Aus dem Institut für Tierzucht und Tierverhalten in Mariensee der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Braunschweig Kryokonservierung von Rinderembryonen mit verschiedenen Einfrier- und Auftaumethoden unter Praxisbedingungen eine retrospektive Analyse INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades eines DOCTOR MEDICINAE VETERINARIAE durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Barbara Götz aus Uedem Hannover 2000 Wissenschaftliche Betreuung: Apl.-Prof. Dr. H. Niemann 1. Gutachter: Apl.-Prof. Dr. Niemann 2. Gutachter: Apl.-Prof. Dr. Weitze Tag der mündlichen Prüfung: 29. November 2000 MEINEN ELTERN Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Schriftum 4 2.1. Kryobiologische Grundlagen der Tiefgefrierung 4 2.1.1. Intrazelluläres und extrazelluläres Gefrieren 5 2.1.2. Schäden durch Gefrieren 9 2.2. Kryoprotektiva 2.2.1. Penetrierende Gefrierschutzmittel 13 15 2.2.1.1. Glycerin 16 2.2.1.2. Dimethylsulfoxid (DMSO) 22 2.2.1.3. Propanediol 25 2.2.1.4. Ethylenglykol 28 2.2.2. Nicht penetrierende Gefrierschutzmittel 35 2.2.2.1. Sucrose 36 2.2.2.2. Trehalose 41 2.2.2.3. Ficoll 42 2.2.2.4. Polyvinylpyrrolidon (PVP) und Polyvinylalkohol (PVA) 43 2.3. Tiefgefrierverfahren 45 2.3.1. Konventionelle Gefrierverfahren 46 2.3.1.1. Langsames Tiefgefrieren 47 2.3.1.2. Schnelles Tiefgefrieren 47 2.3.2. Vitrifikation 52 2.3.3. Ultraschnelles Tiefgefrieren 61 2.3.4. Auftaumethoden 63 2.3.5. Ausverdünnungsmethoden 65 2.3.5.1. Schrittweises Ausverdünnen von Glycerin 65 2.3.5.2. One-Step-Methode 71 2.3.5.3. Direktes Ausverdünnen von Ethylenglykol 74 2.4. Überlebens- und Entwicklungsraten von in vivo gewonnenen und in vitro produzierten Rinderembryonen 3. Material und Methoden 77 82 3.1. Datenmaterial 82 3.2. Spendertiere 84 3.2.1. Superovulation und künstliche Besamung 84 3.2.2. Spül- und Kulturmedium 86 3.2.3. Gewinnung von Embryonen 86 3.2.4. Aufsuchen und Beurteilung von Embryonen 87 3.3. Kryoprotektiva 90 3.3.1. Glycerin 90 3.3.2. Ethylenglykol 91 3.3.3. Säulenzahl in der Tiefgefrierpaillette bei Verwendung von Ethylenglykol 91 3.4. Tiefgefriervorgang 94 3.4.1. Tiefgefrieren auf Alkoholbasis 94 3.4.2. Tiefgefrieren auf Stickstoffbasis 94 3.5. Auftau- und Ausverdünnungsvorgang 95 3.5.1. Glycerin 95 3.5.1.1. 3 Ausverdünnungsschritte (Gly-3) 95 3.5.1.2. 1 Ausverdünnungsschritt (Gly-1) 95 3.5.2. Ethylenglykol 96 3.5.2.1. Direkttransfer (EG/DT) 96 3.5.2.2. Kontrollierte Ausverdünnungsverfahren 96 3.6. Empfängertiere 97 3.6.1. Vorbereitung der Empfängertiere 97 3.6.2. Transfervorgang 98 3.6.3. Trächtigkeitsuntersuchungen 98 3.7. Statistische Auswertung des Datenmaterials 4. Ergebnisse 4.1. Einflüsse auf die Trächtigkeitsrate 98 99 99 4.1.1. Gefrierschutzmittel 99 4.1.2. Embryonenqualität 103 4.1.3. Entwicklungsstadium 107 4.1.4. Gefriergerät 110 4.1.5. Empfängerqualität 112 4.1.6. Alter des Empfängertiers (Rind oder Kuh) 115 5. Diskussion 118 6. Zusammenfassung 134 7. Summary 137 8. Literaturverzeichnis 140 1 1. Einleitung Die Kryokonservierung von Rinderembryonen wird im Rahmen des Embryotransfers heute in der Rinderzucht routinemäßig angewendet. 1998 wurden bereits mehr als 50% aller gewonnenen Rinderembryonen nach Tiefgefrierkonservierung übertragen (THIBIER 1999). Ziel der Kryokonservierung ist die unbefristete Lagerung der Embryonen, ohne die Entwicklungsfähigkeit nach dem Auftauen zu beeinträchtigen. Besonders kritische Schritte für das Überleben der Embryonen sind das eigentliche Einfrieren und das Auftauen mit dem Ausverdünnen des Gefrierschutzmittels. Im Jahre 1971 gelang die erste erfolgreiche Kryokonservierung von Mäuseembryonen (WHITTINGHAM 1971), und zwei Jahre später wurde das erste lebende Kalb nach Transfer eines tiefgefrorenen Rinderembryos geboren (WILMUT u. ROWSON 1973). Von einer praktischen Anwendung war man zu diesem Zeitpunkt jedoch noch weit entfernt. Viele grundlegende Arbeiten zur Kryokonservierung von Mäuseembryonen haben wichtige Hinweise für die Entwicklung eines praxisnahen Tiefgefrierverfahrens geliefert (WHITTINGHAM 1980). Anfangs wurden die Rinderembryonen mit Dimethylsulfoxid (DMSO) (WILLADSEN et al. 1978; TERVIT u. ELSDEN 1981), später dann vorwiegend mit Glycerin als Kryoprotektivum tiefgefroren (LEHN-JENSEN 1984). Beide Gefrierschutzmittel mußten aufgrund des hohen osmotischen Gradienten stufenweise ausverdünnt werden, was zeitaufwendig und für die praktische Anwendung häufig schwierig war. Durch den Einsatz von nicht penetrierenden Kryoprotektiva (z. B. Sucrose) konnte das Ausverdünnungsverfahren verkürzt werden (RENARD et al. 1983). Zu Beginn der 90er Jahre wurde vermehrt über den Einsatz von Ethylenglykol bei der Kryokonservierung von Rinderembryonen berichtet. Durch die geringere Toxizität und gute Permeabilität mußte dieses Kryoprotektivum nach dem Auftauen nicht stufenweise ausverdünnt werden, und der Embryo konnte per Direkttransfer auf den Empfänger übertragen 2 werden (VOELKEL u. HU 1992b; McINTOSH u. HAZELEGER 1994). Dies führte zu einer weiteren Verbesserung und Vereinfachung der Methode beim kommerziellen Embryotransfer (GÖRLACH 1996). Das Verfahren des Direkttransfers wurde schnell mit guten Trächtigkeitsergebnissen von vielen Embryotransfer-Stationen auf breiter Basis eingesetzt. Allerdings treten bei Anwendung dieser Methode unter Feldbedingungen immer noch starke Schwankungen in den Ergebnissen auf. Dies wurde u.a. mit der fehlenden morphologischen Kontrolle nach dem Auftauen begründet (BIELANSKY et al. 1986; JANOWITZ u. HERMANNS 1995). Neben dem Direkttransfer unter Verwendung von Ethylenglykol sind deshalb vereinfachte Auftauverfahren unter Verwendung von Glycerin wieder häufiger eingesetzt worden. Als Auftaumethode wird hier seit einiger Zeit das Ausverdünnen in einem Schritt mit Sucrose angewandt (HRUSKA 1991). Neben der Einfrier- und Auftaumethode werden die Trächtigkeitsergebnisse von weiteren Faktoren beeinflußt. Bei einigen Faktoren, wie z. B. der Embryonenqualität (MASSIP et al. 1982; HASLER et al. 1987), der Qualität des Empfängertieres (SCHUBERTH 1984; NOHNER 1986) und dem Alter des Empfängertiers (Rind oder Kuh) (JANOWITZ 1994; MASSIP et al. 1995b) wurde ein deutlicher Einfluß auf die Überlebens- und Trächtigkeitsraten nach der Kryokonservierung nachgewiesen. Der Einfluß des Entwicklungsstadiums wird von einigen Autoren als geringer angesehen (LINDNER u. WRIGHT 1983; NELSON u. NELSON 1988). Andere Autoren hingegen konnten einen Einfluß einzelner Entwicklungsstadien feststellen (NIEMANN 1982; MASSIP et al. 1984; KLING 1997) Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollten in einer retrospektiven Untersuchung verschiedene Variationen beim Einfrieren und Auftauen von Rinderembryonen unter Praxisbedingungen auf ihren Einfluß auf die Trächtigkeitsraten analysiert werden. Es sollten die Ergebnisse nach Direkttransfer mit Ethylenglykol mit denen verschiedener kontrollierter Ausverdünnungsverfahren mit Ethylenglykol mit oder ohne Sucrose und denen unter Verwendung von Glycerin verglichen werden. 3 Außerdem wurden die Einflüsse von Embryonenqualität, Entwicklungsstadium, Gefriergerät, Empfängerqualität und Alter des Empfängertiers (Rind oder Kuh) auf das Trächtigkeitsergebnis in Abhängigkeit von den verschiedenen Einfrier- und Auftaumethoden untersucht. 4 2. Schriftum 2.1. Kryobiologische Grundlagen der Tiefgefrierung Gefrieren ist das Überführen von Wasser vom Lösungszustand in Eiskristalle (MERYMAN 1956). Eis bildet sich beim Kühlen von Embryonen auf Temperaturen unter 0°C zwischen -5 und -10°C zunächst im extrazellulären Medium. Ziel der Kryokonservierung ist die zeitlich unbefristete Lagerung der Embryonen, ohne die Entwicklungsfähigkeit nach dem Auftauen zu beeinträchtigen. Bei Temperaturen unter -139°C ist keine ausreichende Energie mehr für die meisten zellulären Reaktionen der Embryonen vorhanden. Bei weiterer Abkühlung auf -196°C ruht der metabolische Stoffwechsel (LEIBO u. MAZUR 1971). Dies bietet die Möglichkeit für eine vollständige Erhaltung der Ausgangseigenschaften des biologischen Materials (FRIEDLER et al. 1988; BÜRKLE u. HAHN 1989). Eine Langzeitlagerung bei -196°C scheint keinen Einfluß auf das Überleben der Embryonen zu haben. Kalkulationen haben ergeben, daß Embryonen ca. 30000 Jahre gelagert werden müßten, bevor eine akkumulierte ionisierende Strahlung einen Wert erreicht, bei dem die Embryonen geschädigt würden (ASHWOOD-SMITH u. FRIEDMANN 1979). Es treten drei Phänomene auf, wenn Embryonen auf Temperaturen unter 0°C gekühlt werden. Eiskristalle werden gebildet, die Zelle dehydriert, und die Konzentration der gelösten Stoffe steigt (MAZUR 1965). Dabei müssen die Embryonen während des Tiefgefrierens nicht nur sehr niedrige Temperaturen sondern auch das zweifache Durchschreiten des Temperaturbereichs zwischen -15 und -50°C während des Kühlens und während des Auftauens überstehen (MAZUR 1980). 5 2.1.1. Intrazelluläres und extrazelluläres Gefrieren Im Verlauf des Kühlprozeßes geht mehr und mehr des extrazellulären Mediums in Eis über. Zwischen den Eiskristallen befindet sich die noch nicht gefrorene extrazelluläre Lösung, deren Konzentration an gelösten Stoffen kontinuierlich auf multimolare Werte ansteigt. So bildet sich ein wachsender Konzentrationsunterschied von gelösten Stoffen zwischen der unterkühlten Lösung in den Zellen und der zunehmend konzentrierteren Lösung außerhalb der Zelle heraus (MAZUR 1966; LEVIN u. CRAVALHO 1976; MAZUR u. SCHNEIDER 1986). Es gibt zwei unterschiedliche Wege, um diese Differenz im chemischen Potential auszugleichen. Wasser kann aus der Zelle herausfließen und extrazellulär gefrieren. Dabei wird die intrazelluläre Lösung konzentriert. Der andere Weg ist, daß das intrazelluläre Wasser gefriert und sich die intrazelluläre Lösung dabei konzentriert (MAZUR 1977; MAZUR 1980). Bei einer niedrigen Kühlrate ist genügend Zeit für das Ausströmen des Wassers aus der Zelle vorhanden. Die Zelle dehydriert und das Wasser gefriert extrazellulär (MAZUR 1965). Die Permeabilität gegenüber Zellwasser ist größer als für gelöste Stoffe. Daher geschieht die Equilibrierung (Anpassung an sich verändernde osmotische Bedingungen) des chemischen Potentials zwischen Zytoplasma und extrazellulärem Eis vorwiegend durch Ausfluß von Wasser und weniger durch Einfluß von extrazellulär gelösten Stoffen (FRIEDLER et al. 1988). Bei einer schnellen Kühlung (hohe Kühlrate), dehydrieren die Zellen kaum und gefrieren intrazellulär (MAZUR 1965). Bei hohen Kühlraten verläuft das Eiskristallwachstum schnell, und es entstehen gleichzeitig viele kleine Kristalle (s. Abb.1). Bei niedrigen Kühlraten treten weniger Kristalle auf, die aber größer sind (LEIBO et al. 1978). Kleine, bei hoher Kühlgeschwindigkeit produzierte Kristalle, haben ein großes Oberflächen- / Volumenverhältnis und eine größere Oberflächenenergie als große Kristalle und sind daher thermodynamisch instabil (MAZUR 1965; MAZUR 1966). 6 7 Die Höhe der Kühlrate, bei der intrazelluläres Eis entsteht, hängt von dem Oberflächen- / Volumenverhältnis der Zelle und ihrer Permeabilität für Wasser ab. Die Permeabilität einer Membran gegenüber Wasser ist der bestimmende Faktor dafür, ob Zellen durch Dehydration oder durch intrazelluläres Gefrieren bei niedrigen Temperaturen equilibrieren. Rote Blutkörperchen haben eine hohe kritische Kühlgeschwindigkeit (5000°C/min). Dies ist Folge der hohen Permeabilität für Wasser und dem großen Oberflächen- / Volumenverhältnis (MAZUR 1970). Dementsprechend gefrieren sie nicht intrazellulär, wenn sie nicht mit einer Rate gekühlt werden, die viel höher ist als die, die notwendig ist, um intrazelluläres Eis in Hefezellen zu produzieren. Hefezellen besitzen eine geringere Permeabilität gegenüber Wasser und ein kleineres Oberflächen- / Volumenverhältnis (LEIBO u. MAZUR 1971). Je größer das Oberflächen- /Volumenverhältnis und je größer die Permeabilität, desto größer ist auch die Kühlrate, die benötigt wird, damit intrazelluläres Eis entsteht (MAZUR 1965). Der Inhalt einer Zelle bleibt beim Kühlen zunächst ungefroren, da die Zellmembran die Bildung von Eiskristallen bei Temperaturen über -10°C verhindert. Der Zellinhalt wird aber zunehmend unterkühlt. Diesen Vorgang nennt man „Supercooling“ oder Unterkühlung (MAZUR 1980). Beim weiteren Kühlen der Lösung tritt eine spontane Kristallisation nicht an ihrem wahren Gefrierpunkt, sondern bis zu 10°C und mehr darunter ein. Dadurch kommt es zur Rückerwärmung des Systems bis nahe an den Gefrierpunkt und beim abschließenden Temperaturabfall zur Erhöhung der Kühlrate. Dies kann wiederum beim Tiefgefrieren von Embryonen zu einer verringerten Überlebensrate durch intrazelluläre Eisbildung führen (WILLADSEN 1977). Die Induktion der Eiskristallbildung, das sogenannte Seeding, reduziert den nachfolgenden Temperaturanstieg, der durch Freisetzung latenter Wärme während des Phasenwechsels geschieht und schützt damit vor exzessiven Supercooling (MAURER 1978). Allgemeine Praxis beim Tiefgefrieren von Embryonen ist, die Eiskristallisation zu induzieren, wenn die Temperatur 1 bis 3°C unter den wahren Gefrierpunkt gefallen ist. Dann ist eine osmotische Reaktion der Zellen des Embryos möglich (LEHN-JENSEN 1984). Es ist günstig, die Seeding- 8 Temperatur noch für 2 bis 5 min zu halten, um ein thermisches und osmotisches Equilibrium zu erreichen (LEIBO u. MAZUR 1978). 9 2.1.2. Schäden durch Gefrieren Schäden während der Kryokonservierung von Embryonen resultieren aus den Interaktionen einer großen Zahl von Faktoren. Die beiden wichtigsten Faktoren sind die Schäden, die mit der Bildung von intrazellulärem Eis und verlängertem Ausgesetztsein in konzentrierten Lösungen (Lösungseffekte) während des Tiefgefrierens zusammenhängen (DE LEUW et al. 1991). Nach MAZUR (1966) treten bei Kühlgeschwindigkeiten über dem Optimum Schäden als Folge intrazellulären Gefrierens, bei Kühlgeschwindigkeiten unterhalb des Optimums aber als Folge der hochkonzentrierten Elektrolyten auf (s. Abb.2). Diese Hypothese wurde durch zahlreiche Untersuchungen mit verschiedenen Zellen bestätigt. Die optimale Kühlrate ist die, die langsam genug ist, um die Bildung von intrazellulärem Eis zu verhindern, aber schnell genug ist, um die Zeitdauer, die die embryonalen Zellen den Lösungseffekten ausgesetzt sind, zu minimieren (MAZUR 1970). Das Optimum liegt dort, wo beide Effekte minimal sind (MAZUR et al. 1972). Überlebensrate (%) Abb.2: Schematische Darstellung der Beeinflussung der Überlebensrate durch die Gefriergeschwindigkeit Gefriergeschwindigkeit (°C/min) 10 Je schneller die Kühlung verläuft, desto geringer ist die Dehydration und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des intrazellulären Gefrierens (MAZUR 1977; POLGE 1977). Zellen mit großem Volumen verlieren Wasser bei einer gegebenen Kühlrate langsamer als kleinvolumigere Zellen. Zellen mit großem Volumen werden daher stärker unterkühlt und neigen eher zum intrazellulären Gefrieren (MAZUR 1966). MAZUR (1970), BANK u. MAZUR (1973) und LEIBO (1977) wiesen eine mechanische Schädigung der Zellstrukturen durch große Eiskristalle nach. Das Ausmaß der Schäden durch intrazelluläres Gefrieren korrelierte mit der Gesamtmenge an Eis pro Zelle. Dabei sind auch die osmotischen Kräfte, die beim Schmelzen des intra- und extrazellulären Eises auftreten, von Bedeutung (FARRANT et al. 1977). Kleine Eiskristalle wachsen zusammen, wenn das Aufwärmen langsam genug ist, daß ausreichend Zeit für diesen Vorgang vorhanden ist. Dieser Vorgang der Kristallbildung während des Erwärmens wird Rekristallisation genannt und führt wie auch intrazelluläres Gefrieren zum Tod der Embryonen (MAZUR et al. 1972; WHITTINGHAM 1980). Das Ausmaß der Schäden während der Rekristallisation ist proportional zur Dauer des Auftauprozesses, der wiederum indirekt proportional zur Auftaurate ist (DILLER et al. 1972). Bei der Kühlung von Embryonen mit zu niedrigen Raten treten durch den Ausfluß von Wasser aus den embryonalen Zellen Lösungseffekte auf (NIEMANN 1983). Die Konzentration der gelösten Stoffe steigt an, das Zellvolumen wird verringert, und es kommt zur Ausfällung der gelösten Stoffe. Dies gilt als Ursache für Zellschädigungen, die bis hin zur Zellysis führen können (BÜRKLE u. HAHN 1989). Nach LOVELOCK (1953) und MAZUR (1977) ist eine hohe Konzentration an Elektrolyten die Ursache für Membranläsionen, die zur osmotischen Lysis der embryonalen Zellen während des Gefrierens führen. Beobachtungen an humanen Erythrozyten zeigten, daß es zu Lipidveränderungen in der Zellmembran kommt. Kationen können in die nun hypertonisch werdende Zelle einströmen und beim Auftauen kommt es zur osmotischen Lysis (LOVELOCK 1953). Hohe Elektrolytkonzentrationen schädigen neben den inneren Zellmembranoberflächen 11 auch die intrazellulären Proteine. LEVIN u. MILLER (1981) sehen darin ebenfalls einen Grund für die Lysis der embryonalen Zellen. Schäden an den Membranen werden auch durch ein Unterschreiten des Mindestzellvolumens ausgelöst. Erythrozyten können nicht auf weniger als 55% ihres normalen Volumens schrumpfen. Entlang der Membran kommt es durch Druckgradienten zur Schädigung der Membran. Es kommt zur Equilibrierung durch Wanderung der Elektrolyten in die Zelle und zur osmotischen Lysis beim nachfolgenden Auftauen (MERYMAN 1968). Faktoren, die die Größe der Schäden bestimmen, sind neben der tatsächlichen Konzentration der gelösten Stoffe auch die Temperatur und die Zeit, die Embryonen dieser Konzentration ausgesetzt sind (FARRANT 1965). So hat die Bildung von Eis bei großen Kühlraten ebenfalls zur Folge, daß die intrazelluläre Konzentration von gelösten Stoffen ansteigt, wie dies bei der Dehydration während des langsamen Tiefgefrierens geschieht, aber diese intrazelluläre, hypertonische Lösung hat während des schnellen Tiefgefrierens keine Zeit, die Membranen zu beeinflussen (FARRANT u. MORRIS 1973). Die Fähigkeit der Zellen, Tiefgefrieren zu überleben, hängt nach MAZUR (1970) mehr vom Schutz der Zelloberfläche als vom Schutz des Zellinneren ab. Das Zellinnere enthält normalerweise hohe Konzentrationen an schützenden Makromolekülen. Auch die Ergebnisse von FRIEDLER et al. (1988) deuteten auf eine Abhängigkeit der Überlebensfähigkeit vom Schutz der Zelloberfläche hin. Sie wiesen nach, daß Kryoprotektiva auch ohne Penetration der Zelle schützen können. Kryomikroskopische Untersuchungen haben gezeigt, daß Risse in der Zona pellucida durch Bruchstücke im Eis (fracture planes) entstehen können. Rapide Temperaturveränderungen in der umgebenden Eismatrix gelten als Ursache für „fracture planes“. Die Zonaschäden treten nur an solchen Stellen auf, wo „fracture planes“ den Embryo passieren. Dabei wird die Überlebensfähigkeit der Embryonen nach dem Auftauen jedoch nicht unbedingt beeinträchtigt und eine normale embryonale Entwicklung nach Transfer nicht ausgeschlossen. Teilweise wird 12 von in vitro-Entwicklungsraten bis zu expandierten Blastozysten von 91% berichtet (RALL u. POLGE 1984). In vielen Fällen schrumpft der Embryo ausreichend und erlaubt ein Passieren der „fracture planes“ durch den perivitellinen Raum. Dies erklärt das Vorhandensein von normalen Embryonen mit fehlender oder geschädigter Zona pellucida nach der Kryokonservierung (KANAGAWA et al. 1979; LEHN-JENSEN 1984; RALL u. MEYER 1989). 13 2.2. Kryoprotektiva Gefrierschutzmittel (Kryoprotektiva) sind für das Überleben von tiefgefrorenen Zellen notwendig. Sie werden in zwei Klassen eingeteilt, in penetrierende und nicht penetrierende Gefrierschutzmittel (MERYMAN 1971). Die genaue Wirkungsweise der Kryoprotektiva ist noch nicht ausreichend bekannt, aber verschiedene Effekte werden diskutiert. Folgende Mechanismen der Schutzwirkung sind wahrscheinlich. Durch die Kryoprotektiva kommt es zu einer Erniedrigung der Temperatur, bei der intrazelluläres Gefrieren erfolgt. Sie reduzieren ferner die Schädigungen durch Lösungseffekte und intrazelluläres Gefrieren und tragen so zu einer Stabilisierung der Zellmembranen bei (NIEMANN 1983). Vermutlich werden im Medium ohne Kryoprotektivum Kristalle gebildet, bis die Zwischenräume beinahe verwischen, so daß Zellen einem beträchtlichen Druck ausgesetzt sind und das Auftauen zu einem gewaltsamen und zerreißenden Prozeß wird. Wenn dem Medium aber ein Kryoprotektivum zugefügt wird, bilden sich bei niedrigen Temperaturen kleinere Kristalle, so daß Kanäle und Räume entstehen, in denen die Zellen geschützt sind und das Auftauen einen glatten und stufenlosen Prozeß darstellt (SMITH et al. 1951). Wenn die gesamte molare Fraktion aus Elektrolyten besteht, wird deren Konzentration durch Zugabe von Nicht-Elektrolyten (in diesem Fall Kryoprotektiva) gesenkt (MAZUR 1970; FARRANT u. MORRIS 1973). Dies geschieht durch die kolligative Wirkung (Wasserbindungsfähigkeit) der Gefrierschutzmittel. Dadurch wird die Dehydrierung der Zellen verzögert, und die intra- und extrazelluläre Ionenkonzentration steigt erst in einem niedrigeren Temperaturbereich auf einen kritischen Wert, so daß zellschädigende Prozesse verzögert ablaufen (LOVELOCK 1954; LEIBO 1977; MERYMAN et al. 1977; LEIBO u. MAZUR 1978; LEHN-JENSEN 1981; FRIEDLER et al. 1988). Kryoprotektiva schützen Zellen zwar vor schädigenden Einflüßen durch hohe Elekrolytkonzentrationen, aber nicht vor der Bildung von intrazellulärem Eis (WHITTINGHAM 1980). 14 Von den verschiedenen Eigenschaften hypertonischer Lösungen gehen Membranveränderungen aus. Der kryoprotektive Effekt, sowohl der penetrierenden wie auch der extrazellulären Bestandteile eines Kryoprotektivums, beruht während des Tiefgefrierens auf einer Reduktion der Membranveränderungen verglichen mit Lösungen, denen wenig oder kein Kryoprotektivum zugegeben wurde (FARRANT u. MORRIS 1973). Nach FARRANT (1965) dürfen Kryoprotektiva während der Kühlung nicht toxisch wirken. Aus diesem Grund müssen sie nach dem Tiefgefrieren aus den Zellen entfernt werden, da sie bei wärmeren Temperaturen für die Zelle toxisch werden können (FRIEDLER et al. 1988). 15 2.2.1. Penetrierende Gefrierschutzmittel Das Charakteristikum penetrierender Kryoprotektiva ist nach MERYMAN (1971) und LEIBO (1988) die Fähigkeit, durch eine Zellmembran hindurchzuströmen. Dies wird durch ein geringes Molekulargewicht ermöglicht. Penetrierende Kryoprotektiva dürfen auch in hohen Konzentrationen, die notwendig sind, um eine exzessive Eisbildung zu verhindern, nicht toxisch sein. Die Verbindung muß die Zelle penetrieren, um ihre kryoprotektive Wirkung zu entfalten, denn ansonsten wird die Zelle osmotisch dehydriert. Hohe intrazelluläre Elektrolytkonzentrationen wären die Folge (MERYMAN 1971). Nach dem Hinzufügen des Kryoprotektivums besteht ein Osmolaritätsunterschied zwischen intra- und extrazellulärer Lösung, denn das Kryoprotektivum erhöht die Osmolarität der extrazellulären Lösung. Der Embryo schrumpft anfänglich durch das Ausströmen von Wasser, um ein Equilibrium zwischen intra- und extrazellulärer Lösung zu erreichen. Das Schrumpfen des Embryos wird so lange fortgesetzt, bis das Ausströmen von Wasser mit dem Einströmen von Kryoprotektivum im Gleichgewicht steht (SCHNEIDER u. MAZUR 1984; LEIBO 1989). Je permeabler ein Embryo gegenüber einem gegebenen Kryoprotektivum ist, desto geringer ist das anfängliche Schrumpfen. Der Grad der Penetration eines Kryoprotektivums in eine Zelle ist abhängig von deren Permeabilitätskoeffizienten für das Kryoprotektivum, von dem Gradienten zwischen intra- und extrazellulärer Konzentration des Kryoprotektivums, sowie von der Temperatur und der Zelloberfläche. Zudem haben jeder Embryo, Spezies und Entwicklungsstadium eigene Permeabilitätscharakteristika (SCHNEIDER u. MAZUR 1984; FRIEDLER et al. 1988). Die Equilibrierung verläuft bei höheren Temperaturen schneller als bei niedrigen Temperaturen. Die Equilibrierung von Rinderembryonen wird normalerweise bei 20-25°C Raumtemperatur durchgeführt (DE LEEUW et al. 1991). 16 2.2.1.1. Glycerin Glycerin (s. Tab.1) wurde erstmals von POLGE et al. (1949) als Kryoprotektivum beim Tiefgefrieren von Geflügelsperma eingesetzt. Beim Vergleich der Überlebensraten (ÜR) nach dem Tiefgefrieren von Rinderembryonen mit 1,0 M Glycerin und 1,5 M Dimethylsulfoxid (DMSO) konnte kein signifikanter Einfluß des Kryoprotektivums entdeckt werden (BILTON 1980). Jedoch wurde Glycerin dem DMSO vorgezogen, da es auch in sehr hohen Konzentrationen innerhalb von Zellen kaum toxisch wirkt (MERYMAN 1971). Bei weiteren Versuchen sowohl mit Rinderembryonen (BOUYSSOU u. CHUPIN 1982; PRATHER et al. 1987) als auch mit Mäuseembryonen (FALGE et al. 1982; RALL u. POLGE 1984; TAKEDA et al. 1987) wurde nachgewiesen, daß Glycerin in Konzentrationen von 1,31,4 M dem DMSO in Konzentrationen von 1,3-1,5 M als Kryoprotektivum beim konventionellen Tiefgefrieren überlegen ist. RALL u. POLGE (1984) begründeten dies damit, daß Glycerin-Lösungen eine höhere Viskosität als DMSO-Lösungen haben. Daher sei bei Embryonen in Glycerin im Vergleich zu solchen in DMSO bei Temperaturen unter 0°C die Bildung eines metastabilen, glasartigen Zustands wahrscheinlicher. Der mögliche schädigende Effekt durch Bildung von intrazellulärem Eis wird dadurch verringert. Glycerin wird beim konventionellen Tiefgefrieren gewöhnlich in Konzentrationen von 1-2 M verwendet. MERRY et al. (1983) untersuchten die in vitro-ER (Entwicklungsrate) von Mäuseembryonen nach dem Tiefgefrieren in drei verschiedenen Glycerin-Konzentrationen mit schrittweisem Ausverdünnen. Dabei unterschieden sich die in vitro-ER der Embryonen (49, 44 und 52%) nach Tiefgefrieren in 1,0 M, 1,4€M und 1,8 M Glycerin nicht signifikant voneinander. LEHN-JENSEN (1986) verglich verschiedene Glycerin-Konzentrationen (0,5 M, 1,0 M und 1,4 M) beim Tiefgefrieren von Tag 6½-7½-Rinderembryonen. Dabei stellte er fest, daß die Kryoprotektion bei einer Glycerin-Konzentration von 0,5 M nicht ausreichend war. Bei Verwendung von 1,0 bzw. 1,4 M Glycerin war die Kryoprotektion gut, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Konzentrationen entdeckt werden konnte. 