
URAUFFÜHRUNG
MICHEL DECAR REGIE ROBERT GERLOFF
Jeanne d´Arc
1 2 2018
BÜHNE
REGIE
16 12 2017
13 1 2018
24 2 2018
VON JEAN GENET
PETER KRUMME REGIE IVICA BULJAN
ALEKSANDAR DENIC KOSTÜME ANA SAVIC GECAN
DEU TSCH VON
Für immer schön
NOAH HAIDLE DEUTSCH VON BARBARA CHRIST
REGIE KATRIN PLÖTNER BÜHNE ANNELIESE NEUDECKER
KOSTÜME LILI WANNER MUSIK MARKUS STEINKELLNER
17 11 2017
22 2 2018
Alice im Wunderland
LEWIS CARROLL REGIE CHRISTINA RAST BÜHNE FRANZISKA RAST
KOSTÜME MARYSOL DEL CASTILLO MUSIK FELIX MÜLLER
VIDEO KATJA MOLL CHOREOGRAPHIE RUBEN RENIERS
Der Balkon
Premieren
EINE
5 5 2018
VON
SZENISCHE INSTALLATION
URAUFFÜHRUNG
BERNHARD MIKESKA + ALEXANDRA ALTHOFF +
LOTHAR KIT TSTEIN (RAUM + ZEIT(
REGIE BERNHARD MIKESKA
Don Karlos
17 5 2018
29 6 2018
EIN DRAMATISCHES GEDICHT
FRIEDRICH SCHILLER REGIE MARTIN KUSEJ
BÜHNE ANNETTE MURSCHETZ KOSTÜME HEIDE KASTLER
VON
Don Juan
REGIE
VON MOLIÈRE
FRANK CASTORF BÜHNE ALEKSANDAR DENIC
KOSTÜME ADRIANA BRAGA PERETZKI
MOBIL
„Ich wollte Balletttänzerin werden,
aber ich bin auf dem Dorf aufgewachsen
und da gab es keine Tanzschule.“
Heide-Marie Warz kennt jede Inszenierung am Residenztheater.
Thomas
Loibl
„Das Theater müsste
wieder politischer
werden; das ist
wichtig!“
10
Für Theo Engelhardt sind der Rechtsruck und
der Mangel an Toleranz bestimmende Themen.
11
Kinder
der Sonne
23 9 2017
12
MAXIM GORKI DEUTSCH VON ULRIKE ZEMME
DAVID BÖSCH BÜHNE PATRICK BANNWART
KOSTÜME MEENTJE NIELSEN MUSIK KARSTEN RIEDEL
VON
REGIE
Die Zeichen stehen auf Sturm. Nach den blutig niedergeschlagenen Demonstrationen vom Petersburger Blutsonntag sitzt Maxim Gorki in Festungshaft und schreibt
sein drittes Drama: „Kinder der Sonne“. Aus dem folgenden Generalstreik entwickelt sich die Russische Revolution von 1905. Auf Sturm stehen die Zeichen bereits dreizehn Jahre zuvor bei dem Cholera-Aufstand an der unteren Wolga, der
den Hintergrund für Gorkis Drama bildet. Die Cholera – eine hochansteckende
Krankheit, von der man bereits seit der Mitte des Jahrhunderts weiß, dass sie direkt
auf die armseligen Lebensverhältnisse großer Teile der Bevölkerung zurückzuführen ist, vor allem auf die mangelhafte Versorgung mit sauberem Trinkwasser – trifft
Russland nach der großen Hungersnot von 1891. Die gewalttätigen Ausschreitungen richten sich gegen die wissenschaftlichen Eliten, vor allem gegen Ärzte, die der
Geschäftemacherei und sogar der aktiven Vergiftung der Bevölkerung bezichtigt
werden. Im Haus des Chemikers Protassow ist von den stürmischen Zeiten draußen wenig zu spüren. Viel zu sehr ist er auf die großen Fragen seines Fachs, etwa die
Herstellung künstlichen Lebens, und die kleinsten Fortschritte seiner Experimente konzentriert. Darüber droht ihm sogar die schwere Krise zu entgehen, in der sich
seine Frau Jelena befindet. Sie verbringt ihre Zeit mit dem Maler Wagin, der sich
ebenfalls mit einem epochalen Werk befasst, allerdings auch hauptsächlich in Gedanken: „Der Sonne entgegen“ wird das Opus magnum einmal heißen, das die Aufbruchstimmung und Mission einer ganzen Generation zum Ausdruck bringen soll.
Seine Liebe allerdings erwidert Jelena nicht. Derweil wird Protassow von Melanija
umschwärmt, einer Witwe, die ihr bisheriges Leben an einen alten reichen Mann
verkauft hatte und nun auf eine erfüllte Zukunft an der Seite des brillanten Wissenschaftlers hofft. Einen Blick in die Realität außerhalb der eigenen vier Wände und des eigenen Milieus hat einzig Lisa gewagt, Protassows Schwester. Was sie
gesehen hat, erschien ihr äußerst erschreckend und es ist ihr seither nicht gelungen, die Angstzustände zu überwinden, die diese Begegnung mit der Wirklichkeit
ausgelöst hat.
Am Ende werden sich die um sich selbst und umeinander kreiselnden Figuren
dieser kleinen Welt im Konjunktiv nicht mehr vor Lisas Vision verschließen können:
„Ich habe den blanken Hass auf der Straße gesehen, Massen von rasenden Bestien,
die sich gegenseitig voll Lust abgeschlachtet haben. Sie hassen euch, weil ihr euch
entfremdet habt und ihr hartes unmenschliches Dasein ignoriert. Ihr Hass ist blind,
aber ihr provoziert ihn und er wird euch vernichten!“
„Ich hasse Spießer.“
Heidi Weidner findet, dass Theater
auch aufschrecken sollte.
13
Das
Schlangenei
30 9 2017
Wolfram
Rupperti
Götz
Schulte
14
INGMAR BERGMAN
HEINER GIMMLER
ANNE LENK BÜHNE JUDITH OSWALD
KOSTÜME SIBYLLE WALLUM
VON
DEUTSCH VON
REGIE
„Wenn der, der die Gefühle der Menschen ausspricht, die Menschen mag, dann ist
es gut. Aber wenn er die Menschen hasst …“ Manuela, Trapezkünstlerin und Schwägerin von Abel Rosenberg, sucht nach Antworten, um die Ursachen ihrer Ängste
und Verunsicherungen zu beschreiben: „Das Schlimmste ist, dass die Menschen
keine Zukunft haben. Nicht nur du und ich haben so wenig Zukunft. Alle Menschen
haben ihre Zukunft verloren.“
Abel Rosenberg ist gemeinsam mit seinem Bruder Max und dessen Frau
Manuela jahrelang als erfolgreicher Zirkusartist um die Welt gezogen. Nach Max´
Verletzung setzen sich die drei mit ihren gesparten Dollars in Berlin fest. In den trüben Novembertagen des Jahres 1923, als ein Dollar 150 Millionen Mark wert ist und
Hitlers Putschversuch in München scheitert, wird das verlorene Künstlertrio in eine
Folge mysteriöser Morde verwickelt. Max begeht Selbstmord und Abel und Manuela
erleben immer intensiver den fiebernden Alptraum von nationaler Demütigung und
sozialem Elend. Dagegen versucht Polizeiinspektor Bauer eine kleine Insel der Ordnung und der Vernunft zu schaffen und tut mitten im Chaos der totalen Auflösung
seine Pflicht. Er sucht bei dem amerikanischen Juden Abel nach Hinweisen zur
Aufklärung der Morde, da einige Fäden bei ihm zusammenzulaufen scheinen. Abel
stürzt sich in die Trunkenheit und spürt in sich selbst, wie der Bazillus des deutschen Nationalismus alles infiziert.
Existentielle Leere und Extremismus treten an die Stelle traditioneller Werte
und religiösen Glaubens und schaffen so den Nährboden für den elitären Zynismus einer Wissenschaft von der Manipulierbarkeit des Menschen. Die grenzenlose
Entfesselung der Technik und die kalte „Modernität“, die von dem Mediziner Hans
Vergérus, der mit Psycho-Experimenten seine Versuchspersonen in den Selbstmord treibt, personifiziert wird, bereitet die Saat für Kommendes, das man als
Gefahr erkennen und bereits vor dem Ausbrüten töten muss.
„Das Schlangenei“ beschreibt ein Deutschland, dessen Ordnung am Zerbrechen ist und dessen Gemütlichkeit sich nur noch im Zuge von Abschottung und
Besitzstandswahrung zeigt, und führt dabei tief in die Hölle von Perversion und
Verbrechen, von Terror und Totalitarismus. Regisseurin Anne Lenk inszeniert den
Film von Ingmar Bergman, der 2018 hundert Jahre alt geworden wäre und dem
Residenztheater von 1977 bis 1984 als Theaterregisseur eng verbunden war, als
intensives Kammerspiel über die Katastrophe des menschlichen Selbstvernichtungsdrangs, die sich immer wieder aufs Neue erleben lässt.
15
„Ich träume davon,
so zu leben, dass ich später,
wenn ich zurückschaue,
sagen kann: Ich habe alles erlebt,
was ich erlebt haben will;
es war schön, wie es war.“
Josef Schwaiger ist Krankenpfleger
und will später gemeinsam mit seinen Freunden
auf einem eigenen Stück Land leben.
Sibylle
Canonica
Christian
Erdt
16
17
Bibiana
Beglau
Gloria
DEUTSCHSPRACHIGE
20 10 2017
18
REGIE
ERSTAUFFÜHRUNG
VON BRANDEN JACOBS-JENKINS
AMÉLIE NIERMEYER BÜHNE MARIA-ALICE BAHRA
Ein Tag im Leben einer Gruppe Raubtiere. Ihr Habitat: das Büro. Ihr Ziel: Karriere
machen, das Eigenheim finanzieren oder einfach nur die nächste Deadline einhalten. Das Büro zeigt die Emotionen seiner Bewohner in allen Extremen auf.
Kämpfe, Manipulationen, Kaffeepausen sind ihr tägliches Geschäft, der Flurfunk
ihr Lebenselexier. Das Überleben der Stärkeren hat ihren Lebensraum strukturiert,
Alphamännchen und -weibchen haben es geschafft, in die sichere Höhle des Einzelbüros zu entfliehen, während der Rest des Rudels sein Dasein im Großraumbüro
fristet, in der Erwartung, etwas für die Vorgesetzten tun zu können und zu müssen und stetig das eigene Revier zu verteidigen, die Aufsteiger zu manipulieren oder
sich aus dem Starbucks nebenan einen Kaffee zu organisieren. Doch aus der weiten
Steppe der aneinandergereihten Schreibtische brechen immer wieder humane Momente hervor, manifestieren sich Wünsche, Träume, Frustrationen. Gloria etwa hat
sich ihren langersehnten Traum erfüllt und eine Immobilie erworben, ein Eigenheim,
zu dessen Einweihung alle Kollegen eingeladen waren. Dean träumt von der Karriere als Autor, sein Manuskript immer nur fast bereit, das Licht der Welt zu erblicken.
Kendra hingegen genießt die kleinen Freiräume, die die Abwesenheit der Vorgesetzten bietet. Und Lorin, die graue Maus im Bürogehege, will einfach nur einen Moment
der Ruhe. Sie alle kennen die Überlebensregeln der Herde, des Büros, aber sie zu
beherrschen ist die eigentliche Herausforderung. Denn unter der Oberfläche der
BüroGemeinSchaft brodelt es, und zu Glorias Einweihungsparty sind statt der erwarteten Kollegenschar nur drei Personen gekommen, nur einer ist bis zum Ende
geblieben. Und so erscheint Gloria im Büro, um ein für alle Mal eine Botschaft zu
senden.
Monate später treffen sich die Überlebenden von Glorias Rachefeldzug wieder, zufällig, im Starbucks oder beim neuen Arbeitgeber. Jeder von ihnen arbeitet
an seiner Unsterblichkeit und befeuert doch nur den Mythos Gloria, macht das Geschehen zu seiner ganz persönlichen Tragödie, in Interviews, Büchern oder gar im
Film. Aus der Raubtierherde wird eine Schlangengrube, and the winner takes it all –
würde einen doch bloß der Gedanke loslassen, dass die Gewinnerin hier einzig und
allein Gloria ist.
In „Gloria“ steigt der Autor Branden Jacobs-Jenkins tief in die Arbeitswelt des
21. Jhs. ein, beleuchtet den Hyperkarrierismus der ersten Generation der Digital
Natives, die den Weg zur Selbstverwirklichung so schnell wie möglich gehen will. Im
Umfeld einer Zeitschriftenredaktion beschreibt er den täglichen Kampf des modernen Arbeitnehmers, ein Blick durch das Vergrößerungsglas. Nach „Die Netzwelt“
setzt sich Amélie Niermeyer erneut mit zeitgenössischer amerikanischer Dramatik
auseinander. Mit „Gloria“ erarbeitet sie die Deutschsprachige Erstaufführung des
Stücks, das 2016 zu den drei Finalisten des Pulitzer-Preises gehörte.
19
Alice
im
Wunderland
11 11 2017
VON LEWIS CARROLL
CHRISTINA RAST BÜHNE FRANZISKA RAST
KOSTÜME MARYSOL DEL CASTILLO MUSIK FELIX MÜLLER
VIDEO KATJA MOLL CHOREOGRAPHIE RUBEN RENIERS
REGIE
F Ü R
20
ALLE AB 6 JAHREN
Alice war es allmählich leid, neben ihrer Schwester still zu sitzen und nichts zu tun,
denn sie hatte wohl ein- oder zweimal einen Blick in das Buch geworfen, in dem
ihre Schwester las, aber nirgends waren darin Bilder abgedruckt. „Und was für
einen Zweck haben Bücher, in denen überhaupt keine Bilder vorkommen?“, fragt
sie und kriecht in ein Kaninchenloch, in dem die unergründlichsten Abenteuer
beginnen, die je in dieser Welt erzählt worden sind. „Wer bist denn du?“, fragt
die blaue Raupe und Alice antwortet: „Ich weiß nicht recht ... Ich weiß zwar, wer
ich war, als ich heute Morgen aufgestanden bin, aber ich muss seither mehrmals
jemand anderer geworden sein.“ Alice reist durch eine Welt, in der die Sprache alles
sein kann, ein Irrgarten in wechselnden Dimensionen, bestehend aus Haarspalterei
und Widerrede, in der es um Benehmen und seine Umkehr geht, um den richtigen
Ton. Hinrichtungen sind nur ein Spaß, aber wehe, wenn dir jemand ins Wort fällt.
Nicht die Gurgel schneidet man dir durch, sondern die Antwort ab. Gefeiert wird
der Nicht-Geburtstag, Katzen verschwinden lächelnd, die andere Seite des Pilzes
macht dich größer, mit der Zeit lässt sich nicht reden, du schwimmst in Tränenteichen und alles ist vielleicht nur ein Kartenspiel, nichts weiter, einmal durchgepustet fliegt es in alle Richtungen davon. Als finale Frage bleibt bestehen, ob man
Wörter wirklich etwas anderes heißen lassen kann.
Charles Lutwidge Dodgson, der sich in Variation seiner beiden Vornamen Lewis
Carroll nannte, führte ein wahrhaft bürgerliches Leben, aber in seinen Geschichten schillert er in tausend Farben und wechselt spurlos die Gestalt. Im Alltag zumeist gediegen, gutmütig und eigensinnig, blühte er unter Kindern auf. Sie wurden
die Gefährten seiner Phantasie und so schrieb er auch „Alice“ zuerst für ein geliebtes Kind gleichen Namens als Weihnachtsgeschenk 1864. Wie sehr er damit die Welt
verändern sollte, hätte er selbst in seinen kühnsten Träumen nie geglaubt.
Christina Rast gründete gemeinsam mit zwei Kollegen 2003 am Schauspielhaus
Zürich die Spielstätte bunk r! (heute: Kammer) und inszeniert seither an Theatern im gesamten deutschsprachigen Raum und gerne auch für Kinder. „Alice im
Wunderland“ ist ihre erste Arbeit in München und eine Fortsetzung der großen
Kinderstücke am Residenztheater.
„Mein größter
Traum? –
Hier spielen!“
Sonka Vogt ist Schauspielerin und gerade
mit ihrem Freund nach München gezogen.
Zuvor war sie am Theater Magdeburg
engagiert.
21
Genija
Rykova
„Wir reden anschließend
noch lange über
das Erlebte.“
Juliane
Thomas
Köhler
Gräßle
Ilijana und Zorana Spasojević studieren VWL
und haben die Stücke meistens vorher gelesen.
22
23
„Wir freuen uns auf das Stück,
weil wir vorher darüber gelesen
haben, dass es eine laute und
emotionale Aufführung ist.“
Uli Nolle, mit seiner Frau Usa vor „Faust“ am 21.3.2017.
Arthur
Klemt
„Freiheit der Kunst bedeutet für
mich, sich weder an Normen,
noch an politische Korrektheiten
halten zu müssen, noch
irgendwelchen Mainstream
darstellen zu müssen.“
Bettina Hägele war heute die Begleitung von Christine Walter,
die seit 1970 ein Abo hat und hier fotografiert wurde.
