Wichtige Medikamente ultrakurz Michael Jelden 17. Juni 2016 In diesem Skript gilt die Devise: Häufiges ist häufig, Seltenes ist selten. Häufiges sollte man wirklich wissen, Seltenes nachsehen zu müssen ist keine Schande. Die Auswahl der Medikamente in diesem Skript basiert auf den erfahrungsgemäß an häufigsten Präparaten aller Organsysteme und zum Teil auf der „Liste der unentbehrlichen Arzneimittel“ der Weltgesundheitsorganisation WHO 1 . Die häufigsten Produktnamen führen in der Regel farbig gesetzt die Einträge an, kursiv gesetzt sind dahinter Substanznamen und/oder Stoffklasse. Wo Substanzname und Medikamentenname identisch sind, ist der führende Eintrag farbig und kursiv gesetzt. Die Hinweise zu Dosierungen sind auch nur als Hinweise zu verstehen. Es finden sich dort die am häufigsten verwendeten Dosierungen (wenn nicht anders angegeben für Erwachsene), nicht aber die Änderungen bei bestimmten Krankheitsbildern, Gewichtsadaptationen, Anpassungen bei Niereninsuffizienz usw. Korrekturen, Anmerkungen, Ergänzungen sowie Bewerbungen zur Aufnahme neuer Arzneimittel bitte an ๐๐๐๐๐๐@๐๐๐๐๐.๐๐๐. Inhaltsverzeichnis Herz, Blutdruck Herzinsuffizienz . Hypertonie . . . Myokardinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Antibiotika, Virostatika, 2 Antimykotika, Anthelminthika . 3 4 Antikoagulanzien . . . . . . . . . . . . 16 20 Endokrinologie, Stoffwechsel . . . . . Diabetes mellitus . . . . . . . . . . . . 6 Neurologie und Psychiatrie . . . 6 Zytostatika, Immunsystem, Haut 9 Vegetatives Nervensystem . . . . 9 Antidota, Notfallmedikamente . 11 11 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . 31 Analgetika, Anästhetika . . . . . . . . 14 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Diuretika . . . . . . . . . . . . . . . . Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . Lunge und Atemwege . . . . . . . . . Verdauungstrakt . . . . . . . . . . . . 1 http://www.who.int/selection_medicines/list/en/ . . . 24 . . . 26 . . . 28 . . . 29 2 Wichtige Medikamente Herz, Blutdruck Pharmakotherapie der Herzinsuffizienz Die Herzinsuffizienz wird nach Beschwerdebild eingeteilt in die NYHA Stadien I-IV2 : NYHA-Stadium I II III IV Subjektive Beschwerden Beschwerdefreiheit, normale körperliche Belastbarkeit Beschwerden bei stärkerer körperlicher Belastung Beschwerden schon bei leichter körperlicher Belastung Beschwerden in Ruhe Die Therapie erfolgt wenn möglich kausal (z. B. durch Operation eines Vitiums, Therapie einer Rhythmusstörung usw.), ansonsten symptomatisch durch Medikamente. DIe Zielfrequenz der medikamentösen Therapie ist 70/min. Folgende Substanzgruppen kommen hierzu in Frage: • ACE-Hemmer z. B. Ramipril: Hemmen das ACE und dadurch die Umsetzung von Angiotensin I in Angiotensin II3 . Dadurch wird auch der Abbau von Bradykinin gehemmt, wodurch dieses kumuliert. Dadurch werden die meisten der Nebenwirkungen der ACE-Hemmer erklärt, auch der trockene Husten, der eine häufige Ursache für die Notwendigkeit des Absetzens einer ACE-Hemmer-Therapie ist. Weitere Nebenwirkungen sind Hyperkaliämie, und Nierenversagen (cave: Nierenarterienstenose!) ACE-Hemmer sind außerdem kardioprotektiv und führen zu verminderter Proteinausscheidung. Sie halten so das Fortschreiten einer Nierenerkrankung auf und wirken dadurch nephroprotektiv. ACE-Hemmer werden in jedem Stadium der Herzinsuffizienz gegeben, im ersten Stadium alleine. Bei Unverträglichkeit werden sie ersetzt durch ๐ด๐1 -Antagonisten. • ๐ด๐1 -Antagonisten 4 (= Angiotensin-Rezeptorblocker, Sartane), z. B. Losartan, hemmen die Wirkung von Angiotensin II an seinem Rezeptor und sind eine Weiterentwicklung der ACE-Hemmer. Sie sind teurer als ACE-Hemmer und werden daher nur verschrieben, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. Auch sie haben nephroprotektive und kardioprotektive Wirkung. ACE-Hemmer und Aldosteronantagonisten können zu Hyperkaliämie führen! • Betablocker (z. B. Metoprolol) schützen das Herz vor schädlicher Katecholaminwirkung, senken die Herzfrequenz, haben eine anitiischämische Wirkung und verhindern die Herunterregulierung der Betarezeptoren am Herzen. Bei Herzinsuffizienz werden insbesondere Betablocker ohne ISA5 gegeben, z. B. Metoprolol6 . Dadurch kann die 2 NYHA: New York Heart Association 3 Übrigens bewirkt Angiotensin II auch eine lokale Strukturveränderung und Fibrosierung des Herzmuskels (=Remodeling). Durch diese neurohumorale Aktivierung kommt es zur weiteren Verschlechterung der Herzleistung 4 Kurz für: Angiotensin-II-Rezeptor-Subtyp-1-Antagonisten 5 ISA: Intrinsische sympathikomimetische Aktivität. Betablocker mit ISA sollen verhindern, daß der Patient lethargisch wird . . . 6 . . .oder Bisoprolol oder Carvedilol 3 Wichtige Medikamente Mortalität um ca. 35% gesenkt werden. Komplikationen sind Verschlechterung der Herzinsuffizienz, Blutdruckabfall, Bradykardie und Verschlechterung eines bestehenden Asthma bronchiale. Carvedilol wirkt fast nur Frequenzsenkend und kaum auf den Blutdruck und kann daher bei hypotensiven Tachykardien gegeben werden. Betablocker müssen bei Herzinsuffizienz sehr vorsichtig eindosiert werden, da der Patient sonst möglicherweise dekompensiert. Werden Betablocker nicht toleriert oder eichen se nicht aus um die Ziel-Frequenz von 70 zu erreichen, so kann der Funny-Channel-Modulator Ivabradin eingesetzt werden. • Diuretika: siehe Kapitel „Diuretika“. Bei Herzinsuffizienz werden insbesondere ACEHemmer, Thiazide und Aldosteronantagonisten gegeben. • Ivabradin ist ein ๐ผ๐ -Kanalblocker, der bei Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz und einen Sinusrhythmus > 75/Min. prognoseverbessernd wirkt. • Herzgykoside wie Digitalis werden insgesamt fast gar nicht mehr verordnet, mit Ausnahme bei persistierendem Vorhofflimmern. Sie bewirken einen intrazellulären ๐ ๐+ -Anstieg durch Hermmung der ๐ ๐+ /๐ถ๐๐ 2 +-ATPase. Daraus ergibt sich eine bessere elektromechanische Kopplung und dadurch ein positiver Effekt auf Inotropie, Bathmotropie, Chronotropie und Dromotropie7 Herzglykoside haben eine geringe therapeutische Breite: Das Verhältnis von therapeutischer und toxischer Dosis ist etwa 1 : 1,5-2. Einem digitalisierten Patienten darf nie Kalzium i.v. gegeben werden → Gefahr von Tachyarrhythmie bis zum Kammerflimmern! Therapieschema in Abhängigkeit des NYHA-Stadiums: NYHA-Stadium ACE-Hemmer/๐ด๐1 -A. Betablocker Diuretika Aldosteronantagonisten Ivabradin Digitalis I x (x) II x x (x) x x III x x x x x x IV x x x x x x Pharmakotherapie der arteriellen Hypertonie Die Therapie des Bluthochdrucks richtet sich immer nach den Begeliterkrankungen. Prinzipiell glit: Die 5 Medikamente der Wahl sind: ACE-Hemmer, AT1 -Antagonisten, Thiazide, langwirkende Kalziumantagonisten und Betablocker. ACE-Hemmer und AT1 -Antagonisten können das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie und nicht-diabietischer Nierenerkrankungen aufhalten, wobei zu beachten ist, 7 Zur Wiederholung: Inotropie: Kontraktilität des Herzens (=Kraft) Bathmotropie: Erregbarkeit Chronotropie: Herzfrequenz (Vaguswirkung) Dromotropie: Leitungsgeschwindigkeit 4 Wichtige Medikamente daß die Kombination aus Betablockern und Diuretika zur Verschlechterung der diabetische Stoffwechsellage führen kann. Aufgrund des zirkadianen Rhythmus und der daraus resultierenden Blutdruckschwankungen im Verlauf des Tages sollten Antihypertensiva morgens nach dem Wachwerden eingenommen werden (weitere Dosen evtl. im Tagesverlauf in Abhängigkeit vom RR-Profil). Nächtliche Hypotonien sollen vermieden werden, daher abends eher keine Dosis. Empfohlene Zweier-Kombinationen: Diuretikum plus Betablocker Kalziumantagonist ACE-Hemmer oder Sartan oder Kalziumantagonist plus Betablocker ACE-Hemmer oder Sartan Kommt es nach Austestung der verschiedenen Zweierkombinationen nicht zur RRNormalisierung kann man ein geeignetes 3. Antihypertonikum dazunehmen. Die beste Kombination hierfür ist wahrscheinlich Diuretikum + Kalziumantagonist + ACE-Hemmer/๐ด๐1 Antagonist. Mögliche Reserveantihypertonika sind ๐ด๐๐โ๐1 -Rezeptorenblocker wie Prazosil, ๐ด๐๐โ๐2 Rezeptoragonisten wie Clonidin oder Renininhibitoren wie Aliskiren. Akuttherapie des Myokardinfarktes Morphine, O2 , Nitro, ASS, Beta-Blocker, Heparin. Merksatz: Monas BH. Hochlagern des Oberkörpers (=Herzschocklage) kann aber auch nicht schaden. . . Beloc zoc Metoprolol. Am häufigsten (kardioselektiver) verschriebener Betablocker ohne ISA. Sollten nicht mit ๐ถ๐2+ -Antagonisten (z. B. Verapramil) kombiniert werden → Gefahr des totalen AV-Blocks8 . Bisoprolol (Biso, Concor) ist ebenfalls ein kardioselektiver Betablocker ohne ISA. Beide gibt es auch in Kombination mit Hydrochlorothiazid (Beloc zoc comp., Biso comp.). Betablocker sind indiziert bei Hypertension und Herzinsuffizienz. Sie senken die Ruheherzfrequenz und den Blutdruck und schützen das Myokard von toxischer Katecholaminwirkung. Sie erhöhen die Filterwirkung am AV-Knoten und erschweren so das Auftreten kreisender Erregungen im Vorhof → Risiko für Kammerflimmern ↓, aber die Wirkung tritt erst nach Wochen ein. Kontraindikationen sind u. a. COPD, Asthma bronchiale und AV-Überleitungsstörungen. Die heute eingesetzten Betablocker sind meist kardioselektive ๐ฝ1 -Adrenorezeptorenblocker. Propranolol (psychiatrische UAWI9 : Depressionen) gehört zu den alten, nicht kardioselek- 8 Dies galt für die leitliniengerechte Therapie bis 2015. Die Lehrmeinung hat sich inzwischen gewandelt, sodass die Kombination aus Betablocker und Kalziumantagonist inzischen nicht mehr kritisch gesehen wird. 9 Unerwünschte Arzneimittelwirkung, a.k.a. Nebenwirkung Wichtige Medikamente tiven Betablockern und wirkt daher auch an ๐ฝ2 -Rezeptoren, die außer im Myokard auch in der glatten Muskulatur, Nerven- und Fettgewebe vorkommen. Propranolol wird heute fast nur noch eingesetzt bei portaler Hypertension und manifester Hyperthyreose. Nachteilig wirken sich Betablocker auf das Risiko einer Gewichtszunahme, den Lipidund den Glukosestoffwechsel aus. Ein kardioselektiver Betablocker mit ISA ist z. B. Selectol (Celiprolol). Metoprolol löst häufig ausgeprägte Albträume aus, weswegen er besonders für jüngere Patienten ungeeignet ist. Hier sollte man eher auf neuere Betablocker wie Nebivolol ausweichen. Betablocker werden zu Beginn der Therapie langsam aufdosiert bis die Wirkung ausreicht. Typische Dosierungen sind 23,75 mg oder 47,5 mg/d. Amiodaron Cordarex, komplexes Antiarrhythmikum (der Klasse III). Sehr sehr wirksames und zuverlässiges Medikament gegen Tachyarrhythmien (und kann deshalb auch zur medikamentösen Kardioversion eingesetzt werden)10 . Amiodaron blockiert K+ –, Na+ – und Ca2+ –Kanäle und verlängert so die Repolarisationszeit und senkt dadurch die Frequenz am Sinusknoten. Zusätzlich blockiert Amiodaron ๐ผ-Rezeptoren und dilatiert so die Koronarien. Cave bei Hyperthyreose (2 Iod-Atome!) und bradykarden Herzrhythmusstörungen. Amiodaron wird langsam aufgesättigt, die typische Erhaltungsdosis ist 200 mg/d. Digitoxin und Digoxin, Herzglykoside, wirken positiv inotrop und negativ chronotrop. Sie werden heute nicht mehr standardmäßig verwendet, da Studien gezeigt haben, daß sie lediglich die Symptomatik verbessern, aber keinen positiven Effekt auf die Mortaliät haben. Digitoxin hat eine geringe therapeutische Breite, auch weil die Substanz eine sehr lange Halbwertszeit von ca. 7 Tagen (170 h) besitzt (HWZ von Digoxin: 1,5 Tage/35 h). Daher wird meist Digoxin benutzt, welches aber bei Niereninsuffizienz nicht gegeben werden sollte. Sie sind heute nur noch indiziert bei persistierendem Vorhofflimmern, aber auch bei Herzinsuffizienz im Stadium NYHA IV, früher auch bei supraventrikulärer Tachykardie und Arrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern und –flattern. Der Digoxinspiegel muß regelmäßig überprüft werden, da es bei Überdosierung zu Herzrhytthmusstörungen kommt. Der Digitoxinspiegel bedarf keiner regelmäßigen Überprüfung. Herzglykoside wirken (wahrscheinlich) über zwei Mechanismen: Durch partielle Hemmung der Na/K-ATPase: Intrazelluläres Na+ und ๐ถ๐2+ ↑→ Kontraktilität des Myokard↑, sowie durch Stimulation des Vagus-Kerns und Sensitivierung des Barorezeptorenreflexes. Positiv inotrop, bathmotrop, negativ chrono- und dromodrop, besonders indiziert bei zu schneller AV-Überleitung. Achtung: Kalzium und Digitalis wirken synergistisch! Daher einem digitalisierten Patienten niemals Kalzium i.v. geben! Digitoxin und Digoxin werden langsam aufdosiert. Die volle Wirkung von Digitoxin tritt erst nach ca. 1 Monat ein. Die typische Dosis beträgt 0,1 mg/d. Di volle Wirkung von Digoxin trott bereits nach ca. 8 Tagen ein, die typische Erhaltungsdosis ist 0,2-0,3 mg/d. 10 Natürlich unter Einhaltung genau derselben Leitlinien, die auch für die elektrische Kardioversion gelten, insb. TEE zum Ausschluß von Thromben. 