17 Tab. 1: Physikalisch-chemische Eigenschaften penetrierender Kryoprotektiva Glycerin dreiwertiger Alkohol mit 2 primären und 1 sekundären OH-Gruppe 1 DMSO Sulfoxid, das durch Oxidation von Dialkylsulfiden entsteht 1 Ethylenglykol zweiwertiger Alkohol 3 Propanediol zweiwertiger Alkohol 1 CH2OH H3C-SO-CH3 CHOH CH2OH 2 HOH2C-CH2OH 2 CH3-CHOH-CH2OH 2 Molekulargewicht: 92,1 2 Molekulargewicht: 78,1 2 Molekulargewicht: 62,1 2 Molekulargewicht: 76,1 2 Siedepunkt: 290°C 2 Siedepunkt: 189°C 2 Siedepunkt: 198°C 2 Siedepunkt: 188°C 2 farblose, klare, sirupartige, süß schmeckende Flüssigkeit 1 farblose, hygroskopische (wasserbindende) Flüssigkeit 1 farblose, visköse, süß schmeckende Flüssigkeit, stark hygroskopisch 2 farb- und geruchlose, ölige Flüssigkeit mit süßlichem Geschmack1 mit Wasser und Ethanol in jedem Verhältnis mischbar, jedoch nicht in Ether 1 mit Wasser und Alkohol mischbar 1 mit Wasser und Ethanol mischbar, jedoch fast unlöslich in Ether 1 in jedem Verhältnis mit Wasser, Alkohol und Ether mischbar 1 1 2 3 BEYER u. WALTER (1984) NEUMÜLLER (1987) CHRISTEN (1972) 2 18 Damit bestätigte er die Ergebnisse von KENNEDY et al. (1983), die ebenfalls keine signifikanten Unterschiede bei den Überlebensraten zwischen den Glycerin-Konzentrationen 1,0 und 1,4 M fanden. WARE u. BOLAND (1987) verglichen verschiedene GlycerinKonzentrationen beim Tiefgefrieren von Schafembryonen mit anschließendem Ausverdünnen mit dem nicht penetrierenden Kryoprotektivum Sucrose. Hierbei erwies sich eine GlycerinKonzentration von 2,8 M unabhängig von der Geschwindigkeit des Ausverdünnens mit Sucrose als toxisch. Kryoprotektiva wie Glycerin und DMSO permeieren die Zelle nicht so schnell wie Wasser (VOELKEL u. HU 1992a). Die Zeit, die das Kryoprotektivum beim Influx bis zum Erreichen einer bestimmten Konzentration in die Zelle mit Equilibration an die extrazellulären Verhältnisse benötigt, wird als Equilibrierungszeit bezeichnet. LEHN-JENSEN (1986) verglich die unterschiedlichen Diffusionsraten von DMSO und Glycerin bei 6½-7½ Tage alten Embryonen. Er stellte fest, daß die Embryonen in PBS (Phosphat-Buffered-Solution) ca. 15 min zur Equilibrierung in 1,4 M Glycerin, aber 20 min in 1,5 M DMSO benötigen (bei 20°C). Die Rinderembryonen in 1,4 M Glycerin schrumpften dabei auf 45-50% ihres isotonischen Ausgangsvolumen, wenn mit einer niedrigen Gefrierrate von < 0,8°C/min bis 25°C gekühlt wird. PAVEL (1985) kam bei dem Vergleich zweier Equilibrierungszeiten von Rinderembryonen in 1,0 M Glycerin zu dem Schluß, daß eine Verlängerung von 10-15 min auf 20-35 min keinen Einfluß auf die Überlebensraten nach Transfer hat. Verschiedene Autoren untersuchten die Möglichkeit der Equilibrierung von Rinderembryonen in 10% Glycerin (entspricht 1,4 M Glycerin) / PBS in einem Schritt. Nach CHUPIN u. PROCUREUR (1984) ist es möglich, Rinderblastozysten in einem Schritt von 10-30 min in 1,4 M Glycerin zu equilibrieren. Ein starkes Schrumpfen der Embryonen wurde nach dem Einsetzen in 1,4 M Glycerin beobachtet, dem eine Reexpansion durch den Influx von Wasser innerhalb von 10-15 min folgte. Die Entwicklungsfähigkeit der Tag 7-Rinderembryonen wurde durch die One-Step-Hinzugabe von 1,4 M Glycerin nicht gesenkt. Es wurde ein erhöhter Anteil von Embryonen mit Schäden der Zona pellucida beobachtet, die aber anschließend keinen weiteren Einfluß auf die Entwicklungskapazität in vivo und in vitro hatten (NIEMANN 1985). 19 Auch FRANKS et al. (1986) konnten keine Einfluß der Art des Hinzufügen des Kryoprotektivums (One Step-Hinzufügen oder schrittweises Hinzufügen) auf die Überlebensfähigkeit der Embryonen feststellen. THONON (1995) hingegen verglich die Überlebensraten von IVF-Embryonen (IVF = in vitroFertilisation) beim Tiefgefrieren in 10% Glycerin und erhielt beim schrittweisen Hinzufügen höhere Überlebensraten als beim Hinzufügen in einem Schritt. Die Permeabilität von Glycerin ist im Vergleich zu anderen penetrierenden Kryoprotektiva geringer (SZELL et al. 1989; TACHIKAWA et al. 1993). Bei der Übertragung von in Glycerin equilibrierten Embryonen in isotonischer PBS-Lösung kommt es zu einem Einströmen von Wasser. Die Zellen schwellen an und lösen sich auf. Infolgedessen müssen die Embryonen nach dem Auftauen in mehreren Schritten oder mit Hilfe eines nicht penetrierenden Kryoprotektivums ausverdünnt werden (SCHNEIDER u. MAZUR 1984). Die Trächtigkeitsraten nach Transfer von in 10% Glycerin tiefgefrorenen in vivo gewonnenen Rinderembryonen lagen im Bereich von 40,5-69,6%, die von in vitro produzierten Rinderembryonen deutlich niedriger (ELSDEN et al. 1982; NELSON u. NELSON 1988; HRUSKA 1991; HASLER et al. 1995; KLING 1997). Einen Überblick der Überlebensraten von Rinderembryonen nach kontrolliertem Tiefgefrieren mit Glycerin gibt Tabelle 2. Glycerin wird aber auch in Kombination mit anderen Kryoprotektiva bei der Vitrifikation und in multimolaren Konzentrationen beim ultraschnellen Gefrieren eingesetzt (BIELANSKY u. HARE 1988; ALI u. SHELTON 1993b; GUITIERREZ et al. 1993a). 20 Tab. 2: Überlebensraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren bei Verwendung von Glycerin als Kryoprotektivum und dem Ausverdünnen von Glycerin in mehreren Schritten mit oder ohne Sucrose oder in einem Schritt mit Sucrose Autoren BOUYSSOU u. CHUPIN 1982 NIEMANN et al. 1982 KENNEDY et al. 1983 Entwicklungsstadium oder Embryonenalter Blastozysten Konzentration des Glycerins Ausverdünnungsschritte Konzentration der Sucrose 1,4 M 6 Schritte 0,0 M 56,0% ÜR (nach 24 h IVC) Blastozysten 1,0 M 5 Schritte 0,0 M 53,6% ÜR (nach 24 h IVC) 1,0 M 1,0 M 3 Schritte 6 Schritte 0,5 M 0,0 M 83,3% ÜR (nach 24 h IVC) 60,0% ÜR (nach 12 - 14 h IVC) 1,4 M 1,4 M 6 Schritte 3 Schritte 0,0 M 0,3 M 52,0% ÜR (nach 12 - 14 h IVC) 51,0% TR 1,0 M 1,5 M 3 Schritte 6 Schritte 0,5 M 0,0 M 40,5% TR 17,0% ÜR (nach 24 h IVC) 1,5 M 1,5 M 1 Schritt 3 Schritte 1,0 M 0,3 M 32,0% ÜR (nach 24 h IVC) 79,0% ÜR (nach 24 h IVC) 1,5 M 1 Schritt 1,5 M 1 Schritt d7 - d9Embryonen NIEMANN 1985 BIELANSKY et al. 1986 Morulae u. Blastozysten DEL CAMPO et al. 1990 d7-Embryonen HRUSKA 1991 d7-Embryonen Überlebensraten 1,0, 0,5 u. 0,3 M 67,0, 72,0 bzw. 58,0% ÜR (nach 24 h IVC) 1,1 M 49,0% TR 21 LANDSVERK et al. 1992 PALASZ et al. 1992 Morulae u. Blastozysten Morulae u. frühe Blastozysten HASLER et al. 1995 d7- u. d8-IVPEmbryonen THONON et al. 1995 IVP-Blastozysten LOONEY et al. 1996 d6,5 - d7,5Embryonen KLING 1997 ARRESEIGOR et al. 1998 Morulae u. Blastozysten 1,4 M 3 Schritte 0,25 M 44,0% TR 1,4 M 1,5 M 1 Schritt 1 Schritt (in Paillette) 1,0 M 0,5 M 63,0% TR 39,2% ÜR 1,5 M 1,4 M 1 Schritt (in Paillette) 4 Schritte 1,0 M 0,3 M 43,5% ÜR 42,0 bzw. 20,0% TR 1,4 M (+ 0,25 M Suc) 1,4 M 1,4 M 1 Schritt 0,25 M 27,7% ÜR (nach 24 h IVC) 4 Schritte 4 Schritte 0,0 M 0,3 M 60,7% ÜR (nach 24 h IVC) 69,6% TR 1,4 M 4 Schritte 0,3 M 49,02% TR 1,4 M 3 Schritte 0,3 M 45,9% TR 1,4 M 1 Schritt 1,0 M 47,2% TR Abkürzungen: IVP Suc ÜR = = = in vitro-Produktion Sucrose Überlebensraten (Anteil Embryonen ohne sichtbare morphologische Schäden an Gesamtzahl der tiefgefrorenen / aufgetauten Embryonen nach IVC (NIEMANN et al. 1982)) d TR IVC = = = Tag Trächtigkeitsrate in vitro-Kultur 22 2.2.1.2. Dimethylsulfoxid (DMSO) Die Schutzwirkung von DMSO (physikalisch-chemische Eigenschaften s. Tab. 1) beim Tiefgefrieren von Zellen wurde zum ersten Mal von LOVELOCK und BISHOP (1959) beschrieben. Beim ersten erfolgreichen Tiefgefrierversuch, den WHITTINGHAM et al. (1972) mit Mäuseembryonen durchführten, erschien DMSO dem Glycerin überlegen. BANK u. MAURER (1974) und MAURER u. HASEMAN (1976) benutzten es erfolgreich zum Tiefgefrieren von Kaninchenembryonen, WILLADSEN et al. (1978) und BILTON ( 1980) zum Tiefgefrieren von Rinderembryonen und TROUNSON u. MOHR (1983) zum Tiefgefrieren von humanen Embryonen. DMSO dringt in die embryonalen Zellen nicht so schnell wie Wasser ein (VOELKEL u. HU 1992a), im Vergleich zum Glycerin jedoch schneller (TROUNSON u. MOHR 1983; AGCA et al. 1997). Eine wichtige Eigenschaft des DMSO ist laut MERYMAN (1971) seine vollständige Penetration in die Zellen. Dies ist nach MIYAMOTO et al. (1998) für die Kryoprotektion auch notwendig, da DMSO seinen Schutz allein in der extrazellulären Lösung nicht entfalten kann. Eine DMSO-Konzentration von 1 M bietet nach LEIBO u. MAZUR (1978) noch keine ausreichende Kryoprotektion. Andere Autoren unterstützten mit ihren Ergebnissen diese Aussage, in dem sie eine Konzentration von min. 1,5 M DMSO bei den verschiedenen Spezies beim konventionellen Tiefgefrieren für notwendig halten (s.Tab.3) (BANK u. MAURER 1974; FORGRAVE et al. 1977 und WILLADSEN 1980). Die Veränderungen von Osmolarität und pH-Wert im Vergleich zu PBS zeigen, daß DMSO in Konzentrationen, die für eine Kryoprotektion erforderlich sind, einen größeren osmotischen Streß und größere Veränderungen des pH-Werts als Glycerin verursacht (LEHN-JENSEN 1980) und somit schneller als Glycerin toxisch wirkt (FRIEDLER et al. 1988). Bei vergleichenden Untersuchungen von DMSO und Glycerin beim konventionellen Tiefgefrieren konnte bei Mäuseembryonen (FALGE et al. 1982) und bei Rinderembryonen (WILLADSEN 23 1980; BOUYSSOU u. CHUPIN 1982; LEHN-JENSEN 1984) eine Verbesserung der Überlebensraten durch den Einsatz von Glycerin erreicht werden. DMSO besitzt eine große Fähigkeit zur Glasbildung (FRIEDLER et al. 1988; VALDEZ et al. 1992). Daher ist es eine bevorzugte Komponente in Vitrifikationslösungen (ISHIMORI et al. 1992 u. 1993; VICENTE u. GARCIA-XIMENEZ 1994). 24 Tab.3: Überlebensraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren mit Verwendung von Dimethylsulfoxid (DMSO) als Kryoprotektivum Autoren Entwicklungsstadium o. Konzentration Embryonenalter expandierte Blastozysten 1,5 M DMSO LEHN-JENSEN u. GREVE 1978 WILLADSEN et al. späte Morulae u. frühe 1978 Blastozysten BILTON 1980 Morulae u. frühe Blastozysten SCHNEIDER et al. d6½-8-Embryonen 1980 TERVIT u. Morulae - expandierte ELSDEN 1981 Blastozysten BOUYSSOU u. Blastozysten CHUPIN 1982 FRANKS et al. Blastozysten 1985 LEHN-JENSEN kompakte Morulae 1986 expandierte Blastozysten PRATHER et al. späte Morulae 1987 expandierte Blastozyste VOELKEL u. HU d7-7½-Embryonen 1992a Abkürzungen: TR Suc ÜR = = = Ausverdünnungsmethode Überlebensraten 43,8% TR Bemerkungen 1,5 M DMSO 6 Schritte 1,5 M DMSO 6 Schritte ER: 3/17 TR: 3/10 28,6% TR 1,5 M DMSO 6 Schritte 29,0% TR 1,5 M DMSO 6 Schritte 25,0% TR 1,5 M DMSO 6 Schritte 1,5 M DMSO 1 o. 3 Schritte 31,0 bzw. 16,0% nach 24 bzw. ÜR 48 h IVC 25,4% ÜR nach 12 h IVC 1,5 M DMSO 1 Schritt mit 1 M Suc 22,0% ÜR 1,5 M DMSO 6 Schritte o. 3 Schritte mit 0,5 M Suc direktes Ausverdünnen in PBS 49,1% ÜR 1,5 M DMSO Trächtigkeitsrate Sucrose Überlebensrate ER IVC = = ÜR nach 12 h IVC 35, 35 bzw. 25% nach 24, 48 bzw. ÜR 72 h IVC Entwicklungsrate in vitro-Kultur 25 2.2.1.3. Propanediol Propanediol (s. Tab.1) besitzt eine höhere Tendenz zur Bildung eines glasartigen Zustands als Glycerin oder DMSO. Dadurch senkt es die Menge an intrazellulärem Eis, die während des langsamen Tiefgefrierens gebildet wird (RENARD u. BABINET 1984; FRIEDLER et al. 1988). Bei Embryonen werden überwiegend Konzentrationen von 1,5-1,6 M Propanediol eingesetzt (SUZUKI et al. 1990). Die Substanz kommt überwiegend bei Embryonen und Oozyten von Mäusen und Menschen zur Anwendung, wo die Eignung als Kryoprotektivum bei Embryonen durch zahlreiche Untersuchungen dokumentiert wurde (RENARD u. BABINET 1984; HERNANDEZLEDEZMA et al. 1988; KO u. THRELFALL 1988; HERNANDEZ-LEDEZMA u. WRIGHT 1990, SHAW et al. 1995). Hingegen zeigen die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen nur eine geringe Eignung von Propanediol für die Kryoprotektion von Rinderembryonen. Beim Vergleich verschiedener Kryoprotektiva (Ethylenglykol, DMSO und Glycerin) mit Propanediol lagen die in vitroÜberlebensraten mit Propanediol nach konventionellem Tiefgefrieren und direktem Ausverdünnen Rinderembryonen von sowie nach ultraschnellem Tiefgefrieren in Konzentrationen von 3 M deutlich unter denen der anderen Kryoprotektiva (VOELKEL u. HU 1992a, GUTIERREZ et al. 1993b). Auch im Vergleich von Propanediol mit Ethylenglykol beim Tiefgefrieren von in vitro produzierten Rinderembryonen wurde mit Propanediol eine deutlich niedrigere Schlupfrate als mit Ethylenglykol erzielt (TAKAGI et al. 1994b). Beim Vergleich des Einflußes verschiedener Kryoprotektiva auf die Überlebensfähigkeit von ICM (inner cell mass)-Zellen von in vitro produzierten Rinderembryonen erwies sich Propanediol toxischer als Glycerin und Sucrose, Ethylenglykol und Methylcellulose (TAKAGI et al. 1994a). Die Überlebensraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren mit Propanediol finden sich in Tabelle 4. 26 Propanediol erwies sich auch bei alleiniger Verwendung in hohen Konzentrationen bei der Vitrifikation von Mäuseembryonen als toxisch. Als Komponente in einer Vitrifikationslösung (VS 1), die aus penetrierenden (DMSO, Acetamid, Propanediol) und nicht penetrierenden Kryoprotektiva (Polyethylenglykol) bestand, trug es hingegen dazu bei, die Konzentration der übrigen Kryoprotektiva zu senken (RALL u. FAHY 1985; FRIEDLER et al. 1988). Auch bei IVF-Rinderblastozysten wurde nach Equilibrierung in 40% Propanediol, Ethylenglykol oder Glycerin jeweils mit 30% Ficoll und 0,5 M Sucrose für 2 min mit Propanediol eine deutlich niedrigere Schlupfrate (24%) als bei den anderen beiden Kryoprotektiva erreicht (TACHIKAWA et al. 1993). GAJDA u. SMORAG (1993) hingegen konnten bei der Vitrifikation von Kaninchenembryonen durch Erhöhung der Propanediol-Konzentration von 35 auf 50% eine Steigerung Kaninchenembryonen erzielen. der Überlebensraten von 1-Zell- wie auch 2-Zell- 27 Tab.4: Überlebensraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren mit Verwendung von Propanediol (PROH) als Kryoprotektivum Autoren Entwicklungsstadium Konzentration des Ausverdünnungs- Überlebensraten Bemerkungen o. Embryonenalter Kryoprotektivums methode RENARD et al. d8-Blastozysten 2,0 M PROH 40,0% SR SR nach 20 h IVC 1981a SUZUKI et al. 1990 d7-Embryonen 1,6 M PROH DT mit 0,2 M Suc 61,0% TR in Paillette SEIDEL et al. 1992 d7-Embryonen 1,0 M PROH DT 40,0% TR TAKAGI et al. 1993 Blastozysten u. expandierte Blastozysten 1,6 M PROH direktes Ausverdünnen in PBS 31,0, 41,5 bzw. 40,0% SR TAKAGI et al. 1994b Blastozysten u. expandierte Blastozysten 1,6 M PROH direktes Ausverdünnen in PBS YAMAMOTO et al. 1996 Blastozysten 1,6 M PROH direktes Ausverdünnen in PBS 51,2 bzw. 40,0% SR bei d7- bzw. d8-Embryonen 94,0% ÜR bzw. 77,0% SR Abkürzungen: SR IVC DT = = = Schlupfrate in vitro-Kultur Direkttransfer IVP ÜR PBS = = = IVP, nach 10, 20 u. 40 min Equilibrierung, SR zu geschlüpften Blastozysten IVP IVP in vitro-Produktion Überlebensrate Phosphat-Buffered-Solution 28 2.2.1.4. Ethylenglykol Ethylenglykol besitzt ein niedrigeres Molekulargewicht als Glycerin, DMSO und Propanediol (s. Tab.1). Dies ist Voraussetzung für eine schnelle Penetration von Ethylenglykol in die Zelle hinein und aus der Zelle heraus. Diese hohe Permeabilität und die darausfolgende geringere Toxizität auch bei hohen Konzentrationen sind wichtige Vorteile gegenüber anderen Kryoprotektiva (MAHMOUDZADEH et al. 1993; CSEH et al. 1997). Die kryoprotektive Wirkung von Ethylenglykol wurde erstmals beim kontrollierten Tiefgefrieren von 8-Zell-Mäuse- und Rattenembryonen gezeigt (MIYAMOTO u. ISHIBASHI 1977). In zahlreichen Untersuchungen wurden die Überlebensraten von Embryonen vom Rind und auch vom Schaf nach konventionellen Tiefgefrieren mit Ethylenglykol oder Glycerin verglichen. Dabei erhielt man bei Verwendung von Ethylenglykol im Vergleich zur Verwendung von Glycerin gleichwertige oder höhere Überlebensraten (COCERO et al. 1988; LANGE 1995; KLING 1997; BEAL et al. 1998). VOELKEL u. HU (1992a; 1992b) verwendeten Ethylenglykolkonzentrationen zwischen 1,02,0 M beim konventionellen Tiefgefrieren von Rinderembryonen im Stadium von Morula bis zur expandierten Blastozyste. Dabei erwies sich eine Konzentration von 1,5 M Ethylenglykol als am geeignetsten. STREICHER (1998) erhielt nach konventionellem Tiefgefrieren von in vitro produzierten Rinderembryonen ähnliche Ergebnisse. Er verwendete 10% (= 1,8 M) und 20% (= 3,6 M) Ethylenglykol. Nach in vitro-Kultur war die Schlupfrate bei Verwendung von 10% Ethylenglykol (46,3%) höher als bei Verwendung von 20% Ethylenglykol (24,5%). SOMMERFELD u. NIEMANN (1999) equilibrierten in vitro produzierte Tag 7- Rinderblastozysten für 10 min in Ethylenglykol-Lösungen mit Konzentrationen von 1,8 bis 8,9 M bei Raumtemperatur. Mit 98% wurde die höchste Schlupfrate nach 72 h in vitro-Kultur bei einer Konzentration von 3,6 M Ethylenglykol erzielt. Nach Equilibrieren und Ausverdünnen in einem Schritt erwies sich 3,6 M Ethylenglykol auch beim konventionellem Tiefgefrieren von in vitro produzierten Rinderembryonen als die optimale Konzentration. 29 Ethylenglykol diffundiert schneller als Glycerin durch die Zellmembran. Die in vitroÜberlebensraten von Schafembryonen wurden nach Tiefgefrieren mit 1,5 M Ethylenglykol nicht durch die unterschiedliche Anzahl von Stufen bei der Equilibrierung und auch bei der Ausverdünnung beeinflußt (McGINNIS et al. 1989). Da Ethylenglykol auch bei höheren Temperaturen eine weitaus geringere toxische Wirkung als Glycerin aufwies, kann der aufwendige und schrittweise Ausverdünnungsvorgang des Kryoprotektivums nach dem Auftauen entfallen. Ein Direkttransfer der mit Ethylenglykol tiefgefrorenen Rinderembryonen ist möglich (VOELKEL u. HU 1992b). Die Praktikabilität (weniger Zeit- und Materialaufwand) wurde in mehreren Untersuchungen bei Rinderembryonen mit guten Ergebnissen bestätigt (Mc INTOSH u. HAZELAGER 1994; BRACKE et al. 1995; DOCHI et al. 1995; JANOWITZ u. HERMANNS 1995; LANGE 1995). Tabelle 5 zeigt Überlebensraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren bei Verwendung von Ethylenglykol. Ethylenglykol wird sowohl beim konventionellen Tiefgefrieren wie auch bei der Kryokonservierung durch direktes Überführen in flüssigen Stickstoff (Vitrifikation und ultraschnelles Gefrieren) verwendet. Auch bei der Vitrifikation erwies es sich im Vergleich zu anderen Kryoprotektiva als weniger toxisch. Bei Rinderembryonen konnten mit einer Vitrifikationslösung, die Ethylenglykol enthielt (7,15 M Ethylenglykol, 2,5 M Ficoll und 0,3 M Sucrose) und in einem Schritt hinzugefügt wurde, deutlich höhere in vitro-Überlebensraten als mit anderen Vitrifikationslösungen, bestehend aus DMSO, Acetamid, Propanediol und Polyethylenglykol bzw. Glycerin und Propanediol, erreicht werden (MAHMOUDZADEH et al. 1993). Mit einer Lösung, die 40% Ethylenglykol enthielt und der ein Makromolekül (30% Ficoll) sowie ein nicht penetrierendes Kryoprotektivum (0,5 M Sucrose) beigefügt wurden, konnten Mäuseembryonen und in vitro produzierte Rinderembryonen erfolgreich kryokonserviert werden (KASAI et al. 1990; TACHIKAWA et al. 1993; MARTINEZ et al. 1998). Die Verwendung von Ethylenglykol als penetrierendes Kryoprotektivum in einer Vitrifikationslösung, bestehend aus 6,0 M Ethylenglykol und 1,8 M Glycerin, wird als Grund für die guten Überlebensraten nach Vitrifikation von Schafembryonen angesehen. Nach 30 Transfer von jeweils zwei Embryonen auf einen Empfänger lag die Trächtigkeitsrate bei 55% für Morulae und 62% für Blastozysten (ALI u. SHELTON 1993a). 31 Tab.5: Überlebensraten von Rinderembryonen beim konventionellen Tiefgefrieren mit Verwendung von Ethylenglykol als Kryoprotektivum Autoren Entwicklungsstadium Konzentration des o. Embryonenalter Kryoprotektivums VOELKEL u. HU Morulae - expandierte 1,5 M EG 1992b Blastozysten Ausverdünnungsverfahren DT Überlebensraten 50,0% TR McINTOSH u. HAZELEGER 1994 BRACKE et al. 1995 Morulae u. Blastozysten 1,5 M EG DT 59,0% TR 1,5 M EG DT 57,7% TR DOCHI et al. 1995 Morulae u. Blastozysten 1,8 M EG DT 69,0% TR 1,8 M EG + 0,25 M Suc 1,8 M EG DT direkt in PBS 52,0% TR 40,0-73,6% ÜR 1,5 M EG DT 55,8% TR Morulae u. Blastozysten 1,5 M EG DT 58,2% TR CSEH et al. 1995 d7-d10-Embryonen JANOWITZ u. HERMANNS 1995 LANGE 1995 Bemerkungen IVP 32 RODRIGUES et al. 1995 1,5 M EG direkt in PBS 68,0 bzw. 70,0% ÜR IVP 3,6 M EG in 1,8 M EG + 1,0 M Suc HASLER et al. 1996 1,5 M EG direkt in PBS 87,0% ÜR, 73,0% ER 68,0 bzw. 60,0% ER IVP LOONEY et al. 1996 1,5 M EG DT 50,0% TR KLING 1997 Morulae u. Blastozysten 1,5 M EG DT 50,8% TR SOMMERFELD 1997 expandierte Blastozysten 3,6 M EG DT 23,8% TR IVP YANG et al. 1997 Blastozysten u. 1,8 M EG expandierte Blastozysten 1,8 M EG + 0,1 M Suc ARRESEIGOR et Morulae u. Blastozysten 1,5 M EG al. 1998 direkt in PBS 60,9% SR IVP DT 45,8% SR 47,4% TR BEAL et al. 1998 DT 59,6% TR d7-u. d8-Blastozysten 33 LANE 1998 Blastozysten STREICHER 1998 Blastozysten 1,5 M EG 1,8 M EG, 1,8 M EG + 0,2 M Suc, 3,6 M EG MARTINEZ et al. Morulae u. Blastozysten 1,5 M EG (+ 0,1 M bzw. 1999 0,3 M Suc) Abkürzungen: EG = Ethylenglykol DT = Direkttransfer TR = Trächtigkeitsrate Suc = Sucrose ÜR = Überlebensrate ER = Entwicklungsrate IVP = in vitro-Produktion SR = Schlupfrate d = Tag PBS = Phosphat-Buffered-Solution DT 29,0% TR IVP in PBS + 0,3 M Suc 46,3% SR 37,5% SR 24,5% SR 29,0, 39,0 bzw 29,0% TR IVP DT 34 Andere Untersucher erreichten durch Kombination von Ethylenglykol mit DMSO gute Überlebensraten bei der Vitrifikation von Embryonen verschiedener Spezies (ISHIMORI et al. 1992; ISHIMORI et al. 1993; VICENTE u. GARCIA-XIMENEZ 1994; VICENTE u. VIUDES-DE-CASTRO 1997; LANE et al. 1998). Dabei wurden Ethylenglykol bzw. DMSO in einer Konzentration von 20-25% eingesetzt. Eine 40% (= 7,2 M) Ethylenglykol-Lösung erlaubte eine Vitrifikation von Rinderembryonen, eine Lösung mit 37,5% gewährleistete jedoch keine ausreichende Vitrifikation (DARVELID et al. 1994). Durch Hinzufügen eines Makromoleküls konnte dies verbessert werden. VAJTA et al. (1996) hielten eine alleinige Verwendung von Ethylenglykol in hohen Konzentrationen, wie sie bei der Vitrifikation notwendig ist, für zu toxisch. Dagegen erzielte SOMMERFELD (1997) nach Vitrifikation von IVP-Rinderembryonen mit 7,2 M Ethylenglykol eine gute in vitro-Entwicklungsrate. Eine gute Kryoprotektion von Ethylenglykol konnte auch bei ultraschnellem Gefrieren von Mäuse- und Rinderembryonen nachgewiesen werden. Hohe in vitro-Überlebensraten wurden beim ultraschnellen Tiefgefrieren von Ein-Zell-Mäuseembryonen nach 10 min Equilibrierung in 3 M Ethylenglykol mit 0,25 M Sucrose erreicht (RAYOS et al. 1992). Nach ultraschnellem Gefrieren von expandierten Mäuseblastozysten waren die Schlupfraten bei Verwendung von 7 M Ethylenglykol im Vergleich zu 7 M Propanediol nach vorausgegangenem Dehydrieren mit Sucrose deutlich höher (NOWSHARI u. BREM 1998). In vitro produzierte Rinderembryonen wurden mit 20% Ethylenglykol und 0,3 M Sucrose bzw. Trehalose ultraschnell tiefgefroren und anschließend direkt übertragen. Nach Transfer von je zwei Embryonen auf einen Empfänger wurden zwei der vier Empfänger trächtig, und nach in vitro-Kultur lagen die Schlupfraten bei 63 bzw. 64% (MATSUOKA et al. 1995). 35 2.2.2. Nicht penetrierende Gefrierschutzmittel Nicht penetrierende Gefrierschutzmittel dringen nicht in die Zellen ein, sondern üben ihre Schutzwirkung im extrazellulären Raum aus. Dabei werden sie nur in niedrig molaren Konzentrationen eingesetzt und sind deshalb auch weniger toxisch als penetrierende Gefrierschutzmittel (NIEMANN u. MEINECKE 1993). Diese nicht penetrierenden Kryoprotektiva werden auch während der Equilibrierungsphase genutzt, um die Dehydration zu unterstützen, aber auch während der Ausverdünnungsphase, um ein zelluläres Anschwellen zu begrenzen (FRIEDLER et al. 1988). Nach MERYMAN (1971) liegt der Einfluß der nicht penetrierenden Kryoprotektiva darin, die Zellmembranen zu befähigen, gelöste Stoffe unter osmotischen Streß reversibel penetrieren zu lassen. SEIDEL (1989) sieht die Wirkung der nicht penetrierenden Kryoprotektiva schon vor Beginn der Kühlung. Durch die Zugabe von 0,2-0,3 M Sucrose kommt es zu einer Vordehydrierung und das Umsetzen in flüssigen Stickstoff kann schon bei höheren Temperaturen erfolgen, da eine geringere Dehydration während des langsamen Kühlens notwendig ist. Der Einsatz von nicht penetrierenden Kryoprotektiva soll besonders bei großen Kühlraten effektiv sein, da hier eine schnelle Dehydrierung der Zellen notwendig ist (MERYMAN et al. 1977). 