Jahresbericht des Weltethos-Instituts an der Universität Tübingen Januar bis Dezember 2015 Herausgegeben vom Direktor des Instituts Prof. Claus Dierksmeier und dem Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer 3 Inhalt Zum Geleit / Vorwort der Institutsleitung ............................................................................................ 5 Dank an den Stifter ..................................................................................................................................... 6 Stiftung Weltethos ...................................................................................................................................... 8 Forschung ................................................................................................................................................... 10 Jahresthema Judentum ........................................................................................................................... 13 Angewandte Forschung ........................................................................................................................... 14 Forschung unterwegs ............................................................................................................................... 16 Keynotes, Vorträge, Tagungsbeiträge .................................................................................................. 22 Tagungen am Weltethos-Institut .......................................................................................................... 27 Publikationen .............................................................................................................................................. 32 Lehre ............................................................................................................................................................ 34 Ringvorlesung „Wirtschaft und Werte“ ............................................................................................... 36 Ringvorlesung „Ideen und Impulse aus dem Judentum“ ................................................................ 37 Lehre aktuell ............................................................................................................................................... 42 Interview Prof. Dr. Hans-Wolf Sievert ................................................................................................... 43 Lehrangebot des Weltethos-Instituts .................................................................................................. 44 Kooperationen ............................................................................................................................................ 47 Vorträge ....................................................................................................................................................... 48 World Citizen School ................................................................................................................................. 52 Engagement .............................................................................................................................................. 60 Klüger wirtschaften ................................................................................................................................... 62 Profite mit Prinzipien ............................................................................................................................... 65 Das WEIT öffnet die Türen ....................................................................................................................... 68 Baden-Badener Unternehmergespräche ............................................................................................. 73 Offen für Kooperationen .......................................................................................................................... 76 WEIT-Mitarbeiter unterwegs .................................................................................................................. 82 Weltethos für alle Generationen ........................................................................................................... 88 Im Porträt .................................................................................................................................................... 90 Dank .............................................................................................................................................................. 91 Team ............................................................................................................................................................. 93 4 Zum Geleit | Vorwort der Institutsleitung Liebe Leserinnen und Leser, das vergangene Jahr hat tiefgreifende Veränderungen gebracht: wirtschaftliche, gesellschaftliche, soziale, aber auch intellektuelle und moralische Herausforderungen. Immer deutlicher zeigt sich, dass Insellösungen nicht mehr möglich sind – und dass nicht nur die Menschen in Europa, sondern die Bewohner der ganzen Welt drängende Fragen und Probleme teilen. Der „reality check“ der Globalität stellt viele lieb gewonnene Gewohnheiten in Frage. Welche Ideen, welche Programme und Hoffnungen werden den Test der Zeit bestehen? Welche Institutionen können auf die neuen Herausforderungen reagieren? Welche Denkgewohnheiten, welche mentalen Modelle müssen wir überprüfen? Wir am Weltethos-Institut sind zuversichtlich, dass der „wind of change“ allen, die ihre Segel richtig gestellt haben, zusätzlichen Antrieb verleiht. Aufbauend auf den Forschungen von Prof. Dr. Hans Küng und inspiriert von seinen Entwürfen setzen wir darauf, dass sich Gemeinsamkeiten immer finden lassen, die Gesellschaften und Menschen zusammenbringen. Und dass auf dieser Grundlage auch Diversität bereichert. Und durchaus kann es das Eigeninteresse sein, das zu einem globalen Bewusstsein führt. Weltbürgertum lohnt sich! Neue Geschäftsmodelle und neue Formen gesellschaftlicher Kooperation erzeugen direkt nachvollziehbare und oft sogar messbare Vorteile. Ethisches Unternehmertum und nachhaltiges Engagement stiften Mehrwert. Unsere Aufgabe am WEIT ist es, zu erforschen, wie die nutzbringenden wirtschaftlichen, sozialen und politischen Innovationen vor dem Hintergrund der Weltethos-Werte besser verstanden und gestaltet werden können. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie wir den Austausch durch Forschung (S. 10), Lehre (S. 34) und Engagement (S. 60) fördern. Diese Grundpfeiler unserer Arbeit sind gleich wichtig und prägend: Ohne Engagement in ganz konkreten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bezügen wäre unsere Forschung wirklichkeitsfremd, ohne Lehre würden wir den Kontakt zur Aktualität, zu den neuen Studierendengenerationen und ihren Fragen verlieren, uns auch um Vermittlung nicht mehr kümmern – und ohne Forschung schließlich bliebe es beim oberflächlichen Predigen gutgemeinter Botschaften ohne Relevanz und Tiefe. Wir benötigen also die Dreiheit aus Forschung, Lehre und Engagement; eines kann ohne das andere nicht entwickelt werden und bestehen bleiben. Eine andere Dreiheit bestimmt unsere Arbeit: Wir sind durch die Kooperationspartner Karl Schlecht Stiftung, Eberhard Karls Universität und Stiftung Weltethos gegründet worden. Und alle drei Partner ermöglichen uns viele Entwicklungsmöglichkeiten zwischen zivilgesellschaftlicher Aktivität, wirtschaftsethischer Intervention und akademischer Exzellenz. Auch dafür sind wir dankbar. Und nur so können wir Persönlichkeiten von außen für unsere Arbeit begeistern – wie den Unternehmer Prof. Hans-Wolf Sievert, der uns freundlicherweise einige Fragen beantwortet hat. Auf Seite 41 können Sie lesen, wie Prof. Sievert das WEIT sieht. Die Ethik der ausgestreckten Hand, die wir am Institut pflegen, konkretisiert sich in solchen und anderen Gesprächen. Denn was hilft besser, um sich in den stürmischen Veränderungen zurechtzufinden als gelegentlich einen Dialog zu wagen, bei dem man seine Sicht der Dinge überprüfen kann, indem man die Sicht der Anderen kennenlernt? Wenn wir die Möglichkeit für solche Dialoge geschaffen haben, dann ist eines unserer wichtigsten Ziele erreicht und dann fällt die Bilanz der vielen Veranstaltungen, Vorträge, Diskussionen und Initiativen positiv aus. Wir hoffen, Sie werden das bei der Lektüre auch finden. Mit herzlichen Grüßen aus Tübingen, Claus Dierksmeier Bernd Villhauer Christoph Gohl 5 Karl Schlecht Stiftung Die Karl Schlecht Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Fokus auf „Good Leadership“. Ihre Leitidee ist die Verbesserung von Führung in Business, Gesellschaft und Politik durch humanistische Werte. Vor diesem Hintergrund unterstützt sie Projekte der Wissenschaft und Bildung, die zur werteorientierten Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen und angehenden Führungskräften beitragen. 6 Sie fördert rund 80 Fremdprojekte sowie eigene Projekte mit jährlich 6-8 Millionen Euro. Die Karl Schlecht Stiftung mit Sitz in Aichtal und einem Büro in Berlin wurde im Oktober 1998 von Dipl.-Ing. Karl Schlecht gegründet. Der Stifter ist Gründer des Beton­ pumpenherstellers Putzmeister. Karl Schlecht Stiftung Unsere Arbeit wäre nicht möglich ohne die großzügige Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung, Aichtal. Die Führung des Instituts sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken sich ganz herzlich bei dem Unterneh- mer Prof. Dipl. Ing. Karl Schlecht. Er hat ein Bespiel dafür gegeben, was Persönlichkeiten mit Vision und Durchhaltevermögen erreichen können. Sein Vertrauen ist für uns eine Verpflichtung! Über die zahlreichen anderen Engagements der Karl Schlecht Stiftung (KSG) kann man sich auf der Homepage www.ksfn.de informieren. 7 Stiftung Weltethos 18 Jahre lang hat Hans Küng die von ihm gegründete Stiftung Weltethos erfolgreich geleitet; sein Nachfolger Eberhard Stilz setzt diese Arbeit ebenso erfolgreich fort. Aufgabe der Stiftung ist seit Ihrer Gründung die Vermittlung von Werten und interkultureller Kompetenz auf Grundlage von ethischen Prinzipien und Werten, die sich in allen Kulturen finden und die, wie Hans Küng sagt, Voraussetzung gelingenden Miteinanders in jeder Zivil­ gesellschaft sind. Die Stiftung Weltethos ist in vier Arbeitsfeldern operativ tätig: ethische Bildung, Gewaltprävention, interreligiöse Bildungsarbeit, internationale Verbreitung. Innerhalb dieser Arbeitsfelder entwickelt die Stiftung Aktivitäten und Projekte. Ein Schwerpunkt ist dabei die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, da Kindergärten, Tagesstätten und Schulen erstrangige Lernorte für Werte und interkulturelles Zusammenleben sind. Die Palette der Stiftungsaktivitäten reicht hier von der Entwicklung und 8 Bereitstellung von Lernmedien über die Qualifizierung von Lehrkräften und Erzieherinnen bis hin zur Initiierung von Schulprojekten, der Konzeption von Tagesstätten und zur Auszeichnung von „Weltethos-Schulen“. Aber auch in der „Erwachsenenwelt“ gibt es zahllose Bereiche und Zielgruppen, für welche die Stiftung Initiativen und Projekte konzipiert und durchführt. Dabei kommt dem interreligiösen Dialog auf unterschiedlichen Ebenen und der internationalen Kooperation herausragende Bedeutung zu. Das Netz der Partnerorganisationen, mit denen die Stiftung Weltethos zusammenarbeitet, wächst zusehends. Und angesichts der globalen politischen Entwicklungen und den damit verbundenen ethischen und interkulturellen Herausforderungen ist die Stiftung Weltethos und ihre auf Hans Küng zurückgehende Programmatik mehr denn je gefordert und gefragt. „Diese eine Weltgesellschaft braucht keine Einheitsreligion und Einheits­ ideologie, wohl aber einige verbindende und verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele.“ Hans Küng, Ehrenpräsident der Stiftung Weltethos 9 Kapitel FORSCHUNG 10 Kapitel Als An-Institut der Universität Tübingen und national wie international vernetzte Forschungseinrichtung beschäftigt sich das WEIT unter anderem mit wirtschafts- und unternehmensethischen Fragen auf der Grundlage des Weltethos-Gedankens. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am WEIT untersuchen, welche ethischen Orientierungen innovativ und praxisrelevant sind, welche Veränderungen die Globalisierung mit ihren interkulturellen Herausforderungen mit sich bringt und wie das Weltethos Veränderungen im wirtschaftlichen Handeln bewirkt. Diese Veränderungsimpulse bezeichnen wir als „ethische Innovationen“. Entscheidend hierfür sind die oft unbewussten „mentalen Modelle“, die uns, wie die Linsen eines Mikroskops, bestimmte Sichtweisen ermöglichen oder verwehren. Wie solche Modelle in tiefgreifender Weise unser Selbst-, Welt- und Wirtschaftsverständnis prägen und damit unsere Haltungen und Handlungen mitbestimmen, das steht im Mittelpunkt unserer unterschiedlichen Forschungsformate. Die wissenschaftliche Arbeit erstreckte sich im zurückliegenden Jahr 2015 von theoretischen Grundfragen, über Probleme der Ethikvermittlung und Konkretisierung bis hin zu Anwendungsformen in der Wirtschaft und Gesellschaft, Praxisbeispielen und Fallstudien. 11 Forschung „Wirtschaftsethik heute sollte auf allen ökonomischen Ebenen eine hilfreiche Hand reichen: auf der Mikro-Ebene des Einzelnen, der Meso-Ebene der Unternehmen und der zivilgesellschaftlichen Akteure ebenso wie auf der Makro-Ebene staatlicher und auch zunehmend globaler Strukturen.“ Prof. Dr. Claus Dierksmeier, Direktor des Weltethos-Instituts 12 Jahresthema Judentum: Lernen als Lebensphilosophie Seit 2015 widmet sich das Weltethos-Institut jährlich einer Religion, beginnend mit dem Judentum. Lernen ist eine Lebensphilosophie – das ist eine der wichtigsten Einsichten, die die Beschäftigung mit dem Judentum mit sich bringt: „Was soll man tun? Lernen und Lernen fördern und stützen, wo und wie man kann! Das ist ein Feld, das überall in kleinem und großem Maßstabe bebaut werden kann, das sind Bestrebungen, in denen uns niemand hindernd in den Weg zu treten vermag“, heißt es etwa bei Rabbi Samson Raphael Hirsch, dem Begründer der NeoOrthodoxie. In diesem Sinne hat sich auch das WeltethosInstitut ein großes Lernprogramm vorge­nommen: Jedes Jahr eine Weltreligion, beginnend 2015 mit dem Judentum. Im Rahmen des Jahresthemas war am 21. April Prof. Dr. Matthias Morgenstern zu Gast am Weltethos-Institut und gab den WEIT-Mitarbeitern eine „Einführung in den Talmud“, das wichtigste Werk des Judentums. Der Judaist erläuterte an Textbeispielen die antike und moderne Bedeutung des Talmuds für die jüdische Religion, insbesondere die Tradition steten Lernens im Dialog über vielfältige Interpretationen. Am Lernen sollten sich aber nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tübinger Weltethos-Familie beteiligen, sondern auch die Öffentlichkeit. Dr. Christopher Gohl ermöglichte auf Einladung von Oberstudienrätin Dr. Kathrin Messner Schülern der 6. Klasse am Evangelischen FirstwaldGymnasium in Kusterdingen eine Begegnung mit dem Judentum. In einer Doppelstunde diskutierte er über Juden, Religion und Antisemitismus. Außerdem besuchten 35 Jugendliche aus dem Schüleraustausch zwischen dem Karlvon-Frisch-Gymnasiums in Dußlingen und der Hof Hacarmel High School in Ma‘agan Michael bei Haifa, Israel, das Welt­ ethos-Institut. Dabei wurde unter anderem über die Frage diskutiert, ob religiöse Fundamentalisten zu Recht behaupten dürften, „die Hüter der wahren Religion“ zu sein. Des Weiteren gab Dr. Christopher Gohl eine Einführung in das Weltethos-Projekt. Außerdem wurde im Wintersemester 2015/2016 die Ringvorlesung „Ideen und Impulse aus dem Judentum“ angeboten. → MEHR INFORMATIONEN ZU DER LEHRVERANSTALTUNG FINDEN SIE AUF S. 37 13 Angewandte Forschung Neuer Forschungsschwerpunkt: „Kein Welt­ethos ohne Geldethos“ Das WEIT widmete sich 2015 verstärkt dem Thema „Geld und Finanzen“. Die Finanzkrise seit 2008 hat die Bedeutung der Börsen und Finanzmärkte in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Es wird immer klarer, dass die Dynamik der Finanzgeschäfte sich in einigen Bereichen vom realwirtschaftlichen Betrieb abgekoppelt hat. Immer größere Geldmengen fließen – so der Eindruck – nicht in rentable Unternehmungen der Wirtschaft, sondern in spekulative Produkte. Das Weltethos Institut macht daher seit 2015 den Finanzbereich stärker als bisher zum Thema. Weltethos für die globalisierten Finanzmärkte hilfreich ist, diskutiert wurde. „Kein Weltethos ohne Geldethos“ – so die Erkenntnis, die unter anderem Prof. Dierksmeier bei einer Rede vor Finanzmanagern in Frankfurt am 21. Mai und Dr. Villhauer bei einem Vortrag vor Sicherheitsexperten in Berlin am 8. Mai vertieft haben. Nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre und allen Bereichen des Praxistransfers will das WEIT auch 2016 eine Erkundungsreise in die Finanzproblematik fortsetzen. Zum einen wurden die Grundlagen des Geldsystems untersucht und dargestellt (zum Beispiel in dem bei den Studierenden beliebten Seminar „Geld und Ethik“), zum anderen kamen verstärkt Finanzmarkt- und Börsenexperten zu Wort, mit denen die Frage, ob und wie eine Orientierung am So hat beispielsweise Prof. Dierksmeier zusammen mit seinem Kollegen Prof. Seele von der Universität Lugano ein Forschungsprojekt zum Thema digitale Währungen und Cryptocurrencies aufgenommen. Visiting Scholar Francesco De Stefano präsentiert seine Forschungsergebnisse Grundlagenforschung in der Wirtschaftsethik ist wichtig. Genauso entscheidend ist ihre Umsetzung in der Arbeitswelt, den Büros und den Fabriken. Seit September 2014 forschte Francesco De Stefano zu diesem Thema unter der Betreuung von Prof. Claus Dierksmeier am Weltethos-Institut. Ende März präsentierte er den Mitarbeitern des WEIT die Forschungsergebnisse, die als Basis für seine Doktorarbeit mit dem Titel „The Humanistic Knowledge Enterprise: Ethical-economical foundations and practical applications. 14 The case study of Loccioni Group“ dienen. In der wissenschaftlichen Arbeit wird er am Beispiel der Loccioni Group erforschen, wie ethische Modelle des Wissensmanagements in die Praxis umgesetzt werden. Nach seinem siebenmonatigen Aufenthalt in Tübingen kehrte Francesco De Stefano an seine Heimatuniversität in Macerata, Italien, zurück, wo er im April 2016 seine Doktorarbeit verteidigen wird. Angewandte Forschung Annual Humanistic Management Network Conference in Tübingen Gäste aus der ganzen Welt diskutierten im Weltethos-Institut über das Thema „Prudent Business“. Vom 8. bis zum 9. Oktober richtete das Weltethos-Institut Tübingen die dritte Annual Humanistic Management Network Conference mit dem Titel „Prudent Business: Practical Wisdom for Managers” aus. Eine gesunde Mischung aus Geschäftsleuten und Akademikern aus der Welt der Wirtschaftsethik nahm teil, um die Rolle von Umsicht und Besonnenheit in der Wirtschaft zu diskutieren. Die neun Gastredner, zu denen die amerikanische Unternehmerin und Aktivistin Hunter Lovins, der Geschäftsführer der Baden-Badener Unternehmer Gespräche (BBUG) Frank Trümper und WEIT-Direktor Claus Dierksmeier gehörten, boten reichlich Diskussionsstoff für das begeisterte Publikum. Ein Paper Development Workshop am 7. Oktober ermöglichte den Teilnehmern außerdem, eigene Ideen zu entwickeln und diese zu einer eventuellen Veröffentlichung des Humanistic Management Networks über das Thema „Prudent Business“ beizusteuern. Die nächste Jahrestagung des Netzwerks steht unter dem Titel „Freedom & Responsibility: Leading for Wellbeing“ und findet in Tübingen am 13./14. Oktober 2016 statt. 