24
25
Für immer
schön
17 11 2017
26
NOAH HAIDLE DEUTSCH VON BARBARA CHRIST
KATRIN PLÖTNER BÜHNE ANNELIESE NEUDECKER
KOSTÜME LILI WANNER MUSIK MARKUS STEINKELLNER
VON
REGIE
„It’s showtime!“ – Hier kommt Cookie, die Königin der Straße, die Dienerin der
Schönheit, die heilige Kriegerin mit der Nagelfeile in der Hand. Ihre Mission: den
Menschen erinnern, dass er Gottes Meisterwerk ist. Ihre Waffe: das neueste BeautySortiment. Ihr Feind: die unerbittlich vergehende Zeit.
Cookie ist eine nicht mehr junge Kosmetikvertreterin on the American Way of
Life, die von Tür zu Tür zieht, sich straßauf, straßab die Füße blutig läuft, ihre Waren feilbietet, die niemand mehr kaufen will, und dennoch unbeirrt an den wirtschaftlichen Erfolg glaubt wie an die Auferstehung Christi. Stillstand ist der Tod,
wie schon ihre Mutter wusste: „Kämpfen, Cookie. Atmen. Lächeln.“ Sie trifft auf
ihrem Weg eine junge Rivalin, die ihr längst den Rang abgelaufen hat, und eine
alte Freundin, deren Mann soeben gestorben ist, Cookies Namen selig auf den
Lippen. Cookie hat Sex mit einem Fremden und bekommt ein Kind, das sie später vor dessen Tür legen wird, als er längst mit ihrer Rivalin zusammen ist. Dieses Kind, mittlerweile ein Teenager, wird zu ihr zurückkehren, eine neue Schülerin im vergeblichen Straßenkampf um ein bisschen Umsatz. Doch mit ihr erlischt
das Erbe weiblicher Vertreterschaft. Cookie wird die Leiche ihres Kindes mit sich
herumschleppen, alt, blind und arm sein, täglich fortgejagt werden, nirgendwo
ankommen. Doch nie verlässt sie der unbeirrte, starrsinnige Glaube an die Ordnung der Welt, nie gibt sie das eingebläute Mantra der eigenen Zurichtung auf:
„Kämpfen, Cookie. Atmen. Lächeln.“
Sie gleicht einem Zombie, diese amerikanische Mutter Courage, ihre Devotionalien sind die nie leere Flasche Martini, ihr Parfüm „Daffodil Days“, das denselben
Namen trägt wie der amerikanische Krebshilfetag, und Schuhe, die schon immer zu
eng waren wie Aschenputtels Schuh den Stiefschwestern. Hinter Cookies Gesicht
verbirgt sich die stoische Grimasse des Neoliberalismus, der bei aller oberflächlichen Variation nur dasselbe öde Muster kennt: kaufen und verkaufen. Fressen oder
gefressen werden. Gepflastert mit biblischen Motiven und Floskeln des Marktes
gleichermaßen, erweist sich Cookies Weg als groteske Via Dolorosa ohne Anfang
und Ziel, eine kreisförmige Selbstoptimierungsreise durch die Verdammnis der Vorgärten und Haustüren, denn „das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns;
wir müssen die Reise um die Welt machen, und sehen, ob es vielleicht von hinten
irgendwo wieder offen ist“ (Heinrich von Kleist).
Noah Haidle wird von der Kritik als Verwandter Becketts und Tschechows
gefeiert, Hollywood verfilmte ein Gangster-Drehbuch von ihm mit Al Pacino.
Katrin Plötner war bis 2013 Regieassistentin am Residenztheater, machte mit formbewussten, verdichteten Inszenierungen u. a. in Frankfurt, Karlsruhe und Augsburg
auf sich aufmerksam und kehrt mit „Für immer schön“ nach München zurück.
„Ich mache Musik,
meine Schwester fotografiert,
und da inspiriert uns
das Theater sehr.“
Jakob Lipp geht fast immer zusammen mit
seiner Schwester Raphaela ins Theater.
27
Richard
lll
8 12 2017
„Also ich bin keiner,
der geht, nur meine
Frau droht
immer damit.“
Bernhard Wunderlin war mit seiner
Frau Ursula im Theater. Sie fühlen sich
bei Klassikerinszenierungen wohl,
wenn sie das Stück wiedererkennen.
28
VON WILLIAM SHAKESPEARE
THOMAS BRASCH REGIE MICHAEL THALHEIMER
BÜHNE OLAF ALTMANN MUSIK BERT WREDE
DEUTSCH VON
Die Zeit scheint auf den Schurken gewartet zu haben. Nach einer langen Phase der
Kriege im Inneren wie im Äußeren ist zwar die „Sonne Yorks“ über England aufgegangen, die Machtfrage aber nur sehr vorläufig und fadenscheinig geklärt. Der Herrscher, der nach dem Sieg über die Lancasters den Thron bestiegen hat, ist krank
und ausgezehrt. Politik hatte er sowieso nicht im Sinn, seit ihn seine Brüder an die
Macht geputscht haben. Vor den müden Augen des Monarchen schwören die rivalisierenden Teile der Herrscherfamilie Versöhnung und Einigkeit, hinter seinem
Rücken aber toben längst die nächsten Verteilungskämpfe. „Die Auflösung des
politischen Bands produziert einen zerstückelten politischen Körper: fadenscheinige Genealogien, getürkte Erbfolgen, Anmaßungen und Wunderglaube, zur Unzeit
sterbende oder falsche Souveräne, der zufällige Wechsel politischen und militärischen Glücks setzen Kräfte und Dynamiken frei, die sich gesetzlos und anarchisch
nicht mehr dem Passepartout eines politischen Wesens fügen. So sehr man sich
hier allerseits dem Genießen der Macht verschreibt, so sehr ist eben diese Macht
ungenießbar, weil angefault und schließlich unauffindbar und ortlos geworden“
(Joseph Vogl). Unter solchen Umständen erscheint der Schurke, als der Richard III.,
jüngster Bruder des noch amtierenden Königs, sich gleich zu Beginn des Stücks präsentiert, als ein unerbittlicher Analytiker der Macht. Seine Lügen machen die Verlogenheiten des politischen Personals sichtbar, seine Verstellungen reißen seinen
Kontrahenten die konventionellen Masken vom Gesicht. Er, der nach politischer
Legitimation und persönlicher Erscheinung der Macht am entferntesten steht, behauptet sich als „Virtuose der Potenz. Seine Strategie folgt einer Dynamik der Eskalation, geht an die Grenzen des Möglichen und nimmt einen Weg, der das Gelingen
nicht aus der Mitte heraus, sondern vom Extrem her bestimmt. In dieser Hinsicht ist
er das unerreichte Maß aller“ (Joseph Vogl). Damit ist sein Erfolg ebenso von heute wie sein Scheitern. Beides liegt in Richards erschütterndem Ein-Satz-Programm
begründet, das allem, dem falschen Spiel und seiner Aufdeckung, der panischen
Lust am Aufstieg wie am Untergang, dem wilden Humor wie der kalten Verachtung
zugrunde liegt: „I am myself alone“ – „Ich bin ich selbst allein“.
29
Werner
Wölbern
Katja
Bürkle
„Ich bin auch schon
rausgegangen vor
Wut. Ich habe das
dann ziemlich
laut gesagt,
da habe ich gar
keine Hemmungen.“
Marlene und Konstantin Nierhaus haben seit
über 30 Jahren ein Abonnement im Residenztheater:
„Über alle Intendanten hinweg.“
30
31
Philipp
Lahm
URAUFFÜHRUNG
Aurel
Manthei
32
16 12 2017
VON
MICHEL DECAR
REGIE
ROBERT GERLOFF
Wie sieht es eigentlich aus, das richtige, gute Leben? Wie muss man drauf sein,
um es zu größtmöglicher Zufriedenheit zu bringen und dabei gleichzeitig ein cooler
Typ zu sein, den Mitmenschen Hirte oder Leitstern und sich selbst stabiler
Anker in dem Meer aus Chaos, Zufall und Konflikt, das sich Welt nennt? Viele denken, Geld und Ruhm seien die wahren Parameter des Glücks, mal hart erarbeitet,
mal durch Zufall uns – oder eher doch den anderen – in den Schoß geworfen. Doch
das Glück kann in furchterregender Halbwertszeit davonwehen. Heute weiß der
Erfolgreiche: mehr Maß und Mitte statt Exzesse. Promiskuität, Koks und Swimmingpool sind eh 80er. Mit einem Porsche 50 km/h fahren, das ist die wahre Kunst. Der
Erregungsgesellschaft mit Regungslosigkeit trotzen, der Ungeduld mit Gleichmut.
Gelassen das Auf und Ab des eigenen Lebens und des Laufes der Welt betrachten,
bis es sich zu einem ästhetisch ausbalancierten Wogen verbindet, zur perfekten
Welle, auf der man sorgenfrei reitet, Arm in Arm mit der restlichen Menschheit.
Sagen wir ruhig: Ein Schuss mimetischer Anpassung an die durchschnittliche Masse
kann nicht schaden. Wem nun in unseren Breiten gelingt solch eine unverschämt
weise, quasi epikureisch-stoische Lebensform, wer ist unser größtes Vorbild und
zweitliebster Nachbar? Es gibt nur einen – Philipp Lahm. Und wie macht der das?
Dieser Frage geht ein Autor in Michel Decars neuem Stück nach, der durch einen
Drehbuchauftrag des indonesischen Kulturministeriums erst in eine tiefe Schreibkrise und kurz darauf zu einer fulminanten Befreiungsgeste gelangt. Seine Phantasmagorie über das durchschnittliche Leben des Ausnahmefußballspielers entlarvt, wie
abgeschmackt und überkommen die komplette Dramenliteratur bisher ist, die einzig Konflikte, Krisen und Kämpfe durchspielt. Hegels Beobachtung, die Perioden
politischen Glücks seien die leeren Seiten der Weltgeschichte, sieht er auf literarischem Gebiet bestätigt und erkennt schockiert: „Philipp Lahm hat den kompletten Shakespeare entwertet wie einen Einzelfahrausweis.“ – Beginnt ein neues
literarisches Zeitalter? Und wird hier gleichzeitig der revolutionäre Leitfaden für
den „feinen Unterschied“ zwischen Erfolg und wirklichem Erfolg vertrieben?
Michel Decar hat mit „Philipp Lahm“ kein Prominenten-Biopic geschrieben,
sondern mit einer lakonischen Autorschafts-Volte den hysterischen Kultur- und
Literaturbetrieb, Zeitgeist und Homestory persifliert und nebenher die dramatische
Tradition schulterzuckend ins Abseits gestellt. „Philipp Lahm“, soviel ist sicher, ist
die rettende Blutgrätsche gegen die „konfliktgeile Dramaturgie toter Männer“.
33
Der Streit
13 1 2018
VON
PIERRE CARLET DE MARIVAUX REGIE NIKOLAUS HABJAN
BÜHNE JAKOB BROSSMANN + DENISE HESCHL
KOSTÜME DENISE HESCHL MUSIK KYRRE KVAM
DER STREIT“ WIRD UNTERSTÜTZT VOM
VEREIN DER FREUNDE DES RESIDENZTHEATERS
34
Eine Arena, ein Wald, ein Garten – Eden? Ein Streit soll hier beigelegt, die Uhr noch
einmal zurückgedreht und die Geschichte der Menschheit erneut nachvollzogen
werden. Durch wen, so die Streitfrage, wurde die Untreue in die Welt gebracht? Die
Fronten scheinen klar, und könnten allgemeiner gezogen kaum sein – es geht hier
schließlich um „Gender Trouble“, die geschlechtliche Gefangenschaft von Männern
und Frauen. „Die Männer behaupten, Schwäche sei ein natürliches Erbteil der Frauen. Das mag an sich richtig sein. Aber haben wir ein Recht dazu, das zu sagen, oder
sogar zu glauben?“ Diese Frage stellt Marivaux seinem Text „Über die verheirateten Frauen“ voran, einer Abhandlung über die ungerechte Aufteilung der männlichen Freiheiten und der weiblichen Unfreiheiten in Beziehungen. Ausgehend von
dieser Frage stellt er in seinem „Streit“ die weibliche Sicht gegenüber. Die Positionen werden repräsentiert durch den Prinzen und seine Begleitung, Hermiane.
Bereits der Vater des Prinzen führte eine Generation zuvor denselben Streit und
legte, um die Frage ein für alle Mal zu beantworten, einen Versuchsaufbau an. Sechs
Kinder, drei eines jeden Geschlechts, wurden, ungeachtet jedweder ethischen Bedenklichkeit, in Isolation aufgezogen, lediglich im Kontakt mit zwei für die Aufzucht
der Versuchsobjekte verantwortlichen Angestellten des Hofes. Nun also ist der Tag
des ersten Kontakts gekommen, wie die ersten Menschen sollen sie sich begegnen,
sollen von Neuem lieben, sollen das alte Spiel von Eifersucht und Lust erneut durchleben. Den Forschungsobjekten wird die Möglichkeit gegeben, Subjekt zu werden.
Voller Unschuld treffen nach und nach die sechs Einzelgänger aufeinander,
aufmerksam beobachtet vom höfischen Personal, das sich erhofft, die jeweils eigene Argumentation hier faktisch untermauert zu bekommen. Doch die Erkenntnis
beginnt für die Probanden schon in der narzisstischen Liebe beim Betrachten des
eigenen Spiegelbildes. Jede Beziehung in diesem Experiment misst sich zunächst
an der Liebe des Selbst, und erst dann im zwischenmenschlichen – oder sollte man
sagen: zwischengeschlechtlichen? – Kontakt.
In Marivaux‘ „Der Streit“ geht es aber nicht nur um den Unterschied der Geschlechter, sondern auch um die Hoheit des Blickes. Die Kinder erblicken erstmalig
sich selbst wie auch die anderen, die alte Generation beobachtet die neue, die Forscher sehen ihren Probanden zu. Nikolaus Habjan arbeitet dabei im Zentrum dieser Blicke, bildet er doch mit Puppen immer einen Widerspruch ab: ein Mensch mit
einer Stimme, aber zwei Körpern, ein duales Individuum zu sein. Das Bewusstsein
darüber spiegelt das Stück in den vielfachen Erkenntnismomenten, etwa wenn die
Kinder sich narzisstisch erstmals ihrem Spiegelbild hingeben und ihr Gegenüber an
sich selbst messen: „Wirklich, ich muß sagen, Sie sind genauso schön wie ich.“
Nikolaus Habjan arbeitet mit den von ihm hergestellten Klappmaulpuppen an
der Schnittstelle von Körper und Körperdarstellung. Zusammen mit dem Ensemble
wird er diese Arbeit fortsetzen und die Puppenmenschen ins (Eigen-)Leben führen.
Marcel
Heuperman
35
Nils
Strunk
Bijan
Zamani
”I heard about Goethe
when I was
learning German.“
Long Yunfei, Gaststudent aus China,
ist für ein Jahr in Deutschland, ”the heart of Europe“,
wie er es nennt.
36
Nora
Buzalka
37
Heilig
Abend
EIN
26 1 2018
Sophie
von Kessel
„Absolute
Gerechtigkeit
gibt es genauso
wenig wie absolute
Demokratie.“
38
Daniela Hartlieb und Oliver Drescher
in „Macbeth“ am 16.3.2017.
VON
STÜCK FÜR ZWEI SCHAUSPIELER
UND EINE UHR
DANIEL KEHLMANN
REGIE
THOMAS BIRKMEIR
„Mann: Wo ist die Bombe? / Frau: Die Bombe? / Mann: Schauen Sie, das war ja alles
ganz nett. Dass wir uns unterhalten, dass wir uns ein wenig kennenlernen konnten. Aber jetzt müssen wir zur Sache kommen. / Frau: Welche Bombe? / Mann: Wir
haben wenig Zeit, und Sie sagen immer ‚was‘ und ‚wie‘ und ‚bitte‘ und sind ständig
überrascht, dabei will man doch nur ganz einfache Dinge wissen. ‚Wir bekennen uns
zu dieser Aktion, gesetzt zur Mitternacht des vierundzwanzigsten Dezember.‘ Das
ist ausnahmsweise sehr klar. Wir haben noch eine Dreiviertelstunde, und ich wüsste wirklich gern: Wo ist die Bombe? / Frau: Es gibt keine Bombe.“
Das Stück beginnt genau 90 Minuten vor Mitternacht: Die Philosophieprofessorin Judith, die über Frantz Fanon habilitierte, wird verhaftet und verhört. Sie
scheint der Schlüssel, um einen Terroranschlag zu verhindern. Thomas verhört
sie, ein Polizist offenbar, von dessen Dienstbehörde wir nicht allzu viel erfahren,
außer, dass sie in der Verhörsituation am deutlich längeren Hebel sitzt. Ein klassisches Gefangenendilemma entsteht, als sie erfährt, dass ihr Ex-Mann nebenan verhört wird. Ein Duell der Worte. Sie macht keine Grammatikfehler und kennt die
Ungerechtigkeit der Welt, aber er weiß alles über ihr Privatleben, hat ihren Laptop
ausgetauscht, ihr Telefon überwacht und liest ihre E-Mails. Was als Kammerspiel
beginnt, entwickelt sich zunehmend zum Gedankengefecht. Er hält ihre Theorien
für veraltet, sie kann mit ihnen lückenlos argumentieren. Er schützt ihre Freiheit,
alles so sagen zu dürfen, wie sie es denkt, und letztlich werden durch ihre intellektuelle Wissensproduktion die Marginalisierten am Sprechen gehindert. „Gewalt,
wie die Lanze des Achilles, heilt die Wunden, die sie schlägt”, schreibt Frantz Fanon
und das fand schon Hannah Ahrendt eine merkwürdige Entgleisung. Am Heilig Abend
bildet der Satz die Grundstimmung im Kampf gegen die Uhr: Wo soll die Bombe
explodieren? Ist Judith überhaupt tatverdächtig?