5 Wichtige Medikamente Verapamil Kalziumkanalblocker, hemmt den langsamen, spannungsabhängigen Ca2+ Kanal. Verlangsamt dadurch die Geschwindigkeit der Depolarisation in Sinus- und AVKnoten und unterdrückt Nachpotentiale. Indiziert bei supraventrikulärer Tachykardie und Arrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern, arterieller Hypertonie und stabiler KHK. KI: AV-Block. Die typische Dosis beträgt 3 x 40-120 mg. Dosisreduktion um 50% bei Niereninsuffizienz. Adalat Nifedipin, ebenfalls ein Kalziumkanalblocker. Indiziert bei hypertensiver Krise, Hypertonie, stabiler KHK und M. Raynaud. Die typische Dosis beträgt 3 x 5-25 mg/d p.o. Am Perfusor werden 1-3 mg/h gegeben. Tripeltherapie der Herzinsuffizienz Die klassische Tripeltherapie bei Herzinsuffizienz besteht aus -Hemmer, Diuretikum und Digitalis, bei NYHA III am Besten in Kombination mit Spironolacton. Außerdem haben oberste Priorität die Gewichtsreduktion und Bewegung. Amlodipin Kalziumantagonist (vom Nifedipin-Typ), wirkt über periphere arterielle und venöse Vasodilatation → RR↓. Vor- und Nachlast und der ๐2 -Bedarf am Herzen wird gesenkt. Lange Halbwertszeit von 40 Stunden, lansgamer Wirkungseintritt. Die typische Dosierung beträgt 1 x 5-10 mg. Nitrolingual Nitrat, NO ist der potenteste Vasodilatator im Körper. Nitrosprays werden bei A.p.-Beschwerden und bei Myokardinfarkt eingesetzt. Sie sind auch das Mittel der Wahl bei Linksherzinsuffizienz mit Lungenstauung. Nitrospray auf der Haut kann auch bei schwieriger venöser Blutentnahme und beim Legen von Venenverweilkanülen gute Dienste leisten... Nicht kombinieren mit Sildenafil (Viagra), es droht massiver RR-Abfall wegen Vasodiliation. Beim A.p.-Anfall werden initial 2 Hübe gegeben, ggf. Wiederholung nach einer angemessenen Zeit. Clonidin Zentral wirksames Antihypertonikum, das über zentrale und periphere Stimulation postsynaptischer ๐ผ2 -Rezeptoren alle Mechanismen aktiviert, die zu einer RR-Senkung führen können. Negativ chronotrop, vasodilatatorisch, auch anagletisch bei neuropathischen Schmerzen. Indiziert bei hypertensiver Krise, bei Hypertonie und Tachykardie Clonidin wird eingeschlichen. Eine typische Dosierung beträgt dann 2-3 x 75-100 ๐g. Bei hypertensiver Krise werden 150 ๐g i.v./.s.c./i.m. gegeben, ggf. später nochmals 300 ๐g. Am Perfusor werden 0,1 mg/h eingestellt. Diuretika Allgemeines zu Diruretika • ACE-Hemmer z. B. Ramipril: Hemmen das ACE und dadurch die Umsetzung von Angiotensin I in Angiotensin II. Dadurch wird auch der Abbau von Bradykinin gehemmt, wodurch dieses kumuliert. Dadurch werden die meisten der Nebenwirkungen 6 Wichtige Medikamente der ACE-Hemmer erklärt, auch der trockene Husten, der eine häufige Ursache für die Notwendigkeit des Absetzens einer ACE-Hemmer-Therapie ist. Weitere Nebenwirkungen sind Hyperkaliämie, und Nierenversagen (cave: Nierenarterienstenose!) ACE-Hemmer wirken kardioprotektiv (indem sie das "Remodelling" des Myokards hemmen) und führen zu verminderter Proteinausscheidung. Sie halten so das Fortschreiten einer Nierenerkrankung auf und wirken dadurch nephroprotektiv. ACE-Hemmer werden in jedem Stadium der Herzinsuffizienz gegeben, im ersten Stadium alleine. Bei Unverträglichkeit werden sie ersetzt durch ๐ด๐1 -Antagonisten. • ๐ด๐1 -Antagonisten 11 (= Angiotensin-Rezeptorblocker, Sartane), z. B. Losartan, hemmen die Wirkung von Angiotensin II an seinem Rezeptor und sind eine Weiterentwicklung der ACE-Hemmer. Sie sind teurer als ACE-Hemmer und werden daher nur verschrieben, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. Auch sie haben nephroprotektive und kardioprotektive Wirkung. ACE-Hemmer und Aldosteronantagonisten können zu Hyperkaliämie führen! • Thiazide wie Hydrochlorothiazid (HCT) blockieren den ๐ ๐+ -๐ถ๐-Kotransport am frühdistalen Tubulus. Dabei geht Natrium12 , aber auch Kalium verloren. Sie wirken auch noch bei stark eingeschränkter GFR, wenn auch nicht mehr so gut. In hoher Dosierung hemmen Thiazide auch die Carboanhydrase. • Schleifendiuretika wie Furosemid blockieren den ๐ ๐+ /๐พ + /2๐ถ๐− -Carrier im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife. Dadurch wird bis zu40% des Natriums ausgeschieden. Furosemid führt auch zu einer direkten Dilatation der Venen, wodurch eine Lungenstauung noch vor Eintritt der diuretischen Wirkung entlastet wird → Mittel der Wahl bei Rechtsherzinsuffizienz. Schleifendiuretika wirken auch noch bei einer GRF von < 5ml/min. Die Diurese setzt nach i.v.-Gabe innerhalb 5-10 Minuten ein, die Halbwertszeit beträgt unter 6 Stunden. Im Verlauf einer Behandlung kann sich durch kompensatorische Resorptionssteigerung die Wirkung abschwächen → Diuretikaresistenz. Eine andere häufige Ursache für Diuretikaresistenz ist die Einnahme von NSAR oder Hyponatriämie. • Aldosteronantagonisten (z. B. Spironolacton) sind kaliumsparende Diuretika mit generell eher geringer diuretischer Wirkung. Da es sich um synthetische Corticoide handelt, treten möglicherweise sytemische Nebenwirkungen wie Gynäkomastie oder Amenörrhöe auf. Durch die sequenzielle Nephronblockade (z. B. üblich bei der Behandlung von Ödemen) kann eine Diuretikaresistenz (cave: Stärkerer Verlust von Kalium und Magnesium) durchbrochen werden. Dabei werden Schleifendiuretika mit einem Thiazid kombiniert. Da ein Diuretikum nur an einem Teil des Tubulussystems angreift und somit in weiter distal gelegenen Abschnitten eine verstärkte Rückresorption auftreten kann, ist die sequenzielle Nephronblockade durch zwei (oder mehr) Diuretika mit unterschiedlichem Angriffsort ein pathophysiologisch einleuchtendes Konzept. Seine klinische Relevanz wird 11 Kurz für: Angiotensin-II-Rezeptor-Subtyp-1-Antagonisten 12 bis zu 15% des glomerulär gefilterten Natriums 7 Wichtige Medikamente beispielsweise bei der Behandlung von Niereninsuffizienten mit der Kombination eines Schleifendiuretikums und einem Thiazid deutlich: Niedrige Dosen der Kombination sind wirksamer und zugleich nebenwirkungsärmer als die (teilweise noch immer durchgeführte) hochdosierte Monotherapie mit einem Schleifendiuretikum13 . Lasix Furosemid, Schleifendiuretikum. Hemmung der Rückresorption von Na+ , verstärkte Ausscheidung von Na+ , Mg2+ K+ und Ca2+ . Wirkt auch relaxierend an den Gefäßen. Der Säure-Basen-Haushalt wird durch H+ -Ausscheidung in Richtung metabolischer Alkalose verschoben. Torasemid hat den gleichen Wirkmechanismus, wirkt aber nahezu doppelt so stark. Bemerkung: Bei längerer Behandlung mit Schleifendiuretika verringert sich die Wirkung aufgrund kompensatorisches Resorpionssteigerung im distalen Tubulus → Diuretikaresistenz. Hier darf nicht die Dosis des Schleifendiuretikums gesteigert werden, sondern man kombiniert es mit einem Thazid. Die typische orale Dosis beträgt 20-80 mg/d in 2-4 Einzeldosen vor dem Essen. Für forcierte Diurese werden 20-40 mg in einer Infusion gegeben, Perfusoren laufen mit 50-100 mg/h. Delix Ramipril , ACE-Hemmer (wie alle Medikamente mit der Endung -pril). Senkt die Konzentration von Angiotensin-II → Aldosteron↓ → RR↓, peripherer Gefäßwiderstand↓. Indiziert bei Hypertonie, bei Z.n. Myokardinfarkt, diabetischer Nephropatie mit Proteinurie. Haben auch antidiabetogene und nephroprotektive Wirkung. UAWI: Reizhusten, Hyperkaliämie. KI: Schwangerschaft (→ Beloc), Nierenarterienstenose (absolute KI). Delix wird aufdosiert von initial 1 x 2,5 mg/d auf 1 x 2,5-5 mg/d nach 2 Wochen. Dosisredukion bei Niereninsuffizienz. Hydrochlorothiazid HCT, Thiaziddiuretikum, hemmt die Na+ Rückresorption am distalen Tubulus → vermehrte Na+ -Ausscheidung, Hemmung der Carboanhydrase. Cave: ๐ ๐ 2+ und ๐พ + -Verlust, Ca2+ -Retention, Hypo- und Hyperkaliämie möglich. Die typische Dosierung beträgt 1 x 12,5 - 25 mg/d. Bei Niereninsuffizienz Dosisreduktion um 50%. Ramipril und Hydrochlorothiazid werden häufig als Kombinationspräparat verwendet (z. B. Delix plus). Losartan Sartan = Angiotensin-II-Rezeptorantagonist = AT-II-Blocker = AT-I-Antagonist. RR↓. Gerne auch in Kombination mit Amlodipin und/oder HTC (s. Diuretika). Typische Dosierung: Bei Hypertonie 1 x 50 mg/d, bei Herzinsuffizienz beginnt man mit 1 x 12,5 mg/d, nach 1 Woche 1 x 25 mg, ab der 3. Woche 1 x 50 mg. Spironolcaton Aldosteronantagonist und schwach wirksames kaliumsparendes Diuretikum, das die Na+ -Rückresorption und K+ – und H+ –Sekretion im Sammelrohr hemmt. Oft als Kombinationspräparat mit Furosemid oder HTC. Typische Dosierung: 100-200 mg/d p.o. 13 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sequenzielle_Nephronblockade 8 Wichtige Medikamente Amilorid Schwach wirksames kaliumsparendes Diuretikum, das den Austausch von Na+ gegen K+ im Sammelrohr hemmt →Natriurese bei reduziertre Kaliurese. Meist als Kombinationspräparat mit HTC. Typische Dosierung des Kombipräparates: 1 x 5/50 mg /d ( 12 - 1 Tablette). Lunge und Atemwege Salbutamol Inhalatives ๐ฝ2-Sympathomimetikum, als Bronchospasmolytikum bei Asthma bronchiale und chronischer Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem. Salbutamol bewirkt eine rasch einsetzende und lang andauernde Entspannung der glatten Muskulatur in den Bronchien. Typische Dosierung bis zu 5 x 2 Hübe. Im Anfall alle 20 min. 4-8 Hübe. Budesonid Inhalatives synthetisches Glucocorticoid, zur Entzündungskontrolle in der Behandlung von Asthma bronchiale, bei COPD ab GOLD III-IV, auch im Falle von Exazerberationen. Auch bei allergischer Rhinitis (und entzündlichen Darmerkrankungen). Typische Dosierung 2 x 200-800 ๐g. Atrovent Ipratropiumbromid, inhalatives Anticholinergikum (=Parasympathikolytikum) zur Behandlung von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale oder COPD. Blockiert kompetitiven die Erregungsleitung am mACh-Rezeptor. Es wirkt vor allem lokal und verhindert die Konstriktion der Bronchialmuskulatur. Typische Dosierung 3 x 2 Hübe/d. Im Anfall: In Kombination mit Salbutamol alle 20 min. jeweils 