15 Forschung unterwegs Workshop „Justice and Cosmopolitanism“: Weltethos als Basis gerechter globaler Ordnungen Die weltethische Sicht auf globale Gerechtigkeit vertrat Dr. Christopher Gohl bei dem hochkarätigen Workshop „Justice and Cosmopolitanism. A Conversation Between Pragmatists and Rawlsians“ am 30. April und 1. Mai in St. Gallen. Ein Dutzend Teilnehmer, darunter Prof. Thomas Pogge (Yale) und Prof. Michael Reder (IHS München), diskutierten auf Einladung von Michael Festl, Jan-Christoph Heilinger und Dieter Thomä über moralische und rechtliche Verpflichtungen von Weltbürgern, eine nachhaltig gerechte globale Entwicklung zu gestalten. Die Diskussion soll fortgesetzt und dabei auch die Weltethos-Perspektive stärker beleuchtet werden. Tagung in Manila: Thema „Prosperity, Poverty and the Purpose of Business“ Armutsbekämpfung wird oft als eine rein staatliche Verantwortung gesehen. Dass sie darüber hinaus eine gesellschaftliche und unternehmerische Angelegenheit ist, darüber sprachen Prof. Claus Dierksmeier und der ehe­ malige Präsident des European Business Ethics Network, Prof. Alejo José Sison, in der philippinischen Hauptstadt Manila, also in einer selbst von Armut geplagten Region. 16 Auf der Tagung am 27. Februar zum Thema „Prosperity, Poverty and the Purpose of Business“ erklärten die Forscher, ob und wie Armut nicht nur von staatlicher Seite gemindert werden kann, sondern warum sich auch private Unternehmen moralisch verpflichtet sehen müssen und wieso darin eine strategische Chance besteht. Forschung unterwegs Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Wirtschafts­ ethik: Weltethos für eine nachhaltige Zukunft Auf der Rio+20-Konferenz vor drei Jahren sprachen Regierungsvertreter sich für eine „economically, socially and environmentally sustainable future for our planet and for present and future generations“ aus. Wie eine derartige Zielsetzung genau aussehen kann, darüber diskutierten Dr. Bernd Villhauer und Prof. Dr. Claus Dierksmeier am 2. Oktober auf der Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE) in Frankfurt. Im Gebäude der Commerzbank sprachen sie über die Sustainable Development Goals (SDG), die eine besagte nachhaltige Zukunft für alle Erdenbewohner ermöglichen sollen. In einem Kurzbeitrag mit anschließender Diskussionsrunde erörterte Dierksmeier, welchen Beitrag eine weltethisch ausgerichtete wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung zur Umsetzung der SDG leisten könne. Weltbürgerlich wirtschaften: Dr. Christopher Gohl hält Keynote in Brüssel Bei einem hochkarätig besetzten Workshop der Liberalen Internationalen, dem weltweiten Zusammenschluss der liberalen Parteien, hielt Dr. Christopher Gohl im September in Brüssel die Keynote zum Thema „Freedom as Foundation, Frontier, and Limit of Economics“. Schon das Background Paper des Workshops „Shaping Liberal Policies for Economic Justice“ orientierte sich in weiten Teilen an der Weltethos-Rede von Prof. Dr. Claus Dierksmeier 2012. Gohl erläuterte das Projekt Weltethos für die Wirtschaft im Ausgang von Hans Küng und dem „Manifest Globales Wirtschaftsethos – Konsequenzen für die Weltwirtschaft“, bevor er Dierksmeiers Konzept der qualitativen Freiheit, den Capability Approach von Amartya Sen sowie die Stakeholder-Theorie von Ed Freeman vorstellte. Der Vortrag stieß auf großes Interesse, gerade, weil Gohl mit dem neo­ liberalen Freiheitsverständnis hart ins Gericht ging. Nexus Conference: „Global Business – Global Ethic” Auf der „Nexus Conference“ an der Said Business School in Oxford zum Thema „Wirtschaft und Spiritualität“ hielt Prof. Dierksmeier die Keynote zum Thema „Global Business – Global Ethic“. Der Vortrag war Gegenstand und Grundlage eines anschließenden ganztägigen Workshops mit Prakti- kern und Akademikern, die gemeinsam versuchten, das unterschiedlichen religiösen Traditionen innewohnende Potential zum Freisetzen ethischer Innovation in Unternehmen zu heben. „Weltethos – das ist nicht der Frack, in den man alle heilige Zeit einmal schlüpft, zu ganz besonders fest­ lichen Anlässen. Es geht vielmehr um die Grundsätze des alltäglichen Zusammenlebens, es geht um das, was die Gesellschaft im Innersten zusammenhält.“ Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung 17 Forschung unterwegs NIBES-Jahrestreffen: Schluss mit der Roboter-Ethik WEIT-Direktor Prof. Claus Dierksmeier spricht auf dem NIBES-Jahrestreffen in Pforzheim über Verantwortungswandel in der Wirtschaftspraxis Beim 19. Jahrestreffen des Networks of International Business and Economic Schools (NIBES), einem der einflussreichsten Foren für Wirtschaftsethik, hielt Prof. Dr. Claus Dierksmeier an der Hochschule Pforzheim die Keynote. Er sprach zum Thema „From Mechanistic to Humanistic Management“. Dabei stellte Dierksmeier heraus, wie ein Wandel zu einer Praxis von mehr unternehmerischer Verantwortung einen Wandel in den Köpfen voraussetzt. Dieser müsse sich auf einen Umschwung gründen: weg von Theorien, welche den Menschen in der Wirtschaft wie einen Roboter betrachten, zu solchen, die „humanistisch“ auf die Freiheit und Verantwortung der Individuen und Institutionen abstellen. Der Vortrag traf auf sehr viel Zustimmung im Publikum. Der neu gewählte Generalsekretär von NIBES, Prof. Dr. Sören Askegaard, erklärte: „The address ‚From Mechanistic Management to Humanistic Management‘ was both vivid, clear and highly inspirational and I will try to use the fundamental ideas expressed in the address as guiding principles for the future activities of NIBES.“ Dem pflichtete auch der Dekan für Wirtschaftswissenschaft der Hochschule Pforzheim, Prof. Dr. Thomas Cleff, bei: „Der Vortrag war sehr bereichernd für die Zusammenarbeit im NIBESNetzwerk. Er war ein wunderbarer Anknüpfungspunkt für die darauffolgende Research Session. Immer wieder wurde auf den Vortrag von Herrn Dierksmeier referenziert.“ Jahrestagung der Society for Business Ethics: Die Lehre von Konfuzius und das Management Von 6. bis 9. August fand die Jahrestagung der Society for Business Ethics (SBE) in Vancouver statt. Dort nahm Prof. Dierksmeier mit einem Kommentar zu Prof. Daryl Koehns Vortrag „Implications of Confucian Ethics for the Study of Business Ethics and for Acting Ethically“ am Panel 18 „Confucian Business Ethics“ teil. Kern der Diskussion mit Moderator Tae Wan Kim und den anderen Teilnehmern war die Frage, wie ein von den Lehren von Konfuzius inspiriertes Management aussehen könnte. Forschung unterwegs AOM Jahreskonferenz in Vancouver: Von der Praxis inspirieren lassen Auf der Jahreskonferenz der Academy of Management hielt Prof. Claus Dierksmeier drei Vorträge über Humanistic Management und neue Wege der Wirtschaftspädagogik, die Freiheit zum Kern zukünftiger Managementlehren nehmen. Auf der weltweit größten Tagung für Management, der AOM Jahreskonferenz 2015 in Vancouver, nahm Professor Dierksmeier mit mehreren Vorträgen teil. In seinem Eröffnungsvortrag zur Humanistic Management PreConference an der University of British Columbia legte Prof. Dierksmeier mit seinem Beitrag „Quantitative versus Qualitative Freedom: From Chicago School Economics to Capability Theory“ die Grundlagen für die Integration von Verant­wortung ins Theoriegebäude der Wirtschaftswissenschaften. Zusammen mit Kollegen vom Humanistic Management Network organisierte Prof. Dierksmeier außerdem auf der Academy of Management Jahreskonferenz „Opening Governance“ ein Vortragspanel zum Thema „Reality Proves Possibility: Humanistic Management Models“. Das Ziel war, anhand von Fallstudien besonders verantwort­lich wirtschaftender Firmen die Strukturen und Grundlagen humanistischen Managements zu erörtern. Dabei zeigte Prof. Dierksmeier in seinem Vortrag „Building Virtuous Spirals Between Humanistic Management Practices and Principles“ auf, wie eine neue, an den Grundwerten des Weltethos ausgerichtete Lehre in der Ökonomik dazu beitragen kann, dass sich humanistische Wirtschaftspraktiken immer weiter ausbreiten. Beim Professional Development Workshop „Responsable Management In Action“ sprach Prof. Dierksmeier darüber, dass konventionelle Wirtschaftsausbildung moralischen Abwägungen kaum Bedeutung zumisst und wie man dies ändern kann. Bei dem Workshop sollten neue Wege der Wirtschaftspädagogik erkundet werden, mit denen Studierende befähigt werden, im Unternehmensalltag erfolgreich für moralische und ökologische Verantwortung einzutreten. Prof. Dierksmeier eröffnete eine Sektion des Workshops mit einem Kurzvortrag zum Thema „Moving Towards Humanistic Management Knowledge – Overcoming the Postivism and Relativism Obstacle“. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche mentalen Modelle der heutigen Wirtschaftsausbildung zugunsten eines ethischen Engagements von Studierenden im Weg stehen und wie diese durch konstruktivere Ansätze ersetzt werden könnten. 19 Forschung unterwegs Georgetown University Washington: Universale Menschenrechte Prof. Dierksmeier zeigte in zwei Vorträgen, dass trotz religiöser und kultureller Unterschiede das Einhalten von Menschenrechten und Menschenpflichten von jedem verlangt werden kann. Auf dem „XXVII. World Congress on the Philosophy of Law and Social Philosophy“ hielt Prof. Claus Dierksmeier zwei Vorträge. Unter der Überschrift „Secular and Spiritual Origins of Human Rights. Learning from Francisco de Vitoria“ hinterfragte Dierksmeier die These, dass eine globale Durchsetzung der Menschenrechte nur durch einen Abschied von der Religion zu erreichen sei. Stattdessen zeigte Prof. Dierksmeier, wie bereits 250 Jahre vor der Französischen Erklärung der Menschenrechte, Francisco de Vitoria auf Grundlage theologischer Überzeugungen zugunsten universaler Rechte und universeller Toleranz zwischen den Kulturen und Religionen argumentiert hatte – und wie dessen Argumente auch heute noch helfen können, zwischen säkular und spirituell argumentierenden Menschen zu vermitteln. In seinem zweiten Vortrag „A Precursor of Capability Theory. Karl Christian Friedrich Krause (1781–1832)“ zeigte Professor Dierksmeier auf, dass die heutzutage viel diskutierten Befähigungstheorien von Amartya Sen und Martha Nussbaum im deutschen Philosophen K.C.F. Krause einen wichtigen Vorläufer hatten. Krause hatte sich schon zu Anfang des 19. Jahrhunderts dem Problem einer interkulturell friedensstiftenden Globalisierungsethik zugewandt. Dierksmeier hob hervor, dass viele der damals von Krause vorgetragenen Gedanken auch heute noch für die geistige wie praktische Realisierung eines Weltethos von hoher Aktualität sind. Dr. Jonathan Keir auf Forschungsreise in Hong Kong Auf der International Society for Chinese Philosophy-Konferenz sprach Dr. Jonathan Keir über „Chinese Philosophy in the Contemporary World“. Im Juli reiste der neue wissenschaftliche Mitarbeiter des Weltethos Instituts, Dr. Jonathan Keir, nach Hong Kong, wo er an der International Society for Chinese Philosophy Konferenz mit dem Titel „Chinese Philosophy in the Contemporary World“ an der Chinese University of Hong Kong teilnahm. Gegenstand der Konferenz war die Problematik des interreligiösen Dialogs in der zeitgenössischen chinesischen Philosophie, die beispielsweise in Prof. Cheng 20 Chung-yis Beitrag „Confucian Religiousness and its Im­plications for interreligious Dialogue“ erläutert wird. Bei seiner Reise besuchte Keir außerdem das WeltethosSchulprojekt des Hong Kong Institute of Education und das Hong Kong Institute for Sino-Christian Studies, wobei er die jahrelange Partnerschaft zwischen dem WeltethosInstitut und dem Institutsdirektor Prof. Daniel Yeung stärkte. Forschung unterwegs EBEN Konferenz: „Wirtschaftsethik muss nationale Grenzen überwinden“ Auf der Jahrestagung der BeNeLux-Länder des European Business Ethics Networks (EBEN) plädierte WEIT-Direktor Prof. Claus Dierksmeier für eine kosmopolitische Verantwortung in der Wirtschaft. Auf der sechsten Jahrestagung der Study Group on Business Ethics der Benelux-Länder des EBEN in Antwerpen hielt Prof. Claus Dierksmeier die Keynote. In seinem Vortrag „A Business Ethics for All“ trat er dafür ein, dass Wirtschaftsethik heute nicht mehr national, sondern global zu betreiben sei. Dieser kosmopolitische Anspruch sei aber nur auf der Grundlage eines auf der freiheitlichen Verantwortung aller Menschen beruhenden Weltethos einzulösen. Sein Vortrag fand große Zustimmung beim Publikum. Der Veranstalter, Prof. Dr. Luc Van Liedekerke, BASF-DeloitteElia Chair on Sustainability an der Universität Antwerpen, stellte heraus: „Prof Dierksmeier‘s exposé on quantitative versus qualitative freedom provoked an extensive debate and was applauded by all participants. It would be a pleasure to have him again as a guest speaker at one of our future reunions.“ „Dass es nichts Praktischeres als eine gute Theorie gibt, das sieht man besonders schön an der Arbeit des Weltethos-Instituts und dessen Beitrag zu einer neuen, einer verantwortlichen Führungskultur. Und ohne verantwortliches Führungsverhalten kann es auch keine nachhaltigen Unternehmensergebnisse geben.“ Klaus Schuler, Geschäftsführer Tripl3Leader und Praxistransfer-Partner WEIT 21 Forschung im Austausch Keynotes, Vorträge, Tagungsbeiträge Claus Dierksmeier: 22 „Klüger wirtschaften!" Keynote, Investmentforum, Frankfurt „Freiheit als globaler Leitwert – Lebenschancen als Verpflichtung“ „impulse:hautnah“, Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit, WEIT „From Mechanistic to Humanistic Management" Keynote, NIBES-Jahrestreffen, Pforzheim „A Business Ethics for all” Keynote, EBEN-Konferenz, Antwerpen „Historische Entwicklung der Unternehmensethik und John Maurice Clarks Zugang zur Ökonomie“ Konferenz zum 100-jährigen Jubiläum von John Maurice Clarks Essay, WEIT „Weltethos als Orientierung in der Wirtschaft“ Keynote, ATWT-Tagung, Tübingen „Die zentrale Rolle von Toleranz bei Individuen im Dialog der Kulturen“ Keynote, Politik-Forum (Universal Rights Group, ZITH, WEIT), Tübingen „Ökonomik der Freiheit – Freiheit der Ökonomik“ Economics Forum, Tübingen „Global Economy & Weltethos“ „International and European Studies – Summer Program“, Tübingen „Globale Wirtschaft und interkulturelle Normen“ Eichstätter Unternehmergespräche „Global Business – Global Ethic“ Keynote, Nexus Conference, Oxford „Quantitative versus Qualitative Freedom: From Chicago School Economics to Capability Theory“ Keynote, AOM Humanistic Management Pre-Conference, Vancouver „Building Virtuous Spirals Between Humanistic Management Practices and Principles“ AOM Jahreskonferenz, Vancouver „Moving Towards Humanistic Management Knowledge – Overcoming the Postivism and Relativism Obstacle“ Workshop „Responsible Management in action“, Vancouver „Secular and Spiritual Origins of Human Rights. Learning from Francisco de Vitoria“ „XXVII. World Congress on the Philosophy of Law and Social Philosophy", Washington „A Precursor of Capability Theory. Karl Christian Friedrich Krause (1781–1832)“ „XXVII. World Congress on the Philosophy of Law and Social Philosophy", Washington „Ethik & Erfolg in der Unternehmensführung“ 137. Baden-Badener Unternehmer­ gespräche „Welche Freiheit – Wessen Verantwortung?“ Wissenschaftliches Symposium „Weltbürgerliche Verantwortung“ der Stiftung Weltethos, WEIT Forschung unterwegs Christopher Gohl: „Prudence, imprudence and wisdom in economics“ Annual Humanistic Management Network Conference, WEIT „Welche Freiheit – wessen Verantwortung“ Wissenschaftliches Symposium/ Stiftung Weltethos, WEIT Moderation Ringvorlesung „Werte und Wirtschaft“ Eberhard Karls Universität Tübingen, Wintersemester 2014/15 Moderation „Klüger wirtschaften“ mit Prof. Huber und Prof. Brodbeck WEIT Moderation „Profite mit Prinzipien“ mit Heinz Dürr WEIT Keynote und Diskussion „Unternehmerische Freiheit und Verantwortung“ CSR-Wochenende, Mannheim Moderation bei Lesung mit Constantin Schreiber: „1000 Schläge. Dafür sitze ich im Gefängnis“ von Raif Badawi. In Kooperation mit der Buchhandlung Osiander. Tübingen Moderation bei Podiumsdiskussion Plurale Ökonomik mit Gernot Müller, Jakob Kapeller, Frank Beckenbach Eberhard Karls Universität Tübingen Rede „Weltethos für Nachhaltige Entwicklung“ Lange Nacht der Nachhaltigkeit, Tübingen Moderation bei Podiumsdiskussion „Staatsschulden – ein gigantisches Schneeballsystem?“ mit Prof. Max Otte, Dieter Schnaas (Wirtschafts Woche), Prof. Claus Dierksmeier und Martin Armstrong (The Forecaster) Tübingen Moderation bei Podiumsdiskussion „Freiheit ermöglicht Chancen“ mit Dr. Wolfgang Gerhardt, Vorsitzender der Friedrich Naumann Stiftung und Prof. Dr. Claus Dierksmeier WEIT Rede „Weltethos: An Idea Worth Spreading“ Eröffnung 1. TEDx-Konferenz, Tübingen Moderation bei Podiumsdiskussion „Wer ist für die Einhalten von Menschenrechten verantwortlich? Menschenrechte und Internationale Unternehmen“ mit Professor Dr. Jochen von Bernstorff, Julia Otten, Dr. Wolfram Heger WEIT Vortrag und Diskussion „Weltethos für alle“ Lions Club, Tübingen Vortrag, Arbeitsgruppen und Diskussion „Klüger wirtschaften?!” Common Purpose, Stuttgart 23 Forschung unterwegs 24 Moderation „Klüger wirtschaften“ mit Detlef Lohmann und Prof. Dr. Katharina Hölzle WEIT Paper Presentation „Mediating Differences: The Democratic Politics of Toleration“ MANCEPT-Konferenz, Manchester Keynote und Diskussion „Freedom as Foundation, Frontier, and Limit of Economics“ Workshop der Liberalen Internationalen, Brüssel Input und Workshop „Unternehmen im Dialog mit Stakeholdern” Baden-Badener Unternehmer­ gespräche Vortrag „Das Weltethos-Projekt und seine jüdischen Wurzeln“ Deutsch-israelische Schülergruppe im WEIT Moderation bei Konferenz „Prudent Business: Practical Wisdom for Managers des Humanistic Management Network“ WEIT Moderation Ringvorlesung „Von den Welt­religionen lernen? Ideen und Innovationen aus dem Judentum" Eberhard Karls Universität Tübingen, Wintersemester 2015/16 Vortrag und Diskussion „Einführung in das Projekt Weltethos nach Hans Küng und Claus Dierksmeier“ Berghof Foundation Tübingen Moderation bei Podiumsdiskussion der UN-Hochschulgruppe „Unser Klimagipfel: Nächste Enttäuschung oder letzte Chance?“ mit Prof. Joachim Betz, Prof. Roland Irslinger und Dr. Will Ritzrau Tübinger Weltklima-Woche Vortrag und Workshop „Weltethos and the Function of Common Values“ 7th German Russian Young Leader‘s Conference, Kazan (Russland) Moderation bei „Profite mit Prinzipien” in Kooperation mit der Initiative Zukunftsfähige Führung mit Ulrich Dietz WEIT Moderation bei Symposium „Weltbürgerliche Verantwortung“ Weltethos-Wochen, WEIT Moderation bei Lesung mit Rüdiger Safranski: „Zeit – Was sie aus uns macht und was wir aus ihr machen“, Veranstaltung der Buchhandlung Osiander in Kooperation mit der Kreissparkasse Tübingen Sparkasse Carré Tübingen Moderation bei Podiumsdiskussion „Cosmopolitan Cities Against Climate Change: Lessons Learned“ mit Jim Brainard, Boris Palmer und Emma Zinsmeister, Weltethos-Institut in Kooperation mit dem d.a.i. WEIT Vorträge und Arbeitsgruppen „Einführung in politische Strategie” 5. Lehrgangs Politische Kommunikation an der Donau-Universität Krems Forschung unterwegs Bernd Villhauer Jonathan Keir Michael Wihlenda „Nachhaltige Stadtentwicklung“ Tagung Stiftung der Deutschen Wirtschaft, Tübingen (Universität) „Liefer- und Wertschöpfungsketten bei Elektrogeräten“ „Fair Handeln“ Messe, Stuttgart „Finanzkriminalität und wachsende Bedeutung der Finanzmärkte“ Konferenz „Grenzenlose Sicherheit.