Auf den spuren Ole Rømers in Kopenhagen

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Alle Bilder: Volker Witt, wenn nicht anders angegeben.
Ge s chi ch te
Auf den Spuren
Ole Rømers
in Kopenhagen
VON volker witt
Als Professor der Astronomie und Direktor der Kopenhagener Univer­
sitätssternwarte entwickelte Ole Rømer vor 300 Jahren zahlreiche
Neuerungen für die astronomische Beobachtungstechnik und weg­
weisende Instrumente. Ein astronomischer Spaziergang durch die
dänische Hauptstadt und ihre Umgebung lässt die Erinnerung an
den bedeutenden Astronomen wach werden.
O
le Rømer wurde im Jahre 1644
in Århus geboren und kam
als Student nach Kopenhagen,
wo er bei seinem späteren Schwiegervater Erasmus Bartholin (1625 – 1698)
Mathematik und Astronomie studierte.
Der französische Astronom Jean Picard
(1620 – 1682) hatte im Jahre 1671 die Insel Hven im Öresund (heute Ven) besucht, um die geographische Länge von
Tycho Brahes Sternwarte Uraniborg zu
ermitteln. Dabei unterstützte ihn der junge Rømer (siehe auch SuW 4/2007, S. 79).
Picard war von den Fähigkeiten und dem
wissenschaftlichem Eifer Rømers angetan und ermunterte ihn daher bei seiner
Rückkehr nach Kopenhagen, ihm nach
Paris zu folgen.
Lehrjahre in Paris
In Paris konnte Rømer mit den berühmtesten Gelehrten seiner Zeit wie Giovanni
Domenico Cassini (1625 – 1712), Christiaan Huygens (1629 – 1695), Gottfried
Wilhelm Leibniz (1646 – 1712) und Isaac
Newton (1643 – 1727) wissenschaftlichen
Kontakt pflegen. Zudem wurde er in die
Académie des Sciences, die Akademie der
Wissenschaften, als Mitglied eingeführt.
Schon bald entwickelte Rømer als erstes
seiner vielfältigen astronomischen Messwerkzeuge ein Okularmikrometer, das in
der Pariser Sternwarte Verwendung fand.
In den Jahren in der französischen Hauptstadt stellte Rømer bereits seinen Erfindungsreichtum unter Beweis. Er konstruierte nicht nur Hilfsinstrumente für die
astronomische Beobachtung, sondern
88 Sterne und Weltraum November 2007
auch ein Planetarium zur Darstellung der
Planetenbahnen sowie ein »Eklipsarium«,
mit dem sich das Entstehen von Mondund Sonnenfinsternissen demonstrieren
ließ. Darüber hinaus befasste er sich für
den Hof des »Sonnenkönigs« Ludwig XIV.
mit verschiedenen technischen Anlagen
wie Springbrunnen und Feuerwerk.
Als Beobachter zeigte er sein Geschick
durch die sehr sorgfältige und genaue Untersuchung der Verfinsterungen der Jupitermonde. Durch den Vergleich der vorausberechneten Verfinsterungen des Jupitermonds Io mit den Zeitpunkten, zu
denen der Mond tatsächlich verschwand,
bewies Rømer in den Jahren 1675/76 die
Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit und
konnte ihren Wert grob berechnen. Das
aber missfiel seinem Chef Giovanni Domenico Cassini, der an eine unendlich
große Lichtgeschwindigkeit glaubte.
Rundetårn – der Runde Turm
Im Jahre 1681 kehrte Rømer nach Kopenhagen zurück und wurde vom dänischen
König zum »Königlichen Mathematiker« und später zum Direktor der Sternwarte auf dem Runden Turm ernannt.
Der Runde Turm wurde auf Betreiben
von Christen Sørensen Longomontanus
(1562 – 1647) – eines Schülers von Tycho
Brahe – unter der Regentschaft des Dänenkönigs Christian IV. errichtet und ist
eine der ältesten noch bestehenden Sternwarten Europas (Abb. 2).
Das im Jahre 1642 fertiggestellte, auf
Dänisch »Rundetårn« genannte Observatorium ist Bestandteil eines größeren Ge-
bäudekomplexes. Dieser umfasste auch
die 1656 eingeweihte Trinitatiskirche und
die Universitätsbibliothek, die bis 1861 in
dem großen Saal über den Gewölben der
Trinitatiskirche untergebracht war.
Die besondere Eigenart des Runden
Turms und eine wohl einmalige Kon­
struktion ist der mehr als 200 Meter
lange »Schneckengang« (Abb. 3). Dieser
windet sich im Innern des Turms siebeneinhalbmal um einen hohlen Kern bis zu
den obersten Etagen des Bauwerks. Der
stufenlose Schneckengang erwies sich
als sehr praktisch für den Transport der
schweren Bücher für die Bibliothek und
der großen Instrumente für die neue
Sternwarte.
Longomontanus orientierte sich bei
der Ausführung des Runden Turms an
dem Konzept der Sternwarte »Stjärneborg« von Tycho Brahe auf der Insel Hven.
Auf der oberen Plattform des Turms waren fünf kleine Beobachtungshütten geplant, die Instrumente sollten denjenigen von Tycho gleichen. Longomontanus
aber starb jedoch noch vor Vollendung
seines Werks, und es ist keineswegs sicher, ob seine Pläne jemals zur Ausführung kamen.
Als Rømer die Leitung der Sternwarte
auf dem Runden Turm übernahm, befand
sich diese in einem kläglichen Zustand.
Er ersetzte die bisher auf der Sternwarte
vorhandenen Instrumente wie Quadrant
und Sextant durch Instrumente eigener
Konstruktion, die vor allem für eine genaue Messung von Sternkoordinaten ausgelegt waren.