4-8-Hübe. Verdauungstrakt Buscopan Butylscopalamin, Parasympatikolytikum, das als kompetetiver m-Cholinorezeptorantagonist an der glatten Muskulatur abdomineller Hohlorgane wirkt → Relexation. Indiziert bei gastrointestinalen Spasmen und Spasmen von Gallenwege (z. B. bei Galenkoliken), ableitenden Harnwegen und weiblichen Sexualorganen (z. B. prämenstruelles Syndrom) sowie zur Erleichterung von endoskopischen Untersuchungen. In der Palliativmedizin zur Linderung des präfinalen Lungenödems. UAWI: Periphere anticholinerge Wirkung → Hemmung der Schleimproduktion im Verdauungstrakt (cave: GIT-Ulcera), Mydriasis, Hemmung der Schweiss- und Speichelproduktion, gelangt nicht ins ZNS. Bemerkungen: Alle Schweissdrüsen werden rein sympathisch innerviert. Ekkrine Schweissdrüsen benützen Acetylcholin (ACh) als prä- und prostsynaptischen Neurotransmitter, apokrine Schweissdrüsen besitzen präsynaptisch cholinerge, postsynaptisch aber adrenerge Rezeptoren. Typische Dosierung i.v.: 1-2 x 20 mg/d i.v. oder p.o.: 3-5 x 10-20 mg/d. 9 Wichtige Medikamente Metoclopramid MCP, Prokinetikum, Antiemetikum: Wirkt gegen Übelkeit und Erbrechen. Zentraler ๐ท2 -Rezeptor-Antagonist14 , führt zur Freisetzung von ACh mit Stimulation von 5-HT-Rezeptoren (5-Hydroxytryptamin=Serotonin) und damit zur Beschleunigung der Magen- und Darmentleerung mit Tonuserhöhung des unteren Ösophagussphinkters und antiemetischem Effekt. KI: Parkinsonoid, extrapyramidale Störungen. MCP ist in der bisher üblichen Dosierung von 10 mg/ml seit Mai 2014 nicht mehr verkehrsfähig (Beschluß des EuGH). Typische Dosierung p.o. 1-3 x 20-30 mg/d, i.v. 1-3 x 10 mg. Motilium Domperidon, ähnliches Wirkspektrum wie Metoclopramid. Peripherer ๐ท2 -Rezeptorantagonist mit antiemetischen Eigenschaften, der die Blut-Hirn-Schranke praktisch nicht durchdringt (das muss er auch nicht, denn die Area postrema liegt nicht hinter der Blut-Hirn-Schranke). Dadurch Beschleunigung der Magen- und Darmentleerung mit Tonuserhöhung des unteren Ösophagussphinkters und antiemetischer Effekt. Als Akutmedikation sublinguale Applikation (Motilium lingual). Typische Dosierung 3 x 10 mg/d. Vomex A Dimenhydrinat, ๐ป1 –Antihistaminikum, das antiemetisch wirkt durch kompetitive Verdrängung von Histamin an den ๐ป1 –Rezeptoren. Indiziert bei Übelkeit und Erbrechen, Prophylaxe bei Reisekrankheit. Weitere Wirkungen: Gefäßerweiterung↓, Kapillarpermeabilität↓, stark (zentral) sedierend durch zentrale Dämpfung des Parasympathikus. Typische Dosierung p.o. 3-4 x 50 mg/d, i.v. 1-2 x 62 mg/d. Gegen Reiseübelkeit 3 x 20-50 mg p.o., Kinder 5 mg/kg KG in 4 ED, ab 14 Jahren Erwachsenendosis. Scopolamin Antagonist am muscarinischen ACh-Rezeptor, als transdermales Pflaster (Scopoderm) gegen Reisekrankheit, aber auch symptomatisch bei Nausea, z. B. bei Entzugssymtomatik von Antidepressiva. Typische Anwendung: Pflaster 5-6 h vor Reisebeginn auf der Haut anbringen. Imodium Loperamid, indiziert bei Diarrhoe. Nicht ZNS-gängiges Opioid, das die Darmperistaltik hemmt → Darmentleerung und Diarrhoe↓, Resorption von ๐ป2 ๐ und Elektrolyten↑. Kein Mißbrauchspotential oder Suchtgefahr (der ABC-Transporter an der Blut-HirnSchranke kann aber duch Chinin gesätigt werden, dann gelangt Loperamid ins ZNS → zentrale Opioid-Wirkung. . .) Typische Dosierung p.o. 1 x 4 mg/d, dann 2-4 mg bei jedem erneuten flüssigen Stuhl bis max. 12 mg/d. Sab simplex Dimeticon, nicht resorbierbares Siliziumpolymer, vermindert die Schaumbildung im Magen-Darm-Trakt durch Herabsetzung der Oberflächenspannung → Gasblasen im Darmbrei zerfallen, Gase können von der Darmwand resorbiert und eliminiert werden. Indiziert als Karminativum bei Meteorismus. Dimeticon hemmt nicht die Darmgasbildung! Wird auch als Lösung gegen Kopfläuse verwendet. 14 Dopamin2 -Rezeptor 10 Wichtige Medikamente Omeprazol/Nexium Irreversible Inhibitoren der ๐ป + /๐พ + -ATPase (“Protonenpumpe”, daher Protonenpumpenhemmer=PPI), die zugelassenen Präparate unterscheiden sich kaum. Durch die Verminderung der Säurekonzentration im Magen erschwerte ๐น ๐2 +-Resorpion. Auch ändert sich die Zusammensetzung des gastrointesinalen Mikrobioms. Da ein stationärer Klinikaufenthalt immer körperlichen Stress bedeutet (der GIT-Ulcera zur Folge haben kann) wird standardmäßig meist täglich Omeprazol gegeben. Kann durch Abschwächung der chemischen Immunabwehr durch die Magensäure Clostridieninfekte begünstigen. Auch bei Eradikationstherapie bei H. pylori mit Amoxicillin und Clarythromyzin („French Triple“). Typische Dosierung p.o. 1 x 20-40 mg/d. Ranitidin ๐ป2 –Antihistaminikum zur Kontrolle der Magensäureproduktion. Indiziert bei Sodbrennen, zur Behandlung der Refluxkrankheiten und zur Magengeschwür-Prophylaxe Obwohl nahezu alle Organe ๐ป2 –Rezeptoren besitzen, sind die Wirkungen auf andere Organe kaum nachweisbar. Typische Dosierung p.o. 1 x 150-300 mg abends. Movicol Abführmittel, das Fasern enthält, die den Stuhl weich machen, das Stuhtvolumen vergrößern und dadurch die Ausscheidung bei Konstipation erleichtern. Bei habitueller Konstipation wirken auch faserreiche Kost (gleicher Effekt) sowie Bewegung (z. B. spazieren) erleichternd. Anwendung: 1-3 x täglich 1 Beutel in Wasser auflösen (und trinken). KleanPrep, KoloPrep Abführpräparate als Kombination mehrerer Abführmittel, zur Vorbereitung von Koloskopie. Enthält osmotisch wirksame Salze (z. B. Natriumsulfat aka Glauber-Salz), Gleitmittel (Polyethylenglykol), aufquellende Fasern (Macrogole). Endokrinologie, Stoffwechsel Pharmakotherapie des Diebetes mellitus In vielen Fällen ist die beste Therapie bei Diabetes mellitus II Bewegung: Bei 10.000 Schritte pro Tag, am Besten mit Schrittzähler, könnten bei vielen Patienten die oralen Antidiabetika bald weggelassen werden. Außerdem hat die Gewichtsreduktion einen gewissen Stellenwert. Da dies nicht jedem Patienten gelingt, kommen für die orale medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus II folgenden Medikamentengruppen in Frage: • Biguanide, z. B. Metformin. DAS Medikament bei D.m. II, das den Appetit und die hepatische Glukoneogenese hemmt, die Glucoseaufnahme im Darm bremst und Glukoseaufnahme in Muskelzellen steigert. • ๐ผ-Glucodisadsehemmer wie Acarbose hemmen die zuckerspaltenden Enzyme im Darm und flacht so postprandiale Blutzuckerspitzen ab. Die Darmbakterien nutzen die zur Verfügung stehenden Zucker zur Produktion von Gasen. . . • Glitazone, erhöht als „Insulin-Sensitizer“ die Empfindlichkeit von peripheren Zellen für Insulin. 11 Wichtige Medikamente • SGLT-Hemmer (Gliflozine) hemmen die Rückresorption von Glucose in der Niere15 . Es kommt zur Glucosurie. KI: Natürlich Niereninsuffizienz! • Sulfonylharnstoffe, z. B. Glibencamid, erhöhen die Ansprechbarkeit der ๐ฝ-Zellen auf Glucose und erhöhen so die eigenen Insulinbildung. Sie können (wie alle Insulinsekretagoga) durch Erhöhen der Insulinmenge im Blut Hypogylykämien verursachen und ebenfalls durch das erhöhte Insulin zu Gewichtszunahme führen! KI: Schwangerschaft, Niereninsuffizienz. • Sulfonylharnstoffanaloga (Glinide) verstärken kurzfristig die Insulin-Sekretion aus den ๐ฝ-Zellen16 . Das Hypoglykämierisiko ist wahrscheinlich etwas niedriger als bei Sulfonylharnstoffen. • GLP-1 Mimetika (=Inkretine), z. B. Exanatid oder Liraglutid, verzögern die Magenentleerung, reduzieren den Appetit und steigern das Sättigungsgefühl und führen zu nachhaltiger Gewichtsabnahme. Sie verstärken die Antwort des Pankreas auf den postprandialen Anstieg des Blutzuckers, die Wirkung ist also blutzuckerabhängig, wodurch nur ein sehr geringes Risiko für Hypoglykämien besteht. Sie werden meist in Kombination mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen eingesetzt. Sie scheinen auch eine leicht RR- und lipidsenkende Wirkung zu haben. Sie werden 1 x täglich oder 1 x wöchentlich s.c. angewendet Bei Typ I Diabetikern erfolgt die Therapie stets mit Insulin, beim Typ-II-Diabetiker wenn die Therapie mit oralen Antidiabetika nicht (mehr) zu einer guten Einstellung führen (๐ป๐๐ด1 ๐ ≤ 6,5 %). 1 IE Insulin senkt den Blutzucker um 30-40 mg/dl (Voraussetzung: Keine Resistenz). 10 g Kohlenhydrate (1 KE=Kohlenhydrateinheit) erhöhen den Blutzucker um ebendiesen Betrag, um 30-40 mg/dl. 1 IE Insulin neutralisiert 1 KE. 1 Broteinheit (BE) entspricht 12 g Kohlenhydraten. Bei D.m. Typ II haben Gewichtsreduktion und Bewegung oberste Priorität und den größten Nutzen aller Maßnahne (einschließlich der medikamentösen Therapie)! Lantus Lang wirksames Insulin als Basisinsulin bei Diabetes mellitus Typ I und II, kann mit oralen Antidiabetika kombiniert werden. 1 x pro Tag nach Individueller Dosisfindung, Typisch sind 16-20 Einheiten abends. Novorapid Schnell wirkendes Insulin bei intensivierter Insulintherapie bei Diabetes mellitus, als Bolusgabe zur postprandialen Korrektur, evtl. in Kombination mit Metformin. Dosierung nach BZ. Metformin Orales Antidiabetikum,Mittel der 1. Wahl bei allen Typ 2 Diabetikern. Hemmt die hepatische Glukoneogenese, bremst die Glucoseaufnahme im Darm, senkt den Appetit und steigert die Glukoseaufnahme in Muskelzellen. KI: Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz. Typische Dosierung 2 x 500 mg/d bis 3 x 100 mg p.o. postprandial. 15 . . .über Hemmung des SGLT2-Transporters 16 . . .über Blocklade der ATP-sensiblen Kaliumkanäle 12 Wichtige Medikamente Glucobay Acarbose, Glukosidasehemmer als Zusatzbehandlung bei Diabetes mellitus II. Hemmt die intestinalen Glucosidasen, die Disaccharide spalten → Minderung der Resorption von Einzelzuckern, Senkung des postprandialen Blutzuckerspiegels. KI: Schwangerschaft, Niereninsuffizienz, Alter < 18 Jahre. Typische Dosierung 20-40 mg/d p.o. abends. Allopurinol Uricostatikum, indiziert bei Gicht. Hemmt die Xanthinoxidase → Harnsäuresynthese↓. Wasserlösliche Zwischenmetabolite werden vermehrt ausgeschieden (Xanthin, Hypoxanthin). Typische Dosierung: 1 x 200-400 mg/d nach Harnsäurespiegel. Uralyt Kalium-Natrium-Hydrogencarbonat. Zur Prophylaxe der Bildung von und zur Auflösung von Harnsäuresteinen. Auch zur Prophylaxe des Tumorlysesyndroms. Typische Dosis: 4 Meßlöffel/d, Ziel ist ein Harn-pH zwischen 6,2 und 6,8. Probenecid Probenecid, Urikosurikum, indiziert bei Gicht. Hemmt die tubuläre Rückresorption vieler Säuren, darunter auch die der Harnsäure → Harnsäure wird vermehrt ausgeschieden (Uricosurie). Cave: Interagiert mit Allopurinol. Typische Dosierung: Initial für 1 Woche 2 x 250 mg, dann 2 x 500 mg/d. Anmerkung: Rasburicase, das synthetische Äquivalent zu dem Enzym, mit dem z. B. Meerschweinchen Harnsäure in Allantoin umwandeln kann nur i.v. gegeben werden und bleibt daher dem stationär behandelte, akuten Gichtanfall vorbehalten. Colchicin Indiziert als Mittel der Wahl beim akuten Gichtanfall (bei dem ASS absolut kontraindiziert ist!). Wirkt über Hemmung von Mikrotubuli als Spindelgift und Mitosehemmer, der insbesondere die Proliferation der phagozytierenden Neutrophilen hemmt (die am Ort die Entzündung auslösen) Hat keinerlei analgetische oder antiphlogistische Wirkung → NSAR (insb. Indometacin). Cave: Geringe therapeutische Breite, schwerwiegende Nebenwirkungen, bereits 15mg können tödlich sein! Typische Dosierung im akuten Anfall zunächst 4 x 1 mg/h (über die ersten 4 Stunden), dann alle 2h 1 mg. Am 2. Tag 3 x 1,5 mg, am 3. Tag 3 x 0,5 mg p.o. Euthyrox L-Thyroxin (=T4, wird zu T3, dem