“, Berlin „Industrie 4.0.“ „Business +/- Ethics“, KatholischSoziales Institut, Bad Honnef (KSI) „Geld und Ethik“ Uni der Generationen, Hochschule Esslingen „The Global Ethic Project in Tübingen” Hong Kong Institute of Education (HKIEd) „Abbiamo bisogno di un’etica mondiale? Attualità della prospettiva di Hans Küng” Liceo Agnesi Merate, Italy Jury-Mitglied bei Preiswettbewerb stud. Social Entrepreneurship Projekte Hochschulnetzwerk yooweedoo, Kiel Vortrag „Der Beitrag der World Citizen School zur Social Entrepreneurship Education“ Doktoranden-Netzwerk Vortrag „Die World Citizen School als Inkubator sozialer Projekte“ (KU Eichstätt/Ingolstadt) Vortrag „World Citizen School: Studentische Initiativen als zivilgesellschaftliche Akteure in der Hochschule.“ Hochschulnetzwerk Bildung durch Verantwortung: Lehre. Forschung. Gesellschaft. Neue Kooperationen zwischen Hochschulen und Zivilgesellschaft. (AG Studentische Initiativen), Berlin Sprecher AG „Studentische Initiativen“ UN PRME-Chapter Dach Meeting/ Konferenz Nachhaltige Geldanlagen in Frankfurt a.M. Teilnahme als Preisträger CampusWELT: Nachhaltige Koopera­ tionen zwischen Hochschule und Zivil­gesellschaft, Stuttgart Vortrag „Koproduktion wissenschaftlicher Erkenntnis durch studentisches Engagement“ Schader Stiftung – Großer Konvent „Öffentliche Wissenschaft“, Darmstadt Vortrag „Die World Citizen School – Ein freier Lernraum zum Erwerb sozial-unternehmerischer Kompetenzen“ International Entrepreneurship Education Conference, HDM Stuttgart 25 Forschung unterwegs Friedrich Glauner 26 „Zukunftsfähige Wertschöpfungsprozesse Ethische und ökologische Elemente zukunfts­fähiger Unternehmensführung“ BAUM e.V./Ökoprofit Club, Hamburg „Werteorientierte Unternehmensführung“ Brauweltliche Fachtagung, Freising „Compliancy, Ethics and Corporate Cultures“ EBEN Research Conference, Kopenhagen „Praxisworkshop Wertestrategien für zukunftsfähige Geschäftsmodelle“ IHK Köln, Köln „Strategische Innovationen der Zukunftsfähigkeit. Wertestrategien zu den Wettbewerbsvorteilen von morgen“ Baden-Badener Unternehmer­ gespräche, Baden-Baden „Wettbewerbsvorteil Wertschöpfungsnetzwerke Erfolgsprinzipien der Natur sichern die Zukunft von Unternehmen“ Praxisworkshop mit BAUM, Aumühle b. Hamburg „Werteorientierte Unternehmensführung. (Wertschöpfung durch Werte – Wettbewerbsvorteil Unternehmenskultur.)“ Ringvorlesung Hochschule Weihen­ stephan-Triersdorf „Werteorientierte Unternehmensführung“ Praxisseminar Hochschule Weihen­ stephan-Triersdorf „Unternehmensethik und werteorientierte Führungstechniken“ Training für den Bachelor und den Master Studiengang, Universität der Bundeswehr, München Neubiberg Tagungen am Weltethos-Institut 100 Jahre nach John Maurice Clarks Essay: Wirtschaftliche Verantwortung im Wandel US-Ökonom John Maurice Clark veröffentlichte 1916 einen wellenschlagenden Artikel zu unternehmerischer Verantwortung. Was diese heute in der modernen Ökonomie bedeutet, wurde am Weltethos-Institut diskutiert. Er ist nicht so berühmt wie John Maynard Keynes oder Ludwig von Mises. Trotzdem vollbrachte der amerikanische Ökonom John Maurice Clark (1884–1963) mit seinem 1916 erschienenen Essay „The Changing Basis of Economic Responsibility“ etwas Bahnbrechendes: Gegen den Trend der Wissenschaft plädierte er für eine gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Auf lange Sicht, sagte Clark, würden Firmen so erfolgreicher wirtschaften. Anlässlich des Jubiläums trafen sich am 25. und 26. Februar im Tübinger Weltethos-Institut Ökonomen, Philosophen, Politologen und andere Wissenschaftler und diskutierten die Aktualität von Clarks Werk. Eingeladen hatten Dr. Michaela Haase von der Freien Universität Berlin und das Weltethos-Institut. In seinem Eröffnungsvortrag sprach Prof. Claus Dierksmeier über die historische Entwicklung von Unternehmensethik und darüber, wie wir von Clark lernen können, erneut einen ethischen Zugang zur Ökonomie zu finden. Prof. Ingo Pies von der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg betonte Clarks Aktualität und erläuterte seine Beziehung zur heutigen Spieltheorie. Prof. Carsten Herrmann-Pillath von der Universität Witten setzte Clark in Verbindung mit dem Philosophen Georg Friedrich Hegel. Die Beiträge der Konferenz-Teilnehmer erscheinen 2016 als Sammelband in der Reihe „Studies in Economic Ethics and Philosophy“. Bei der öffentlichen Diskussion am Abend diskutierten Dr. Haase, Prof. Herrmann-Pillath, Prof. Pies und Prof. Sturn von der Universität Graz zusammen mit den Zuschauern über „Economic Responsibility: What does it mean and do we need it?“. 27 Tagungen am Weltethos-Institut Verein für Social­politik tagt im Welt­ethos-Institut Bei der Tagung des Ausschusses „Wirtschafts­ wissenschaften und Ethik“ des Vereins wurden Themen wie Internetökonomie oder „Climate Engineering“ diskutiert. Mit rund 3.800 Mitgliedern ist der renommierte Verein für Socialpolitik eine der größten Vereinigungen von Wirtschaftswissenschaftlern in Europa. Vom 26. bis 28. Februar tagte der Ausschuss „Wirtschaftswissenschaften und Ethik“ des Vereins im Weltethos-Institut. Die Mitglieder des traditionsreichen Vereins, der im Jahr 1873 gegründet wurde, diskutierten aktuelle Themen der Wirtschaftsethik, darunter die ethischen Aspekte der Internetökonomie und des „Climate Engineerings“, aber auch die Wiederentdeckung des ehrbaren Kaufmanns sowie die wirtschafts­ ethische Orientierungshilfe der katholischen Soziallehre und die philosophische Problematik der Selbstverpflichtung in der Wirtschaft. ATWT-Tagung: Realistische Wirtschaftsethik in der Globalisierung Der Arbeitskreis für theologische Wirtschafts- und Technikethik (ATWT) und das WeltethosInstitut diskutierten über „Globale Wirtschaftsethik? Themen und Perspektiven“. Die Wirtschaft ist global vernetzt – durch nationalstaat­ liche Regelungen lassen sich ökonomische Prozesse nur begrenzt steuern. Bei weltweiten Regelungen offenbaren sich auch Fragen hinsichtlich der Ethik und Freiheit: Wie kann eine Wirtschaftsethik global sein, ohne Wertvorstellungen zu vereinheitlichen? Diese und andere Fragen dis­kutierten die Teilnehmer der diesjährigen Tagung des ATWT (Arbeitskreis für theologische Wirtschafts- und Technikethik) in Kooperation mit dem Weltethos-Institut 28 am 17. und 18. April in Tübingen. WEIT-Direktor Prof. Claus Dierksmeier eröffnete mit einer Keynote die Tagung und sprach darüber, wie das Weltethos der Wirtschaft Orientierung geben und dabei die Freiheit jedes Einzelnen stärken kann. Der ATWT wurde 1993 gegründet und ist ein Netzwerk unterschiedlicher Mitglieder aus Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften, die in Wissenschaft, Kirche und Wirtschaft aktiv sind. Tagungen am Weltethos-Institut Politik-Forum: Sind Menschenrechte und Religionen miteinander vereinbar? Auf Einladung der Universal Rights Group, des Zentrums für Islamische Theologie der Universität Tübingen und des Weltethos-Instituts diskutierten Wissenschaftler, Politiker und religiöse Führer über die Vereinbarkeit von Religionen und Menschenrechten. Wenn Menschenrechte verletzt werden, spielen Glaubensfragen und Religionen oft eine heikle Rolle. Man fragt sich: Sind universelle Menschenrechte und Religionen überhaupt vereinbar? Die Genfer Nichtregierungsorganisation Universal Rights Group, das Zentrum für Islamische Theologie der Universität Tübingen und das Weltethos-Institut wollten dieser Frage nachgehen. Am 18. Februar brachten sie hochrangige Religionsvertreter, Politiker und Wissenschaftler im Tübinger Weltethos-Institut zum Politik-Forum zusammen. WEIT-Direktor Prof. Claus Dierksmeier leitete die Diskussion mit einer Keynote über die zentrale Rolle von Toleranz bei Individuen im Dialog der Kulturen ein. Die etwa 30 Teilnehmer zeigten, dass sowohl die historische, als auch die theologische Basis von religiösen Werten mit den universellen Menschenrechten im Einklang stehen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen insbesondere die Rechte der gesellschaftlich Schwächsten: die der Kinder und Frauen. 29 Publikationen Hans Küngs Gesamtwerk in 24 Bänden Weltethos-Ehrenpräsident Hans Küng stellte in Tübingen den ersten Band seiner Gesamtaus­gabe vor. Einige Tage vor Hans Küngs 87. Geburtstag am 19. März machte er zusammen mit dem Freiburger Herder-Verlag dem Weltethos-Projekt das schönste Geschenk selbst: In Tübingen präsentierte er den ersten von 24 Bänden seines Gesamtwerkes. Jährlich sollen je vier weitere Bände veröffentlicht werden. „Uns geht es darum, die volle Breite des theologischen Denkens von Hans Küng für die Zukunft zu sichern“, sagte Verleger Manuel Herder bei der Vorstellung. Das Werk des Tübinger Theologieprofessors und Gründers der Stiftung Weltethos behandelt die Kern­ themen der Theologie. Band eins trägt den Titel „Recht­ fertigung“, Band zwei „Konzil und Ökumene“. Herausgeber der Gesamtausgabe ist der Geschäftsführer der Tübinger Stiftung Weltethos und ehemaliger Geschäftsführer des WEIT, Stephan Schlensog. 30 Publikationen Human Management Network: E-Journal über Entwicklungen der wirtschaftsethischen Forschung Unter welchen Rahmenbedingungen ziehen Firmen langfristige Ziele kurzen vor? Wie können Manager die Komplexität ihres Unternehmens sichtbar und so hand­ habbar machen? Diesen und anderen Fragen gehen die Autoren des im März neu erschienenen E-Journals des Humanistic Management Network auf den Grund. Das Netzwerk aus international bekannten Wissenschaft- lern, in deren Organisation der Direktor des Tübinger Welt-­ ethos-Instituts, Prof. Claus Dierksmeier, Vorstandsmitglied ist, wird ab 2016 das Humanistic Management Journal im Print-Format bei Springer herausbringen. Es ergänzt damit die erfolgreiche „Humanism in Business“ Buchserie des Netzwerks, die bei Palgrave-Macmillan erscheint. Chinesische Übersetzung von „Banking with Integrity: The Winners of the Financial Crisis?” Das von den Professoren Spitzeck, Pirson und Dierksmeier herausgegebene Buch mit Fallstudien zu ethisch orientierten Banken erschien 2015 nun auch in chinesischer Übersetzung: „Banking with Integrity: The Winners of the Financial Crisis? (Chéngxìn de Yínhángyè – Jīnróng Wéijīzhōng de Shènglìzhe)“, übersetzt von Yóu Chūn und Qiū Yuán, (Beijing: Zhōngguó Jīnróng Chūbanshè, 2015). ˘ In dem Buch werden 13 Fallstudien von Banken präsentiert, welche die letzte Finanzkrise nicht trotz, sondern wegen ihrer strikt ethischen Geschäftspraktiken bestens über- standen haben: „Das ist sehr ermutigend: Denn Wirk­lichkeit beweist Möglichkeit!“ – so kommentierte WEIT-Direktor Dierksmeier diesen Befund. Es sei überdies nun schon die dritte Übersetzung eines Buchs aus der „Humanism in Business“-Serie in andere Sprachen, was das wachsende globale Interesse an der Arbeit des Humanistic Management Networks belege. Langfristiges Ziel sei es, die gesamte Buchserie nicht nur in Englisch, sondern auch in Spanisch und Chinesisch zu präsentieren, so Dierksmeier. Die wahre Buntheit der Enzyklika „Laudato si“ Prof. Claus Dierksmeier schreibt in einem Beitrag für das Magazin „Herder Korrespondenz“ über die „bunte“ Vielfalt der päpstlichen Enzyklika „Laudato si“. Es liegt auf der Hand, die jüngst von Papst Franziskus veröffentlichte Enzyklika „Laudato si“ vor allem in umweltpolitischer Hinsicht zu diskutieren. Sie widmet sich schließlich sehr umfänglich dem Thema der Nachhaltigkeit. Doch die vielen „grünen“ Botschaften sollten nicht den Farbreichtum von „Laudato si“ übersehen lassen. In der Augustausgabe (8/2015) des Magazins „Herder Korres­ pondenz“ schreibt WEIT-Direktor Prof. Claus Dierksmeier über die „bunte“ Vielfalt des päpstlichen Textes: „Passagenweise leuchtet „Laudato si“ im weißen Glanz theologischer Illumination. Er erstrahlt aber auch im Blau der Freiheit, im Rot der Gerechtigkeit und scheut selbst das Grau abstrakter Theorie nicht.“ 31 Publikationen (in Auswahl) Claus Dierksmeier: „Human Dignity and the Business of Business“ Human Systems Management 34 (2015): 33-42. „Eigentum – im Namen der Freiheit. Reflexionen im Anschluss an Karl Christian Friedrich Krause agora42“ agora42 (2015/2): 62-69. „Nicht nur grün!: Die wahre Buntheit der Enzyklika ‚ Laudato si‘.“ Herder Korrespondenz, 69. Jahrgang (2015), Heft 8: 433-435. „Wirtschaftsanthropologie – Was nutzt das in der Praxis?“ In: Wirtschaftsanthropologie,‚ U. Hemel, C. Dierksmeier und J. Manemann (Hrsg.). Nomos 2015 „Religionsgemeinschaften als ‚Frühwarnsysteme für Machtversagen‘.“ CSR Magazin. Unternehmen. Verantwortung. Gesellschaft., 18 (2015/2): 18–20. „Quantitative oder qualitative Freiheit?“ agora42, (2015/2): 28–30. Wirtschaftsanthropologie, U. Hemel, C. Dierksmeier und J. Manemann (Hrsg.). Nomos, 2015. Banking with Integrity: The Winners of the Financial Crisis? (Chéngxìn de Yínhángyè – Jīnróng Wéijīzhōng de Shènglìzhe) Chinesischer Nachdruck: Spitzeck, Heiko, Michael Pirson and Claus Dierksmeier (Hrsg.) Peking: Zhōngguó Jīnróng Chūbanshè, 2015 „Mediation in der Politikberatung“ In: Handbuch Politikbera­ tung. Falk, Svenja; Glaab, Manuela; Römmele, Andrea; Thunert, Martin; Schober; Henrik (Hrsg.) Springer VS, 2015. Handbuch Zivilgesellschaft. Graf Strachwitz, Rupert; Gohl, Christopher; Schreier, Christian (Hrsg.) Bonn: Schriftenreihe der Bundes­zentrale für politische Bildung. Michael Wihlenda Curriculum Change Now! – Studentische Initiativen als Treiber der Transformation. In: Politische Ökologie 140 *Wissenschaft für die Große Transformation Oekom, 2015 Jonathan Keir „Through Christendom and Beyond: Andrei Tarkovsky and the Global Ethic Project“, In: Andrei Tarkovsky: Der Weg zum Klassiker, Norbert Franz (Hrsg.) Slavistik Potsdam, 2015 Dr. Friedrich Glauner „Dilemmata der Unternehmensethik – von der Unternehmens­ Springer 2015, 237–251. Christopher Gohl ethik zur Unternehmenskultur.“ In: Corporate Social Respon­ sibility, Schneider, Andreas; Schmidpeter, René (Hrsg.). 32 „Zukunftsfähige Unternehmensplanung.“ Brauwelt 13/2015, 155. Jg., (Hans Carl), 360-362. „Zukunftsfähige Markenführung.“ Brauwelt, 17–18/2015, 155. Jg., (Hans Carl), 486-488. „Werteorientierte Unternehmensführung.“ Brauwelt, 21–22/2015, 155. Jg., (Hans Carl), 616-618. „Wertewelten in der Unternehmerpraxis – Das Welt­ethosInstitut Tübingen stellt sich vor“ Online-Journal „Wissenswert“ „Werteorientierte Organisationsentwicklung.“ Erscheint In: CSR und Organisationsentwicklung, Schmidpeter, René (Hrsg.): Springer 2015 „Strategien der Exzellenz. Wertestrategien zu den Wettbe­ werbs­vorteilen von morgen.“ Executive-Version von „Zukunfts­fähige Geschäftsmodelle und Werte. Strategieentwicklung und Unternehmensführung. in disruptiven Märkten“. In: CSR und strategisches Management, Wunder, Thomas (Hrsg.). Springer 2015 Publikationen (in Auswahl) Das Weltethos-Institut als An-Institut der Universität Tübingen hat sich der Forschung und Förderung der von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Küng begründeten WeltethosWerte verpflichtet. Getragen wird diese Arbeit von der Karl Schlecht Stiftung. Unser Institut ist damit geprägt von der Tradition der Stiftung Weltethos – aber auch vom Anspruch der ExzellenzUniversität Tübingen, gesellschaftlich relevante und ver- antwortliche Forschung zu betreiben sowie vom Auftrag der Karl Schlecht Stiftung, die Werte des Weltethos für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen produktiv zu machen. Dies leisten wir unter anderem durch die dialogische Entwicklung ethischer Innovationen für Wirtschaft und Gesellschaft. Das Weltethos-Institut bekennt sich, für alle Besucher sichtbar, zu diesen wertvollen Wurzeln der eigenen Arbeit. 33 LEHRE 34 Zweck und Ziel der Lehre am WEIT ist es, Studierenden, die einmal selbst Entscheidungsträger in Unternehmen, in der Wirtschaft und Gesellschaft sein werden, einen Weg zur Entwicklung einer vom Weltethos geprägten Haltung aufzuzeigen. Sie sollen für ethische Fragen sensibilisiert und auf die ethischen Herausforderungen in ihrem späteren Beruf in einer globalisierten Welt vorbereitet werden. Dafür gilt es ihnen zu zeigen, welche ethischen Fragen es in Gesellschaft, Wirtschaft und Unternehmen überhaupt gibt. Es werden ihnen Beispiele vorgestellt, wie – positiv und negativ – mit solchen Fragen umgegangen wird. Außerdem konfrontieren wir sie mit Praktikern, die von ihren täglichen Herausforderungen berichten. So wird den Studierenden ermöglicht, eigene Standpunkte, Urteilskraft und letztlich eine eigene innere Haltung zu den zentralen Fragen zu entwickeln. Unser Ziel ist es insbesondere, Wirtschaftswissenschaftler dazu zu ermutigen, Werte und Normen als Bedingungen wirtschaftlich nachhaltigen Erfolgs wieder zu entdecken und so Ethik und Ökonomie zu versöhnen. 35 Lehre WEIT-Ringvorlesung zeigt: Werte und Wirtschaft gehören zusammen Recht, Geschichte, Religion und mehr – 14 Vorlesungen im Tübinger Kupferbau veranschau­ lichten aus unterschiedlichen Perspektiven die moralischen Dimensionen der Ökonomie. Dem Vorurteil, dass Moral und Markt, Ethik und Erfolg nicht zusammen passten, wollte, so Professor Dierksmeier in seinem Eröffnungsvortrag, die Ringvorlesung „Wirtschaft und Werte“ entgegen wirken. In 14 Vorlesungen erörterten Praktiker und Theoretiker aus verschiedenen Disziplinen, warum Wirtschaft Werte braucht. 36 Die Reihe fand im Wintersemester 2014/15 im Rahmen des „Studium Generale“ an der Universität Tübingen statt und war mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft hochkarätig besetzt, u.a. sprachen der Chefreporter der Wirtschaftswoche Dieter Schnaas, der Aufsichtsratsvorsitzende von Hewlett Packard Prof. J. Menno Harms, der Jurist und ehemalige Kanzler der Universität Tübingen Prof. Dr. Dr. Georg Sandberger sowie der Präsident der Stiftung Globale Werte Allianz Prof. Dr. Dr. Klaus Leisinger. Zum Schluss diskutierte ein Quartett von Religionsexperten, was die Wirtschaft von Religionen lernen kann. Auf dem Podium saßen: Prof. Dierksmeier, Dr. Stephan Schlensog und Dr. Johannes Frühbauer, beide von der Stiftung Weltethos sowie Prof. Mouez Khalfaoui vom Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen. Lehre Große Resonanz im Studium Generale: „Ideen und Impulse aus dem Judentum“ Was wir vom Judentum für heutige Herausforderungen lernen können, darum ging es in der ersten Ausgabe einer mehrjährigen Reihe „Von den Weltreligionen lernen?“ im Studium Generale. In der zum Wintersemester 2015/16 angelaufenen Reihe „Von den Weltreligionen lernen?