PDF herunterladen - Tameling Consulting GmbH

Werbung
Marketing und Management
Interview
Umweg zum Erfolg
Mit einem reinen Kontaktlinsen-Studio begann Olaf Rotermund 1993 in Kassel seine Selbständigkeit. Heute betreiben
sein Team und er das trendige und designorientierte Augenoptikgeschäft „siehste“ mit einer erweiterten Angebotspalette
rund ums Thema Sehen und Aussehen. Welche unterschiedlichen Erfahrungen er bei der Kommunikation seiner Werbebotschaften machen musste und wie die stimmige Integration der
Brille im Produktangebot neben der Kontaktlinse letztendlich
gelang – das verrät der nordhessische Unternehmer in unserem aktuellen Interview.
Herr Rotermund, Ihr Geschäft
„siehste – Brillen und Linsen“
bietet heute eine moderne
und leistungsstarke Palette
rund um das Thema Sehen
und Aussehen. War das
schon immer so?
Nein. Angefangen haben wir
1993 als reines KontaktlinsenStudio. Die Brillen sind erst acht
Jahre später dazu gekommen.
Der Fokus lag aber auch zu dem
Zeitpunkt noch stark auf unseren
Linsenkunden. Wir dachten uns
nur: Wer Kontaktlinsen trägt,
braucht trotzdem eine Brille, warum sollen wir das Geschäft anderen überlassen? Allerdings positionierten wir die Brille als
günstiges Zusatzprodukt in Ergänzung zur Kontaktlinse.
Wie haben Sie das kommuniziert?
Zur Erweiterung unseres Produktangebotes haben wir die
Werbetrommel natürlich mächtig geschlagen und dazu auch
viel Geld in die Hand genommen
– für Kino-, Zeitungs- und Flyerwerbung. Aus heutiger Sicht
würde ich sagen: ziemlich wild
gestreut, wenig strukturiert.
Wie hat sich das ausgewirkt
und inwieweit ging Ihre strategische Konzeption auf?
Das Brillengeschäft lief recht gut
an, nur nicht so wie wir gedacht
hatten. Die Stückzahlentwicklung hielt sich in Grenzen, dafür
fragten unsere Kunden bald
auch Design- und Markenware
nach. Unser Anspruch einer professionellen Kontaktlinsenanpassung übertrug sich anscheinend ebenso auf das Produkt Brille – nur günstige Angebote waren unseren Kunden offenbar zu wenig. Das hat uns
etwas irritiert, denn damit ging
unsere ursprüngliche Strategie
plötzlich nicht mehr auf. Unglücklicherweise vertrauten wir
in dieser Situation einer externen Empfehlung, das Billigkonzept mit Massenaussendungen
noch aggressiver voranzutreiben. Eine Auswirkung daraus
war uns zwar willkommen: die
Stückzahlen zogen spürbar an.
Allerdings gab es auch einen
unwillkommenen Effekt: die
Durchschnittspreise sackten nun
extrem in den Keller.
Ihr Ziel hatten Sie doch aber
nun erreicht, oder?
Ja und nein, denn mit dem Ergebnis fühlten wir uns nicht
wirklich wohl – was sich von
Tag zu Tag weiter steigerte. Es
war gar nicht unser Ding, vorrangig auf der preisaggressiven
Augenoptiker Rotermund meint: Wer Kontaktlinsen
trägt, braucht trotzdem eine Brille – warum sollten wir
das Geschäft anderen überlassen?
„Uns macht die Arbeit wieder
richtig Spaß, weil wir unsere
eigene Kreativität mit den
gezielten Werbemaßnahmen
unterstützt sehen.“
Schiene zu beraten und zu verkaufen. Darüber hinaus stellte
sich bald die Frage, ob wir mit
dem Konzept eigentlich die richtigen Kunden für einen langfristigen Erfolg haben würden. Außerdem wurde mir klar, dass ich
zum Halten der erreichten
Stückzahlen die Werbeintensität
immer weiter steigern musste –
und damit auch die Kosten, die
uns zusehends belasteten.
Wie kamen Sie aus der Situation wieder heraus?
Wir zogen die Reißleine und
stoppten die Billigkonzeption
von einem Tag auf den anderen.
Zugleich kam der erste Kontakt
mit Tameling Consulting zustande. Die Kölner Berater waren die
ersten, die uns einen qualitätsorientierten Marketingansatz zeigen konnten, in dem wir uns
spontan wiederfanden. Außerdem hat uns die durchdachte
und strukturierte Vorgehensweise der gezielten Werbemaßnahmen überzeugt. Mit ihnen kön-
nen wir unsere Leistungsangebote authentisch vermitteln – das
sind wir und das leben wir jetzt
Tag für Tag mit einem guten Gefühl. Meinem ganzen Team
macht die Arbeit wieder richtig
Spaß, weil wir unsere eigene
Kreativität darin unterstützt sehen. Dickes Lob vom „siehste“
auch an die Werbeagentur von
Tameling Consulting, die uns mit
ihren Ideen seit 2010 tatkräftig
unterstützt.
Und wie sieht Ihre KostenNutzen-Bilanz jetzt aus?
Erheblich besser. Mit dem neuen Konzept stiegen sowohl
Stückzahlen als auch Durchschnittspreise gleichmäßig und
moderat an. Die Werbekosten
konnten wir dabei deutlich reduzieren. Wir erreichen jetzt viel
mehr Umsatz mit weniger Aufwand – das ist toll.
Unterm Strich für Sie also
mehr Gewinn?
Nein, wir wollen weiter wachsen
und investieren laufend in Mitarbeiter und Geschäftsausstattung. Besonders liegt mir am
Herzen, dass wir unser Team
weiterentwickeln. Lieber stecke
ich das gesparte Geld in das Mitarbeitereinkommen als in teure
und nutzlose Massenwerbung.
DER AUGENOPTIKER 8–2013 17
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