eigentlich wirksamen Hormon, konvertiert). Indiziert bei Hypothyreose. Verlaufs- und Einstellungskontrolle über TSH. Sollte 30 min. vor dem Essen eingenommen werden, da sonst der resorbierte Anteil von 80% auf ca. 30% erniedrigt wird. Dosierung individuell unterschiedlich je nach SD-Funktion. Ein typischer Anfangswert sind 50 ๐g/d morgens p.o. Carbimazol Thyreostatikum, daher indiziert bei Hyperthyreose (z. B. M. Basedow). Inhibiert als Iodisationshemmer die Thyreoperoxidase, so dass Jodid nicht mehr zu Jod oxidiert wird, das für den Aufbau der Schilddrüsenhormone T3 und T4 essenziell ist. Es wird gegeben bis zur Euthyreose. KI.: Schwangerschaft, Carbimazol geht in die Muttermilch 13 14 Wichtige Medikamente über, daher wird in der Schwangerschaft Propylthiouracil bei strenger Indikationsstellung verwendet, das zehnfach weniger in die Muttermilch übergeht. Dosierung individuell nach TSH, typische Anfangsdosis 30-60 mg/d p.o., Erhaltungsdosis 5-20 mg/d in Kombination mit L-Throxin. Simvastatin Statine (Lipidsenker) verringern die Cholesterinbiosynthese ind der Leber durch (reversible) Hemmung HMG-CoA-Reduktase und senken damit (Gesamt-)Cholesterin um 15–30%, Trigyceride um 10–20% und LDL um 20–40%. Steigert HDL um 5–10%. Neuere Lipidsenker wie Atorvastatin oder Pravastatin senken den LDL-SPpiegel stärker. UAWI: Muskelschmerzen bis zur Rhabdomyolyse, vermiderte körperliche Leistungsfähigkeit (cave Sportler), Müdigkeit. Typische Dosierung 20-40 mg/d je nach Lipidwerten und Verträglichkeit. Analgetika, Anästhetika In der Schmerztherapie kommt das WHO-Stufenschema zum Einsatz. Hierbei werden Schmerzmittel in drei Kategorien eingeteilt: Nicht-Opioide, schwache Opioide und starke Opioide. Generell sollen mehrere Nicht-Opioide niemals miteinander kombiniert werden, da das Potential von Nebenwirkungen exponentiell ansteigt, die Wirkung aber nicht. Stufe 1 Nicht-Opiod Stufe 2 Schwaches Opioid + Nicht-Opioid Starkes Opioid + Nicht-Opioid Invasine Techniken Stufe 3 Stufe 4 Beispiele: Ibuprofen, Metamizol, Paracetamol Tramadol, Tilidin Piritramid, Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, Fentanyl Periduralkatheter, Ganglienblockade ASS/Aspirin, PCM/Paracetamol, Ibuprofen, Novalgin/Metamizol NSAR = Nicht-steroidale Antirheumatika. Wirken analgetisch, antipyretisch und antiphlogistisch über die Hemmung der Cyclooxygenase (Prostaglandinsynthesehemmer). Deren Isoenzym 1 (COX1) hemmt die Thrombozytenaggregation, Isoenzym 2 (COX2) bildet aus Arachidonsäure Prostacyclin und Prostaglandine. Beide erhöhen peripher die Sensitivität der Nozizeptoren und fördern auf Rückenmarksebene die Weiterleitung exzitatorischer Impulse durch Reduktion der GABA- und Glycinaktivität. Sie stimulieren auch Entzündungsreaktionen und regeln die Sekretion von Magensaft → Gefahr von Ulcera des Gastrointestinaltraktes bereits bei relativ niedern Dosen. Novalgin ist das potenteste Nichtopioidanalgetikum und hat außerdem spasmolytische Wirkung, hemmt aber (genau wie auch PCM) nicht die Thrombozytenaggregation und hat keine antiphlogistische Wirkung. ASS ist darüber hinaus das Mittel der Wahl zur Hemmung der Thrombozytenaggregation (Hemmung der COX-1 → Bildung von Thromboxan-A1↓). Thrombozyten (kernlos) können keine neue COX-1 herstellen, so daß die Wirkungsdauer der Lebensdauer der Thrombozyten Wichtige Medikamente entspricht (8-12 Tage). In niedrigen Dosen (50-100 mg/d) wird selektiv nur die COX-1 gehemmt (Thrombozyten haben nur COX-1). Die Kombination von NSAID mit Koffein (z. B. Thomapyrin) ist durch cerebrale Vasokonstriktion wirksam gegen Migräne und Spannungskopfschmerz. Auch Paracetamol ist eines der Mittel der Wahl bei leichten bis mittelstarken Migräneattacken und darf auch in der Schwangerschaft eingenommen werden. Typische Dosierungen: • ASS: Zur Analgesie 1-3 x 500-1000 mg/d p.o., als Thrombozytenaggregationshemmer 1 x 100mg/d p.o. • Paracetamol: 1-3 x 500-1000 mg/d p.o.17 • Ibuprofen: 1-4 x 400-800 mg p.o. • Novalgin: 1.4 x 20-40 Tropfen p.o. (entspricht 500-1000 mg, auch i.v.) Lidocain Nicht-antiphlogisches, nicht-steroidales, nicht-opioides Lokalanästetikum. Heute wird als Lokalanästhetikum eher Mepivacain oder Bupivacain verwendet, da die Wirkung schneller eintritt, länger anhält und die Nebenwirkungen geringer sind. Diese Medikamentengruppe wirkt über die Blockade von spannungsabhängigen Na+ -Kanälen und verhindern so Aktionspotentiale. Bemerkung: Lokalanästhetika sind alipathische Moleküle und wirken in saurem Wundgebiet (z. B. bei Entzündung) schlechter, da sich in saurem Milieu das Gleichgewicht auf der Seite des hydrophilen Zustandes befindet – und hydrophile Moleküle können Myelin weniger gut durchdringen. Typische Anwendung zur Lokalanästhesie: Mit dem Inhalt einer Ampulle die Haut quaddeln. Morphin (MSI), Hydromorphon Opioidanalgetika, bei korrekter Anwendung nebenwirkungsarme und sehr wirkungsvolle Substanzen, nicht nur gegen Schmerzen, sonder auch bei Atemnot. Antitussive Wirkung. Bei korrekter Anwendung und Auswahl der richtigen Substanz kaum sedierende Wirkung, sehr gut steuerbar. Anwendung oral, i.v., subcutan, als Pflaster. UAWI: Miosis („stecknadelkopfgrosse Pupillen“), Obstipation (stets Laxantien korezeptieren), Atemdepression, Senkung der Krampfschwelle. Antagonisierbar durch Naloxon. Cave bei eingeschränkter Nierenfunktion: Morphin wird renal metabolisiert, Niereninsuffizienz ist daher kontraindiziert. Hydromorphon wird extrarenal über Glucuronidierung metabolisiert und kann daher auch bei starker Nierenfunktionseinschränkung angewandt werden. Bei Opioidgabe muss man immer an Unterstützung der Darmpassage denken! Typische Dosierung: MSI-Perfusor 1-4 mg/h, p.o. 5-30 mg/d, Dosissteigerung möglich. Hydromorphon-Perfusor: 0,15-0,45 mg/h, im Akutfall s.c. oder i.m. 1-2 mg, i.v. nur wenn s.c. oder i.m. nicht möglich und dann nur sehr langsam! Dipidolor (Piritramid) gilt ans stark wirksames Opioid, ist aber mit einer analgetischen Potenz18 von 0,7 schwächer als Morphin. 17 Die i.v.-Anwendung zur Analgesie und zum Fiebersenken ist nur erfolgreich, wenn die Kurzinfusion sehr schnell durchläuft, da sonst der Wirkstoff schneller abgebaut wird als er wirken kann. 18 Die analgetische Potenz ist die Wirkstärke eines Opioids bezogen auf die Wirkung von Morphin als 15 Wichtige Medikamente Fentanyl ist ein stark wirksames Opioid mit einer analgetischen Potenz von 100. Tramadol schwach wirksames Opioid (Stufe-2-Opioid), indiziert bei mäßig starken bis starken Schmerzen. Sedierend, tranquilisierend, miotisch, antitussiv, atemdepressiv wirksam, erzeugt in seiner kurz wirksamen Form (Tropfen) Euphorie, daher bei dauerhafter Einnahme retardiertes Tramadol rezeptieren. Wie alle Opioide ist es antagonisierbar durch Naloxon. Cave: Symptome einer Pankreatitis können verstärkt werden, da Spasmen der glatten Muskulatur ausgelöst werden können (M. sphincter oddi). Typische Dosierung 1-4 x 50-100 mg/d p.o. Ketamin Dissoziierendes Analgetikum: Die Sinneswahrnehmung bleibt intakt, aber die neuropsychologische Verabeitung wird verändert. Wirkt an Opioid- und NMDA-Rezeptoren. Hemmt den zentralen Katecholamintransport, stimuliert aber trotzdem den Sympathikus → RR, Frequenz, Atemantrieb↑. Indiziert zur Voll- und Regionalnarkose, im Notfall auch zur Analgesie und alleinigen Anästhesie und beim therapierestistenten Status asthmaticus. Cave: Löst Albträume und Halluzinationen aus, daher vorher Benzodiazepin geben! Carbamazepin Eigentlich ein Antiepileptikum (siehe das), Mittel der 1. Wahl bei der Behandlung neuralgischer Schmerzen und bei Trigeminusneuralgie. Durch Carbamazepingabe kann akut keine Schmerzfreiheit erreicht werden, bei schwer zu kontrollierenden Schmerzen wird deswegen zusätzlich Phenytoin eingesetzt. Nach Lithium das zweite Mittel der Wahl bei bipolaren Störungen. Cave: Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern, CYP-Induzierung! Typische Dosierung 2 x 100-200 mg/d p.o. Lyrica Pregabalin, Antiepileptikum, das auch bei neuropathischen Schmerzen und muskulären Verspannungen (Myotonie) indiziert ist. Hat strukturelle Ähnlichkeit mit GABA und reduziert die Freisetzung stimulierender Neurotransmitter → Dämpfung des hyperaktiven Schmerzsystems. Äquivalent zu Gabapentin. Typische Dosierung bis 3 x 50-150 mg/d p.o. Antibiotika, Virostatika, Antimykotika, Anthelminthika Differentialdiagnose von Infekten Klinische Hinweise für die Differentialdiagnose viraler vs. bakterieller Infekt liefern Klinik/Symptomatik und die Frage, welche Organsysteme betroffen sind. Bakterieller Infekt Leukozytose mit Linksverschiebung (Neutrophilie) Zur Abwehr der Eindringlinge werden vermehrt Neutrophile freigesetzt, daher finden sich hier auch mehr unreife Neutrophile=Stabkernige. Die Linksverschiebung heißt so, weil an alten, manuellen Geräten zur Auszählung des Blutausstrichs die Zähltaste für die Stammsubstanz der Opioidanalgetika. Eine analgetische Potenz von 1 bedeutet gleiche Wirkung, 10 eine 10fach stärkere Wirkung 16 Wichtige Medikamente Stabkernigen (=unreife Formen) am Gerät links angebracht war. Rechts war die Taste für die Segmentkernigen (= überreife Formen). Daher Rechtsverschiebung: Mehr „alte“ Granulozyten = Segmentkernige, z. B. bei Eisenmangel. CRP und Procalcitonin steigen an. Achtung: Bei mehr als 100.000/µl Differentialdiagnose Leukämie! Leukopenien treten auch bei bakterieller Sepsis oder bei toxinbildenden Bakterien auf. Viraler Infekt Lymphozytose mit Neutropenie und Thrombozytose. Viren verursachen durch immunsuppressive Eigenschaften zunächst eine Neutropenie. Durch die nachfolgende Immunreaktion vermehren sich aber rasch die Lymphozyten. Die Neutropenie bildet dabei einen guten Boden für eine bakterielle Superinfektion. Kinder reagieren mit ihren Lymphozyten i.d.R. deutlich stärker als Erwachsene (Zellzahl). Achtung: Je nach Stadium findet man bei Virusinfektionen Lymphozytopenie und/oder Neutropenie (Frühstadium, Hemmung durch intrazelluläre Vermehrung der Viren in den Leukozyten) oder eine Lymphozytose bzw. Neutrophilenvermehrung (erfolgreiche Abwehr und reaktive Vermehrung). CRP steigt ebenfalls an, jedoch weniger stark ausgeprägt19 , Procalcitonin steigt bei viralen Infekten nicht an. Achtung: Auch bei Sepsis findet man eine Neutropenie, bei KM-Schädigung eine Leukozytopenie und bei HIV eine Lymphozytpenie! Vor allem bei viralen Infekten ist auch eine Thrombozytose (mit zunehmender Größenvarianz) typisch. Sie kann prinzipell bei viralen und bei bakterielen Infektionen oder auch bei körperlicher Anstrengung auftreten. Da sie aber in der Regel bei viralen Infekten stärker ausgeprägt ist deutet die Thrombozytose aber eher auf einen viralen Infekt hin. Monozytose: Verursacht von intrazellulären Erregern. z. B. von Mykoplasmen (atypische Pneumonie, nicht selten!) oder bei Tuberkulose. Cave Bei mehr als 50.000/µl Leukozyten Differentialdiagnose Leukämie! Auch bei Sepsis findet man eine Neutropenie, bei Knochenmarksschädigung eine Leukozytopenie oder Panzytopenie und bei HIV eine Lymphozytpenie! Leukopenien treten auch bei bakterieller Sepsis oder bei toxinbildenden Bakterien auf. Je nach Stadium kann man bei Virusinfektionen Lymphozytopenie und/oder Neutropenie finden (Frühstadium, Hemmung durch intrazelluläre Vermehrung der Viren in den Leukozyten) oder eine Lymphozytose bzw. Neutrophilenvermehrung (erfolgreiche Abwehr und reaktive Vermehrung). Bemerkung Bei einigen Erkrankungen unterscheidet sich die Antibiotikatherapie im stationären Bereich (aufgrund des unterschiedlichen Erregerspektrums) von der im niedergelassenen Bereich (z. B. community acquired vs. hospital acquired pneumonia). Bei komplizierten Infektionen sollte man immer ein Antibiogramm anstreben Cave: Entnahme 19 In der Regel hat man ja aber keinen Vergleich wie es denn wäre, hätte der Patient statt des Virusinfekts einen bakteriellen... 