Durch die Snowden-Veröffentlichungen angeregt, schrieb Daniel Kehlmann
ein Stück, das ein Dilemma zwischen Freiheit und Sicherheit zeichnet. Es sind die
Methoden der Polizei genauso fraglich wie die der Aktivisten: „Es darf in so einer
Situation nicht einen eindeutigen Gewinner oder Verlierer geben, deswegen muss
einiges offen bleiben. Weil, wenn hier einer von den beiden eindeutig im Recht wäre
und der andere im Unrecht, dann würde so ein Stück sofort in Propaganda umschlagen“, sagt Kehlmann, den die Wirklichkeit während der Schreibarbeit mehrfach einholte, sowohl was den Terror als auch die Überwachung betrifft. Er wägt ab,
und dabei entspinnt sich ein Dialog, der die Gedanken zu staatlicher Gewalt präzisiert, sich gegen einen Überwachungsstaat wendet und zugleich die bequemen
liberalen Argumente aushebelt. Ein Urteil müssen sich die Zuschauer bilden.
39
Jeanne
d´Arc
„Die, die aufgeklärt
gehören,
kommen gar nicht
ins Theater.“
Frank Graf ist ein Literaturfreak und
engagierter Sartre-Anhänger, gerade liest
er am liebsten Brecht.
URAUFFÜHRUNG
1 2 2018
40
EIN PROJEKT VON
REGIE
MILO RAU
MILO RAU
ANTON LUKAS
BÜHNE + KOSTÜME
„Schnell verschwindend aus dieser Welt ohne Furcht / Sage ich euch: / Sorgt doch,
dass ihr die Welt verlassend / Nicht nur gut ward, sondern verlasst / Eine gute Welt!“
(Bertolt Brecht, „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“)
Nationalheldin oder Glaubenskämpferin, Idealistin oder Ketzerin: Was war sie
eigentlich, diese Symbolfigur des Widerstands, diese nach der Mutter Gottes berühmteste Jungfrau, dieses Bauernmädchen, das die Engländer aus Frankreich vertrieb und seither von rechten wie linken Ideologen vereinnahmt wurde? Geboren
1412, verbrannt 1431, rehabilitiert 1456 und heiliggesprochen 1920. Sie zog in den
Kampf und ließ sich lieber hinrichten als ihre Engelserscheinungen und den göttlichen Auftrag zu leugnen: Jeanne d’Arc – geplagt von Visionen oder eine Visionärin?
Von Shakespeare über Voltaire und Schiller bis Brecht haben sich Autoren und
Theatermacher von der heiligen Johanna inspirieren lassen. Milo Rau erarbeitet am
Residenztheater eine Jeanne d’Arc für unsere Zeit. Auf Basis persönlicher Erfahrungen und von Gesprächen und Begegnungen mit Aktivistinnen entwickelt sich ein
Porträt voller Ambivalenzen und eine Hinterfragung der Arbeit engagierter Künstler
und Intellektueller. Politikerinnen und Revolutionärinnen, kurdische PeschmergaKämpferinnen, linksradikale und rechtsnationale Avantgardistinnen, amerikanische
Salonsozialistinnen und lateinamerikanische Guerilleras: Wo sind sie zu finden, die
Jeanne d’Arcs unserer Zeit, wogegen kämpfen, woran scheitern sie? Wie tickt jemand, der sich hinreißen lässt vom Elend der Welt – nur um am Ende vielleicht
selbst zum Täter zu werden?
Der Schweizer Autor und Regisseur Milo Rau ist europaweit bekannt für seine politischen Theaterprojekte. Am Residenztheater inszenierte er „The Dark Ages“
(2015), im November 2017 versammelt er in Berlin Deputierte aller Kontinente, um
in einem Weltparlament, der „General Assembly“, eine post-kapitalistische Weltordnung zu debattieren. Dieser Versuch zur Weltrettung wird mit „Jeanne d’Arc“
ins Poetische transformiert: eine Anklage starker Frauen, die kämpfen und scheitern, ein zorniges Live-Poem über den Zustand unserer Gesellschaft.
Mathilde
Bundschuh
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Markus
Hering
„Unser Chef wählt
das immer
sehr bewusst aus.“
Hanna
Scheibe
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Johannes Kuntze-Fechner und Carolin Tschager
besuchten das Theater im Rahmen eines
Betriebsausflugs.
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ABONNEMENT
Abonnement
Spielzeit-Abonnement
Schüler- / Studenten-Abonnement
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ab 3 Jahren; Anmeldung erforderlich)
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7 Tage vor der Vorstellung eine Ermäßigung von 20 %.
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an der Kasse entfällt.
Hering
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Sie beim Spielzeit-, Schüler-/Studenten- und PremiumAbonnement dreimal, beim Nachmittags-Abonnement
zweimal die Möglichkeit, eine Vorstellung frei zu melden
und dafür eine andere zu besuchen.
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aktuellen Repertoires, die innerhalb Ihrer AbonnementSerie bereits gezeigt wurden, und wissen so, welche
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finden Sie im Internet unter www.residenztheater.de/abo-service
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Geschenk-Abonnement
Zu Weihnachten bieten wir ein besonderes GeschenkAbonnement mit vier Vorstellungen zwischen Januar und
Juli 2018 an. Nähere Informationen erhalten Sie ab dem
2. November 2017 an unserer Tageskasse.
Beratung + Verkauf von Abonnements
Tageskasse am Marstallplatz
Marstallplatz 5, 80539 München
Öffnungszeiten Mo bis Sa 10.00–19.00 Uhr
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Abonnement-Büro
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Öffnungszeiten Mo bis Fr 10.00–18.00 Uhr
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Der Schalter- und Telefonverkauf für die Abonnements der
neuen Spielzeit startet am 27. Mai 2017. Schriftlich können die
Abonnements bereits postalisch, per E-Mail oder im Internet
unter www.residenztheater.de/abo-service/bestellung vorbestellt werden.
RESIDENZ
THEATERCARD
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das immer
sehr bewusst aus.“
Mit der kostenlosen ResidenztheaterCard bedanken wir uns
für Ihre Treue! Wenn Sie innerhalb einer Spielzeit Karten für
vier Vorstellungen zum Vollpreis auf Ihre Kundennummer
kaufen, bekommen Sie bei jeder weiteren Vorstellung den
Vorteil von 20 % Nachlass auf den regulären Eintrittspreis von
zwei Karten. Außerdem erhalten Sie immer wieder Spezialangebote und attraktive Vorzugsangebote unserer Partner.
Johannes Kuntze-Fechner und Carolin Tschager
Mehr Informationen und Anmeldung unter
besuchten das Theater im Rahmen eines
www.residenztheater.de/residenztheatercard
Betriebsausflugs.
KARTEN
Kartenvorverkauf
Der Vorverkauf beginnt datumsgleich einen Monat vor der
jeweiligen Vorstellung. Fällt der Vorverkaufstermin auf einen
Sonn- oder Feiertag, beginnt der Verkauf bereits am Werktag
(Mo bis Sa) davor.
Telefonischer Verkauf
Tel 089 2185 1940 (Mo bis Sa 10.00–19.00 Uhr)
Tel 089 2185 2028 (Kartenstandansage)
Online-Verkauf
www.residenztheater.de
Schriftliche Bestellung
Die Bearbeitung von schriftlichen Bestellungen erfolgt am
ersten Vorverkaufstag.
Zentraler Kartenverkauf der Bayerischen Staatstheater
Postfach 101404, 80088 München
Fax 089 2185 1903
[email protected]
Öffnungszeiten der Tageskasse am Marstallplatz
Marstallplatz 5, 80539 München
Mo bis Sa 10.00–19.00 Uhr
Markus
Hering
Private Vorverkaufsstellen
ZKV Zentraler Karten Vorverkauf
Marienplatz UG
Mo bis Fr 8.00-20.00 Uhr, Sa 9.00-18.00 Uhr
Stachus 2. UG
Mo bis Sa 9.00-20.00 Uhr
Süddeutsche Zeitung Tickets
Servicezentrum in der Fürstenfelder Straße 7
Bei den privaten Vorverkaufsstellen können keine ermäßigten
Karten erworben werden, zudem fällt eine Vorverkaufsgebühr an.
Abendkassen
Offnung eine Stunde vor Beginn der Vorstellung an
der jeweiligen Spielstätte
Residenztheater, Max-Joseph-Platz 1
Cuvilliéstheater, Residenzstraße 1
Marstall, Marstallplatz 4
Hanna
Scheibe
Eintrittskarte als Fahrkarte
Abonnement-Ausweis oder Eintrittskarte berechtigen am Tag
der Vorstellung ab 15.00 Uhr bis 6.00 Uhr des folgenden Tages
zur Hin- und Rückfahrt mit allen MVV-Verkehrsmitteln im
Gesamtnetz des MVV (gilt bei Vorstellungsbeginn vor 18.00 Uhr
bereits drei Stunden davor).
Kartenbestellung für Gruppen
Gruppenbestellungen (mindestens 20 Personen) können an
[email protected] gerichtet werden. Die Reservierung erfolgt aus einem begrenzten Kontingent zum
Originalpreis zzgl. einer Bearbeitungsgebühr von 5,– Euro
pro Gruppe.
Firmenvorstellungen
Ihre Anfragen zu Events und Firmenvorstellungen nehmen wir
gerne unter [email protected] entgegen.
Geschenk-Gutschein
Sie suchen nach einem passenden Geschenk? Gutscheine in
beliebiger Höhe (ab 10,– Euro) sind an der Tageskasse erhältlich oder können schriftlich, online (www.residenztheater.de/
geschenkgutschein) oder telefonisch unter 089 2185 1940
bestellt werden. Der Betrag des Gutscheins kann auf einmal
oder in Teilen eingelöst werden und ist drei Jahre lang gültig.
ERMÄSSIGUNGEN
Schüler- und Studentenermäßigung
Schüler und Studierende sowie Freiwilligendienstleistende bis
zum vollendeten 30. Lebensjahr erhalten gegen Vorlage eines
Berechtigungsnachweises ermäßigte Karten für 8,– Euro im
Rahmen eines Kontingents im Vorverkauf (telefonisch und
an der Tageskasse) sowie an der Abendkasse. Per WhatsApp
informieren wir kostenlos über die verfügbaren Studentenkarten an der Abendkasse. Weitere Informationen unter
www.residenztheater.de/whatsapp
„Unser Chef wählt
das immer
sehr bewusst aus.“
Erstsemestergutschein
Das Residenztheater kooperiert mit zahlreichen Münchner
Hochschulen und lädt jeden Erstsemester-Studenten dieser
Institutionen mit dem Erstsemestergutschein einmal zu einem
kostenlosen Vorstellungsbesuch ein.
Kartenbestellungen für Schüler- und Studentengruppen
Tel 089 2185 1900, Fax 089 2185 1903
[email protected]
Johannes Kuntze-Fechner und Carolin Tschager
besuchten das Theater im Rahmen eines
Besucher mit Handicap
Betriebsausflugs.
An allen Bayerischen Staatstheatern
erhalten Personen mit
Behinderung die gleichen Ermäßigungen. Um diese in Anspruch nehmen zu können, muss auf dem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen EB, Bl, VB oder B eingetragen
sein. Bei Personen mit Vermerk B im Schwerbehindertenausweis erhält die Begleitperson eine Ermäßigung von 100 %,
für den Ausweisinhaber gilt der reguläre Preis. Ermäßigte
Abonnements können schriftlich mit Kopie des Schwerbehindertenausweises im Abonnementbüro der Bayerischen
Staatstheater bestellt werden.
Rollstuhlfahrer
Rollstuhlfahrer erhalten kostenlosen Eintritt
(Vermerk im Ausweis in der Regel B und aG).
Der Sitzplatz für die Begleitperson ist mit 50 % Ermäßigung
erhältlich. Die Rollstuhlfahrer-Plätze sind in den Saalplänen
mit „ “ markiert.
Publikumsgespräche und Einführungen
Zu vielen unserer Aufführungen bieten wir Einführungen
durch unsere Dramaturgen oder anschließende Publikumsgespräche mit beteiligten Schauspielern an. Die Termine
entnehmen Sie bitte dem monatlichen Spielplan oder unserer
Homepage.
Sehbehinderte
Personen mit Sehbehinderung und ihre Begleitperson
erhalten je eine Ermäßigung von 50 % auf den regulären
Kartenpreis.
Podcast
Wenn Sie uns Ihre E-Mail-Adresse beim Kartenkauf mitteilen,
erhalten Sie vorab für ausgewählte Vorstellungen Informationen (Audio-Podcasts) per E-Mail. Eine Übersicht unserer
aktuellen Podcasts finden Sie unter www.residenztheater.de/
resi-podcast
Hörbehinderte
Im Residenztheater können Hörhilfen gegen ein Pfand von
10,– Euro ausgeliehen werden.
Markus
Hering
Schwerkriegsbeschädigte
Schwerkriegsbeschädigte mit den Merkzeichen EB oder VB
und ihre Begleitperson erhalten eine Ermäßigung von je 50 %
auf den regulären Kartenpreis.
SERVICE
Führungen durch das Residenztheater
Informationen und Terminvereinbarungen für Gruppen
ab 10 Personen unter [email protected]
oder 089 2185 2038
Dauer ca. 60–80 Minuten
Kosten 3,– Euro pro Person
Hanna
Scheibe
Kinderbetreuung
Während die Eltern oder Großeltern eine Sonntagnachmittagsvorstellung besuchen, werden ihre Kinder oder Enkelkinder ab 3 Jahren kostenlos betreut. Die Älteren erwartet
dabei ein theatrales Programm mit Improvisation, Musik und
Bewegung. Die Kinderbetreuung kann auch von Familien ohne
Nachmittags-Abonnement in Anspruch genommen werden.
Eine vorherige Anmeldung unter [email protected]
oder 089 2185 1940 mit Altersangabe der Kinder ist erforderlich.
Gastronomie
Jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn hat unsere
Gastronomie in der Bar „Zur schönen Aussicht“ im
Residenztheater, im Foyer des Cuvilliéstheaters und im
Marstall Café für Sie geöffnet. Gerne können Sie per E-Mail
an [email protected] Ihre Bestellung für die
Pause anmelden.
Mehr! als nur Zuschauen
Freunde des Residenztheaters –
Mehr erleben, mehr bewirken!
Postfach 100155, 80075 München
Tel 089 2185 2123
Fax 089 2185 2105
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Kontakt
Wünsche und Anregungen nehmen wir gerne entgegen
unter [email protected] und
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AGB
Die ausführlichen Geschäftsbedingungen sind an den
Kassen sowie im Internet unter www.residenztheater.de/agb
einsehbar.
Datenschutz
Die Speicherung der personenbezogenen Daten erfolgt zur
direkten Kundenbetreuung. Die Daten werden nicht an Dritte
weitergegeben.
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7
5
75
47
4
3
1 5
2
8
7
61
49
37
25
57
43
15
39
27
59
44
51
3 4
5
1
2
3 4
9
77
3
2.
RANG
6
4
63
1 2
7
B
17
3
A
1
„Unser Chef wählt
das immer
sehr bewusst aus.“
PARKETT
LINKS
BÜHNE
Zusatzplätze
(nicht immer verfügbar)
SEITE LINKS
SEITE RECHTS
232 216
316 332
M
—
44,36,30,24,18,14,-
231 215
315 331
230 214
314 330
229 213
313 329
228 212
312 328
227 211
311 327
226 210
310 326
Johannes Kuntze-Fechner und Carolin Tschager
besuchten das Theater im Rahmen eines
Betriebsausflugs.
BÜHNE
225 209
309 325
224 208
V
28,-
Bei schriftlicher oder telefonischer Bestellung sowie bei Buchung im Internet fällt eine Bearbeitungsgebühr von
1,50 Euro je Karte an. Für (Schüler- / Studenten-)Gruppen gilt eine Pauschale von 5,- Euro Bearbeitungsgebühr.
Kreditkarten und Kartenabholung
Die Bezahlung am Schalter ist mit allen gängigen Kredit- und EC-Karten möglich. Online können Sie per Kreditkarte
bezahlen oder per SEPA-Lastschrift abbuchen lassen. Bei der Abholung von Karten, die vorab mit Kreditkarte bezahlt
wurden, bitten wir um Vorlage der Kreditkarte und eines Ausweises.
