Information zum Anlass Samstag, 9. April 2016 Sternwarte ACADEMIA, 7503 Samedan Chesa Cotschna, 5. Stock Referat um 20.30 Uhr: Die Geschichte des Teleskops - von der Antike bis zur Neuzeit Referent: Dr. Markus Nielbock, Haus der Astronomie, Heidelberg (D), EAF Die weitgehend bekannte Legende nennt den deutsch-niederländischen Brillenmacher Hans Lipperhey als Erfinder des Teleskops, der 1608 ein Patent hierzu einreichte. Davon abgesehen, dass das Patent abgelehnt wurde, zeigt sich heute eher ein Bild einer kontinuierlichen Entwicklung, die bis in die Antike zurückgeführt werden kann. Massgebliche Einflüsse kommen aus dem Islamischen Reich des Mittelalters sowie aus England und Italien während der Renaissance. Die prinzipielle Funktionsweise des Fernrohrs wurde schon früh erkannt. Nach den ersten Versuchen 1609 durch Galilei und Harriot, Fernrohre für die Himmelsbeobachtung zu nutzen, schritt die Entwicklung rasant fort. Der Vortrag wird die Geschichte des Teleskops von der Optik der Antike bis zu den modernen Observatorien aufzeigen. Dabei wird deutlich werden, wie wichtig die Beiträge aus verschiedenen Epochen und Kulturen für ihre Entwicklung waren. Bild: Galileo Galilei hat das Teleskop zwar nicht erfunden, aber mit grossem Erfolg nachgebaut und ab 1609 für astronomische Beobachtungen genutzt. Das Bild zeigt zwei Fernrohre aus seinem Besitz. Die Bauweise entspricht dem des im Jahre 1608 vom Brillenmacher Hans Lipperhey als Patent angemeldeten Fernrohrs (Quelle: dpa-picture alliance). Dr. Markus Nielbock, Studium der Physik und der Astronomie an den Universitäten Düsseldorf und Bochum; Doktorat 2001; Wissenschaftler an der Europäischen Südsternwarte Santiago (ESO, Chile) und technisch-wissenschaftlicher Betreuer am SEST (Swedish ESO Submillimeter Telescope), La Silla (Chile) 2001 –2003; Wissenschaftler an der Universität Bochum 2003 –2006; Wissenschaftler im Projekt „Herschel-Weltraumteleskop“ am Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg 2006 –2015; seit 2015 Wissenschaftler am Haus der Astronomie, Heidelberg, im EUBildungsprojekt „EU Space Awareness“. Ehrenamtliches Engagement in astronomischer Breitenbildung. Astronomische Führung ab ca. 22 Uhr: Das Sternbild Löwe und der grösste Planet Jupiter beherrschen die Himmelsszene Demonstratoren: Kuno Wettstein, EAF, Berneck/SG und Claudia Longoni, EAF, Berneck/SG Der Winter ist vorbei und demzufolge haben sich auch die Wintersternbilder vom Himmel verabschiedet: Tief im Osten ist der Orion noch knapp sichtbar und auch der Stier mit seinen Plejaden geht bald unter. Hoch im Nordosten steht der Grosse Wagen im Grossen Bären. Am Anfang der Beobachtung steht der Löwe, das Leitsternbild des Frühlings, im Zenit. Er gehört zu den Tierkreissternbildern, durch welche die Ekliptik, verläuft. Der grosse Gasplanet Jupiter mit seinen galileischen Monden steht unmittelbar unter dem Löwen in bester Beobachtungsposition. Je mehr die Nacht fortschreitet, umso mehr steigt die Jungfrau mit ihrem Hauptstern Spica empor. Dort können zahlreiche prächtige Galaxien und Galaxienhaufen beobachtet werden. Hell leuchtet auch der Hauptstern Arkturus des Bärenhüters hoch im Osten. Die drei hellen Sterne Regulus (im Löwen), Arkturus und Spica bilden das sogenannte Frühlingsdreieck. Für die Führung ist gutes Wetter vorausgesetzt, warme Kleidung und gute Schuhe sind empfohlen. Bild: Das Leo Triplet (Galaxien M65, M66 und NGC 3628) im Sternbild Löwe (Quelle: Scott Rosen). Herzlichen Dank für Ihre wohlwollende Spende in unsere Kollekte! Engadiner Astronomiefreunde EAF, www.engadiner-astrofreunde.ch