17 Wichtige Medikamente der Blutkulturen vor Beginn der (kalkulierten) Antibiose! Bei Verdacht auf Endokarditis den Verdacht auf der Probe vermerken (verlängerte Dauer der Blutkultur)! Amoxicillin, Augmentan Augmentan = Amoxicillin +Clavulansäure, oral, wirksam gegen Gram+ und Gram- Aerobier und Anaerobier, nicht wirksam gegen Pseudomonaden. Indiziert bei Atemwegsinfekten, Harnwegsinfekten (Pyelonephritis, Zystitis), Infekten von Haut und Knochen, Gonorrhoe. Eradikationstherapie bei H. pylori mit Metronidazol/Clarythromyzin und PPI („French/Italian Triple“). Cave: Aminopenicilline sind bei Angina tonsillaris und verwandten Ernrankungen, bei denen eine EBV-Infektion noch nicht ausgeschlossen ist, kontraindiziert (Ausbildung eines Arzneimittelexanthems). Typische Dosierung: Amoxicillin 2-3 x 500-1000 mg p.o., Augmentan 2-3 x 875/125 mg oder 500/125 mg für 7-10 Tage. Unacid Prodrug von Sultamicillin = Ampicillin + Sulbactam (Aminopenicillin + ๐ฝLaktamaseinhibitor zu einem Molekül verestert). i.v.-Variante zu Augmentan. Blockiert die Synthese der bakteriellen Zellwand, ähnliches Wirkungsspektrum wie Ampicillin+Clavulansäure. Wirksam gegen Gram+ und Gram- Aerobier und Anaerobier, nicht wirksam gegen Pseudomonaden. Indiziert v. a. bei Harnwegsinfekten (Pyelonephritis, Zystitis), Atemwegsinfekten, Infekten von Haut und Knochen, Gonorrhoe. Typische Dosierung: p.o. 2-3 x 375-750 mg, i.v. 2-3 x 750-1000 mg für 5-14 Tage Klacid Clarithromycin, Makrolidantibiotikum (i.v., p. o.), hemmt die bakterielle Proteinbiosynthese. Wirksam gegen Gram+ und Gram- Bakterien, gegen Mykobakterien, nicht wirksam gegen Pseudomonaden. Indiziert v. a. bei leichten bis mittelschweren Infektionen der unteren Atemwege (leichte bis mittelschwere ambulant erworbene Pneumonie, akute Exazerbation einer COPD, akute Bronchitis), der Haut sowie des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis). Eradikationstherapie bei H. pylori mit Amoxicillin und PPI („French Triple“). Cave: Hemmung der CYP-3A4. Typische Dosierung: 2 x 250-500 mg p.o. oder i.v. für 10-14 Tage. Bemerkung: Unacid und Klacid werden auch als Kombination verwendet. Azithrtomycin hat dasselbe Wirkspektrum wie Clarithromycin, hat aber eine sehr lange HWZ, sodass 3 Einfachgaben an 3 aufeinanderfolgenden Tagen einen ausreichenden Wirkspiegel für 10 Tage ergeben. Das Medikament eignet sich daher auch gut für Patienten, bei denen man mäßige Compliance erwartet. Im Fall einer Penicillinalergie kann es Penicilline und Cephalosporine ersetzen. Typische Dosierung: 1 x 500 mg p.o. für 3 Tage. Erythromycin ist ein weiteres Makrolid-Antibiotikum, das außerdem motilitässteigernd im Darm wirkt und so als Prokinetikum ähnlich MCP genutzt werden kann. Bei Kindern kann man mit Erythromycin Erbrechen auslösen. Typische Dosierung: p.o. 250-1000 mg, i.v. 20-50 mg/kg KG (250-1000 mg) jeweils in 4 ED für 7-10 Tage. An Antiemetikum denken! 18 Wichtige Medikamente Cotrim Cotrimoxazol = Kombinationspräparat aus den Antibiotika Trimethoprim (Diaminopyrimidin) + Sulfamethoxazol (Sulfonamid) (i.v., per os)., inhibiert die bakterielle Synthese von Tetrahydrofolsäure. Wirksam gegen Gram+ und Gram- Aerobier und Anaerobier, gegen Protozoen und einige Pilzarten (z. B. Pneumocystis jiroveci). Nicht wirksam gegen Enterokokken. Indiziert v.a. bei Harnwegsinfektionen (zunehmend Resistenzen!) und Atemwegsinfektionen (z. B. Bronchitis, Sinusitis) sowie bei Pneumocytis-Pneumonie. Außerordentlich gute Weichteilgängigkeit. Typische Dosierung: p.o. 2 x 1 Tablette (160/800 mg)/d (Cortim forte) für 7-10 Tage. Zur Infektprophylaxe bei Zytostatikatherapie 1 x pro Woche 1 Tablette. Ciprobay Ciprofloxacin, orales, parenterales und topisches Antibiotikum (Gyrasehemmer). Indiziert bei Harnwegsinfekten, Prostatitis, Sinusitis, Atemwegsinfekte (auch bei COPD), Otitis media. Wirkt gegen fast alle aeroben Gram- und viele Gram+ Erreger, auch gegen Pseudomonas, aber nicht gegen Anaerobier, Enterokokken, Mykobakterien und viele Streptokokken. Soll bei Harnwegsinfekten aufgrund stark angestiegener Reistenzen gegen Ciprofloxacin nicht mehr ohne Antibiogramm verwendet werden ๐ก๐ Fosfomycin. Typische Dosierung: p.o. 2 x 250-750 mg, i.v.: Reduktion um 50%. Monuril Fosfomycin, Leitlinienempfehlung bei Harnwegsinfekten, es gibt kaum Reistenzen. Einmalgabe vor dem Schlafengehen: 1 x 3000 mg! Tazobac Piperacillin+Tazobactam (Acylaminopenicillin + ๐ฝ-Laktamaseinhibitor) (nur i.v.). Wirksam gegen Gram+ und Gram- Aerobier sowie gegen Pseudomonaden. Indiziert bei Sepsis, bei Infektionen von Urogenitaltrakt und Gallenwege, bei Beatmungspneumonie bzw. bei Pneumonien mit Pseudomonas aeruginosa als wahrscheinlichem Erreger, Sepsis, Endokarditis. Häufig bei kalkulierter Antibiose auf Intensivstationen. Typische Dosierung: 3-4 x 4g/0,5g i.v. bis 2-4 Tage nach Abklingen der Symptome. Clont Metronidazol, wirkt nur gegen Anaerobier (da O2 das Molekül inaktiviert). Zur Therapie vaginaler Dysbiosen, HWI oder Clostridium difficile (dort aber eher Vanco oral). Auch bei Rosazea und perioraler Dermatitis. Ist liquorgängig und kann Gewebe penetrieren, es erreicht so auch Abszesse. Außerdem hat es einen leichten immunsuppressiven Effekt. Typische Dosierung p.o. und i.v. 3 x 500 mg. Rocephin Ceftriaxon, Cephalosporin der 3. Generation. Wird in Kombination mit Metronidazol (Rocephin+Clont) zur Prävention und Therapie bei abdominellen Infekten verwendet. Die oralisierte Variante von Rocephin heißt Elobact. Typische Dosierung: i.v. 1 x 2000 mg. Elobact: 2 x 500 mg. Vancomycin Glykopeptid-Antibiotikum (nur i.v.), wirksam gegen Gram+ Bakterien. Wird oral nicht resoorbiert. Reserveantibiotikum zur Therapie schwerer Staphylokokkeninfekte, Endokarditis oder Clostridium difficile, hier aber orale Gabe, damit es im Darm gegen die Clostridien wirkt... 19 Wichtige Medikamente Bei C. diff. Colitis: 4 x 500 mg für 7-10 Tage p.o., sonst 1 x 500-1000 mg i.v. Aciclovir Orales, parentetarles oder topisches Nukleosid-Analogon, hemmt die virale DNASynthese durch Einbau von Aciclovirtriphosphat. Indiziert bei Herpes labialis, genitalis, zoster, Herpesenzephalitis. Typische Dosierung: Prophylaktisch: p.o. 2 x 200 mg, i.v. 2 x 500 mg, therapeutisch jeweils 5 x täglich. Fluconazol Orales oder topisches Antimykotikum. Indiziert zur systemischen Therapie bei Candidosen und anderen Mykosen und zur Prophylaxe bei AIDS-Patienten. Typische Dosierung: 400-800 mg i.v. für 1 Woche, dann Dosis reduzieren auf 200-400 mg für mindestens 4 Wochen. Als Prophylaxe bei Zytostatikagabe 1 x 50 mg p.o. Nizoral Ketoconazol, orales oder topisches Antimykotikum (ältestes oral anwendbares Antimykotikum). Indiziert bei Dermatophytose, Folliculitis, seborrhoischem Ekzem, mukokutaner, kutaner oder oropharyngealer Candidose. Auch gegen Kopfschuppen. Cave: CYP-P450-Inhibierung. Inhibiert die Cortisolsynthese. KI: Schwangerschaft. Canesten Clotrimazol, topisches Breitspektrumantimykotikum, hemmt die Ergosterolsynthese. Indiziert bei Pilzinfekten unterschiedlicher Art. Beide werden 1 x täglich topisch angewendet. Ampho-Moronal Amphotericin B, orales, topisches oder parenterales Antimykotikum, Mittel der Wahl bei systemischen Pilzinfektionen, auch indiziert bei intestinalen Hefemykosen, Schleimhautmykosen, Candidosen, Pilzmenigitis/-enzephalitis, Aspergillose. Parenterale Gabe nur bei lebensbedrohliche Infekten. Auch geeignet bei Neutropenie. Praziquantel Anthelminthikum, indiziert bei Infektionen mit Schweine-, Rinder-, Fischund Zwergbandwurm, Leberegel und Lungenegel. Cave: Keine zeitgleiche Gabe mit Rifampicin. Dosierung abhängig vom Parasiten. Antikoagulanzien Zur Erinnerung: Die Hämostase Die Blutgerinnung besteht aus der primären, zellulären Hämostase und der sekundären, plasmatischen Hämostase, der eigentlichen Blutgerinnung im engeren Sinne. Normalerweise läuft die Aktivierung des Gerinnungsprozesses im Bereich einer Endothelläsion ab. Entscheidender Teil der primären Hämostase (=zelluläre Gerinnung) sind die Thrombozyten, die an bestimmte Komponenten des verletzten Gefäßendothels binden, aggregieren und von Fibrinogen (Faktor I) vernetzt einen Abscheidungsthrombus (“weisser Thrombus“) bilden. Hier spielt auch der von-Willebrand-Faktor (vWF) eine wichtige Rolle. Die eigentliche Gerinnung, die sekundäre Hämostase (=plasmatische Gerinnung, aus den Faktoren I-XIII) führt zur Ausbildung eines festen Fasernetzes aus Fibrin, in das 20 Wichtige Medikamente Thrombozyten und Erythrozyten eingebettet sind (“roter Thrombus“). Sie wird unterteilt in ein intrinsisches und ein extrinsisches System.20 Das langsame, intrinsische System besteht v. a. aus Reaktionen an der Oberfläche aktivierter Thrombozyten, also aus der Thrombozytenaggregation und der sequenziellen Aktivierung der Faktoren XII, XI, IX und X (zusammen mit Ca2+ = Faktor IV). Das schnelle, extrinsische System wird v. a. durch geschädigtes Endothel ausgelöst und besteht aus extravaskulärem Gewebsthromboplastin (“Tissue Factor“ = Faktor III) und Faktor VII, welcher mit Ca2 + ebenfalls den Faktor X aktiviert. Bei beiden Mechanismen wird schließlich Faktor X zu Faktor Xa aktiviert. Sie münden in die gemeinsame Endstrecke, die beim aktiviertem Thrombin (Faktor Xa) startet, welches unter Einwirkung von Fibrin (Faktor I) und Faktor XIII zum Fibrinthrombus vernetzt wird. Verlaufskontrolle der Therapie mit Antikoagulanzien Die aPTT („activated Partial Thromboplastin Time“, oftmals auch PTT abgekürzt) mißt den intrinschen Teil der Gerinnung, also v. a. die Funktion der Faktoren V, VIII, IX, X, XI und XII und der gemeinsamen Endstrecke. Benötigt wird die aPTT eigentlich immer: Zur Verlaufskontrolle bei HeparinTherapie, bei Marcumarisierung, aber auch bei Hämophilie-Patienten unter Substitutionstherapie, Bei vWF-Mangel und bei Verdacht auf hämorrhagische Diathese. Normwert: 20-40 Sekunden. Abweichungen der Thrombozytenzahl haben keinen Einfluss auf die PTT, da der z. B. von Thrombozyten stammende Plättchenfaktor 3 extra hinzugegeben wird. Eine verkürzte aPTT ist wahrscheinlich ohne klinische Bedeutung. Quick-Wert (=Thromboplastinzeit (TPZ)) und seine standardisierte Version, die INR beschreiben den extrinsischen Teil der Gerinnung, also v. a. die Funktion der Faktoren I, II, V, VII und X. Sie sind indiziert als leicht durchzuführende Verlaufskontrolle bei Therapie mit Cumarinen als oralen Antokoagulanzien (Marcumarisierung). Der Quick-Wert wird in Prozent angegeben und antwortet auf die Frage: Um wieviel Prozent muß ich das Patientenplasma verdünnen oder eindicken, damit es gleich schnell gerinnt wie „Norm-Plasma“. Muß man es mit 50% Volumen verdünnen erhält man einen Menge von 150%, der Quick dieser Probe beträgt also 150%. Muss man es um 25% eindicken (=aufkonzentrieren) hat man nur noch 75%, der Quick beträgt dann 75%. Also: Je