10
89
79
65
53
43
91
81
67
55
15
93
83
69
29
60
95
85
71
44
42
97
57
28
14
12
PARKETT
RECHTS
4
58
58
40
87
73
42
12
24
10
56
26
56
86
72
40
24
10
22
84
54
38
8
98 100 99
70
38
54
20
82
52
8
36
96
68
142
53
6
94
80
36
6
34
18
92
66
20
50
4
11
130 132 134 136 138 140 141 139 137 135 133 131 129
4 5
3
6
4
3
5
1
2
4
1 5
2
3
3
12
156 158 160 162 161 159 157 155
142 144 146 148 150 152 154 153 151 149 147 145 143
78
34
18
4
1
1
12
90
76
32
16
2
88
62
48
5
5
4
5
4
1 2
5
3
1 2
2
116 118 120 122 124 126 127 125 123 121 119 117 115
74
16
4 5
1 2 3
102 104 106 108 110 112 114 113 111 109 107 105 103 101
60
30
2
46
A
60
90
3
2
7
3
116
11
6
5
4
1
5
76
84
6
4 3
3
9
8
7
5 4
3 2 1
4
5
4
1
5
3 2
1
2
2
4 10 128
5
5 1
2
4
4
4 3
5 1
2
4 3
3
4
4 3
72
3
5
7
74
82
3
5
1
2
6
1.
RANG
68
80
4 3
1
2
3
1
4 5
5 4
5 6 7
5 4
4 5
4 5
1 2 3 4 1 2 3 1 2 3 1 2
3 1 2
3 1 2
2
1
1
2
9 10 11
7 6 5 5 6 7 8 5 6 7
4 5
5 4
4 5
3 2 1 1 2 3 4 1 2 3 4 1
5 4
2 3
2 1 4
3
1
4
4
1 2
2
MITTEL
3 1 5
5 1 3
1 LOGE 1
2
2
2
2
3
3
5 1
2
2
32
62
92
32
5
62
308 324
223 207
307 323
222 206
306 322
221 205
305 321
220 204
304 320
219 203
303 319
218 202
302 318
217 201
301 317
A
R
15,-
3
4
5
4
60
Marstall
P
9,-
3
4
Alle Eintrittspreise gelten für den freien Verkauf. Alle Preise in Euro. Änderungen vorbehalten.
Theatertag: alle Karten zu 10,– bzw. 15,– Euro
Preiskategorien
4
5 4
7 6 5
5 4
5 4
5 4
1 4 3 2 1
5 4
1 3 2 1 3 2
2 1 3 2
2 1 3
5
Residenztheater und Cuvilliéstheater
D
36,32,28,24,18,14,10,-
5
2.
RANG
58
PREISE
Platzgruppe
5 4
2 1
254 252 250 248 246 244 242 240 238 236 234 232 230 228 226
406 404 402 400 398 396 394 392 390 388 386 384 382 380 378
55
5 4
5 4
3 2
5 4
1 3 2
5 4
1 3 2 1 3
2 1
6
7
BALKON
23
25
7
2
22
50
440 438 436 434 432 430 428 426 424 422 420 418 416 414 412 410 408
511 513 515 517 519 521 523 525 527 529
5 4
3 2
1
2
26
86
3.
RANG
b
20
Markus
Hering
491 493 495 497 499 501 503 505 507 509
21
12
36
26
348 346 344 342 340 338 336 334 332 330 328 326 324 322 320
465 467 469 471 473 475 477 479 481 483 485 487 489
491a
66
28
2
286 284 282 280 278 276 274 272 270 268 266 264 262 260 258 256
441 443 445 447 449 451 453 455 457 459 461 463
17
68
14
38
4
224 222 220 218 216 214 212 210 208 206 204 202 200 198 196
349 351 353 355 357 359 361 363 365 367 369 371 373 375 377
17
70
16
40
30
6
318 316 314 312 310 308 306 304 302 300 298 296 294 292 290 288
409 411 413 415 417 419 421 423 425 427 429 431 433 435 437 439
15
18
42
32
8
162 160 158 156 154 152 150 148 146 144 142 140 138 136 134 132
379 381 383 385 387 389 391 393 395 397 399 401 403 405 407
13
34
10
194 192 190 188 186 184 182 180 178 176 174 172 170 168 166 164
319 321 323 325 327 329 331 333 335 337 339 341 343 345 347
7
12
102 100 98
123 125 127 129 131
289 291 293 295 297 299 301 303 305 307 309 311 313 315 317
5
14
36
20
44
225 227 229 231 233 235 237 239 241 243 245 247 249 251 253 255
11
16
38
45
257 259 261 263 265 267 269 271 273 275 277 279 281 283 285 287
3
1
17
195 197 199 201 203 205 207 209 211 213 215 217 219 221 223
1
11
77
51
5
27
25
9
165 167 169 171 173 175 177 179 181 183 185 187 189 191 193
9
59
75
49
3
25
23
7
133 135 137 139 141 143 145 147 149 151 153 155 157 159 161 163
BALKON
LINKS
57
47
21
5
5 4
2 1
401 402 403 404 405 406 407 408 409 410
411 412 413 414 415 416 417 418 419 420
421 422 423 424 425 426 427 428 429 430
431 432 433 434 435 436 437 438 439 440
1
1
21
22
23
24
25
26
27
3
41
42
43
44
45
46
47
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
5
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
78
79
80
98
99 100
101 102 103 104 105 106 107 108 109 110
7
121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132
111 112 113 114 115 116 117 118 119 120
B
2
4
6
133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144
Zusatzplätze
(nicht immer verfügbar)
Im JUNGEN RESI entdecken und erobern sich verschiedene
Generationen das Theater. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern und Großeltern können bei unserem Familienstück „Alice im Wunderland“ auf der großen Bühne, der
intergroup-Produktion „Homevideo“ und den szenischen
Lesungen im Marstall ZUSCHAUEN + ZUHÖREN. Unsere Workshops, TheaterLabore, TheaterBars und Projekte öffnen
Räume für Fantasie und freies Denken. Alle Interessierten
MarkusProzessen teilzuhalernen Techniken, um an künstlerischen
ben. Zugleich entstehen Forschungsräume
Hering für Gedankenwelten und Geschichten junger Menschen beim MITMACHEN +
EXPERIMENTIEREN. Viele Angebote richten sich an Schüler,
Auszubildende und Lehrpersonal. Wir freuen uns auf weitere
starke Kooperationen und engagierte Lehrer, die uns unterstützen bei unseren Formaten für SCHULE + AUSBILDUNG.
Gemeinsam wollen wir uns aufmachen zu staunen, zu denken,
zu lachen, zu kämpfen, zu entdecken.
ZUSCHAUEN + ZUHÖREN
„Alice im Wunderland“
Premiere 11. November 2017
siehe Seite 20
Für alle ab 6 Jahren
Hanna
Scheibe
KlassenKasse
Jedes Kind sollte unabhängig von der Einkommenssituation
seiner Familie Theater erleben können. In Zusammenarbeit
mit dem Verein der Freunde des Residenztheaters und
unterstützt von der Hubertus-Altgelt-Stiftung wurde vom
JUNGEN RESI die KlassenKasse ins Leben gerufen. Daraus
werden die Eintrittsgelder für Schüler aus finanzschwachen
Familien und junge Geflüchtete übernommen. Bisher kooperieren 14 Grundschulen, zwei Mittel- und Realschulen sowie
ein Gymnasium mit dem JUNGEN RESI, und es gibt zahlreiche
weitere Interessierte.
Spenden auch Sie!
Stichwort: „KlassenKasse“
Verein der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels e.V.
HypoVereinsbank München
IBAN: DE09700202705804073355
BIC: HYVEDEMMXXX
MITMACHEN + EXPERIMENTIEREN
intergroup
Theaterbegeisterte Jugendliche und junge Erwachsene im
Alter von 15 bis 25 Jahren, die Lust haben, ihr Interesse am
Theater im Rahmen eines außergewöhnlichen Formats zu
vertiefen, können von der Konzeptionsprobe bis zur Premiere gemeinsam mit Profis bei der Inszenierung „Homevideo“
mitwirken. Anmeldung zum Casting bis 3. November 2017 per
E-Mail an [email protected]
„Unser Chef wählt
das immer
sehr bewusst aus.“
Lesen und Lauschen
Schauspieler aus dem Ensemble lesen Spannendes,
Freches, Fantasievolles, Lustiges und Neues vom Pumuckl,
vom Michel aus Lönneberga und vom Räuber Hotzenplotz.
Für Kinder ab 5 Jahren
TheaterLabor
Experimentiert mit Sprache. Entwickelt Bühnenräume. Entdeckt Euer
Rhythmusgefühl.
Erarbeitetund
Monologe.
Johannes
Kuntze-Fechner
CarolinTrainiert
Tschager
Körpersprache und Präsenz. Schreibt einen eigenen Song.
besuchten das Theater im Rahmen eines
Spielt! Ein TheaterLabor findet einmal pro Woche statt. Über
einen Zeitraum von 4 bis 5Betriebsausflugs.
Wochen (kurzes Labor) oder 8 bis
10 Wochen (langes Labor) lernt Ihr an einem Nachmittag der
Woche zwei bis drei Stunden von und mit Bühnenbildnern,
Choreographen, Dramaturgen, Komponisten, Regisseuren,
Theaterpädagogen, Schauspielern oder Sprecherziehern.
In der Spielzeit 2017/18 sind geplant: Dramaturgie, Experiment Stimme, Improvisation, Kampfchoreographie, Schreibwerkstatt, Sprechen, Tanz + Theater, Theatermusik und
Gesang, Vorsprechen.
Weitere Informationen unter
www.residenztheater.de/junges_resi
Telefon 089 2185 2038 oder per E-Mail
[email protected]
FerienTheaterLabor
In den Herbst-, Oster- und Pfingstferien finden am
JUNGEN RESI intensive Labors statt. An drei Tagen experimentieren die Teilnehmer unter der Leitung verschiedener
„Homevideo“
Premiere 17. März 2018
siehe Seite 61
Für alle ab 14 Jahren
Künstler in den Bereichen Tanz, Szene und Bühne, Improvisation und Musik. Gemeinsam werden Textfragmente ausprobiert und Szenen entwickelt. Als szenische Vorlage dienen
aktuelle Inszenierungen aus dem Spielplan.
„Don Karlos“ von Friedrich Schiller im Mai 2018
TheaterBar
Hausverwalter und Vegetarier bei der Verwirklichung neuer
Ideale. Eiskunstläuferinnen mit Liedern vom Reeperbahnfestival. Freie Musiker und Postboten bei Gebeten und Weihrauch. Hundebesitzer mit großer Schallplattensammlung
und Hang zu dadaistischen Soireen. Wir tauschen die Plätze.
Kommt auf die Bühne und zeigt Euch. Kleine Szenen, Songs,
Texte, Zauberei oder Artistik — alles ist erlaubt. Ihr habt ein
begrenztes Zeitfenster für Euren Auftritt, danach ist Schluss,
egal ob Ihr fertig seid.
TUSCH — Theater und Schule
Wir freuen uns, im Rahmen einer weiteren zweijährigen
Kooperation unsere neue Partnerschule kennenzulernen.
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, unsere Sicht auf
uns, die Stadt und unsere Welt zu schärfen. In Fortbildungen
mit dem Kollegium, Workshops und Theaterbesuchen verschiedener Klassenstufen, fachlicher Begleitung von schulinternen Theaterprojekten sowie einem Inszenierungsprojekt
mit Schülern verschiedener Klassenstufen erkunden wir mit
künstlerischen und theaterpädagogischen Mitteln neue
Perspektiven.
Markus
Hering
Kinderbetreuung
Während die Eltern eine Sonntagnachmittagsvorstellung
besuchen, werden Kinder von 3 bis 5 Jahren von einer ausgebildeten Erzieherin betreut. Kinder ab 6 Jahren erforschen
auf unserer Probebühne, gemeinsam mit einer Theaterpädagogin, selbst die Welt des Theaters.
Weitere Informationen und Termine finden Sie auf unserer
Homepage. Wenn Ihr Euch unter www.residenztheater.de/
newsletter für unseren „Newsletter Jugend“ oder Sie sich
für den „Newsletter Familie“ anmelden, informieren wir Sie
und Euch regelmäßig über alle Angebote.
SCHULE + AUSBILDUNG
Hanna
Scheibe
Wir möchten Menschen für das Theater begeistern. Dafür
werden persönliche Bezüge zu den Figuren und Themen unserer Stücke hergestellt. In unseren Workshops und Labors
nähern sich Schüler, Auszubildende und Studenten vor oder
nach dem Theaterbesuch spielerisch der Inszenierung.
Lehrer sind dabei wichtige Partner. Zusätzlich können diese in
unseren Lehrerfortbildungen selbst theaterpraktische Methoden zur Vermittlung eines Dramas im Unterricht erproben.
Oder sich durch schulinterne Lehrerfortbildungen (SCHILF)
zu unterschiedlichen Schwerpunkten wie Präsenztraining,
die Rolle als Lehrer, kreative Arbeitsmethoden im Unterricht
oder Stimm- und Teambildung weiterbilden.
Lehrerfortbildungen:
„Richard III“ von William Shakespeare
am 12. Dezember 2017, 9.30–17 Uhr
Weitere Informationen und Termine finden Sie auf unserer
Homepage unter www.residenztheater.de/junges_resi
Sag mir, wo die Blumen sind
Ausgehend vom Ersten Weltkrieg untersuchen Schüler aus
Frankreich, England und Deutschland die Existenz von Krieg
und Frieden in den Zeiten eines modernen Europas. Sie brechen zu den einstigen Schützengräben und Schlachtfeldern
auf, säubern dort gemeinsam verwahrloste Soldatengräber,
erinnern an Gedenkstätten das nicht zu Vergessende und
begeben sich mit dokumentarischem Material auf eine Reise in die Vergangenheit, die von einer alten Feindschaft der
neu gewonnenen Freunde erzählt. Ihre Wege führen sie nach
Frankreich, England und Deutschland, durch ein Jahrhundert
voller Konflikte, Klassenkämpfe, Ideologieverschiebungen
und Neuorientierungen, während sie Pläne für ihre eigene
Zukunft schmieden und sich fragen, in welcher Welt sie leben
möchten und was sie dafür zu tun bereit sind.
Präsentation: 20. April 2018, Marstall
„Unser Chef wählt
das immer
sehr bewusst aus.“
Ein Projekt
des Residenztheaters
in Koproduktion
dem
Johannes
Kuntze-Fechner
und Carolinmit
Tschager
Lycée Ozanam Lille, der Bayhouse School Gosport und dem
besuchten das Theater im Rahmen eines
Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Patenkirchen im Rahmen
Betriebsausflugs.
von Erasmus+.
Wenn Sie sich unter www.residenztheater.de/newsletter
für unseren „Newsletter Schule“ anmelden,
informieren wir Sie regelmäßig über alle Angebote.
Herausgeber
Bayerisches Staatsschauspiel
Staatsintendant Martin Kušej
Max-Joseph-Platz 1
80539 München
www.residenztheater.de
Gestaltung
Tom Ising + Ingmar Spiller für
Herburg Weiland, München
Redaktion
Dramaturgie + Kommunikation
und Marketing
Die in dieser Veröffentlichung
vorgestellten Planungen sind
Absichtserklärungen, die unter dem
Vorbehalt des Zustandekommens
der dazu notwendigen vertraglichen
Vereinbarungen sowie der
Finanzierbarkeit stehen.
Druck
Druckerei Vogl GmbH & Co. KG,
Zorneding
Fotografie
Peter Kaaden
Das Spielzeitheft spiegelt den Stand
vom 5. April 2017 wider.