“ fragen das WeltethosInstitut an der Universität Tübingen, das Forum Scientiarum und die Stiftung Weltethos, was wir von den Weltreligionen für die Behandlung aktueller gesellschaftlicher Probleme lernen können. Denn gerade im Zeitalter der Globalität und im Blick auf den moralisch, sozial und ökologisch nachhaltigen Umgang mit unserer Um-, Mit- und Nachwelt, haben die Einsichten der Weltreligionen nicht nur Gläubigen etwas zu bieten. Auch für säkulare Lebenszusammenhänge, so betonte Prof. Dierksmeier in seinem Eingangsreferat, lässt sich viel von religiösen Erzählungen und den in ihnen verdichteten Intuitionen, Erfahrungen und Spekulationen der Menschheit lernen. Zum Auftakt der Reihe, die jährlich fortgeführt werden soll, stehen mögliche Ideen und Innovationen aus den Traditio- nen des Judentums zur Lösung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Fragen. Einzelne Vorlesungen fragten beispielsweise nach der Streitkultur, der Integration von Minderheiten, der Solidarität mit Fremden und Gästen, dem Geschichtsverständnis oder dem Umweltschutz. Zu Gast waren unter anderem Rabbiner Joel Berger aus Stuttgart, der über Freiheit und Verantwortung im Judentum referierte und Prof. Michael Wolffsohn aus München, welcher die Geschichtsschreibung aus jüdischer Perspektive erläuterte. In zwei Vorlesungen sprachen Joachim Goldberg und Rabbinerin Elisa Klapheck aus dem Verein Torat Hakalkala in Frankfurt über Wirtschaftsweisen des Talmuds. Aus Tübingen wirkten schon in der Planung der Judaist Prof. Matthias Morgenstern und Dr. Martin Ulmer vom Seminar für Jüdische Studien mit. 37 Studium Generale Wintersemester 2015/16 Von den Weltreligionen lernen? Ideen und Innovationen aus dem Judentum Organisation: Organisation: Weltethos-Institut, Dr. Christopher Gohl; Forum Scientiarum; Stiftung Weltethos 15.10.2015 Prof. Dr. Matthias Morgenstern, Universität Tübingen Vom Judentum lernen? 22.10.2015 Rabbiner Dr. Joel Berger, Dozent an der Universität Tübingen Freiheit und Verantwortung: Zum jüdischen Religionsverständnis 29.10.2015 Prof. Dr. Micha Brumlik, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt Lernen für die lernende Gesellschaft: Bildung und Wissenschaft aus Sicht des Judentums 05.11.2015 Dr. Agata Kaplon, Initiative „Jews Go Green“ des Zentralrats der Juden in Deutschland Umweltschutz als praktiziertes Judentum? 12.11.2015 Prof. Dr. Hermann Lichtenberger, Universität Tübingen „Auf drei Dingen steht die Welt: auf der Tora, auf dem Gottesdienst und auf der Liebeserweisung“: Gemeinde, Gemeinschaft und Gemeinwohl in der Sicht des Judentums 19.11.2015 Dr. Alexander Dubrau, Universität Tübingen Wie sollen wir streiten? Gedanken zum Ethos von Diskurs und Argumentation im rabbinischen Denken 26.11.2015 Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Universität der Bundeswehr München Geschichtsschreibung aus jüdischer Perspektive 03.12.2015 Dr. Martin Ulmer, Universität Tübingen Emanzipation, Akkulturation, Integration: Historische Perspektiven des deutschen Judentums 10.12.2015 Joachim Goldberg, Verein Torat Hakalkala, Frankfurt Die Wirtschaftsweisen des Talmud: Zur Ethik der Finanzwirtschaft und des Geldsystems 17.12.2015 Rabbinerin Elisa Klapheck, Verein Torat Hakalkala, Frankfurt Die Wirtschaftsweisen des Talmud: Zur Ethik sozialen Wirtschaftens 14.01.2016 Prof. Dr. Wolfgang Oswald, Universität Tübingen Staatsdenken im antiken Israel und seine Aufnahme in der Moderne 21.01.2016 Dr. Christopher Gohl, Weltethos Institut an der Universität Tübingen Demokratie zwischen Athen und Jerusalem 28.01.2016 Prof. Dr. Michael Tilly, Universität Tübingen Lebensbeginn und Lebensende aus der Sicht des Judentums 04.02.2016 Dr. Josef Girshovich Weltbürgerschaft aus Sicht des Judentums 11.02.2016 Barbara Traub, Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs Zukunft braucht Herkunft: Jüdische Traditionen für das 21. Jahrhundert Diese Vorlesung ist im Rahmen des Flexibilitätsfensters anrechenbar. jeweils Donnerstag, 18 Uhr c. t., Hörsaal 22, Kupferbau 38 Lehre „Weltethos eint.“ Prof. h.c. Dipl. Ing. Karl Schlecht, Vorstandsvorsitzender der Karl Schlecht Stiftung 39 Startup-Kurs: Von der Idee zum Projekt für die Gesellschaft Seit Wintersemester 2014/15 werden in der World Citizen School Social Entrepreneurs ausgebildet. Egal ob im Bereich Umwelt, Soziales, Bildung, Ernährung oder Menschenrechte – die Realisation eines Projektes erfordert nicht nur eine kreative Idee und Anstrengung. Ganz oft scheitert es am praktischen Wissen bei der Um­­ setzung. Die World Citizen School hat sich als Ziel gesetzt, Studierende bei ihren Startups zu unterstützen und ihnen zu zeigen, wie eine Unternehmensgründung oft besser oder einfacher funktioniert. Der Startup-Kurs für Social Entrepreneurs ging im Wintersemester 2015/16 bereits in die dritte Runde und hat 40 zahlreichen Studierenden geholfen, Unternehmungen voranzutreiben. Dabei führen die Dozenten Johannes Brehme, Alexander Bernhard und Michael Wihlenda die Studenten Schritt für Schritt zur Erstellung eines eigenen Projekt­ konzepts, indem sie diese mit Strategien und Akteuren in den Bereichen Social Entrepreneurship und Social Business vertraut machen und ihnen zeigen, wie sie den genauen Bedarf der Zielgruppe ermitteln, die Maßnahmen ihres Projektes planen, die Kosten kalkulieren und eine realistische Zeitplanung erstellen. Auch wie man Geldgeber findet oder für eine Idee wirbt, ist Inhalt des Kurses. „Ich bin sehr dankbar für das Angebot des Kursinhalts, denn es hat immer für neue Gedankengänge gesorgt. Gut gefallen hat mir der Bezug zu politischen Themen, die der­ zeit in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen.“ Seminarteilnehmer Ein vielseitiges Semesterprogramm: Konfu­ zianismus, Geldtheorie, Unternehmensethik Die Beliebtheit der WEIT-Seminare steigt: Im Sommersemester 2015 besuchten 169 Studierende die Veranstaltungen. Waren es im Wintersemester 2012/2013, dem ersten Semester am Weltethos-Institut, noch fünf Veranstaltungen und 68 Studierende, so hat sich das fast drei Jahre später mehr als verdoppelt. Im Sommersemester 2015 besuchten 168 Studierende die zehn WEIT-Veranstaltungen. Im Wintersemester konnten die Studierenden der Universität Tübingen zwischen neun Seminaren aus einem vielfältigen Programm auswählen. Die Seminarreihe „Geld und Ethik“ von Prof. Claus Dierksmeier und Dr. Bernd Villhauer beleuchtet die Theorien des Geldes – wie lässt sich Geld beschreiben? Welche verborgenen Mechanismen stecken dahinter? Zur Seminarauswahl neu hinzugekommen ist der Kurs „Under the Heaven: China and the Global Ethic Project“. WEIT-Wissenschaftler Dr. Jonathan Keir entwickelt darin mit den Studierenden die Gemeinsamkeiten zwischen dem Projekt Weltethos und der Bewegung des „Neu-Konfuzianismus“. 41 Lehre aktuell „Völlig überwältigt von den Studenten“ Prof. Dr. Hans-Wolf Sievert lehrte im Sommersemester 2015 am Weltethos-Institut „Führen und Verhandeln im interkulturellen Kontext“. Die Studierenden haben es ihm besonders angetan. Menschen- und Verhandlungsführung in der Wirtschaft sind ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg. Führen und Verhandeln unterscheiden sich jedoch von einem Kulturkreis zum anderen. Wie man kulturelle Unterschiede und deren Auswirkungen erkennt und versteht, das lernten die Tübinger Studenten im WEIT-Seminar „Führen und Verhandeln im interkulturellen Kontext“ mit Prof. Dr. HansWolf Sievert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Sievert AG und Hochschulprofessor, der an zahlreichen Universitäten weltweit Praxis- und Theorie-Kenntnisse vereint, 42 ist begeistert: „Völlig überwältigt bin ich von den Studierenden, die an meinem Kursus teilgenommen haben. In meiner nunmehr schon über 20-jährigen Lehrtätigkeit habe ich noch nie einen solch interessierten, engagierten aber auch kritischen Teilnehmerkreis getroffen.“ Ausdrücklich bedankte er sich auch bei dem Stifter Karl Schlecht, der ihm zum Engagement am WEIT geraten hatte. Das Welt­ethos-Institut freut sich auf weitere Veranstaltungen mit Prof. Dr. Sievert. Lehre aktuell 1. Welchen Eindruck haben Sie von der Arbeit des Instituts? Seit dem Beginn meiner Zusammenarbeit mit dem WEIT habe ich einen hervorragenden Eindruck von dessen Leistungsspektrum und Leistungs­ fähigkeit, aber auch vom kollegialen Miteinander der Leistungsträger gewonnen. Besonders beeindruckt hat mich immer wieder, wie schnell und unbürokratisch dort auf Anfragen und Vorschläge, aber auch auf konstruktive Kritik reagiert wird. Prof. Dr. Hans-Wolf Sievert über das Weltethos-Institut… 2. Wann und wie haben Sie das erste Mal vom WeltethosInstitut Tübingen gehört? Das erste Mal habe ich im Jahr 2013 von dem Weltethos-Institut gehört, als mich Herr Karl Schlecht in einem Telefonat hierauf aufmerksam gemacht hat. Der Kontakt von Herrn Schlecht zu unserem Hause besteht schon seit mehr als 50 Jahren. Die Sievert Baustoffgruppe gehörte mit zu den ersten Kunden der Firma Putzmeister. Herr Schlecht hatte von meinen interkulturellen Interessen erfahren und dies zum Anlass genommen, mich auf die Aktivitäten des Weltethos-Instituts anzusprechen. Diesen Hinweis habe ich gern aufgegriffen und vor Ort die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit abgeklärt. Inzwischen hat sich meine Verbindung zum Weltethos-Institut zu einem wesentlichen Bestandteil meiner akademischen Tätigkeit entwickelt. 3. Wie haben Sie die Studierenden in den Seminaren und Vorträgen erlebt? Die Tübinger Studierenden habe ich bisher in zwei Veranstaltungen kennen gelernt: Zum einen bei meinem Blockseminar „Führen und Verhandeln im interkulturellen Kontext“ im Sommersemester 2015, zum anderen in Osnabrück, wo einige „Tübinger“ an einem von der Universität Osnabrück, der Sievert AG und dem WEIT gemeinsam durchgeführten Führungstraining (Synercube Leadership) im Wintersemester 2015/2016 teilgenommen haben. Dabei habe ich die Tübinger Studentinnen und Studenten als überaus engagiert, fleißig und diskussionsfreudig erlebt. Meine Seminarveranstaltung im letzten Sommer war einer der Höhepunkte in meiner mehr als 20-jährigen Lehrtätigkeit. 4. Welche Zusammenarbeit mit dem Weltethos-Institut ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung meiner o. g. Lehrveranstaltung konnte nur in Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen des WEIT gelingen. Die mir dabei zuteil gewordene Unterstützung werde ich immer besonders in Erinnerung behalten. 5. Welche Schwerpunkte möchten Sie bei zukünftigen Kooperationen mit dem Welt­ethos-Institut setzen? Der Schwerpunkt meiner Zusammenarbeit mit dem Weltethos-Institut wird auch weiterhin auf dem Gebiet des Interkulturellen Managements liegen – dies insbesondere mit dem Blickpunkt China. 6. Welchen besonderen Wunsch haben Sie an das Institut? Ich würde mich freuen, noch lange Zeit am WEIT tätig zu sein. 43 Lehre aktuell „Was ich am Weltethos am meisten mag, ist die freundliche Atmosphäre zwischen Lehrer und Studenten. Wir können über alles sprechen.“ Seminarteilnehmer Lehrangebote des WEIT WS 2015/2016 Art Thema Name Ringvorlesung Werte und Wirtschaft Verschiedene Dozenten Seminar Startup-Kurs Social Entrepreneurship: Dein Projekt für die Gesellschaft Michael Wihlenda, Johannes Brehme Seminar Geld und Ethik IV Dr. Bernd Villhauer, Prof. Dr. Claus Dierksmeier Seminar Amartya Sen – Eine Idee der Gerechtigkeit Florentine Hötzel, Prof. Dr. Claus Dierksmeier Seminar Grundlagen ethischer Unternehmensführung Dr. Friedrich Glauner Seminar Ethics in international relations Dr. Christopher Gohl Seminar Perspectives on Global Civil Society Dr. Christopher Gohl Seminar Investing for Impact Dr. Ernst von Kimakowitz Seminar Competences for responsible management Oliver Laasch Seminar CSR & Social Entrepeneurship Dr. Christian Lautermann 44 Lehre aktuell „An der Veranstaltung hat mir der aktive Austausch, der Bezug zu alltagsnahen Themen und individu­ ellen Ansichten und die Verknüpfung von Theorie und Praxis gefallen. Das hat zum Nachdenken angeregt!“ Seminarteilnehmer SS 2015 Art Thema Name Seminar Startup-Kurs Social Entrepeneurship Michael Wihlenda, Johannes Brehme Blockseminar Einführung in die Wirtschafts- und Unternehmens­ ethik Dr. Christian Lautermann Blockseminar The Other Side of the Coin: Religious Ethics and Markets Dr. Karl G. Jechoutek Seminar Einführung in den Pragmatismus: Erfolgreiches Handeln in einer komplexen Welt? Dr. Christopher Gohl Seminar Ethics in international relations Dr. Christopher Gohl Seminar On the Shoulders of Giants: The Global Ethic Project After Hans Küng and Tu Weiming Dr. Jonathan Keir Blockseminar Amartya Sen – Interkulturelle Vielfalt und Weltethos statt Schubladendenken Florentine Hötzel, Prof. Dr. Claus Dierksmeier Seminar Geld und Ethik I: Ökonomische und moralische Geschichte des Geldes Dr. Bernd Villhauer, Prof. Dr. Claus Dierksmeier Blockseminar Führen und Verhandeln im interkulturellen Kontext – eine Veranstaltung zum Schwerpunkt „Interkulturelle Unternehmensethik“ Prof. Dr. Hans-Wolf Sievert Blockseminar Case studies in business ethics: Humanistic business models in practice Oliver Laasch 45 Lehre aktuell WS 2015/2016 Art Thema Name Vorlesungsreihe Von den Weltreligionen lernen? Ideen und Innovationen aus dem Judentum Verschiedene Dozenten Seminar Startup-Kurs Social Entrepeneurship Johannes Brehme, Alexander Bernhard, Michael Wihlenda Seminar Kommunikation und Management in Non-ProfitOrganisationen Johannes Brehme, Michael Wihlenda Seminar Ethics in International Relations Dr. Christopher Gohl Seminar Ethos, Exzellenz und Erfolg Dr. Christopher Gohl Seminar Under the Heaven: China and the Global Ethic Project Dr. Jonathan Keir Kolloquium Weltethos in der Wirtschaft Dr. Bernd Villhauer, Prof. Dr. Claus Dierksmeier Seminar Geld und Ethik II Dr. Bernd Villhauer, Prof. Dr. Claus Dierksmeier Blockseminar Einführung in die Wirtschafts- und Unternehmensethik Dr. Christian Lautermann Blockseminar Normative innovation: Creating change for sustainability, responsibility, and ethics Oliver Laasch 46 Kooperationen Jura trifft Weltethos: „Recht – Ethik – Wirtschaft“ Als neuen Studiengang bietet die Juristische Fakultät der Universität Tübingen in Koopera­ tion mit dem Weltethos-Institut das Zertifikatsstudium „Recht – Ethik – Wirtschaft“ an. Im September sprachen Vertreter des Weltethos-Instituts und der Juristischen Fakultät der Universität Tübingen über vertiefende Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Und schon Ende des Jahres trug die Kooperation erste Früchte: Das Fach „Recht – Ethik – Wirtschaft“ kann künftig von Studierenden ergänzend zum Jura-Grundstudium als Zusatz­ qualifikation belegt werden. Dabei sollen Juristen anhand aktueller Fälle in einer Kombination aus Seminaren, Kolloquien und Case Studies die Kompetenz entwickeln, gesellschaft­liche Konflikte zu analysieren, gegenläufige Interessen abzuwägen und ethisch sowie rechtlich zu bewerten. Neben dem Weltethos-Institut sind auch das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW), die Evangelisch–Theologische Fakultät und die Katholisch-Theologisch Fakultät Teil des Projekts. Zusätzlich zum gemeinsamen Zertifikatsstudium REW (Recht – Ethik – Wirtschaft) sind in Kooperation mit der Juristischen Fakultät themenzentrierte Veranstaltungs­ reihen geplant. „Ich finde es nützlich, wie das Welt­ethos-Institut die Studenten durch das Lehran­gebot nicht nur in Ökonomie, sondern auch in Politik und Sozial­ wissenschaft, für die ethischen Aspekte unserer Gesellschaft sensibilisiert.“ Seminarteilnehmer 47 Kooperationen | Vorträge Mehr Realitätssinn in der Business-Lehre Die Heidelberger SRH Hochschule und das Weltethos-Institut planen eine mögliche Kooperation für eine ethische Ausbildung. Tübingen trifft Heidelberg: Geschäftsführer des WeltethosInstituts, Dr. Bernd Villhauer und Dr. Frank Stäudner vom Institut für Weiterbildung und Personalentwicklung der SRH Hochschule Heidelberg diskutierten am 12. Juni Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Vielversprechend ist der SRH-Studiengang „Management und Leadership“, in den das WEIT ethische Fragestellungen einbringen könnte. Auch über gemeinsame Publikumsveranstaltungen wurde gesprochen. Die Gemeinsamkeiten sind groß – beide Institutionen streben eine Ausbildung für praktische Probleme und ein alltagsnahes Curriculum an, das auch strategische Kompetenzen schafft. Die SRH Hochschule ist eine private Bildungseinrichtung, die seit 40 Jahren besteht und aus dem Berufsförderungswerk Heidelberg hervorgegangen ist. Verantwortung der Unternehmer: Zumutung oder Chance? Dr. Christopher Gohl erläuterte beim 14. CSRWochenende der Universität Mannheim, warum sich Gewissen und Gewinn nicht ausschließen. Der neoklassische Kanon der Wirtschaftswissenschaften behandelt die Werte Freiheit und Verantwortung nur eingeschränkt. Gesellschaftliche Verantwortung wird in erster Linie als Zumutung verstanden – zu Unrecht, wie Dr. Christopher Gohl in seinem Vortrag „Unternehmerische Freiheit und Verantwortung“ vor den Teilnehmern des 14. CSR-Wochenende der Universität Mannheim argumentierte. Seine Botschaft: Gewissen und Gewinn schließen sich nicht aus. Sein Argument ergänzte er anhand von praktischen Beispielen. Die Nachfragen zeigten, dass diese Perspektive viele Teilnehmer faszinierte. Wir sind froh, dass uns viele Gruppen und Institutionen partnerschaftlich unterstützen. Von unseren zahlreichen Kooperationspartnern seien hier stellvertretend einige genannt: Baden-Württemberg Stiftung, Initiative Zukunfts­fähige Führung, Manufaktur für Führungskultur im Mittelstand, Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, Schader Stiftung, das Humanistic Management Network, Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik, Deutsch-Amerikanisches Institut Tübingen, Hochschule für Kirchenmusik, Umweltzentrum Tübingen u.v.a. 48 Vorträge „Summer Program“ der „International and European Studies“: Excited – not Exhausted Prof. Claus Dierksmeier sprach vor ausländischen Studierenden in Tübingen über ihre Rolle als Weltbürger. Armenien, Macao, China oder die USA – zum „Summer Program“ der „International and European Studies“ der Universität Tübingen kommen zahlreiche Studenten aus aller Welt. Vor versammelter Studentenschaft hielt Prof. Dierksmeier den Abschlussvortrag zum Thema „Global Economy & Weltethos“. Dabei erläuterte er die Rolle von Universitäten als Kraft für integrative Entwicklung und Völkerverständigung und betonte besonders, dass die Universität Tübingen geistige Werkzeuge entwickle, die Studenten ermöglichten, globale Verantwortung wahrzunehmen. Darauf aufbauend diskutierte Dierksmeier mit den ausländischen Studierenden, wie sie sich als „world citizens“ selbst verstehen und managen können, um „excited, not exhausted“ auf die kosmopolitische Verantwortung ihrer Generation zu reagieren. Tübingen Economics Forum: Für eine plura­ listische Methodenlehre in der Wirtschaft Beim Tübingen Economics Forum erläuterte Prof. Claus Dierksmeier eine notwendige „humanistische Wende“ in der Ökonomie-Forschung. Beim Tübinger Economics Forum trug Prof. Dierksmeier zum Thema „Ökonomik der Freiheit – Freiheit der Ökonomik“ vor und warb für eine „humanistische Wende“ in der Ökonomik. Die Übernahme von ökologischer, sozialer und moralischer Verantwortung ruhe auf der praktischen wie theoretischen Voraussetzung von Freiheit; das seit 1800 vorherrschende „mechanistische Paradigma“ in der neoklassischen Ökonomik müsse daher überwunden werden. Dazu bedürfe es einer Öffnung der Disziplin hin zum Pluralismus insbesondere geisteswissenschaftlicher Methoden. Mit Rückgriff auf vergangene Diskurse in den Wirtschaftswissenschaften (Methodenstreit, Wert­ urteilsstreit) sowie im Hinblick auf gegenwärtige Diskus­ sionen (Chicago School Economics versus Amartya Sen) erörterte Dierksmeier den Beitrag, den eine am Gedanken des von Hans Küng begründeten „Projekt Weltethos“ orientierte interkulturelle Ansatz der Managementlehre leisten könne. Bundeswehr-Studenten lernen Unternehmens­ethik Dr. Friedrich Glauner gab ein Seminar zu den Themen Unternehmensethik und werte­ orientierte Führungstechniken an der Universität der Bundeswehr in München. Auf der Grundlage der Weltethos-Werte führte der Projektmitarbeiter des Weltethos-Instituts, Dr. Friedrich Glauner, an der Universität der Bundeswehr München vom 25.27.11.2015 ein Seminar und Praxistraining für Unternehmensethik und werteorientierte Führungstechniken durch. Die elf Teilnehmer des Lehrgangs waren Studenten und Studentinnen verschiedener Masterstudiengänge, die im Anschluss an ihr Studium die Offizierslaufbahn beschreiten werden. Der Lehrgang soll auf Wunsch der Dekanin Frau Professor Dr. Ina Ulrike Paul auch weiterhin fester Bestandteil der Zusatzlehrgänge sein. 49 Vorträge Vortrag in Krems: Politische Strategie auf der Basis von Werten Im Lehrgang „Politische Kommunikation“ der Donau-Universität Krems vermittelte Dr. Christopher Gohl die Bedeutung von Werten für politische Strategie und Kommunikation. Auf Einladung des renommierten österreichischen Politikwissenschaftlers Prof. Peter Filzmaier gestaltete Dr. Christopher Gohl Anfang Dezember bereits zum vierten Mal das zweieinhalb-tägige Modul „Kampagnenführung und Entwicklung politischer Strategien“ im Rahmen des berufsbegleitenden Lehrgangs „Politische Kommunikation“ der DonauUniversität Krems. Mit Nationalräten, Journalisten und Parteistrategen aus Österreich und Deutschland erarbeitete Gohl ein Strategieverständnis, das auf der Basis der Grundwerte von Parteien konsistente und konsequente Kommunikation und Kampagnen erlaubt. Besonderes Gewicht legte Gohl dabei wie stets auf die Dialogfähigkeit. Synercube Leadership Seminar: Führung mit Wertorientierung Studierende des Weltethos-Instituts nahmen am ersten Synercube Leadership Seminar der Sievert AG in Osnabrück teil. Unter der Schirmherrschaft von Honorarprofessor Dr. Hans-Wolf Sievert veranstaltete die Sievert AG in Osnabrück vom 1. bis zum 5. November das erste Synercube Leadership Seminar für Studierende. Insgesamt nahmen 26 Master-Studierende des Weltethos-Instituts und der Universität Osnabrück teil. Thema des Seminars war das Synercube-Führungsmodell, das neben den von Blake/Mouton definierten zentralen Führungsdimensionen „Leistungsorientierung“ und „Menschenorientierung“ 50 noch eine dritte Dimension, nämlich die „Wertorientierung“, beinhaltet. Im Rahmen des viertägigen Seminars wurde die dritte Dimension der Führung aufgegriffen und die Bedeutung eines gemeinsamen Wertesystems für die Leistungsfähigkeit des Teams und im Umgang mit Kon­ flikten vermittelt. Dr. Hans-Wolf Sievert zeigte sich von der Veranstaltung begeistert: „Es war unglaublich, wie engagiert sich die Studierenden mit den Inhalten ausein­ andergesetzt haben.