36 2.2.2.1. Sucrose Sucrose gehört zur Gruppe der nicht penetrierenden Gefrierschutzmittel (physikalischchemische Eigenschaften s. Tab.6). Ein wichtiges Einsatzgebiet der Sucrose liegt im Entfernen der penetrierenden Gefrierschutzmittel aus den aufgetauten Embryonen. Es kommt zum Einströmen von Wasser in den Embryo, wenn die extrazelluläre Konzentration des penetrierenden Kryoprotektivums verringert wird. Dies geschieht beim Umsetzen in eine hypoosmolare Lösung, z. B. wenn Embryonen, equilibriert in 1,5 M Glycerin, direkt in PBS (Phosphat-Buffered-Solution) umgesetzt werden. Wasser fließt dann sehr schnell in den Embryo ein. Durch dieses Anschwellen kann der Embryo geschädigt werden. So lange das maximal tolerierbare Volumen des Embryos nicht überschritten wird, kommt es jedoch zu keiner Schädigung. Mäuseblastozysten tolerieren das ca. 2,7-fache ihres isotonischen Volumens für 30 min bei 23°C (SCHNEIDER u. MAZUR 1984). Sucrose dient hier als osmotischer Puffer, in dem sie der anfangs hohen intrazellulären Osmolarität des penetrierenden Kryoprotektivums entgegenwirkt. Durch die Verringerung der extrazellulären Konzentration des penetrierenden Kryoprotektivums kontrolliert die SucroseLösung den Grad des Anschwellens des Embryos. Das Kryoprotektivum verläßt die Zelle. Dadurch wird das osmotische Equilibrium aufrechterhalten. Währenddessen verliert der Embryo Wasser und schrumpft. Beim Gebrauch von Sucrose kann der Embryo bis auf 25% seines Ausgangsvolumens schrumpfen. Nach dem Umsetzen in physiologisches Medium oder Kulturmedium erreicht er dann wieder sein ursprüngliches Volumen (SZELL u. SHELTON 1986; VOELKEL u. HU 1992a). Die Reaktion der Embryonen auf die Sucrose-Lösung (Schrumpfen gefolgt von Reexpansion) ist ein Zeichen für die normale Funktion der Zellmembran und kann als Indikator für die Lebensfähigkeit der Embryonen gewertet werden (BIELANSKY et al. 1986). Besonders häufig wird Sucrose in isomolarer Konzentration beim Ausverdünnen von Glycerin eingesetzt. So ist z. B. eine 1,12 M Sucrose-Lösung isomolar zu einer 1,5 M Glycerin-Lösung (SCHNEIDER u. MAZUR 1984) 37 Tab.6: Physikalisch-chemische Eigenschaften nicht penetrierender Kryoprotektiva Sucrose Trehalose Ficoll PVA aus einem Glucose- und Fructose-Molekül bestehendes Disaccharid; wirkt nicht reduzierend, da beide Hydroxylgruppen durch Glykosidbindungen blockiert sind 1 (BEYER Disaccarid, das aus zwei Glucosebausteinen besteht und wie Sucrose nicht zu den reduzierenden Zuckern gehört (ARNI 1998) aus Sucrose und Epichlorhydrin hergestelltes, hydrophiles Polymer 2 WALTER 1984) Polymerisate der allgemeinen Formel: -(CH(OH)-CH2)-n 2 u.WALTER 1984) C12H22O11 2 (NEUMÜLLER 1987) C12H22O11•2H2O entsteht durch Umesterung des Polyvinylesters mit Methanol 1 (BEYER u. PVP inertes (reaktionsträges) Polymer (Wegner 1996) mit der allgemeinen Formel: 2 -(CH-CH2)-n N O 2 Molekulargewicht: 342,3 2 Schmelzpunkt: 185°C 2 Molekulargewicht: 378,3 2 Schmelzpunkt: 97°C 2 Molekulargewicht: Molekulargewicht: 70000 (Ficoll 70) bzw. 18000-200000 2 400000 (Ficoll 400) 2 geruchloses, weißes, kristallines Pulver, schmeckt sehr süß 2 farblos, süß schmeckend schwach gelbe, nicht 2 ganz klare Flüssigkeit (Produktinformation Ficoll 400, Fa. mittleres relatives Molekulargewicht: 25000 1 Glastemperatur (Temperatur, bei der ein amorpher Festkörper aus handelsübliches PVA ist dem flüssigen in den ein weißes bis elfenbein- Glaszustand übergeht farbenes Pulver 2 und umgekehrt): 175°C 2 Sigma, St. Louis, USA) leicht löslich in Wasser, wenig löslich in Alkohol, unlöslich in Ether 2 löslich in Wasser und heißem Alkohol, unlöslich in Ether 2 leicht in Wasser löslich, bildet visköse Lösung, in den meisten organischen Lösungsmitteln nicht löslich 2 weißes, hygroskopisches Pulver; löst sich in Wasser unter leicht saurer Reaktion ebenso wie in Alkohol gut, jedoch nicht in Ether 2 38 Glycerin kann stufenweise mit oder ohne Sucrose ausverdünnt werden. Eine Vereinfachung und zeitliche Verkürzung des Ausverdünnungsprozesses wird durch das Ausverdünnen mit Sucrose in einem Schritt erreicht (NIEMANN 1983). Dies konnte mit gleich guten oder besseren Ergebnissen durch Untersuchungen bei Rinderembryonen belegt werden (s. Tab.2). Die Überlebensraten waren hoch, wenn eine Konzentration von 1,0 M Sucrose zum Ausverdünnen des Glycerins in einem Schritt verwendet wurde. MERRY et al. (1983) erzielten nach Ausverdünnen mit 1,0 M Sucrose nach dem Tiefgefrieren von Mäuseembryonen mit 1,0 M Glycerin in vitro-Entwicklungsraten zu expandierten Blastozysten von 60,5%. Beim Tiefgefrieren mit 1,5 M Glycerin und Ausverdünnen mit 1,0 M Sucrose entwickelten sich 87,0% der frühen Mäuseblastozysten zu expandierten Blastozysten (HERNANDEZLEDEZMA et al. 1988b). DEL CAMPO et al. (1990) erreichten nach Ausverdünnen von 1,5 M Glycerin mit 1,0 M bzw. 0,5 M Sucrose in vitro-Überlebensraten von Rinderembryonen von 64 bzw. 71%. In Versuchen von SUZUKI et al. (1990) überlebten in vitro 82 bzw. 88% der Rinderembryonen das Ausverdünnen von 1,4 M Glycerin nach dem Tiefgefrieren mit 0,4 bzw. 0,8 M Sucrose. Bei niedrigeren Konzentrationen sanken auch die Überlebensraten. MAPLETOFT et al. (1989) untersuchten den Einfluß verschiedener Sucrose-Konzentrationen auf die in vitro-Überlebensfähigkeit von frisch gewonnenen Mäuseembryonen. Dabei wurde die Temperatur (20 bzw. 35°C) und die Zeit (10 oder 30 min), die die Embryonen dieser Lösung ausgesetzt waren, berücksichtigt. Der Einfluß von Temperatur und Zeit auf die Überlebensfähigkeit der Embryonen war bei einer 0,5 M Sucrose-Lösung nur gering. Bei Verwendung der 1,0 M Sucrose-Lösung nahmen die Überlebensraten bei Erhöhung der Temperatur und Verlängerung der Equilibrierungszeit ab. Bei Equilibrierung in 2,0 M Sucrose wurde die in vitro-Überlebensfähigkeit stark reduziert. TAKEDA et al. (1987) stellten nach Ausverdünnen des Glycerins aus 8-Zell-Mäuseembryonen mit zunehmender Sucrose-Konzentration (0,0-1,3 M) auch eine steigende Zahl von Embryonen mit Schäden der Zona pellucida fest. Eine weitere Vereinfachung der Methode des Ausverdünnens von Glycerin mit Sucrose wurde von LEIBO (1983) beschrieben. In der Paillette befindet sich neben der Säule mit dem Embryo 39 im Tiefgefriermedium eine weitere Säule mit Sucrose. So kann das Ausverdünnen durch Vermischen der beiden Säulen nach dem Auftauen in der Paillette erfolgen. Diese Methode wird als One-Step-Methode bezeichnet. HOOGENKAMP (1984) und SCHUBERTH (1984) variierten das Verhältnis von Glycerin und Sucrose in der Paillette und erreichten die besten Überlebensraten bei Rinderembryonen mit einem Glycerin / Sucrose-Verhältnis von 1:2. CSEH et al. (1994) benutzten ein Glycerin / Sucrose-Verhältnis von 1:9 und erhielten eine Trächtigkeitsrate von 38% nach Transfer. Sucrose wird auch zur Dehydration von Embryonen bei Raumtemperatur benutzt (LEHNJENSEN 1984). MASSIP et al. (1987) hielten bei alleiniger Verwendung von Glycerin ein langsames Kühlen bis -35°C vor dem Umsetzen in flüssigen Stickstoff für notwendig. Durch Hinzugabe von 0,2-0,3 M Sucrose zur Glycerin-Lösung konnte das Umsetzen bei höheren Temperaturen und somit früher erfolgen, da die Embryonen durch die Sucrose bereits stark dehydriert waren und eine geringere Dehydration während des langsamen Kühlens benötigten (SEIDEL 1989). Nach LEIBO (1989) ist eine Dehydration durch Sucrose alleine nicht ausreichend für das Überleben der Embryonen, da Sucrose alleine keine ausreichende Kryoprotektion leistet. Auch beim ultraschnellen Tiefgefrieren von Rinder- und Mäuseembryonen wird die Fähigkeit von Sucrose zur Dehydration von Zellen ausgenutzt. Dabei wird Sucrose in einer Konzentration von 0,25 M in Kombination mit 3 M Ethylenglykol (RAYOS et al. 1992a; RAYOS et al. 1992b) und in einer Konzentration von 0,5 M mit 3,5 M Glycerin (THOMAS et al. 1989) eingesetzt. Nach dem Auftauen wird abermals in Sucrose ausverdünnt. Sucrose findet als Bestandteil in Vitrifikationslösungen eine weitere Verwendung. Von KASAI et al. (1990) und KASAI (1996) wurde eine Lösung beschrieben, die Agentien aus drei verschiedenen Kategorien enthält: Ethylenglykol als penetrierendes Kryoprotektivum, das Makromolekül Ficoll und 0,5 M Sucrose als nicht penetrierende Komponenten. Sucrose reduziert in Kombination mit Ficoll die Toxizität der Lösung, da es ein schnelles Schrumpfen der Embryonen und eine Reduktion der Ethylenglykol-Konzentration in den Zellen verursacht. 40 TADA et al. (1993) berichteten von einer Vitrifikationsmethode mit den beiden penetrierenden Kryoprotektiva DMSO und Propanediol (je 2,75 M). Durch Zugabe von Sucrose bzw. Raffinose (einem weiteren Disaccharid) konnte die Überlebensfähigkeit der 2-ZellMäuseembryonen gesteigert werden. SAITO et al. (1994) erhielten durch Zugabe von Sucrose und Dextrose zu einer Vitrifikationslösung bestehend aus Glycerin und Ethylenglykol höhere Überlebensraten nach Vitrifikation von IVP-Rinderblastozysten. KUWAYAMA et al. (1994a) und KUWAYAMA (1995) fügten einer Vitrifikationslösung aus Glycerin und Ethylenglykol Sucrose und Eigelb hinzu. Dadurch wurden hohe in vitro-Überlebensraten von in vitro produzierten Rinderblastozysten (73%) nach Ausverdünnen in der Paillette erreicht. 41 2.2.2.2. Trehalose Trehalose (s. Tab.6) ist neben der Sucrose ein weiteres Disaccharid, das in der Kryokonservierung eingesetzt wird. SMORAG et al. (1990) untersuchten den Einfluß von Sucrose und Trehalose auf die Überlebensfähigkeit von Zwei-Zell-Kaninchenembryonen. Dabei waren die in vitroEntwicklungsraten zu Morula- und Blastozystenstadien sowohl bei 20°C wie auch 38°C bei Verwendung von 1,45 M Trehalose deutlich höher (53,2 gegenüber 15,9% bzw. 55,5 gegenüber 0,0%) als bei Verwendung von 2,0 M Sucrose. Dies wurde auf einen besseren stabilisierenden Einfluß der Trehalose auf die Zellmembranen zurückgeführt, der jedoch spezies- und zellstadiumabhängig zu sein scheint. Bei unreifen Rinderoozyten wurde eine Beeinträchtigung der Entwicklungsfähigkeit nach dem Tiefgefrieren durch Trehalose und Sucrose beobachtet. Nur sehr wenige (6%) Oozyten konnten nach Auftauen in vitro gereift werden (NIEMANN 1991a). Bei der Vitrifikation von unreifen Rinderoozyten konnte die Konzentration von Trehalose ohne Einfluß auf die Überlebensfähigkeit bis auf 1,0 M erhöht werden, während Sucrose in dieser Konzentration zu einem erhöhten Anteil degenerierter Oozyten führte (ARAV et al. 1991). Trehalose wurde als Komponente in der Vitrifikationslösung bei der Vitrifikation von IVFRinderblastozysten verwendet. Mit 40% Ethylenglykol, 0,3 M Trehalose und 20% Polyvinylpyrrolidon konnten Schlupfraten von 43% erreicht werden (SAHA et al. 1996). KRAG et al. (1985) setzten Sucrose oder Trehalose in Kombination mit Glycerin bei Mäuseembryonen und MATSUOKA et al. (1995) in Kombination mit Ethylenglykol bei in vitro produzierten Rinderembryonen ein. Es konnten keine Unterschiede bei den Überlebensraten beim Gebrauch von Sucrose oder Trehalose festgestellt werden. Mit der Kombination DMSO und Trehalose konnte ROBERTSON et al. (1989) beim ultraschnellen Tiefgefrieren von Mäuseembryonen bessere Resultate erzielen als mit der Kombination DMSO und Sucrose. 42 2.2.2.3. Ficoll Ficoll ist ein nicht organisches Makromolekül (s. Tab.6). Es erlaubt eine Reduktion der Konzentration des penetrierenden Kryoprotektivums bei der Vitrifikation, was toxische und osmotische Effekte verringert. Durch Hinzugabe von Ficoll kann die für die Vitrifikation von in vitro produzierten Rinderembryonen benötigte Konzentration eines penetrierenden Kryoprotektivums gesenkt werden. Eine 40% v/v Ethylenglykol-Lösung erlaubt eine Vitrifikation. Eine Lösung mit einer Ethylenglykol-Konzentration von 37,5% v/v erwies sich für eine vollständige Vitrifikation als nicht ausreichend. Wird der Lösung jedoch ein Makromolekül, z. B. 15% Ficoll hinzugefügt, ist bereits mit einer 37,5% v/v EthylenglykolLösung eine Vitrifikation möglich (DARVELID et al. 1984). KASAI et al. (1990) und PALASZ et al. (1997) zeigten, daß durch Ficoll eine Rekristallisation während des Erwärmens verhindert wird. Ficoll wurde besonders bei der Vitrifikation in Kombination mit Ethylenglykol und Sucrose zuerst von KASAI et al. (1990) bei Mäuseembryonen, später auch bei Rinderembryonen eingesetzt (MIYAKE et al. 1993; ZHU et al. 1993; KASAI 1996; PALASZ et al. 1997). Dabei wurden Konzentrationen von 15-30% verwendet. Auch beim ultraschnellen Tiefgefrieren können Makromoleküle wie Ficoll (oder auch PVP oder PVA) Serum erfolgreich ersetzen. Jedes Makromolekül beeinflußt die Penetrationsrate des Kryoprotektivums anders, so daß unterschiedliche Equilibrierungszeiten gewählt werden müssen (GUTIERREZ et al. 1993b). 43 2.2.2.4. Polyvinylpyrrolidon (PVP) und Polyvinylalkohol (PVA) PVP und PVA sind Makromoleküle und gehören ebenfalls zu den nicht penetrierenden Kryoprotektiva (s. Tab.6). WHITTINGHAM (1971) hielt PVP für ein wirksames Kryoprotektivum beim Tiefgefrieren von Mäuseembryonen. Er erzielte bei Verwendung von 8-Zell-Embryonen und frühen Blastozysten Entwicklungsraten zum Blastozystenstadium von 69,1%. Bei anderen Autoren galt PVP wegen seiner Toxizität in hohen Konzentrationen in Embryo-KryoprotektivumMischungen als nicht nutzbar (WILMUT 1972; FRIEDLER et al. 1988). 4% PVP bzw. 4% PVA wurden als Ersatz für eine Serumzugabe als chemisch definierte Makromoleküle beim Tiefgefrieren von Rinderembryonen mit 10% Glycerin verwendet. Nach schrittweisem Ausverdünnen mit Sucrose lag die Trächtigkeitsrate nach Zugabe von PVA und PVP mit 31 bzw. 25% deutlich unter denen bei Verwendung von FCS (fetal calf serum) und BSA (bovine serum albumin). Hier wurden Trächtigkeitsraten von 57 bzw. 58% erreicht. Die Handhabung der Embryonen, die mit PVA und PVP tiefgefroren wurden, war schwieriger, da diese leichter an den Pipetten klebten. Dadurch kam es beim Herausfließen der Embryonen aus den Pailletten, besonders bei Verwendung von PVP, zu Verlusten oder Schäden der Embryonen (SEIDEL et al. 1990). Beim Einsatz von PVA statt Serum neben Ethylenglykol beim kontrollierten Tiefgefrieren und bei der Vitrifikation beobachteten SOMMERFELD u. NIEMANN (1999) ein Absinken der Überlebensraten von in vitro produzierten Rinderembryonen. Bei der Vitrifikation von in vitro produzierten Rinderembryonen wurden neben 40% Ethylenglykol und 11,3% Trehalose PVP in verschiedenen Konzentrationen (0-12%) eingesetzt. Dabei wurden bei Verwendung von 12% PVP die höchsten Entwicklungs- und Schlupfraten erzielt. Von Makromolekülen wie PVP wird angenommen, daß sie ihre Schutzwirkung während der Vitrifikation und dem Auftauen entfalten, obwohl sie die embryonalen Zellen nicht penetrieren können. Vermutlich bedecken sie empfindliche Membranen und verhindern so die Denaturierung durch konzentrierte Salzlösungen, verzögern das Eiswachstum und verringern die Eiskristallbildung, da sie Wasser binden können (SAHA et al. 1996). 44 KOBAYASHI et al. (1994) setzten PVP bei der Kryokonservierung der extrem kälteempfindlichen Schweineembryonen ein. Bei Verwendung von 7% PVP in Kombination mit 8,0 M Ethylenglykol bei der Vitrifikation überlebten 41, 61 bzw. 23% der Blastozysten, der expandierten bzw. der geschlüpften Blastozysten nach 24 h in vitro-Kultur. 45 2.3. Tiefgefrierverfahren Bei den Tiefgefrierverfahren werden kontrollierte Tiefgefrierverfahren, ultraschnelles Tiefgefrieren und die Vitrifikation unterschieden. Beim ultraschnellen Tiefgefrieren und bei der Vitrifikation handelt es sich um eine Nonequilibrium-Kryokonservierung. Der Embryo wird dem Kryoprotektivum nur für kurze Zeit ausgesetzt, so daß nicht genügend Zeit bleibt, ein Equilibrium zwischen intra- und extrazellulärer Lösung zu erreichen. Die Embryonen werden vor der Kühlung dehydriert, indem man sie einer Mischung aus penetrierenden und nicht penetrierenden Kryoprotektiva aussetzt (LEIBO 1989). Zunächst wurden Glasampullen zum Verpacken der Embryonen verwendet, die später dann durch Plastikpailletten ersetzt wurden. Die Überlebensfähigkeit der Embryonen in Plastikpailletten entsprachen denen in Glasampullen (BIELANSKY et al. 1985). Die Pailletten erwiesen sich aber als geeigneter für Tiefgefrieren, Lagerung und Transfer von Embryonen (MASSIP et al. 1982). Dulbeccos Phosphat Buffered Saline (DPBS), beschrieben von WHITTINGHAM (1971), wird meist als Basismedium für das Tiefgefrieren verwendet. Es werden häufig 20% Blutserum oder BSA (bovines serum albumin) hinzugefügt (MOORE u. BILTON 1977; WILLADSEN 1980). 46 2.3.1. Konventionelle Gefrierverfahren Bei konventionellen Gefrierverfahren werden Tiefgefriermedium und Embryo mit festgelegten Raten heruntergekühlt. Dabei wird versucht, Schäden durch intrazelluläres Gefrieren oder Lösungseffekte zu vermeiden, indem man möglichst optimale Kühlraten verwendet. Es werden programmierbare Gefriergeräte verwendet, bei denen die gewünschten Kühlraten eingestellt werden können. Beim konventionellen Gefrierverfahren wird die Kristallisation des extrazellulären Mediums bei -6 bzw. -7°C herbeigeführt. Dieser Vorgang wird Seeding genannt und soll die schädliche Unterkühlung der Embryonen (Supercooling) verhindern. Die Seeding-Temperatur wird anschließend noch 2-5 min gehalten, um ein osmotisches Equilibrium zu erreichen. Der Gefrierpunkt der Tiefgefriermedien liegt bei ca. 3°C. Eine „spontane“ Kristallisation der Tiefgefriermedien tritt aber meist erst 10°C unterhalb des Gefrierpunktes auf. Durch Freisetzung von Wärme würde es zum Anstieg der Temperatur und nachfolgend zu einem rapiden Temperaturabfall kommen. Dies würde zum Absterben der Embryonen infolge intrazellulärer Eisbildung führen (WILLADSEN 1980; PAVEL 1985; SEIDEL 1989; NIEMANN 1991; STREICHER 1998). SOMMERFELD (1997) konnte eine Abhängigkeit der Seeding-Temperatur von der Konzentration des Kryoprotektivums nachweisen. Bei einer Ethylenglykol-Konzentration von 3,6 M sank die Seeding-Temperatur auf -11°C. Bei einer höheren Temperatur wurde die Kristallisation nicht aufrechterhalten. Die Verwendung von Pailletten erwies sich gegenüber der von Ampullen auch für das Seeding als geeigneter. Durch den kleinen Durchmesser der Pailletten, die dünnere Wand und die geringere Flüssigkeitsmenge ist der manuelle Seedingprozeß genauer und kürzer durchführbar. Dies erhöht die Überlebenschancen der Embryonen (NIEMANN 1983). Das Auslösen des Seeding am Meniskus der Säule mit dem Embryo und nicht an der Säule selbst, stellte sich als vorteilhaft heraus. Dadurch kann eine Schädigung des Embryos durch thermischen Streß verhindert werden (DE PAZ et al. 1994). 47 Ein langsames Herunterkühlen des Tiefgefriermediums auf die Seeding-Temperatur ist nicht notwendig. Ein direktes Einsetzen und sofortiges Seeding bewirken eine Verkürzung des Tiefgefrierprogramms ohne nachteilige Auswirkungen für den Embryo (WILLADSEN 1980; SCHNEIDER u. MAZUR 1984; PAVEL 1985). 2.3.1.1. Langsames Tiefgefrieren Beim langsamen Tiefgefrieren (s. Tab.7) wird mit niedrigen Kühlraten von 0,1-0,3°C auf Temperaturen zwischen -60 und -120°C heruntergekühlt (LEIBO et al. 1974; FALGE et al. 1982; NIEMANN 1983; LEHN-JENSEN 1984). Das erste erfolgreiche Überleben von Säugetierembryonen (Mäuse) wurde von WHITTINGHAM et al. (1972) und WILMUT (1972) erreicht. Man wählte niedrige Kühlraten, damit die Zelle das osmotische Equilibrium mit dem extrazellulären Raum durch Dehydration aufrechterhalten konnte. Intrazelluläres Gefrieren wurde so vermieden (MAZUR 1966; MAZUR u. SCHNEIDER 1986). Das nachfolgende Auftauen wurde mit Raten von 2-10°C/min durchgeführt (NIEMANN 1991). Wenn die Überlebensrate gegen die Kühlrate aufgetragen wird, zeigt sich ein umgekehrtes „U“ (s. Abb.2). Die Überlebensraten sind bei niedrigeren Kühlraten geringer. Sie steigen mit zunehmender Kühlrate an und erreichen ein Maximum bei einer mittleren Rate. Beim weiteren Anstieg der Kühlraten sinken die Überlebensraten wieder. Die optimale Rate ist die, die langsam genug ist, um der Entstehung von intrazellulärem Eis vorzubeugen aber schnell genug, um die Zeitdauer, die die Zellen den Lösungseffekten ausgesetzt sind, zu minimieren (MAZUR 1970; MAZUR 1980). 2.3.1.2. Schnelles Tiefgefrieren Mit dem 2-stufigen oder schnellen Tiefgefrierverfahren fand man eine Methode, die weniger zeitaufwendig und damit praktikabler als das langsame Tiefgefrieren war. WOOD u. 48 FARRANT (1980) waren die ersten, die berichteten, daß Mäuseembryonen langsames Kühlen auf -20 oder -25°C und anschließendes Umsetzen in flüssigen Stickstoff überlebten. LEHNJENSEN u. GREVE (1980) stellten fest, daß die Überlebensraten von Rinderblastozysten, tiefgefroren mit DMSO, nach schnellem, 2-stufigem Tiefgefrieren denen nach langsamem, konventionellem Tiefgefrieren entsprachen. Beim langsamen Kühlen bis zum Umsetzen in flüssigen Stickstoff können Embryonen Zellwasser an das noch nicht vollständig gefrorene, extrazelluläre Medium abgeben (NIEMANN 1982). Beim Erreichen von -42°C ist ca. 74% der Lösung kristallisiert. Erfolgt die weitere Kühlung bis -150°C schnell, so nimmt die Viskosität in der restlichen Flüssigkeit schnell zu. Eine zusätzliche Eisbildung wird vermieden. Es kommt zur Vitrifikation der verbleibenden Flüssigkeit (RALL 1981; RALL et al. 1984). In zahlreichen Untersuchungen (s. Tab.7) wurde eine optimale Umsetztemperatur zwischen -30 und -35°C festgestellt (BILTON 1980; LEHN-JENSEN u. GREVE 1982; FARRAND et al. 1985; SCHIEWE et al. 1985). Rinderembryonen können ein Umsetzen bei -20 oder -25°C überleben, jedoch sind die Überlebensraten reduziert, außer die Embryonen werden durch Zugabe von Sucrose vor dem Tiefgefrieren dehydriert. Mit einer Mischung aus Glycerin und Sucrose erreichten MASSIP et al. (1987) und NIBART u. HUMBLOT (1997) bei einer Umsetztemperatur von -25°C gute Trächtigkeitsraten. Die Embryonen wurden bei Raumtemperatur dehydriert, daher konnte das Kühlen bei höheren Temperaturen beendet werden. Das Schicksal der Embryonen ist bei einer Umsetztemperatur zwischen -20 und -40°C abhängig davon, ob nachfolgendes Auftauen schnell genug ist, um eine Rekristallisation zu vermeiden (MAZUR 1990). WOOD u. FARRANT (1980) und SMORAG et al. (1981) sahen eine Haltezeit bei der Umsetztemperatur von 30-40 min als erforderlich an. FALGE et al. (1982) und NOHNER (1986) zeigten, daß eine solche Haltezeit nicht notwendig ist und erreichten bei direktem Umsetzen gleich gute bzw. bessere Überlebensraten. Ein direktes Einsetzen der Embryonen bei einer Umsetztemperatur von -30°C war nicht so erfolgreich (BOUYSSOU u. CHUPIN 1982). 49 Tab.7: Überlebensraten nach langsamem und schnellem Tiefgefrieren von Rinderembryonen Autoren BILTON (1980) LEHNJENSEN u. GREVE (1980) RENARD et al. (1981b) Entwicklungs -stadium d7-7½Embryonen d6-7Blastozysten Kryoprotektivum Kühlrate (°C/min) nach Seeding -0.3 Umsetztemperatur (°C) -36 0/4 (2/4) -0.3 -48 1/4 (3/4) -0.3 bis -60°C, -1,0 bis-100°C -0,3 bis -36°C, -0,1 bis -60°C -100 3/8 -60 -0,3 bis -30°C, -0,1 bis -40°C -40 1,0 M Glycerin + -0,3 bis -30°C, 0,5 M DMSO -0,1 bis -40°C 1,5 M DMSO -0,3 -40 73,0% (42,0%) ÜR nach 12 h IVC (TR), Auftauen mit -4 bzw. -8°C/min bis -10°C bei -60 67,0% (75,0%) bzw. -40°C Umsetztemperatur, dann in 20°C Wasserbad 44,0% -60 39,7% ÜR Auftauen mit 12°C/min, -0,3 -30 31,7% ÜR -0,3 -30 (15 min Haltezeit 28,0% ÜR Auftauen in 37°C Wasserbad, ÜR jeweils nach 8-12 h IVC nach 48 h IVC -1,3 -30 (30 min Haltezeit) 18,0% ÜR -30 25,0% ÜR 1,0 M Glycerin 1,5 M DMSO 1,5 M DMSO Blastozysten BOUYSSOU Blastozysten u. CHUPIN (1982) 1,4 M Glycerin Einsetzen bei 30°C Überlebensraten Bemerkungen ÜR nach 60 h IVC, mit 12°C/min (360°C/min) aufgetaut 50 ELSDEN et al. (1982) d6-8Embryonen 1,3 M Glycerin -0,3 -0,3; LEHNJENSEN u. GREVE (1982) FRANKS et al. (1985) LEHNJENSEN (1986) LEHNJENSEN (1986) NOHNER (1986) d6½-7½Embryonen 1,4 M Glycerin -0,3 bis-35°C, dann -0,1°C bis -38°C -0,3 Blastozysten 1,5 M DMSO o. 1,4 M Glycerin -0,3 bis -35°C, -0,1 bis -38°C kompakte Morulae expandierte Blastozysten kompakte Morulae expandierte Blastozysten d7Embryonen -35 (30 min Haltezeit) -35 1/13 bzw 3/13 Trächtigkeiten, Auftauen bei 25 bzw. 35°C -38 6 /14 bzw.6/10 -15 -25 -35 -60 -38 11,0% ÜR (TR), 71,0% (50,0%) Auftauen in 37°C Wasserbad, 78,0% (59,0%) 8,0% 14,6% ÜR nach 24 h IVC 3/12 bzw. 3/12 -10 bis -30°C, 30 min Halten -0,3 bis -36°C, -0,1 bis -60°C -30 7,3% ÜR -60 22,0% TR Auftaurate 4°C/min von -50 bis -10°C, dann in 20°C Wasserbad 1,4 M Glycerin -0,3 -0,3 0,0% ÜR 40,0% ÜR 50,0% ÜR 8,0% ÜR 43,9 bzw. 33,8% TR Auftauen in 37°C Wasserbad, ÜR nach 12-24 h IVC 1,0 M Glycerin -15 -25 -35 -60 -32 1,5 M DMSO direkt oder nach 30 min Haltezeit bei -32°C 51 MASSIP et al. (1987) d6½-8Embryonen HOCHI et al. Morulae u. (1996) Blastozysten 1,36 M Glycerin -0,3-(-0,6) 1,36 M Glycerin + 0,25 M Sucrose 1,5 M EG -0,3 -25 -35 12,5% TR 41,7% TR -25 -35 -35 -0,5 -32 51,8% TR 18,2% TR 42,1% (25,9%) SR; 19,0% (4,9%) SR; 8,9% (1,9%) SR; 69,6% TR 1,5 M Glycerin + -0,3 0,25 M Sucrose -25 48,5% TR 1,5 EG -35 50,5% TR -0,9 -1,5 LOONEY et al. (1996) NIBART u. HUMBLOT (1997) d6½-7½Embryonen d7Embryonen 1,4 M Glycerin Abkürzungen: ÜR = Überlebensraten TR = Trächtigkeitsraten SR = Schlupfraten IVC = in vitro-Kultur IVP = in vitro-Produktion EG = Ethylenglykol d = Tag -0,3-(-0,5) Auftauen in 20°C Wasserbad IVP-Embryonen, SR nach Auftauen mit >1000°C/min (250°C/min) Auftauen für 10s in Luft, dann in 27°C Wasserbad Auftauen in Luft für 10s, dann im 20-25°C Wasserbad 52 2.3.2. Vitrifikation Die Vitrifikation ist ein physikalischer Prozeß, bei dem eine hochkonzentrierte KryoprotektivaLösung durch sehr schnelles Kühlen zunehmend viskös wird und in einen stabilen, amorphen und glasartigen Zustand übergeht. Kennzeichen einer erfolgreichen Vitrifikation ist die fehlende Eiskristallbildung im Vitrifikationsmedium. Das Vitrifikationsmedium bleibt auch nach dem Eintauchen in flüssigen Stickstoff durch den glasartigen Zustand durchsichtig. Die Eigenschaften der flüssigen Phase gehen in die solide Phase über. Die molekulare und ionische Verteilung der flüssigen Phase bleibt erhalten. Die Lösungen werden nicht konzentrierter, da sie nicht durch kristallines Eis getrennt werden. So können neben Schäden durch intrazelluläres Gefrieren auch Schäden durch Lösungseffekte vermieden werden (FAHY et al. 1984; FRIEDLER et al. 1988; NIEMANN 1991a; DOBRINSKY 1996; STREICHER 1998). Zur Vitrifikation ist kein programmierbares Gefriergerät notwendig, da die schnelle Kühlung (bis -2000°C/min) durch direktes Eintauchen in flüssigen Stickstoff erreicht wird. Durch kontrollierte Equilibrierung in hoch konzentrierten Lösungen sind die Zellen schon vor dem Abkühlen dehydriert. Die Dauer der Kryokonservierung kann dadurch verringert werden, da Seeding und langsames Kühlen zur Dehydrierung entfallen. Sowohl bei der Equilibrierung wie auch beim Ausverdünnen ist die Toxizität der hoch konzentrierten Kryoprotektiva bei Raumtemperatur das Haupthindernis bei der Vitrifikation (FRIEDLER et al. 1988; DE LEEUW et al. 1991; ISHIMORI et al. 1992; RALL 1992). Es wird die Konzentration des Kryoprotektivums benötigt, die nicht toxisch für die Embryonen ist. Der Gebrauch von Mischungen ist dabei vorteilhaft, da die vitrifizierenden Eigenschaften eines Kryoprotektivums mit der niedrigeren Toxizität eines anderen Gefrierschutzmittels kombiniert werden (MASSIP et al. 1987). Die erste erfolgreiche Vitrifikation von Mäuseembryonen wurde von RALL und FAHY (1985) beschrieben. Sie verwendeten als Vitrifikationslösung eine Mischung aus DMSO, Acetamid, Propanediol und Polyethylenglykol und erreichten nach 48 h in vitro-Kultur eine 53 Entwicklungsrate von 87,8%. MASSIP et al. (1987) gebrauchten bei Rinderembryonen eine Vitrifikationslösung bestehend aus Glycerin und Propanediol (38% Trächtigkeitsrate). Neben der Kombination der Kryoprotektiva hat die Anpassungszeit der Embryonen in der Vitrifikationslösung und die Temperatur, bei der die Equilibrierung durchgeführt wird, einen großen Einfluß auf den Erfolg der Vitrifikation. Hierbei kann man die Toxizität der Kryoprotektiva kontrollieren, in dem man die Equilibrierungstemperatur senkt und die Expositionsdauer der Embryonen in der Vitrifikationslösung verkürzt. Die Embryonen werden dabei zunächst in eine weniger hoch konzentrierte Equilibrierungslösung und dann für kurze Zeit (wenige Sekunden bis 0,5 min) bei niedrigen Temperaturen (4°C) in eine hochkonzentrierte Vitrifikationslösung gegeben (FRIEDLER et al. 1988; NIEMANN u. MEINECKE 1993). SAHA et al. (1997) untersuchten den Einfluß der Equilibrierungsschritte bei der Vitrifikation von in vitro produzierten Rinderembryonen, in dem sie die Embryonen in einem oder in drei Schritten in der Vitrifikationslösung equilibrierten. Die Ergebnisse zeigten, daß bei drei Equilibrierungsschritten gegenüber einem Equilibrierungsschritt die Schlupfraten der Embryonen deutlich verbessert wurden. Die Überlebensraten nach Auftauen sind in Tabelle 8 aufgeführt. FAHNING u. GARCIA (1992) und ALI u. SHELTON (1993a) hielten eine komplette Equilibrierung für eine gute Kryoprotektion nicht notwendig. Die Expositionsdauer war somit kurz und die notwendige Dehydration wurde durch Hinzufügen eines nicht penetrierenden Kryoprotektivums wie Sucrose herbeigeführt. KASAI et al. (1990) verwendeten erstmals Sucrose als Bestandteil einer Vitrifikationslösung für Mäuseembryonen, die aus 40% Ethylenglykol, 30% Ficoll und 0,5 M Sucrose bestand. Ethylenglykol penetriert die Zellen ausreichend in kurzer Zeit. Dadurch kann die Toxizität auch beim Ausverdünnen der Embryonen gesenkt werden. Dies stellte eine Vereinfachung der Vitrifikation mit hohen Überlebensraten da. Die Equilibrierung wurde in einem Schritt von 2 bzw. 5 min bei Raumtemperatur durchgeführt. Es konnten Entwicklungsraten zu expandierten Blastozysten von 97 bzw. 98% erreicht werden. 