Mehr unter
www.residenztehater.de
www.twitter.com/residenztheater
www.facebook.com/residenztheater
MITARBEITER
THEATERLEITUNG
Martin Kušej STAATSINTENDANT
Katja Funken-Hamann GESCHÄFTSFÜHRENDE DIREKTORIN
ENSEMBLE
Götz Argus, Bibiana Beglau,
Mathilde Bundschuh, Katja Bürkle,
Nora Buzalka, Sibylle Canonica,
Michele Cuciuffo, Philip Dechamps,
Anna Drexler, René Dumont, Gunther Eckes,
Christian Erdt, Till Firit, Pauline Fusban,
Anna Graenzer, Thomas Gräßle,
Norman Hacker, Lilith Häßle,
Marcel Heuperman, Thomas Huber,
Sophie von Kessel, Alfred Kleinheinz,
Arthur Klemt, Max Koch, Juliane Köhler,
Thomas Lettow, Thomas Loibl, Aurel Manthei,
Barbara Melzl, Cynthia Micas,
Oliver Nägele, Joachim Nimtz, Franz Pätzold,
Katharina Pichler, Wolfram Rupperti,
Hanna Scheibe, Götz Schulte,
Arnulf Schumacher, Charlotte Schwab,
Nils Strunk, Tim Werths, Ulrike Willenbacher,
Paul Wolff-Plottegg, Bijan Zamani,
Manfred Zapatka
GÄSTE
Silja Bächli, Marina Blanke,
Sebastian Blomberg, Yasin Boynuince,
László Branko Breiding, Kjell Brutscheidt,
Carolin Conrad, William Cooper,
Beatrix Doderer, Meike Droste, Gundi Ellert,
Emery Escher, Nikolaus Habjan,
Hannes Hellmann, Markus Hering,
Leonard Hohm, Toni Jessen, Jürg Kienberger,
Cristin König, Max Krause, Jürgen Kuttner,
Shenja Lacher, Bekim Latifi, Jörg Lichtenstein,
Cyril Manusch, Matthias Loibner, Peter Lutz,
Lara-Sophie Milagro, Birgit Minichmayr,
Tobias Moretti, Stefan Murr, Valerie Pachner,
Hans-Michael Rehberg, Katrin Röver,
Genija Rykova, Valentina Schüler,
Elisabeth Schwarz, Michaela Steiger,
Jürgen Stössinger, Michael Tregor,
Elisabeth Trissenaar, Lukas Turtur,
Suse Wächter, Lisa Wagner, Alexander Weise,
Andrea Wenzl, Simon Werdelis,
Werner Wölbern, Genet Zegay,
Johannes Zirner
Hanna
Scheibe
INTENDANZ
Martin Kušej STAATSINTENDANT
Henriette Götz KÜNSTLERISCHE GESCHÄFTSFÜHRERIN
Christiane Klose PERSÖNLICHE REFERENTIN DES INTENDANTEN
DRAMATURGIE UND
JUNGES RESI
Sebastian Huber CHEFDRAMATURG UND
STELLVERTRETENDER INTENDANT
Andrea Koschwitz, Götz Leineweber,
Angela Obst, Laura Olivi DRAMATURGEN
Thorben Meißner, N. N. DRAMATURGIEASSISTENTEN
Alexandra Althoff, Stefan Bläske,
Olga Fedianina, Marija Karaklajic,
Albert Ostermaier GASTDRAMATURGEN
Anja Sczilinski LEITUNG JUNGES RESI
Anna Horn MITARBEITERIN JUNGES RESI
N. N. ASSISTENT JUNGES RESI
KÜNSTLERISCHES
BETRIEBSBÜRO
Regina Maier KÜNSTLERISCHE BETRIEBSDIREKTORIN
Carla Meller DISPONENTIN
Evelyne Klunker-Bartelse,
Maximilian Specketer, Martina Wrobel MITARBEITER
KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO
KOMMUNIKATION
UND MARKETING
Sabine Rüter LEITUNG KOMMUNIKATION UND MARKETING
Sophie Fleckenstein, Florian Obermeier
MITARBEITER KOMMUNIKATION UND MARKETING
REGIE
Thomas Birkmeir, David Bösch, Ivica Buljan,
Frank Castorf, Thomas Dannemann,
Oliver Frljić, Robert Gerloff,
Dimiter Gotscheff, Nikolaus Habjan,
Alvis Hermanis, Mateja Koležnik,
Andreas Kriegenburg, Timofej Kuljabin,
Martin Kušej, Jürgen Kuttner, Tina Lanik,
Anne Lenk, Marius von Mayenburg,
Bernhard Mikeska, Hans Neuenfels,
Amélie Niermeyer, Ivan Panteleev,
Katrin Plötner, Corinna von Rad,
Christina Rast, Ulrich Rasche, Milo Rau,
Anja Sczilinski, Aureliusz Śmigiel,
Michael Thalheimer, Antoine Uitdehaag,
Zino Wey
Markus
Hering
BÜHNE UND KOSTÜME
Olaf Altmann, Axel Aust, Maria-Alice Bahra,
Patrick Bannwart, Michaela Barth, Eva Bienert,
Sabine Blickenstorfer, Adriana Braga Peretzki,
Jakob Brossmann, Marysol del Castillo,
Katrin Connan, Sandra Dekanić,
Aleksandar Denić, Martin Eidenberger,
Oliver Frljić, Oleg Golovko, Nina Gundlach,
Heidi Hackl, Stefan Hageneier, Alvis Hermanis,
Denise Heschl, Johanna Hlawica,
Alan Hranitelj, Ralf Käselau, Heide Kastler,
Katja Kirn, Bärbel Kober, Maximilian Lindner,
Anton Lukas, Alexander Müller-Elmau,
Annette Murschetz, Anneliese Neudecker,
Meentje Nielsen, Judith Oswald,
Cátia Palminha, Larissa Pichler, Ulrich Rasche,
Franziska Rast, Jessica Rockstroh,
Momme Röhrbein, Ana Savić Gecan,
Andrea Schraad, Johannes Schütz,
Peter N. Schultze, Kati Seibert,
Regine Standfuss, Harald B. Thor,
Ezio Toffolutti, Annelies Vanlaere,
Raimund Orfeo Voigt, Sibylle Wallum,
Lili Wanner, Nina Wetzel, Zino Wey,
Martin Zehetgruber
MUSIK
Malte Beckenbach, Cornelius Borgolte,
Jan Faszbender, Oliver Frlijć, Konrad Hempel,
Fabian Kalker, Jürg Kienberger,
Rudolf Gregor Knabl, Kyrre Kvam,
Polly Lapkovskaja, Matthias Loibner,
Sandy Lopičić, Ari Benjamin Meyers,
Felix Müller, Dominic von Nordheim,
Nils Ostendorf, Het Paleis van Boem,
Karsten Riedel, Kilian Unger,
Florian Schaumberger, Markus Steinkellner,
Sonny Thet, Mitja Vrhovnik-Smrekar,
Arno Waschk, Bert Wrede
Alexander Weise CHORLEITUNG
LICHT
Georgij Belaga, Stefan Bolliger,
Martin Feichtner, Andreas Fuchs,
Uwe Grünewald, Gerrit Jurda, Tobias Löffler,
Fabian Meenen, Monika Pangerl,
Markus Schadel, Benjamin Schmidt,
Barbara Westernach
VIDEO
Meike Ebert, Sébastien Dupouey,
Marie-Lena Eissing, Vanessa Hafenbrädl,
Katja Moll, Stefan Muhle,
Florian Schaumberger, Jan Speckenbach
CHOREOGRAPHIE
Alan Brooks, Matija Ferlin, Mirjam Klebel,
Magdalena Reiter, Ruben Reniers
ASSISTENZ REGIE
Britta Ender, Alexander Krieger, Mirjam Loibl
ASSISTENZ BÜHNE
Bärbel Kober LEITERIN BÜHNENBILDATELIER
Swetlana Klee BÜHNENBILDASSISTENTIN
INSPIZIENZ
Susanne K. Backes, Emilia Holzer,
Ronda Schmal, Johanna Scriba,
Wolfgang Strauß
SOUFFLAGE
Anna Dormbach, Anka Ehrlich,
Thomas Rathmann, Simone Rehberg,
Annabelle Wittmann
TECHNISCHE DIREKTION
Thomas Bautenbacher TECHNISCHER DIREKTOR
Michael Brousek LEITER DER DEKORATIONSWERKSTÄTTEN UND
VERANSTALTUNGSTECHNIK
CUVILLIÉSTHEATER
Georgij Belaga, Markus Schadel, Ralph Walter
MEISTER FÜR VERANSTALTUNGSTECHNIK
Florian Burkart, Jakob Heise,
Kilian Kleinehellefort, Andreas Pietzsch,
Florian Reim, Sebastian Stiewe VERANSTALTUNGSTECHNIKER
BELEUCHTUNG UND VIDEO
Tobias Löffler LEITUNG UND LICHTGESTALTUNG
Gerrit Jurda LICHTGESTALTER
Martin Feichtner BELEUCHTUNGSINSPEKTOR
Jörg-Uwe Grünewald, Fabian Meenen,
Monika Pangerl BELEUCHTUNGSMEISTER
Alexander Bauer, Johannes Frank,
Oliver Gnaiger, Thomas Keller,
Zvonimir Petrovic STELLWERK
Goran Budimir, Justinian Deichl,
Michael Frieböse, Thomas Friedl,
Susanne Koch, Martin Korak, Thomas Kungl,
Johann Leitl, Christian Lohr, Pero Matic,
Alexandra Piechatzek BELEUCHTER
Mehab Altamer, Tom Czapka, Patrick Fuchs,
Vanessa Hafenbrädl, Ines Hase VIDEOTECHNIKER
TONTECHNIK
Michael Gottfried LEITUNG
Nikolaus Knabl, Matthias Reisinger TONMEISTER
Jan Faßbender, Thomas Hüttl, Maximilian Loibl,
Alexander Zahel TONTECHNIKER
„Unser Chef wählt
das immer
sehr bewusst aus.“
STELLVERTRETENDER TECHNISCHER DIREKTOR
Philipp Bösch TECHNISCHER LEITER RESIDENZTHEATER
N. N. TECHNISCHER LEITER CUVILLIÉSTHEATER UND MARSTALL
Frank Beck, Paul Demmelhuber KONSTRUKTION
Britta Sperling-Conrad SEKRETARIAT TECHNISCHE
DIREKTION
Antun Banovic, Thomas Nimmerfall,
Rainer Schmidhofer, Igor Sovic,
Georg Sprenger BÜHNENMASCHINISTEN
Harald Pfaehler LEITUNG TRANSPORT
Frank Dyrbusch, Peter Fetscher, Bernhard
Friesl, Gerhard Hänfling, Wolfram Heins,
Markus Kadjurek, Tuncay Mežnar,
Andreas Scharr TRANSPORT
Adriana Elia, Carmela Elia, Concetta Lecce,
Erika Wernthaler BÜHNENREINIGUNG
Angelika Schwarz TECHNISCHES BÜRO
Fernando Gania AUSZUBILDENDER FACHKRAFT FÜR
VERANSTALTUNGSTECHNIK
BÜHNENBETRIEB RESIDENZTHEATER
UND MARSTALL
Friedrich Firmbach BÜHNENINSPEKTOR
Fred Wulf THEATEROBERMEISTER
Alexander Al-Akkam MEISTER FÜR VERANSTALTUNGSTECHNIK
Klaus Kreitmayr, Ralf Meier, Armin Schäl,
Karl-Heinz Weber THEATERMEISTER
Clemens Blanck, Alfons Chmielewski,
Robert Fitz, Paul Frammelsberger,
Felix Friedrich, Thomas Gasiorek,
Maximilian Gassner, Michael Glank,
Donat Göller, Johann Grzona,
Franz-David Hartmann, René Herrmann,
Christian Klesz, Christian Lang,
Tobias Leitenstern, Klaus Lichnofsky,
Florian Mikschl, Andreas Nauerz,
Thomas Randlshofer,
Johannes Romberger, Andreas Ruhland,
Marko Schlegelmilch, Andreas Schmid,
Josef Stoiber, Josef Suppmair, Peter Thomaß,
Michael Ungewitter, Josef Weinert,
Christian Wimberger, Rainer Zierer
REQUISITE UND RÜSTKAMMER
Dirk Meisterjahn LEITUNG
Armin Aumeier, Heiko Baumgarten,
Barbara Hecht, Peter Jannach,
Maximilian Keller, Frank Kutzora,
Gerhard Lange, Sulamith Link, Jens Mellar,
Elisabeth Müller, Bianca Pagano-Fitz,
Hans Rittinger, Susanne Roidl,
Lisa-Maria Sanner, Robert Stoiber,
Anna Wiesler REQUISITEURE
Johannes Kuntze-Fechner und Carolin Tschager
besuchten das Theater im Rahmen eines
MALSAAL
Betriebsausflugs.
Katja Markel
BÜHNENHANDWERKER
Claus Baier, Tobias Baur, Frank Faltenbacher,
Josef Lamprecht, Elmar Linsenmann,
Roland Neubert, Michael Nietsch,
Christian Unger, Andreas Zimmermann
GALERISTEN
LEITUNG
Anthony Blades, Annika Funken,
Reinhard Kauntz, Natalie Schaffler,
Petra Schwarzmeier,
Hannes Zurheiden THEATERMALER
Charlotte Dethlefsen AUSZUBILDENDE BÜHNENMALERIN
THEATERPLASTIK
Veronika Klaus, Marius Mihai,
Oana-Daiana Prundurel,
Christina Sommer THEATERPLASTIKER
SCHREINEREI
Stefan Baumgartner LEITUNG
Markus Arras, Harald Beckenlehner,
Dominik Fischer, Josef Gaigl,
Hans-Georg Mathis, Jakob Moser,
Robert Popfinger, Alexander Ruml,
Ulrich Schlüter-Höß, Hans Thalhammer,
Stefan Vilgertshofer SCHREINER
Jonas Schauer AUSZUBILDENDER
SCHLOSSEREI
Oliver Kronner LEITUNG
Josef Fried, Michael Frost, Andreas Herrmann,
Konrad Sanktjohanser, Rafal Swierczek SCHLOSSER
GESCHÄF TSFÜHRENDE
DIREKTION
Katja Funken-Hamann GESCHÄFTSFÜHRENDE DIREKTORIN
Antje Köhler ASSISTENTIN DER GESCHÄFTSFÜHRENDEN
TAPEZIERWERKSTÄTTE UND
DEKORATIONSNÄHEREI
Peter Sowada LEITUNG
Andrea Herwegh, Patricia Lustnauer,
Jonas Mellar, Martin Meyer,
Margit Werner RAUMAUSSTATTER
Rebecca Rieger GASTSPIEL- UND AUFFÜHRUNGSVERTRÄGE
Dagmar Roth CONTROLLING
Marco Daschner, Michael Mayer EDV
Thomas Gätjens EDV-SYSTEMBETREUUNG
Annette Löffler LEITUNG FINANZEN
Andreas Köhler STELLV. LEITUNG FINANZEN
Barbara Gabriel, Carmen Neumann,
Christian Stummer HAUSHALTSSACHBEARBEITER
Markus Keller TECHNISCHER EINKAUF
Richard Gallner LEITUNG PERSONAL UND STELLV.
KOSTÜMDIREKTION
Elisabeth Rauner KOSTÜMDIREKTORIN
Enke Burghardt PRODUKTIONSLEITUNG UND
STELLVERTRETENDE KOSTÜMDIREKTORIN
Silke Messemer, N. N. KOSTÜMASSISTENTINNEN
Ursula Schwandt, Adriana Taratufolo HERRENFUNDUS
Iris Kracher DAMENFUNDUS
Helene Filous, Iris Günther KOSTÜMBÜRO UND
STOFFLAGER
HERRENSCHNEIDEREI
Carsten Zeitler ERSTER GEWANDMEISTER
Aaron Schilling ZWEITER GEWANDMEISTER
Ute Funk, Johann Hölzl,
Philip Hoermann von und zu Guttenberg, Ingrid
Katterloher, Natalie Kürschner,
Michael Scholz, Brigitte Vogel-Oh
HERRENKOSTÜMSCHNEIDER
Yuko Irie, Harry Konrad, Katrin Lehmann
AUSZUBILDENDE
DAMENSCHNEIDEREI
Gabriele Behne ERSTE GEWANDMEISTERIN
Petra Noack ZWEITE GEWANDMEISTERIN
Karolin Ernst, Olga Halaburda, Maria Heddicke,
Valentyna Hilz, Franziska Wachter
DAMENKOSTÜMSCHNEIDERINNEN
Luise Herrmann, Jana Köstler AUSZUBILDENDE
WÄSCHEREI
Theresia Hüttinger LEITUNG
Bianca Stöckl WÄSCHERIN
ANKLEIDEDIENST
Cornelia Faltenbacher LEITUNG
Sabine Berger, Petra Berglar,
Cornelia Eisgruber, Michaela Fritz,
Marina Getmann, Dieter Jung,
Johannes Schrödl, Franz Schuller, Ute Stritzel,
Ngozi Unamba-Oparah, Jörg Upmann,
Rita Werdich, Andrea Wittmann ANKLEIDER
Hanna
Scheibe
MASKE
Andreas Mouth CHEFMASKENBILDNER
Christian Augustin, Lena Bader,
Erika Beitinger, Gisela Dlugos, Ann Huber,
Lena Kostka, Isabella Krämer, Nicole Purcell,
Olha Reks, Sarah Stangler,
Kathrin Zoege von Manteuffel MASKENBILDNER
GEBÄUDE- UND
ANLAGENTECHNIK
Harald Stubenrauch TECHNISCHER INSPEKTOR
UND BETRIEBSINGENIEUR
Harald Froschmaier, Michael Kalabus,
Olaf Lira, Stefan Wenzel HAUSTECHNIKER
HAUSVERWALTUNG
Christian Erthel LEITUNG
Gerhard Bortlik, Uwe Glaß, Franz Hartmann,
Manfred Helmers, Fritz Huber, Thomas Magerl
HAUSMEISTER
DIREKTION UND VERTRAGSMANAGEMENT
GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR
Laurie von Stein, Beate Wegmann PERSONALREFERENTINNEN ARBEITSRECHT
Robert Oertel, Ulrike Thomas,
Karin Thomaß PERSONALSACHBEARBEITERIN
Gabriele Niedermaier REGISTRATUR
Karin Ketterer TEAMASSISTENZ UND POSTSTELLE
Svenja Eckert AUSZUBILDENDE
Markus
PERSONALRAT
Hering
Roland Neubert
VORSTAND UND VORSITZENDER
Roland Bauer STELLVERTRETENDER VORSTAND
Helene Filous ERWEITERTER VORSTAND UND
STELLVERTRETENDE VORSITZENDE
Christian Augustin, Markus Keller,
Elmar Linsenmann, Thomas Nimmerfall,
Sarah Stangler, Ngozi Unamba-Opara
JUGEND- UND
AUSZUBILDENDENVERTRETUNG
N. N.
BEAUF TRAGTER FÜR MENSCHEN
MIT BEHINDERUNG
Christian Unger
Konrad Sanktjohanser STELLVERTRETER
GLEICHSTELLUNGSBEAUF TRAGTE
Dagmar Roth
Martin Mayer STELLVERTRETER
ZENTRALER DIENST
Katrin Lausberg LEITUNG KARTENVERTRIEB
Martina Hasch LEITUNG ABONNEMENT
Dominik De Stefano LEITUNG EDV
Aufgeführt sind Mitarbeiter, die mit Kenntnisstand vom 22. März 2017
in der Spielzeit 2017/2018 am Residenztheater in Voll- oder Teilzeit
beschäftigt sein werden (ggf. auch in Elternzeit oder als befristete
Elternzeit- oder Urlaubsvertretung).
