Fragenkatalog Makroökonomie I

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Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre II
(Mikroökonomie)
Univ.-Prof. Dr. Fritz Helmedag
Fragenkatalog Makroökonomie I
Sommersemester 2010
1. Charakterisieren Sie kurz die Makroökonomie im Unterschied zur Mikroökonomie.
2. Benennen und unterscheiden Sie folgende Begriffe der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen:
a) Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsrechnung;
b) Inländer- und Inlandskonzept;
c) Netto- und Bruttonationaleinkommen;
d) Produktionswert, Vorleistungen und Bruttoinlandsprodukt.
3. Durch welche Attribute ist ein geschlossener Kreislauf charakterisiert?
4. Erläutern Sie die ex post- und ex ante-Identität von Nettoinvestition und Ersparnis.
5. Wie bildet eine geschlossene Volkswirtschaft Ersparnisse? Begründen Sie ihre Antwort mit
Hilfe des Kontensystems der VGR.
6. Beschreiben Sie die drei nach J. A. Schumpeter unterschiedenen Konjunkturzyklen.
7. Was versteht man unter der klassischen Dichotomie?
8. Erläutern Sie die Quantitätsgleichung. Welche Annahmen treffen die Anhänger des Monetarismus, um ihre geldpolitischen Empfehlungen theoretisch zu unterfüttern?
9. Was versteht man unter der Geldbasis? Wie werden die Geldmengenaggregate nach dem
Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) abgegrenzt? Benennen Sie geldpolitische
Instrumente.
10. Wie wird die Fähigkeit des Bankensystems, Geld zu schöpfen, beeinflusst, wenn der Anteil
des Bargeldes an der gesamten Geldmenge (Bargeldquote) sinkt? Hat dies Folgen auf die
Wirksamkeit der Geldpolitik?
11. Leiten Sie einen Geldmengenmultiplikator her. In welcher Beziehung stehen die monetäre
Basis und die tatsächliche geschöpfte Geldmenge (Giralgeldmenge) zueinander?
12. Welche Ziele charakterisieren gemäß §1 StabG ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht?
Was bedeuten sie im Einzelnen? Wann gelten die einzelnen Ziele in der Praxis als erfüllt?
Wie sieht es mit der gleichzeitigen Zielerreichung aus? Gehen Sie in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Phillips-Kurve ein.
13. Erläutern Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einem Paasche- und einem
Laspeyres-Preisindex. Was schlussfolgern Sie daraus für die Genauigkeit der Preisniveaumessung?
14. Grenzen Sie die Begriffe Inflation, Deflation und Stagflation voneinander ab.
15. Welche Arten von Arbeitslosigkeit kennen Sie? Wie wird diese gemessen?
16. Erläutern Sie die Zahlungsbilanz und ihre Unterbilanzen. Ist die Zahlungsbilanz – wie der
Name suggeriert – eine Bilanz, die Zahlungen darstellt? Welcher Zusammenhang besteht
zwischen Leistungsbilanzüberschüssen und Nettokapitalexporten?
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17. Was meinen die Begriffe Wachstum, Wachstumsrate und Verdopplungszeit?
18. Ist das BIP ein geeignetes Maß für die Wohlfahrt einer Gesellschaft? Gehen Sie in diesem
Zusammenhang auch auf andere Wohlfahrtsindizes ein.
19. Beantworten Sie zum Tableau Économique von F. Quesnay folgende Fragen:
a) Wie lauteten die Zielsetzung der physiokratischen Schule und ihre wirtschaftspolitischen Empfehlungen?
b) Worin besteht der Unterschied zwischen dem Zig-Zag-Schema von 1758 und der Formeltafel von 1766?
c) Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Gleichgewicht“ im Quesnay-Modell?
d) Welche Art von Prozess beschreibt das Zig-Zag-Tableau?
e) Was versteht man unter der „natürlichen“ Proportion der Quesnay-Wirtschaft, und welche Bedeutung ist dieser beizumessen?