54 Tab.8: Überlebensraten von Embryonen verschiedener Spezies nach Vitrifikation Autoren Spezies Vitrifikationslösung Equilibrierungsverfahren 2 Schritte, 1.Schritt: in 50% VS Ausverdünnungs- Überlebensraten verfahren 2 Schritte 39,0% TR mit 0,5 M Suc Bemerkungen ISHIMORI et al. (1993) Rind 25% EG + 25% DMSO TACHIKAWA et al. (1993) Rind 40% EG bzw. Gly + 30% Ficoll + 0,5 M Suc 1 Schritt bei Raumtemperatur 2 Schritte mit 0,5 M Suc 80,0 bzw. 50,0% IVP-Embryonen TR AGCA et al. (1994) Rind 25% Gly + 25% EG 4 Schritte mit Suc 63,0% TR IVP-Embryonen, bilateraler Zwillingstransfer MAHMOUDZADEH et al. (1995) Rind 40% EG+ 18% Ficoll + 10,26% Suc 3 Schritte, 2.Schritt: 10% Gly + 20% EG, 5 min bei 27°C 2 Schritte, 1. Schritt: 1 min in EFS 2 Schritte mit 0,25 M Suc 17,0, 38,0 bzw.69,0% SR DELVAL et al. (1996) Rind 2 Schritte, 1.Schritt: 20% EG + 0,4% BSA direkt in PBS 65,0% TR PALASZ et al. (1996) Rind VS 2 ( 40% EG + 18% Ficoll + 0,3 M Suc + 0,4% BSA) 40% EG + 0,3 M Suc SR für kompakte Morulae, Blastozysten u. expandierte Blastozysten; IVPEmbryonen Zwillingstransfer 2 Schritte, 1. Schritt: 1,5 M EG 2 Schritte mit 0,5 M Suc 36,3% SR IVP-Embryonen, SR nach 72 h IVC 55 SAHA et al. (1996) Rind VAJTA et al. (1996) Rind MARTINEZ et al. (1998) Rind VS 4 (40% EG + 11,3% Trehalose + 12% PVP) 25% EG + 25% DMSO 3 Schritte 60,0 bzw. 0,0% SR IVP-Embryonen 68,0% SR IVP-Embryonen 25% EG + 25% Gly 3 Schritte 4 Schritte mit Suc, 59,6% SR IVP-Embryonen 40% EG + 18% Ficoll+ 0,3 M Suc 20% EG + 20% DMSO 2 Schritte 2 Schritte mit 0,5 M Suc 57,7% SR 2 Schritte, 1. Schritt: 10% EG 2. Schritt: + 10% DMSO in Paillette mit 0,2 M Suc 64,0% TR 2 Schritte mit 1 M Suc 88,2% ÜR 1 min bei 22°C in 50% VS, dann 20 sec bei 4°C in 100% VS direkt in Paillette, 5 min bei 5 bzw. 20°C direkt in PBS LEWIS et al. (1999) Rind ALI u. SHELTON (1993a) DE PAZ et al. (1994) Schaf VS 11 (6.0 M EG + 1,8 M Gly) 2 Schritte: Equi. in 30 und 100% VS Schaf 25% Gly + 25% PROH 2 Schritte, 2 Schritte 1.Schritt: 10% Gly + mit 1M Suc 20% PROH (18-20°C) 12,0 bzw. 19,0% für Morulae bzw. ÜR Blastozysten TRALDI et al. (1999) Ziege, Schaf 25% Gly + 25% EG 3 Schritte 1. Schritt: 10% Gly, 5 min 60,0 bzw. 41,0% für Ziege bzw. ÜR, Schaf, 30 bzw. 9% TR IVP-Embryonen 2 Schritte mit 1,7 M Galactose IVP-Embryonen, OPS-Methode, nur wenige Transfers 56 KASAI et al. (1990) Maus 40% EG + 30% Ficoll + 0,5 M Suc 1 Schritt, 2-5 min bei Raumtemp. 3 Schritte mit 0,5 M Suc VALDEZ et al. (1992) Maus 20% EG + 20% DMSO + 1,3-Butanediol in 2 Schritten, 1. Schritt: 50% VS, 2 Schritte 54,2% TR mit 1 M Trehalose MIYAKE et al. (1993) Maus 40% EG + 18% Ficoll + 0,3 M Suc ZHU et al. (1996) Maus 40% EG + 18% Ficoll + 0,3 M Suc 98,0% ER Entwicklungsrate (ER) zu expandierten Blastozysten. 1 Schritt 1 Schritt, 2-5 min bei 20°C 2 Schritte mit 0,5 M Suc 45,0% TR 43,0 bzw. 56,0% TR für Morulae u. TR Blastozysten 1 Schritt: 0,5 o. 2 min in VS 2 Schritte mit 0,5 M Suc 51,0 bzw. 29,0% ÜR nach 24 h ÜR, IVC, 2 Schritte: in 20% EG, in VS 46,0% ÜR Abkürzungen: EG SR OPS Suc VS TR ÜR Gly = = = = = = = = Ethylenglykol Schlupfrate open pulled straw-Methode Sucrose Vitrifikationslösung Trächtigkeitsrate Überlebensrate Glycerin IVC = PROH = BSA = PBS = EFS = OPS = IVP = in vitro-Kultur Propanediol bovine serum albumin phosphate buffered saline Ethylenglykol-Ficoll-Sucrose-Lösung Open pulled straw (-Methode) in vitro-Produktion 57 Dieses Ergebnis wurde durch weitere Untersuchungen (MAHMOUDZADEH et al. 1993; MIYAKE et al. 1993; MAHMOUDZADEH et al. 1995) bestätigt. Der Zeitaufwand bei der Vitrifikation ist erheblich geringer als beim kontrollierten Tiefgefrieren. Zahlreiche Untersucher führten einen Vergleich der Überlebensraten zwischen Vitrifikation und konventionellem Tiefgefrieren von Rinderembryonen mit unterschiedlichen Ergebnissen durch (s. Tab.9). In vitro produzierte Embryonen zeigen eine größere Kältesensibilität als in vivo gewonnenen Embryonen. In zahlreichen Untersuchungen (s. Tab.9) waren die Überlebensraten nach Vitrifikation von in vitro produzierten Embryonen denen nach konventionellem Tiefgefrieren dieser Embryonen überlegen. Diese Beobachtungen unterstreichen die Annahme, daß bei der Vitrifikation die Kältesensibilität der in vitro produzierten Embryonen besser überwunden wird (AGCA et al. 1995; NIEMANN 1995). DARVELID et al. (1994) verglichen die Ultrastruktur der embryonalen Zellen bei in vivo gewonnenen und in vitro produzierten Rinderembryonen. Elektronenmikroskopisch wurden nach Vitrifikation und Auftauen bei in vivo gewonnenen Embryonen osmotische Veränderungen an der Ultrastruktur der Zellen festgestellt. Bei in vitro produzierten Embryonen waren die Veränderungen der zellulären Ultrastruktur nach Vitrifikation und Auftauen geringer. Die Überlebensraten von in vivo gewonnenen und in vitro produzierten Embryonen waren jedoch nach 24 h in vitro-Kultur ähnlich. KUWAYAMA et al. (1994b) verglichen die Ultrastruktur von in vitro produzierten Rinderembryonen nach 2-stufiger und 16-stufiger Equilibrierung. Sie beobachteten bei der 16-stufigen Methode geringere ultrastrukturelle Schäden an den Plasmamembranen. TACHIKAWA et al. (1993) berichteten über die erfolgreiche Vitrifikation von in vitro produzierten Rinderembryonen mit einer Lösung aus Ethylenglykol oder Glycerin in Kombination mit Ficoll und Sucrose in einem Equilibrierungsschritt bei Raumtemperatur. Die Anwendung der gleichen Vitrifikationsmethode wie bei in vivo gewonnenen Embryonen hielten MASSIP et al. (1995a) bei in vitro produzierten Embryonen für die Ursache niedriger Überlebensraten. Daher 58 empfahlen sie eine Erhöhung der Zahl der Equilibrierungsschritte und die Anpassung von Zeit und Temperatur der Equilibrierung. VAJTA et al. (1996) wendeten eine 2-stufige Equilibrierung bei in vitro produzierten Rinderembryonen erfolgreich an. Im zweiten Schritt wurden die Embryonen einer Vitrifikationslösung (25% Ethylenglykol und 25% DMSO) für nur 20 sec bei 4°C ausgesetzt. Bei in vitro produzierten Embryonen war eine Equilibrierung in zwei Schritten im Gegensatz zu den in vivo gewonnenen Embryonen notwendig. Durch die Entwicklung der Open Pulled Straw-Methode (OPS) leisteten VAJTA et al. (1998) einen wichtigen Beitrag zur weiteren Minimierung der toxischen Effekte von Vitrifikationslösungen auf Embryonen. Die Zeit, die die Embryonen den konzentrierten Kryoprotektiva-Lösungen bei Temperaturen über -180°C ausgesetzt sind, reduziert sich auf weniger als 30 sec. Die Kühlraten betragen mit mehr als -20000°C/min etwa das 10-fache der Kühlraten wie bei der herkömmlichen Vitrifikation. Die in vitro-Entwicklungsraten von in vitro produzierten Rinderembryonen (d3-d7) unterschieden sich nicht von denen unbehandelter Kontrollgruppen. 59 Tab.9: Vergleich der Überlebensraten von Rinderembryonen nach Vitrifikation und nach konventionellem Tiefgefrieren Autoren BIELANSKY u. HARE (1988) Vitrifikation 25% Gly + 25% PROH, Equilibrierung in 2 Schritten WURTH et al. (1994) 6,5 M Gly + 6% BSA, AGCA et al. (1995) Equilibrierung in 4 Schritten 25% Glycerin + 25% Ethylenglycol Überlebens- kontrolliertes raten Tiefgefrieren 20% ÜR 1,5 M Gly Überlebensraten 25% ÜR 24% TR 1,2 M Gly 14% TR 44% TR 1,4 M Gly 23% TR Bemerkungen halbe Embryonen, ÜR nach 24 h IVC IVP-Embryonen, bei Vitrifikation und TG Ausverdünnen in 1 Schritt in Paillette bzw. in 3 Schritten IVP-Embryonen DINNYES et al. (1995) 6,5 M Gly + 6% BSA 65% SR 1,5 M Gly + 0,25 M Suc 39% SR IVP-Embryonen, Ausverdünnen mit 0,5 M Suc AGCA et al. (1996) 25% Gly + 25% EG, 30% TR 1,4 M Gly 40% TR IVP-Embryonen Equilibrierung in 3 Schritten 6,5 M Gly + 6% BSA 50% SR 1,36 M Gly + 0,25 M Suc 46% SR d 8-IVP-Embryonen, Ausverdünnen mit 0,5 M Suc DINNYES et al. (1996) 60 VAN 44,5% TR 6,5 M Gly + 6% BSA, WAGTENDONK-DE LEEUW et al. (1997) Equilibrierung in 3 Schritten, LANE et al. (1998) 25% EG + 25% DMSO, 30% TR O´KEARNEYFLYNN et al. (1998) Equilibrierung in 2 Schritten 6,5 M Gly + 6% BSA 58% ER, 24% TR 10% Gly 45,1% TR bei Vitrifikation und TG Ausverdünnen in 1 bzw. 3 Schritten 1,5 M EG 29% TR IVP-Embryonen, Direkttransfer 1,5 M EG 86% ER, 28% TR IVP-Embryonen Abkürzungen: Gly = Glycerin ÜR = Überlebensrate TR = Trächtigkeitsrate PROH = Propanediol IVC = in vitro-Kultur SR = Schlupfrate IVP = in vitro-Produktion ER = Entwicklungsrate TG = Tiefgefrieren BSA = Bovine Serum Albumin Suc = Sucrose 61 2.3.3. Ultraschnelles Tiefgefrieren Bei der ultraschnellen Methode werden die Embryonen wie bei der Vitrifikation direkt in flüssigen Stickstoff eingetaucht. Jedoch werden hier im intra- und extrazellulären Medium kleine Eiskristalle gebildet. Es werden penetrierende (2,0 - 3,5 M) und nicht penetrierende Kryoprotektiva (0,2 - 0,5 M) verwendet (NIEMANN 1991b). Durch das nicht penetrierende Kryoprotektivum im extrazellulären Medium werden die Zellen schon vor dem Tiefgefrieren teilweise dehydriert und so eine intrazelluläre Eisbildung reduziert oder verhindert (MAZUR 1990). Zunächst konnten nur Mäuseembryonen mit guten Überlebensraten tiefgefroren werden. Einen Überblick gibt Tabelle 10. MATSUOKA et al. (1995) berichteten über die erfolgreiche Anwendung bei in vitro produzierten Rinderembryonen. Bei einer Equilibrierungstemperatur von 5°C konnten mit 20% Ethylenglykol und 0,3 M Trehalose bzw. 0,3 M Sucrose Schlupfraten von 64 bzw. 63% erreicht werden. GUTIERREZ et al. (1993a) verglichen den Einfluß verschiedener penetrierender Kryoprotektiva in einer Konzentration von 3,0 M in Kombination mit 0,25 M Suc auf die Überlebensraten von Mäusemorulae. Die in vitro-Entwicklungsrate von Glycerin und Ethylenglykol war signifikant höher (76,1 bzw. 79,5%) als die nach Verwendung von Propanediol (43,6%). NOWSHARI u. BREM (1998) verglichen die Entwicklungsraten von expandierten Mäuseblastozysten beim alleinigen Gebrauch von Ethylenglykol oder Propanediol in verschiedenen Konzentrationen. Eine Konzentration von 7,0 M erwies sich am effektivsten. Die Schlupfraten beim Ethylenglykol waren dabei höher als beim Propanediol (84 bzw. 78%). TROUNSON et al. (1987) hielten beim ultraschnellen Tiefgefrieren von Mäuseembryonen mit einer Kombination von DMSO und Sucrose eine Equilibrierungszeit von 2-2½ min für ausreichend. RAYOS et al. (1992b) bestimmten die optimale Equilibrierungszeit von Mäuseembryonen in 3,0 M Ethylenglykol und 0,25 M Sucrose. Die höchsten Entwicklungsraten wurden bei einer Equilibrierungsdauer von 10 min festgestellt. Bei längeren Equilibrierungszeiten von 20 bzw. 62 40 min sanken die Entwicklungsraten. Bei verlängerten Equilibrierungszeiten kam es zu höheren intrazellulären Konzentrationen von Ethylenglykol. Eine osmotische Schädigung der Embryonen durch den schnellen Einfluß von Wasser beim Ausverdünnen des Kryoprotektivums nach dem Auftauen wurde wahrscheinlicher (LEIBO 1989). Mit 25% Propanediol und 0,25 M Sucrose konnten ZHIMING et al. (1990) Mäuseoozyten ultraschnell tiefgefrieren. Eine anschließende in vitro-Reifung von morphologisch normalen Oozyten war möglich. 63 Tab.10: Überlebensraten von Mäuseembryonen nach ultraschnellem Tiefgefrieren Autoren Embryonalstadien REICHENBACH Morulae, frühe u. RODRIGUES Blastozysten (1988) THOMAS et al. frühe Morulae (1989) Kryoprotektiva Ausverdünnungs- ÜberlebensBemerkungen methode raten 2 Schritte, 60,0 bzw. Implantationsrate (IR) mit 0,5 M Suc 35,0% IR bei Morulae bzw. frühen Blastozysten 2 Schritte, 81,0% ER ER zu expandierten mit 0,5 M Suc Blastozysten nach 72 h 2,5 M Gly + 0,5 M Suc 3,5 M Gly + 0,5 M Suc TAKAHASHI u. Morulae 2,0 M Gly + 0,25 M Lactose KANAGAWA (1990) RAYOS et al. 1-Zell-Embryonen 3,0 M EG + 0,25 M Suc (1992a) 2 Schritte, mit 0,5 M Suc 76,2 bzw. 86,0% ER nach 3 bzw. 5 min Equilibrierung 2 Schritte, mit Suc 67,2% ER GUTIERREZ et al. (1993a) Morulae 2 Schritte, mit 0,5 M Suc CSEH et al. (1998) Morulae, frühe Blastozysten 3,0 M EG + 0,25 M Suc, 3,0 M Gly + 0,25 M Suc, 3,0 M PROH + 0,25 M Suc 3 M EG + 0,25 M Suc 86,3% ER 73,9% ER 53,6% ER 84,0% ÜR ER zu expandierten Blastozysten, 10 min Equilibrierung ER zu expandierten Blastozysten, 2 min Equilibrierung NOWSHARI u. BREM (1998) expandierte Blastozysten 7,0 M EG + 0,5 M Suc 3 Schritte, mit Suc direktes Ausverdünnen in PBS 7,0 M PROH + 0,5 M Suc Abkürzungen: Gly = Proh = ER = Glycerin Propanediol Entwicklungsrate Suc = PBS = ÜR = Sucrose phosphate buffered saline Überlebensrate 84,0% SR 78,0% SR EG IR SR = = = Ethylenglykol Implantationsrate Schlupfrate 63 2.3.4. Auftaumethoden Das Überleben der Embryonen hängt neben der Kühlrate ebenso von der Auftaurate ab. Mäuseembryonen, langsam mit -0,3°C/min auf Temperaturen zwischen -78 und -269°C gekühlt, wurden mit Raten von 4, 25, 215 und 450°C/min aufgetaut. Die höchsten Überlebensraten der Embryonen wurden mit Auftauraten von 4 bzw. 25°C/min erreicht (WHITTINGHAM et al. 1972). RIDHA u. DUKELOW (1985) verglichen die Überlebensraten von Hamsterembryonen nach schnellem und langsamen Auftauen. Die Embryonen wurden zunächst langsam mit -0,33°C/min auf -85°C gekühlt und dann in flüssigen Stickstoff umgesetzt. Das Auftauen erfolgte mit Raten von 90 bzw. 1,5°C/min. Die Überlebensraten der 1- bis 8-Zellembryonen waren bei den langsam aufgetauten Embryonen signifikant höher als bei den schnell aufgetauten Embryonen. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch WILMUT (1972) bei Mäuseembryonen und WILLADSEN et al. (1976) bei Schafembryonen. Je langsamer Embryonen gekühlt werden, um so langsamer müssen sie auch aufgetaut werden, um eine maximale Überlebensfähigkeit zu erhalten (LEIBO u. MAZUR 1978). Schnell tiefgefrorene, ultraschnell tiefgefrorene sowie vitrifizierte Embryonen benötigen auch ein schnelles Auftauen (> 300°C/min). Die nach langsamen Kühlen auf -25 bis -45°C verbleibende konzentrierte intrazelluläre Flüssigkeit geht beim Umsetzen in flüssigen Stickstoff in einen metastabilen, glasartigen Zustand über. Beim langsamen Auftauen ist genügend Zeit zur Kristallisation (Devitrifikation) der glasartigen intrazellulären Flüssigkeit. Dies führt zu niedrigeren Überlebensraten. Beim schnellen Auftauen bleibt keine Zeit zur Kristallisation. 8Zell-Mäuseembryonen wurden in 1,5 M Glycerin equilibriert und nach dem Tiefgefrieren mit unterschiedlichen Raten aufgetaut. Embryonen, die langsam auf Temperaturen von -20 bis -40°C gekühlt wurden und anschließend in flüssigen Stickstoff umgesetzt wurden, überlebten langsames Auftauen (2°C/min) nach 48 h in vitro-Kultur nur zu 4-25%. Es überlebten jedoch 74% der Embryonen, die langsam bis auf -25°C gekühlt wurden und anschließend schnell (mit 500°C/min) aufgetaut wurden (RALL u. POLGE 1984). Die Devitrifikation läuft auch beim langsamen Auftauen nach der Vitrifikation ab. 64 Kleine Eiskristalle, wie sie beim schnellen oder ultraschnellen Tiefgefrieren entstehen, haben eine größere Oberflächenenergie und sind thermisch instabil. Beim langsamen Auftauen verwandeln sie sich in größere schädigende Kristalle. Dieser Vorgang wird als Rekristallisation bezeichnet. Beim schnellen Auftauen schmelzen die instabilen kleinen Kristalle, bevor sie die Chance zum Wachsen haben (MAZUR 1965; BANK 1973; RALL et al. 1980). RALL et al. (1980) und RALL (1981) konnten drei wesentliche Ereignisse beim langsamen Auftauen von schnell gekühlten Embryonen beobachten. Bei ca. -85°C konnte ein sogenanntes „flashing“ (Devitrifikation), bei ca. -55°C eine weitere Verdunklung des Zytoplasmas (Rekristallisation) und bei ca. -40°C ein Verschwinden des dunklen kristallinen Materials im Zytoplasma (Schmelzen des Eises) beobachtet werden. Das schnelle Auftauen der Pailletten geschieht meist im Wasserbad. ELSDEN et al. (1982) verglichen die Trächtigkeitsraten nach dem Transfer von Rinderembryonen, die nach dem Tiefgefrieren im 25 oder 37°C warmen Wasserbad aufgetaut wurden. Die Trächtigkeitsraten lagen nach dem Auftauen bei 37°C über denen bei 25°C (36,5 bzw. 23,5%). Bei Rinderembryonen, die mit Glycerin oder DMSO tiefgefroren und bei 27 bzw. 37°C im Wasserbad aufgetaut wurden, konnten keine Unterschiede bei den Überlebensraten beobachtet werden (PRATHER et al. 1987). SEIDEL et al. (1990) froren Rinderembryonen mit einem Medium ein, dem Makromoleküle zugefügt wurden. Die Pailletten wurden 20 sec im Wasserbad bei 37°C oder zunächst 6 sec in der Luft und dann 20 sec im Wasserbad bei 37°C aufgetaut. Nach dem Auftauen in der Luft und im Wasserbad konnte mit 46% eine höhere Trächtigkeitsrate als nach alleinigem Auftauen im Wasserbad (41% Trächtigkeitsrate) erzielt werden. Nach Tiefgefrieren von 8-Zell-Mäuseembryonen und schnellem Auftauen konnte eine maximale Überlebensrate erreicht werden, wenn das langsame Kühlen bei einer Umsetztemperatur von -40°C beendet wurde. Dadurch wurde das Verfahren weniger zeitaufwendig (WHITTINGHAM 1981). 65 2.3.5. Ausverdünnungsmethoden Die meisten Kryoprotektiva müssen aufgrund ihrer Toxizität bei wärmeren Temperaturen vor der Kultur oder vor dem Transfer aus den Embryonen entfernt werden. Aufgetaute Zellen enthalten eine große Konzentration an Kryoprotektiva. Sie schwellen durch Wassereinfluß osmotisch an, wenn sie in physiologisches Medium oder Kulturmedium zurückverbracht werden. Ergebnisse in Bezug auf die Überlebensfähigkeit und das Volumen von Mäuseembryonen zeigen, daß man eine Ausverdünnungsmethode wählen sollte, bei der das Embryonenvolumen unter 200% und über 50% des isotonischen Volumens gehalten werden kann (MAZUR u. SCHNEIDER 1986). Dazu gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Beim schrittweisen Ausverdünnen reduziert man die Konzentration des Kryoprotektivums im extrazellulären Medium durch Umsetzen der Embryonen in Lösungen mit absteigender Konzentration des Kryoprotektivums. Dabei wird das Anschwellen der Zellen in tolerierbaren Grenzen gehalten. Das zweite Verfahren, das ein Überschreiten des isotonischen Zellvolumens verhindert, ist das Ausverdünnen in einer hypertonischen Lösung mit nicht penetrierenden Kryoprotektivum. Die nicht penetrierende Substanz hält die extrazelluläre Osmolarität konstant. Ein schädliches Anschwellen der Zellen wird verhindert, und das intrazelluläre Kryoprotektivum strömt aus der Zelle hinaus. Wenn ausreichend Kryoprotektivum die Zelle verlassen hat, kann diese wieder in isotonisches physiologisches Medium gegeben werden, ohne daß das Volumen über die tolerierbare Größe hinausgeht (LEIBO u. MAZUR 1978; MAZUR 1985). 2.3.5.1. Schrittweises Ausverdünnen von Glycerin Embryonen besitzen eine geringe Permeabilität gegenüber Glycerin (SZELL et al. 1989). Glycerin kann durch ein aufeinanderfolgendes Umsetzen der Embryonen in Lösungen mit niedrigeren Glycerin-Konzentrationen ausverdünnt werden. So kann 1,5 M Glycerin in 6 Schrittem mit Konzentrationsunterschieden von je 0,25 M Glycerin (1,25 M, 1,0 M, 0,75 M, 66 0,5 M, 0,25 M und 0 M) aus dem Embryo entfernt werden (BIELANSKI et al. 1985). Verschiedene Autoren verwendeten zwischen 3 und 6 Ausverdünnungsschritte (s. Tab.11). Tab.11: Überlebensraten von Embryonen nach konventionellem Tiefgefrieren und schrittweisem Ausverdünnen ohne Sucrose (1,4 M Glycerin = 10% Glycerin) Autoren Spezies Konzentration Anzahl der Überlebens- Bemerkungen des Ausverdünraten Glycerins nungsschritte NIEMANN et al. 1981a Rind 1,0 M 5 50,0% ÜR NIEMANN et al. 1982 Rind 1,0 M 5 53,6% ÜR MERRY et al. 1984 Schaf 1,4 M 6 69,0% ER PETTIT 1985 Rind 10% 6 BIELANSKY et al. 1986 Rind 1,5 M 6 56,0, 53,0 bzw. 58,0% TR 17,0% ÜR HERNANDEZLEDEZMA et al. 1988a NELSON u. NELSON 1988 Maus 1,5 M 3 63,1% SR Rind 1,4 M 6 61,0% TR TG in KunststoffRöhrchen nach 24 h IVC für Morulae, frische Blasto bzw. Blasto nach 24 h IVC d7-Embryonen Abkürzungen: ÜR = Überlebensrate TG = Tiefgefrieren ER = Entwicklungsrate IVC = in vitro-Kultur TR = Trächtigkeitsrate Blasto = Blastozysten SR = Schlupfrate d Tag = 67 Eine andere Möglichkeit ist es, den Embryo in eine Sucrose-Lösung zu überführen (s. Abb.3). Der Embryo zeigt kein übermäßiges Anschwellen, schrumpft aber fortschreitend, wenn das Kryoprotektivum den Embryo verläßt. Das Schrumpfen und Anschwellen von Embryonen während des Ausverdünnens ist ein vorläufiges Anzeichen dafür, daß sie das Tiefgefrieren überlebt haben. Es zeigt an, daß die Zellmembranen normal funktionieren (SCHNEIDER u. MAZUR 1984). Abb.3: Schematische Darstellung einer kalkulierten Volumenveränderung von Rinderblastozysten bei stufenweiser oder direkter (über Sucrose) Entfernung von 1,5 M Glyzerin (Nach SCHNEIDER und MAZUR, 1984; zit. NIEMANN und MEINECKE, 1993) Relatives Volumen 2,5 Schrittweise Glycerin-Entfernung 2 0,25 1,25 1,00 1,5 0,75 0,00 0,50 1 Embryo in 1 M Sucrose 0,5 Embryotransfer in Empfänger 0 0 10 20 Zeit (Min) 30 40 Gute Überlebensraten wurden beim Ausverdünnen des Embryos in mehreren Schritten in Lösungen mit absteigenden Glycerin-Konzentrationen erreicht. Diese Lösungen enthielten neben dem Glycerin Sucrose in Konzentrationen von 0,3-1,0 M. NIEMANN et al. (1981a; 1982) verglichen die in vitro-Überlebensraten von Rinderblastozysten nach Ausverdünnen in 5 Schritten ohne Sucrose und nach Ausverdünnen in zwei Schritten mit 0,5 M Sucrose. Die 68 Überlebensraten beim schrittweisen Ausverdünnen mit Sucrose (83,3%) waren denen beim Ausverdünnen ohne Sucrose (53,6%) überlegen. Dies wurde auf irreversible Schäden durch osmotische Veränderungen an den Membranen der Blastomeren zurückgeführt. Einen Überblick der Überlebensraten beim schrittweisen Ausverdünnen mit Sucrose gibt Tabelle 12. In zahlreichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, daß Glycerin mit Hilfe von Sucrose auch in einem Schritt ausverdünnt werden kann. Die beste Überlebensfähigkeit der Embryonen wurde dabei mit Konzentrationen von 1 M Sucrose erreicht. Bei Konzentrationen kleiner als 0,8 M war die Überlebensfähigkeit nicht mehr zufriedenstellend (MERRY et al. 1983; HERNANDEZ-LEDEZMA et al. 1988b; DEL CAMPO et al. 1990; SUZUKI et al. 1990). Nach Ausverdünnen in einem Schritt mit Sucrose oder in mehreren Schritten ohne Sucrose war die Überlebensrate bei der Ein-Schritt-Methode bei Rinderembryonen höher (BIELANSKY et al. 1985). MAPLETOFT et al. (1987) verglichen die Ein-Schritt-Methode mit dem schrittweisen Ausverdünnen mit Sucrose bei Mäuseembryonen und LANDSVERK et al. (1992) und ARRESEIGOR et al. (1998) bei Rinderembryonen. Die zeitaufwendigere Methode in drei Schritten hatte keine Vorteile gegenüber der in einem Schritt. Die Überlebensraten nach dem Ausverdünnen mit Sucrose in einem Schritt bei Rinderembryonen sind in Tabelle 13 dargestellt. THONON et al. (1995) froren in vitro produzierte Rinderembryonen in einer 10% Glycerinund 0,25 M Sucrose-Lösung ein und verdünnten sie entweder in einem Schritt mit 0,25 M Sucrose oder in 4 Schritten ohne Sucrose aus. Sie stellten eine deutliche Steigerung der in vitro-Überlebensrate beim schrittweisen Ausverdünnen fest. 69 Tab.12: Überlebensraten von Embryonen nach konventionellem Tiefgefrieren und schrittweisem Ausverdünnen mit Sucrose Autoren Spezies GlycerinAusKonzen- verdünnungstration schritte 1,0 M 3 SucroseKonzentration 0,5 M Überlebensraten NIEMANN et al. 1981a Rind NIEMANN et al. 1982 Rind 1,0 M 3 0,5 M MAPLETOFT et al. 1987 Maus 1,5 M 3 1,0 M DEL CAMPO et al. 1990 Rind 1,5 M 3 0,3 M FALGE et al. 1990 Rind 1,4 M 3 0,7 M 83,3% ÜR (nach 24 h IVC) 37,2% ÜR (nach 24 h IVC) 79,0% ÜR (nach 24 h IVC) 49,0% TR LANDSVERK et al. 1992 Rind 1,4 M 3 0,25 M 44,0% TR LANGE 1995 Rind 1,4 M 3 - 48,9% TR VAN WAGTENDONK-DE LEEUW et al. 1997 ARRESEIGOR et al. 1998 Rind 1,4 