Übungsblatt 9 Geometrische und Technische Optik WS 2012/2013 Eine rotationssymmetrische asphärische Fläche wird traditionell durch folgende Gleichung beschrieben, wobei r die laterale Radiuskoordinate ist und z die lokale Pfeilhöhe der Fläche (am Scheitelpunkt der Fläche mit r=0 ist definitionsgemäß die r Pfeilhöhe auch z=0): 2 G Cr z r ai r i 2 2 i 1 1 1 K 1C r Im klassischen Optik-Design sind nur die Koeffizienten ai mit z= 0 z geradzahligem Index i=4,6,... ungleich Null. Der Term Cr 2 / 1 1 K 1C 2 r 2 wird dabei als konischer Anteil bezeichnet, da er einen Kegelschnitt darstellt. a) Machen Sie sich die beiden wichtigen Spezialfälle des konischen Anteils mit K=-1 und K=0 klar. Der erste Fall lässt sich sofort anschaulich deuten. Im zweiten Fall sollten Sie den konischen Anteil nach dem Wurzel-Term auflösen und dann quadrieren. Durch geschicktes Umformen können Sie diesen in einen sphärischen Term der Form z 1 / C 2 r 2 1 / C 2 überführen. Welche anschauliche Bedeutung hat also die Größe C bzw. ihr Kehrwert. Die Konstante K wird als konische Konstante bezeichnet, wie man sich danach auch leicht klar machen kann. b) In modernen Designs von Asphären wird bisweilen ein konischer Anteil mit C0 und ein zusätzlicher parabolischer Term a2r2 mit a20 verwendet. Wieso sollte man dies im Sinne einer eindeutigen Beschreibung der Fläche nicht machen ? Entwickeln Sie dazu den konischen Anteil in eine Taylorreihe bis zum Glied in r2 um den Punkt r=0 herum. c) Unter Verwendung der ersten Glieder der Taylorreihe von Aufgabe b) können Sie sich nun klar machen, welche Bedeutung die Konstante C bzw. ihr Kehrwert R auch im Fall allgemeiner Asphären mit K0 hat. Dazu müssen Sie dies nur mit dem parabolischen Anteil einer Sphäre vergleichen. d) Stellen Sie sich nun eine Linse in Luft vor, deren erste Fläche plan ist und deren zweite Fläche asphärisch ist, wobei nur der konische Anteil vorkommt. Das Material der Linse sei BK7 und habe bei der Wellenlänge =633 nm die Brechzahl n=1.515, wie Sie auch im Programm RAYTRACE nachrechnen können. Diese Linse wird nun mit einer ebenen Welle mit Ausbreitungsrichtung parallel zur optischen Achse mit Durchmesser 20 mm und Wellenlänge 633 nm beleuchtet, so dass zuerst die plane Fläche getroffen wird. Berechnen Sie mittels RAYTRACE die Brennpunkte und Aberrationen dieser Linse, wenn die Rückseite eine konvexe Asphäre mit Krümmungsradius R=-51.5 mm ist, in Abhängigkeit von der konischen Konstante K. Variieren Sie dabei K in einem Bereich von ca. -5 bis +5 und bestimmen dann durch Intervallschachtelung den Wert K, bei dem die Aberrationen minimal sind. e) Alternativ können Sie anstatt in d) die konische Konstante manuell durchzufahren, diese auch in der Optimierung als Variable freigeben und die Aberrationen minimieren. Können Sie einen einfachen Zusammenhang zwischen der Konstanten K mit minimalen Wellenaberrationen und der Brechzahl n herstellen?