Is the Presence of Oxygen on an Exoplanet a reliable Biosignature?

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Is the Presence of Oxygen on an
Exoplanet a reliable Biosignature?
Astrobiology, Volume 11, Number 4, 2011
A. Léger, M.Fontecave, A. Labeyrie,
B.Samuel, O. Demangeon, D. Valencia
Einführung
 Abiotische Photogeneration von O2 auf der
Oberfläche eines Planeten innerhalb der
habitablen Zone (HZ)
 Erfordert effiziente Photokatalysatoren,
welche unter natürlichen Bedingungen auf
einem solchen Planeten in großer Menge
vorhanden sein sollen
 Darwinistisches Argument: Biologische
Systeme haben einen Adaptationsvorteil
Marlene Hausleitner
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Was ist eine Biosignature?
• Derzeit gibt es keine definitiven Biosignatures
• Beste, derzeitige Definition: „Eine
beobachtbare Eigenschaft eines Planeten, wie
zB. seine atmosphärische Zusammensetzung,
die unsere derzeitigen Modelle nicht
reproduzieren können, wenn die uns
bekannten abiotischen physikalischen und
chemischen Prozesse miteinbezogen werden.“
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O2 und O3 als Biosignatures:
ausreichende Produktion von O2:
• Anwesenheit von O2 als Biosignature zuerst
von Tobias Owen in 1980 postuliert
• Detektion von primitivem Leben auf einem
Exoplanet mittels remote sensing könnte den
Ansatz einer Antwort auf die Frage „Are we
alone in the universe?“ liefern
• → eine Biosignature ist ausreichend für das
Auffinden von primitivem Leben, Suche nach
intelligentem Leben erfordert Technomarkers
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• Hauptsächlicher Einwand gegen O2 als
Biosignature ist die Möglichkeit einer
abiotischen Produktion von O2 durch UV
Photolyse von H20 (Rosenqvist und
Chassefière, 1995).
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• Photolyse von H2O:
Tritt nur auf, wenn H20 en masse vorhanden
ist und in der Stratosphäre bleibt
Auf einem erd-ähnlichen Planeten:
Wasserdampf (Verdampfen, Sublimation)
kühlt bei Aufsteigen ab -> Regen, Schnee
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• Kasting et al (1997).:
Greenhouse runaway zu erwarten, wenn
Planet in der inneren Grenze der HZ liegt.
Tropopause ist hier warm genug.
→ Innerhalb der HZ des
Sterns: O2 Biosignature
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• Oberflächentemperatur geringer als 50°C
• Kein unteres Limit der
Oberflächentemperatur: Snow ball planet:
vulkanisches Gas durchdringt die
Eisschicht, kleine Menge an O2 (produziert
durch Photolyse von H2O), welche die
Stratosphäre erreicht wird reduziert ->
Sauerstoff aus einer solchen Atmosphäre
wird entfernt
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Trotzdem: biologische Produktion von
Sauerstoff auf Planet mit sehr geringer
Durchschnittstemperatur ist
unwahrscheinlich, außer Planet hat große
saisonale Unterschiede durch große Schräge
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• Rosenqvist und Chassefière, 1995:
Minimalmenge von O2, ab der biologische
Aktivität ausgelöst werden würde, beträgt
P (O2): 10 mbar (hierfür ist große
Produktion nötig)
• Auf der Erde beträgt die abiotische
Produktion von O2, zB durch Photolyse von
H20, weniger als 1 ppm der
photosynthetischen Produktion
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• Stopp der biologischen Photosynthese auf
der Erde: Häufigkeit von O2 in der
Atmosphäre würde innerhalb kurzer Zeit (2
x 107 Jahren) verringert werden, verglichen
mit dem Alter der Erde (4.6 x 109 Jahre)
→ Derzeitig ist die Anwesenheit von O2 ein
Indiz für biologische Aktivität
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• Missionen, welche O2 im sichtbaren Teil des
planetaren Spektrums detektieren, messen
die Absorption des Lichts des Sterns in der
Atmosphäre - sowohl in den A, als auch in
den B Banden von O2.