niederer der Quick, desto höher ist die Gerinnungsneigung und/oder intensiver die Antikoagulation. Die INR („International Normalized Ratio“) wird ebenfalls anhand der Thomboplastinzeit errechnet wird. Eine normale INR beträgt 1, wobei der Referenzbereich von 0,85 bis 1,27 geht und bezeichnet damit quasi die „Norm“-Dauer der Gerinnung. Erniedrigte Werte bedeuten somit eine kürzere Gerinnungszeit (Thrombosegefährdung), erhöhte Werte bedeuten verlängerte Gerinnung und damit Blutungsneigung. Also: Je höher die INR, desto 20 In neuerer Zeit wurde entdeckt, dass das intrinsische System wohl in vivo kaum eine Rolle spielt, aber für die Diagnostik sehr wichtig ist. So weisen z. B. Patienten mit schwerem Faktor XII-Mangel (Initiator des intrinsischen Systems) keinerlei Blutungssymptome auf. Auch der Verdacht, ein Faktor XIIMangel prädisponiere zu Thromboseneigung, konnte bislang nicht belegt werden (s. a.http://www.werlhofinstitut.de/forschung-und-lehre/physiologie-der-gerinnung.html) 21 22 Wichtige Medikamente geringer ist die Gerinnunsneigun und/oder intensiver die Antikoagulation. Quick und INR verhalten sich also gegenläufig: Quick 70% 100% 130% Erklärung > 1,27 0,85-1,27 < 0,85 entspricht INR Erniedrigt Normal Erhöht Bedeutung Blutungsneigung Normale Thrombosegefahr Die Plasmathrombinzeit (PTZ) misst isoliert die Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin und damit die gemeinsame Endstrecke der Gerinnung. Diese Untersuchung ist indiziert bei V. a. Fibrinogenmangel und Zur Kontrolle einer Fibrinolysetherapie mit Streptokinase. Die PTZ wird aber heute praktisch nur noch als Ausgangswert für die Bestimmung von Quick bzw. INR genutzt. Allgemeines zur Diagnose Während großflächige Blutungen eher ein Hinweis auf eine gestörte plasmatische Gerinnung (=sekundäre Hämostase) darstellen (die aPTT wäre hier verlängert), deuten Petechien auf eher eine gestörte zelluläre Gerinnung (=primäre Hämostase) hin (z.B. Thrombozytenstörungen). Bei Verdacht auf Thombozytopathie oder -penie bestimmt man die Blutungszeit, mit der hauptsächlich die Zahl und die Funktion der Thrombozyten bestimmt wird, oder man führt einen Thrombozytenfunktionstest durch. Verlaufskontrolle Marcumar → extrinsische Gerinnung → Quick/INR. Heparin, Hämophilie → intrinsiche Gerinnung → aPTT. Aspirin/ASS Acetylsalicylsäure, Mittel der Wahl zur oralen Hemmung der Thrombozytenaggregation in ambulanten Bereich, steht aber auch i.v. zur Verfügung (Aspisol). ASS in niedriger Dosierung wird eingesetzt zur Prävention arterieller Thrombosen (venöse Thrombosen → Heparine u.a.). Es wirkt über die Hemmung der COX-1 → Bildung von Thromboxan-A1↓). Thrombozyten (kernlos) können keine neue COX-1 herstellen, sodaß die Wirkungsdauer der Lebensdauer der Thrombozyten entspricht (8-12 Tage). In niedrigen Dosen (50-100 mg/d) wird selektiv nur die COX-1 gehemmt (Thrombozyten haben nur COX-1). Indikation: Vorhofflimmern, Herzklappenersatz (häufig in Kombination mit einem anderen Plättchenhemmstoff, z. B. Clopidogrel → Duale Plättchenhemmung), pAVK, KHK. Keine Verlaufskontrolle. Typische Dosierung: 1 x 100 mg/d p.o. Clopidogrel Thrombozytenaggregationshemmer durch ADP-Inhibition. Indikationen: pAVK, Klappenersatz, KHK, akutes Kornorarsyndrom, Z. n. Korononarangioplastie mit Stenteinlage. Typische Dosierung: 1 x 75 mg/d p.o. Wichtige Medikamente Marcumar Phrenprocoumon, orales Antikoagulans zur Thromboseprophylaxe. Kompetitiver Inhibitor der Vitamin-K-Epoxid-Reduktase, durch geringere Menge an Vitamin K quantitative Reduktion der Faktoren I, II, VII und IX, beeinflusst dadurch das extrinsische System. Indiziert bei Vorhofflimmern, nach Herzklappenersatz und zur Thrombose-Rezidivprophylaxe, z. B. nach Lumgenembolie oder TVT. Antidot: Vitamin K. Verlaufskontrolle: PTT21 . Eindosierung typischerweise mit 3-4 Tabletten am 1. Tag, 2 Tabletten am 2. Tag, ab dem 3. Tag nach Quick. Heparin (= unfraktioniertes Heparin), systemisches Antikoagulans, indiziert zur vorübergehenden Antikoagulation und Thomborseprophylaxe. Blockiert Faktor Xa und bei hoher Dosis auch IIa (Thrombin). Relativ kurze Halbwertszeit, daher müssen mehrere Gaben pro Tag erfolgen. Antidot: Protamin. Verlaufskontolle: aPTT. Unfraktioniertes Heparin wird über die Leber ausgeschieden (niedermoleulares=fraktioniertes Heparin über die Nieren → Cave Nierenfunktion) und kann daher auch bei eingeschränkter Nierenfunktion gegeben werden. Cave: HIT. Therapeutische Dosierung (=Vollheparinisierung): Zur Therapie von Thrombosen (TVT), Lungenembolie und anderer Embolien. Ziel ist 2 - 2½-fache PTT. Prophylaktische Heparinisierung (=Low-Dose-Heparinisierung): Zur Thromboseprophylaxe. Typische Dosierung für Vollheparinisierung am Perfusor: 5000 IE im Bolus, dann 1000 IE/h Clexane Enoxaparin, fraktioniertes (= niedermolekulares) Heparin) (4500 Dalton), i.v.– oder s.c.–Antikoagulans, indiziert zur Thromboseprophylaxe. Hemmt Faktor Xa. Verlaufskontrolle nur durch Anti-Faktor-Xa-Aktivität möglich: Keine signifikante Beeinflussung von PTT oder Quick! Bei Niereninsuffizienz Dosisreduktion, bei sehr schwerer oder terminaler Niereninsuffizienz unfraktioniertes Heparin geben. Verlaufskontolle: Faktor Xa. Cave: HIT, Nadelschutz enthält Naturkautschuk! Bei Niereninsuffizienz Dosisreduktion. Wenn die PTT bei Therapie mit Clexane oder anderen fraktionierten Heparinen verlängert ist, so liegt eine deutliche Überdosierung vor. Typische Dosierung: Prophylakisch: 20-60 mg /d s.c., je nach Thromboserisiko (und Gewicht und Nierenfunktion). Bei TVT: 2 x 1 mg/kg KG pro Tag. Arixtra Fondaparinux, syntethisches i.v.–Antikoagulans zur Thromboseprophylaxe, inhibiert Faktor Xa durch selektive Bindung an AT-III. Weniger UAWI als Clexane, aber viel teurer. KI: Niereninsuffizienz → Clexane. Typische Dosierung: Prophylaktisch: 1 x 2,5 mg/d s.c., therapeutisch 1 x 7,5 mg/d s.c. (ab 50kg KG). 21 http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=55789 23 Wichtige Medikamente Xarelto Rivaroxaban, orales syntethisches Antikoagulans zur Prophylaxe von Thrombosen, Schlaganfällen und systemischen Embolien, inhibiert Faktor Xa. Verlaufskontrolle durch PT (Prothrombinzeit ≈ INR) und Anti-Faktor-Xa-Aktivität. KI: Niereninsuffizienz → Clexane. Typische Dosierung: 20 mg/d p.o. Pradaxa Dabigatran, orales syntethisches Antikoagulans zur Thromboseprophylaxe, gleiche Indikationen wie Xarelto, inhibiert aber Faktor IIa (Thrombin) kompetitiv und reversibel. KI: Niereninsuffizienz → Clexane. Typische Dosierung: Prophylaktisch 2 x 110 mg/d, therapeutisch 2 x 150 mg/d. Neurologie und Psychiatrie Diazepam/Valium Benzodiazepin, verstärkt die Wirkung von GABA am GABA-Rezeptor → Sedierung, Anxiolyse, Amnesie, Hypnose, antikonvulsiv (auch bei Grand Mal und bei fokalen Anfällen), zentrale Muskelrelaxierung. Indiziert bei Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen, Fieberkrämpfen, Status epilepticus (Mittel der Wahl ohne i. v.–Zugang, sonst Tavor (Lorazepam) i. v.), Abstinenz- und Entzugssymptomen. Cave wegen möglicher paradoxer Wirkung von Benzodiazepinen bei Älteren generell, aber besonders bei Demenz. Typische Dosierung ist indikationsabhängig, z. B. 5 mg bis zu 3 x täglich. Tavor/Tavor Expidet Lorazepam, schnell wirksames Benzodiazepin. Lang wirksamer Tranquilizer mit ausgeprägter anxiolytischer, amnestischer, sedierender, muskelrelaxierender und antikonvulsiver Wirkung. Tavor Expidet: Sublinguale Applikation für den Akutfall. Verstärkt die Wirkung von GABA am GABA-Rezeptor. Indiziert bei akuten und chronischen Angstzuständen, Status epilepticus (i. v. Mittel der Wahl, ohne Zugang → Midazolam i.m. oder Diazepam rektal), Sedierung (auch vor Eingriffen), Agitiertheit, Psychotischen Episoden, Psycho- und Zwangsneurosen, Phobien. Kurz wirksame Alternative: Midazolam (steht auch bukkal und nasal zur Verfügung). Cave: Großes Abhängigkeitspotenzial. Typische Dosierung: Tavor: 1-3 x 1-2 mg/d, bei Psychosen 1-3 x 5-7,5 mg p.o. Expidet: 1 mg. Zur Therapie eines Status epilepticus: Lorazepam 2-4 mg i.v. oder Midazolam 10 mg i.m. Haldol Haloperidol, hochpotentes „altes“ Neuroleptikum (Antipsychotikum), blockiert ๐ท1/2 -Rezeptoren, zentral leicht sedierend. Indiziert bei akuten psychotischen Syndromen, paranoid-halluzinatorischen, insbesondere schizophrenen Zuständen und Schüben, psychomotorischen Erregungszustände und auch bei Erregungszuständen im Rahmen einer Alkoholintoxikation. Reduziert Wahn, Halluzinationen, Ich- und Denkstörungen, dämpft Erregung und affektive Gespanntheit. Auch zur symptomatischen Therapie von Übelkeit und Erbrechen (mäßig antiemetisch). Cave bei allen Neuroleptika: Medikamenteninduzierter Parkinson (Parkinsonoid). Bei „alten“ Neuroleptika besteht generell die Gefahr von extrapyramidalen motorischen Ströungen (EPMS). 24 Wichtige Medikamente Zyprexa Olanzapin, atypisches „neues“ Neuroleptikum (=Antipsychotikum), wirkt antagonistisch an ๐ผ1 - und H1 -Rezeptoren, an 5-HT2๐/2๐/3/6 -Rezeptoren und an D1−5 -cholinergen Muskarinrezeptoren. Wirkt antipsychotisch, antimanisch und stimungsstabilisierend, antiemetischer Effekt. Indiziert bei Schizophrenie, manischen Episoden (auch schweren), Prophylaxe bei bipolaren Störungen, off-label bei Depressionen im Rahmen von Psychosen und Parkinson. Cave bei allen Neuroleptika: Medikamenteninduzierter Parkinson (Parkinsonoid). KI: Engwinkelglaukom. „Neue“ Neuroleptika führen oft zu Gewichtszunahme. Typische Dosierung: 1 x 10 mg. Phenytoin Antiepileptikum, hemmt spannungsabhängige Na+ -Kanäle der Nervenzellen und dadurch hochfrequente, repetitive Entladungen. Indiziert i. v. bei Status epilepticus (antikonvulsiver Effekt nach 20-30 min), bei fokalen, komplexen und generalisierten tonisch-klonischen Anfällen.Cave: Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern, CYP-Induzierung! Typische Dosierung: 200-300 mg/d. Carbamazepin Antiepileptikum, hemmt spannungsabhängige Na+ -Kanäle der Nervenzellen und dadurch hochfrequente, repetitive Entladungen. Indiziert als Antiepileptikum bei fokalen, komplexen und generalisierten tonisch-klonischen Anfällen. Auch bei Trigeminusneuralgie und Behandlung neuralgischer Schmerzen (1. Wahl) und Alkoholentzungssyndrom. Durch Carbamazepingabe kann akut keine Schmerzfreiheit erreicht werden. Bei schwer zu kontrollierenden Schmerzen wird deswegen zusätzlich Phenytoin eingesetzt. Cave: Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern, CYP-Induzierung! Typische Dosierung: 2 x 100-200 mg/d Orfiril Valproat (=Valproinsäure), Antiepileptikum, hemmt spannungsabhängige Na+ und Ca2+ -Kanäle der Nervenzellen, erhöhte Aktivität der GABA-Rezeptoren → Anhebung der Krampfschwelle. Mittel der Wahl bei idiopathischen, generalisierten Anfällen und Status epilepticus sowie zur Mono- und Kombinationstherapie bei Erwachsenen. Cave: Wechselwirkungen mit vielen neurologischen und psychiatrischen Medikamenten. Typische Erhaltungsdosis: 2 x 600-1200 mg/d Levodopa L-Dopa + Carbidopa (Decarboxylasehemmer), bei M. Parkinson. L-Dopa wird vor allem bei älteren Patienten ab 60 Jahren gegeben (wegen dem wearing-off Effekt), davor versucht man eine Therapie mit einem Dopaminagonisten, z. B. mit Bromocriptin. Dosierung individuell unterschiedlich, z. B. 3-4 x 62,5-250 mg/d. Bromocriptin Dopamin-Rezeptor-Agonist zur Gabe bei M. Parkinson bei Patienten 60 Jahre. Eine weitere Indikation