Regulierung des Cannabismarktes – neue Entwicklungen

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Regulierung des Cannabismarktes –
neue Entwicklungen
USA, Uruguay, Niederlande, Spanien,
Belgien und Schweiz
Frank Zobel, wissenschaftlicher Stabmitarbeiter
Etwas hat sich verändert…
Denver TV Station Sends Undercover
Shopper to Retail Stores
Washington State to Ban Marijuana
Delivery, Online Sales
Eric Holder 'Cautiously Optimistic'
About Marijuana Legalization
Uruguay to track pot by genetic
markers
Ablauf
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Die internationale Kontrolle von Cannabis
Die Dynamik des Wandels
Einige Zahlen zu Cannabis in der Schweiz
Regulierungsmodelle (vorgeschlagen oder angewandt)
– In Nord- und Südamerika
– In Europa
– In der Schweiz
• Schlussfolgerungen
Klassifizierung von Cannabis
Einheitsübereinkommen der Vereinten Nationen über
Betäubungsmittel von 1961
• Cannabis wird in Tabelle I unter den gefährlichsten
Drogen wie Heroin eingestuft
• Es wird ebenfalls in Tabelle IV aufgeführt, wo die
Betäubungsmittel aus Tabelle I mit aüsserst beschränkter
therapeutischer Anwendung und besonders gefährlichen
Eigenschaften aufgelistet sind
In der Schweiz
• Die medizinische Verwendung von Cannabis
Der Anbau, der Handel, die Abgabe sowie die Verschreibung von Cannabis
ist nur in Ausnahmefällen namentlich zur Behandlung bei schweren
Krankheiten möglich.
• Der Besitz von Cannabis zum rekreativen Gebrauch
Konsumierende Erwachsene werden mit einer Ordnungsbusse von CHF
100.- belangt, wenn sie nicht mehr als 10 Gramm besitzen. Eine
Verzeigung und die Eröffnung eines Strafverfahrens ist nicht nötig.
Vier Stufen des Wandels
• Bewilligung der therapeutischen Verwendung von
Cannabis
• Entkriminalisierung des rekreativen Gebrauchs
• Tolerierung der Produktion und des Verkaufs von kleinen
Mengen zu rekreativen Zwecken
• Legalisierung des rekreativen Marktes
Konzeptuell
rekreatif
Verbot
Entkriminalisierung
Tolerierung
Legalisierung
medizinisch
Einige Zahlen zu Cannabis in der Schweiz
Suchtmonitoring 2012
• Konsumierende während des letzten Jahres: ~450’000
• Konsumierende im letzten Monat: ~225’000
• Täglich Konsumierende: ~50’000
• Geschätzter Marktanteil der täglich Konsumierenden:
70-90%
MIX & REMIX
www.infrarouge.ch
Regulierungsmodelle
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USA
Uruguay
Niederlande
Spanien, Belgien
Die Debatte in der Schweiz
http://www.suchtschweiz.ch/
USA
• Cannabis zu medizinischen Zwecken in rund 20 Staaten,
zunehmend
• Entkriminalisierung (keine Gefängnisstrafen) in rund 15
Staaten, zunehmend
• Legalisierung in Colorado und Washington, in rund 10
weiteren Staaten sind solche Initiativen in Diskussion
Spiegel Online
Öffentliche Meinung
Colorado und Washington
Die am weitesten geöffneten Märkte
• Regulierungsbehörden
• Lizenzen (Produktion, Verarbeitung, Verkauf, Labors)
• Mit dem Einverständnis der lokalen Behörden
• Sicherheit und Nachverfolgung der Produktion (von der Pflanze bis
zum Verkauf)
• Mengen (28.4 Gr./ Transaktion; Colorado: ¼ für nicht Ortsansässige)
• Anbau für den Eigengebrauch (Colorado: 6 Pflanzen)
• Alter: 21 Jahre
• Steuern (hoch)
• Verpackung und Kennzeichnung/Etikettierung
Die Position der Bundesregierung
Erinnerung: Cannabis ist im Bundesgesetz verboten.
Das Justizdepartement verhindert weiterhin:
1. Den Verkauf und die Abgabe an Minderjährige;
2. Profite von kriminellen Organisationen;
3. Die Verteilung von Cannabis an andere Staaten;
4. Den Handel mit anderen Drogen;
5. Gewalt und der Gebrauch von Schusswaffen;
6. Fahren unter Cannabiseinfluss oder zunehmende
Gesundheitsprobleme;
7. Den Anbau von Cannabis auf öffentlichem Grund;
8. Den Konsum oder Besitz auf Ländern die dem US Staat gehören.
Colorado
Der erste legale Markt für rekreativen Cannabis
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Nicht überall umgesetzt (nur Minderheit der Städte)
Kosten für eine Lizenz: 250’000 $ (nur für Ortsansässige)
160 «rekreative» Geschäfte (+ 300 «medizinische»)
200 Anbauer (+ 500 medizinische)
9-10’000 Arbeitsstellen (rekreativ + medizinisch)
Preis von Cannabis: 10-20 $/Gr.
Steuern (rekreativ): 3-4 Millionen $ pro Monat
Marijuana Business Daily
Bestimmungen für die Verpackung und
Etikettierung
Uruguay
Erstes Land, das Cannabis legalisiert
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Drogenprobleme im Vormarsch: Paco und Cannabis
Bestrebungen, die Märkte zu trennen
Qualitativ schlechtes Cannabis
Ein etwas anderer Präsident: José Mujica
Parallel dazu eine verstärkte Regulierung von Alkohol
und Tabak
Uruguay
Ein (sehr) stark regulierter Markt
• Institut für Regulierung und Kontrolle von Cannabis
• Lizenzen und Registrierung aller (inkl. Konsumierende)
• 3 Modelle für Besitz/Verkauf (max. 480 Gr./Jahr = 1.3 Gr./Tag):
– Verkauf in Apotheken: max. 40 Gr./Monat (10 Gr./Woche)
– Vereinigungen von Konsumierenden: 15-45 Mitglieder, bis 99
Pflanzen pro Jahr
– Anbau für den Eigengebrauch: bis zu 6 Pflanzen
• 2-4 Produzenten; 4 Sorten Cannabis, max. 15% THC;
Nachverfolgung: Genvarianten und Pflanzen;
Preis: unter 1 $/Gr.