• Unterscheiden nicht zwischen
stratosphärischem und troposphärischem
O2
• In der Praxis werden die Beobachtungen
von troposphärischem O2 dominiert
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O3 als Marker von O2
• O3 ist aktiv im IR²
• Logarithmischer tracer (Léger et al., 1993;
Des Marais et al., 2002) -> geringe Mengen
von O2 könnten detektiert werden,
allerdings wird durch diese logarithmische
Abhängigkeit von O2 eine genaue
Schätzung der Menge schwierig
→ ideal: Zugang zu IR (O3) und sichtbarem
(O2) Spektrum
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O2 und H20 Produktion durch
abiotisches H20 Photosplitting
• Größte Energiequelle auf OF eines Planeten
innerhalb der HZ = Strahlung des Sterns
• Gemeinsam mit Katalysator: große Mengen
an O2 möglich
H2O -> H2 + ½ O2
• Reaktionsenthalpie:
Wasserdampf: ∆H1 = -2.52 eV;
flüssiges Wasser: ∆H2 = -2.98 eV
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• Diese Werte korrespondieren mit Photonen
der Wellenlängen λ < 490 nm (Dampf) und
λ < 420 nm (flüssig)
• „ ½ O2“ ist Indiz für O* mit höherer
Enthalpie (erreicht entweder durch
Addition der Energien von mehreren
Photonen – biologische Photsynthese; oder
durch signifikantes Erniedrigen durch die
Aktivität passender Katalysatoren –
„artificial photosynthesis“)
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• -> Fig.1: auf der OF eines Planeten der einen
solar-type Stern (F, G, oder K Typen)
umkreist: abiotische Wasserspaltung durch
Absorption eines einzigen Photons
• Hierfür wäre Katalysator nötig, um fast die
gesamte Energie eines Photons in
chemische Energie umzuwandeln
• Zum Vergleich: in der höheren Stratosphäre
wird direkte Photolyse von Wasser von
energiereicheren Photonen ( hv > 6.9 eV, λ
< 180 nm) durchgeführt
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• Biologische Photosynthese auf der Erde:
benutzt komplexe Proteinmaschinerie, zB
in Chloroplasten. Diese sammeln das
Sonnenlicht, speichern die Energie von –
üblicherweise – 8 Photonen und wandeln
einen Teil dieser Energie in chemische
Energie um. Wichtiger Schritt hier:
Spaltung von zwei Wassermolekülen in O2,
Elektronen und Protonen (McEvoy and
Brudvig, 2006).
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• Daher ist Photosynthese auch bei weniger
energiereichen Photonen effizient
(Chlorophyll: Absorptionsmaximum bei
650 nm)
• Eine solche Maschinerie ist das Ergebnis
einer langen Evolution, wird in einer
abiotischen Welt nicht erwartet!
• In dieser: Speicherung der
Photonenenergie, lang genug, um
Absorption durch ein zweites Photon zu
erlauben, eher unwahrscheinlich
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• Antwort auf die Frage, ob ein abiotisches
System, welches unter natürlichen
Bedingungen auf einem Planeten in der HZ
seines Sterns produziert wird, durch
photokatalytische Spaltung von H2O eine
O2-reiche Atmosphäre (PO2 > 10 mbar)
schaffen kann, entscheidet über Sauerstoff
als tatsächliche Biosignature
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Abiotischer Photokatalysator für H20
Spaltung
• „Artificial Photosynthesis“
• Zwei Komponenten:
-Photosensitizer unit um Photonen zu
sammeln und eine Ladungstrennung zu
schaffen
-Katalysator, um charge recombination zu
minimieren, Oxidation von Wasser
anzutreiben
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• In abiotischer Natur können diese
Photosensitizer in einer Vielzahl
halbleitender Metalloxide, wie TiO2, Fe2O3,
WO3, gefunden werden
• Katalysatoren: Co3O4 (Frei, 2009), Mn2CaO4
(Najafpour et al., 2010), wenn Spezies
verwendet werden, die sehr häufig auf
einem Tellurplaneten vorkommen
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Abundance Problem
• IrO2 und Pt erzielen bessere Gewinne, aber
korrespondieren mit weniger häufigen Spezies
• Abundance Problem ist abhängig vom
physischen Zustand der betrachteten Spezies
• So kann zB. TiO2 in Nanopartikeln auf einem
Photonensammler verteilt sein, was viel
weniger TiO2 benötigt, als eine dicke Schicht.