ist die Hyperprolaktinämie. Auch Apomorphin ist für diese Indikation zugelassen. Apomorphin ist ein Dopamin-Rezeptor-Agonist ohne opioide Wirkung. Typische Dosierung: 75, - 30 mg/d. 25 Wichtige Medikamente Lithium Zur Prophylaxe und Therapie manisch-depressiver Erkrankungen (bipolare Störungen, unipolare Depression, manische Episoden). Unklarer Wirkmechanismus, voller Behandlungserfolg erst nach 6-12 Monaten. Typische Dosierung: 2 x 8-12 mmol/d. Fluoxetin Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), psychomotorisch neutral, mit guter Stimmungsaufhellung (die nur bis zum „Soll“ geht, aber nicht darüberhinaus!). Mittel der ersten Wahl, zweite Wahl: Citalopram. Beide wirken stinulierend und sollten daher morgens gegeben werden. Stimmungsaufhellung erst nach 2-3 Wochen, da sich die Rezeptorendichte an der Postsynapse erst nach diesem Zeitintervall ändert. Cave: Serotoninsyndrom bei Überdosierung bzw. bei Wechselwirkung mit MAO-Hemmern, medikamenteninduzierter Diabetes. Sollte auch nicht mit Trziyklika kombiniert werden. Citalopram verursacht eine Entzungssymtomatik, daher langsam ausschlichen. Typische Dosierung: 20 mg/d morgens. Amitriptylin Trizyklisches Antidepressivum, hemmt wie Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin, blockiert zentral ๐ป1 -, ๐ท2 - und ๐ผ1 -Rezeptoren, anticholinerge Wirkung. Wirkt sedierend, anxiolytisch und antidepressiv. Erst nur gesteierter Antrieb (cave: Suizidgefahr!) , Stimmungsaufhellung erst nach 2-3 Wochen. Cave bei Überdosierung bzw. Wechselwirkung mit SSRI, medikamenteninduzierter Diabetes. Ähnlich wirkt Mirtazapin (Remergil), das zudem einen deutlich appetitsteigernden Effekt hat, der durchaus gewünscht sein kann. Antidot: Physostigmin. Typische Dosierung: 150-200 mg/d abends. Bemerkung: Generell besteht beim Absetzen von Antiddepressiva die Gefahr einer Entzugssymptomatik, die mehr auder weniger mild ausfallen kann und in ihrer Dauer von 7 Tagen bis 90 Tagen variiert. Daher sollten diese Medikamente langsam ausgeschlichen werden. Zytostatika, Immunsystem, Haut Solu-Decortin Prednisolon, orales oder parenterales Glukokortikoid. Entzündungshemmend und immunsupprimierend. Bei Anaphylaxie, Status asthmaticus, MS-Schub, rheumatoider Arthritis, topisch bei akuten Ekzemen und Dermatitiden. Cave: Bindet auch an den Natriumrezeptor, daher kann es bei längerer Anwendung zu einer Natrium-Retention mit Hypertonie und Hypokaliämie kommen. Typische Dosierung 2 x 120mg/d p.o. Bei Anaphylaxie und Status asthmaticus 250-1000 mg i.v. Hydrocortison Existiert für orale, intravenöse und topische Gabe. Als orales oder i.v.Medikament ist es für die dauerhafte therapie nicht geeignet. Als Crème ist es ein schwach wirksames topisches Glucocorticoid, indiziert bei allergischen Hautreaktionen, Sonnenbrand, Ekzemen, Neurodermitis, Psoriasis. 26 Wichtige Medikamente Wirkstärken von Cortisoncremes nach Niedner: z.B. Hydrocortison (Klasse I) < Betamethason(valerat) (Klasse II) < Mometasonfuroat (Klasse III) < Clobetasolpropionat (Klasse IV). Corticoide sind starke Inhibitoren/Antagonisten von Vitamin D3, dieses muss daher besonders bei Langzeittherapie kontrolliert und ggf. substituiert werden. Tavegil Clemastin, Orales oder parenterales ๐ป1 -Antihistaminikum mit stark sedierender Wirkung als Cetirizin. Keine alveoläre Dilatation. Indiziert bei Allergie, insb. allergische Rhinopathie, Urticaria, Pruritus, Quincke-Ödem. Als Adjuvans auch bei Anaphylaxie und zur Prophylaxe bei KM-Gabe. KI: Engwinkelglaukom, GIT-Ulcera (Cetirizin hat diese KI nicht). Bei Anaphylaxie: → Tavegil, Ranitidin, Prednisolon, im Extremfall Adrenalin. Fenistil Wie Tavegil. Existiert auch topisch als Gel. Cetirizin Orales ๐ป1 -Antihistaminikum mit leicht sedierender Wirkung. Keine alveoläre Dilatation. Indiziert bei allergischer Rhinoconjunctivitis, bei Urticaria und bei Juckreiz bei Neurodermitis. Lorano (Loratadin) wirkt ähnlich mit weniger sedierender Komponente. Typische Dosierung: Beide 1 x 10mg/d p.o. Bemerkung: Alle Antihistaminika erzeugen über Blockade von H2 - (Magen-Darm-Trakt) und H3 -Rezeptoren (ZNS) Appetit bis hin zum Heißhunger . Metothrexat (MTX) Orales und parenterales Zytostatikum (Antimetabolit). FolsäureAntagonist, hemmt kompetitiv und reversibel die Dihydrofolat-Reduktase (DHFR) → die für die Purinsynthese notwendigen Folate fehlen. Eingesetzt bei rheumatoider Arthritis, zur Immunsuppression bei MS und Psoriasis sowie bei Tumorerkrankungen. Die Dosierung ist von Therapieregime abhängig. Bei RA typischerweise beginnend mit 10-15 mg 1x/Wo (möglichst s.c., da Bioverfügbarkeit sehr variabel, sonst p.o.), ggf. steigern auf max. 25 mg/Woche. Cisplatin Parenterales Zytostatikum, Inhibition der Zellteilung durch Quervernetzung der DNA. Anreicherung in inneren Organen (Leber, Niere, Darm). Dosierung gewichts- und therapieregimeabhängig. 5-FU Fluorouracil, parenterales Zytostatikum (Antimetabolit), hemmt die ThymidilatSynthese → Blockade der DNA-Synthese durch Einbau von 5-FU anstelle des Thymidins. Dosierung gewichts- und therapieregimeabhängig. Tacrolimus Prograf, immunmodulierender Calcineurininhibitor. Die Substanz findet parenteral als Immunsuppressivum nach Organtransplantationen Verwendung. Dieselbe Substanz auch als Salbe verwendet: Protopic. Indiziert zur topischen Behandlung des atopischen Ekzems, aber auch bei Urticaria. Es wirkt dabei als Entzündungshemmer, aber selektiver als Cortikoide, keine Verdünnung der Haut, keine Erhöhung des Augeninnendrucks. Auch zur langfristigen, „proaktiven“ Behandlung, die Anzahl der Ekzemschübe kann durch eine Minimaltherapie langfristig verringert werden. 27 Wichtige Medikamente Dosierung i.v. gewichtsadaptiert, topisch 1% im Akutstadium, 0,1% für die Daueranwendung. Vegetatives Nervensystem Zur Erinnerung: Der Sympathikus macht am Herz alles↑↑, Vasokonstriktion, Dilatation der Bronchien, Mydriasis (auf der Flucht muss man mehr sehen ...), Kontraktion des Musculus sphincter urethrae, verminderte GIT-Drüsenaktivität, vermehrte Schweißsekretion, trockener Mund (Hyposalivation). Adrenerg. Der Parasympathikus macht am Herz alles↓↓, Vasodilatation, Konstriktion der Bronchien, Miosis (mit weniger Licht kann man besser schlafen ...), Kontraktion des Musculus detrusor vesicae, vermehrte GIT-Drüsenaktivität, vermehrte Speichelpoduktion (Hypersalivation). Cholinerg. Adrenalin Weitere Namen: Supra, Suprarenin, Epinephrin. Sympathikomimetikum, in der Notfallmedizin vor allem zur schnellen Hebung des Blutdruckes im Notfall und zur Anregung der Herzfunktion beim Herz-Kreislauf-Stillstand. Auch indiziert bei Anaphylaxie. Auch als Autoinjektor für gefährdete Allergiker. Adrenalin wird auch häufig Lokalanästethika beigemischt, um durch Vasokonstriktion die Blutung zu minimieren und die Aufnahme des Narkosemittels ins Blut zu verringern. Cave: Periphere Vasokonstriktion → Verlust von Gliedmaßen (Finger, Zehen). Typische Dosierung: Adrenalin wird 1:10 mit NaCl verdünnt angewendet. Von der verdünnten Lösung werden bei Anaphylaxie 0,2-1 ml gegeben (entspricht 0,02-0,1 mg), , ggf. alle 2-3 Min. wiederholen. Bei Herzstillstand 5-10 ml (entspricht 0,5-1 mg), dann bei ausbleibendem Erfolg 3 mg, dann 5 mg. Autoinjektoren enthalten 0,3 oder 0,5 mg Adrenalin. Arterenol Noradreanalin (=Norepinephrin), zum Heben des Blutdrucks z. B. bei Schocksymptomatik oder art. Hypotonie. Aktiviert relativ selektiver ๐ผ-Rezeptoren → Vasokonstriktion, und RR↑, positiv inotrop, chronotrop und dromotrop. Typische Dosierung: Akut 0,3-0,5 mg i.v., am Perfusor 0,05-0,3๐g pro kg KG und Minute (= 3-18 mg/h). Ephedrin Sympathikomimetikum, das schwächer als Adrenalin, aber dafür länger wirkt mit Abschwellung der Schleimhäute, RR↑, z. B. bei akutem Asthmaanfall. Anticholium Physostigmin, Parasympathomimetikum (und hat dadurch in gewisser Weise sympathikolytische Wirkung). Bewirkt Abfall der Herzaktivität → Barykardie (ggf. bis zur Asystolie), Miosis, Bronchiokonstriktion, Steigerung der Darmperistaltik, Hypersalivation, Emesis. Anwendbar zur Behandlung eines zentralen anticholinergen Syndroms, z.B. durch Atropin, Amphetamine, trizyklische Antidepressiva, Benzodiazepine oder Antihistaminika. Kann im Gegensatz zu Neostigmin die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Typische Dosierung: 1-2 mg langsam i.v., ggf. nach 30 Min. wiederholen. 28 Wichtige Medikamente Atropin Parasympatikolytikum (=Anticholinergikum) durch kompetitive Hemmung von mACh-Rezeptoren. Führt zu Steigerung der Herzfrequenz (Tachykardie) und Beschleunigung der AV-Überleitung, Bronchodilatation und Mydriasis. Typische Dosierung: Akute Bradykardie 0,5-1 mg i.v. (bei Kindern 0,01-0,3 mg/kg KG), ggf. Wh. nach 5 Min. Bei Vergiftungen 2 mg i.v., ggf. Wiederholung mit Dosissteigerung bis zum Eintrott der Wirkung. Dem Atropin eng verwandt ist Scopolamin (dieses ist als willenskraftlähmende Droge in Geheimdienstkreisen sehr geschätzt, weil sie amnestische Wirkungen besitzt und die Einleitung der Hypnose erleichtert.). Antidot: Pysostigmin. Daneben wird es auch als Mydriatikum eingesetzt und zur Prävention der Reisekrankheit. Antidota, Notfallmedikamente Narcanti Naloxon, bei Intoxikation mit Opioiden (Trias: Atemdepression, nicht erweckbares Koma, Miosis mit stecknadelkopfgroßen Pupillen). Antagonist an Opiodrezeptoren. Cave: Kürzere Wirkungsdauer als die meisten Opioide, daher muss der Verlauf kontrolliert werden (Remorphinisierung). Typische Dosierung bei Opioidintoxikation 0,1-0,2 mg alle 2-3 Min. i.v. bis 10 mg, ggf. am Perfusor (bei lange wirksamen Opioiden). Zur Therapie der postoperativen Atemdepression 0,1-0,2 mg alle 2-3 Min. bis zur ausreichenden Spontanatmung. Anticholium Physostigmin, Parasympathomimetikum, Antidot zur Behandlung von Vergiftungen mit parasympatholytisch wirkenden Substanzen und damit eines zentralen anticholinergen Syndroms, z. B. bei Vergiftung bzw. Überdosierung mit Atropin (Tollkirsche), Amphetaminen, trizyklischen Antidepressiva, Benzodiazepinen oder Antihistaminika. Typische Dosierung: 1-2 mg langsam i.v., ggf. nach 30 Min. wiederholen. Atropin → "Vegetatives Nervensystem" Typische Dosierung: Akute Bradykardie 0,5-1 mg i.v. (bei Kindern 0,01-0,3 mg/kg KG), ggf. Wh. nach 5 Min. Bei Vergiftungen 2 mg i.v., ggf. Wiederholung mit Dosissteigerung bis zum Eintrott der Wirkung. Dobutamin Sympathikomimetikum, Agonist an ๐ผ1-, ๐ฝ1- und ๐ฝ2-Adrenozeptoren, die ๐ฝ1-Stimulation am Herzen steht dabei im Vordergrund. Notfallmedikament bei akuter Herzinsuffizienz oder kardiogenem Schock, positiv inotrop und leicht positiv chronotrop. Typische Dosierung am Perfusor 1,5-12 ๐g/kg KG und Minute. ACC Acetylcystein, bei Vergiftungen mit Paracetamol . Trägt zur schnelleren Regeneration von hepatischem Glutathion bei, kann nicht überdosiert werden. Hilf auch gegen Kater... 29 Wichtige Medikamente Typische Dosierung bei PCM-Intoxikation: 150mg/mg KG verdünnt mit 200 ml G5 in 1 Stunde i.v. geben, gefolgt von 50 mg/kg KG in 500 ml G5 über 4 Stunden, dann bis zur 20. Stunde 100 mg/kg KG in G5. Sab simplex Dimeticon, als Entschäumer bei Tensidvergiftungen (Spülmittel, Seifen, alles was schäumt. . .). Typische Dosierung bei Vergiftungen 350 mg als Suspension. Flumazenil Bei Intoxikation mit Benzodiazepinen durch kompetitive Hemmung der zentral dämpfenden Wirkung. Die Wirkung tritt innerhalb von Minuten ein, hält aber nur kurz an. Typische Dosierung: 0,2 mg i.v., ggf. gefolgt von weiteren 0,1 mg i.v. jede Minute bis max. 1,0 mg. Aktivkohle Carbo medicinalis, auch als Kohlenpulver, bei oralen Vergiftungen zur Verhinderung der Resorption bzw. zur Beschleunigung der Elimination, bei akutem Durchfall. Cave: Nicht bei fieberhaftem Durchfall oder Vergiftungen mit ätzenden Stoffen (starke Säuren oder Laugen). 