Wenn Schüler Lehrer unterichten - Von-Bülow

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Wenn Schüler Lehrer unterichten
Eine Schülergruppe, die die LehrerSchüler-Rolle einmal umdreht. Gemeint ist
die Schülergruppe, welche 2009 am
Schülerwettbewerb "Jugend Forscht"
teilnahm. Sie besteht aus den
physikinteressierten Schülern Robert
Brückner und Marco Poppe. Sie hielten
am 16. September 2010 einen Vortrag vor
Physiklehrern des Landkreises Gotha
über eine vereinfachte Version des
Franck-Hertz-Versuchs.
Rückblende - Jugend Forscht 2010.
Mit vielen Versuchen und einem
erstaunlichen Ergebnis nahm die oben
genannte Schülergruppe teil. Gemeint ist
der Franck-Hertz-Versuch, der die
Grundlage zum Verständnis der
Quantenphysik ist, und ein großes Thema
Abbildung 1: Versuchsaufbau
in der Oberstufe darstellt. Jedoch ist der
Versuch für eine Veranschaulichung sehr
teuer. Alleine die Gerätekosten, die sich
für diesem elementaren Versuch
belaufen, sind in Tausenderhöhe. Mittel,
die einer Schule nicht hat.
Doch mit viel Geschick, Geduld und
Freude an der Physik fanden die Schüler
heraus, dass man doch den Versuch mit
einfachsten Mitteln nachstellen kann.
Gemeint ist der Versuchsaufbau mit
einem handelsüblichen Thyratron, welcher
zwar nicht mehr gebaut, aber doch noch
vertrieben. So ersetzt der Thyratron die
Franck-Hertz-Röhre, aber das Ergebnis
bleibt gleich. Klingt auf dem ersten Blick
nicht so spannend, doch wenn man die
Preise für diesen Versuchsaufbau
betrachtet erregt man großes Staunen.
Von 1000€ bleiben nur noch 100€ übrig.
Und 100€ sind für eine Schule besser
bezahlbar, als der 10fache Betrag.
Dieses Ergebnis erregte nicht nur
Aufsehen bei den Schülern und dem
Begleitlehrer Herr Bode, sondern auch bei
der Jury von Jugend Forscht. So bekam
die Schülergruppe einen Preis von der
Deutschen Gesellschaft für
zerstörungsfreie Prüfung e. V. als
interessantestes Projekt. Schüler und der
Begleitlehrer gaben sich nicht mit dem
Ergebnis zufrieden, sondern wollten das
Entdeckte auch einer anderen Jury
vorstellen. Gemeint sind die
Physikfachlehrer des Landkreises Gotha.
Es gab ein klares Ziel: diesen
Versuchsaufbau Schulen und
insbesondere Schülern zugänglich zu
gestalten. So lud man die Lehrer auf eine
Fortbildungsveranstaltung ein, die sich mit
Abbildung 2: Thyratrons
diesem Versuch beschäftigt. Natürlich
bereiteten sich die Schüler bestens vor
und konnten ihr Thema sachlich und ohne
inhaltliche Fehler schon vor der
Veranstaltung auswendig vortragen. Kurz
vor der Veranstaltung im Physikraum des
von-Bülow-Gymnasiums bauten sie den
Versuch auf und gingen nochmal alles
durch. Ein wenig Anspannung lag in der
Luft, denn wann bekommt man mal die
Chance als Schüler, vor so gebildeten
Leuten , die viel Ahnung haben eine
Fortbildung zu leiten. Langsam betraten
die interessierten Lehrer den Raum und
nahmen Platz. Natürlich nicht am
Lehrertisch, sondern dort, wo sonst
Schüler sitzen. Ein wenig komisch im 1.
Moment für dich Schüler, doch bald
merkten sie, dass es doch gar nicht so
schwierig war wie Gedacht. Die Lehrer
waren sehr freundlich und ab Beginn des
Referats sehr interessiert. So verflog
schnell die Aufregung durchs offene
Fenster und das merkte man den
Schülern auch an. Man wurde lockerer
und blieb doch sehr sicher. Durch viele
Fragen zeigte sich starke Interesse. 'Doch
was bringt uns alleine der
Versuchsaufbau', hat sich sicher mancher
gefragt. Da haben die Schüler etwas
Einmaliges vorgestellt. Der fertige Aufbau
auf einer Platte, bei der man nur noch
Strom und Messgeräte anstecken muss.
Die Lehrer waren begeistert. Und als die
Referenten den Preis für den Aufbau, der
in der schuleigenen Schülerfirma
vertrieben werden könnte, nannten, regte
großes Erstaunen auf. Denn wann
bekommt man schon etwas, was sonst
1000€ kostet für 100€? Man verteilte noch
Flyer und damit war das Referat beendet.
Die Schüler waren erleichtert. Alles ist
super abgelaufen. Und als Dank gab es
sogar, gesponsert durch die Lehrer, ein
eigenes digitales Messgerät für Versuche
im Unterricht. Die Schüler
verabschiedeten sich, bedankten sich und
die Vorstellung war vorbei. Meiner
Meinung nach war es ein purer Erfolg für
die Schüler, doch fragen wir einen Schüler
persönlich.
Abbildung 3: Endprodukt der Arbeit
Hallo Robert, jetzt, kurz nach deiner
Vorstellung, war es wie erhofft oder eher
nicht?
R: "Eher nicht. Es war viel besser. Ich
hatte mir zwar erhofft, dass mehr Lehrer
teilnehmen, aber bin trotzdem völlig
zufrieden!"
Und meinst du, die Arbeit hat sich
gelohnt?
R: "Voll und ganz! Das merkten wir schon
bei "Jugend Forscht" durch den
errungenen Preis und auch jetzt heute
durch das Interesse an unserer Arbeit."
Dankeschön für das kleine Interview,
doch noch eine kurze Frage am Schluss.
Wie wird es jetzt weitergehen mit euren
Projekt?
R: "Geplant ist bei Bestellung der Schulen
diese Geräte Herzustellen. Ob es soweit
überhaupt kommt, dass Schulen
bestellen, kann man noch nicht sagen, ich
würde mich aber sehr freuen, weil es
dann wie eine Bestätigung unserer Arbeit
wirkt"
Fazit:
Eine lobenswerte Arbeit der Schüler, die
mit viel Aufwand das erreicht haben, was
sie wollten, nämlich sachkundige
Aufmerksamkeit. Es ist auch ein Schritt für
die Lehrer-Schüler-Kommunikation. Es
zeigt, dass nicht nur Lehrer den Unterricht
gestalten können, sondern auch Schüler
mit ihren Ideen den Unterricht sehr
bereichern können.
Quellen:
Abbildung 1-3:
http://www.dgzfp.de/LinkClick.aspx?
fileticket=u4iCtn1HIjU%3d&tabid=2918
Jugendforscht-Arbeit zu sehen auf:
http://www.dgzfp.de/LinkClick.aspx?
fileticket=u4iCtn1HIjU%3d&tabid=2918
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