„Unser Chef wählt
das immer
sehr bewusst aus.“
Johannes Kuntze-Fechner und Carolin Tschager
besuchten das Theater im Rahmen eines
Betriebsausflugs.
„Theater darf alles,
solange es auf der
Bühne bleibt.
Deswegen
bin ich ja hier.“
Reinhold Kuhne wünscht sich, dass wir alle
ein bisschen die Bremse ziehen und uns nicht
immer neu erfinden müssen.
Pauline
Fusban
Gundi
Ellert
44
45
Der
Balkon
22 2 2018
Juliane
Köhler
Cynthia
Micas
46
VON JEAN GENET
PETER KRUMME REGIE IVICA BULJAN
ALEKSANDAR DENIC KOSTÜME ANA SAVIC GECAN
DEUTSCH VON
BÜHNE
In Madame Irmas Etablissement „Großer Balkon“ erkauft sich der Besucher nicht
nur Sex, sondern auch die Möglichkeit, in neue Identitäten zu schlüpfen, in das
Kostüm und die Rolle eines Bischofs, Richters oder Generals. Jeder kann gegen Bezahlung ein anderer sein, für eine Nacht wird der Schein zum Sein. Draußen auf
den Straßen der Stadt tobt der Kampf um die Macht im Staat und Madame Irma
sieht ihr Geschäft im „Haus der Illusionen“ in Gefahr. Der Polizeipräsident, Anführer des Kampfes gegen die Revolte und Schutzpatron des Bordells, flüchtet vor den
Kämpfen zu seiner ehemaligen Geliebten Irma und beruhigt sie. Die Revolution sei
auch nur ein Spiel und jeder Revolutionär ein begeisterter Spieler. Die Stadt steht
in Flammen, das Schloss wird gestürmt, und die Königin ist verschwunden. Die Aufständischen machen Chantal, eine ehemalige Hure aus Irmas Bordell, zu ihrer Ikone.
Sie soll als ihre „Jeanne d´Arc“ auf den Barrikaden singen. Der Polizeipräsident bedient sich eines Tricks, um den Aufstand niederzuschlagen. Er lässt die Freier in
ihren Verkleidungen als Bischof, Richter und General und die Puffmutter Irma als
Königin auf den Balkon des Hauses treten. Sie verkünden das Ende der Revolution –
und der Coup gelingt: Die Revolution bricht zusammen. Das Spiel ist zu Ende.
Das Bordell als Welt und die Welt als Bordell. Der Schein bestimmt das
Bewusstsein. Die Macht ist nackt, auch wenn sie in prächtigen Verkleidungen daherkommt. Die Kraft der Behauptung. Die Macht der Bilder. Die Sehnsucht, sich verführen zu lassen, von denen da oben auf dem Balkon. Gern laufen wir ihnen nach,
wenn sie nur sagen, was wir hören wollen. Seien sie echt oder falsch, Würdenträger
oder Narr. Mitreißend müssen sie sein.
Jean Genet (1910-1986) war Dieb, Zuhälter und Fremdenlegionär, bevor er
mit dem Schreiben begann. Zu lebenslanger Haft verurteilt, später begnadigt, war
er für den Philosophen Jean-Paul Sartre „Saint Genet“, der Heilige der Hölle, der
Prototyp des antibürgerlichen Existentialisten. Mit seinem Stück „Der Balkon“
von 1956 wurde der Verächter aller Konvention zum Klassiker wider Willen.
Der kroatische Regisseur Ivica Buljan, der bereits Pasolinis „Der Schweinestall“ im
Marstall herausbrachte, wird das Stück inszenieren.
47
Ein
Volksfeind
24 2 2018
48
REGIE
René
Dumont
VON HENRIK IBSEN
MATEJA KOLEZNIK BÜHNE RAIMUND ORFEO VOIGT
Badearzt Thomas Stockmann hat das Verdienst, dass er seine Heimatstadt zu
einem Kurort und damit reich und berühmt gemacht hat. Auf Grund neuerer
Untersuchungen entdeckt er jedoch, dass seine Kurgäste durch das Wasser des Bades gefährdet sind. Krankheitserregende Mikroorganismen belasten das Ökosystem
und das Gewissen des Arztes. Stockmann will im Interesse der Allgemeinheit seine Testergebnisse an die Öffentlichkeit bringen und findet zunächst Unterstützung
bei Vertretern der Presse und der Mehrheit des Bürgertums. Sein Bruder jedoch
will ihn davon abhalten. Als Bürgermeister der Stadt und Mitglied des Aufsichtsrats des Kurbades weiß er um die möglichen Folgen einer solchen Veröffentlichung.
Der Ruf der Stadt und des Kurbades wäre für immer geschädigt. Auch sind die von
Stockmann vorgeschlagenen nötigen Umbauten nicht zu finanzieren. Die Stadt wäre
bankrott. Die Presse und die Mehrheit der Bürger ziehen ihre Unterstützung für
Thomas Stockmann zurück. Der riskiert seine Stellung als Badearzt und die Zukunft
seiner Familie. Mit seiner Frau Gina, seiner Tochter Petra und seinen beiden Söhnen findet er Schutz im Haus eines Kapitäns und beruft dort eine Bürgerversammlung ein. In seiner Rede zieht er gegen die „Vergiftung des geistigen Lebens“ und die
„grenzenlose Dummheit der kompakten Majorität“ zu Felde. Thomas Stockmann
wird zum Wutbürger, der in seiner Verlorenheit Presse, Politiker und das Volk beschimpft. Doch der eigentliche Skandal beginnt, als sein Schwiegervater ihn mit den
vom gesamten Familienerbe erstandenen Badeaktien erpresst. Wurde hier nur zum
eigenen Vorteil mit Aktien spekuliert? Ist dieser überengagierte Badearzt eigentlich nur an persönlichem Gewinn interessiert und der Einzelne am Ende wirklich am
stärksten allein?
Henrik Ibsen lässt seinen bürgerlichen Helden im Wechselbad der postdemokratischen Verhältnisse untergehen. In seinem 1883 uraufgeführten, grotesken Gesellschaftsdrama befragt Ibsen ebenso die Verantwortung der Presse als „vierter“
Gewalt wie das auf Charisma und Autorität beruhende System von Spezialisten und
Koryphäen, die als Volksfreund bejubelt nicht selten als Volksfeind untergehen.
Die Mehrheit dagegen sind, wie Ibsens Redakteure des „Volksboten“, Hovstad und
Billing, unkritische, oftmals überforderte Mitläufer mit wenig gesamtgesellschaftlichem Interesse und Engagement. Regisseurin Mateja Koležnik inszeniert nach
„Madame Bovary“, „König Ödipus“ und „Tartuffe“ Ibsens Drama über den schmalen Grat von Aufklärung und Fanatismus als kritisches Zeitstück über die Macht und
Ohnmacht des Einzelnen.
Anna
Graenzer
Silja
Bächli
49
Valerie
Pachner
„Den ‚Faust‘
kenne ich in- und
auswendig! Ich
liebe das Buch, es
ist für mich eines
der ganz wichtigen
Dinge im Leben
geworden.“
Michele
Cuciuffo
Sophie Kuhn, hier mit ihrer Mutter Larissa,
hat gerade begonnen, Kunst auf Lehramt zu studieren.
50
51
Erschlagt
die Armen!
2 3 2018
52
VON
SHUMONA SINHA
LENA MÜLLER
ZINO WEY
DEUTSCH VON
REGIE + BÜHNE
In einem Pariser Gefängnis sitzt eine junge Frau in Untersuchungshaft: In der Nacht
hat sie in der Métro einem Migranten, der sie zuvor beleidigt hatte, eine Weinflasche über den Kopf gehauen. Nun wird sie vernommen und versucht, sich selbst zu
erklären, wie es dazu gekommen ist. Einige Jahre zuvor war sie als Einwanderin nach
Paris gekommen, wo sie inzwischen als Dolmetscherin in einer Asylbehörde tätig ist.
„Assommons les pauvres!“ – „Erschlagt die Armen!“ nannte Charles Baudelaire
1865 ein Prosagedicht, in dem ein Mann einem Bettler auf den Kopf schlägt. Titel
und Geste hat die Schriftstellerin Shumona Sinha für ihren Roman übernommen, in
dem sie die Kehrseite des Asylsystems mit wütendem Blick seziert. Was treibt eine
Frau, die in der Asylbehörde als Dolmetscherin zwischen Asylbewerbern und Beamten vermittelt, zu einer solchen Tat? Täglich übersetzt sie das Jammern und die
Lügen der Asylbewerber, deren offensichtliches Elend der Behörde nicht reicht –
und ist angewidert vom System, dessen Teil sie geworden ist. Denn in ihrer Arbeit hat
sie die Seiten gewechselt. Sie ist mehr und mehr eine Beamtin geworden, die in jeder der Geschichten eine Lüge sucht, ausgedacht, um die Hürde der Asylbewilligung
zu überwinden. Tagtäglich wiederholen sich dabei für sie in den Geschichten der
Asylbewerber genau das Elend der Heimat und die Übermacht der Männer, vor denen sie geflohen ist.
„Dass eine weiße Frau sie befragt, nehmen die Männer noch hin, aber eine
dunkelhäutige Frau, die aus der gleichen Region stammt, das ist für sie zu viel. Da
ich aus Indien komme, Frau bin und mich strikt an die Arbeitsregeln halte, bestand von vornherein eine große Spannung. Ich habe viel Wut abbekommen und
es hat mich sehr traurig gemacht.“ Sie selbst wird immer mehr zu einer Fremden
in den Augen der Beamten, aber auch für ihre ehemaligen Landsleute. Denn sie ist
eine, die es geschafft hat. Schließlich gibt es für sie in der menschenverachtenden
Enge ihrer Welt keine andere Reaktion als den Angriff. Das Geflecht von Lüge und
Repression wird für die Protagonisten immer absurder, „wie in einem Volkstheaterstück“. So beschreibt die 1973 in Kalkutta geborene Autorin die groteske Handlung
in ihrem zornigen Roman. Shumona Sinha war selbst als Dolmetscherin für Asylsuchende tätig. Nach der Veröffentlichung von „Erschlagt die Armen!“ 2011 verlor
sie ihre Arbeit bei der französischen Migrationsbehörde.
Zino Wey, 1988 in der Schweiz geboren, inszeniert nach Regiearbeiten in
Mannheim, Basel, an den Münchner Kammerspielen und am Schauspielhaus
Zürich den mit dem Internationalen Literaturpreis ausgezeichneten, brisanten
Gegenwartstext.
Charlotte
Schwab
53
Erzählungen aus dem
Gulag ( AT )
URAUFFÜHRUNG
Alfred
Kleinheinz
Arnulf
Schumacher
54
3 3 2018
WARLAM SCHALAMOW
GABRIELE LEUPOLD
TIMOFEJ KULJABIN BÜHNE OLEG GOLOVKO
VON
DEUTSCH VON
REGIE
Ein Mann hält in kalterstarrtem Wald mutterseelenallein eine Messe. Zwei Männer
sammeln Beeren. Ein Mann träumt davon, die Milchstraße auszutrinken, der Himmel eine riesige, durchlöcherte Dose Kondensmilch. Der Aggregatzustand gefrorener Spucke wird zum Barometer. Ein Dichter sucht die richtigen Worte, sein Detektor ist der Reim, und wird gejagt von den falschen: „Alles schrie: Nimm mich. Nein,
mich“. Ein Paket ist das größte aller Wunder. Tränen haben keinen Geruch. Ein kleiner Hund wird gestreichelt und getötet. Ein Mann stirbt beim Beerensuchen, als er
eine Demarkationslinie übertritt. Ein Mann wird für einen Wollpullover getötet. Ein
Mann wird totgeschlagen, als er beim Diebstahl von Holz erwischt wird. Ein Mann
erbricht sich, als er erfährt, dass er soeben das Fleisch eines Hundewelpen gegessen hat. Ein Dichter, dessen Handlinien auf großes Glück deuten, stirbt vor seinem
Todesdatum. Ein Mann erhängt sich ohne Seil an einer Astgabel. Nachts träumen sie
alle von Brotlaiben, die „wie Meteore oder Engel an uns vorüberfliegen“.
Warlam Schalamows Erzählungen handeln von der sibirischen Kolyma, einer
riesigen Region Russlands weit weg von Moskau, einer unwegsamen, kälteklirrenden „Insel“ am Ende der Welt. Dort wurde in der Zeit des Stalinismus mit einem millionenstarken Heer von Arbeitssklaven ein megalomanes Kolonialisierungsprojekt
durchgeführt, wurden Bergwerke, Industrieanlagen, Konzentrationslager errichtet.
Auf dem Erbe der zaristischen Verbannungsorte aufbauend, hatte die noch junge Sowjetunion seit 1929 systematisch und großangelegt „Volksfeinde“, Häftlinge
aller Art, inklusive per Sippenhaft eingemeindeter Familienangehöriger, in die planwirtschaftlichen „Besserungsanstalten“ geschoben, die ein weitverzweigtes GulagSystem an den Rändern des Landes bildeten. Der Dichter Schalamow hat fast 20
Jahre seines Lebens in solchen Arbeitslagern, den Großteil davon auf der Kolyma,
verbracht, zwischen Gefängnis und Schwerstarbeit, Kälte und Hunger. Seine nach
der Entlassung notierten „Erzählungen aus Kolyma“, die die literarische Grundlage dieser Produktion bilden, sind Schalamows Zeugnis von jener Zeit. Sie handeln
von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen – von der Normalität des Monströsen, von der unumkehrbaren Deformation der Psyche und der Lakonik kurz aufblitzenden Glücks, von der Alltäglichkeit des Todes, der nicht schlimmer sein kann
als das, was man hier Leben nennt. Es ist eine karge, ausgenüchterte Prosa, die
kafkaeske Strafsysteme in eine entrückt wirkende Landschaft aus Eis, Wald, Essensresten und Erde stellt und immer und immer wieder um die Fragen kreist: „An
welcher letzten Grenze kommt das Menschliche abhanden? Wie davon erzählen?“
Timofej Kuljabin, 1984 geboren, ist leitender Regisseur am Nowosibirsker
Theater „Rote Fackel“ und eines der aufsehenerregendsten Regietalente seiner Generation. 2015 wurde seine international beachtete Inszenierung von „Tannhäuser“
an der Nowosibirsker Staatsoper auf Betreiben der orthodoxen Kirche hin wegen
Blasphemie abgesetzt, ebenso wie der damalige Intendant. „Erzählungen aus dem
Gulag“ ist seine erste Schauspielinszenierung in Deutschland.
55
„Wenn man es nüchtern
betrachtet, bin ich wohl
Teil der Elite. Aber es fühlt
sich nicht so an.“
Lukas Johrendt studiert Theologie in Berlin;
ob er danach ein Priesteramt anstrebt,
weiß er noch nicht genau.
Norman
Hacker
Elisabeth
Schwarz
56
57
Tim
Werths
Ulrike
Willenbacher
„Ich glaube,
dass Kunst
prinzipiell alles
kann, aber nicht
alles tut.“
Robin Droemer besucht die
Deutsche Journalistenschule.
58
59
Home
video
„Gesellschaftliche Impulse
und ein Stück weit
Leidenschaft.“
Florian Ottenschläger überlegt,
Theater zu seinem Beruf zu machen.
EINE PRODUKTION MIT
JUGENDLICHEN DER INTERGROUP
17 3 2018
JAN BRAREN
CAN FISCHER REGIE ANJA SCZILINSKI
PETER N. SCHULTZE KOSTÜME EVA BIENERT
NACH DEM DREHBUCH VON
FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON
BÜHNE
FÜR ALLE
60
AB
14
JAHREN
Schlechte Noten. Streitende Eltern. Und Hannah, die erste Liebe. Dem 15-jährigen
Jakob hilft die Kamera auf seiner Suche nach sich selbst, der Welt und ihrem Sinn.