M 3 0,3 M 45,1% TR Rind 1,4 M 3 0,3 M 45,9% TR Abkürzungen: TR = Trächtigkeitsrate ÜR = Überlebensrate IVC = in vitro-Kultur 41,7%TR 70 Tab.13: Überlebensraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren und Ausverdünnen in einem Schritt mit Sucrose Autoren RENARD et al. 1983 GlycerinSucroseÜberlebensKonzentration Konzentration raten 1,5 M 0,25 M 70,9% ÜR Bemerkungen nach 48 h IVC MASSIP u. VAN DER ZWALMEN 1984 BIELANSKY et al. 1986 1,36 M 1M 38,0%TR 1,5 M 1M 32,0% ÜR DEL CAMPO et al. 1990 1,5 M 1,0, 0,5 bzw. 0,3 M 67,0, 72,0 bzw. nach 24 h IVC 58,0% ÜR SUZUKI et al. 1990 1,4 M 0,4 bzw. 0,8 M 82,0 bzw. 88,0% ÜR HRUSKA 1991 1,5 M 1,1 M 49,0%TR Landsverk et al. 1992 1,4 M 1M 63,0%TR ARRESEIGOR et al. 1998 1,4 M 1M 47,2%TR Abkürzungen: ÜR = Überlebensrate TR = Trächtigkeitsrate IVC = in vitro-Kultur nach 24 h IVC nach 24 h IVC 71 2.3.5.2. One-Step-Methode Eine weitere Vereinfachung des Ausverdünnens ist die von LEIBO (1983) und RENARD et al. (1983) vorgestellte One-Step-Methode. Bei dieser Methode wird der in Glycerin eingefrorene Embryo in der Paillette vor dem Transfer ausverdünnt. CHUPIN et al. (1984) und HOOGENKAMP (1984) zogen in der Paillette vor dem Tiefgefrieren je drei Säulen auf. Die mittlere Säule bestand aus der Glycerin-Lösung mit dem Embryo. Sie war durch je eine Luftblase von den äußeren Säulen getrennt. Diese äußeren Säulen bestanden entweder beide aus einer Sucrose-Lösung oder eine aus Sucrose-Lösung und die andere aus Medium. CHUPIN et al. (1984) konnten zwischen den Trächtigkeitsraten nach Direkttransfer bei den beiden Varianten keinen signifikanten Unterschied feststellen. HOOGENKAMP (1984) erzielte mit Embryonen in Pailletten, die zwei Säulen Sucrose enthielten, eine höhere Trächtigkeitsrate (46%) als mit Embryonen in Pailletten, die eine Säule Medium und eine Säule Sucrose enthielten (21%). SCHUBERTH (1984) und PAVEL (1985) wählten Pailletten mit unterschiedlichen Anteilen des Einfriermediums mit Glycerin und Embryo und des Ausverdünnungsmediums mit Sucrose. Sie verwendeten Pailletten, in denen Glycerin- und Sucroselösung im Verhältnis 1:9 oder 1:2 aufgezogen wurden. SCHUBERTH (1984) erreichten mit Rinderembryonen, die in Pailletten mit dem Verhältnis 1:2 (1 Anteil Glycerin- und 2 Anteile Sucrose-Lösung) tiefgefroren wurden, nach Transfer mit 52,9% eine höhere Trächtigkeitsrate als solche, die in Pailletten mit dem Verhältnis 1:9 tiefgefroren wurden (31,3% Trächtigkeitsrate). PAVEL (1985) hingegen erhielt mit der Paillettenfüllung im Verhältnis 1:9 (1 Anteil Glycerin- und 9 Anteile SucroseLösung) mit 47% eine höhere Trächtigkeitsrate als mit einer Paillettenfüllung im Verhältnis 1:2 (31%). CSEH et al. (1994) froren ebenfalls Rinderembryonen in Pailletten mit einer Füllung im Verhältnis Glycerin : Sucrose-Lösung von 1:9 ein. Nach Transfer der Embryonen erzielten sie eine Trächtigkeitsrate von 38%. Tabelle 14 zeigt Überlebensraten bei Rinderembryonen, die mit der One-Step-Methode kryokonserviert wurden. PAVEL (1985) und NOHNER (1986) warteten nach dem Auftauen und Schütteln der Pailletten zur Durchmischung der Medien bis zum Transfer unterschiedlich 72 lange, um den Einfluß der Zeit, die die Embryonen dem Gemisch der beiden Medien bei 37°C ausgesetzt waren, zu untersuchen. Bei PAVEL (1985) betrug nach einer Wartezeit von weniger als 10 min die Trächtigkeitsrate nur 18,5%. Sie stieg nach einer Wartezeit von mehr als 10 min auf 100% an. NOHNER (1986) hingegen stellte fest, daß mit steigender Wartezeit nach dem Ausverdünnen die Trächtigkeitsergebnisse sanken. So betrugen sie bei 5 - 15 min Wartezeit noch 44,4% hingegen bei 30 - 60 min Wartezeit nur 28,6%. NIBART u. HUMBLOT (1997) fügten der 1,5 M Glycerin-Lösung mit Embryo 0,25 M Sucrose vor dem Tiefgefrieren hinzu und kühlten langsam bis -25°C und setzten die Pailletten dann in flüssigen Stickstoff um. Der Transfer direkt nach dem Auftauen ergab eine Trächtigkeitsrate von 48,5%. Obwohl bei Feldversuchen mit der One-Step-Methode Trächtigkeitsraten von ca. 25% bis über 45% erreicht werden konnten, wurde sie beim kommerziellen Embryotransfer nicht im großen Rahmen eingesetzt (VOELKEL u. HU 1992a; STREICHER 1998). 73 Tab.14: Trächtigkeitsraten von Rinderembryonen nach der One-Step-Methode Autoren GlycerinKonzenTration 1,5 M SucroseKonzentration 1,08 M Trächtigkeitsraten RENARD et al. 1983 CHUPIN et al. 1984 HOOGENKAMP 1984 LEIBO 1984 1,5 M 0,25 M 46,8% 1,4 M 0,25 M 41,4% 1,4 M 0,3 M 46,0% 1,5 M 1,08 M 26,0% SCHUBERTH 1984 1,0 M 0,5 M 31,3 bzw. 52,9% PAVEL 1985 1,0 M 0,5 M 47,0 bzw. 31,0% LEIBO 1986 1,5 M 1,08 M 42,4% LANDSVERK et al. 1992 CSEH et al. 1994 1,4 M 1,0 M 63,0% 1,4 M 1,0 M 38,0% MOORE 1994 1,4 M 0,6 M 53,0% LEIBO 1983 Bemerkungen 36,7% verschiedene Füllungen der Paillette Volumenverhältnis Glycerin : Sucrose in Paillette 1:9 bzw. 1:2 Volumenverhältnis Glycerin : Sucrose in Paillette 1:9 bzw. 1:2 0,7% BSA (bovine serum albumin) in Gefrierlösung Filter auf halber Länge der Paillette 74 2.3.5.3. Direktes Ausverdünnen von Ethylenglykol Ethylenglykol hat den Vorteil bei höheren Temperaturen eine weitaus geringere toxische Wirkung als Glycerin zu haben. Außerdem diffundiert Ethylenglykol viel schneller als Glycerin durch die Zellmembranen. VOELKEL u. HU (1992a) verglichen die in vitro-Überlebensraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren in vier verschiedenen Kryoprotektiva und direktem Ausverdünnen nach Auftauen in PBS. Die Überlebensraten von Embryonen in Ethylenglykol waren denen in Glycerin, DMSO und Propanediol überlegen. Das aufwendige schrittweise Ausverdünnen des Kryoprotektivums nach dem Auftauen kann entfallen. Es besteht die Möglichkeit, den Embryo nach dem Auftauen direkt zu übertragen (JANOWITZ u. GÖRLACH 1994). Nach Direkttransfer von in Ethylenglykol tiefgefrorenen Embryonen erreichte LANGE (1995) höhere Trächtigkeitsraten (58,2%) als mit Glycerin tiefgefrorenen Embryonen, die schrittweise mit Sucrose aufgetaut wurden (48,9% TR). In Untersuchungen von ARRESEIGOR et al. (1998) entsprachen die Trächtigkeitsraten nach Direkttransfer von Rinderembryonen mit Ethylenglykol denen mit Glycerin tiefgefrorenen Embryonen, die in drei Schritten oder einem Schritt mit Sucrose ausverdünnt worden waren (47,4% TR gegenüber 45,9 bzw. 47,2% TR). DOCHI et al. (1995) und NIBART u. HUMBLOT (1997) übertrugen sowohl in Ethylenglykol tiefgefrorene Rinderembryonen wie auch in 1,5 M Glycerin + 0,25 M Sucrose tiefgefrorene Embryonen direkt. Die Trächtigkeitsraten waren bei beiden Methoden gleich. Beim Tiefgefrieren von in vitro produzierten Rinderembryonen in 3,6 M Ethylenglykol mit anschließendem Direkttransfer erzielten SOMMERFELD u. NIEMANN (1999) mit expandierten Tag 7-Blastozysten eine Trächtigkeitsrate von 43,5%. VOELKEL u. HU (1992a) und LANGE (1994) zogen in Pailletten drei Säulen auf. Die mittlere bestand aus Ethylenglykol und Embryo, die beiden äußeren, durch eine Luftblase von der mittleren Säule getrennt, aus PBS. Das PBS hat dabei zwei Funktionen. Es soll das Ethylenglykol vom Embryo waschen und dafür Sorge tragen, daß ein geringeres Volumen an 75 Kryoprotektivum-Lösung in den Uterus des Empfängers gelangt und somit lokale Effekte auf das Endometrium reduziert werden. Die Vorteile des Direkttransfers mit Ethylenglykol liegen wie beim One-Step-Verfahren in der Zeitersparnis und darin, daß ein Minimum an Ausrüstung benötigt wird. Einen Überblick über die Überlebensraten von in Ethylenglykol konventionell tiefgefrorenen Rinderembryonen nach Direkttransfer gibt Tabelle 15. Auch bei der Vitrifikation von in vitro produzierten Rinderembryonen in einer Lösung, die Ethylenglykol enthält, ist ein direktes Ausverdünnen nach dem Auftauen möglich. Dies zeigten SAHA et al. (1994) mit einer Vitrifikationslösung bestehend aus 40% Ethylenglykol und 0,3 M Sucrose und MAHMOUDZADEH et al. (1995) mit einer Lösung bestehend aus 40% Ethylenglykol, 18% Ficoll und 10,26% Sucrose. Mit in vitro produzierten Rinderembryonen, die in einer Lösung mit 25% Ethylenglykol und 25% DMSO vitrifiziert wurden, erzielte man nach Direkttransfer eine Trächtigkeitsrate von 30% (LANE et al. 1998). KUWAYAMA et al. (1994a) vitrifizierten in vitro produzierte Rinderembryonen in einer Lösung mit 30% Ethylenglykol und 1 M Sucrose und anschließender Ausverdünnung mit 0,5 M Sucrose in der Paillette. Durch Zugabe von Eigelb zum Ausverdünnungsmedium konnten die in vitro-Überlebensraten verbessert werden. Nach dem Direkttransfer von 5 Blastozysten auf Empfängertiere konnten 3 Trächtigkeiten erzielt werden. 76 Tab.15: Trächtigkeitssraten von Rinderembryonen nach konventionellem Tiefgefrieren mit Ethylenglykol und Direkttransfer Autoren EthylenglykolKonzentration Trächtigkeitsraten Auftaumethode VOELKEL u. HU 1992a 1,5 M 39,0% 10 sec in 30°C Wasserbad VOELKEL u. HU 1992b 1,5 M 50,0% 30°C Wasserbad JANOWITZ u. GÖRLACH 1994 1,5 M 72,0% LANGE 1994 1,5 M 61,5% 10 sec in 30°C Wasserbad McINTOSH u. HAZELEGER 1994 1,5 M 59,0% Wasserbad bei 20°C BRACKE et al. 1995 1,5 M 57,7% Wasserbad bei 20-30°C DOCHI et al. 1995 1,8 M 69,0% 37°C Wasserbad JANOWITZ u. HERMANNS 1995 1,5 M 55,8% 5-10 sec in Luft, dann 20 sec in 30°C Wasserbad LANGE 1995 1,5 M 58,2% 10 sec in 30°C Wasserbad KLING 1997 1,5 M 50,77% NIBART u. HUMBLOT 1997 1,5 M 50,5% 10 sec in Luft, 10-20 sec in 30°C Wasserbad 10 sec in Luft, dann 20 sec in 20-25°C Wasserbad SOMMERFELD u. NIEMANN 1999 3,6 M 43,5% ARRESEIGOR et al. 1998 1,5 M 47,4% 1 min bei Raumtemp. im Wasserbad, (in vitro produzierte Embryonen) für 10 sec in 30°C Wasserbad 77 2.4. Überlebens- und Entwicklungsraten von in vivo gewonnenen und in vitro produzierten Rinderembryonen 1982 wurde das erste Kalb aus in vitro-Fertilisation (BRACKETT et al. 1982) und 1987 das erste Kalb aus einer tiefgefrorenen, in vitro produzierten Rinderblastozyste geboren (FUKUDA et al. 1990). Doch die Trächtigkeitsraten von in vitro produzierten Embryonen nach Kryokonservierung sind weiterhin niedriger als die von in vivo gewonnenen Embryonen nach Kryokonservierung. Es stellte sich heraus, daß die Tiefgefrierverfahren, die für in vivo gewonnene Embryonen entwickelt wurden, nicht auf in vitro produzierte Embryonen übertragen werden können. In vitro produzierte Embryonen, besonders kompakte Morulae, zeigen eine extreme Empfindlichkeit gegenüber langsamem Kühlen (MAHMOUDZADEH et al. 1994). Daher müssen die Verfahren den Anforderungen der in vitro produzierten Embryonen angepaßt werden, um die Überlebensraten nach dem Auftauen zu erhöhen. Die Gründe für die größere Gefriersensibilität werden in erheblichen Unterschieden zwischen in vitro produzierten und in vivo gewonnenen Embryonen bei morphologischen und biochemischen Eigenschaften vermutet (LEIBO u. LOSKUTOFF 1993; MASSIP et al. 1995a). Die Zell-zu-Zell-Kontakte der ICM-Zellen (ICM = inner cell mass) von Embryonen nach in vivo-Fertilisation sind fester als bei solchen aus in vitro-Fertilisation. Auch die Anzahl der ICM-Zellen beim Schlüpfen der Blastozysten nach in vivo-Fertilisation ist größer als nach in vitro-Kultur. Beides könnte die niedrigeren Trächtigkeitsraten von Embryonen nach in vitroFertilisation erklären (IWASAKI et al. 1990; WRIGHT u. ELLINGTON 1995). DINNYES et al. (1996) ermittelten bei in vitro produzierten Embryonen weniger und kürzere Verbindungskomplexe zwischen den Zellen als bei in vivo gewonnenen Embryonen. Gleichfalls zeigten die von ihnen untersuchten in vitro produzierten Embryonen meist mehr Vakuolen und eine deutlich geringere Kompaktheit als die untersuchten in vivo gewonnenen Embryonen. Bei in vitro produzierten 8-Zellembryonen vom Rind erschienen die Blastomeren bei Untersuchung von MASSIP et al. (1995a) unregelmäßig, und auch die Morulae waren weniger kompakt als die in vivo gewonnenen Morulae. Die in vitro produzierten Blastozysten hatten 78 ein dunkles Erscheinungsbild mit unregelmäßigen Formen, während die in vivo gewonnenen Blastozysten eine gut definierte innere Zellmasse zeigten. OHBOSHI et al. (1995) konnten mit Ausnahme beim rauhen endoplasmatischen Retikulum (rER) keine großen Unterschiede in der Ultrastruktur zytoplasmatischer Organellen von in vivo gewonnenen und in vitro produzierten Blastozysten entdecken. Das rER war im Vergleich zu den in vivo gewonnenen Embryonen bei den in vitro produzierten Embryonen nicht ausreichend entwickelt. Dies kann von Nachteil für die Entwicklung sein, denn das rER ist an der Proteinsynthese der Zellen beteiligt. Nach POLLARD u. LEIBO (1993) sinken in vivo gewonnene Morulae, wenn sie in einer 2,35 M Sucrose-Lösung suspendiert sind, auf den Boden der Kulturschale ab. Ihre Dichte liegt über 1,30. Im Gegensatz dazu schwimmen in vitro produzierte Morulae auch in SucroseLösung von 1,6 M und mehr. Ihre Dichte liegt bei nur 1,14. Eine mögliche Erklärung dafür ist, daß das Lipid-Protein-Verhältnis bei in vitro produzierten Embryonen größer ist. LEIBO et al. (1995) halten einen erhöhten Anteil intrazellulärer Lipide zumindest teilweise verantwortlich für die größere Kühl- und Tiefgefriersensibilität, die für in vitro produzierte Embryonen im Morulastadium charakteristisch ist. DIEZ et al. (1996) und USHIJIMA et al. (1996) entfernten intrazelluläre Lipide aus Zygoten und konnten keinen abträglichen Effekt auf die in vitro- und in vivo-Überlebensraten von Rinderembryonen feststellen. Jedoch verbesserte sich die Gefriertoleranz der in vitro produzierten Embryonen. Ein weiteres biochemisches Merkmal, in dem sich in vivo gewonnene und in vitro produzierte Embryonen unterscheiden, ist die Zeitdauer bis zur enzymatischen Auflösung der Zona pellucida durch Pronase. Dieser Vorgang dauert bei in vivo gewonnenen Embryonen länger als 320 sec, bei in vitro produzierten Embryonen hingegen nur ca. 130 sec (POLLARD u. LEIBO 1993). MASSIP et al. (1995a) vermuteten einen Einfluß auf die Permeabilität der Zona gegenüber Wasser und Kryoprotektiva durch diese Eigenschaft. Der Metabolismus von in vitro produzierten und in vivo gewonnenen Rinderembryonen ist ähnlich, jedoch zeigen in vitro produzierte Embryonen höhere metabolische Aktivität und im Gegensatz zu in vivo gewonnenen Embryonen eine Produktion von Lactat. Die höhere metabolische Aktivität der Embryonen im in vitro-Produktionssystem deuten LUCAS-HAHN u. ECKERT (1996) als eine Streßantwort, die jedoch keine irreversiblen Schäden hinterläßt. 79 Nicht nur die Verhältnisse in den Zellen sondern auch Faktoren in der Umgebung der Embryonen können einen Einfluß auf die Überlebensfähigkeit haben. Einige dieser Faktoren sind vergleichend in Tabelle 16 aufgeführt. Tab.16: Vergleich der Umgebung von präimplantatorischen Embryonalstadien in vivo und in vitro (zitiert nach MASSIP et al. (1995a), modifiziert nach RIEGER u. BETTERIDGE (1989)) in vivo keine Temperaturschwankungen in vitro thermischer Schock keine Lichteinwirkung Exposition im Tages- oder mikroskopischen Licht kontrollierte 02 und CO2-Spannung direkte Exposition in atmosphärischem Gas physiologisches Volumen der großes Volumen an umgebender umgebenden Genitalsekrete Flüssigkeit permanenter, dynamischer Austausch statische Kulturbedingungen mit zwischen Embryo und Mutter Mangel an Metaboliten Bei der Embryonalentwicklung bis Tag 6 in vivo in der Kuh oder in vitro mit Eileiter-Zellkultur konnten keine Unterschiede in der Anzahl der Zellen oder in der Anzahl als transfertauglich klassifizierter Embryonen festgestellt werden (WRIGHT u. ELLINGTON 1995). Trotzdem waren die Trächtigkeitsraten nach Transfer von Embryonen ohne Tiefgefrierung für in vivo gewonnene Embryonen höher (79%) als für in vitro produzierte Embryonen (37%). Die embryonale oder fetale Mortalität war für in vivo gewonnene Embryonen Klasse 1 und 2 und in vitro produzierte Embryonen der Klasse 1 ähnlich. Bei in vitro produzierten Embryonen der Klasse 2 war sie deutlich erhöht (FARIN u. FARIN 1995). POLLARD u. LEIBO (1993; 1994) stellten fest, daß fast alle in vivo gewonnenen Morulae sich nach langsamem Kühlen bis 0°C zu Blastozysten entwickelten, hingegen keine der in vitro produzierten Morulae die Kühlung unter 15°C überlebten. Bei den in vitro produzierten 80 Blastozysten überlebten 60% eine langsame Kühlung bis auf 0°C. In vivo gewonnene Morulae sind widerstandsfähiger gegenüber Kühlung als in vitro produzierte Morulae. BRACKETT u. ZUELKE (1993) erzielten bessere Ergebnisse beim Transfer, wenn sie die in vitro produzierten Morulae nach dem Tiefgefrieren für mindestens 4 h kultivierten. Bei der Analyse eines kommerziellen IVF-Programms über 2,5 Jahre erhielten HASLER et al. (1995) beim konventionellen Tiefgefrieren von Rinderembryonen mit 10% Glycerin, ausverdünnt in vier Schritten Trächtigkeitsraten von 76% bei frischen und von 67% bei tiefgefrorenen in vivo gewonnenen Embryonen. Bei frischen Tag 7- bzw. Tag 8-in vitro produzierten Embryonen lagen die Trächtigkeitsraten bei 59 bzw. 48%. Am niedrigsten war die Trächtigkeitsrate bei tiefgefrorenen Tag 7-in vitro produzierten Embryonen (42%). PAVASUTHIPAISIT et al. (1993) froren in vitro produzierte Embryonen langsam in 1,5 M Glycerin ein und verdünnten sie nach dem Auftauen in 0,5 M Sucrose aus. Mit Trächtigkeitsraten von 64% bei frühen Blastozysten, 45% bei kompakten Morulae und 33% bei Blastozysten hielten sie diese Kryokonservierungsmethode ähnlich wie bei in vivo gewonnenen Embryonen auch für in vitro produzierte Embryonen geeignet. LEIBO u. LOSKUTOFF (1993) beobachteten bei in vivo gewonnenen Embryonen eine maximale Trächtigkeitsrate, wenn Donor und Empfänger synchron waren. Hingegen waren die Trächtigkeitsraten bei in vitro produzierten Embryonen am höchsten, wenn das Embryonenalter dem Zyklusstand des Empfängers ca. einen Tag voraus war. Nach konventionellem Tiefgefrieren und in vitro-Kultur erhielten LEIBO u. LOSKUTOFF (1993) eine Schlupfrate von 80% bei in vivo gewonnenen aber nur 20% bei in vitro produzierten Embryonen. Nach der Vitrifikation hingegen schlüpften 80% der in vitro produzierten Embryonen. Unabhängig vom Vitrifikationsmedium zeigten in vitro produzierte Embryonen im Gegensatz zu in vivo gewonnenen Embryonen eine bessere Ultrastruktur nach der Vitrifikation. Da in vitro produzierte Embryonen andere morphologische und biochemische Eigenschaften besitzen als in vivo gewonnene Embryonen, schlußfolgerten MASSIP et al. (1995a), daß es 81 notwendig sei, die weitgehend standardisierten Kryokonservierungsmethoden für in vivo gewonnene Embryonen den Anforderungen von in vitro produzierten Embryonen anzupassen. Dies kann durch eine Erhöhung der Zahl der Equilibrierungsschritte und eine Anpassung von Zeit und Temperatur der Equilibrierung erfolgen und die Überlebensraten von in vitro produzierten Embryonen nach dem Auftauen erhöhen. THONON et al. (1995) verglichen die Überlebensraten von in vitro produzierten Embryonen beim konventionellen Tiefgefrieren, in dem sie zum einen die Embryonen in einem Schritt in 10% Glycerin equilibrierten und in einem Schritt mit 0,25 M Sucrose ausverdünnten, zum anderen 4 Schritte für die Equilibrierung und für das Ausverdünnen (ohne Sucrose) gebrauchten. Nach schrittweisem Hinzufügen und Ausverdünnen des Glycerins wurde eine deutliche Steigerung der in vitro-Überlebensraten der in vitro produzierten Embryonen erzielt. VAJTA et al. (1996) wendeten bei der Vitrifikation in vitro produzierter Embryonen eine modifizierte 2-stufige Methode an. Zunächst wurden die Embryonen bei 20-22°C für 60 sec in einer 50% Vitrifikationslösung (12,5% Ethylenglykol und 12,5% DMSO) equilibriert. Anschließend wurden sie bei nur 4°C der 100% Vitrifikationslösung (25% Ethylenglykol und 25% DMSO) für 20 sec ausgesetzt. Aus den guten Ergebnissen (63-69% Schlupfraten) schlußfolgerten sie, daß eine Inkubation von in vitro produzierten Embryonen in Ethylenglykol / DMSO bei niedrigen Temperaturen (4°C) notwendig ist. Bei in vivo gewonnenen Embryonen hielten sie dies für nicht notwendig. Die OPS (open pulled straw) -Methode ist ein weiterer Schritt, die höhere Kühlsensibilität von in vitro produzierten Embryonen zu überwinden. Die Kühlschäden werden durch sehr hohe Kühlraten verringert und toxische Effekte durch nur kurze Exposition der Embryonen in Vitrifikationslösungen minimiert. Die Schlupfraten von in vitro produzierten Rinderembryonen (d6 und d7) lagen nach 48 bzw. 72h in vitro-Kultur bei 94 bzw. 70%. Nach Transfer von Rinderblastozysten, die im Oozyten- und Blastozystenstadium mit der OPS-Methode vitrifiziert wurden, waren 3 von 14 Empfängern tragend (VAJTA et al. 1998). LEWIS et al. (1999) vitrifizierten in vitro produzierte Rinderembryonen sehr guter Qualität mit der OPS-Methode. Nach Ausverdünnen in der Paillette und Transfer von zwei Embryonen pro Empfänger erzielten sie eine Trächtigkeitsrate von 64%. 82 3. Material und Methoden 3.1. Datenmaterial Für die Auswertung der Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit der verschiedenen Einflußfaktoren wurden die Daten der Transfers von 1066 kryokonservierten und aufgetauten Rinderembryonen und deren Empfängertiere verwendet. Diese tiefgefrorenen / aufgetauten Embryonen sind von Oktober 1996 bis Juni 1998 vom Embryo-Transfer-Team der Rinderunion West, Kleve, im Rahmen eines kommerziellen Embryotransferprogramms übertragen worden. Die hier verwendeten Daten wurden dem jeweiligen Spülprotokoll, dem Verschlußstick der Paillette bei der Kryokonservierung und dem Transferprotokoll entnommen. Dort war jeweils dokumentiert: • auf dem Spülprotokoll − Protokollnummer − Datum der Spülung − Besitzer Spendertier − Anpaarung − laufende Nummer des Embryos aus dieser Spülung − Entwicklungsstadium des Embryos − Embryonenqualität − verwendetes Kryoprotektivum − Anordnung der Flüssigkeitssäulen in der Paillette bei Verwendung von Ethylenglykol − Gefriergerät 83 • auf dem Verschlußstück der Paillette − Datum Kryokonservierung − Besitzer Spendertier − Anpaarung − Spülprotokollnummer − Kryoprotektivum − Entwicklungsstadium Embryo − Embryonenqualität − laufende Nummer des Embryos aus der jeweiligen Spülung • auf dem Transferprotokoll − Transferdatum − Besitzer Empfängertiere − Empfängertier (Rind oder Kuh) − Ohrmarkennummer Empfängertier − Empfängerqualität − Anpaarung − Embryonenqualität vor und nach der Kryokonservierung − Trächtigkeitsergebnisse 84 3.2. Spendertiere Die Spender in diesen ET-Programmen gehörten überwiegend zur Rasse „Deutsche Schwarzbunte“ aber auch zur Rasse „Deutsche Rotbunte“. Es wurden überwiegend Kühe, aber auch Jungrinder gespült. Bei Kühen, die als Spender verwendet wurden, fand vor Einleitung der Superovulation eine gynäkologische Untersuchung statt, die keine von der Norm abweichenden Befunde (z.B. Endometritiden, Zysten etc.) ergeben durfte. Voraussetzungen für die Spülung bei Jungrindern waren ein regelmäßiger Zyklus und eine entwicklungsbedingte Größe, die eine manuelle transrektale Manipulation erlaubte. 3.2.1. Superovulation und künstliche Besamung Nach einer meistens natürlichen oder auch synchronisierten, durch Prostaglandin-Injektion (2 ml Pronilen, Intervet, Tönisvorst) induzierten Brunst wurde zwischen dem 8. und 14. Zyklustag mit der Superovulationsbehandlung begonnen (Abb.4). Dazu wurde den Spendern 4 Tage lang täglich morgens und abends FSH (Folltropin, Vetrepharm, Kanada) in abfallenden Dosierungen injiziert. Dabei unterschieden sich die Superovulationsregimes von Kühen und Rindern hinsichtlich der Dosierung. Beide sind nachfolgend aufgeführt. Am 4. Tag der Behandlung wurde jeweils morgens und abends zusätzlich zur FSH-Injektion ein Prostaglandin (2,0 ml Pronilen, Fa. Intervet) zur Auslösung der superovulatorischen Brunst injiziert. Die Spender wurden ca. 36 Stunden nach der letzten FSH-Injektion beginnend und nur bei deutlicher Brunst besamt. Dies geschah 3 x im Abstand von ca. 12 Stunden. 85 Abb.4: Vorbereitungsplan für den ET Spenderkühe (insges. 400 mg FSH / Superovulation) Spenderrinder (insges. 280 mg FSH / Superovulation) Tag 1 morgens abends 3,5 ml Folltropin 3,5 ml Folltropin 2,5 ml Folltropin 2,5 ml Folltropin Tag 2 morgens abends 3,0 ml Folltropin 3,0 ml Folltropin 2,0 ml Folltropin 2,0 ml Folltropin Tag 3 morgens abends 2,0 ml Folltropin 2,0 ml Folltropin 1,5 ml Folltropin 1,5 ml Folltropin Tag 4 morgens 1,5 ml Folltropin + 2,0 ml Pronilen 1,5 ml Folltropin + 2,0 ml Pronilen 1,0 ml Folltropin + 2,0 ml Pronilen 1,0 ml Folltropin + 2,0 ml Pronilen abends Tag 5 Tag 6 morgens abends 1. Besamung 2. Besamung 1. Besamung 2. Besamung Tag 7 morgens 3. Besamung 3. Besamung Spülung Spülung Tag 13 (Tag 7 nach 1.Besamung) 86 3.2.2. Spül- und Kulturmedium Zur Gewinnung der Embryonen wurde als Spülmedium das im Handel erhältliche DPBS (Dulbecco´s Phosphate Buffered Saline; Bio Whittaker, Belgium) verwendet. In 1000 ml Flaschen abgefüllt, wurde es zur Spülung auf ca. 30°C erwärmt. Diese Temperatur wurde auch während der Spülung im Stall in einem Wasserbad aufrechterhalten. Dem Spülmedium wurden 10 ml OCM (Emcare - Embryo holding solution, ImmunoChemical Products LTD) zugefügt, um das Kleben der Embryonen an Pipetten, Boden etc. zu verhindern. Als Kulturmedium wurde OCM (Emcare) ohne weitere Zugaben verwendet, das auf einer Wärmeplatte bei einer Temperatur von ca. 28°C warmgehalten wurde. 3.2.3. Gewinnung von Embryonen Die Spülungen der Spendertiere fanden ausschließlich im Stall des jeweiligen Besitzers statt. Dort wurde das Spülmedium in einer Styroporbox bei 30°C im Wasserbad warmgehalten. Der silikonisierte Spülkatheter (Modell Wörrlein, Nr.18, oder Modell Neustadt / Aisch, Nr.15) wurde unter rektaler Kontrolle durch Cervix und Uteruskörper in das kraniale Drittel des Uterushorns geschoben, dort durch Aufblasen des Ballons (12-18 cm3) fixiert und das Uterushorn gegen das Uteruslumen abgedichtet. I.d.R. wurden 240 ml Spülflüssigkeit pro Uterushorn eingegeben. Die einzelnen Fraktionen wurden in Spritzen aufgezogen und in der Reihenfolge 2 x 30 ml, 2 x 40 ml und 2 x 50 ml infundiert. Nach jeder Spritze wurde die zurücklaufende Flüssigkeit mit einer Spülflasche aufgefangen. Um die restliche Spülflüssigkeit zu gewinnen, wurde noch 1-2 x Luft insuffliert und das Uterushorn möglichst weit nach dorsal angehoben. 