Abb. 1: Über die Stelle, wo einst
das Observatorium Tusculanum
stand, wacht der versonnen zum
Himmel blickende Ole Rømer. Die
Statue befand sich früher vor der
Polytechnischen Lehranstalt in
Kopenhagen.
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Abb. 2: Der Runde Turm (dänisch
Rundetårn) wurde zwischen 1637
und 1642 erbaut und ist eine der
ältesten Sternwarten Europas.
Hier wirkte Ole Rømer ab 1685
als Direktor des Observatoriums.
Besondere Erwähnung verdienen zwei
Bauformen von Instrumenten, die der
Assistent von Rømer, Peder Horrebow
(1679 – 1764), genau beschrieb. Der verheerende Stadtbrand im Jahre 1728 verwüstete große Teile Kopenhagens und
vernichtete die von Rømer gebauten Instrumente und den größten Teil seiner
schriftlichen Aufzeichnungen. Durch
Horrebows Werk »Basis Astronomiae«
kennen wir aber Rømers beispielhafte
Fernrohrkonstruktionen wie auch seine
Beobachtungsmethoden.
Die 1690 fertiggestellte »Machina aequatorea« war im Prinzip ein parallaktisch aufgestelltes Fernrohr mit Polachse und großem Stundenkreis. Geradezu
modern mutet die Verwendung einer Gabelmontierung an. Im selben Jahr installierte Rømer auf dem Runden Turm seine »Machina azimuthalis«, ein azimutal
montiertes Fernrohr, wo die Achse für die
Azimutbewegung durch ein als Lot wirkendes Gewicht in der Senkrechten ausgerichtet wurde.
Das Museum in Kroppedal
Eine epochale Erfindung war Rømers
Durchgangsinstrument aus dem Jahre
1689 – das erste in der langen Geschichte der astronomischen Beobachtungstechnik. Rømer stellte es in seinem Haus
in der Store Kannikestræde 16 in Kopenhagen auf und nannte es »Machina domes­
tica«, lateinisch für Hausinstrument. Er
wollte damit Sternparallaxen messen und
so dem Kopernikanischen System zum
endgültigen Durchbruch verhelfen.

Abb. 3: Der Schneckengang win­
det sich mit einer Länge von 209
Metern mehrfach um den Kern
des Runden Turms und führt stu­
fenlos hinauf zur Aussichtsplatt­
form, die heute eine Volksstern­
warte trägt. Früher befanden
sich dort die Beobachtungsins­
trumente von Ole Rømer.
Sterne und Weltraum November 2007 89

Abb. 5: Das Museum in Kroppe­
dal liegt etwa zwanzig Kilometer
westlich von Kopenhagen und
vermittelt einen vorzüglichen
Einblick in Rømers Leben und
Wirken.
90 Sterne und Weltraum November 2007