Fotografien toter Tiere, Videoaufnahmen seiner noch glücklichen Familie, Aufzeichnungen beim Masturbieren und Liebesgeständnisse an Hannah sind Ausdruck
seiner intimen Auseinandersetzung mit einer chaotischen, auf ihn einstürmenden
Welt. Bis seine Mutter die Kamera gedankenlos an seine Freunde verleiht. Bei ihnen lösen Jakobs Ich-Erkundungen erst Scham, dann Gelächter, dann Machtgelüste aus. Sie erpressen ihn mit den Aufnahmen und stellen sie ins Internet. Schon am
nächsten Tag lacht jeder über die Bilder: Jakob ist peinlich. Er wird ausgeschlossen.
Nirgendwo kann er der Schmach entfliehen, denn die Hassbotschaften in den Chats
verfolgen ihn in jedem Moment, an jeden Ort. Auch Hannah bricht den Kontakt ab.
Die Eltern und Lehrer erkennen, dass Jakob Hilfe braucht, doch jeder gutgemeinte
Versuch verschlimmert die Situation des Jungen.
Wir lieben das Netz. Alle sind miteinander verbunden. Alles ist erreichbar.
Ständig. Wir entwerfen die beeindruckendste Variante unseres Selbst und machen sie für unzählige Menschen sichtbar. Ein großer Traum. Schnell wird der
Internetauftritt wichtiger als der reale. Aber das Selbstbild ist angreifbar. Früher
trugen Jugendliche ihre Kämpfe auf dem Schulhof aus, jetzt geschieht es im weltweiten Netz, das nichts vergisst. Dort kann man angreifen, ohne sichtbar zu werden und ohne die Reaktion des Opfers aushalten zu müssen. Verleumden, quälen,
verletzen – denn das Unrechtsbewusstsein fehlt, wenn man virtuell zuschlägt.
„Homevideo“ beschreibt, wie junge Menschen im digital zurechtfrisierten EgoZeitalter unter dem Schutz der Anonymität ihre Menschlichkeit verlieren und zu
spät über die Folgen ihres Handelns nachdenken. Die Geschädigten schweigen aus
Scham, ihr Bild, ihr Selbstbewusstsein fällt. Eltern und Lehrer, aber auch Polizei
oder Staatsanwaltschaft wissen oft nicht, wie mit diesen Fällen umgegangen werden soll. In der Regie von Anja Sczilinski untersuchen Jugendliche der intergroup
gemeinsam mit Schauspielern des Ensembles die Gefahren des Cybermobbings
und versuchen, junge Menschen für die Auswirkungen zu sensibilisieren und ein
Bewusstsein für ihr Handeln zu schaffen.
61
Junk
DAS
22 4 2018
62
GOLDENE ZEITALTER
DER SCHULDEN
VON
REGIE
TINA LANIK
AYAD AKHTAR
STEFAN HAGENEIER
BÜHNE + KOSTÜME
Das neue Stück des „Geächtet“-Autors Ayad Akhtar spielt in den Goldenen 1980er
Jahren der freak economy, also zu dem Zeitpunkt, als das Geld seine letzten Bindungen an die Realität verlor – und religiös wurde. Dementsprechend bezeichnet
der Autor seinen rasant erzählten Wirtschaftskrimi als „rituelle Aufführung eines
Ursprungsmythos“.
Robert Merkin ist der charismatische Anführer einer kleinen Gang von Aktienhändlern, die nach einer für ihre Zeit völlig neuen Methode operieren. Sie haben
sich auf die feindliche Übernahme von sogenannten „Gefallenen Engeln“ spezialisiert, einst profitablen Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten sind und sich
Geld nur noch beschaffen können, wenn sie auf ihre als „Junk“, also „Schrott“
bewertete Anleihen sehr hohe Zinsen anbieten. Merkin hat es auf die feindliche
Übernahme von Everson Steel abgesehen, eines Konzerns, der unrentabel arbeitet, dessen Zerschlagung aber satte Gewinne verspricht. Merkin sammelt dafür bei
Investoren Geld zu hohen Zinsen ein, die er aus dem Vermögen des übernommenen
Konzerns zu tilgen gedenkt. Er bezahlt den Kauf von Everson Steel also gewissermaßen mit den Schulden des Unternehmens. Dagegen versucht sich der Besitzer Tom
Everson zur Wehr zu setzen, der das Erbe seines Vaters und die Arbeitsplätze erhalten möchte, aber in dem absurd anmutenden Bieterwettbewerb schließlich nicht
mehr mithalten kann. Derweil ist die Staatsanwaltschaft wegen verbotener Insidergeschäfte hinter Merkin her. Noch im Gefängnis kommt der „King of Junk Bonds“
im Gespräch mit seinem Wärter auf eine neue Idee: Subprime-Kredite für kleine
Angestellte zur Erfüllung des Traums vom Eigenheim – die nächste Krise kann ihren
Lauf nehmen.
Robert Merkin ist dem Erfinder der Junk Bonds, Michael Robert Milken,
nachempfunden, der Ende der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts vom aufstrebenden Staatsanwalt und späteren New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani
überführt wurde und nach kaum zwei Jahren die Haft als schwerreicher Mann wieder verließ. Nach David Graeber kann der Kapitalismus „nicht richtig funktionieren,
wenn die Menschen glauben, er werde ewig Bestand haben“. Dass nach Jahrhunderten der Hoffnung auf das Reich Gottes oder den Sozialismus der Kapitalismus
heute ohne Alternative dasteht, selber religiös und sein eigenes Heilsversprechen
geworden ist, wäre dann seine größte Bedrohung.
Thomas
Huber
Jürgen
Stössinger
63
Manfred
Zapatka
Lisa
Wagner
„Wir freuen uns auf die
Zukunft – aber nicht mehr so
vorbehaltlos wie früher.“
Brigitte und Ernst Ries vor „Die Troerinnen“ am 23.3.2017.
„Wenn man einen Standpunkt
hat, dann muss man den
auch vertreten – und eben
auch akzeptieren, wenn die
Gegenargumente besser
sind.“
Rudi Rehm sucht die Stücke für sich und seine Begleiter
immer selbst aus.
64
65
Jörg
Lichtenstein
Playing Karlstadt
EINE
SZENISCHE
INSTALLATION
URAUFFÜHRUNG
5 5 2018
„Ich bin glücklich,
wenn ich das Gefühl habe,
alles ist möglich.“
66
Clara Liepsch studiert Schauspiel an der
Theaterakademie August Everding. Sie hat nur auf der Bühne
das Gefühl, dass Leute wirklich zuhören.
VON
BERNHARD MIKESKA + ALEXANDRA ALTHOFF +
LOTHAR KITTSTEIN (RAUM + ZEIT(
REGIE BERNHARD MIKESKA
MOBIL
Am 6. April 1935 wird gegen 9 Uhr eine Frau aus der Isar gerettet. Ein Selbstmordversuch. Die Frau ist keine Unbekannte. Schon aus Berufsgründen muss ihre schwere Depression geheim gehalten werden. Die Komikerin Liesl Karlstadt leidet seit
Jahren unter Schmerzen und unerträglichen Angstzuständen. Auf der Bühne wie
im Leben spielt sie die Rolle der belastbaren, ausgleichenden Partnerin an der Seite
von Karl Valentin. Das Publikum ist fixiert auf seine geniale Hypochondrie. Während
Valentin in seinen Masken als Selbstdarsteller der eigenen Vertracktheit hervortritt, verschwindet Karlstadt virtuos in einer Vielzahl von Rollen. Meist schlüpft sie
in ein groteskes Mannskostüm. Sie ist, was Valentin ihr zumutet: „pfiffig und dumm,
hässlich und lausbubenhaft, alt und verschrumpelt, vollbärtig und milchgesichtig“.
1911 entdeckt Valentin die 18-jährige Elisabeth Wellano bei einem Auftritt und sagt
ihr frei heraus, als Soubrette sei sie nicht fesch genug. Sie solle sich aufs Komische
verlegen. Der Beginn einer jahrzehntelangen Arbeits- und Liebesbeziehung, die in
zerstörerische Abhängigkeit führen wird. Valentin schreibt ihr die erste komische
Rolle. Sie singt: „Ach, nimm mir diesen Stein vom Herzen“, zieht aus ihrem Busen einen kleinen Isarstein und wirft ihn auf die Bühne. Ein Riesenerfolg. Sie lernt schnell,
„dass es so besser ist für mich“. Und er gibt ihr einen neuen Namen, den sie nie
mehr ablegen wird: Liesl Karlstadt.
Nach „Eurydice :: Noir Désir“ und „Opening Night :: Alles über Laura“ entwirft das Künstlertrio RAUM + ZEIT nun eine szenische Installation in der Münchner
Innenstadt: Der Zuschauer begibt sich allein auf einen Weg durch die Stadt, auf dem
er den Schauspielern sehr nahe kommen wird. Eine subjektive Reise ins Innere.
67
Don Karlos
EIN
17 5 2018
68
REGIE
DRAMATISCHES GEDICHT
VON FRIEDRICH SCHILLER
MARTIN KUSEJ BÜHNE ANNETTE MURSCHETZ
KOSTÜME HEIDE KASTLER
Spanien im 16. Jahrhundert. Die Inquisition wütet seit bald hundert Jahren. Eine
Weltmacht beherrscht von brutalem Katholizismus. Zwar regiert König Philipp II. mit
harter Hand dieses Reich, in dem die Sonne niemals untergeht, doch seinen Sohn,
Don Karlos, hat er nicht im Griff. Der Prinz hadert und konstatiert, dass „ich an diesem Hofe schon verraten bin, dass hundert Augen schon gedungen sind mich zu
bewachen.“ Der Vater enthält ihm jegliche Liebe vor, heiratet zusätzlich die seinem
Sohn nahestehende Elisabeth von Valois und macht sie – um des Friedens willen –
zur Königin ganz Spaniens. Und zur Stiefmutter seines Sohnes. Nach einer heimlichen Begegnung zwischen Karlos und ihr, die das junge Begehren vor den Kopf
stößt, beschließt der Heißsporn, dem „der Kummer seit 8 Monden schon im Auge
steht“, das Land zu verlassen. Er bittet den Vater, ihn als Statthalter ins protestantische Flandern zu schicken, um dort einen der vielen Glaubenskriege zu befrieden.
Dabei besinnt er sich auf seinen zurückgekehrten Freund, den Marquis von Posa,
der in ihn dringt, dort zu herrschen und für die Freiheit zu kämpfen. Karlos beginnt
seine zurückgewiesene Liebe zu sublimieren in einen politischen Kampf für eine Region, von der er weiß, dass sie auch Elisabeth am Herzen liegt. Abermals verwehrt
ihm der König die Macht und beauftragt den harten Herzog von Alba und nicht den
weichen Sohn. In einem Moment größter Verzweiflung erhält Karlos einen Brief,
den er fälschlich der Königin zuschreibt und in dem ihn in Wirklichkeit die Prinzessin
Eboli um ein geheimes Treffen bittet. Verdutzt trifft er auf die wirkliche Verfasserin
und diese gesteht ihm ihre Liebe. Allerdings erfährt Don Karlos von ihr noch ein
weiteres Geheimnis über den Vater, das Ursprung einer Serie von Intrigen ist, die
Friedrich Schiller in „Don Karlos“ spinnt und bis zum Ende des fünften Aktes auserzählt. Dazu gehören – neben den Liebesverwirrungen – die Pläne und Strategien
der Karrieristen der Macht, Herzog von Alba und Pater Domingo, die die Ablösung
des Königs steuern wollen und auf dessen Sohn nicht zählen können. Eine destruktive Mischung, in der ausgerechnet der Marquis von Posa eine zentrale Rolle spielt.
Dessen Glaube an Freundschaft, seine freigeistige Aufrichtigkeit mit dem, was er für
Wahrheit hält, bringt anfänglich noch Bewegung in die verkrusteten Machtverhältnisse, erweist sich später jedoch bald als verräterisch. Jedem Vernunftideal wohnt
ein Gewaltmoment inne.
Friedrich Schiller schrieb mit Unterbrechungen diesen Vater-Sohn-Konflikt
mit weltgeschichtlicher Auswirkung von 1783 bis 1787. Uraufgeführt in Hamburg am
29. August 1787, zwei Jahre vor der großen Revolution, wechselte er dabei mehrfach
die ästhetische Gestalt, vom bürgerlichen Trauerspiel zum Ideendrama. Gerade in
der Figur des Posa rechnet Schiller mit der Aufklärung ab und zeigt, wie brüchig der
Idealismus schon immer gewesen ist, wie gefährlich gerade hehre Ziele sind. Die
folgenden Jahre werden seine Haltung nur bestärken. „Don Karlos“ nimmt in seinem Werk eine Scharnierstellung ein: zwischen Sturm und Drang und der Weimarer Klassik. Es ist auch Nachricht aus einer Zeit, die noch nicht so einen schmalen
Begriff von Politik hatte, dass sie ihr die Liebe nicht zurechnete.
Oliver
Nägele
Meike
Droste
69
„Im Theater klatscht man, weil die
Schauspieler sich erstmal in die
Rolle reinsetzen müssen und das
ist sehr anstrengend.
Das Klatschen ist sozusagen
ein Dankeschön, dass die
das im Theater überhaupt für
uns machen.“
Dominik Müller, Isa Zaiß, Lana Weppler, Cheyenne Schmeidl, Elvin Subasi
und Adrian Mlakić waren in „Robin Hood“.
Barbara
Melzl
Götz
Argus
70
71
Don Juan
29 6 2018
72
REGIE
VON MOLIÈRE
FRANK CASTORF BÜHNE ALEKSANDAR DENIC
KOSTÜME ADRIANA BRAGA PERETZKI
Ein spanischer Adliger, mit sexuellem Appetit, intellektueller Finesse und moralischer Unbekümmertheit gesegnet, streunt mit seinem geistig etwas schwerfälligen
Diener durch Sizilien und reißt erfolgreich Frauen auf. Das ist mal mühseliger, mal
ein Fingerschnippen, manchmal wird im Handumdrehen aus der Ver- eine Entführung. Häufig hängt Papierkram dran, weil die Frauen lieber erst heiraten, bevor sie
sich ausziehen. Mitunter muss er eifersüchtige Männer abschütteln, mitunter entwischt auch das gejagte Frauentier. Wirklich unangenehm wird es, wenn die Frauen
ihn nicht ziehen lassen wollen. Doña Elvira, die er aus dem Kloster entführt, flugs
geheiratet und nach dem Sex sitzengelassen hat, steht plötzlich in der sizilischen
Landschaft herum und verlangt Rechenschaft. Außerdem sind ihre unzähligen Brüder schon auf dem Weg, den rastlosen Ehemann vor die Säbel zu kriegen. Sein
Vater hält moralinsaure Standpauken, ein Gläubiger nervt und sein Diener mag nicht
verstehen, dass er die Statue eines Toten zum Essen einladen will. Dabei ist sein
Credo doch ganz unmissverständlich: „Ich habe einen natürlichen Hang, mir bei
allem, was mich anzieht, keine Schranken zu setzen“.
Der vitale Freigeist heißt Don Juan und ist, neben Faust, das Paradigma der
männlichen Gier in der europäischen Literatur. Sein Urbild findet man in einer
1630 publizierten Komödie von Tirso de Molina, einem spanischen Mönch – man
könnte meinen, der erotische Serientäter sei eine (alp-)traumhafte Erfindung der
katholischen Kirche des 17. Jahrhunderts. Ursprünglich ein rhetorisch unauffälliger,
sexuell umso aktiverer, ja brutaler Frauenaufreißer, wird er durch unzählige (Um-)
Deutungen und Fortschreibungen erfolgreich mythisiert und erobert sich einen
unverrückbaren Platz im europäischen Gedächtnis der Literatur. Mozart verhilft
„Don Giovanni“ zu veredelter Verführungsgabe, Kierkegaard findet aus Angst geborene dämonische Lebensgier in ihm, Byron den Dandy, Camus den absurden Menschen. Man lässt ihn der Frauen nicht mehr Herr werden, unbarmherzig altern,
verbürgerlicht ihn, legt ihn auf die Couch. So hat noch jede historische Epoche den
Don Juan bekommen, der ihr gebührt.
Molières Adaption zielt auf den philosophisch virtuosen Oppositionellen, auf
den freien Radikalen, dessen erotische wie auch intellektuelle Normverstöße nicht
mehr privatistische Gebärde sind, sondern tiefer Skepsis gegenüber gesellschaftspolitischen, moralischen und religiösen Kodizes entstammen. Vom königlichen Verbot des „Tartuffe“ tief erschüttert, legt Molière mit dem nächsten Skandal nach
und installiert einen verführerischen Atheisten als Protagonisten, dessen tumber
Diener die undankbare Aufgabe übernehmen muss, die geistliche Instanz zu vertreten. Don Juan wird zu einer subversiven Säkularisationsfigur, die an Mathematik glaubt, nicht ans Jenseits. Ein ephemerer Verschwender und Verbraucher ist
er, verlacht Gott, König und leiblichen Vater und wagt schulterzuckend die phallische Revolte gegen die Väter, die auf allen (irdischen und himmlischen) Thronen
sitzen. Regisseur Frank Castorf wendet sich somit einmal mehr einer ewig rastlosen
„sexuellen Großmacht“ (Brecht) zu, dem die Frauen wie Sternschnuppen zufliegen
und die Erde beklemmend eng ist.