87 Bei der Spülung des zweiten Uterushorns wurde genauso verfahren. Die zuvor gewonnene Spülflüssigkeit wurde im Wasserbad bei ca. 30°C warmgehalten. Nach Beendigung der Spülung erhielten die Spender eine Prostaglandin-Injektion (2,5-3 ml â Pronilen , Intervet) zum Abbau der vorhandenen Gelbkörper und somit zur Einleitung der nächsten Brunst. 3.2.4. Aufsuchen und Beurteilung von Embryonen Die Spülflüssigkeit wurde mit einem Embryonenfilter (Fa. Emcon, USA) filtriert. Der Überstand wurde in eine Petrischale mit Zählgitter (∅ = 100 mm) gegossen und bei 10-facher Vergrößerung mit einem Stereomikroskop untersucht. Die Spülflüssigkeit eines jeden Uterushorns wurde getrennt gefiltert und untersucht. Die gefundenen Embryonen oder unbefruchteten Eizellen wurden mit Hilfe einer Insulinspritze und Unopette in eine kleine Petrischale (∅ = 35 mm) mit OCM (Emcare) umgesetzt. Anschließend wurden die unbefruchteten Eizellen von den Embryonen getrennt und die Embryonen in die einzelnen Qualitätsklassen eingeteilt. Dies geschah mit einem Stereomikroskop bei 40-facher Vergrößerung. Dabei richtete man sich nach der ADR-Empfehlung Nr.71 / Anlage 2 vom 10.04.1991 (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e.V., Bonn): ∗ Klasse 1 = sehr gute Qualität: − keine Veränderungen, scharfrandiger und kompakter Zellverband, helle Farbe, intakte Zona pellucida 88 ∗ Klasse 2 = gute Qualität: − wenig ausgestoßene bzw. degenerierte Blastomeren, scharfrandiger und kompakter Zellverband, helle Farbe, intakte Zona pellucida ∗ Klasse 3 = mäßige Qualität: − größerer Anteil ausgestoßener bzw. degenerierter Blastomeren, kleiner und noch kompakter Zellverband, helle bis dunkle Farbe, z.T. retardierte Entwicklung oder beschädigte Zona pellucida ∗ Klasse 4 = schlechte Qualität: − überwiegender Anteil degenerierter Blastomeren, vorwiegend lockerer Zellverband, häufig dunkle Farbe, z. T. stark retardierte Entwicklung oder beschädigte Zona pellucida (ohne Zona pellucida) Die Embryonen wurden hinsichtlich ihres Entwicklungsstadiums nach der Definition von LINDNER und WRIGHT (1983) eingeteilt: ∗ kompaktierte Morula (M): • Zusammenschluß der einzelnen Blastomeren zu einem kompakten Verband • embryonale Zellen nehmen 60-70% des Raums innerhalb der Zona pellucida ein ∗ beginnende Blastozyste (BB): • Embryo hat flüssigkeitsgefülltes Blastocoel gebildet, das weniger als die Hälfte des Volumens der Blastozyste einnimmt • embryonale Zellen nehmen 70-80% des Raums innerhalb der Zona pellucida ein 89 ∗ Blastozyste (B): • deutliche Differenzierung zwischen äußerer Trophoblastschicht und dunkleren, kompakten, inneren Zellmasse • deutliche Blastocoelbildung • glatte Abgrenzung zum nur noch schmalen perivitellinen Raum ∗ expandierte Blastozyste (EB): • Durchmesser des Embryos vergrößert sich bis auf das 1,5-fache mit gleichzeitiger Ausdünnung der Zona pellucida • die gewonnenen Embryonen sind in diesem Stadium oft kollabiert Zur Kryokonservierung wurden überwiegend und nach Möglichkeit nur Embryonen der Klasse 1 und 2 verwendet. Wenn jedoch nicht genügend Empfängertiere für den Frischtransfer zur Verfügung standen, mußten gelegentlich auch Embryonen schlechterer Qualität eingefroren werden. Vor der Konfektionierung wurden die Embryonen 10 x in OCM gewaschen. 90 3.3. Kryoprotektiva 3.3.1. Glycerin Die Embryonen wurden für 10 min auf einer Wärmeplatte bei 28°C in 10% Glycerin ä (Emcare , Immuno-Chemical-Products LTD) equilibriert. Anschließend wurden die Embryonen mit einer Insulinspritze und einem Verbindungsstück in eine weiße Paillette aufgezogen. Die Paillette enthielt durch Luftblasen getrennte, etwa gleich große Säulen (Abb.5). Die mittlere enthielt den Embryo. Abb.5: Füllung der Paillette bei Verwendung von Glycerin als Kryoprotektivum Stopfen Glycerin + Embryo Luftblase Glycerin Glycerin Verschlußstick 91 3.3.2. Ethylenglykol Die Pailletten wurden bei Verwendung von Ethylenglykol mit unterschiedlichen Volumina an Ethylenglykol-Lösung gefüllt, um den Einfluß der sich hieraus ergebenden unterschiedlichen Konzentrationen an Ethylenglykol, welches beim Direkttransfer in den Uterus des Empfängertieres gelangt, auf die Trächtigkeitsraten zu untersuchen. ä Die Embryonen wurden 10 min in 1,5 M Ethylenglykol (Emcare , ICP) equilibriert, anschließend in gelben Pailletten mit einer unterschiedlichen Anzahl an Säulen aufgezogen. 3.3.3. Säulenzahl in der Tiefgefrierpaillette bei Verwendung von Ethylenglykol − 3 Säulen: Zunächst wurde eine Säule mit Kulturmedium aufgezogen und nur durch eine Luftblase von der nachfolgenden Säule mit dem Embryo in Ethylenglykol-TG-Medium getrennt (Abb.6). Wiederum durch eine Luftblase getrennt, wurde nochmals Kulturmedium aufgezogen. Das Verhältnis von Ethylenglykol-TG-Medium zu Kulturmedium betrug bei Pailletten mit drei und vier Säulen ca. 1:2. 92 Abb.6: Füllung der Paillette mit drei Säulen bei Verwendung von Ethylenglycol als Kryoprotektivum Ethylenglykol + Embryo Stopfen Luftblase OCM OCM Verschlußstick − 4 Säulen: Zunächst wurde eine Säule mit OCM, dann durch eine Luftblase getrennt eine nur wenige mm lange Säule des Ethylenglykol-TG-Medium aufgezogen (Abb.7). Wiederum durch eine Luftblase getrennt, folgten dann Ethylenglykol-TG-Medium mit dem Embryo und Kulturmedium. Bei der Variante mit drei Säulen wurden die Paillettenwände vor dem Aufziehen der Säule mit Ethylenglykol-TG-Medium nur von OCM benetzt. Dadurch konnte es zur Verdünnung des Ethylenglykol-TG-Mediums und damit zur Verringerung der Ethylenglykol-Konzentration kommen. Durch das Aufziehen einer kurzen Säule mit Ethylenglykol-TG-Medium bei der Variante mit vier Säulen wurden die Paillettenwände mit Ethylenglykol-TG-Medium gewaschen. Damit wurde sichergestellt, daß das den Embryo umgebende Ethylenglykol-TG-Medium eine Endkonzentration von 1,5 M Ethylenglykol aufwies. 93 Abb.7: Füllung der Paillette mit vier Säulen bei Verwendung von Ethylenglykol als Kryoprotektivum Ethylenglykol + Embryo Stopfen Luftblase OCM Ethylenglykol OCM Verschlußstick − 5 Säulen: Hierbei bestand die mittlere Säule aus Ethylenglykol-TG-Medium und Embryo, durch Luftblasen von den beidseits gelegenen Säulen Ethylenglykol-TG-Medium getrennt, die ebenfalls durch Luftblasen von den äußeren OCM-Säulen getrennt waren (Abb.8). Das Verhältnis von Ethylenglykol-TG-Medium zum Kulturmedium betrug hier ca. 3:2. Abb.8: Füllung der Paillette mit fünf Säulen bei Verwendung von Ethylenglykol als Kryoprotektivum Ethylenglykol + Embryo OCM Stopfen Luftblase Ethylenglykol OCM Ethylenglykol Verschlußstick 94 3.4. Tiefgefriervorgang Die Pailletten mit Embryo in Glycerin-TG-Medium wurden bei +4°C in das Gefriergerät gegeben und mit -1°C/min auf -6°C gekühlt. Pailletten mit Embryo in Ethylenglykol-TG-Medium wurden direkt bei -6°C in das Gefriergerät eingesetzt. Anschließend wurde sowohl bei Verwendung von Glycerin als auch von Ethylenglykol mit Hilfe einer in flüssigem Stickstoff vorgekühlten Pinzette das Seeding ausgelöst. Die Haltezeit betrug 5 min und anschließend wurde mit -0,5°C/min auf -32,5°C heruntergekühlt. Dann erfolgte das Umsetzen in flüssigen Stickstoff. 3.4.1. Tiefgefrieren auf Alkoholbasis Für das Tiefgefrieren im Alkoholbad stand ein computergesteuertes Gerät der Firma „Haake“ mit Alkoholbad (SK 91), Programmgeber (PG 20) und Computer (F 53) zur Verfügung. 3.4.2. Tiefgefrieren auf Stickstoffbasis Dieses erfolgte mit dem Gefriergerät „Cryocell 1200“ der Firma „Sylab“, das auf einen Stickstoffcontainer aufgesetzt wurde. 95 3.5. Auftau- und Ausverdünnungsvorgang Die Paillette mit dem Embryo wurde dem Stickstoffbehälter entnommen und für 10 sec in der Luft und für 15 sec im Wasserbad bei 30°C aufgetaut. 3.5.1. Glycerin 3.5.1.1. 3 Ausverdünnungsschritte (Gly-3) Zum Ausverdünnen wurde das Embryo Thawing System 1234 von emcare verwendet: ∗ Auftaulösung 1 (6% Gly + 0,3 M Suc) ∗ Auftaulösung 2 (3% Gly + 0,3 M Suc) ∗ Auftaulösung 3 (0,3 M Suc) Der Embryo wurde unter mikroskopischer Kontrolle aus der Paillette in eine kleine Petrischale überführt und in den einzelnen Auftauschritten in die jeweilige Auftaulösung gesetzt, dort 5 min belassen und anschließend in die nächste Auftaulösung umgesetzt. Anschließend wurden 5 min abgewartet, dann wurde der Embryo in OCM umgesetzt, die Qualität beurteilt und der Embryo mit Kulturmedium zum Transfer in einer Paillette aufgezogen. Die Handhabung der Embryonen erfolgte mit einer Insulinspritze und aufgesetzter Unopette. 3.5.1.2. 1 Ausverdünnungsschritt (Gly-1) Der Inhalt der Paillette wurde in eine Petrischale entleert, der Embryo in eine 0,5 M SucrosePBS-Lösung von emcare umgesetzt. 96 Nach 5 min wurde der Embryo in OCM umgesetzt, die Qualiät beurteilt und der Embryo für den Transfer vorbereitet. 3.5.2. Ethylenglykol 3.5.2.1. Direkttransfer (EG/DT) Der Embryo verblieb nach dem Auftauen in der Einfrierpaillette und wurde ohne vorherige mikroskopische Kontrolle möglichst bald auf das Empfängertier übertragen. 3.5.2.2. Kontrollierte Ausverdünnungsverfahren Im Unterschied zum Direkttransfer wurden die Embryonen hier vor dem Transfer mikroskopisch kontrolliert. − OCM (EG/OCM): Nach Entleeren der Paillette wurde der Embryo in OCM umgesetzt, die Qualität beurteilt und für den Transfer vorbereitet. − 1 M Sucrose, OCM (EG/1,0 Suc): Der Embryo wurde in 1 M Sucrose-PBS-Lösung von emcare umgesetzt. Nach 5 min wurde er in OCM umgesetzt, die Qualität beurteilt und zum Transfer vorbereitet. − 0,5 M Sucrose, OCM (EG/0,5 Suc): Statt 1 M Sucrose-PBS-Lösung wurde hier 0,5 M Sucrose-PBS-Lösung verwendet, ansonsten wurde wie oben verfahren. 97 3.6. Empfängertiere 3.6.1. Vorbereitung der Empfängertiere Es wurden überwiegend Empfängertiere mit natürlicher Brunst verwendet, aber auch solche, â deren Brunst mit Prostaglandin F2α (Pronilen , Intervet) oder einer Vaginalspirale (Chronopartâ, Intervet) in Kombination mit einer Prostaglandin-Injektion induziert worden war. Am Tag 7 nach der Brunst wurden die Empfänger gynäkologisch untersucht und mit Hilfe des Befundes in Hinsicht auf ihre Qualität eingestuft: − Klasse 1: als sehr gut geeignet erscheinende Empfänger (3 Punkte) Brunst deutlich, zyklusgerechter Gelbkörper, Interöstrus entsprechende Gebärmutterkonsistenz, − Klasse 2: als gut geeignet erscheinende Empfänger (2 ½ Punkte) geringgradige Abweichung vom optimalen Befund, − Klasse 3: als mäßig oder gerade noch für den ET geeignet erscheinende Empfänger (2 Punkte) unterschiedliche Abweichungen vom optimalen Befund, z.B. undeutlich zu palpierender Gelbkörper oder / und kontrahierte Gebärmutter, (GÖRLACH 1997) Die zum Transfer geeignet erscheinenden Empfängertiere erhielten ca. 10 min vor dem Transfer ein Tokolytikum („Uterusrelaxans“, Fa. WDT) i.m. injiziert. 98 3.6.2. Transfervorgang Das Transfergerät „Modell Minitüb“ wurde mit gefüllter Paillette geladen und mit einer Schutzhülle überzogen. Anschließend wurde es durch die Vagina eingeführt, die Schutzhülle zurückgezogen, unter rektaler Kontrolle die Cervix passiert und bis in das kraniale ipsilaterale Uterushorn vorgeführt. Dort wurde der Embryo unter leichtem Zurückziehen des Transfergerätes abgesetzt. 3.6.3. Trächtigkeitsuntersuchungen Die Tiere wurden ab der 6. Woche nach Transfer rektal auf Trächtigkeit untersucht. Allerdings wurden teilweise Tiere, die 2 Wochen nach dem Transfer eine deutliche Brunst zeigten, wiederum für einen Transfer oder für eine künstliche Besamung verwendet. 3.7. Statistische Auswertung des Datenmaterials Die statistische Auswertung wurde am Institut für Biometrie und Epidemiologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführt. Mit dem SAS-Programm wurden anhand von Chi-Quadrat-Homogenitätstests die Signifikanzen der einzelnen Einflüsse geprüft. Dazu wurde die Häufigkeitsverteilung des qualitativen Merkmals „Trächtigkeit“ in den einzelnen Einflußgruppen, z.B. Ausverdünnungsmethoden oder Embryonenqualität, miteinander verglichen. Der Unterschied zwischen den Einflüssen, z.B. zwischen zwei verschiedenen Gefrierschutzmitteln, war signifikant, wenn der errechnete p-Wert < 0,05 war. Eine Varianzanalyse war bei dem vorhandenen Datenmaterial nicht möglich, da keine quantitativen Merkmale vorhanden waren. 99 4. Ergebnisse Im Zeitraum von Oktober 1996 bis Juni 1998 wurden 1066 tiefgefrorene / aufgetaute Embryonen übertragen, von denen 514 (48,2%) zu einer Trächtigkeit führten. 4.1. Einflüsse auf die Trächtigkeitsrate 4.1.1. Gefrierschutzmittel Von 1039 Embryonen war das Gefrierschutzmittel bekannt, 573 Embryonen wurden mit 10% Glycerin (Gly) und 466 mit 1,5 M Ethylenglykol (EG) tiefgefroren. Wie aus Abbildung 9 ersichtlich, wurde bei Verwendung von Glycerin mit 51,3% eine signifikant (p < 0,05) bessere Trächtigkeitsrate als bei Verwendung von Ethylenglykol (43,8%) erreicht. Abb.9: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit vom Gefrierschutzmittel 600 52 51,3A 573 50 466 500 48 400 46 300 43,8 B 44 200 100 204 294 42 0 40 10 % Glycerin 1,5 M Ethylen-glykol Gefrierschutzmittel A,B; = p < 0,05 Trächtigkeitsergebnis (%) Anzahl Embryonen / Anzahl trächtige Empfänger 700 Embryonen trächtige Empfänger Trächtigkeitsergebnis (%) 100 Die Veränderung der Embryonenqualität durch Tiefgefrieren in Abhängigkeit vom verwendeten Gefrierschutzmittel wurde untersucht. Bei in Glycerin tiefgefrorenen Embryonen nahm die Qualität bei 6,1% (35 von 573) und bei in Ethylenglykol tiefgefrorenen Embryonen bei 3,6% (17 von 466) ab. Der Unterschied war nicht signifikant (Tab.17). Tab.17: Anzahl Embryonen, deren Qualität während der Kryokonservierung in Abhängigkeit vom Gefrierschutzmittel abnahm Gefrier- Embryonen gesamt schutzmittel Embryonen, deren Qualität abnahm % n n Glycerin 573 35 6,1 EG 466 17 3,6 Die Pailletten wurden bei Verwendung von Ethylenglykol unterschiedlich gefüllt (siehe 3.3.2.), um den Einfluß unterschiedlicher Volumina an Ethylenglykol beim Direkttransfer zu untersuchen. Die Anzahl der Säulen in der Paillette war ein Hilfsmittel, um die unterschiedlichen Füllungen zu beschreiben. 101 Die beste Trächtigkeitsrate wurde mit 47,7% mit fünf Säulen gegenüber 44,7% mit drei und 42,1% mit vier Säulen erreicht (s.Tab.18). Die Unterschiede sind jedoch nicht signifikant (p > 0,05). Tab.18: Trächtigkeitsergebnisse bei Verwendung von Ethylenglykol und verschiedenen Füllungen der Pailletten mit unterschiedlichem Mediumvolumen Anzahl Säulen Embryonen gesamt trächtige Empfänger % n n n 3 141 63 44,7 4 57 24 42,1 5 268 117 47,7 Es wurden sechs verschiedene Ausverdünnungsmethoden miteinander verglichen, fünf Methoden mit mikroskopischer Kontrolle und eine Direkttransfermethode (EG/DT). Hierbei konnten zwischen einzelnen Ausverdünnungsmethoden signifikante Unterschiede festgestellt werden. Einen Überblick gibt Tabelle 19. 102 Tab.19: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von verschiedenen Ausverdünnungsmethoden Ausverdünnungs- Embryonen trächtige Empfänger methode gesamt n % n Gly-3 1 150 82 54,7A Gly-1 2 427 215 50,4A EG/DT 3 274 136 49,6A EG/OCM 4 129 50 38,8B EG/1 Suc 5 13 2 15,4B EG / 0.5 Suc 6 74 27 36,5B 1 = Tiefgefrieren mit Glycerin, drei Ausverdünnungsschritte (drei Schritte mit abnehmender Glycerin-Konzentration und 0,3 M Sucrose, anschl. Umsetzen in OCM) 2 = Tiefgefrieren mit Glycerin, ein Ausverdünnungsschritt (in 0,5 M Sucrose, dann in OCM) 3 = Tiefgefrieren mit Ethylenglykol, Direkttransfer 4 = Tiefgefrieren mit Ethylenglykol, Ausverdünnen in OCM 5 = Tiefgefrieren mit Ethylenglykol, Ausverdünnen mit 0,5 M Sucrose 6 = Tiefgefrieren mit Ethylenglykol, Ausverdünnen mit 1 M Sucrose A,B; = p < 0,05 Wie aus Tabelle 19 zu ersehen ist, wurde mit den in Glycerin tiefgefrorenen Embryonen die höchsten Trächtigkeitsraten erreicht. Die Trächtigkeitsraten bei Gly-3 und Gly-1 unterschieden sich signifikant von den Trächtigkeitsraten mit Embryonen bei Verwendung von Ethylenglykol, die unter mikroskopischer Kontrolle ausverdünnt worden sind (EG/OCM, EG/1,0 Suc und EG/0,5 Suc). Hier wurden Trächtigkeitsergebnisse von 38,8, 15,4 und 36,5% erreicht Bei EG/DT waren die Trächtigkeitsraten mit 49,6% ähnlich wie bei Verwendung von Gly-3 und Gly-1 und signifikant höher als bei den unter mikroskopischer Kontrolle ausverdünnten Embryonen, die mit Ethylenglykol tiefgefroren wurden. 103 4.1.2. Embryonenqualität Bei Klasse 1-Embryonen waren die Trächtigkeitsraten in Abhängigkeit von der Embryonenqualität vor dem Einfrieren mit 51,8% höher als bei Klasse 2- und Klasse 3Embryonen mit 26,1 bzw. 21,7% (Abbildung 10). Der Unterschied war signifikant. Das Trächtigkeitsergebnis der Embryonen der Klasse 4 wurde auf Grund der kleinen Gruppengröße statistisch nicht verglichen. 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 60 893 51,8 A 50 33,3 463 26,1B 40 30 21,7B 20 142 37 1= sehr gut 2= gut 23 5 3= mäßig Embryonenqualität 10 3 1 Trachtigkeitsergebnis (%) Anzahl Embryonen / Anzahl trächtige Empfänger Abb.10: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von der Embryonenqualität vor dem Einfrieren 0 4= schlecht Embryonen trächtige Empfänger Trächtigkeitsergebnis (%) A,B; = p < 0,05 Beim Vergleich der Trächtigkeitsraten in Abhängigkeit von der Embryonenqualität nach dem Auftauen ergibt sich ein ähnliches Bild (Tab.20). Von 799 Embryonen war die Embryonenqualität nach dem Auftauen bekannt. Mit Embryonen der Klasse 1 wurde eine signifikant höhere Trächtigkeitsrate (51,5%) als mit Embryonen der Klasse 2 und 3 (33,0 bzw. 17,5%) erzielt. 104 Tab.20: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von der Embryonenqualität nach dem Auftauen Embryonenqualität Embryonen trächtige Empfänger nach Auftauen gesamt n % n 1 633 326 51,5A 2 103 34 33,0B 3 57 10 17,5B 4 6 1 - A,B; = p < 0,05 Die Veränderung der Embryonenqualität durch Tiefgefrieren in Abhängigkeit von der Embryonenqualität vor dem Einfrieren wurde untersucht. Bei Klasse 1-Embryonen vor dem Einfrieren nahm die Qualität von 29 der 663 Embryonen ab (Tab.21). Dies entspricht 4,3% und ist im Vergleich mit Embryonen der Klasse 2 (20 = 19,2%) und der Klasse 3 (3 = 15,8%) ein signifikant geringerer Anteil. Tab.21: Anzahl Embryonen, deren Qualität während der Kryokonservierung in Abhängigkeit von der Embryonenqualität vor dem Einfrieren abnahm Embryonenqualität Embryonen gesamt vor Einfrieren Embryonen, deren Qualität abnahm % n n Klasse 1 663 29 4,3A Klasse 2 104 20 19,2B Klasse 3 19 3 15,8B A,B; = p < 0,05 105 Wie aus Tabelle 22 ersichtlich, waren bei Verwendung von Glycerin als Kryoprotektivum bei allen Embryonenqualitäten (Klasse 1-3) vor dem Tiefgefrieren die Trächtigkeitsraten höher als bei Verwendung von Ethylenglykol. Dieser Unterschied war bei Embryonen der Klasse 2 signifikant (33,8 gegenüber 19,2%). Tab.22: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von der Embryonenqualität vor dem Tiefgefrieren und dem Gefrierschutzmittel Embryonenqualität Gefrier- Embryonen trächtige Empfänger vor dem Einfrieren schutzmittel gesamt n % n 1 10 % Gly 494 271 54,9 1 1,5 M EG 377 188 49,9 2 10 % Gly 68 23 33,8A 2 1,5 M EG 73 14 19,2B 3 10 % Gly 8 3 37,5 3 1,5 M EG 14 2 14,3 A,B; = p < 0,05 Die Trächtigkeitsraten bei Verwendung von Ethylenglykol mit verschiedenen Füllungen der Pailletten mit unterschiedlichem Mediumvolumen (drei, vier oder fünf Säulen) waren bei Embryonen der Klasse 1 (54,2, 45,8 bzw. 48,6%) und 2 (19,2, 22,2 bzw.18,4%) ähnlich (Tab.23). 106 Tab.23: Trächtigkeitsraten in Abhängigkeit von der Embryonenqualiät vor dem Tiefgefrieren und verschiedenen Füllungen der Pailletten mit unterschiedlichem Mediumvolumen bei Verwendung von Ethylenglykol Anzahl der Klasse 1- trächtige Klasse 2- trächtige Säulen Embryonen Empfänger Embryonen Empfänger n n n n n 3 107 58 54,2 26 5 19,2 4 48 22 45,8 9 2 22,2 5 222 108 48,6 38 7 18,4 % % Bei den Trächtigkeitsraten der Embryonen Klasse 1 wurden zwischen den einzelnen Ausverdünnungsmethoden signifikante Unterschiede gefunden (Tab.24). Tab.24: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von der Embryonenqualität und der Ausverdünnungsmethode Ausverdünnungs- Klasse 1- trächtige Embryonen Empfänger % Klasse 2- trächtige Embryonen Empfänger n n % methode n n Gly-3 125 72 57,6A,B 17 4 23,5 Gly-1 369 192 52,0A 51 19 37,3 EG/DT 233 126 50,1A 38 9 23,7 EG/OCM 92 45 48,9A 24 3 12,5 EG/1 Suc 10 1 10,0C 3 1 - EG/0,5 Suc 64 26 40,6D 9 1 - (Anzahl der Embryonen Klasse 3 zu gering) A,C; B,D; = p < 0,05 107 Bei Klasse 1-Embryonen unterschieden sich Gly-3 (TR 57,6%), Gly-1 (TR 52,0%), EG/DT (TR 50,1%) sowie EG/OCM (TR 48,9%) signifikant (p < 0,05)) von EG/1 Suc (TR 10,0%), ebenso wie Gly-3 von EG/0,5 Suc (TR 40,6%). Bei den Embryonen der Klasse 2 waren die Unterschiede nicht signifikant. Die Gruppen EG/1 Suc und EG/0,5 Suc wurden wegen zu kleiner Größe nicht berücksichtigt. 4.1.3. Entwicklungsstadium Mit Morulastadien (M) wurde im Vergleich der verschiedenen Entwicklungsstadien mit 53,6% die höchste Trächtigkeitsrate erzielt (Abbildung 11). Der Unterschied zu den Trächtigkeitsraten mit beginnenden Blastozysten (BB) mit 46,1% und Blastozysten (B) mit 42,8% war aber nicht signifikant. Expandierte Blastozysten (EB) wurden wegen zu kleiner Gruppengröße nicht berücksichtigt. Abb.11: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit vom Embryonenstadium 750 60 53,6 734 50 46,1 42,8 600 40 395 450 300 30 20 206 95 150 10 14 6 0 M = Morulae Embryonen BB = Beginnende Blastozysten B= Blastozysten trächtige Empfänger Trächtigkeitsergebnis (%) Embryonenstadium 2 0 1 EB = Expandierte Blastozysten 0 Trächtigkeitsergebnis (%) Anzahl Embryonen / Anzahl trächtige Empfänger 900 108 Mit Glycerin als Kryoprotektivum wurde bei Morulastadien eine signifikant höhere Trächtigkeitsrate (52,2%) als mit Ethylenglykol als Kryoprotektivum (44,5%) festgestellt (Tab.25). Bei Blastozystenstadien waren die Trächtigkeitsraten mit Glycerin (48,2%) ebenfalls höher als bei Ethylenglykol, aber der Unterschied war nicht signifikant (p > 0,05). Tab.25: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von Entwicklungsstadium und Gefrierschutzmittel Gefrierschutz- Morulae mittel trächtige Empfänger % beginnende trächtige Blastozysten Empfänger n n % n n 10 % Gly 450 235 52,2A 112 54 48,2 1,5 M EG 380 169 44,5B 84 35 41,7 A,B; = p < 0,05 Gefrierschutz- Blastozysten mittel trächtige Empfänger n % n 10 % Gly 11 5 45,5 1,5 M EG 3 1 33,3 109 Zwischen den verschiedenen Füllungen der Pailletten mit unterschiedlichem Mediumvolumen (drei, vier und fünf Säulen) beim Ethylenglykol ergaben sich sowohl bei den Morulastadien als auch bei den Blastozystenstadien keine signifikanten Unterschiede (Tab.26). Bei einzelnen Stadien (Blastozysten und expandierte Blastozysten) waren die Zahlen für die Auswertung zu gering. Tab.26: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von Entwicklungsstadium und verschiedenen Füllungen der Pailletten mit unterschiedlichem Mediumvolumen bei Verwendung von Ethylenglykol Anzahl Morulae Säulen trächtige Empfänger % beginnende trächtige Blastozysten Empfänger n n % n n n 3 125 57 45,6 15 6 40,0 4 41 15 36,5 15 8 53,3 5 214 97 45,3 54 21 38,9 Wie aus Tabelle 27 ersichtlich, waren die Trächtigkeitsraten mit Morulastadien bei Gly-3, Gly1 und EG/DT ähnlich (52,0, 52,3 und 49,3%). Sie lagen über den Ergebnissen bei EG/OCM, EG/1 Suc und EG/0,5 Suc (42,0, 20,0 und 32,1%), wobei der Unterschied zum EG/0,5 Suc bei allen (Gly-3, Gly-1 und EG/DT) signifikant war. 110 Tab.27: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von Entwicklungsstadium und Ausverdünnungsmethode Ausverdünnungs- Morulae methode trächtige Empfänger % beginnende trächtige Blastozysten Empfänger n n % n n Gly-3 125 65 52,0A 22 15 68,2ac Gly-1 325 170 52,3A 90 39 56,7ad EG/DT 215 106 49,3A 59 30 50,8a EG/OCM 112 47 42,0 15 2 13,3b EG/1 Suc 10 2 20,0 2 EG/0,5 Suc 56 18 32,1B 17 Morulae: A,B; = p < 0,05 beginnende Blastozysten: a,b; c,d; = p < 0,05 8 47,1 Bei beginnenden Blastozysten wurden mit Glycerin die besten Trächtigkeitsergebnisse erzielt, wobei der Unterschied zwischen Gly-3 und Gly-1 (68,2 bzw 56,7%) signifikant war. Die Trächtigkeitsrate bei Gly-3 (68,2%), Gly-1 (56,7%) und EG/DT (50,8%) lag bei diesem Entwicklungsstadium signifikant höher als bei EG/OCM (13,3%). 4.1.4. Gefriergerät 902 Embryonen wurden mit dem Gerät auf Stickstoffbasis (N2-Gerät) und 134 mit dem Alkoholgerät tiefgefroren (Tab.28). Bei Embryonen, die mit dem Gerät auf Stickstoffbasis tiefgefroren wurden, lag der Anteil der Transfers, die zur Trächtigkeit führten, mit 48,6% höher als bei Embryonen, die mit dem 111 Alkoholgerät tiefgefroren wurden (42,5%), jedoch war der Unterschied nicht signifikant (p>0,05). Tab.28: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit vom Gefriergerät Embryonen gesamt trächtige Empfänger n n Stickstoff 902 438 48,6 Alkohol 134 60 42,5 Gerät % Die Veränderung der Embryonenqualität durch Tiefgefrieren in Abhängigkeit vom verwendeten Gefriergerät wurde untersucht. Wie aus Tabelle 29 ersichtlich, nahm die Qualität beim Tiefgefrieren mit dem Alkoholgerät bei 17 von 134 Embryonen (12,7%) ab. Dies war ein signifikant höherer Anteil als mit dem Gerät auf Stickstoffbasis, bei dessen Verwendung die Qualität bei 32 von 902 Embryonen (3,5%) abnahm. Tab.29: Anzahl Embryonen, deren Qualität während der Kryokonservierung in Abhängigkeit vom Einfriergerät abnahm Embryonen gesamt Einfriergerät Embryonen, deren Qualität abnahm % n n Alkohol 134 17 12,7A Stickstoff 902 32 3,5B A,B; = p < 0,05 112 Nach dem Tiefgefrieren im Alkoholgerät wurde bei Verwendung von Glycerin mit 45,6% eine höhere Trächtigkeitsrate als bei Verwendung von Ethylenglykol mit 23,8% erzielt (Tab.30). Signifikant war der Unterschied beim Gerät auf Stickstoffbasis. Hier war die Trächtigkeitsrate bei Verwendung von Glycerin mit 52,6% höher als bei Verwendung von Ethylenglykol mit 42,9%. Tab.30: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von Gerät und Gefrierschutzmittel Gerät Alkohol Stickstoff Gefrierschutz- Embryonen trächtige mittel gesamt Empfänger n n Glycerin 114 52 45,6 Ethylenglykol 21 5 23,8 Glycerin 441 232 52,6A Ethylenglykol 464 199 42,9B % A,B; = p < 0,05 4.1.5. Empfängerqualität Die Trächtigkeitsrate sank mit abnehmender Empfängerqualität (Abbildung 12). Dabei war die Trächtigkeitsrate bei Klasse 1-Empfängern mit 55,7% am höchsten. Der Unterschied zu Klasse 2- und Klasse 3-Empfängern (40,8 bzw. 29,6%) war signifikant. 