• Steuereinnahmen: bescheiden
Niederlande
40 Jahre Erfahrung
• Besitz und Verkauf von kleinen Mengen werden toleriert
• Kommunale Lizenzen (~ 6-700 coffee shops)
• Regeln: kleine Mengen, keine Werbung, kein Verkauf an
Minderjährige, keine anderen Drogen, keine Belästigungen.
• Verkauf: max. 5 Gr./Transaktion an mindestens 18-Jährige
• Cannabis: stammt aus dem Schwarzmarkt (!); max. 500 Gr. Vorrat
• Ø THC-Gehalt: 13.5%; Ø Preis : 9,60 €/Gr.
• Umsatzsteuer, keine Mehrwertsteuer
• Zugangsbeschränkungen in gewissen Grenzgebieten
Spanien, Belgien
Vereinigungen von Cannabiskonsumierenden
(Cannabis Social Clubs)
• Rechtliche Grauzone
• Mehrere hundert in Spanien, einige wenige in Belgien
• Selbstregulierung (Charta, Leitbild)
– Non-profit Organisationen
– Nur für erwachsene Konsumierende zugänglich
– Zugangsbeschränkung (Wohnort)
– Mengen: max. 2-3 Gr./Tag
– Tieferer Preis als auf dem Schwarzmarkt
– Risikoverminderung/Prävention
– Steuern (?)
Zukunft der Cannabis Social Clubs?
• Bestrebungen zur Regulierung (Katalonien, Baskenland)
• Nicht-Anerkennung der CSC / Hin und Her zwischen
Toleranz und Repression der nationale Behörden
• Unterschiedliche Selbstregulierung der Clubs
• International und in der Schweiz ist das Modell in
Diskussion
In der Schweiz ?
La Commission fédérale
pour les questions liées aux
drogues (CFLD) souhaite
relancer le débat sur la
légalisation du cannabis au
niveau national en
s'inspirant des Etats-Unis et
de l'Uruguay.
In einer Mitteilung des Regierungsrates
heisst es, dass «ein Versuch zur
Einführung des Verkaufs von Cannabis
im Kanton Basel-Stadt aus rechtlichen
Gründen nicht zulässig» sei.
Der Winterthurer Gemeinderat will
sich zusammen mit anderen
Städten am Forschungsprojekt
beteiligen, das den Konsum und
Handel von Cannabis für einen
begrenzten Zeitraum legalisiert.
Zürich: Hanflegalisierung - Vorstoß
der jungen Grünen - Parlament will
Cannabis legalisieren - Von der
Stadt angebauter Drogenhanf
Le groupe interpartis du canton de
Genève propose de s’inspirer de
clubs sociaux en Espagne, qui
autorisent la culture, la vente et la
consommation d’herbe de manière
contrôlée.
Stadt Bern soll sich an Studie zu
Cannabis-Verkauf beteiligen
Schweizer Städte wollen
Cannabishandel und -konsum
befristet legalisieren. In Luzern und
Zug stösst die Idee auf Widerstand
– die Zuger Polizei geht gar stärker
gegen Drogenhandel vor.
Debatte in der Schweiz
• 2001-2004: Revision BtmG
– Legalisierung des Konsums, eingeschränkte Ahndung der Produktion und des
Handels
• 2004-2008: Volksinitiative
– Legalisierung des Konsums, Regulierung der Produktion und des Handels
• 2010-11: Kanton Basel-Stadt und Stadt Zürich
– Parlamentarische Vorstösse, Arbeitsgruppen, Rechtsgutachten, usw.
• 2012-2013: Kanton Genf
– Parteiübergreifende Arbeitsgruppe, Wahl des CSC Modells
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2013-2014
– Entkriminalisierung des Besitzes für den Eigengebrauch (18+), weitere
Parlamentarische Vorstösse (Bern, Winterthur), Stellungnahme EKDF
Nächste Schritte?
Wie in Spanien oder Belgien, wie in den USA oder nichts ?
BetmG Art 19b
• Wer nur eine geringfügige Menge eines Betäubungsmittels für den
eigenen Konsum vorbereitet oder zur Ermöglichung des
gleichzeitigen und gemeinsamen Konsums einer Person von mehr
als 18 Jahren unentgeltlich abgibt, ist nicht strafbar.
• 10 Gramm eines Betäubungsmittels des Wirkungstyps Cannabis
gelten als geringfügige Menge.
Synthese
Vier Modelle: US, Uruguay, Niederlande, Spanien
• Stärkere/strengere Regulierung als für Alkohol
• Gemeinsamkeiten: kein Verkauf an Minderjährige, keine
oder kaum Werbung, kein öffentlicher Konsum, kein
fahren unter Cannabiseinfluss, Lizenzen
• Unterschiede: zum Verkauf erlaubte Mengen, Preis und
THC-Gehalt (Uruguay), Alter, Zugang für nicht
Ortsansässige, Etikettierung und Verpackung,
Registrierung
Post scriptum
• Entwicklung
– Des Konsums?
– Der Probleme?
– Des Marktes?
– Der (öffentlichen) Sicherheit?
Weedmaps.com
Vielen Dank für Ihr Interesse
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