Abb. 4: Eine Gedenktafel in der
Store Kannikestræde 16 erin­
nert an Rømers Wohnhaus und
an den Aufstellungsort der »Ma­
china domestica«, des ersten
Durchgangsinstruments in der
Geschichte der Astronomie. Die
Übersetzung des Textes lautet:
»Hier stand bis 1728 das Profes­
sorenhaus, wo Ole Rømer, Profes­
sor der Astronomie, Polizeipräsi­
dent von Kopenhagen, bis zu
seinem Tode am 19. September
1710 lebte.«
Abb. 6: Ein maßstäblicher Nach­
bau der Machina domestica (la­
teinisch: Hausinstrument) lässt
die Funktionsweise des histo­
risch ersten Durchgangsinstru­
ments erkennen.
Der Ort des damaligen Professorenhauses, das ebenfalls beim großen Brand
von 1728 zerstört wurde, ist heute durch
eine Gedenktafel an dem modernen Gebäude gekennzeichnet (Abb. 4). Um uns
mit der Funktionsweise dieses historisch
bedeutenden Instruments vertraut zu machen, besuchen wir das Museum für Astronomie, das in Kroppedal – nur zwanzig Kilometer westlich des Zentrums von
Kopenhagen – in ländlicher Umgebung
beheimatet ist (Abb. 5). Bis zum Jahr 2002
lautete die Bezeichnung »Ole Rømer Museum«. Nach einer Erweiterung heißt die
besuchenswerte Einrichtung nun »Mu­
seum für Astronomie · Neue Geschichte
· Archäologie« (Museum for Astronomi
· Nyere tid · Arkæologi). Der astronomisch interessierte Besucher wird hier
von der Vielzahl an Exponaten begeistert
sein. Vor allem aber findet das wissenschaftliche Werk Rømers in dem Museum eine eingehende Würdigung.
Ein naturgetreuer und maßstäblicher
Nachbau der Machina domestica, wie sie
uns durch Horrebows Buch »Basis Astronomiae« überliefert ist, lässt den Betrachter die Beobachtungssituation in Rømers Wohnhaus nachempfinden (Abb.
6). Das Instrument mit einer Brennweite
von 1.5 Metern ließ sich um eine starre,
besonderen Schwerpunkt des Museums,
wie ja auch die ursprüngliche Namensgebung verrät.
Neben verschiedenen Bildnissen des
Gelehrten (Abb. 8) vermitteln uns vor
allem die Schriften Horrebows ein Bild
von Rømers Persönlichkeit. Beinahe alle
seine Aufzeichnungen wurden durch das

in Ost-West-Richtung verlaufende Achse nur längs des Meridians bewegen und
ragte dabei fast zur Hälfte in einen senkrechten Fensterspalt. Die Zeit des Meri­
diandurchgangs eines Sterns ermittelte
der Beobachter akustisch nach dem Ticken einer Pendeluhr. Auf der kreisförmig
geschwungenen Skala (am unteren Bildrand) ließ sich durch ein Mikroskop, das
an dem langen Hebel der Drehung des Instruments folgte, die Kulminationshöhe
des Objekts ablesen. Bemerkenswert ist
auch die von Rømer durch einen Seilzug
realisierte Gewichtsentlastung der langen
Achse, die ihre unkontrollierte Durchbiegung verhindern sollte.
Einen reizvollen Kontrast zur Machina
domestica bildet das im Jahre 1872 fertiggestellte Passageinstrument (Abb. 6), das
vormals an der Kopenhagener Universitätssternwarte auf dem Østervold im Einsatz war. Es zeigt eindrucksvoll, wie weit
sich die Instrumententechnik in den beinahe 200 Jahren seit Rømers ursprünglichem Entwurf entwickelte.
Leider sind wegen des Stadtbrands
von 1728 nur wenige originale Erinnerungsstücke aus der Zeit Rømers erhalten geblieben, wie beispielsweise seine
berühmte Pendeluhr. Dennoch bildet das
wissenschaftliche Werk Rømers einen
Abb. 7: Das Passageinstrument
von 1872 zeigt den technischen
Fortschritt seit dem ersten Ent­
wurf von Ole Rømer.

Abb. 8: Dieses Porträt von Ole
Rømer wurde nach einem Kup­
ferstich von Johann Georg Wolff­
gang (1664 – 1744) angefertigt.
Es befindet sich im Museum
Kroppedal.
Feuer zerstört, nur die Beobachtungen
dreier Tage – bekannt unter der Bezeichnung »Triduum« – sind überliefert. Eine
Dokumentation über die Ausgrabung in
Pilenborg zeigt dem Museumsbesucher
auch, wie man auf die Überrreste von
Rømers »Observatorium Tusculanum«
stieß.
Sterne und Weltraum November 2007 91
92 Sterne und Weltraum November 2007
Graphik: Laur Thom Skive, entnommen aus Elis Strömgren/Ole Rømer

Abb. 9: Rømers »Rota meridiana«
(links im Bild) aus dem Jahre
1704 war Vorbild für einen neuen
Instrumententyp, den Meridian­
kreis. Das »Instrumentum aequi­
noctiorum« (rechts) ermöglichte
Beobachtungen in genauer Ost­
west-Richtung, dem so genann­
ten Ersten Vertikal.