Philip
Dechamps
Anna
Drexler
73
„Ich wollte mich eigentlich nur
nachmittags eine halbe Stunde
aufn Kaffee treffen und jetzt sind
wir hier. Immer noch.“
Jakob Wittkowsky war mit Soraya Bouabsa im Theater,
die Teil des Ensembles von „Lilja 4-ever“ ist.
Joachim
Nimtz
Gunther
Eckes
74
75
Alles klappt,
alle sind gesund (AT )
URAUFFÜHRUNG IM RAHMEN
DER MÜNCHENER BIENNALE 2018
7 6 2018
ONDREJ ADÁMEK
KATHARINA SCHMITT
6 SÄNGER + 4 SCHLAGZEUGER
KOMPOSITION + KONZEPT
INSZENIERUNG + TEXT
BESETZUNG
„Mein Großvater wurde gezwungen für die Treuhandstelle zu arbeiten. Er übernahm
die Aufgabe, dem jährlichen Report Form und Konzept zu geben, der von der Beschlagnahmung von Wohnungen jüdischer Menschen berichtete, darüber, wie die
Wohnungen renoviert, alle Dinge darin sortiert und an zentralen Verteilungsstellen an nichtjüdische Deutsche gegeben wurden. Mein Großvater machte sich eine
Kopie, die er vor den Nazis und den Kommunisten versteckte und die in den 90er
Jahren das jüdische Museum in Prag erhielt. Der Report klingt sehr positiv: Alles
klappt! Aus alt wird neu. Während seine Familie und Freunde deportiert wurden,
bekam mein Großvater immer wieder Postkarten. Er schickte Geld und Päckchen.
Meine Familie besitzt diese Postkarten immer noch. Viele davon sind aus Konzentrationslagern und berichten, sicher weil sie zensiert wurden, in ebenso positiven Worten: ‚Mein Liebster, wie geht es Dir? Uns geht es immer noch gut. Vielen
Dank für Dein Päckchen, es hat uns sehr gefreut. Wir sind gesund. Und Du? Der XX
ist auch hier. Bitte bleib gesund und schreib uns oft. Mit viel Liebe und Küssen.‘“
(Ondřej Adámek)
Aus diesen Dokumenten entwickeln und komponieren Adámek und seine
Librettistin und Regisseurin Katharina Schmitt das Musiktheaterstück eines belebten Archivs. Anwachsende Störungen während des Katalogisierens und Inventarisierens evozieren die Stimmen und Geschichten der Toten. Die Dinge beginnen ihre
Geschichten zu erzählen und von den Biographien ihrer Besitzer zu sprechen.
KOMPOSITIONSAUF TRAG DER LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN ZUR MÜNCHENER BIENNALE
KOPRODUKTION DER MÜNCHENER BIENNALE MIT DER THEATERAKADEMIE AUGUST EVERDING,
IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM RESIDENZTHEATER
Juli 2018
Marstallplan
Zum Abschluss der Spielzeit gehört die Bühne des Marstalls der heranwachsenden Regiegeneration. Knappes Budget, drei Wochen Probenzeit und kurze
Bühnen-Auf- und Abbauzeiten sind die Bedingungen, unter denen junge Regisseure mit ihren Teams ihre Arbeiten zeigen – zwischen vier und sechs Inszenierungen an zwei Tagen. Es entstehen Skizzen, bei denen alle Teilnehmer dazu aufgefordert sind, idealerweise zur Kritik eine Alternative zu bieten, damit die
Unachtsamkeit nicht überhand nimmt und die Verunsicherung nicht zur Normalität wird. Nach den vergangenen Themen „Hochstapelei“ (2012), „Faust II“ (2014),
„Luxus braucht Sklaverei“ (2015) und „Der Eindringling“ (2017) wird auch in dieser
Spielzeit wieder ein Überthema die einzelnen Inszenierungen thematisch fassen.
76
Welt / Bühne
SCHREIBWERKSTATT UND PLATTFORM FÜR INTERNATIONALE DRAMATIK
Nach der erfolgreichen Veranstaltungsreihe „Welt / Bühne I-IV“ im Marstall setzt
das Residenztheater – unterstützt vom Verein der Freunde des Residenztheaters
und zusammen mit dem Goethe-Institut – die Plattform für außereuropäische zeitgenössische Dramatik fort. In der Spielzeit 2016/17 wurden Texte von Autorinnen und
Autoren aus Ländern des Nahen und Mittleren Osten ausgewählt, von Schauspielern szenisch gelesen, mit Experten und dem Publikum diskutiert. In der Spielzeit
2017/18 soll unter dem Motto „Welt / Bühne“ ein weiteres Experiment gewagt werden. Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Ländern werden in einer interkulturellen Schreibwerkstatt mit jungen deutschen Dramatikern zusammentreffen,
um gemeinsam Stücke zu entwickeln. Wie bereits in der Spielzeit 2016/17 haben die
Regieassistenten des Residenztheaters und Regiestudierende der Theaterakademie
August Everding die Möglichkeit, diese Stücke zu inszenieren.
Diskussionsreihe
IN KOOPERATION MIT
DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG
Auch in der Spielzeit 2017/18 führen wir die Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung fort: Seit 2016 laden wir regelmäßig vor Theatervorstellungen zu einer Diskussion in die Bar „Zur schönen Aussicht“ ein, um den Blick auf politische, juristische,
gesellschaftstheoretische Fragen der Gegenwart zu lenken. Dabei treffen jeweils
ein Redakteur der Süddeutschen Zeitung als Moderator und ein Gast aufeinander.
Denn klar ist: Wir müssen reden. Mit Experten. Im Theater, inmitten von Künstlern und Rezipienten, Bürgern und Bürgern, zwischen Fakt und Fiktion. Zu Gast
waren bisher u. a. der Anwalt von Edward Snowden, Wolfgang Kaleck, der Satiriker
Serdar Somuncu, Markus Beckedahl, Gründer des einflussreichen Blogs
„netzpolitik.org“, Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in
Deutschland, der bisherige Leiter des Planungsstabs des Auswärtigen Amts, Thomas
Bagger, und der Vizepräsident des Europa-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff.
Nachts und Nebenbei
ASSISTENTENREIHE
Fünf Jahre „Nachts und Nebenbei“ – und die cross-disziplinäre Reihe zwischen
Theater, Musik, Performance, Pop und Party geht weiter! Unterstützt von Schauspielern des Ensembles und vielen anderen bespielen die Assistenten des
Residenztheaters aus den Bereichen Regie, Dramaturgie, Bühnenbild und Kostüm einmal im Monat zu fortgeschrittener Stunde das Marstall Café, zeigen kleine
Szenen, veranstalten Konzerte, bauen Installationen oder laden Überraschungsgäste ein. Dabei bedienen sie sich gerne der Stücke im Repertoire, denken sie weiter
und erzählen, was es nicht auf die Bühne geschafft hat. Am Ende haben die Abende mit der Vorlage zwar meist nur noch den Titel gemein – umso verlässlicher wartet jedoch stets die Bar des Marstall Cafés mit erfrischenden Kaltgetränken auf die
anschließende Feierei.
77
Repertoire
Antigone
SOPHOKLES
HANS NEUENFELS
MITARBEIT REGIE PHILIPP LOSSAU
BÜHNE KATRIN CONNAN
KOSTÜME MICHAELA BARTH
KOMPOSITION ARNO WASCHK
Balkan macht
frei
VON
REGIE
VON
OLIVER FRLJIC
REGIE + BÜHNE + MUSIK
OLIVER FRLJIC
KATJA KIRN
KOSTÜME
Der
Der
Schweinestall Weibsteufel
PIER PAOLO PASOLINI
IVICA BULJAN
MITARBEIT REGIE ROBERT WALTL
BÜHNE ALEKSANDAR DENIC
KOSTÜME ANA SAVIC GECAN
MUSIK MITJA VRHOVNIKSMREKAR
VON
REGIE
Die
schmutzigen
Hände
JEAN-PAUL SARTRE
REGIE MARTIN KUSEJ
VON
BÜHNE + KOSTÜME
STEFAN HAGENEIER
MUSIK BERT WREDE
Faust
Die
Troerinnen
EURIPIDES /
JEAN-PAUL SARTRE
REGIE TINA LANIK
VON
BÜHNE + KOSTÜME
STEFAN HAGENEIER
VIDEO + MUSIK
FLORIAN SCHAUMBERGER
Geächtet
AYAD AKHTAR
ANTOINE UITDEHAAG
BÜHNE MOMME RÖHRBEIN
KOSTÜME HEIDE KASTLER
MUSIK HET PALEIS VAN BOEM
VON
JOHANN WOLFGANG
GOETHE
REGIE MARTIN KUSEJ
BÜHNE ALEKSANDAR DENIC
KOSTÜME HEIDI HACKL
MUSIK BERT WREDE
In einem
Jahr mit
13 Monden
RAINER WERNER
FASSBINDER
REGIE AURELIUSZ SMIGIEL
BÜHNE MARTIN EIDENBERGER
KOSTÜME LARISSA PICHLER
SOUND DOMINIC
VON NORDHEIM
VON
78
OSCAR WILDE
MARIUS VON
MAYENBURG
BÜHNE + KOSTÜME NINA WETZEL
MUSIK NILS OSTENDORF
VIDEO SÉBASTIEN DUPOUEY
Der
Geldkomplex
FRANZISKA GRÄFIN ZU
REVENTLOW
REGIE JÜRGEN KUTTNER
BÜHNE KATI SEIBERT
KOSTÜME NINA GUNDLACH
VIDEO MEIKE EBERT
NACH
Die
Räuber
Insgeheim
Lohengrin
VON RICHARD WAGNER,
ALVIS HERMANIS UND ANDEREN
REGIE + BÜHNE ALVIS HERMANIS
MITARBEIT BÜHNE BÄRBEL KOBER
KOSTÜME CÁTIA PALMINHA
MUSIKBERATUNG RUDOLF
GREGOR KNABL
FRIEDRICH SCHILLER
REGIE + BÜHNE ULRICH RASCHE
KOMPOSITION ARI BENJAMIN
MEYERS
KOSTÜME HEIDI HACKL
VON
ALEXANDER WEISE
SABINE MÄDER
MITARBEIT BÜHNE
VON
ÖDÖN VON HORVÁTH
REGIE DAVID BÖSCH
BÜHNE PATRICK BANNWART
KOSTÜME CÁTIA PALMINHA
MUSIK KARSTEN RIEDEL
Iwanow
ANTON TSCHECHOW
MARTIN KUSEJ
BÜHNE ANNETTE MURSCHETZ
KOSTÜME HEIDE KASTLER
MUSIK BERT WREDE
VON
REGIE
EUGENE O´NEILL
THOMAS DANNEMANN
BÜHNE JOHANNES SCHÜTZ
KOSTÜME REGINE STANDFUSS
MUSIK KONRAD HEMPEL
VON
REGIE
König Ödipus
SOPHOKLES
MATEJA KOLEZNIK
BÜHNE RAIMUND ORFEO VOIGT
KOSTÜME ALAN HRANITELJ
MUSIK MITJA VRHOVNIKSMREKAR
CHOREOGRAPHIE MATIJA FERLIN
LUKAS MOODYSSON
ANJA SCZILINSKI
BÜHNE BÄRBEL KOBER
KOSTÜME EVA BIENERT
MUSIK SONNY THET
CHOREOGRAPHIE ALAN BROOKS
VIDEO VANESSA HAFENBRÄDL
Nora
oder Ein
Puppenheim
HENRIK IBSEN
MATEJA KOLEZNIK
BÜHNE RAIMUND
ORFEO VOIGT
KOSTÜME AXEL AUST
MUSIK MITJA VRHOVNIKSMREKAR
CHOREOGRAPHIE MAGDALENA
REITER
VON
REGIE
Philoktet
Jagdszenen
aus
Niederbayern
MARTIN SPERR
MARTIN KUSEJ
BÜHNE ANNETTE MURSCHETZ
KOSTÜME HEIDE KASTLER
MUSIK BERT WREDE
VON
REGIE
WILLIAM SHAKESPEARE
REGIE ANDREAS KRIEGENBURG
BÜHNE HARALD B. THOR
KOSTÜME ANDREA SCHRAAD
HEINER MÜLLER
REGIE IVAN PANTELEEV
Mauser
VON
HEINER MÜLLER
REGIE + BÜHNE + MUSIK
OLIVER FRLJIC
SANDRA DEKANIC
KOSTÜME
Tartuffe
VON MOLIÈRE
MATEJA KOLEZNIK
BÜHNE RAIMUND
ORFEO VOIGT
KOSTÜME ALAN HRANITELJ
MUSIK MITJA VRHOVNIKSMREKAR
CHOREOGRAPHIE MATIJA FERLIN
REGIE
Wir sind
Gefangene
Mensch
Meier
BÜHNE + KOSTÜME
JOHANNES SCHÜTZ
Rückkehr in
die Wüste
BERNARD-MARIE KOLTÈS
AMÉLIE NIERMEYER
BÜHNE ALEXANDER
MÜLLER-ELMAU
KOSTÜME ANNELIES VANLAERE
KOMPOSITION FABIAN KALKER
VIDEO JAN SPECKENBACH
FRANZ XAVER KROETZ
REGIE DAVID BÖSCH
BÜHNE PATRICK BANNWART
KOSTÜME CÁTIA PALMINHA
MUSIK KARSTEN RIEDEL
VON
Vor dem
Ruhestand
OSKAR MARIA GRAF
ROBERT GERLOFF
BÜHNE MAXIMILIAN LINDNER
KOSTÜME JOHANNA HLAWICA
MUSIK RUDOLF GREGOR KNABL
VIDEO STEFAN MUHLE +
MARIE-LENA EISSING
NACH
REGIE
Lehman
Brothers.
Aufstieg
und
Fall einer
Dynastie
STEFANO MASSINI
REGIE MARIUS
VON MAYENBURG
BÜHNE + KOSTÜME NINA WETZEL
MUSIK MALTE BECKENBACH +
NILS OSTENDORF
VIDEO SÉBASTIEN DUPOUEY
VON
Phädras
Nacht
MARTIN KUSEJ +
ALBERT OSTERMAIER
REGIE MARTIN KUSEJ
BÜHNE ANNETTE MURSCHETZ
KOSTÜME HEIDI HACKL
MUSIK MITJA VRHOVNIKSMREKAR
EIN PROJEKT VON
THOMAS BERNHARD
REGIE TINA LANIK
BÜHNE MAXIMILIAN LINDNER
KOSTÜME JOHANNA HLAWICA
VON
Wir sind
jung.
Wir sind
stark.
NACH DEM FILM VON
BURHAN QURBANI
VON
BÜHNE + KOSTÜME
POLLY LAPKOVSKAJA
Macbeth
REGIE
ARTHUR MILLER
TINA LANIK
KOMPOSITION + LIVE-SOUND
BÜHNE + KOSTÜME
STEFAN HAGENEIER
VON
REGIE
STEFAN HAGENEIER
JOEL POMMERAT
TINA LANIK
REGIE
Lilja 4-ever
Hexenjagd
VON
VON
BÜHNE
NACH
CHORLEITUNG
VON
CORINNA VON RAD
RALF KÄSELAU
KOSTÜME SABINE
BLICKENSTORFER
MUSIK JÜRG KIENBERGER +
MATTHIAS LOIBNER
REGIE
EINE INSZENIERUNG DER INTERGROUP
Die bitteren
Tränen der
Petra
Eines langen
von Kant
Tages
Reise in die
Nacht
Glaube
Liebe
Hoffnung
Kreise /
Visionen
VON
REGIE
RAINER WERNER
FASSBINDER
REGIE MARTIN KUSEJ
BÜHNE ANNETTE MURSCHETZ
KOSTÜME HEIDI HACKL
MUSIK JAN FASZBENDER
Kongress der
Autodidakten
REGIE
VON
KARL SCHÖNHERR
REGIE MARTIN KUSEJ
BÜHNE MARTIN ZEHETGRUBER
KOSTÜME HEIDE KASTLER
MUSIK BERT WREDE
VON
REGIE
VON
BUNBURY
oder
VON DER
NOTWENDIGKEIT,
ERNST
ZU SEIN
2017 2018
UND DEM DREHBUCH VON
MARTIN BEHNKE UND
BURHAN QURBANI
Wer hat
Angst vor
Virginia
Woolf?
VON
EDWARD ALBEE
MARTIN KUSEJ
REGIE
BÜHNE + KOSTÜME
JESSICA ROCKSTROH
EINE INSZENIERUNG DER INTERGROUP
REGIE
ANJA SCZILINSKI
BÜHNE + KOSTÜME
PETER N. SCHULTZE
MUSIK KILIAN UNGER
VIDEO MARIE-LENA EISSING
VON
REGIE
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Thomas
Lettow
„Ich bin eigentlich
nie enttäuscht.“
Christian Schopp ist im Vorstand der
Freunde des Residenztheaters und findet gescheiterte
Inszenierungen genauso interessant wie gelungene.
www.residenztheater.de
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