113 Abb.12: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von der Empfängerqualität Anzahl Embryonen / Anzahl trächtige Empfänger 526 55,7A 60 512 500 50 40,8 400 B 40 29,6B 300 30 293 200 20 209 100 27 10 8 0 Trächtigkeitsergebnis ( % ) 600 0 Klasse 1 Klasse 2 Empfängerqualität Klasse 3 Embryonen trächtige Empfänger Trächtigkeitsergebnis (%) A,B; = p < 0,05 Mit Klasse 1-Empfängern, die einen Embryo erhielten, der mit Gly-3 bzw. Gly-1 ausverdünnt wurde, wurde mit 67,1 bzw. 57,3% die höchste Trächtigkeitsrate erhalten (Tab.31). Mit EG/DT wurde bei Klasse 1-Empfängern eine Trächtigkeitsrate von 55,3% erzielt. Bei den kontrollierten EG-Ausverdünnungsmethoden wurde mit Klasse 1-Empfängern, die einen Embryo erhielten, der mit der Methode EG/0,5 Suc ausverdünnt wurde, eine Trächtigkeitsrate von 50,0% erzielt. Mit Klasse 1-Empfängern, die einen Embryo erhielten, der mit der Methode EG/OCM ausverdünnt wurde, erreichte man eine Trächtigkeitsrate von nur 40,0%. Die Trächtigkeitsrate von 40,0% war signifikant schlechter als die Trächtigkeitsrate bei Klasse 1-Empfängern, die einen mit Glycerin tiefgefrorenen Embryo erhalten hatten. 114 Tab.31: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von der Ausverdünnungsmethode bei Klasse 1-Empfängern Ausverdünnungs- Embryonen gesamt trächtige Empfänger % methode n n Gly-3 82 55 67,1A Gly-1 218 125 57,3A EG/DT 132 73 55,3 EG/OCM 55 22 40,0B EG/1 Suc 7 2 28,6 EG/0,5 Suc 32 16 50,0 A,B; = p < 0,05 Bei Klasse 2-Empfängern wird mit Gly-1 eine höhere Trächtigkeitsrate (84,6%) als mit Gly-3 (38,7%) erreicht (Tab.32). Die Trächtigkeitsrate bei EG/DT betrug 45,5%. Bei EG/0,5 Suc war die Trächtigkeitsrate mit 24,3% signifikant schlechter als bei Gly-1 und EG/DT (84,6 bzw. 45,5%) 115 Tab.32: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von der Ausverdünnungsmethode bei Klasse 2-Empfängern Ausverdünnungs- Embryonen gesamt trächtige Empfänger methode n n Gly-3 62 24 38,7 Gly-1 104 88 84,6A EG/DT 132 60 45,5A EG/OCM 72 28 38,0 EG/1 Suc 5 - - EG/0,5 Suc 37 9 % 24,3B A,B; = p < 0,05 4.1.6. Alter des Empfängertiers (Rind oder Kuh) Wie aus Abbildung 13 ersichtlich wurden 863 Embryonen auf Rinder übertragen, 179 auf Kühe. Bei Rindern wurde mit 50,5% eine signifikant bessere Trächtigkeitsrate erzielt als bei Kühen (35,8 %). 116 Anzahl Embryonen/ Anzahl trächtige Empfänger 1000 60 863 50,5A 800 600 50 35,8 436 40 B 30 400 20 179 200 64 10 0 0 Rind Trächtigkeitsergebnis (%) Abb.13: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit vom Empfängertier (Rind oder Kuh) Kuh Empfängertier Embryonen trächtige Empfänger Trächtigkeitsergebnis (%) A,B; = p<0,05 Vergleicht man die Trächtigkeitsraten beim Empfängertier zwischen Glycerin und Ethylenglykol (Tab.33), so findet man beim Rind (53,3 bzw. 46,9%) eine höhere Trächtigkeitsrate als bei der Kuh (40,4 bzw. 31,1%). Tab.33: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit vom Gefrierschutzmittel und Empfängertier (Rind / Kuh) Gefrierschutz- Rind / Kuh Embryonen gesamt trächtige Empfänger n n Rind 486 259 53,3 Kuh 89 36 40,4 Rind 377 177 46,9 Kuh 90 28 31,1 mittel Glycerin EG % 117 Differenziert man beim Ethylenglykol zwischen den verschiedenen Füllungen der Pailletten mit unterschiedlichem Mediumvolumen (Anzahl von Säulen) (Tab.34), so waren die Trächtigkeitsraten bei Rindern höher als bei Kühen. Nur bei einer Füllung der Paillette mit drei Säulen und einem Volumenverhältnis Kulturmedium zu Tiefgefriermedium von 2:1 waren die Trächtigkeitsraten bei Rind und Kuh ähnlich (45,4 bzw. 43,6%). Tab.34: Trächtigkeitsergebnisse in Abhängigkeit von den verschiedenen Füllungen der Pailletten mit unterschiedlichem Mediumvolumen (Anzahl der Säulen) bei Verwendung von Ethylenglykol und Empfängertier (Rind / Kuh) Anzahl der Säulen Rind / Kuh n Embryonen trächtige Empfänger gesamt n % n 3 4 5 Rind 108 49 45,4 Kuh 32 14 43,6 Rind 45 21 46,7 Kuh 12 3 25,0 Rind 224 107 47,8 Kuh 46 11 23,9 118 5. Diskussion Die Kryokonservierung von Rinderembryonen wird in der Praxis im Rahmen des Embryotransfers als ein etabliertes biotechnologisches Verfahren eingesetzt. Der Anteil tiefgefrorener Rinderembryonen an den Transfers betrug 1998 weltweit mehr als 50% (THIBIER 1999). Dabei wurde im Laufe der Gefrierschutzmittel verwendet. Mit diesem Jahre überwiegend Glycerin als Kryoprotektivum konnten stabile Trächtigkeitsraten von ca. 50% erreicht werden, die denen nach Frischtransfer nahe kommen. Zunächst wurde das Glycerin schrittweise mit abnehmenden Konzentrationen ausverdünnt. Eine Stabilisierung der Überlebensraten konnte durch das Hinzufügen von Sucrose zum Ausverdünnungsmedium erreicht werden (NIEMANN 1985; LOONEY et al. 1996). Von LEIBO (1983) und RENARD et al. (1983) wurde die One-Step-Methode eingeführt. Bei dieser Methode wird der in der Paillette mit Glycerin eingefrorene Embryo nach dem Auftauen mit der bis dahin getrennt gehaltenen Sucrose-Lösung vermischt und anschließend direkt übertragen. Die Ergebnisse des Versuchs führten zu einem verstärkten Einsatz dieser Methode in der Praxis. Sie konnten jedoch nicht immer bestätigt werden, woraufhin sich diese Methode nicht durchsetzen konnte (GÖRLACH 1997b; JANOWITZ 1997). Glycerin wird mit Erfolg in einem Schritt mit Sucrose unter mikroskopischer Kontrolle ausverdünnt. (HRUSKA 1991; LANDSVERK et al. 1992; ARRESEIGOR et al. 1998). VOELKEL u. HU (1992a) entwickelten ein Verfahren zum Direktransfer von Embryonen, wobei mit Ethylenglykol als Gefrierschutzmittel eingefroren wurde. Diese Methode wurde von den Embryotransfer-Einrichtungen aufgrund der guten Ergebnisse, der Praktikabilität und geringeren Kosten angenommen. Jedoch kommt es beim Einsatz dieses Verfahrens unter Feldbedingungen zu größeren Variationen bei den Trächtigkeitsergebnissen (GÖRLACH 1997a, POKORNY u. POKORNY 1997). Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine retrospektive Analyse verschiedener Ausverdünnungsmethoden von Kryoprotektiva bei Rinderembryonen nach dem Tiefgefrieren. Ziel der Arbeit war es, Variationen des Ausverdünnens von Ethylenglykol nach dem Tiefgefrieren mit den Ergebnissen nach Verwendung von Glycerin zu vergleichen. Neben dem 119 Direkttransfer wurden Methoden ausgewählt, in denen das Ethylenglykol direkt in Medium oder in einem Schritt mit 0,5 M oder 1 M Sucrose ausverdünnt wurde. Der Einfluß ausgewählter Parameter wie Embryonenqualität, Entwicklungsstadium, Gefriergerät, Empfängerqualität und Alter des Empfängertiers (Rind / Kuh) wurde auch untersucht. Die Daten von 1066 tiefgefrorenen und übertragenen Embryonen wurden im Rahmen eines kommerziellen Embryotransferprogramms unter Praxisbedingungen gewonnen. Es wurden keine weiteren Embryonen nach einer Methode aufgetaut, wenn sich bereits bei einer kleinen Gruppengröße besonders schlechte Trächtigkeitsraten zeigten (z.B. beim Ausverdünnen des Ethylenglykols mit 1 M Sucrose), da es sich um ein kommerzielles Embryotransfer-Programm handelte. Es gab keine echten Versuchsbedingungen, jedoch stützen sich die Ergebnisse auf ein relativ großes Datenmaterial. Insgesamt konnte bei den 1066 Transfers unabhängig vom Gefrierschutzmittel eine Trächtigkeitsrate von 48,2% erzielt werden. Diese lag knapp unter den für Morulae und Blastozysten angestrebten 50-60% (NIEMANN u. MEINECKE 1993). Es wurden jedoch im Rahmen des kommerziellen Programms auch Embryonen mäßiger und schlechter Qualität übertragen. Aus dieser Sicht erscheint das Ergebnis zufriedenstellend. Bei Verwendung von Glycerin wurde das Gefrierschutzmittel nach dem Auftauen entweder in drei Schritten (Gly-3) oder in einem Schritt (Gly-1) mit Sucrose ausverdünnt. ARRESEIGOR et al. (1998) erzielten beim schrittweisen Ausverdünnen des Glycerins mit je 0,3 M Sucrose eine nahezu gleiche Trächtigkeitsrate (45,9%) wie beim Ausverdünnen in einem Schritt mit 1 M Sucrose (47,2%). Dieser Befund stimmt mit dem der eigenen Untersuchungen überein, denn die Trächtigkeitsraten beim Ausverdünnen des Glycerins in drei Schritten und in einem Schritt waren ähnlich (s. Tab.19). Beim Ausverdünnen des Glycerins in einem Schritt wurde eine Sucrose-Konzentration von 0,5 M verwendet. DEL CAMPO et al. (1990) verwendeten ebenfalls 0,5 M Sucrose zum Ausverdünnen in einem Schritt. Sie erzielten hierbei nach 24 h in vitro-Kultur (IVC) eine 120 Überlebensrate von 72% und konnten keinen signifikanten Unterschied zur Verwendung von 1,0 M Sucrose bei dieser Methode feststellen. Hingegen beobachteten MERRY et al. (1983) und HERNANDEZ-LEDEZMA et al. (1988b), daß die Überlebensraten beim Ausverdünnen von Glycerin mit Sucrose in einem Schritt aus Mäuseembryonen bei einer Konzentration kleiner als 1,0 M Sucrose sanken. Sie schlugen eine Sucrose-Konzentration von 1,0 - 1,8 M bzw. 1,0 oder 1,25 M Sucrose vor. Die Trächtigkeitsrate mit Glycerin, ausverdünnt in drei Schritten (Gly-3), unterschied sich nicht signifikant von der bei Verwendung von Ethylenglykol mit Direkttransfer (EG/DT) (54,7 bzw. 49,6%). Dies stimmt mit den Ergebnissen von LANGE (1995), KLING (1997) und ARRESEIGOR et al. (1998) überein, die ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Methoden feststellten. VOELKEL u. HU (1992b) und LOONEY et al. (1996) erzielten jedoch mit Glycerin, ausverdünnt in drei Schritten, eine signifikant bessere Trächtigkeitsrate als nach dem Direkttransfer von Rinderembryonen mit Ethylenglykol als Kryoprotektivum (62 bzw. 39% und 69,6 bzw. 50,0%). In den eigenen Untersuchungen war kein Unterschied beim Trächtigkeitsergebnis nach Ausverdünnen mit der Methode Gly-1 und EG/DT (50,4% bzw. 49,6%) festzustellen. Dies entspricht dem Ergebnis von ARRESEIGOR et al. (1998), die beim Ausverdünnen von Glycerin in einem Schritt eine Trächtigkeitsrate von 47,2% und beim EG/DT eine Trächtigkeitsrate von 47,4% erreichten. Beim Tiefgefrieren von Schafembryonen mit Ethylenglykol erwies sich ein Ausverdünnen mit Sucrose in mehreren Schritten als förderlich (TERVIT u. GOOLD 1984). McGINNIS et al. (1993) wendeten es ebenfalls bei Schafembryonen an und erzielten auch beim Ausverdünnen in einem Schritt mit 1,0 M Sucrose gute Ergebnisse. Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den eigenen Resultaten beim Ausverdünnen des Ethylenglykols mit 0,5 bzw. 1,0 M Sucrose bei Rinderembryonen. Hier sanken die Trächtigkeitsraten bei Verwendung von 0,5 M Sucrose und noch deutlicher bei Verwendung von 1,0 M Sucrose im Vergleich zum Direkttransfer ab. STREICHER (1998) erreichte nach dem Tiefgefrieren von in vitro- 121 Rinderembryonen mit 1,8 M Ethylenglykol und Ausverdünnen in einem Medium, dem 0,3 M Sucrose zugefügt wurden, eine Schlupfrate von 46,3%. Die Schlupfrate sank auf 37,5%, wenn dem Ethylenglykol bereits vor dem Tiefgefrieren 0,2 M Sucrose zugefügt und mit 0,3 M Sucrose ausverdünnt wurde. Den Grund dafür vermutete er in einem Wirkungsverlust des eigentlichen Kryoprotektivums Ethylenglykol durch die zunehmende Osmolarität. DOCHI et al. (1995) fügten dem Ethylenglykol vor dem Tiefgefrieren von Rinderembryonen Sucrose hinzu und verglichen die Trächtigkeitsrate nach Direkttransfer (52%) mit der von Embryonen, die nur mit Ethylenglykol tiefgefroren wurden (69%). Das Hinzufügen von Sucrose hatte keinen positiven Effekt. SOMMERFELD (1997) konnte nachweisen, daß ein Ausverdünnen von Ethylenglykol-Konzentrationen bis zu 3,6 M bei in vitro-Embryonen ohne Sucrose in einem Schritt möglich ist. Bei der Vitrifikation von in vitro-Embryonen in einer Lösung mit Ethylenglykol und Sucrose hatte das Ausverdünnen mit Sucrose unter Zusatz von Eigelb einen positiven Einfluß auf die in vitro-Überlebensraten (KUWAYAMA et al. 1994a). Auch ein Ausverdünnen in der Paillette soll mit diesem Verfahren möglich sein. Beim Gebrauch von Ethylenglykol wurden drei verschiedene Füllungen der Pailletten verwendet (s. Kap. 3.3.3., Abb.: 6, 7 und 8), um so den Einfluß der unterschiedlichen Volumina an Ethylenglykol-Lösung, die beim Direkttransfer in den Uterus des Empfängers gelangen, und die daraus resultierenden unterschiedlichen Konzentrationen des Ethylenglykols beim Ausverdünnen während des Direkttransfers auf die Trächtigkeitsraten zu untersuchen. Ein größeres Volumen des Kulturmediums in der Paillette hat ein geringeres Volumen an Ethylenglykol-Lösung zur Folge. Das Kulturmedium soll beim Direkttransfer die Ethylenglykol-Konzentration nach dem Auftauvorgang im Embryo und seiner Umgebung herabsetzen und dafür sorgen, daß eine geringer konzentrierte Ethylenglykol-Lösung in den Uterus des Empfängers gelangt und dort lokale Effekte auf das Endometrium reduziert werden (VOELKEL u. HU 1992a). Beim Tiefgefrieren der Embryonen mit Ethylenglykol konnte kein signifikanter Einfluß der unterschiedlichen Paillettenfüllungen und Volumina an Kulturmedium und EthylenglykolLösung auf die Trächtigkeitsraten festgestellt werden. Es konnten keine signifikanten Unterschiede bei den Trächtigkeitsergebnissen zwischen den unterschiedlichen Füllungen der 122 Pailletten in Abhängigkeit von der Embryonenqualität, dem Entwicklungsstadium und dem Alter des Empfängertieres (Rind oder Kuh) gefunden werden. VOELKEL u. HU (1992b) verwendeten beim Tiefgefrieren mit Ethylenglykol und anschließendem Direkttransfer unterschiedliche Füllungen der Pailletten. Im Gegensatz zur vorliegenden Untersuchung wurde bei einer Variante nur Ethylenglykol in der Paillette aufgezogen. Die andere Variante entspricht der Paillettenfüllung mit drei Säulen in der vorliegenden Untersuchung. Bei der Variante mit einer Ethylenglykol-Säule wurden 39% und bei der mit Mediumsäulen in der Paillette 50% Trächtigkeiten nach Transfer erreicht. Auch bei der Anwendung der One-Step-Methode dokumentierten SCHUBERTH (1984) und PAVEL (1985) einen Einfluß der unterschiedlichen Volumenverhältnisse von Glycerin-Tiefgefriermedium zum Sucrose-Ausverdünnungsmedium (1:9 bzw. 1:2) auf die Trächtigkeitsraten. Bei einem Glycerin / Sucrose-Verhältnis von 1:2 lag die Trächtigkeitsrate bei 52,9%, bei einem Glycerin / Sucrose-Verhältnis von 1:9 bei nur 31,3% (SCHUBERTH 1984). Im Gegensatz dazu erhielt PAVEL (1985) bei gleichen Volumenverhältnissen nahezu gegensätzliche Ergebnisse (1:2 = 31% Trächtigkeitsrate; 1:9 = 47% Trächtigkeitsrate). Zahlreiche Autoren untersuchten den Einfluß der Embryonenqualität auf die Überlebensfähigkeit von Embryonen. NIEMANN (1983) und GODKIN et al. (1987) stellten für sehr gute Embryonen signifikant bessere Trächtigkeitsraten fest. PRATHER et al. (1987) stellten unabhängig von den verwendeten Kryoprotektiva (Glycerin oder DMSO) und den Ausverdünnungsmethoden ebenfalls eine höhere in vitro-Überlebensrate für Klasse 1- und 2Embryonen gegenüber Klasse 3-Embryonen fest (64,8 bzw. 67,8% gegenüber 29,1%). Bei einem Vergleich von konventionellem Tiefgefrieren mit Vitrifikation wurde über signifikant bessere Überlebensraten beim konventionellem Tiefgefrieren für Embryonen der Klasse 1 als für Embryonen der Klasse 2 und 3 berichtet (DE LEEUW et al. 1991). Diese Ergebnisse stimmen mit denen der eigenen Untersuchungen überein, bei denen für Klasse 1-Embryonen signifikant höhere Trächtigkeitsraten als für Klasse 2-Embryonen erzielt wurden. Bei einem Feldversuch von ARRESEIGOR et al. (1998) wurden 1070 Embryonen mit 1,4 M Glycerin bzw. 1,5 M EG tiefgefroren und in einem oder drei Schritten ausverdünnt bzw. direkt 123 übertragen. Auch hier wurde ein deutlicher Einfluß der Embryonenqualität auf die Trächtigkeitsrate von tiefgefrorenen Embryonen durch Trächtigkeitsraten von über 50% bei Klasse 1- und 2-Embryonen aber nur 31,2% bei Klasse 3-Embryonen nachgewiesen. Bei in vitro-produzierten Rinderblastozysten wurden durch HAN et al. (1994) unabhängig vom verwendeten Kultursystem nach konventionellem Tiefgefrieren mit 10% Glycerin mit sehr guten und guten Embryonen signifikant bessere in vitro-Überlebensraten als bei mäßigen und schlechten Embryonen erzielt. Mit den Trächtigkeitsergebnissen in Abhängigkeit von der Embryonenqualität der eigenen Untersuchungen konnten die Aussagen von LINDNER u. WRIGHT (1983) und LEHNJENSEN (1986), eine morphologische Beurteilung von Embryonen vor dem Tiefgefrieren ermögliche eine Vorhersage der Ergebnisse nach Kryokonservierung und Transfer, bestätigt werden. Eine in vitro-Kultur nach dem Auftauen (24 bzw. 48 h) stellt eine andere Möglichkeit zur Beurteilung der Lebensfähigkeit der Embryonen dar. Der Übergang von einem Entwicklungsstadium in das nächste, z. B. Weiterentwicklung zur geschlüpften Blastozyste, zeugt von einer guten Vitalität der Embryonen (WHITTINGHAM 1980). Jedoch nehmen die Trächtigkeitsraten nach einer in vitro-Kultur der Embryonen vor dem Transfer ab (HAHN et al. 1978; RENARD et al. 1978). Färbetechniken mit Fluoreszenzfarbstoffen sind eine weitere Möglichkeit zur Analyse der Embryonenqualität nach dem Auftauen. Hierzu zählen die Färbung mit membranpermeablen 3´6´-Fluorescein-Diacetyl (FDA) und 4´6´-Diamidino-2-Phenylindol (DAPI), das intakte Zellmembranen nicht passieren kann. Mit dieser Technik ist die Unterscheidung lebender und toter Zellen möglich, und bei sachgerechter Anwendung tritt keine Beeinträchtigung der Entwicklungsfähigkeit der Embryonen auf (NIEMANN et al. 1981b). Mit der von SOMMERFELD (1997) angewandten Färbemethode mit Ethidium homodimer und Calcein nach HAUGLAND u. LARISO (1994) war eine genaue Bestimmung der Gesamtzellzahl sowie von Zellen mit oder ohne Zellmembrandefekte möglich. Die morphologische Klassifizierung der Embryonen kann durch diese Fluoreszenztests erheblich objektiviert werden (NIEMANN et al. 1981b). Die Durchführbarkeit unter Praxisbedingungen erscheint jedoch sehr schwierig. 124 Ein Ziel der eigenen Untersuchungen war es den Einfluß verschiedener methodischer Parameter auf die Embryonenqualität und damit auf die Überlebensfähigkeit der Embryonen während des Tiefgefrierens zu beurteilen. Dazu wurde auch die Veränderung der Embryonenqualität durch das Tiefgefrieren in Abhängigkeit von der Embryonenqualität vor dem Einfrieren untersucht. Beim Betrachten der Veränderung während des Tiefgefrierens konnte ein signifikanter Einfluß der Embryonenqualität vor dem Einfrieren aufgezeigt werden. Der Anteil der Embryonen, die nach dem Auftauen eine schlechtere Qualität aufwiesen als vor dem Einfrieren war bei Embryonen der Klasse 2 und 3 signifikant höher als bei Embryonen der Klasse 1. Dies unterstreicht die Aussage von KENNEDY et al. (1983), daß Embryonen sehr guter Qualität das Tiefgefrieren besser überleben als solche mit nur guter bzw. mäßiger Qualität. In ihren Versuchen wiesen mehr Klasse 3-Embryonen (65%) als solche der Klasse 2 und 1 (25 bzw. 9%) nach dem Auftauen eine schlechtere Qualität (Klasse 4) auf. Die Ergebnisse zeigen, daß infolge des Tiefgefrierens bei Klasse 2- und 3-Embryonen kaum Trächtigkeitsraten zu erzielen sind, die mit denen beim Frischtransfer vergleichbar sind. Nach LEHN-JENSEN (1984), SREENAN u. DISKIN (1987) und MUNAR et al. (1989) lagen die Trächtigkeitsraten nach Transfer von tiefgefrorenen Embryonen um 10% niedriger als die nach Transfer von frischen Embryonen. MUNAR et al. (1989) erzielten nach Transfer von ca. 3000 Embryonen beim Frischtransfer eine Trächtigkeitsrate von 65,8% und beim Transfer von tiefgefrorenen Embryonen eine Trächtigkeitsrate von 55,0%. In neueren Arbeiten konnten nach dem Tiefgefrieren von Rinderembryonen Trächtigkeitsraten von 50-60% erreicht werden, die denen nach Frischtransfer nahekommen (NIEMANN 1995). Wenn man die Trächtigkeitsraten in Abhängigkeit vom verwendeten Kryoprotektivum und der Embryonenqualität betrachtet (Tab.22), so verschlechterten sie sich bei Verwendung von Glycerin und Ethylenglykol mit Abnahme der Embryonenqualität. Möglicherweise könnten die Trächtigkeitsraten von 33,8 bzw. 37,5% mit nur guten bzw. mäßigen Embryonen nach dem Tiefgefrieren mit Glycerin ein Hinweis dafür sein, daß Glycerin bei diesen Embryonenqualitäten eine bessere Kryoprotektion entfaltet als Ethylenglykol. Das Tiefgefrieren mit 10% Glycerin und anschließendem Ausverdünnen mit 0,5 M Sucrose in einem Schritt scheint für qualitativ 125 nicht sehr gute Embryonen ein schonendes Verfahren zu sein. Ethylenglykol und die zugehörigen Ausverdünnungsverfahren erwiesen sich dagegen für das Tiefgefrieren von Embryonen der Klasse 2 und 3 als nur bedingt geeignet. Dies widerspricht den Ergebnissen von KLING (1997), der bei seinen Ergebnissen zwischen guten und mäßigen Embryonen unterschied. Während die Trächtigkeitsraten mit guten Embryonen bei Verwendung von Glycerin 62,6% und bei Verwendung von Ethylenglykol 51,0% betrugen, lagen sie mit mäßigen Embryonen bei Verwendung von Ethylenglykol mit 51,2% deutlich höher als bei Verwendung von Glycerin (43,5%). Die Frage der Überlebensfähigkeit unterschiedlicher Entwicklungsstadien nach Tiefgefrieren und Auftauen wird in der Literatur nicht einheitlich beantwortet. Nach LINDNER u. WRIGHT (1983) hat das Entwicklungsstadium der Embryonen nur einen geringen Einfluß auf die Trächtigkeitsrate. Andere Untersucher konnten ebenfalls keinen signifikanten Einfluß des Entwicklungsstadiums auf die Trächtigkeitsrate feststellen (NELSON u. NELSON 1988), auch wenn jüngere Stadien (Morulae bzw. beginnende Blastozysten) eine höhere Trächtigkeitsrate als Blastozysten (49,9 bzw. 50,0% gegenüber 44,2%) aufwiesen (FALGE et al. 1990). Bei den eigenen Untersuchungen war kein signifikanter Einfluß des Entwicklungsstadiums auf die Trächtigkeitsraten feststellbar, auch wenn mit Morulae eine etwas höhere Trächtigkeitsrate als mit beginnenden Blastozysten und Blastozysten erzielt wurde (s. Abb.11). Nach KLING (1997) sind Morulae für die Gefrierkonservierung zu bevorzugen, da sowohl bei Verwendung von Glycerin wie auch bei Verwendung von Ethylenglykol mit Morulastadien höhere Trächtigkeitsraten erreicht wurden. MARTINEZ et al. (1999) erzielten beim Tiefgefrieren von Rinderembryonen mit Ethylenglykol und Sucrose ebenfalls höhere Trächtigkeitsraten mit Morulae. Beim Tiefgefrieren von Mäuseembryonen erhielten MASSIP et al. (1984) höhere Überlebensraten bei Morulae als bei beginnenden Blastozysten, Blastozysten und expandierten Blastozysten. Sie vermuteten als Ursache strukturelle Unterschiede zwischen Morulae und Blastozysten. Blastozysten besitzen eine mit Flüssigkeit gefüllte Blastocoelhöhle. Diese mit der Entwicklung von der beginnenden zur expandierten Blastozyste zunehmende 126 Flüssigkeitsmenge kann einen Einfluß auf die Überlebensrate nach dem Auftauen haben. Beginnende Blastozysten mit weniger Flüssigkeit überlebten besser als expandierte Blastozysten mit großem Blastocoel. In Morulastadien befindet sich das Wasser intrazellulär. Diese Eigenschaft kann ein anderes Verhalten beim Tiefgefrieren bedingen. Während WILLADSEN (1980) als Grund für geringere Überlebensraten der expandierten Blastozysten ebenfalls ein großes Blastocoel vermutete, sah NIEMANN (1982; 1983) die Ursache für deutlich niedrigere Trächtigkeitsraten der expandierten Blastozysten in einer erhöhten Empfindlichkeit der peripher gelegenen einschichtigen Trophoblastzellage gegenüber dem schnellen Tiefgefrier- und Auftauprozeß. Zu einem anderen Ergebnis kam NOHNER (1986), der nach Tiefgefrieren und Transfer von Rinderembryonen mit Blastozysten ein besseres Trächtigkeitsergebnis als mit Morulae erzielte. HAN et al. (1994) untersuchten die Überlebensraten von in vitro produzierten Rinderembryonen nach Tiefgefrieren mit 10% Glycerin und Ausverdünnen mit Sucrose. Die Überlebensraten von expandierten Blastozysten waren höher als die von beginnenden Blastozysten und Blastozysten. Auch bei einem Vergleich von konventionellem Tiefgefrieren mit der Vitrifikation stiegen die Überlebensraten von in vitro produzierten Rinderembryonen beim konventionellen Tiefgefrieren mit dem Entwicklungsstadium. Mit geschlüpften Embryonen wurde eine höhere Überlebensrate als mit Blastozysten und expandierten Blastozysten erreicht (DINNYES et al. 1995). In den eigenen Untersuchungen konnte bei den Trächtigkeitsergebnissen in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium und vom Gefrierschutzmittel ein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Bei Verwendung von Glycerin wurden mit Morulae höhere Trächtigkeitsraten als bei Verwendung von Ethylenglykol erzielt (s. Tab.25). Die Differenz zwischen den Trächtigkeitsraten bei Verwendung der beiden Kryoprotektiva ist vergleichbar mit der in der Arbeit von KLING (1997), auch wenn hier die Trächtigkeitsraten für Morulae höher liegen. Bei Verwendung von Glycerin wurde in diesem Entwicklungsstadium eine Trächtigkeitsrate von 75,8% und bei Verwendung von Ethylenglykol eine Trächtigkeitsrate von 63,3% erzielt. LE GAL et al. (1993) verglichen die Überlebensraten von Blastozysten und Morulae bei Ziegen mit Ethylenglykol und Glycerin als Kryoprotektiva. Bei Morulae wurde die in vitro- 127 Entwicklungsrate durch das Ausverdünnen des Ethylenglykols mit Sucrose gesenkt. Die in vitro-Entwicklungsrate betrug 14% mit Sucrose und 41% ohne Sucrose. Bei Blastozysten hingegen hatte das Ausverdünnen des Ethylenglykols mit Sucrose keinen Einfluß auf die in vitro-Entwicklungsrate. Sie betrug mit Sucrose 64% und ohne Sucrose 67%. Bei Verwendung von Morulae und dem Ausverdünnen des Ethylenglykols