“ Vorträge „Gemeinsame Werte sind die Grundlage eines jeden Zusammenlebens. Machen wir sie bewusst, schaffen wir eine Brücke der Integration und stärken den Zusam­ menhalt über Unterschiede hinweg.“ Eberhard Stilz, Präsident der Stiftung Weltethos 51 Großes Lob im Ministerium: „World Citizen School“ des WEIT wird ausgezeichnet Michael Wihlenda und die innovative Konzeption studentischer Selbstorganisation gewannen campusWELTbewerb. Mit jeweils bis zu 5.000 Euro sind die Preise des campusWELTbewerb – Wettbewerb für globale Nachhaltigkeit an baden-württembergischen Hochschulen – dotiert. Am 17. April zeichnete nun das Stuttgarter Innenministerium zehn Initiativen aus ganz Baden-Württemberg aus, darunter unser Student Hub, der seit 2015 „World Citizen School“ heißt. Die zahlreichen innovativen und kreativen Projektideen würdigte Ministerialdirektor Helmfried Meinel aus dem Umweltministerium mit einer Rede. Michael Wihlenda stellte das Projekt vor und nahm den Preis stellvertretend für alle studentischen Initiativen entgegen. Die Arbeit der „World Citizen School“ wurde mit der Höchstsumme unterstützt – eine schöne Anerkennung für die wertvolle Arbeit der Studierenden. „Wenn man eine Idee und organisa­ torische Probleme hat, ist die World Citizen School am Weltethos-Institut der Ansprechpartner, der dann auch hilft und diese Probleme mit uns gemeinsam löst.“ Seminarteilnehmer 52 Meilenstein auf dem Weg zur studentischen Selbstverwaltung In einem Kurs lernten Studierende, wie sie die World Citizen School selbstständig und nach ihren Bedürfnissen organisieren. Am 24. Juli erklärte der Unternehmer Detlef Lohmann bei der „Klüger wirtschaften“-Veranstaltung im WEIT, wie Firmen nicht durch Kontrolle von oben, sondern durch Vertrauen und Interesse der Mitarbeiter besser werden. Auch die World Citizen School ist von dieser revolutionären Struktur überzeugt: Nicht nur fördert sie das selbstorganisierte und selbstbestimmte Lernen gesellschaftlich engagierter Studierender und studentischer Initiativen. Künftig verwaltet eine ausgewählte Gruppe von Studierenden auch das Gesamtprojekt der School – ein Meilenstein auf dem Weg zur studentischen Selbstorganisation. Dafür hat Gründer Michael Wihlenda ein Bildungs- und berufsvorbereiten- des Programm entwickelt, in dem Studierende das Werkzeug für die Organisation an die Hand bekommen. Im Kurs „Kommunikation und Management in Non-Profit-Organisationen“ erarbeiten sie dafür das benötigte Wissen. Teil des Programms ist es, den Kurs selbst zu organisieren und weiterzuentwickeln. Am Ende des zehnmonatigen Programms entwickeln die Studierenden einen Bericht zur Entstehung und gesellschaftlichen Wirkung der World Citizen School und der studentischen Initiativen. Betreut werden sie dabei unter anderem von den School-Mitentwicklern Johannes Brehme und Alexander Bernhard. „Das ist einfach ‘ne großartige Chance, die die World Citizen School uns hier bietet.“ Seminarteilnehmerin 53 Tübinger Kompetenzzentrum fördert innovatives WEIT-Seminar Den Kurs „Kommunikation & Management in NPOs“ organisierten Studierende für Studierende selbst – das mutige Konzept wird nun mit 2900 Euro unterstützt. In vielen Seminaren reden Dozenten auf der einen Seite und die Studierenden hören auf der anderen Seite zu. Dabei ist der Lerneffekt häufig nur marginal. Beim Kurs „Kommunikation & Management in NPOs“ ist es anders: Hier planen, organisieren und führen die Studierenden den Kurs samt der gewollten Inhalte selbst durch – die Dozenten helfen als Experten am Rande. Für dieses innovative Konzept hat WEIT-Mitarbeiter Michael Wihlenda gemeinsam mit dem World Citizen School Organisationsteam erfolgreich 2900 Euro vom Innovationsfonds der Universität Tübingen eingeworben. Ab diesem Oktober richtet sich das Seminar an Studierende, die Theorie und Praxis in Non-Profit-Organisationen lernen wollen. Externe Experten aus NPOs, der Wirtschaft und Wissenschaft unterstützen sie dabei bei Bedarf. Gemeinsam mit „Problempaten“, das sind studentische Initiativen und lokale NPOs, arbeiten sie an den jeweiligen Aufgaben aus dem Bereich PR & Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, Berichtswesen, Fundraising und Netzwerkmanagement. Ziel ist es, in allen Kurseinheiten ein integriertes Nachhaltigkeitsverständnis zu vermitteln und das zivilgesellschaftliche Engagement an der Hochschule und in der (Tübinger) Gesellschaft zu fördern. W-School: Konzept für mehr gesellschaftliches Engagement WEIT-Wissenschaftler Michael Wihlenda stellte bei einer Konferenz die World Citizen School vor. Am 22. April veranstaltete das „Hochschulnetzwerk Bildung durch Verantwortung“ in Berlin eine Konferenz zum studentischen Engagement. Michael Wihlenda stellte als einer der Hauptvortragenden die World Citizen School vor, mit der das WEIT das gesellschaftliche Engagement an der 54 Universität Tübingen fördert. Die World Citizen School Tübingen ist ein freier Lernraum und Netzwerk für gesellschaftlich engagierte Studierende und studentische Initiativen. Erfolgreicher Pilot: Erstes Social Innovation Camp Am Weltethos-Institut treiben Social Entrepreneure ihre Ideen einer besseren Gesellschaft voran. Eine gute Idee, mit der man die Gesellschaft ein Stück besser macht ist das Eine. Sie umzusetzen aber das Andere. Wie man von den Profis lernt, das erfuhren Studierende am 15. Mai beim ersten „Social Innovation Camp“ in Tübingen. Drei Tage lang tüftelten und werkelten 15 Teilnehmer im Weltethos-Institut an ihren Ideen und Projekten. Diese waren bunt gemischt, jedoch stets mit dem Hintergrund, die Gesellschaft besser zu machen: Umwelt, Korruptions­ bekämpfung, nachhaltiges Eventmanagement, Entwicklungszusammenarbeit, Bildung und interkultureller Austausch. Erfahrene Coaches und Social Entrepreneure unterstützten die Teilnehmer von der Ideenentwicklung über Konkretisierung bis hin zum ersten Prototypen. Aufgrund des sehr positiven Feedbacks der TeilnehmerInnen und dem hohen Grad der Realisierbarkeit der entwickelten Ideen, haben erste Hochschulen Interesse angemeldet, einen solchen Projektkurs bei ihnen vor Ort zu veranstalten. „Generell entwickelt sich wirklich richtig viel Potenzial, wenn wir uns hier zusammensetzen und uns austauschen. Ohne die World Citizen School hätten wir das einfach nicht.“ Seminarteilnehmer 55 Erste Menschenrechtswoche in Tübingen Studentische Initiativen aus Tübingen veranstalteten zum ersten Mal die Menschenrechtswoche. Auch das WEIT ist Ort zahlreicher Veranstaltungen. Menschenrechte sind allgemein und auf dem Papier weltweit gültig – in Wahrheit werden sie jedoch oftmals übergangen. Wie dieser Gegensatz zusammenpasst, wie Rechte von Minderheiten gestärkt werden können, darum drehte es sich bei der zum ersten Mal veranstalteten Menschenrechtswoche mehrerer studentischer Initiativen der Universität Tübingen. Vom 22.–27. Juni fanden im Welt­ ethos-Institut und anderswo Diskussionen, Workshops oder Kulturveranstaltungen statt, wie etwa die Veranstal- tung zu Rechten in Nord-Korea und China, zu Flüchtlingen in der EU, dem Informations-Workshop zur UN-Charta oder dem Konzert im Tübinger Café Haag. Ein Highlight war die Podiumsdiskussion im WEIT „Wer ist für die Ein­ haltung von Menschenrechten verantwortlich?“ mit dem Tübinger Juristen Prof. Dr. Jochen von Bernstorff und dem Daimler-CSR-Manager Dr. Wolfram Heger. Moderiert wurde die Veranstaltung vom WEIT-Wissenschaftler Dr. Christopher Gohl. „Was immer toll ist, dass wir die World Citizen School am Weltethos-Institut als Plattform für unsere Veranstaltungen nutzen können.“ Feedback zur W-School Nie mehr Müll Die Initiative „Cradle to Cradle“ zeigte im Weltethos-Institut die Dokumentation „Nie wieder Müll“ und diskutierte über eine Kreislaufwirtschaft an der Universität Tübingen. Der Name der Tübinger Initiative „Cradle to Cradle“ bedeutet „von der Wiege zur Wiege“ und engagiert sich gegen die Wegwerfkultur im Alltag und in der Wirtschaft. Wie man mit Ressourcen nachhaltig umgeht und was nötig ist, um die Kreislaufwirtschaft an der Uni Tübingen zu verwirklichen, darum drehte es sich am 21. Januar im Welt­ ethos-Institut. 150 Besucher kamen zu Filmabend und Dis- 56 kussion der bundesweiten Initiative von „Cradle to Cradle“, die in Tübingen Teil der World Citizen School-Initiativen ist. Die Studenten zeigten die WDR-Dokumentation „Nie mehr Müll – leben ohne Abfall“. Die Veranstalter dankten dem WEIT, dem „Innovationsfond Nachhaltige Entwicklung“ und der Umweltkoordinatorin der Universität Tübingen, Hedwig Ogrzewalla. „Mach Schule“: Arbeitsgemeinschaften für autonomes Lernen an Schulen Der Verein „Mach Schule“ möchte die AGs an Schulen stärken. Im Weltethos-Institut sprachen Lehrer, AG-Leiter und Studenten über neue Konzepte. Für viele Schüler bedeutet Schule Frontalunterricht und Warten auf die große Pause. Der Tübinger Verein und World Citizen School-Mitglied „Mach Schule“ möchte das ändern und entwickelt zusammen mit Lehrern, Organisatoren, Schülern und Studenten neue AG-Konzepte, damit Schüler eigenverantwortlich lernen können. In der zweiten Info­ veranstaltung am 21. Januar im Tübinger WeltethosInstitut informierte der Verein über die Möglichkeiten, sich an Schulen und in Arbeitsgemeinschaften zu engagieren. Im Anschluss tauschten sich AG-Leiter, Interessierte und Mach Schule-Organisatoren über die neuen Vorschläge aus. Der Konzeptionsworkshop fand für zukünftige AGs am 3. Februar im Weltethos-Institut statt. Die Vermessung der Welt – aber richtig Im WEIT diskutierten Experten während der Tübinger „Nacht der Nachhaltigkeit“, wie man Wirtschaftsentwicklung zum Wohle aller messen kann. Die Tübinger „Nacht der Nachhaltigkeit“ ist trotz ihrer jungen Geschichte seit dem Jahr 2013 schon eine Institution. Auch dieses Mal boten am 8. Mai die Veranstaltungen allerlei Wissenswertes im Rahmen des Projektes für eine nachhaltigere und lebenswertere Welt. Das Weltethos-Institut durfte bei dem Reigen natürlich nicht fehlen: Dr. Christopher Gohl eröffnete die Nacht und hielt auf Einladung der Veranstalter eine Rede zur weltethischen Verantwortung für nach­haltige Entwicklung. Die studentische Initiative oikos lud zur Diskussion ein und fragte, wie man eine soziale und ethisch sensible Wirtschaftsentwicklung messen soll. Die Experten auf dem Podium antworteten. Das waren: Angelika Stahl, Vermögensberaterin bei der GLS, Paola Rapp, Koordinatorin der Gemeinwohlökonomie-Regionalgruppe Tübingen und der Heidelberger Ökonom Hans Diefenbacher, Leiter des Arbeitsbereichs „Frieden und nachhaltige Entwicklung“. Moderiert wurde die Veranstaltung von oikos-Mitglied Adrian v. Jagow. Über 170 Zuschauer verfolgten die Diskussion und griffen auch selbst ein. Das Interesse erstreckte sich auch auf die Organisation Desierto Florido, die im selben Raum für soziale Projekte in Lateinamerika warb. 57 Social Entrepreneurs: Wie Cola die Wirtschaft verändert Unternehmensgründer Uwe Lübbermann zeigte in der World Citizen School, dass Profite, Moral und Innovation in der Wirtschaft zusammen gehen. Social Entrepreneurs gründen Unternehmen, die fern von reiner Profitmaximierung und nah am Menschen sind. Wie ein solches Unternehmen funktioniert und Geld verdient, zeigte Premium-Cola-Gründer Uwe Lübbermann am 15. Januar im Tübinger Weltethos-Institut auf Einladung der World Citizen School. Vor 40 Besuchern sprach Lübbermann über basisdemokratische Entscheidungen in seiner Firma und erklärte, warum Premium keine Gewinne anstrebt und Einnahmen und Ausgaben sofort verrechnet: So könne „niemand mehr Geld bekommen indem er die Ausgaben für jemand anderen kürzt“. Das funktioniert: Vor einigen Jahren hat das Hamburger Unternehmen den Preis ihrer Cola für Kunden sogar mehrmals gesenkt. „Greening the University“: Kleider tauschen statt neue kaufen Es muss nicht gleich neu sein – die Studenteninitiative „Greening the University“ veranstaltete eine Kleidertauschbörse im Weltethos-Institut. Bei der Kleidertauschbörse des Studierendenvereines und W-School-Mitglieds „Greening the University“ konnten Studierende und Interessierte am 22. Januar im WeltethosInstitut neue Klamotten probieren, tauschen und ihr neues Lieblingsteil finden. Viele Studierende verließen teils mit komplett neuem Look und guter Laune das Institut. Die übrig gebliebenen Kleider spendeten die Veranstalter an die Kleiderausgabe des DRK in Derendingen. „Greening the University“ freute sich über den Erfolg der Aktion und möchte die Kleidertauschbörse wiederholen. 58 Zusatzveranstaltung „Fundraising“ Die World Citizen School begrüßte Frau Dr. Mönnich-Lux zum Inputvortrag zum Thema „Fundraising“. Aufgrund der großen Nachfrage nach Wissen um das Thema „Fundraising“ lud die World Citizen School Frau Dr. Mönnich-Lux, die stellvertretende Leiterin der Hochschulkommunikation und Fundraising-Beauftragte der Universität Tübingen, für einen Inputvortrag am 25. November im Weltethos-Institut ein. 18 TeilnehmerInnen u.a. von den Initiativen GMP, der UN HSG, oikos, ACI oder muslimischen Hochschulgruppe sowie einem Social Business kamen auf ihre Kosten. Fr. Dr. Mönnich-Lux vermittelte Grundlagenwissen und gab wichtige Tipps, z.B., dass es wichtig ist, dass man nach einzelnen Ansprechpartnern in der Organisation sucht und „Menschen“ anschreibt, denn hinter jeder Organisation stecken Menschen. Es ist wichtig, sich „konsequent in den Geldgeber hineinzuversetzen und z.B. gemäß dem AIDA-Prinzip bereits im ersten Satz des Gesuchs Aufmerksamkeit zu generieren und zu versuchen im Anschreiben Interesse sowie Wünsche zu wecken. Darüber hinaus ist es zentral, dass man sein Konzept und Projektvorhaben vorab verschriftlicht, die Projektziele verständlich formuliert und zudem auch die eigene Orga­ nisation mit ihrer Zielsetzung vorstellt, um so Vertrauen zu wecken.“ Besonders freuen wir uns über das Angebot von Frau Mönnich-Lux, allen Studierenden und ihren Initiativen Feedback auf ihre schriftlichen Fundraising-Gesuche zu geben. „Also es ist einfach mega-cool, dass wir als Initiative hier viele andere Initiativen kennenlernen und dadurch wissen welche anderen Studierenden sich in Tübingen sozial engagieren.“ 59 Engagement ENGAGEMENT 60 Engagement Zweck der Arbeit des WEIT ist es, von der Wirtschaft und für die Wirtschaft zu lernen. Mit unseren vielfältigen Initiativen zum Praxistransfer fördern wir weltethisch motivierte Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft. Unternehmensbesuche, Veranstaltungen mit Firmen und Unternehmerpersönlichkeiten, Events für eine breitere Öffentlichkeit wie „Klüger wirtschaften“ und Podiumsdiskussionen verbreiten unsere Botschaften, geben uns aber auch die Möglichkeit, immer wieder den „Realitätsabgleich“ zu machen und unsere Agenda weiterzuentwickeln. Weltethos praktisch – das ist ein Lern- und Lehrprozess, der viel Engagement erfordert 61 Engagement Klüger wirtschaften: Das „kritische Quartett“ lockt wieder zahlreiche Zuschauer an Im Jahr 2015 konnte das Weltethos-Institut in seiner Reihe „Klüger wirtschaften“ zum sechsten und siebten Mal prominente Gäste begrüßen: Am 16. Januar diskutierten Ökonom Prof. Karl-Heinz Brodbeck und Soziologe Prof. Joseph Huber, am 24. Juli waren Prof. Katharina Hölzle und Detlef Lohmann zu Besuch. „Steckt unser Geld in der Krise?“ war das Thema der sechsten WEIT-Veranstaltung der Reihe „Klüger wirtschaften“, die großen Anklang fand: 180 Gäste kamen in das ausverkaufte Foyer des Instituts. Weitere 100 verfolgten die Diskussion live auf der Leinwand im Kino Arsenal. „Wer hat die Macht über das Geld?“, fragte der Moderator und WEITWissenschaftler Dr. Christopher Gohl das „Kritische Quartett“. Dieses bestand wie stets aus Prof. Claus Dierksmeier und WEIT-Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer, sowie den beiden Gästen an diesem Abend, Ökonom Prof. Karl-Heinz Brodbeck und Soziologe Prof. Joseph Huber. Dessen Buch „Monetäre Modernisierung – Zur Zukunft der Geldordnung: Vollgeld und Monetative“ bildete den Ausgangspunkt der Diskussion. Huber kritisiert darin die Funktionsweise des heutigen Geldsystems, das er durch das Konzept des „Vollgeldes“ ersetzen möchte. Die Vorteile einer Reform sind für den emeritierten Wissenschaftler klar: Die Politik und die Öffentlichkeit wäre durch die Vollgeld-Reform in der Lage, über die Menge des Geldes zu bestimmen. Finanzkrisen und Konjunkturschwankungen gehörten damit der Vergangenheit an. Der Philosoph und Ökonom Prof. Karl-Heinz Brodbeck stimmte in Hubers Kritik am heutigen Geldsys- 62 tem überein. Auch er ist der Meinung, dass Banken auf lange Sicht die Wirtschaft instabil machen, indem sie durch Giralgeld Geld aus dem Nichts schöpften. Ob das „Vollgeld“ jedoch die Finanzprobleme löse, sei Brodbeck zufolge zweifelhaft. Auch das Publikum beteiligte sich an der lebhaften Diskussion und machte seinen Unmut über das heutige Bankensystem deutlich. Besonders die undurchsichtigen Investmentstrukturen vieler Geschäftsbanken verstimmten die Zuschauer. In der siebten Ausgabe der Reihe mit dem Thema „Wertschätzung und Wertschöpfung – Erfolg ohne Hierarchie?