Abb. 10: Die drei Instrumenten­
pfosten des Observatorium Tus­
culanum waren in ihren unters­
ten Teilen noch erhalten. Sie
wurden nach der Ausgrabung re­
konstruiert.
Das »Observatorium
Tusculanum« in Pilenborg
Im Jahre 1704 hatte sich Rømer in Pilenborg ein kleines privates Observatorium
gebaut, das er in Anlehnung an Ciceros
Wortschöpfung »Observatorium Tusculanum« nannte. Dass die für das Observatorium bestimmte Stelle in genau
westlicher Richtung vom Runden Turm
gewählt wurde, sollte den Vergleich der
an beiden Sternwarten gewonnenen Beobachtungen erleichtern. Für lange Zeit
war der Ort der Sternwarte in Vergessenheit geraten, bis sich durch Luftaufnahmen Hinweise auf ihre Lage ergaben.
Ausgrabungen förderten oberflächlich
zuerst Reste von Dachziegeln zu Tage,
und als bedeutsamen Fund mit Bezug
zur Sternwarte grub man einen Linsenrohling aus.
Der Astronom wollte in dieser ländlichen Umgebung mit seinem neuen Meridiankreis Fixsternparallaxen messen.
Über die Konstruktion dieses Instruments, der sogenannten »Rota meridiana«, informiert die Beschreibung in Horrebows »Basis Astronomiae« genau (Abb.
9). Auch damit setzte Rømer wieder Maßstäbe für einen neuen Instrumententyp,
aus dem sich im Prinzip alle später gebauten Meridiankreise ableiten.
Die Rota meridiana besaß einen Teilkreis von 1.7 Metern Durchmesser und
war zusammen mit einem zweiten Beobachtungsinstrument, dem »Instrumentum aequinoctiorum« auf drei Holzpfosten montiert. Diese bildeten miteinander
einen rechten Winkel. Die Instrumentenpfosten waren bei der Ausgrabung in
ihren untersten Teilen noch gut erhal-
ten und ließen sich an Ort und Stelle rekonstruieren (Abb. 10). Nach dem Tode
Rømers im Jahre 1710 verfiel das Observatorium ziemlich rasch. In den Jahren
1716/17 brachte man die Instrumente
in den Runden Turm, wo sie dann beim
Stadtbrand auch zerstört wurden.
Die unscheinbare Anlage am Rand des
kleinen Wäldchens ist nicht zu übersehen, denn sie wird durch das markante,
lebensgroße Standbild Rømers bewacht,
der versonnen zum Himmel blickt (Abb.
1). Natürlich ist es kein Zufall, dass das im
Jahre 1979 eröffnete Kroppedal-Museum
nur etwa 500 Meter von Pilenborg ent-
fernt liegt. Und der mit dem öffentlichen
Bus anreisende Besucher findet den Astronomen durch eine nach ihm benannte
Bushaltestelle verewigt.
Schloss Rosenborg
Zurück in der Hauptstadt Kopenhagen,
statten wir noch dem Museum im Schloss
Rosenborg einen Besuch ab. Seine einzigartige Sammlung lässt die Geschichte der
dänischen Könige vom 16. bis zum 19.
Jahrhundert lebendig werden. Ein kleiner
Raum – nicht weit entfernt von der verschwenderischen Pracht der Kronjuwelen
– ist Ole Rømer gewidmet.
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Sterne und Weltraum November 2007 93
Schloss Rosenborg, Kopenhagen