mit 0,5 M Sucrose war die Trächtigkeitsrate bei den eigenen Untersuchungen signifikant niedriger als beim Direkttransfer nach Verwendung von Ethylenglykol. Dieser Einfluß war bei den beginnenden Blastozysten nicht nachweisbar. Neben den zuvor genannten Einflußfaktoren wurde auch der Einfluß der verwendeten Gefriergeräte untersucht. Sowohl das Gerät der Firma „Haake“ auf Alkoholbasis wie auch „Cryocell 1200“ der Firma „Sylab“ auf Stickstoffbasis werden regelmäßig zur Funktionsüberprüfung an die Hersteller eingeschickt. WARE u. BOLAND (1987) fanden beim Vergleich eines Gerätes auf Stickstoffbasis mit einem Alkoholgerät beim Tiefgefrieren von Schafembryonen und anschließender in vitro-Kultur keine Unterschiede zwischen den Überlebensraten. Auch NIEMANN (1991a) berichtete von fast gleich hohen Trächtigkeitsraten nach Tiefgefrieren von Rinderembryonen mit transportablen Gerät auf Stickstoffbasis (59,4%) und einem Alkoholgerät (60,0%). Auch in den eigenen Auswertungen konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich der Ergebnisse zwischen den beiden Geräten festgestellt werden. Die Trächtigkeitsraten bei der Verwendung des Gerätes auf Stickstoffbasis lagen mit 48,6% etwas höher als die bei Verwendung des Alkoholgerätes (42,5%). Die etwas niedrigeren Trächtigkeitsraten beim Alkoholgerät können durch veränderte Gefrierraten bedingt sein. Die Gefrierraten können durch Bildung von Kondenswasser und durch einen nicht exakten Alkoholspiegel beeinflußt werden. Der Alkoholspiegel muß immer wieder überprüft werden, da der Alkohol mit der Zeit verdampft (NIEMANN 1991a). Der Vergleich der Anteile an Embryonen, deren Qualität sich während des Tiefgefrierens im Alkoholgerät oder im Gerät auf Stickstoffbasis verschlechterte, ergab hingegen einen signifikanten Unterschied (s. Tab.29). Die Anzahl der Embryonen, deren Qualität während der 128 Kryokonservierung abnahm, war im Gerät auf Stickstoffbasis signifikant niedriger als im Alkoholgerät. Dies hatte jedoch keinen Einfluß auf die Trächtigkeitsraten. Betrachtet man die Ergebnisse bezüglich der Korrelation von Kryoprotektivum und Gefriergerät, so ergaben sich für Glycerin-Embryonen im Gerät auf Stickstoffbasis signifikant bessere Ergebnisse als für Ethylenglykol-Embryonen (s. Tab.30). Ergebnisberichte zu dem in der vorliegenden Arbeit angestellten Vergleich liegen im Schriftum nicht vor. Der einzige Unterschied beim Tiefgefrieren von Embryonen mit Glycerin bzw. Ethylenglykol im Gerät auf Stickstoffbasis bestand in der Temperatur, bei der die Embryonen in das Gefriergerät eingesetzt wurden. Bei Verwendung von Ethylenglykol herrscht ein strengeres Zeitregime als bei Verwendung von Glycerin. Aus den Erfahrungen verschiedener Embryotransfer-Teams geht hervor, daß vom Umsetzen der Embryonen in die Ethylenglykol-Lösung bis zum Erreichen der Seeding-Temperatur höchstens 10 min vergehen sollten. Beim Glycerin ist die Zeittoleranz größer, daher ist ein langsames Abkühlen bis auf die Seeding-Temperatur möglich (AET-d Jahrestagung 19./20.6.1997, Neustadt a.d.Aisch) Bei Verwendung von Glycerin wurden die Embryonen bei +4°C eingesetzt und dann mit -1°C/min auf -6°C gekühlt. Bei Verwendung von Ethylenglykol wurden die Embryonen direkt bei -6°C eingesetzt. In dieser unterschiedlichen Vorgehensweise muß der Grund für die schlechteren Trächtigkeitsraten bei Verwendung von Ethylenglykol beim Gerät auf Stickstoffbasis liegen. Die Paillette wird beim Alkoholgerät unmittelbar und vollständig vom Kühlmedium umschlossen. Beim Gerät auf Stickstoffbasis befindet sich die Paillette in einer Kühlkammer. Eventuell ist die Umschließung der Paillette mit dem Kühlmedium und dadurch auch die Übertragung der Kammertemperatur nicht immer vollständig. Eine kontinuierliche Übertragung der Kühltemperatur ist aber beim Ethylenglykol aufgrund der geringeren Zeittoleranz besonders wichtig. Ist diese Voraussetzung nicht erfüllt, kann dies nach dem Tiefgefrieren der Embryonen mit Ethylenglykol mit dem Gerät auf Stickstoffbasis zu niedrigeren Überlebensraten führen. NIEMANN u. MEINECKE (1993) empfahlen beim Gebrauch eines Gefriergeräts auf Stickstoffbasis das Herunterkühlen der Pailletten mit den Embryonen von Raumtemperatur bis auf -7°C, da die Temperaturangleichung bei diesen Geräten langsamer als im Alkoholbad erfolgt. 129 Ein weiterer Einflußfaktor auf das Trächtigkeitsergebnis ist die Qualität der Empfängertiere. JANOWITZ (1994) kam zu dem Ergebnis, daß eine rektale Voruntersuchung der Empfänger mit Beurteilung nach einem Punkteschema eine verläßliche Methode ist und eine Vorhersage des Transfererfolges erlaubt. Auch eine deutliche Brunstausprägung soll die Erfolgsrate des Transfers positiv beeinflussen. NELSON u. NELSON (1985) haben gezeigt, daß eine beobachtete Brunst und ein normaler Gelbkörper zu hohen Trächtigkeitsraten beim Frischtransfer beitrugen. Eine nicht beobachtete Brunst und ein palpierbarer Gelbkörper oder eine beobachtete Brunst und ein fraglicher bzw. nicht palpierbarer Gelbkörper führten beim Frischtransfer zu Trächtigkeitsraten, die denen beim Transfer von tiefgefrorenen Embryonen mit beobachteter Brunst und palpierbaren Gelbkörper entsprachen. Hingegen vertraten NIEMANN et al. (1985) den Standpunkt, daß die palpatorische Qualität des Gelbkörpers in keiner Beziehung zur Trächtigkeitsrate nach Transfer stehe. Auch HASLER et al. (1987) hielten eine manuelle rektale Palpation und eine Beurteilung des Empfängers hinsichtlich der Eignung zum Transfer für kein sicheres Kriterium. Die uterine Umgebung muß geeignet sein, einen Embryo aufzunehmen, um eine Trächtigkeit durch Embryotransfer zu erzielen. Progesteron ist dazu und zur Aufrechterhaltung einer Trächtigkeit unabdingbar. Der Progesteronwert zum Zeitpunkt des Transfers wird üblicherweise durch die Messung der Serumprogesteronkonzentration bestimmt. Der diagnostische Wert der Serumprogesteronbestimmung wird in der Literatur kontrovers diskutiert. REMSON et al. (1982) bestimmten den Serumprogesteronwert unmittelbar vor dem Transfer und teilten die Empfänger in 3 Klassen ein: <2 ng/ml; 2-5 ng/ml; >5 ng/ml. In der Klasse 25 ng/ml wurde mit 74% die höchste Trächtigkeitsrate nachgewiesen. WEBER et al. (1991) ermittelten, daß für Empfänger mit Serumprogesteronwerten zwischen 2,0 und 5,5 ng/ml unter Berücksichtigung der Befunde der rektalen bzw. ultrasonographischen Ovarbeurteilung die günstigsten Erfolgsaussichten für eine Trächtigkeit bestehen. Die Autoren dieser Untersuchungen sehen in der Serumprogesteronbestimmung ein sinnvolles Hilfsmittel bei der Auswahl der Empfänger und stimmen darin mit SPRECHER et al. (1989), GEIM (1990) und TENHUMBERG et al. (1991) überein. 130 Die von NIEMANN et al. (1985) und JANOWITZ (1994) am Tag des Transfers ermittelten Serumprogesteronwerte unterschieden sich bei Empfängern, die konzipierten, und solchen Empfängern, die nicht konzipierten nicht signifikant. Diese Autoren sowie KITZIG et al. (1986) schlußfolgerten, daß der Serumprogesteronwert zum Zeitpunkt des Transfers nur einen begrenzten diagnostischen Wert aufweist. TENHUMBERG et al. (1991) empfahlen die Progesteronbestimmung vor dem Transfer bei Tieren, deren gynäkologischer Befund fraglich ist. JANOWITZ (1994) gab zu bedenken, daß diese Methode zur Einordnung von Empfängertieren mit zweifelhaftem Befund einen erheblichen zusätzlichen Zeit- und Materialaufwand verursacht und daher unter Praxisbedingungen nicht erfolgreich eingesetzt werden kann. Aus diesem Grund hat die Ermittlung der Empfängerqualität mittels Progesterontest auch keine Bedeutung in der Embryotransfer-Praxis erlangt (JANOWITZ, NOHNER, PAVEL u. POKORNY 1999). Das Ergebnis der eigenen Untersuchungen unterstützt die Aussage, daß eine gynäkologische, rektale Voruntersuchung und eine genaue Brunstbeobachtung eine Vorhersage des Transfererfolges ermöglicht. Bei den eigenen Untersuchungen konnte bei Klasse 1- Empfängern eine Trächtigkeitsrate erzielt werden, die signifikant höher war als die bei Klasse 2- und Klasse 3-Empfängern (s. Abb.13). Dies belegten ebenfalls SCHUBERTH (1984) und NOHNER (1986) mit ihren Untersuchungen zum Einfluß der Empfängerqualität auf das Trächtigkeitsergebnis. Sie erzielten Trächtigkeitsraten von 49,9 bzw. 41,3% für sehr gute, von 29,6 bzw. 38,1% für gute und von nur 20,0 bzw 13,3% für mäßige Empfänger. Bei Klasse 2-Empfängern sanken die Trächtigkeitsraten ab. Eine Ausnahme stellt die Methode Gly-1 dar. Hier stieg die Trächtigkeitsrate auf 84,6% an. KLING (1997) verglich in seiner Arbeit die Trächtigkeitsraten bei den verschiedenen Empfängerqualitäten beim Glycerin. Bei Verwendung dieses Kryoprotektivums wies er ebenfalls ein Ansteigen der Trächtigkeitsraten von 51,3% bei guten auf 54,8% bei nur mäßigen Empfängern nach. Die hier übertragenen Embryonen wurden allerdings nach der Gly-3-Methode ausverdünnt. Das Tiefgefrieren mit Glycerin und Ausverdünnen mit 0,5 M Suc in einem Schritt stellte sich bei nicht optimalen Bedingungen bei den eigenen Untersuchungen als das erfolgversprechenste Verfahren heraus. Dies zeigt sich sowohl bei Verwendung von Klasse 2-Embryonen wie auch bei Empfängern von nicht sehr guter Qualität. 131 Als Empfänger wurden nur d7-Empfänger verwendet, also solche Tiere, die synchron mit dem Spender in Brunst waren. Nach HASLER et al. (1987) erreichten d7-Empfänger höhere Trächtigkeitsraten als die Empfänger mit einer Asynchronität von einem Tag in jede Richtung (d6 und d8). JANOWITZ (1994) unterstrich dies mit seinen Resultaten zur Untersuchung der Einflußfaktoren auf den Transfererfolg. Er berichtete von noch befriedigenden Ergebnissen, wenn die Empfänger 24 h vor oder 24 h nach dem Spender in Brunst waren. LINDNER u. WRIGHT (1983) beobachteten, daß eine Asynchronität von bis zu 2 Tagen zwischen Spender und Empfänger die Trächtigkeitsrate nur wenig beeinflußte. Ihnen erschien die Synchronität zwischen Empfänger und Entwicklungsstadium des Embryos bedeutsamer als die Synchronität zwischen Spender und Empfänger. In der vorliegenden Arbeit wurde der mögliche Einfluß des Alters des Empfängertiers (Rind oder Kuh) auf das Trächtigkeitsergebnis untersucht. ARAVE et al. (1987) übertrugen frische Embryonen auf Kühe und Rinder und erzielten 45% bzw. 59% Trächtigkeiten. Ein ähnliches Ergebnis beschrieb auch JANOWITZ (1994), der hoch signifikant unterschiedliche Trächtigkeitsraten für Rinder (57,5%) und Kühe (44,1%) nachwies. Auch für tiefgefrorene IVF-Rinderblastozysten lagen die Trächtigkeitsraten nach Transfer nach Angaben von MASSIP et al. (1995b) bei Rindern höher als bei Kühen. Bei den eigenen Untersuchungen wurde ebenfalls beim Empfängertier „Rind“ eine signifikant höhere Trächtigkeitsrate (50,5%) als beim Empfängertier „Kuh“ (35,8%) erzielt. GODKIN et al. (1987) hingegen ermittelten bei Transfers von tiefgefrorenen Rinderembryonen keine signifikanten Unterschiede zwischen Rind, Färse und Kuh als Empfängertier. Die Trächtigkeitsergebnisse wurden auch in Abhängigkeit von Empfängertier und der Einfriermethode ausgewertet. Dabei konnten sowohl bei Verwendung von Glycerin wie auch von Ethylenglykol beim Rind höhere Trächtigkeitsraten beobachtet werden. Dieses Ergebnis stimmt tendenziell mit dem von KLING (1997) überein, der ebenfalls beim Empfängertier 132 „Rind“ sowohl bei Verwendung von Glycerin wie auch bei Ethylenglykol höhere Trächtigkeitsraten als beim Empfängertier „Kuh“ erhielt. Zusammenfassend ist feststellbar, daß die retrospektive Analyse der verschiedenen Ausverdünnungsmethoden von Glycerin und Ethylenglykol nach dem Tiefgefrieren von Rinderembryonen und unterschiedlicher Einflußfaktoren folgendes ergeben hat: − Das kontrollierte Ausverdünnen des Ethylenglykols in OCM oder mit Sucrose stellt keine zufriedenstellende Alternative zum Direkttransfer nach dem Tiefgefrieren mit Ethylenglykol dar. − Beim Tiefgefrieren der Embryonen mit 10% Glycerin und anschließendem Ausverdünnen in 3 Schritten mit abnehmenden Glycerin-Konzentrationen und Sucrose oder in 1 Schritt mit Sucrose konnten unter Feldbedingungen stabile Trächtigkeitsergebnisse von über 50% erreicht werden. − Beim Tiefgefrieren mit Ethylenglykol hat die Variation der Anzahl der Säulen und die damit verbundenen Volumenveränderung der einzelnen Medien keinen Einfluß auf die Trächtigkeitsraten. − Durch die Embryonenqualität, die Empfängerqualität und das Alter des Empfängertiers (Rind oder Kuh) wurde das Trächtigkeitsergebnis signifikant beeinflußt. Mit jeweils sehr guten Qualitäten bzw. Rindern als Empfänger konnten auch die höchsten Trächtigkeitsraten erzielt werden. − Bei reduzierten Embryonen- und Empfängerqualitäten (Klasse 2-Embryonen oder Klasse 2Empfängern) wurden mit der Gly-1-Methode (Tiefgefrieren mit 10% Glycerin und 133 anschließendes Ausverdünnen mit Sucrose in einem Schritt) tendentiell die besten Ergebnisse erzielt. − Das Entwicklungsstadium der Embryonen und das verwendete Gefriergerät hatten keinen signifikanten Einfluß auf die Trächtigkeitsergebnisse. Jedoch konnten tendentiell bessere Ergebnisse bei jüngeren Entwicklungsstadien (Morulae) beobachtet werden. − Wenn Morulae mit Glycerin anstatt mit Ethylenglykol tiefgefroren wurden, konnten signifikant höhere Trächtigkeitsraten erzielt werden. − Die Wahrscheinlichkeit einer Abnahme der Embryonenqualität während des Tiefgefrierens stieg an, wenn die Embryonen bereits vor dem Tiefgefrieren eine nur gute (Klasse 2) oder mäßige Qualität (Klasse 3) aufwiesen. Sowohl das Tiefgefrieren bei Verwendung von 10% Glycerin mit anschließendem Ausverdünnen mit 0,5 M Sucrose in einem Schritt unter mikroskopischer Kontrolle wie auch das Tiefgefrieren mit 1,5 M Ethylenglykol mit anschließendem Direkttransfer stellen nach dieser Auswertung die optimalen Tiefgefrierverfahren für Rinderembryonen unter Praxisbedingungen dar. Dabei sollten möglichst nur Embryonen sehr guter Qualität und Rinder als Empfänger verwendet werden. Das Tiefgefrieren kann mit dem Gerät auf Stickstoffbasis oder auch mit dem Alkoholgerät erfolgen. 134 6. Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in einer retrospektiven Untersuchung den Einfluß verschiedener Variationen beim Einfrieren und Auftauen von Rinderembryonen unter Praxisbedingungen auf die Trächtigkeitsraten zu analysieren. Dabei wurden 1066 tiefgefrorene / aufgetaute Embryonen übertragen. Die Ergebnisse nach Direkttransfer mit Ethylenglykol sollten mit denen verschiedener kontrollierter Ausverdünnungsverfahren mit Ethylenglykol mit oder ohne Sucrose und denen unter Verwendung von Glycerin verglichen werden. Die gewonnenen Embryonen wurden mit 1,5 M Ethylenglykol oder 10% Glycerin tiefgefroren. Beim Einsatz von Ethylenglykol wurden die Pailletten unterschiedlich gefüllt. Es wurden unterschiedliche Volumina an Ethylenglykol-Lösung gewählt und die Anzahl der einzelnen Säulen in den Pailletten (3, 4 oder 5) wurden variiert. Bei Verwendung von Ethylenglykol wurden die Embryonen unter mikroskopischer Kontrolle direkt in Kulturmedium, in 1,0 M Sucrose oder in 0,5 M Sucrose ausverdünnt. Bei Verwendung von Glycerin wurden die Embryonen in 3 Schritten mit abnehmender Glycerin-Konzentration mit 0,3 M Sucrose bzw. in einem Schritt mit 0,5 M Sucrose ausverdünnt. Die Embryonen wurden auf Empfänger übertragen, die ab der 6.Woche auf Trächtigkeit untersucht wurden. Einflüsse von Embryonenqualität, Entwicklungsstadium, Gefriergerät, Empfängerqualität und Alter des Empfängertieres (Rind oder Kuh) auf das Trächtigkeitsergebnis wurden in Abhängigkeit von den verschiedenen Einfrier- und Auftaumethoden untersucht. Außerdem wurde die Veränderung der Embryonenqualität durch das Tiefgefrieren in Abhängigkeit vom verwendeten Kryoprotektivum, der Embryonenqualität und dem Gefriergerät ermittelt. Die statistische Auswertung wurde mit dem SAS-Programm durchgeführt. Anhand von ChiQuadrat-Homogenitätstests wurden die Signifikanzen der einzelnen Einflüsse geprüft. 135 Folgende Ergebnisse wurden ermittelt: 1. Die Gesamtträchtigkeitsrate für alle Embryonen betrug 48,2%. 2. Nach dem Tiefgefrieren der Embryonen mit Glycerin und Ausverdünnen in drei bzw. einem Schritt mit Sucrose sowie mit Ethylenglykol und anschließendem Direkttransfer war die Trächtigkeitsrate (54,7, 50,4 bzw. 49,6%) signifikant höher als nach Tiefgefrieren mit Ethylenglykol und Ausverdünnen unter mikroskopischer Kontrolle in Kulturmedium (OCM), 1 M Sucrose oder 0,5 M Sucrose (38,8, 15,4 bzw. 36,5%). 3. Beim Tiefgefrieren mit Ethylenglykol hat die Variation der Anzahl der Säulen und die damit verbundene Volumenveränderung der einzelnen Medien (Ethylenglykol-Lösung und Kulturmedium) keinen Einfluß auf die Trächtigkeitsrate. 4. Mit Embryonen der Klasse 1 wurde eine signifikant bessere Trächtigkeitsrate als mit Embryonen der Klasse 2 erreicht (51,8 bzw. 26,1%). 5. Die Anzahl der Embryonen, deren Qualität während der Kryokonservierung in Abhängigkeit von der Embryonenqualität vor dem Tiefgefrieren abnahm, war bei Klasse 1-Embryonen signifikant geringer als bei Klasse 2- und Klasse 3-Embryonen (4,3% gegenüber 19,2 bzw. 15,8%) 6. Das Entwicklungsstadium der Embryonen und das verwendete Gefriergerät hatten keinen signifikanten Einfluß auf die Trächtigkeitsergebnisse. Jedoch konnten tendentiell bessere Ergebnisse bei jüngeren Entwicklungsstadien (Morulae) beobachtet werden. 7. Durch die Empfängerqualität und das Alter des Empfängertiers (Rind oder Kuh) wurde das Trächtigkeitsergebnis signifikant beeinflußt. Mit Klasse 1-Empfängern wurde eine Trächtigkeitsrate von 55,7% gegenüber 40,8% bzw. 29,6% bei Klasse 2- und Klasse 3- 136 Empfängern erreicht. Die Trächtigkeitsrate bei Rindern, die als Empfänger verwendet wurden, lag bei 50,5%, die von Kühen bei 35,8%. 8. Bei reduzierten Embryonen- und Empfängerqualitäten (Klasse 2-Embryonen oder Klasse 2Empfängern) wurden nach dem Tiefgefrieren mit Glycerin und dem Ausverdünnen in einem Schritt mit Sucrose tendenziell die besten Ergebnisse erzielt. Sie unterschieden sich jedoch nicht signifikant von denen nach Tiefgefrieren mit Glycerin und Ausverdünnen in drei Schritten und nach Tiefgefrieren mit Ethylenglykol und anschließendem Direkttransfer. Das kontrollierte Ausverdünnen des Ethylenglykols in Kulturmedium oder mit Hilfe von Sucrose stellt keine zufriedenstellende Alternative zum Direkttransfer nach dem Tiefgefrieren mit Ethylenglykol dar. Beim Tiefgefrieren der Embryonen mit 10% Glycerin und anschließendem Ausverdünnen in drei Schritten mit abnehmenden Glycerin-Konzentrationen und Sucrose oder in 1 Schritt mit Sucrose konnten unter Feldbedingungen stabile Trächtigkeitsergebnisse von über 50% erreicht werden. Sowohl das Tiefgefrieren mit 10% Glycerin und dem anschließendem Ausverdünnen mit 0,5 M Sucrose in einem Schritt unter mikroskopischer Kontrolle wie auch das Tiefgefrieren mit 1,5 M Ethylenglykol und anschließendem Direkttransfer stellen gut geeignete Tiefgefrierverfahren für Rinderembryonen nach dem derzeitigen Wissensstand unter Praxisbedingungen dar. Dabei sollten möglichst nur Embryonen und Empfänger sehr guter Qualität verwendet werden. Rinder sind Kühen als Empfängertiere bezüglich der Trächtigkeitsraten vorzuziehen. 137 7. Summary Barbara Götz Cryopreservation of bovine embryos with different variations of freezing and defrosting under practical conditions - a retrospective analysis The objective of this study was a retrospective analysis of the influence of different variations of freezing and defrosting of bovine embryos on the pregnancy rates under practical conditions. For this purpose, 1066 frozen / defrosted embryos were transferred. The results after direct transfer with ethylene glycol were then compared to the results of various controlled dilution methods with ethylene glycol with or without sucrose and to those using glycerol. The obtained embryos were frozen with 1.5 M ethylene glycol and 10% glycerol, respectively. When ethylene glycol was used the straws were differently filled. Differing quantities of ethylene glycol solutions were applied and the respective number of columns in the straw (3, 4, or 5) was varied. Moreover, with the use of ethylene glycol the embryos were directly rehydrated in culture medium, 1.0 M sucrose or 0.5 M sucrose, under microscopic control. When glycerol was used the embryos were rehydrated in three steps with decreasing glycerol concentrations and 0.3 M sucrose, or in one step with 0.5 M sucrose. The embryos were transferred to recipients which had been examined for pregnancy from the sixth week onwards. The influences of embryo quality, developmental stage, freezing apparatus, recipient quality, and age of the recipient (heifer or cow) on the pregnancy rate were examined in dependency on the different freezing and defrosting methods. In addition, the differences of the embryo quality after deep freezing was investigated in dependence on the used cryoprotectant, the embryo quality, and the freezing apparatus. The statistical evaluation was done with the SAS program. The significance of each respective influence was tested by means of the Chi-Quadrat-Test. 138 The following results were attained: 1. The overall pregnancy rate of all embryos was 48.2%. 2. After freezing the embryos with glycerol in combination with a three or one step rehydration, as well as after freezing them with ethylene glycol with subsequent direct transfer, the pregnancy rate (54.7, 50.4, or 49.6%) was significantly higher than after freezing them with ethylene glycol in combination with a rehydration under microscopic control in culture medium (OCM), 1 M sucrose or 0.5 M sucrose ( 38.8, 15.4, or 36.5%). 3. In the case of deep freezing with ethylene glycol a variation of the number of columns and, in connection with that, the change of quantity of the respective medium (ethylene glycol solution and culture medium) had no influence on the pregnancy rate. 4. The use of class 1 embryos resulted in a significantly better pregnancy rate than the use of class 2 embryos (51.8 and 26.1%, respectively). 5. The number of embryos whose quality diminished during the cryopreservation depending on the embryo quality prior to the freezing process was significantly lower when using class 1 embryos as compared to class 2 or class 3 embryos (4.3% against 19.2 and 15.8%) 6. The embryos’ developmental stage and the used freezer had no significant influence on the pregnancy results. However, the results that could be observed when using younger developmental stages (Morulae) tended to be better. 7. The pregnancy rate was significantly affected by the quality and age of the recipient (heifer or cow). The pregnancy rate achieved by class 1 recipients was 55.7% compared to 40.8% and 29.6% in the case of class 2 and class 3 recipients. The pregnancy rate of heifers used as recipients was 50.5%, that of cows was 35.8%. 139 8. When the quality of embryos and recipients were reduced (class 2 embryos or class 2 recipients) the best results could be achieved by freezing with glycerol and rehydrating in one step with sucrose. However, they did not differ significantly from the results after freezing with glycerol in combination with a three step rehydration and those after freezing with ethylene glycol with subsequent direct transfer. The controlled rehydration of ethylene glycol in culture medium or with sucrose is no satisfactory alternative for the direct transfer after freezing with ethylene glycol. When freezing the embryos with 10% glycerol in combination with a subsequent rehydration in three steps with decreasing glycerol concentrations and sucrose or in one step with sucrose stable pregnancy rates of over 50% could be achieved under field conditions. Both the freezing with 10% glycerol in combination with subsequent rehydration with 0.5% sucrose in one step under microscopic control and the freezing with 1.5 M ethylene glycol and subsequent direct transfer are, to the present knowledge, the optimal deep freezing procedures bovine embryos under practical conditions. If possible, only high quality embryos and recipients should be used here. Heifers as recipients should be preferred to cows with regard to pregnancy rates. 140 8. Literaturverzeichnis ADR, Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V., (1991): ADR-Empfehlung Nr.71 / Anlage 2 vom 10.04.1991. (Hrsg Arbeitsgemeinschaft.) Deutscher Rinderzüchter e.V., Bonn AGCA, Y., J. LIU, A.T. PETER; E.S. CRITSER u. J.K. CRITSER (1997): Cryoprotectant and water permeability of immature and in vitro matured bovine oocytes. Theriogenology 47, 340 AGCA, Y., R.L. MONSON, D.L. NORTHEY, O. ABAS MAZNI u. J.J. 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Herrn Dr. Albert Görlach danke ich für die Möglichkeit, die Arbeit an der ET-Station Kleve der RUW durchführen zu können. Ganz besonders danken möchte ich Dr. Ulrich Janowitz. Er hat die Arbeit angeregt und mir jederzeit Unterstützung bei der Durchführung und Fertigstellung der Arbeit gewährt. Weiterhin gilt mein Dank den Mitarbeitern des ET-Teams in Kleve Ludwig Hermanns und Dr. Jakob Westfal für die freundliche Aufnahme und Zusammenarbeit bei der Durchführung der vielen Spülungen, Kryokonservierungen und Transfers, die die Grundlage für das Datenmaterial dieser Arbeit geliefert haben. Herrn Dr. Rohn und Herrn Dr. Meyer vom Institut für Biometrie und Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover danke ich für die große Hilfestellung bei der statistischen Auswertung. Frau Isabel Tebartz-Janowitz und Herrn Norbert Hoffmanns danke ich für die Hilfe bei der Erstellung der Graphiken, Herrn Frank Born für die Hilfe bei der englischen Übersetzung sowie Herrn Halim Mouhajer für die tatkräftige Unterstützung bei der Korrektur der Arbeit. Ganz besonders herzlich möchte ich mich bei Herrn Christian Bodden und Herrn Herbert Klingbeil für die tatkräftige und seelische Unterstützung bei der Erstellung der Arbeit bedanken.