“ diskutierte Unternehmer Detlef Lohmann mit der Ökonomin Prof. Katharina Hölzle über Firmenstrukturen und Entwicklungsstrategien. Ausgangspunkt der Diskussion war Detlef Lohmanns innovatives Geschäftsmodell beim südbadischen Unternehmen „allsafe Jungfalk“. Dort entscheidet nicht der Chef, sondern die Mitarbeiter darüber, ob neue Ersatzteile für Maschinen gebraucht werden, wie die Arbeit verteilt wird oder wann Pause ist. Lohmann hält sich aus dem operativen Geschäft raus. Das Unternehmen für Sicherungssysteme ist trotzdem erfolgreich – oder gerade deshalb. Engagement „Wenn Detlef Lohmanns Unternehmen so ist, wie er es beschreibt, dann ist es für Arbeitnehmer das Paradies“, entgegnete Prof. Hölzle. Dass das Konzept auf andere Firmen übertragbar sei, sehe sie aber kritisch. Zum einen sei Lohmanns Unternehmen ein mittelständischer Betrieb in einem Nischenmarkt, der sich mit großen Konzernen nicht vergleichen lasse. Zum anderen seien Prof. Hölzle zufolge nicht alle Arbeitnehmer gewillt, sich selbst zu motivieren. „Solange wir unsere Kinder, Schüler und Studenten nicht dazu erziehen, mehr Verantwortung zu übernehmen, wird ein solches System scheitern“, sagte die Innovationsforscherin. Über die Rolle der Unternehmer als Innovatoren, waren sich auch die Zuschauer in der anschließenden Debatte uneins. Firmenchef Lohmann sieht für sich die Sache klar: „Auch wenn ich nicht die gesamte Gesellschaft verändern kann, so versuche ich doch meinen kleinen Teil beizutragen.“ 63 „Die Würde des Menschen anzuerkennen, unabhängig von seiner Hautfarbe, seinem Geschlecht oder seiner gesellschaftlichen Stellung – das ist ein Basiswert, der allen wirt­ schaftsethischen Überlegungen vorausgeht und damit die Grundlage unserer Arbeit hier.“ Dr. Bernd Villhauer, Geschäftsführer des Weltethos-Instituts 64 Engagement Profite mit Prinzipien: Zeit für den Austausch über die Rolle von Werten Bei dem vom WEIT initiierten Forum für Unternehmerinnen und Unternehmer mit dem Ziel, verantwortliches und ethisch motiviertes Handeln in der Wirtschaft zu fördern, waren 2015 Heinz Dürr und Ulrich Dietz zu Gast. Eine einmalige Chance bot sich Mittelständlern und Jung­ unternehmern am 19. März. Der bekannte Manager Dr.-Ing. e.h. Heinz Dürr, früherer Aufsichtsratsvorsitzender der AEG sowie der Deutschen Bahn, stellt am WEIT im Gespräch seine Erfahrungen in der Wirtschaft zur Diskussion. Mit viel Humor und durchaus selbstkritisch blickte Dürr auf einen langen und erfolgreichen Weg in den Chefetagen der „Deutschland AG“ zurück. Dabei wurde deutlich, wie eng wirtschaftliche Vernunft und gesellschaftliche Verantwortung zusammenhängen. Besonders die anwesenden Startup-Gründer konnten viel von diesem Austausch mit einer profilierten Unternehmerpersönlichkeit profitieren. Im Dezember fand dann die Veranstaltungsreihe erstmals mit Kooperationspartner Prof. Menno Harms von der Initia- 65 Engagement tive Zukunftsfähige Führung (izf) statt. Ehrengast war der Gründer und CEO der weltweit tätigen GFT Technologies SE Stuttgart, Ulrich Dietz, der der Öffentlichkeit auch als Vizepräsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e.V. (BITKOM) bekannt ist. Im Gespräch mit Dr. Christopher Gohl gewährte Dietz zunächst Einblicke in sein Verständnis wertorientierter Führung, zu deren wichtigsten Prinzipien die Goldene Regel der Gegenseitigkeit gehört. In anschließenden Gesprächen aller Teilnehmer stand besonders der interkulturell angemessene Umgang mit Korruption im Fokus. Dietz stand hier für die Position: Absolut keine Toleranz der Korruption, die eine ansteckende Krankheit ist. 66 Engagement 67 Das Weltethos-Institut öffnet die Türen Erich Fromm Institut eröffnet Die intellektuelle Nachbarschaft in der Tübinger Grabenstraße wächst. Am 30. Januar wurde das neue Erich Fromm Institut Tübingen feierlich eröffnet. 150 Interessierte nahmen an der Eröffnung in den Räumen des benachbarten Weltethos-Instituts teil. Das Denken des Sozialphilosophen habe ihn dazu angeregt, sagte der Stifter des WEIT und nun auch des Erich Fromm Instituts, Prof. Karl Schlecht, „Konzentration, Vertrauen und Hingabe zu üben“. Die Karl-Schlecht Stiftung fördert auch Erhalt und Dokumen­ tation des Frommschen Nachlasses. WEIT-Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer warnte mit Fromm davor, menschliche Beziehungen alleine als Nutzenbeziehungen zu sehen. Musikalisch wurde die Feier von Jochen Brusch (Violine) und Alexander Reitenbach (Klavier) gestaltet. Jazz als Dialog: Widerstand mit Musik Der DDR-Jazz war Freiraum und Rückzugsort für viele, die in der offiziellen Kultur nicht geduldet wurden. Günter „Baby“ Sommer, heute Professor für Jazz an der Dresdener Hochschule für Musik, spielte damals Free Jazz als Schlagzeuger im „Zentralquartett“, der berühmtesten Jazz-Combo der DDR. Auf der Podiumsdiskussion zum Abschluss des Tübinger Jazz-Festivals am 3. Mai sprachen Sommer, Stephan Kettner von attac und der Tübinger Historiker Ewald Frie mit Moderator und WEIT-Wissenschaftler Dr. Christopher Gohl über Musik als Metapher und Motor gesellschaftlicher Emanzipation. Als eine „spannende, kurzweilige Podiumsdiskussion“ betitelte das Tagblatt das Gespräch. Wirtschaft aus unterschiedlichen Perspektiven Können die Wirtschaftswissenschaften in ihrer heutigen Form auf drängende Gesellschaftsfragen antworten? Viele VWL – und BWL-Studenten bezweifeln das und gründeten die Gruppe „rethinking economics“. Auf Einladung der Initiative, die Teil einer weltweiten Bewegung ist, erörterten am 5. Mai auf einer Podiumsdiskussion Philosophen und Ökonomen darüber, wie die Ökonomielehre in Zukunft aussehen sollte, damit sie gesellschaftliche Probleme 68 besser lösen kann. Moderiert von WEIT-Wissenschaftler Dr. Christopher Gohl, debattierten Prof. Frank Beckenbach von der Universität Kassel, Prof. Gernot Müller von der Universität Tübingen und Dr. Jakob Kapeller von der Uni­ versität Linz vor vollen Rängen im Tübinger Kupferbau über den Zweck der Ökonomieausbildung und den Sinn bestimmter Grundpfeiler in der klassischen Wirtschafts­ theorie wie Knappheit und Komplexität. Das Weltethos-Institut öffnet die Türen Netzwerk Antidiskriminierung „Sie sind am richtigen Ort!“, so begrüßte WEIT-Geschäftsführer Villhauer die ca. 40 Besucherinnen und Besucher, die an der Veranstaltung „Diskriminierung (be)trifft uns alle?!“ des Netzwerks Antidiskriminierung Reutlingen/Tübingen am 14. Oktober in den Räumen des WEIT teilnahmen. Weiter sagte er: „Die Würde des Menschen anzuerkennen, unabhängig von seiner Hautfarbe, seinem Geschlecht oder seiner gesellschaftlichen Stellung – das ist ein Basiswert, der allen wirtschaftsethischen Überlegungen vorausgeht – und damit eine Grundlage unserer Arbeit hier.“ Das Podium war mit einschlägigen Expertinnen und Experten besetzt: Prof. Claus Melter (Hochschule Esslingen), Saideh SaadatLendle (LesMigraS Berlin) und Borghild Strähle (Netzwerk Antidiskriminierung e.V. – Region Reutlingen/Tübingen) diskutierten über wirksame Strategien gegen Ausgrenzung sowie Erfahrungen aus der Antidiskriminierungsarbeit. impulse: hautnah – „Freiheit als globaler Leitwert“ „Freiheit und Weltethos sind zwei Seiten einer Medaille“ – diese These diskutierte Prof. Dr. Claus Dierksmeier am 19. Mai mit dem Vorsitzenden der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit, Dr. Wolfgang Gerhardt, am Weltethos-Institut. Gastgeber des Abends war die Friedrich Naumann Stiftung mit ihrer Veranstaltungsreihe „impulse: hautnah“, die an diesem Abend ins Weltethos-Institut einlud, um über Freiheit, Verantwortung und Chancen von Weltbürgern nachzudenken. Prof. Dierksmeier eröffnete den Abend mit einem Impuls zum Thema „Freiheit als globaler Leitwert – Lebenschancen als Verpflichtung“, anschließend sprach Dr. Wolfgang Gerhardt zum Thema „Freiheit ermöglicht Chancen – weltweit“. Mit Beteiligung zahlreicher Gäste entwickelte sich unter der Leitung von Moderator Dr. Christopher Gohl eine lebendige, aber auch nachdenkliche Diskussion über mora­ lische, rechtliche und wirtschaftliche Fundamente einer internationalen Freiheitsordnung. Menschenrechte und Islamisches Recht – ein Widerspruch? Von 9. bis 10. Oktober fand die „International Conference: The Reform of Islamic Law. Approaches, Challenges and Methods“ in der Neuen Aula der Eberhard-Karls-Universität statt. Im Zuge dieser Veranstaltung organisierte das Welt­ethos-Institut gemeinsam mit dem Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen und dem Lehrstuhl für Islamisches Recht der Eberhard Karls Universität den Vortrag „Islam and Human Rights – Reframing the Question on Both Sides of the Issue“ von Prof. Dr. Abdullahi An-Na`im. Der Professor der Emory University erörterte die in der Öffentlichkeit diskutierte Unvereinbarkeit von Islamischem Recht und Menschenrechten. Persönliche Erfahrungen im Sudan und in den USA ermöglichten es An-Na’im, sowohl über den muslimischen als auch den christlichen Kontext zu sprechen und so beide Rechts­ systeme zusammenzuführen. 69 Das Weltethos-Institut öffnet die Türen World Interfaith Harmony: Interreligiöser Dialog im WEIT In Tübingen begingen Besucher erstmals die „World Interfaith Harmony Week“, einer 2010 errichteten interreligiösen Dialog-Woche der Vereinten Nationen. Passend zum neuen Lernprogramm des Weltethos-Instituts, jedes Jahr eine Weltreligion zum Forschungsschwerpunkt zu machen, diskutierten am 2. Februar fast 50 Gläubige, darunter Muslime, Juden, Sikhs, Christen, Baha’i und Buddhisten im Tübinger Weltethos-Institut die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Religionen im Rahmen der „World Interfaith Harmony Week“. Diese wurde 2010 von der UN initiiert und erfreut sich seither immer größerer Popularität; nun fand sie auch in Tübingen statt. Eingeladen zur Veranstaltung hatte die Stiftung Weltethos unter Federführung von Dr. Günther Gebhardt, Leiter für Interreligiösen Dialog. An religiös gemischten Tischen diskutierten die Teilnehmer Alltagsprobleme, aber auch die Verbrechen von fundamentalistischen Fanatikern und wünschten sich den Dialog fortzuführen. „Angesichts des Lärms der Extremisten in allen Religionen will die Stiftung Weltethos der riesigen Mehrheit der stillen dialogfreudigen Menschen in den Religionen eine Stimme verleihen“, sagte Dr. Gebhardt in seinem Schlusswort. Martin Armstrong: „Staatsschulden – ein gigantisches Schneeballsystem?“ Das WEIT begleitete die Premiere der Dokumentation „The Forecaster“ über den berühmten Finanzmarktanalysten. Auch Jahre nach dem Beginn der Finanzkrise bergen die globalen Finanzmärkte immer noch Gefahren für Wirtschaft und Gesellschaft. Im Rahmen der Premiere des Dokumentarfilms „The Forecaster“ veranstaltete das WeltethosInstitut Diskussionen über die Probleme der Geldsysteme und wie man diese stabilisieren könnte. Neben einem Pressegespräch mit dem Tübinger Regisseur Marcus Vetter und dem Protagonisten seines Films „The Forecaster“, Martin Armstrong, wurde am 8. Mai eine „Solution Conference“ für Interessierte angeboten. Den Höhepunkt des Tages stellte eine Podiumsdiskussion mit Armstrong selbst, dem Börsenexperten Prof. Max Otte, dem Chefreporter der „WirtschaftsWoche“ Dieter Schnaas und dem WEIT-Direktor Claus Dierksmeier dar. Überschrieben war 70 die Veranstaltung im Tübinger Kino Museum mit der Frage: „Staatsschulden – ein gigantisches Schneeballsystem?“. Mit der wissenschaftlichen Kommentierung der Filmpremiere bestätigte das WEIT seine Rolle als Treiber von Veränderungen im Finanzsystem und Diskussionsforum für finanz- und geldethische Fragen. Das Weltethos-Institut öffnet die Türen TEDx Tübingen feiert Premiere im WEIT Das Format ist in aller Welt bekannt: Ein Mikrofon, 18 Minuten Redezeit und „eine Idee, die es wert ist, geteilt zu werden“. TED-Talks inspirieren und begeistern Menschen auf der ganzen Welt – am 18. Juni feierten sie Premiere in Tübingen am Weltethos-Institut. Die TED-Idee sei wie die Weltethos-Idee eine gute Idee mit globalem Anspruch, freute sich Dr. Christopher Gohl in seinem Grußwort als Gastgeber: „Gute Ideen sind stets praktische Ideen, die einen Unterschied für eine bessere Welt machen. Darum geht es TED, und darum geht es uns am Weltethos-Institut!“ TEDx-Konferenzen seien Kinder einer guten, humanen Digitalisierung und Globalisierung. Sie seien aber auch die Kundschafter einer besseren Welt für alle. Die fünf Vorträge von Dr. Birgit Scheel, Sebastian Schreiber, Christian Riethmüller, Rebecca Baur und Theo Eißler waren vielfältig und lehrreich – „großes Kino“, wie Moderator Peter Fluhrer feststellte. Sie reichten von der revolutionären Impfstrategie der Tübinger CureVac GmbH über Speed-Hacking, beeindruckende Kundenorientierung im Buchhandel bis zur Frage nach der Leistungsgrenze der menschlichen Stimme und dem Paradigma der „Sinn­ wirtschaft“. Die etwa 200 Teilnehmer in den Räumen des Instituts und nebenan im Kino Arsenal waren zufrieden und freuen sich auf eine baldige Wiederholung. 71 „Hegel hat den Weltgeist nach Tübingen gebracht. Dierksmeier und Team tragen das Weltethos des Hans Küng in die Welt. Beides ist großartig für unsere kleine große Stadt. Und vielleicht auch für die Welt.“ Boris Palmer, Tübinger Oberbürgermeister 72 Das Weltethos-Institut öffnet die Türen Baden-Badener Unternehmergespräche: Weltethos als Business Case Prof. Claus Dierksmeier referierte über „Ethik & Erfolg“ bei den 137. Baden-Badener Unternehmergesprächen. Ein umfassendes Diskussionsangebot machte das WEIT den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der 137. Baden-Badener Unternehmergesprächen im September 2015. Nachdem Prof. Claus Dierksmeier beim „Trainingscamp für Top-Manager“ (FAZ) zum Thema „Ethik & Erfolg in der Unternehmensführung“ referierte, boten Dr. Christopher Gohl und Dr. Friedrich Glauner sowie unsere Partner bei der Entwicklung unseres Executive Education Programms „Ethics First“, Dr. Raban Daniel Fuhrmann, Klaus Schuler von Tripl3Leader sowie Dr. Ernst von Kimakowitz vom Humanistic Management Center, Arbeitsgruppen zur Vertiefung der Diskussion an. Dabei konnten allgemeine Ansätze für den Alltag der Führungskräfte konkretisiert werden. Die Gespräche mit den Teilnehmern wurden auch beim gemeinsamen Abendessen noch fortgesetzt. Ihr Vortrag war wieder ganz fulminant und hat die Leute wirklich gepackt. Jetzt erst einmal ganz herzlichen Dank an Sie und die Kollegen für diesen starken „Einwurf“ bei uns … Die Botschaft ist perfekt angekommen, und auch, dass man es hier mit no-nonsense-Leuten zu tun hat. Chapeau! Frank Trümper, Baden-Badener Unternehmergespräche 73 Das Weltethos-Institut öffnet die Türen Weltbürgerliche Verantwortung Beim wissenschaftlichen Symposium der Stiftung Weltethos diskutierte Prof. Dierksmeier mit hochrangigen Gästen über Verantwortung, Pflicht und Freiheit. Im Rahmen der Weltethos-Wochen der Stiftung Weltethos fand am 14. November im Weltethos-Institut ein wissenschaftliches Symposium zum Thema „Weltbürgerliche Verantwortung“ statt. Nach der Begrüßung vom Präsidenten der Stiftung Weltethos, Eberhard Stilz, wurden in vier Vorträgen die Themen Verantwortung und Freiheit aus einer jeweils anderen Perspektive erläutert und anschließend im Plenum diskutiert. Die Redner waren neben WEIT-Direktor Prof. Claus Dierksmeier, Prof. Dr. Maria-Sibylla Lotter von der Universität Bochum, Dr. Cornelia Ulbert vom Institut für Entwicklung und Frieden in Duisburg sowie Dr. Felix Heidenreich von der Universität Stuttgart. Feierlicher Abschluss der Welt­ethosWochen 2015 Mit einem Festakt im Kupferbau und einer leidenschaftlichen Rede von Journalist Heribert Prantl endet die Jubiläumsveranstaltungsreihe der Stiftung Weltethos. In dem Saal, in dem vor 20 Jahren die Gründung der Stiftung Weltethos gefeiert wurde, sollten auch die Jubiläumsfeierlichkeiten zu ihrem Höhepunkt kommen. Am 2. Dezember lud die Stiftung Weltethos zum Festakt mit einem Festvortrag vom Journalisten der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl, ein und zahlreiche Interessierte folgten der Einladung. Auch WEIT-Geschäftsführer Bernd Villhauer, Dr. Christopher Gohl und weitere Mitarbeiter des Weltethos-Instituts nahmen am Festakt teil. Besonders herzlich begrüßten Generalsekretär Stephan Schlensog und Stiftungspräsident Eberhard Stilz Hans Küng, 74 der vor 20 Jahren die Stiftung gründete und ohne den die Weltethos-Arbeit gar nicht stattfinden würde. Auch das nachhaltige Engagement des Stifters Karl Schlecht wurde gewürdigt. In der Rede „Einigkeit, Respekt und Freiheit. Bürgertugenden in einem Integrationsland“ lobte Heribert Prantl die Arbeit der Stiftung Weltethos und bezeichnete sie als „Lernort für Zivilcourage und Toleranz“. Auch beschrieb er die Herausforderungen, vor denen die Stiftung in den Zeiten der Flüchtlingskrise stehe und mit Aussagen wie, dass Europa im Geiz ersticke, wenn es die Flüchtlinge nicht aufnehme, bekam er Beifall vom Publikum. Das Weltethos-Institut öffnet die Türen „Eine sinnlich er­leb­ bare Komponente des Dialogs“ Vor dem Weltethos-Institut entstand ein Kunstprojekt, das an die friedvolle Begegnung zwischen den Kulturen appelliert. „Das Symbol des Engels der Kulturen passt zu Weltethos, weil auch die Weltethos-Idee die Kulturen und Religionen in Kontakt bringen will und dabei deren Gemeinsamkeiten hervorhebt“, sagte Dr. Günther Gebhard von der Stiftung Welt­ethos bei der Begrüßung der etwa 40 Interessierten am 1. Oktober während der Kunstaktion „Engel der Kulturen“ vor dem Weltethos-Institut. Die Künstler Carmen Dietrich und ihr Partner Gregor Merten ließen eine Metallplatte mit den Symbolen der drei abrahamitischen Religionen in den Boden ein – der Sandabdruck eines Engels entstand. „Unser Kunstprojekt ‚Engel der Kulturen‘ befördert durch Aktionen im öffentlichen Raum die inter- kulturelle/interreligiöse Begegnung und erweitert den von verschiedenen Gruppen der Gesellschaft geführten Dialog um eine sinnlich erlebbare Komponente“, beschreiben die Künstler den Wert des Projektes. In 80 Städten Europas hatten sie die Aktion veranstaltet, bevor sie sich auch in Tübingen für ein friedliches Miteinander einsetzten. 