Hier werden das schon eingangs erwähnte Planetarium und das Eklipsa­rium
ausgestellt (Abb. 11). Die Instrumente
fertigte nach Rømers Entwurf der Pariser Uhrmacher Isaac Thuret an. Sie sind
heute in Paris in der Bibliothèque Nationale als Originale noch vorhanden. Die
hier gezeigten Kopien erwarb im Jahre 1682 der dänische König Christian V.
(1646 – 1699). Die im Hintergrund der
Abbildung 11 sichtbaren Gewichte sind
als Hinweis darauf zu verstehen, dass Rømer als Bürgermeister von Kopenhagen
ein allgemein gültiges System von Maßen
und Gewichten einführte.
Zu seinen Leistungen zählen auch
die Entwicklung eines Thermometers
mit zwei Temperaturfixpunkten und die
Durchsetzung des Gregorianischen Kalenders in Dänemark im Jahre 1700. Da­
r­­über hinaus bekleidete der vielbeschäftigte Astronom noch eine Reihe weiterer
öffentlicher Ämter: Er war Hafensachverständiger, Ballistikexperte, Chef der Feuerwehr, der Polizei und des Münzwesens
sowie Oberster Richter.
Weitere Informationen
Literaturhinweise:
Johann A. Repsold: Zur Geschichte der
astronomischen Messwerkzeuge, Bd.
1, 1450 bis 1830, Leipzig, 1908, S.
46 ff. (Nachdruck 2004 PNO – Gerhard
Sauer, Köln)
Elis Strömgren: Ole Rømer. Kopenha­
gen, 1944 (in Dänisch)
G. W. E. Beekman: In den Fußstapfen
Ole Rømers, SuW 2/1984, S. 68
Besichtigungsmöglichkeiten:
 Runder Turm: Købmagergade 52A,
DK-1150 Kopenhagen, Tel.: 00 4533-73 03 73, Fax: 00 45-33-73 03 77,
E-Mail: [email protected], Web:
www.rundetaarn.dk
94 Sterne und Weltraum November 2007
Abb. 11: Im Schloss Rosenborg
ist dem Andenken Ole Rømers ein
kleiner Raum des Museums ge­
widmet. Das Planetarium (rechts
im Bild) dient der Darstellung
der Planetenbahnen, während
das Eklipsarium (links) die Ent­
stehung von Mond- und Sonnen­
finsternissen demonstriert. Beide
Exponate gehören zur »Chronolo­
gischen Sammlung der Dänischen
Könige in Schloss Rosenborg«.
Nach dem Besuch von Schloss Rosenborg sollte man noch einen Abstecher
auf die andere Straßenseite einplanen
und die ehemalige Kopenhagener Universitätssternwarte von außen besichtigen (Øster Voldgade 3). Hier wirkten
so bekannte Astronomen wie Heinrich
Louis d’Arrest (1822 – 1875) und Elis
Strömgren (1870 – 1947) sowie dessen
Sohn Bengt Strömgren (1908 – 1987).
Außerdem war von 1922 bis 1964 das
»Zentrale Büro für astronomische Telegramme« der Internationalen Astronomischen Union (IAU) an diesem Observatorium beheimatet. Heute befindet
sich die Einrichtung am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massa­chusetts.
Ein paar Schritte weiter nördlich
(Øster Voldgade 5 – 7) befindet sich das
Geo­logische Museum mit einer sehenswerten Meteoritensammlung, darunter
im Freigelände der aus Grönland stammende Meteorit Agpalilik mit einer ursprünglichen Masse von rund zwanzig
Tonnen.
Wir beenden unsere astronomische
Spurensuche in der dänischen Hauptstadt
an der Vor Frue Kirke (Liebfrauenkirche)
und verweilen vor dem Gedenkstein, der
an den großen Astronomen Rømer erinnert. Ole Rømer starb am 19. September
1710 und wurde in dieser Kirche beigesetzt. Eine schlichte Inschrift besagt: »Er
maß die Geschwindigkeit des Lichts«. M
Interessante Weblinks zum Thema finden Sie unter www.suw-online.de/artikel/906439
 Kroppedal-Museum: Museum for As­
tronomi · Nyere tid · Arkæologi,
Kroppedals Allé 3, DK-2630 Taastrup,
Tel.: 00 45-43-30 30 00, Fax: 00 4543-30 30 03, E-Mail: kontakt@krop
pedal.dk, Web: www.kroppedal.dk
 Schloss Rosenborg: Øster Voldga­
de 4A, DK-1350 Kopenhagen, Tel.:
00 45-33-15 32 86, Fax: 00 45-3315 20 46, E-Mail: [email protected],
Web: www.rosenborgslot.dk
Volker Witt promo­
vierte nach dem Studi­
um der Physik auf dem
Gebiet der Elektronen­
mikroskopie. Beruflich
widmete er sich der
Ausbildung angehender
Augenoptiker an der Münchner Fachakademie für
Augenoptik. Seit etwa 20 Jahren ist er in der
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