30 Wichtige Medikamente Anmerkungen Interaktion mit CYP-450 Viele Substanzen und Nahrungsmittel hemmen oder induzieren Enzyme der CYP-450-Familie. Dadurch können Medikamente wie Marcumar, HAARTMedikamente, Antibiotika oder bestimmte orale Verhütungsmittel akkumulieren (und toxisch wirken) oder zu schnell abgebaut werden, so daß kein ausreichender Wirkspiegel aufgebaut werden kann und die Substanzen damit wirkungslos werden. Bei folgenden Substanzen muss mit CYP-450-Interaktion gerechnet werden: • Omeprazol und Verwandte • SSRI • Phytopharmaka: Johanniskraut, Ginko biloba, Lakritze • Metothrexat • Nahrungsmittel: Grapefruit (in geringerem Maß auch andere Zitrusfrüchte), Knoblauch, Pfeffer • Calciumantagonisten (Verapamil) • Antiinfektiva, insb. Makrolide (Erythromyzin), Tetrazykline, Metronidazol, Rifampizin • Antimykotika (Fluconazol, Ketoconazol, nicht nur bei systemischer Gabe!) • Antikonvulsiva wie Phenytoin, Carbamazepin • Modafinil • Proteasehemmer der HIV-Therapie Cave: Diese Liste ist nicht vollständig!22 Geschwindigkeit der Metabolisierung Darüber hinaus weisen Cytochrome auch eine große genetische Variabilität auf, so daß man 4 Gruppen von „Metabolisierern“ unterscheidet: • Langsame Metabolisierer: ca. 7% der Bevölkerung. Bei Gabe der Standarddosierung kann sich der Wirkstoff anreichern (Nebenwirkungen↑), oder die Wirksamkeit der Therapie ist nicht ausreichend, wenn es sich bei dem Medikament um ein Prodrug handelt. Sie besitzen zwei nicht funktionelle Allele des betreffenden Gens, der Metabolismus verläuft extrem langsam. • Intermediäre Metabolisierer (5 - 10%). Medikamente werden mit reduzierter Aktivität verstoffwechselt. Sie besitzen ein normales und ein eingeschränkt funktionelles Allel. • Normale Metabolisierer (etwa 80%) besitzen ein oder zwei voll funktionsfähige Allele. • Ultraschnelle Metabolisierer (2 - 3%) bauen Arzneimittel so schnell ab, dass die Standarddosis kaum wirken kann. Sie besitzen aufgrund einer Genamplifikation drei oder mehr Kopien funktionsfähiger Gene. 22 http://www.stuedeli.net/reto/medizin/kdb/pharma/CYP450_HemmerInduktoren.html 31 Index Antiarrhythmikum, 5 anticholinerges Syndrom, 29 Anticholinergikum, 29 Anticholium, 28 Antidiabetika, 12 Antiemetikum, 10 Antiepileptika, 16, 25 Antihistaminika, 29 Abscheidungsthrombus, 20 Antihistaminikum, 27 Acarbose, 11, 13 Antikoagulantien, 23 ACE-Hemmer, 8 Antimykotika, 20 Acetylsalicylsäure, 22 Antipsychotika, 25 Aciclovir, 20 Antipsychotikum, 24 Adalat, 6 Apomorphin, 25 Adrenalin, 28 Appetit, 27 Adrenalin-Autoinjektor, 28 aPTT, 21 AIDS, 20 Area postrema, 10 Akutes Kornorarsyndrom, 22 Arixtra, 23 Albträume, 5 Arrhythmia absoluta, 5, 6 Aldosteron, 8 Arterenol, 28 Aldosteronantagonist, 8 Aspirin, 14, 22 Aldosteronantagonisten , 7 Aspisol, 22 Aliskiren, 4 ASS, 14, 22 Allergie, 27 Asthma, 26 allergische Rhinitis, 9 Asthma bronchiale, 3, 4, 9 Allopurinol, 13 Asthmaanfall, 28 Amenörrhöe, 7 Atemwegsinfekt, 18, 19 Amilorid, 9 atopisches Ekzem, 27 Amiodaron, 5 Atropin, 29 Amitriptylin, 26 Atrovent, 9 Amlodipin, 6, 8 Augmentan, 18 Amoxicillin, 11, 18 Azithrtomycin, 18 Amphetamine, 29 Ampho-Moronal, 20 Bakterielle Superinfektion, Amphotericin B, 20 17 Analgesie, 16 Bakterieller Infekt, 16 Analgetika, 16 Bandwürmer, 20 analgetische Potenz, 15 Beatmungspneumonie, 19 Anaphylaxie, 26–28 Beloc zoc, 4 Angina pectoris, 6 Benzodiazepin, 24 Angiotensin, 2, 6 Benzodiazepine, 29 Angiotensin-II, 8 Benzodiazepinintoxikation, Anthelminthika, 20 30 ๐ด๐1 -Antagonist, 2, 7 ๐ด๐๐โ๐1 -Rezeptorenblocker, 4 ๐ด๐๐โ๐2 -Rezeptoragonisten, 4 ๐ผ-Glucodisadsehemmer, 11 Ödeme, 7 Übelkeit, 10 5-FU, 27 Betablocker, 4 Biguanide, 11 bipolare Störung, 16 Bisoprolol, 4 Blutdruckabfall, 3 Blutungszeit, 22 Bradykardie , 3 Bradykinin, 2, 6 Bromocriptin, 25 Bronchospasmolytikum, 9 Broteinheit, 12 Budesonid, 9 Bupivacain, 15 Calcineurininhibitor, 27 Calciumantagonisten, 31 Candidose, 20 Canesten, 20 Carbamazepin, 16, 25, 31 Carbidopa, 25 Carbimazol, 13 Carboanhydrase, 7, 8 Carvedilol, 3 Ceftriaxon, 19 Celiprolol, 5 Cetirizin, 27 chronische Bronchitis, 9 Ciprobay, 19 Ciprofloxacin, 19 Cisplatin, 27 Citalopram, 26 Clarythromyzin, 11, 18 Clavulansäure, 18 Clexane, 23 Clonidin, 4, 6 Clont, 19 Clopidogrel, 22 Clostridium difficile, 19 Clotrimazol, 20 Colchicin, 13 COPD, 4, 9 Cordarex, 5 Cortisoncreme, 27 COX, 14, 22 CRP, 17 Cumarin, 21 CYP-3A4, 18 Cytochrom Oxidase P450, 31 Dabigatran, 24 Darmgase, 10 Darmkrämpfe, 9 Decarboxylasehemmer, 25 Delix, 8 Demenz, 24 Dermatophytose, 20 Diabetes mellitus, 11, 12 diabetische Nephropatie, 8 Diarrhoe, 10 Diazepam, 24 Digitalis, 3 Digitoxin, 5 Digoxin, 5 Dimenhydrinat, 10 Dimeticon, 10, 30 Dipidolor, 15 Diuretika, 8, 9 Diuretikaresistenz, 7 Dobutamin, 29 Domperidon, 10 Dopamin-Rezeptor-Agonist, 25 Ekzem, 26 Ekzeme, 26 Elobact, 19 Embolie, 23 Emesis, 10 Endokarditis, 18 Enoxaparin, 23 Enterokokken, 19 Entzündung, 26 Ephedrin, 28 Epilepsie, 25 Epinephrin, 28 EPMS, 24 Erbrechen, 10 Erythromycin, 18 Erythromyzin, 31 Euthyrox, 13 Exanatid, 12 Faktor Xa, 23 Fenistil, 27 Fentanyl, 15 Fibrin, 21 Fibrinogen, 20 Flatulenz, 10 Fluconazol, 20, 31 Flumazenil, 30 Fluorouracil, 27 Fluoxetin, 26 Fondaparinux, 23 Forcierte Diurese, 8 Fosfomycin, 19 French Triple, 11, 18 Furosemid, 7, 8 Gabapentin, 16 Gallenkolik, 9 Gerinnung, 20 Gicht, 13 Gichtanfall, 13 Ginko biloba, 31 Glaukom, 25 Glibencamid, 12 Glinide, 12 Glitazone, 11 GLP-1 Mimetika, 12 Glucobay, 13 Glucocorticoid, 9 Glukokortikoide, 26 Gonorrhoe, 18 Grapefruit, 31 Gynäkomastie , 7 Gyrasehemmer, 19 H. pylori, 11, 18 Hämostase, 20 Haldol, 24 Haloperidol, 24 Harnwegsinfekt, 18, 19 HCT, 7 Heißhunger, 27 Henle-Schleife, 7 Heparin fraktioniertes, 23 unfraktioniertes, 23 Herpes, 20 Herzglykoside, 5 Herzgykosid, 3 Herzinsuffizienz, 2, 4–6 Herzklappenersatz, 22, 23 HMG-CoA-Reduktase, 14 Hydrochlorothiazid, 4, 7, 8 Hydromorphon, 15 Hyperkaliämie , 2, 7 Hyperprolaktinämie, 25 Hypertension, 4 Hypertensive Krise, 6 hypertensive Krise, 6 Hyperthyreose, 5, 13 Hypertonie, 3, 6, 8 Hyponatriämie, 7 Hypothyreose, 13 Ibuprofen, 14 Immunsuppression, 26, 27 Imodium, 10 Indometacin, 13 INR, 21 Insulin, 12 Insulin-Sensitizer, 11 Ipratropiumbromid, 9 ISA, 2, 5 Ivabradin, 3 Johanniskraut, 31 Juckreiz, 27 Kaliumsparende Diuretika, 8, 9 kaliumsparende Diuretika, 7 Kalziumantagonist, 6 Kalziumkanalblocker, 6 Kammerflimmern, 4 Kardioversion, 5 Karminativa, 10 Ketamin, 16 Ketoconazol, 20, 31 KHK, 6, 22 Klacid, 18 Klappenersatz, 22 KleanPrep, 11 Knoblauch, 31 Kohlenhydrateinheit, 12 KoloPrep, 11 Konstipation, 11 Kontrastmittelprophylaxe, 27 Kopfläuse, 10 M. Parkinson, 10, 24, 25 M. Raynaud, 6 Magenkrämpfe, 9 Magensäure, 11 Makrolide, 31 MAO-Hemmer, 26 Marcumar, 23 MCP, 10 Mepivacain, 15 Metamizol, 14 Meteorismus, 10 Metformin, 12 Metoclopramid, 10 Metoprolol, 4 L-Dopa, 25 Metothrexat, 27 L-Thyroxin, 13 Metronidazol, 18, 19, 31 Lakritze, 31 Midazolam, 24 Lantus, 12 Migräne, 15 Leukämie, 17 Miosis, 28 Leukozytopenie, 17 Mirtazapin, 26 Leukozytose, 16 Mitosehemmer, 13 Levodopa, 25 Modafinil, 31 Lidocain, 15 Morphin, 15 Linksherzinsuffizienz, 6 Motilium, 10 Linksverschiebung, 16 Movicol, 11 Lipidsenker, 14 MS, 26, 27 Liraglutid, 12 MSI, 15 Lithium, 16 MTX, 27 Lokalanästetika, 15 Muscarinrezeptor, 10 Loperamid, 10 Mydriasis, 28 Lorano, 27 Mydriatikum, 29 Loratadin, 27 Mykobakterien, 19 Lorazepam, 24 Mykosen, 20 Losartan, 8 Low-Dose-Heparinisierung), Myokardinfarkt, 4, 6, 8 Myotonie, 16 23 Lumgenembolie, 23 Naloxon, 15, 16, 29 Lungenembolie, 23 Narcanti, 29 Lungenemphysem, 9 Narkose, 16 Lungenstauung , 7 Nebivolol, 5 Lymphozytose, 17 Neostigmin, 28 Lymphozytpenie, 17 Neuralgie, 16, 25 Lyrica, 16 Neurodermitis, 26, 27 Neuroleptikum, 24, 25 M. Basedow, 13 Neuropathische Schmerzen, 16 Neutropenie, 17, 20 Neutrophilie, 16 Nexium, 11 Nifedipin, 6 Nitro, 4, 6 Nitrolingual, 6 Nizoral, 20 Noradreanalin, 28 Norepinephrin, 28 Novalgin, 14 Novorapid, 12 NSAR , 7 NYHA, 2 Olanzapin, 25 Omeprazol, 11, 31 Opioidanalgetika, 15, 16 Opioidintoxikation, 29 Orfiril, 25 Pankreatitis, 16 Panzytopenie, 17 Paracetamol, 14 Paracetamolvergiftung, 29 Parasympathikus, 28 Parasympathomimetikum, 28, 29 Parasympatikolytikum, 29 Parkinsonoid, 10, 24, 25 pAVK, 22 Penicillinalergie, 18 Periorale Dermatitis, 19 Pfeffer, 31 Pharyngitis, 18 Phenytoin, 16, 25, 31 Phrenprocoumon, 23 Physostigmin, 26, 28 Phytopharmaka, 31 Pilzinfektionen, 20 Piritramid, 15 Plasmathrombinzeit, 22 Pneumocystis jiroveci, 19 portale Hypertension, 5 Postoperative Atemdepression, 29 PPI, 11, 18 prämenstruelles Syndrom, 9 Pradaxa, 24 Praziquantel, 20 Prazosil, 4 Prednisolon, 26 Pregabalin, 16 Probenecid, 13 Procalcitonin, 17 Prograf, 27 Prokinetikum, 10, 18 Propranolol, 4 Propylthiouracil, 14 Prostaglandin, 14 Prostatitis, 19 Proteasehemmer, 31 Proteinurie, 8 Protopic, 27 Protozoen, 19 Prstacyclin, 14 Pruritus, 27 Pseudomonas, 18 Pseudomonas aeruginosa, 18, 19 Psoriasis, 26, 27 PTT, 21 Pyelonephritis, 18 Pysostigmin, 29 Rosazea, 19 Sab simplex, 10, 30 Salbutamol, 9 Sartan, 8 Schleifendiuretika, 8 Schleifendiuretikum, 7 Schmerztherapie, 14 Schwangerschaft, 8 Scopoderm, 10 Scopolamin, 10, 29 seborrhoisches Ekzem, 20 Segmentkernige, 17 Selectol, 5 Sepsis, 17, 19 sequenzielle Nephronblockade , 7 Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, 26 Serotoninsyndrom, 26 SGLT-Hemmer, 12 Simvastatin, 14 Sinusitis, 18 Solu-Decortin, 26 Sonnenbrand, 26 Spannungskopfschmerz, 15 Spasmolyse, 9, 14 Spironolacton, 7 Spironolcaton, 8 SSRI, 26, 31 Stabkernige, 16 Quick-Wert, 21 Staphylokokkeninfekt, 19 Statin, 14 Ramipril, 2, 6, 8 Status asthmaticus, 16, 26 Ranitidin, 11 Status epilepticus, 24 Rechtsherzinsuffizienz, 7 Stenteinlage, 22 Reisekrankheit, 10, 29 Stimmungsaufhellung, 26 Remergil, 26 Streptokinase, 22 Remodelling, 7 Streptokokken, 19 Renininhibitor, 4 rheumatoide Arthritis, 26, 27 Sulfonylharnstoffe, 12 Supra, 28 Rhinoconjunctivitis, 27 Suprarenin, 28 Rifampizin, 31 Rivaroxaban, 24 supraventrikuläre TachykarRocephin, 19 die, 5, 6 Sympathikomimetikum, 28 Sympathikus, 28 Sympathomimetikum, 9 Tachyarrhythmien, 5 Tacrolimus, 27 Tavegli, 27 Tavor, 24 Tensidvergiftung, 30 Tetrazykline, 31 Thiaziddiuretikum, 8 Thiazide, 7 Thomapyrin, 15 Thrombin, 21, 23, 24 Thromboplastinzeit, 21 Thrombosen, 23 Thromboseprophylaxe, 23, 24 Thrombozyten, 20 Thrombozytenaggregation, 14, 22 Thrombozytose, 17 Thyreoperoxidase, 13 Tonsillitis, 18 Torasemid, 8 Tramadol, 16 Trigeminusneuralgie, 16, 25 Trizyklische Antidepressiva, 26, 29 Tumorlysesyndrom, 13 TVT, 23 Uralyt, 13 Uricostatika, 13 Urikosurika, 13 Urticaria, 27 Valium, 24 Valproat, 25 Vasodilatation, 6 Venendilatation, 7 Verapamil, 6, 31 Verapramil, 4 Verspannungen, 16 Viagra, 6 36 Wichtige Medikamente Viraler Infekt, 17 Vitamin D3, 27 Vollheparinisierung, 23 Vomex A, 10 von-Willebrand-Faktor (vWF), 20 Xarelto, 24 Vorhofflimmern, 3, 5, 6, 22, zirkadianer Rhythmus, 4 23 Zyprexa, 25 Wearing-off Effekt, 25 Zystitis, 18 WHO-Stufenschema, 14 Zytostatikum, 27