Nanopartikel -> unter natürlichen
Bedingungen in Erden/Böden (Schrick et al.,
2004)
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Schwierigkeiten von Systemen mit
low-abundance Materialien
a) Die Quantenausbeute dieser Systeme ist
gering (<5%), dies könnte sich in Zukunft
durch physikalische und chemische
Optimierungen aktiver Materialien ändern
(Barber, 2009). Ein Analogon eines solchen
Systems müsste unter natürlichen
Bedingungen gefunden werden ->
schwierig.
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b) Generell sind solche Systeme das Resultat
fortgeschrittener chemischer Technologien.
zB: Produktion von TiO2 Nanopartikeln
(Kristalle auf 150°C in 10M NaOH erhitzt)
(Suzuki et al., 2007); CaMn2O4 Katalysator
auf 400°C – 600°C erhitzen (Najafpour et
al., 2010)
Weder ausgeschlossen, noch sehr
wahrscheinlich, dass natürliche
Bedingungen zu solchen Strukturen führen
könnten.
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c) Es wird eine Co-Lokalisation und –Funktion
von Photosensitizer und Katalysator impliziert
– kein verfügbares Material, welches die
beiden kombiniert.
d) Die meisten Katalysatoren müssen von Zeit zu
Zeit entweder regeneriert, oder ersetzt werden.
Ein abiotischer Photokatalysator müsste in
natürlicher Umgebung für eine lange Zeit
arbeiten, um eine O2-reiche Atmosphäre zu
schaffen. (6 -8 x längere Lebenszeit, als die
eines industriellen Katalysators)
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e) Photokorrosion des Materials sollte über
lange Zeit (Millionen Jahre) vermieden
werden. Dies erfordert sehr spezifische
Behandlungen, sogar für viel kürzere
Zeitspannen (Jahre).
Ist a) nicht prohibitiv -> schwierig, natürliche
Lösung zu finden, die gleichzeitig b), c), d)
und e) umgeht.
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•
•
•
•
Um eine große Menge an O2 als
Biosignature abzulehnen, wäre ein System
nötig, dass:
Wasser photolysiert, mit einem
Regenerationsprozess, der Lebenszeit von
einem Jahr auf 106 bis 108 Jahre verlängert
Unter natürlichen Bedingungen und
Auf einem signifikanten Abschnitt der
Planetenoberfläche vorkommt
Bis dato: Kein solches System bekannt
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O2 Flux auf der Erde
• Produktion von organischem C durch
Photosynthese auf der Erde: 1.1 x 1014 Ckg/yr (Field et al., 1998)
• Korrespondiert mit O2 Produktion von 2.9 x
1014 kg/yr
CO2 + H20 + 8 hv -> (CH2O) + O2
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• Großteil dieses Sauerstoffs verbraucht
durch Oxidation organischer Stoffe aus
toter Biomasse
• Reservoirs von organischem C: Lehm,
Schiefersediment
• Organic sink = Oxidation von Biomasse und
Mineralien
• Menge von O2 in Atmosphäre: 1.2 x 1018 kg
• O2 residence time bei Photosynthesestopp
= 2 x 107 yr
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Darwinistisches Argument
• O2 Produktion auf Oberfläche eines Planeten
– ohne UV Photolyse (Owen, 1980)
• Erklärungen: abiotische Photogeneration oder
biologische Photosynthese
• Abiotische Photogeneration unwahrscheinlich
• Biologische Photosynthese: Selektion,
Kolonisierung von Nischen, Evolution und
Fortpflanzung
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Zusammenfassung
• Qualifikation von O2/O3 als Biosignature
abhängig vom Versagen alternativer
abiotischer Erklärungen
• Abiotisch katalysierte Photolyse von H2O ist
auf Planet, der von Sonnen-ähnlichem Stern
bestrahlt wird, möglich -> Photokatalysator
• Biologische Erklärung durch Photosynthese
eines lebenden Systems -> benötigte große
Mengen von O2 aufgrund von Reproduktion,
Kolonisation
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Zusammenfassung
• Die Anwesenheit von O2 auf einem felsigen
Exoplaneten innerhalb der HZ seines Sterns
ist guter, aber nicht definitiver Indikator für
Anwesenheit von Leben
• Verlässlichkeit abhängig von Identifikation
aller abiotischen Photokatalysatoren
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Quellen
• Is the presence of oxygen on an Exoplanet a
reliable biosignature, Astrobiology, Volume
11, Number 4, 2011
A. Léger, M.Fontecave, A. Labeyrie,
B.Samuel, O. Demangeon, D. Valencia
• http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=
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