20. Erläutern Sie das Saysche Gesetz.
21. Was ist laut J. M. Keynes unter notwendigen und erwarteten Erlösen zu verstehen? Stellen
Sie diese in einem Diagramm dar. Wo befindet sich das Profitmaximum?
22. Welcher Markt ist nach neoklassischer Auffassung den anderen Märkten vorgelagert und
bestimmt die Höhe der Beschäftigung und Produktion? Stellen Sie dies grafisch dar.
23. Beantworten Sie folgende Fragen zur sogenannten „neoklassischen Synthese“.
a) Was verstehen Sie unter der 45°-Methode sowie unter inflatorischer und deflatorischer
Lücke? Wie kann sich der Staat verhalten?
b) Welches sind nach J. M. Keynes die Determinanten der Geldnachfrage (Liquiditätsnachfrage)? Wie wird das Geldangebot (Liquiditätsangebot) bestimmt? In welchem Zusammenhang mit dem Geldangebot steht der Zinssatz? Was verstehen Sie unter den
Begriffen „Liquiditätsfalle“ und „crowding out“?
c) Was stellen die IS- und die LM-Kurven dar?
d) Gehen sie von einem sich verringernden Preisniveau aus. Erläutern Sie in dem Zusammenhang den Pigou-Effekt und den Keynes-Effekt.
24. Gegeben sei eine geschlossene Wirtschaft ohne ökonomische Aktivität des Staates. Ihr autonomer Konsum betrage 396,4 (Währungseinheiten). Ihre marginale Konsumquote habe
den konstanten Wert 0,8. Plötzlich erhöhe sich der autonome Konsum dauerhaft auf 524,7.
Gleichzeitig steigen die Investitionen um 71,7. Das ursprüngliche Gleichgewichtsvolkseinkommen betrug 19.000. Wie hoch ist das neue?
25. Nennen und spezifizieren sie vier Thesen der monetaristischen Theorie.
26. Erläutern Sie an einem Beispiel, was unter Zeitkonsistenz bzw. Zeitinkonsistenz zu verstehen ist.
27. Diskutieren Sie den Unterschied zwischen adaptiven und rationalen Erwartungen.
28. Erklären Sie das Theorem von T. M. Haavelmo. In welcher Beziehung stehen der Staatsausgaben- und der Steuermultiplikator zueinander? Wie hoch ist die multiplikative Wirkung
einer steuerfinanzierten Staatsausgabe auf das Volkseinkommen?
29. Das makroökonomische Standardmodell sieht eine uniforme gesamtwirtschaftliche Sparquote vor. Ist diese Annahme im Hinblick auf unterschiedliche Einkommenshöhen sinnvoll?
30. In einer Modellökonomie betrage die Lohnsumme W0 = 2.000 Geldeinheiten, die Investitionen I 0 = 200 Geldeinheiten. Die Sparquote der Arbeiter sei sW = 0,1 , die der „Kapitalisten“
sP = 0,5 . Ziehen Sie zur Beantwortung der folgenden Fragen ein Modell ohne Außenwirtschaftsbeziehungen und ohne ökonomische Aktivität des Staates heran, welches das differierende Sparverhalten der Arbeiter und Kapitalisten enthält.
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a) Leiten Sie eine allgemeine Formel zur Berechnung des Volkseinkommens (Y) und der
Profite (P) her. Wie hoch sind beide Größen, wenn man die oben stehenden Zahlenwerte heranzieht?
b) Nehmen Sie ferner an, die Investitionen verdoppelten sich bei einer Halbierung der
Lohnsumme, so dass I1 = 400 und W1 = 1.000 gelte. Auf welche Art von Investitionen
deutet eine solche Entwicklung hin? Wie ändern sich dadurch das Volkseinkommen
und die Gewinne? Welche Schlussfolgerung lässt sich daraus für die Bedeutung der
Einkommensverteilung ziehen?
31. Was versteht man unter der Taylor-Regel und der Fisher-Äquivalenz?
32. Wann kann man von einer nachhaltigen Staatsverschuldung sprechen? Welche Bedingung
erlaubt einen dauerhaften Ausgabenüberschuss des Staates?
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