75 Offen für Kooperationen Erfolgsfaktor Ethik: Unser EE-Programm Ethics First Zusammen mit erfahrenen Partnern hat das WEIT ein weltethisches Executive Education Programm entwickelt. Seit Gründung 2012 präzisiert das WEIT, was Weltethos für die Wirtschaft heißt. Jetzt haben wir zusammen mit erfahrenen Partnern ein Angebot für den Bereich Executive Education erarbeitet und dem Kind einen Namen gegeben: Ethics First. Zusammen mit dem Humanistic Management Center aus Sankt Gallen, vertreten durch Dr. Ernst von Kimakowitz, in der Entwicklung geführt durch Dr. Raban Daniel Fuhrmann und unterstützt von Klaus Schuler von Tripl3Leader, wurde das Trainingsprogramm „Empowering Responsible Leaders“ auf Führungskräfte zugeschnitten, die gleichermaßen finanziell wie ethisch nachhaltige Geschäftsentscheidungen treffen müssen. Mit der Welt wachsen Märkte zusammen. Sie werden bunter, komplexer, transparenter und schneller. Wer morgen in der neuen Normalität bestehen will, muss schon heute verstehen, was globale Verantwortung konkret für das eigene Unternehmen bedeutet. Wo Führungskräfte zwischen Entscheidungsdilemmata, Wettbewerbsdruck und der Komplexität einer vernetzten Welt Handlungsfähigkeit bewahren müssen, schafft ethische Kompetenz Klarheit. Sie ist der strategische Erfolgsfaktor, den unsere Angebote weiterentwickeln und stärken. Dazu bieten wir Orientierungswissen, praktische Werkzeuge und Implementationshilfen aus langjähriger Coaching-, Forschungs- und Lehrtätigkeit an. Wir führen in die Funktion von Welt­ethos-Werten als Kompass der Wertschöpfung und einer vertrauensvollen Unternehmenskultur ein und vermitteln Wissen über globale Zusammenhänge und erfolgreiche Innovationen. Im Laufe der Entwicklung haben wir das Ethics First-Angebot immer wieder in Gesprächen mit Vertretern namhafter Unternehmen, unter ihnen Bayer, Bosch und Daimler, getestet. Erstes und wichtigstes Ziel war die Entwicklung eines konkreten modularen Angebots von Lehreinheiten, das wir bei Unternehmerforen und über Business Schools sowie über unsere Partner auch als Teil der Unternehmensberatung anbieten können. Nils Goldschmidt: Weltethos und Soziale Marktwirtschaft Das Weltethos-Institut plant gemeinsamen Kongress mit der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft. Am 22. Oktober besprachen sich Prof. Claus Dierksmeier, Dr. Bernd Villhauer, Prof. Nils Goldschmidt und Frau Ute Friederich über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen dem WEIT und der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (ASM). Es wurden dabei so viele inhaltliche Übereinstimmungen über normative Grundlagen des Wirtschaftens festgestellt, dass die Durchführung eines gemeinsamen Kongresses zu den kulturellen Voraussetzungen der Ökonomie („Wertekulturen-Wirtschaftskulturen“, für den November 2016) beschlossen werden konnte. 76 Offen für Kooperationen KPMG: Innovative Unternehmensprüfung für Ethos und Erfolg Vertreter des Weltethos-Instituts und der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erörterten gemeinsam die Bedeutung von kulturell divers zusammen gesetzten Hochleistungsteams in Unternehmen. Auf Einladung von Prof. Dierksmeier fand am 27. November im WEIT ein Workshop mit Vertretern der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Thema „Cooperative Excellence“ statt. Teilnehmer waren seitens des KPMG-Teams Dr. Alexander Insam, Dr. Katharina Goerdeler und Nikolai Fritsche sowie seitens des Weltethos-Instituts Prof. Dierksmeier, Dr. Villhauer, Dr. Glauner und für das Ethics First-Team Klaus Schuler. Gemeinsam wurde diskutiert, wie mit den Mitteln innovativer Unternehmensprüfung Licht in den Zusammenhang von Ethos und Erfolg gebracht werden kann. Dabei stand vor allem die Innovationsfähigkeit von kulturell divers zusammengesetzten Hochleistungsteams im Vordergrund. In der Zukunft möchten das WEIT und die KPMGler gemeinsam untersuchen, ob und wie moralische Werte helfen können, die „cooperative excellence“ solcher Teams zu erhöhen. 77 Offen für Kooperationen Erfolgreiche Kooperationen mit dem d.a.i. Die Kooperation des Weltethos-Instituts mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen (d.a.i.) trug im Jahr 2015 weitere Früchte. Der Kalender des WEIT war von zahlreichen gemeinsamen Veranstaltungen mit dem d.a.i. geprägt. Als besonders erfolgreich sind die Podiumsdiskussionen zu den Themen „TTIP: Mehr Handel – weniger Kommune“ und „Cosmpolitan Cities against Climate Change: Lessons Learned“ hervorzuheben. Wir danken dem d.a.i. für die Zusammenarbeit und hoffen auf viele weitere gemeinsame Veranstaltungen in der Zukunft. 78 Offen für Kooperationen Kontroverse Diskussion: „TTIP: Mehr Handel – weniger Kommune?“ Im WEIT wurde über das geplante Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU sowie dessen Auswirkungen gestritten. Was bedeutet das Freihandelsabkommen TTIP für deutsche Kommunen? – darüber diskutierten im Weltethos-Institut Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und Andreas Povel, Geschäftsführer der amerikanischen Handelskammer in Deutschland. Zur Diskussionsveranstaltung „TTIP: Mehr Handel – weniger Kommune?“ am 6. Februar hatten das Deutsch-Amerikanische Institut und die Bürgerinitiative „Kippt TTIP“ eingeladen. „Bei der Diskussion um TTIP dürfen wir den Menschen als Zweck der Wirtschaft nicht vergessen“, sagte WEIT-Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer und begrüßte die mehr als 200 Zuschauer, darunter den US-Generalkonsul Kevin C. Milas. Moderatorin Beate Rau verwies auf die massiven Proteste, die in Europa gegen TTIP stattfinden. Die Angst der Bürger, die gerade in der Bundesrepublik weit verbreitet sei, resultiere aus Unkenntnis, sagte Povel. Oberbürgermeister Palmer entgegnete, dass die Proteste berechtigt seien, denn es bestehe die Gefahr, dass „nationale und kommunale Souveränitätsrechte verloren gehen“. Trotzdem würde er sich „über einen Abschluss des Vertrags freuen, denn dieser könnte unserer Wirtschaft dienen“. Auch das Publikum beteiligte sich an der kontroversen Diskussion und sprach zum Beispiel die Schwächung der Wirtschaft in den so genannten Schwellenländern durch TTIP an. Gemeinwohl statt Gewinnmaximierung WEIT-Direktor Prof. Dierksmeier diskutierte beim Tübinger d.a.i. über die Frage: Dient unsere Wirtschaft der Gesellschaft und dem Gemeinwohl? „Ein Wirtschaftssystem, das nur auf Gewinnmaximierung zielt, schadet dem Gemeinwohl“, darin waren sich die vier Redner bei der Podiumsdiskussion am 10. September beim Tübinger d.a.i. einig: Bundestagsabgeordneter Chris Kühn, Prof. Claus Dierksmeier, Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der grünen Bundesfraktion, und Helmut Gottschalk, Vorstandssprecher der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg. Der WEIT-Direktor betonte den Wandel des Wirtschaftssystems in den letzten 150 Jahren, weg von einer Wirtschaft mit dem Ziel, das bestmögliche Ergebnis für die meisten Menschen zu erreichen, hin zu einem System, in dem die höchsten Profite für einige wenige erzielt werden sollen. Das Ziel der Gemeinwohlökonomiebewegung ist es, das Gemeinwohl wieder vor die Interessen Einzelner zu stellen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Doch der erste Schritt in die richtige Richtung soll zusätzlich zu rein finanziellen Bilanzierungen, die Erstellung von Gemeinwohlbilanzen durch Unternehmen sein. Darin müssen Unternehmen darlegen, wie sie sich in verschiedenen Bereichen verhalten, beispielsweise woher sie ihre Rohstoffe beziehen, wer ihre Zulieferer sind oder wie ihre Angestellten beschäftigt sind. 79 „So einfach und leicht kann Kooperation sein. Wir arbeiten sehr gern mit dem WeltethosInstitut zusammen, weil unsere Partner dort freundlich und ideenreich, pragmatisch und effizient sind. Nach zwei gelungenen Veranstal­ tungen freuen wir uns bereits auf die nächste.“ Dr. Ute Bechdolf, Direktorin des Deutsch-Amerikanischen Instituts (d.a.i.) 80 Offen für Kooperationen Was wurde aus „Yes we can“? – Talk mit SWR-Korrespondentin Sabrina Fritz Gemeinsam mit dem d.a.i. veranstaltete das WEIT einen Talk mit SWR Radio-Korrespondentin in Washington, Sabrina Fritz, über die bisherige Amtszeit von US-Präsident Barack Obama. Am 18. September diskutierten 60 Teilnehmer der Veranstaltung „Change? Eine vorläufige Bilanz der Amtszeit Barack Obamas“ mit Sabrina Fritz, SWR Radio-Korrespondentin in Washington. Mitveranstalter war neben der Landeszentrale für politische Bildung auch das WEIT. In seiner Einleitung skizzierte Dr. Christopher Gohl das Interesse des Weltethos-Instituts an der Inklusivität der von Obama vertretenen demokratischen Zivilreligion der USA: „Was können wir in Zeiten der Flüchtlingskrise von Obamas Erfolgen und Fehlern dazu lernen, wie man Gräben überwindet und gemeinsam sagt: Ja, wir können und schaffen das?“ Cosmopolitan Cities against Climate Change: Lessons learned Boris Palmer, Jim Brainard und Emma Zinsmeister diskutierten am WEIT über Errungen­schaften und Herausforderungen im Kampf gegen den Klimawandel auf kommunaler Ebene. Das Weltethos-Institut und das d.a.i. nahmen die UNKlimakonferenz in Paris im Dezember zum Anlass, im kleineren Rahmen die Themen Klimawandel, Energienutzung und Mobilität zu diskutieren. Grundgedanke dieser Veranstaltung war, dass dauerhafte Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen nicht einzig und allein auf den Abkommen solcher Weltgipfel beruhen. Viele Städte haben bereits begonnen den Klimawandel mit der Umwandlung der Muster von Energienutzung, dessen Herstellung und Verbrauch sowie Mobilität zu bekämpfen. Dazu gehören auch Tübingen und die Stadt Carmel im US-Bundesstaat Indiana. Daher luden die beiden Institute den Tübinger Bürgermeister Boris Palmer und den Bürgermeister von Carmel, Jim Brainard, am 3. Dezember zu einer Podiumsdiskussion ins WEIT ein. Anwesend war außerdem die wissenschaftliche Mitarbeiterin der U.S. Botschaft in Berlin, Emma Zinsmeister. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Christopher Gohl. Auf dem Podium tauschten sich die Bürgermeister über Errungenschaften und weiter bestehende Herausforderungen in ihren Städten im Kampf gegen den Klimawandel aus. Brainard, der bereits Anerkennungen für zahlreiche Umwelt­initiativen erhielt, erklärte, dass er viel von dem Städtebau in Europa lernen könne. Palmer lag vor allen Dingen die Medienberichterstattung über die in Paris stattfindende Klimakonferenz im Vergleich zur Flüchtlingssituation auf dem Herzen. Er sagte, dass man als Politiker nicht wie die Medien über die Flüchtlingskrise andere wichtige Themen wie den Klimawandel vernachlässigen dürfe. Deswegen habe er auch einen Termin beim Polit-Talk mit Maybrit Illner, wo er über die Flüchtlings­ krise hätte reden sollen, abgesagt, um an der Podiums­ diskussion teilnehmen zu können. Letzten Endes waren sich beide einig, dass der entscheidende Fortschritt möglicherweise nicht einmal von der Politik selbst abhängt, sondern von betroffenen Bürgern, bewussten Verbrauchern und engagierten Wählern, die Entscheidungen treffen, um ihre Gewohnheiten und die Gewohnheiten aller zu ändern. 81 WEIT-Mitarbeiter unterwegs Woher kommt mein Toaster? Über Lieferketten und faire Mäuse Die Stuttgarter Messe „Fair Handeln“ vom 31. März bis 3. April stellt Fair Trade sowie global verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Finanzwesen, Tourismus, Konsum sowie der Entwicklungszusammenarbeit in den Mittelpunkt. Ihr fachlicher und ideeller Träger ist die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit BadenWürttemberg (SEZ). WEIT-Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer hielt auf Einladung der Baden-Württemberg Stiftung einen Vortrag zu Liefer- und Wertschöpfungsketten bei Elektrogeräten und verdeutlichte die Wichtigkeit globaler ethischer Grundlagen für die nachhaltige Entwicklung. Ergänzt wurde der Vortrag durch die Präsentation des Projekt „Faire Computermaus“ der Firma Nager IT: Susanne Jordan erläuterte, wie schwierig es ist, Markttransparenz herzustellen und alle Produktionswege auszuleuchten. Brauwirtschaftliche Fachtagung: Wie Weltethos Geschäfte zum Sprudeln bringt Weltethos – das kann auch die Basis zukunftsfähiger Geschäftsmodelle und nachhaltiger Markenstrategien sein. Was das für die Getränkeindustrie bedeutet, darüber sprach WEIT-Partner Dr. Friedrich Glauner auf der 60. Brauwirtschaftlichen Fachtagung am 4. Mai in Freising auf Ein­ ladung des Bayerischen Brauerbundes, des Verlags Hans Carl sowie des Unternehmens Deloitte. Dr. Glauner redete über werteorientierte Unternehmensführung und beleuchtete die Faktoren und Trends, die die Märkte der Getränkeindustrie heute prägen und verändern. Sicherheit, Finanzmärkte und Weltethos Unsicherheit hat viele Gesichter. Eines der deutlichsten, jedoch schwer zu fassenden ist das der globalen Finanz­ kriminalität. Am 7. und 8. Mai fand in der Berliner Urania die Konferenz „Grenzenlose Sicherheit. Gesellschaftliche Dimensionen der Sicherheitsforschung“ statt. Der Geschäftsführer des WEIT, Dr. Bernd Villhauer, hielt auf der 82 Tagung einen Vortrag zum Thema „Finanzkriminalität und wachsende Bedeutung der Finanzmärkte“, in dem er darauf hinwies, dass länderübergreifende Vereinbarungen nicht ohne verbindendes Ethos Bestand haben können. Gerade die globalen Finanzmärkte erfordern globale ethische Orientierungen. WEIT-Mitarbeiter unterwegs Humanistischer Blick aufs Wirtschaftsgeschehen Wirtschaftsethik ist oft abstrakt und schwer verständlich. WEIT-Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer und Dr. Ernst v. Kimakowitz, Direktor des Humanistic Management Centers und Initiator des WEIT-Executive-Education-Programms „Ethics First“ erleichterten am 9. Juli den Zugang sowohl zur Theorie als auch zur Praxis. Auf Einladung des traditionsreichen Rotary Clubs Stuttgart-International beziehungsweise seines Präsidenten Klaus J. Schuler sprachen sie bei der Veranstaltung mit dem Titel „Innovation Drives Sustainability. Impulses for Responsible Impact“ darüber, warum Werteorientierungen dem erfolgreichen Wirtschaften nicht im Weg stehen, sondern diesen Weg oft ebnen. Im Kreis der Vertreter von Rotary International Stuttgart konzentrierte sich Dr. Villhauer auf die philosophischen Grundlagen sowie einen neuen Ansatz zur Wertschätzung des Menschen über das Ökonomische hinaus, während Dr. v. Kimakowitz in Fallstudien und Berichten aus der Praxis den Mehrwert einer umfassenden humanistischen Sicht auf das Wirtschaftsgeschehen verdeutlichte. Sharing-Economy: Teilen für eine bessere Welt? Güter gemeinsam anschaffen oder sie verleihen, Dienst­ leistungen miteinander verrechnen oder Plattformen für nichtkommerziellen Austausch schaffen – der „Sharing Economy“ wird eine Vielzahl von Tausch- und Nutzungs­systemen zugerechnet. Bietet sie eine Alternative oder zumindest eine sinnvolle Ergänzung zum jetzigen Wirtschaftssystem? Das diskutierten Ulrike Herrmann, Wirtschaftsredakteurin der „taz“, Bernd Villhauer, Geschäftsführer des WEIT und Christian Marquardt vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz am 23. Juni im Max-Bense-Forum der Stuttgarter Stadt­ bibliothek. Villhauer betonte besonders die globale Verantwortung der Wirtschaft: „Reden wir auch über die, die hier nicht sitzen? Wer nichts hat, der kann natürlich nichts teilen!“ Als organisierende Partner beteiligten sich die GLS Bank und die Heinrich-Böll-Stiftung. Wie gelingt Führen in einer globalen Welt? Die Eichstätter Gespräche bringen einmal im Jahr etwa 100 ausgewählte hochrangige und profilierte Führungspersönlichkeiten aus Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Bei der diesjährigen Veranstaltung eröffnete Prof. Dierksmeier den nicht-öffentlichen Tagungsteil mit einem Vortrag über globale Wirtschaft und interkulturelle Normen. Die Tagung, welche in Zusammenarbeit mit dem Bund Katholischer Unternehmer organisiert war, widmete sich der Frage, wie in einer zusehends interkulturell vernetzten Arbeitswelt Entscheider in Firmen die „Ressource Kultur“ nutzen könnten. „Die außerordentlich kenntnis­reichen Ausführungen von Prof. Dierksmeier haben Unternehmer und Wissenschaftler gleichermaßen fasziniert. Das war der perfekte Einstieg in unseren Theorie-Praxis Diskurs“, lobte der Veranstalter, Prof. Dr. André Habisch. 83 WEIT-Mitarbeiter unterwegs Finanzinnovationen im Einklang mit dem Gemeinwohl Auf dem 17. Investmentforum hielt WEITDirektor Claus Dierksmeier vor 300 Bankund Fondsmanagern die Keynote. Was sind die drängenden Fragen des Finanzkapitalismus? Auf Einladung des Wirtschaftsprüfers „Pricewaterhouse­ Coopers“ antwortete darauf Prof. Dr. Claus Dierksmeier und hielt am 21. Mai auf dem 17. Investmentforum in Frankfurt vor etwa 300 Vertretern von Finanzinstitutionen die Key­note zum Thema „Klüger wirtschaften!“. Dabei erörterte Dierksmeier, warum die global operierende Investmentin­ dustrie weltweit verbindliche ethische Maßstäbe braucht. Erstens: um selber nachhaltig zu wirtschaften, und zweitens: um zu verhindern, dass Finanzinnovationen sich zum Schaden der Realwirtschaft und des Gemeinwohls auswirken. Nationale Alleingänge seien in der Finanzwelt aufgrund der hohen globalen Verflechtung kaum mehr möglich, vielmehr bedürfe es eines Wertehorizonts, der alle Menschen eint: „Kein Geldethos ohne Weltethos“, fasste Prof. Dierksmeier die Aufgabe zusammen. Die Teilnehmer zeigten sich von der Botschaft überzeugt. „Profit und Ethik sind nicht zwei Seiten einer Medaille, sondern gleichrangige Ziele“, sagte etwa Markus Hammer, PwC-Asset Manager nach der Veranstaltung. Arbeits- und Wissensrevolutionen – Industrie 4.0? Die Ethik muss mit der technischen Innovation Schritt halten, sagte Bernd Villhauer auf der „Business +/- Ethics“-Tagung. Die Industrie 4.0 ist auf dem Vormarsch. Im Mittelpunkt des siebten „Business +/- Ethics“-Dialogs am 18. Juni stand der Mensch und die Digitalisierung seines Lebensumfeldes, insbesondere seiner Arbeitswelt. Mit Impulsvorträgen stellten Dr. Bernd Villhauer vom WEIT und Prof. Dr. Wolfgang Prinz von der Fraunhofer Gesellschaft die vielfältigen Chancen und Risiken dar. Dr. Villhauer machte auf die veränderten Anforderungen an Bildung und Ausbildung sowie auf die neuen Arbeitswelten in der Industrie 4.0 aufmerksam. Da diese Arbeitswelten zunehmend global vernetzte sein werden, 84 muss auch die Ethik der Arbeit eine globale sein: Industrie 4.0 benötigt Ethik 4.0, genauer gesagt das Weltethos. Die Veranstaltungsreihe „Business +/- Ethics“ ist ein Kooperationsprojekt des Katholisch-Sozialen Instituts, der IUBH School of Business and Management und der IHK Bonn/Rhein-Sieg mit medialer Unterstützung durch domradio.de. Business +/Ethics folgt dem Ziel, aktuelle Themen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und kontrovers zu diskutieren. WEIT-Mitarbeiter unterwegs Energie- und Umwelttagung in Hamburg Dr. Friedrich Glauner hielt vor 150 Unternehmerinnen und Unternehmern einen Vortrag zum Thema „Ethik und Nachhaltigkeit in Unternehmen“. Auf der 7. Hamburger Energie- und Umwelttagung am 02. Dezember hielt der Projektverantwortliche des Welt­ ethos-Instituts, Dr. Friedrich Glauner, vor 150 Unternehmern und Unternehmerinnen einen Vortrag mit dem Thema „Ethik und Nachhaltigkeit in Unternehmen. Zukunftsfähige Geschäftsmodelle und Strategieentwicklung in disruptiven Märkten“. Auf Grundlage der Weltethos-Werte und der daraus abgeleiteten ethischen Wahrheitstafel zur Bewertung von Unternehmenskulturen und Geschäftsmodellen erläuterte Dr. Glauner das Konzept ethikologischer Geschäfts­ modelle sowie die Verfahren und Wertestrategien zum Aufbau von Hochleistungsteams, Mehrwertkreisläufen und Ressourcenschöpfungsprozessen. Zu Besuch bei „Mauer“ in Reutlingen Sind Corporate Governance Kodizes für öffentliche Unternehmen und Non-Profit-Organisationen ein Bürokratiemonster, eine lästige Pflicht der Unternehmensaufsicht, ein von der Beratungsindustrie selbst gezüchteter Goldesel oder doch ein Beitrag zur ethisch verantwortlichen Wertschöpfung? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Dialogs, zu dem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Mauer“ am 4. März nach Reutlingen eingeladen hatte. Dr. Christopher Gohl vertrat das Weltethos-Institut mit der Position, Gesetze und Gebote hätten zwar ihren Sinn, entscheidend für ein verantwortliches Unternehmertum seien aber Gewissen und Gewohnheiten, die die Kultur eines Unternehmens prägen. Wer Menschen nur kontrollieren und überwachen wolle, züchte Unverantwortung. Dr. Gohl verwies auf das Beispiel Hewlett Packard, das lange von seiner außergewöhnlichen Unternehmenskultur profitiert habe, bis neu eingeführte Anreiz- und Kontrollmechanismen diese Kultur zerstört hätten. „Wichtiger als starre Regeln ist die stete Reflexion des eigenen Geschäfts“, sagte Dr. Gohl. Ähnlich kritisch fiel das Urteil des Wirtschaftsrechtlers Prof. Heinz-Dieter Assmann, Prorektor der Uni Tübingen und Beirat des Weltethos-Instituts, aus. Corporate Governance sei ein Fremdkörper im Wirtschaftsrecht und in der Sache eigentlich überflüssig, sagte Prof. Assmann. Aus E-Mail an Dr. Christopher Gohl: „Wir waren auch mehr als zu­ frieden mit dem Verlauf und den Diskussionsbeiträgen der Experten sowie der Beiträge aus dem Publikum. Auch mit ein paar Tagen Rückblick kann man wohl sagen, dass wir einen spannenden Meinungs- und Erfahrungsaustausch hatten, der uns auf Grund der Vielfalt der Beiträge alle bereichert und hoffentlich auch ein wenig schlauer gemacht hat. Speziell Ihre Sicht der Dinge und die von Ihnen vorgetragenen Ein- und Ansichten waren ein unbedingter Gewinn für die gesamte Veranstaltung. Dies war auch einhelliges Feedback von allen Diskussionsteilnehmern und Gästen.“ Stephan Mauer, Geschäftsführer Mauer Unternehmensberatung GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 85 WEIT-Mitarbeiter unterwegs Prof. Claus Dierksmeier bei Innovatoren in Hamburg Hamburgs Coworking-Orte „Humanist Lab“ und „betahaus“ gelten als zwei der größten Innovations-Schmieden in Deutschland. Im Januar sprach WEIT-Direktor Prof. Claus Dierksmeier vor den dort ansässigen Medienschaffenden, Social Entrepreneurs, Aktivisten und Bloggern über ein den Innovations-Treibern nahe liegendes Thema: kosmopolitisch verantwortete Freiheit. Im Zentrum der beiden Vorträge stand die Idee des Philosophen Karl Christian Friedrich Krauses, demzufolge man Freiheit kosmopolitisch und generationenübergreifend denken müsse. So solle die Politik die Interessen und Rechte aller Menschen integrieren und repräsentieren; ausdrücklich auch die weit entfernt lebender Menschen sowie die zukünftiger Generationen. Anschließend diskutierte Prof. Dierksmeier zusammen mit Prof. Aufderheide von der Hochschule Bremen bei einer Podiumsdiskussion der Hamburger Initiative Weltethos zum Thema „Wirtschaft und Ethik“. Weltethos und Energiewende Gemeinsam mit anderen von der Karl Schlecht Stiftung geförderten Initiativen setzt sich das WEIT künftig für Innovationen im Energiebereich ein. Kaum ein gesellschaftlicher und technologischer Bereich wird im Augenblick vor solche Herausforderungen gestellt wie der Energiesektor. Das WEIT will seinen Teil beitragen, Diskussionen zu befördern, die Innovationen ermöglichen und die Umstellung auf erneuerbare Energien und energie­ effiziente Verfahren flächendeckend ermöglichen. Dazu stimmt sich unser Institut mit den anderen von der Karl Schlecht Stiftung geförderten Initiativen wie dem Reutlinger Energiezentrum und dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion Stuttgart ab. Zudem finden in der ersten Hälfte 2016 Veranstaltungen mit Franz Alt und anderen Experten statt, die alle Aspekte der Energiewende behandeln: Solartechnologie, Biomasse, Energieeffizienz, Finanzierung von Infrastruktur u.a. Weltethos als Ausrüster für den Aufbau von Vertrauen – Vortrag im Lions Club Tübingen Mit dem Vortrag „Weltethos für alle“ eröffnete der Lions Club Tübingen sein Lionsjahr 2015/2016. Präsident Michael Hennecke hatte dieses zuvor unter das Motto von Erich Kästners gestellt: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Da war es konsequent, sich zu Beginn des Jahres über das „Gute“ und das „gute Handeln“ in einer globalisierten Welt auszutauschen. Dr. Christopher Gohl erinnerte zu Beginn seines Vortrags an die hoffnungsvolle Zeit der 90er Jahre, in der das Weltethos-Projekt begründet worden war. Die Weltethos-Werte seien aber gerade keine SchönwetterWerte, sondern Ausrüstung für den Aufbau von Vertrauen – besonders dann, wenn Misstrauen gegen Fremdes oder Neues sich breit mache. Die Präsentation löste eine kritische Diskussion aus, die besonders von den Kommentaren einschlägig beschlagener Theologen und Philosophen von Rang profitierte. Führungssymposium für den Mittelstand in Böblingen Am 19. November begleitete Dr. Friedrich Glauner das zweite Führungssymposium der Manufaktur für Führungskultur im Mittelstands in Böblingen mit einem Stand des Weltethos-Instituts. Mit hochkarätigen Rednern wie beispielsweise Professor Dr. Helmut Haussmann zum Thema „Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein: Werte 86 im Familienunternehmen“ und der Auszeichnung des BMM Awards für das Beste Management im Mittelstand konnte die Veranstaltung erneut zahlreiche UnternehmerInnen als Teilnehmer gewinnen. Im Rahmen der Standbetreuung war es so möglich, das WEIT und die Weltethos-Werte einem neuen Kreis engagierter Unternehmen nahe zu bringen. WEIT-Mitarbeiter unterwegs Nachhaltige Stadtentwicklung: Tübingen für alle? Bernd Villhauer sprach vor der Regionalgruppe der Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Vom 23. bis 25. September organisierten die Regionalgruppe und die Nachhaltigkeitsgruppe von Stipendiaten der Stiftung der Deutschen Wirtschaft eine Tagung zum Thema „Nachhaltige Stadtentwicklung“. Den Eröffnungsvortrag hielt der WEIT-Geschäftsführer Bernd Villhauer. Seine Annäherung an das Thema vor dem Horizont des Weltethos-Gedankens kam gut an. Im Abschlussbericht heißt es: „Dr. Villhauer überzeugte die Teilnehmer durch einen inspirierenden und tollen Einführungsvortrag! Er führte uns in Begriffe wie „Smart Cities“ ein und eröffnete ethische Fragen für nachhaltige Stadtentwicklung, wie z.B. die Frage nach Ressourcen oder den Zusammenhang zwischen ökonomischer, ökologischer und psychologischer Stabilität.“ (Foto: Clara Rösen) 1000 Peitschenhiebe wegen Meinungsfreiheit WEIT-Wissenschaftler Dr. Christopher Gohl diskutierte mit Journalist und Nahostexperten Constantin Schreiber über den Blogger Raif Badawi. Das Schicksal des saudischen Bloggers Raif Badawi bewegt viele Menschen weltweit. Er wurde in Saudi Arabien zu 1000 Peitschenhieben verurteilt, weil er im Internet Staat und Religion kritisierte. TV-Journalist und Nahost-Kenner Christian Schreiber fordert die Erlassung der Strafe und hat ein Buch geschrieben, das sich mit Badawi auseinandersetzt. Am 23. April las Schreiber einige Kapitel daraus vor und diskutierte mit Dr. Christopher Gohl vom Weltethos-Institut in Tübingen über die politischen und rechtlichen Hintergründe im Nahen Osten und Saudi Arabien. Organisiert hatten die Veranstaltung die Buchhandlung Osiander, die Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES und der „Tübinger Appell für Raif Badawi“. 87 Weltethos für alle Generationen Schüler diskutieren über Weltethos in der Wirtschaft Mit seinem Vortrag an der Tübinger Wilhelm-Schickard-Schule weckte Bernd Villhauer bei den Schülern das Interesse an der Arbeit des Weltethos-Instituts. Mehrere Klassen der Wilhelm-Schickard-Schule in Tübingen, insgesamt über 100 Schülerinnen und Schüler, diskutierten mit Bernd Villhauer am 7. Dezember über Ethik und Wirtschaft. In seinem Vortrag beleuchtete Villhauer neben der Arbeit und den Zielen des Weltethos-Instituts Themen wie soziale Verantwortung, den Umgang mit ökologischen Folgen, ‚Greenwashing‘, die Rolle ethischer Begriffe in der Darstellung der Unternehmen und in der Werbung und die schwierigen Entscheidungen, die Konsumenten treffen müssen, wenn sie ethische Aspekte der Produktion und des Handels in ihre Konsumentscheidungen mit einbeziehen. Im anschließenden Dialog mit den Schülerinnen und Schülern wurden viele Fragen gestellt; vor allem die VW-Affäre stand im Mittelpunkt des Interesses. Da die Schickard-Schule ein starkes Wirtschaftsprofil hat und u.a. mit Chinesisch-Unterricht auf eine Ausbildung für eine globalisierte Wirtschaft setzt, soll die Zusammenarbeit verstetigt und ausgeweitet werden. Was ist Weltethos? Gymnasiasten aus Böblingen lernten am WEIT Weltethos in der Wirtschaft kennen und beklagten sich über zu wenig Wirtschaftsethik in der Schule. Der Ethik-Kurs der 10. Klasse des Lise-Meitner-Gymnasiums aus Böblingen besuchte am 29. April das WEIT. Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer stellte den 12 Schülerinnen und Schülern das Konzept des Weltethos-Instituts vor und erläuterte den Weltethos-Gedanken. Die Besucher hatten sich gut vorbereitet und stellten sachkundige Fragen über die 88 Beziehungen zu Universität und Weltethos-Stiftung, diskutierten die wirtschaftsethische Anwendung der WeltethosMaximen und zeigten sich sehr interessiert am Ansatz des WEIT. Die Schüler beklagten, dass Wirtschaftsthemen, ins­ besondere unter ethischen Gesichtspunkten, in der Schule oft zu kurz kämen. Weltethos für alle Generationen Weltethos für Studenten in Merate Dr. Jonathan Keir sprach vor Studenten der Liceo Agnesi Merate in Italien über Hans Küngs Weltethos-Projekt. Am 13. November wurde erstmals das Projekt Weltethos an einer italienischen Schule präsentiert. Die 160 interessierten Schülerinnen und Schüler bewiesen beim vierstündigen Aufenthalt vom wissenschaftlichen Mitarbeiter des Welt­ ethos-Instituts, Dr. Jonathan Keir, an dem Liceo Agnesi Merate kritische Diskussionsfähigkeit in Bezug auf das Thema Weltethos. Am Abend hielt Dr. Keir vor 200 Leuten den Vortrag „Abbiamo bisogno di un’etica mondiale? Attualità della prospettiva di Hans Küng“ und rief damit beim Publikum einen lebendigen Dialog hervor. Das Weltethos-Institut Tübingen möchte der Organisatorin der beiden Veranstaltungen, Prof.ssa Daniela Ripamonti vom Liceo Agnesi Merate, herzlich danken und hofft, dass in den kommenden Jahren weitere Kooperationsinitiativen zwischen Merate und Tübingen organisiert werden können. „Die wichtigste Währung ist das Vertrauen“ Im Rahmen der Uni der Generationen hielt Bernd Villhauer einen Vortrag in Göppingen. Vor ca. 150 Zuhörerinnen und Zuhörern sprach der WEITGeschäftsführer Bernd Villhauer am 7. Dezember über die Entwicklung des Geldsystems und die ethischen Fragen, die sich mit dem Geld verbinden. Der Vortrag wurde organisiert im Rahmen der Uni der Generationen, die vor allem Menschen im Ruhestand anspricht. In der Aula der Hochschule Esslingen, Außenstelle Göppingen, führte Villhauer aus, warum Münzen und Scheine vor allem Dokumente einer sozialen Praxis sind. Außerdem betrachtete er die Bedeutung des Geldes aus verschiedenen Blickwinkeln: Es ist Tausch­ mittel, Wertmaßstab und Wertspeicher – hat also viele Funktionen in einer Gesellschaft. Aber es könne auch dazu verwendet werden, eine Gesellschaft zu formen und Impulse zu geben. Dabei konnte Villhauer den interessierten Zuschauern die Sorgen über die Entwicklung der globalen Finanzmärkte zwar nicht nehmen, aber er konnte ihnen einen kritischen und informativen Blick auf das Thema Geld gewähren. 89 Im Porträt Im Porträt: Dr. Jonathan Keir Dr. Jonathan Keir ist Neuseeländer und Weltbürger. Seine ausgezeichneten Sprachkenntnisse (u.a. in Chinesisch, Arabisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Französisch) erwarb er bei Studien in verschiedensten Ländern. Er studierte Philosophy and Comparative Literature an der University of Auckland, der Universität Bergamo, der Neuen Universität Lisbon sowie der Universität Perpignan. Nach seinem Masterabschluss in seiner Heimat Neuseeland arbeitete er als Englischlehrer mehrere Jahre in Malta, Tokio, Bolzano und Teipei bevor er bei der Xinhua News Agency in St. Petersburg als Übersetzer und Journalist tätig wurde. Seine Promotion trägt den Titel „Warriors for Civilisation: Naguib Mahfouz, Andrei Tarkovsky, Tu Weiming and their Western Counterparts“. Nach deren Abschluss kam er als Forschungsassistent an das WEIT. Hier untersucht er die Möglichkeit, Hans Küngs Projekt Weltethos mit dem konfuzianischen Tianxia (All-under-heaven) Modell und der Idee des Dar al-Islam (Haus des Islam) unter der Rubrik „Ethic for everyone“ zu vereinen. Seit dem Wintersemester 2014 unterrichtet Dr. Keir am Weltethos-Institut mehre­re Seminare zum Projekt Weltethos nach Hans Küng. Im Porträt: Esther Nezere Esther Nezere hat Economics and Business Administration an der Universität Tübingen studiert. Ihre Schwerpunkte waren Managerial Accounting, Marketing and Information sowie International Trade. Nach Ihrem Studium arbeitete sie in einem amerikanischen Konzern in der Papierindustrie. Seit Oktober 2015 vertritt sie Frau Illek als Institutsassistentin, die sich derzeit in Elternzeit befindet. In ihrer Hand laufen also viele organisatorische Fäden zusammen, die sie mit Freundlichkeit und Sachverstand hält. An der Arbeit des WEIT interessiert sie die Erweiterung von Wirtschaftsthemen um ethische Elemente. Wichtig findet sie, dass Unternehmen nicht nur das Ziel der Gewinnmaximierung verfolgen, sondern ihre Entscheidungen unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten fällen. 90 Dank Wir bedanken uns bei … … Prof. Dr. Hans Küng für sein intellektuelles und moralisches Vorbild, für die fortgesetzte Inspiration und Orientierung über Ursprünge und Ziele des Weltethos-Projekts. … dem Präsidenten der Weltethos-Stiftung, Eberhard Stilz und Prof. Dr. Barbara Remmert für ihre Anregung und Ideen sowie ihre stete Unterstützung im Beirat des Weltethos-Instituts und darüber hinaus. … Dr. Stephan Schlensog, dem Generalsekretär und Geschäftsführer der Stiftung Weltethos Tübingen für seinen Rat und seine Hilfe, sein liebenswürdiges Interesse für alle Belange des Instituts. … Prof. Karl Schlecht und Prof. Dr. Klaus Leisinger für ihre Großherzigkeit und ihr partnerschaftliches Engagement über die Karl Schlecht Stiftung, das uns durch viele Gespräche und Taten geholfen hat. … dem Rektor der Eberhard Karls Universität Tübingen, Prof. Dr. Bernd Engler und Prorektor Prof. Dr. HeinzDieter Assmann für ihre verlässliche Unterstützung und fachliche Begleitung. … unseren Begleitern und Unterstützern aus der Welt­ ethos-Familie, besonders Dr. Wolfram Freudenberg und Carla Schwöbel-Braun sowie den Kolleginnen und Kollegen von der Weltethos-Stiftung in Tübingen und im Ausland für ihre Ermutigung und Hilfe. … unseren Freunden und Begleitern an der Eberhard Karls Universität Tübingen, besonders bei Dekan Prof. Dr. Josef Schmid stellvertretend für die Wirtschaftswissenschaften; bei Prof. Dr. Stephan Thomas und Prof. Dr. Hermann Reichold für die Juristische Fakultät; bei Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn, Prof. Dr. Thomas Potthast und ihren Kollegen und Kolleginnen vom IZEW; bei Prof. Dr. Thomas Diez und Dr. Thomas Nielebock stellvertretend für die Tübinger Politikwissenschaft; bei Prof. Dr. Susanne Marschall und ihrem Team am Institut für Medienwissenschaften; bei Prof. Dr. Matthias Morgenstern stellvertretend für die Evangelische Theologie; beim Zentrum für Islamische Theologie sowie besonders bei Prof. Dr. Georg Sandberger und Prof. Dr. Adolf Wagner. … unseren akademischen Partnern für die Zusammenarbeit und Rat wie Tat, stellvertretend für das Humanistic Management Network bei Dr. Ernst v. Kimakowitz und Prof. Dr. Michael Pirson, bei Dr. Raban Fuhrmann, Dr. Frieder Glauner, Prof. Dr. Bernd E. Banke, Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Prof. Dr. André Habisch, Prof. Dr. Matthias Hühn, Dr. Dirk Moosmayer, Prof. HansWolf Sievert, Dr. Oliver Laasch, Dr. Christian Lautermann, Prof. Dr. Jürgen Volkert sowie Prof. Dr. Thomas Pogge. Außerdem vom Forum Scientiarum Dr. Niels Weidtmann, Dr. Ruth Conrad und Dr. Martin Ulmer … unseren Kooperationspartner im Praxistransfer für ihre Ideen, Hinweise, Einladungen und vielfältige Unterstützung; besonders Frank Trümper von den Baden-Badener Unternehmergesprächen; Klaus Schuler von Tripl3Leader; Dr. Alexander Insam und seinem Team bei der KPMG; Felix Oldenburg und seinem Team bei Ashoka; Dr. Harald Nusser und Jasper Kurt von Bayer Health Care; Ingrid SchneiderHofmann, Renate Krol und Birgit Klein von common purpose, Thorsten Flink und Christine Decker von der Technologieförderung Reutlingen Tübingen, Ute Bechdolf vom d.a.i., Prof. Dr. Gerhard Braun vom Verein Tübinger Wirtschaft e.V. und Dr. Brian Glibkowski von Semplar Scientific Boston; den Freunden und Unterstützen bei Ethics First. … allen Referenten und Gästen unserer Veranstal­ tungen, unter anderem Oberbürgermeister Boris Palmer, Dr. Ing. Heinz Dürr, Prof. Dr. Helmut Haussmann, Prof. Dr. Josef Wieland, Prof. Dr. Rudolf Hickel, Martin Armstrong, Prof. Dr. Max Otte, Prof. Dr. Joseph Huber, Prof. Dr. KarlHeinz Brodbeck, Detlef Lohmann, Prof. Dr. Katharina Hölzle, Wilfried Münch, Hans Lamparter und Dieter Schnaas. … und last but not least sehr herzlich bei allen Studierenden, die unsere Seminare so spannend machen, von und mit denen wir viel lernen, die unsere Arbeit mit eigenen Veranstaltungen beleben, und die die World Citizen School zu einem so hoffnungsfrohen und wirkungsreichen Projekt machen! 91 Das Team Prof. Dr. Claus Dierksmeier Direktor Benedikt Beuttler IT Support/Medien WEIT und World Citizen School Manuel Mutter Forschungsassistenz Janina Coronel Forschungsassistenz Max Scherer Pressearbeit Valerie Heck Pressearbeit und Stake­holderKommunikation Jens Schindel IT Support WEIT und World Citizen School Adrian von Jagow Forschungsassistenz Magdalena Senn Forschungsassistenz Florian Krell Institutsassistenz/ Bibliotheks­be­treuung Sirin Spindler Instituts­ sekretariat Christine Illek M.A. Institutsassistentin Artur Lebedew Pressearbeit und StakeholderKommunikation Franziska Steinhübel Institutsassistenz/ Bibliotheksbe­treuung Esther Nezere Institutsassistentin Maleen Lomberg Praktikantin Simon Walch Forschungs­assistenz Dr. Bernd Villhauer Geschäftsführer Dr. Christopher Gohl Wissenschaftlicher Assistent und Koordinator Public Dialogue Dr. Jonathan Keir Wissenschaftlicher Mitarbeiter Michael Wihlenda Leiter World Citizen School Wissenschaftlicher Mitarbeiter und PhD Candidate Dr. Frieder Glauner Projektmanager Katharina Hoegl M.A. Projekt- und Forschungskoordinatorin Assistenz des Direktors 92 Ebenfalls bedanken wir uns bei unseren wissenschaftlichen Hilfskräften: Impressum Impressum Jahresbericht 2015 des Weltethos Instituts • An-Institut der Universität Tübingen Hintere Grabenstraße 26 • 72070 Tübingen www.weltethos-institut.org Herausgegeben vom Direktor des Instituts, Professor Dr. Claus Dierksmeier und dem Geschäftsführer, Dr. Bernd Villhauer. Text und Redaktion: Dr. Bernd Villhauer, Dr. Christopher Gohl, Valerie Heck, Weltethos-Institut Producing: Palmedia Publishing Services GmbH, Berlin Gestaltung: Burga Fillery Druck: Laserline, Berlin Papier: Recycling Offset weiß, FSC-zertifiziert, zertifiziert mit dem Blauen Engel Auflage: 600 Exemplare © Weltethos-Institut Tübingen 2016 Abdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Herausgebers 93