5.3.3 Der Bundespräsident – Makler oder Mahner in der Politik?

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5.3.3 Der Bundespräsident – Makler oder Mahner in
der Politik?
M8
Die verfassungsrechtliche Stellung des Bundespräsidenten
Der Bundespräsident
Seine Stellung
Nach dem Grundgesetz
Vorschlag, Ernennung
und Entlassung
des Bundeskanzlers
Völkerrechtliche
Vertretung des Bundes
Repräsentation nach innen
und außen – Ehrenhoheit
Prüfung, Unterzeichnung
und Verkündung
der Bundesgesetze
Erklärung des Gesetzgebungsnotstands
Alle Abgeordneten
des Deutschen
Bundestags
Bundestag
Bundespräsident
Wahl auf 5 Jahre
Direkte Wiederwahl
nur einmal möglich
Bundesversammlung
Ernennung und Entlassung
der Bundesminister
Ernennung und Entlassung
der Bundesrichter, Bundesbeamten und Offiziere
Begnadigungsrecht
Die gleiche Anzahl
von Mitgliedern aus
den Bundesländern
Länderparlamente
Erklärfilm zur
„Bundespräsidentenwahl“
(Mediencode 70021-05)
© Bergmoser + Höller Verlag AG, Zahlenbilder 67 100
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Der Bundespräsident – ein politisches Amt?
SZ: Welchen politischen Handlungsspielraum gibt das Grundgesetz dem Bundespräsidenten?
Benda: Er kann die notwendigen
politischen Entscheidungen selbst
nicht fällen. Die sind Sache des Gesetzgebers. Der Bundespräsident
kann politische Tätigkeiten anregen und unterstützen. Er kann als
ehrlicher Makler zwischen den politischen Parteien vermitteln und
sie veranlassen, sich den gemeinsamen Fragen zu stellen.
SZ: Wie weit kann und darf der
Makler auch als Mahner auftreten?
Benda: Der Makler ist immer auch
ein Mahner. Selbstverständlich
kann und soll er mahnen. Es gehört
gerade zu den wichtigsten Aufgaben des Bundespräsidenten, die politisch Handelnden auf die großen
Probleme des Landes hinzuweisen.
SZ: Wie konkret kann der Mahner
werden?
Benda: Der Bundespräsident kann
auch Anregungen geben, wie die
großen Probleme gelöst werden
können.
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Ernst Benda (CDU)
war von 1971 bis 1983
Präsident des Bundesverfassungsgerichts.
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Die politische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland
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Die Präsidenten der
Bundesrepublik
Deutschland
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Theodor
Heuss
(FDP)
1949 – 1959
Heinrich
Lübke
(CDU)
1959 – 1969
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Gustav
Heinemann
(SPD)
1969 – 1974
Richard
v. Weizsäcker
(CDU)
1984 – 1994
5
10
Roman
Herzog
(CDU)
1994 – 1999
Johannes
Rau
(SPD)
1999 – 2004
Horst
Köhler
(CDU)
2004 – 2010
Christian
Wulff
(CDU)
2010 – 2012
hat bisher keine unmittelbaren Aktionen ausgelöst, obwohl sie der
Sache nach eine dringende Mahnung an alle politisch Aktiven gewesen ist, tätig zu werden.
Interview: Helmut Kerscher, Süddeutsche Zeitung,
15.3.2005
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Sollte der Bundespräsident direkt vom
Volk gewählt werden? Darüber streiten
die Politiker Dieter Wiefelspütz (SPD)
und Jörg van Essen (FDP).
Blickpunkt: Herr van Essen, warum will die FDP eine Direktwahl
des Präsidenten? Sind wir mit dem
bisherigen Verfahren nicht gut gefahren?
van Essen: Durchaus. Es war ja
auch nach den Erfahrungen der
Weimarer Republik, in der der
Reichspräsident fast so etwas wie
ein Ersatzkaiser mit weitgehenden
Befugnissen war, eine sehr bewusste Entscheidung unserer Verfassungsmütter und -väter. Sie wollten eine repräsentative Figur mit
eingeschränkten Rechten. Daran
wollen wir auch keine Änderungen vornehmen. Aber wir glauben,
nach fünfzig Jahren stabiler Demokratie sollten wir darüber nachden-
ken, wie wir die Menschen stärker
in die politischen Entscheidungen
einbeziehen können. Wir halten
die Wahl des Bundespräsidenten
für ein solches Feld. [...]
Wiefelspütz: [...] Wir haben mit
dem bisherigen Verfahren immer
sehr überzeugende Personen in
das Amt des Bundespräsidenten
gewählt. Sie waren immer Persönlichkeiten, die das ganze Volk repräsentiert haben. [...] [E]ine Direktwahl des Bundespräsidenten passt
nicht in unser Staatsgefüge, weil es
dann Spitzenpolitiker unterschiedlicher Legitimation gäbe: der eine,
der Bundespräsident, vom Volk gewählt, der andere, der eigentlich
politisch mächtigere Bundeskanzler, indirekt vom Parlament gewählt. Das passt nicht zusammen.
www.bundestag.de, 19.12.2007
Joachim
Gauck
(parteilos)
seit März 2012
dpa-Grafik 16197
Aufgaben
1. Der Bundespräsident – ein politisches Amt? Erläutere, wie der Bundespräsident die Politik beeinflussen kann (M8, M9).
2. Beurteile, ob der Bundespräsident direkt gewählt werden sollte (M10).
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M10 Soll der Bundespräsident vom Volk gewählt werden?
Walter
Scheel
(FDP)
1974 – 1979
Karl
Carstens
(CDU)
1979 – 1984
SZ: Haben die bisherigen Bundespräsidenten diese Mahner-Rolle
ausgefüllt?
Benda: Dies hängt natürlich sehr
von den einzelnen Persönlichkeiten ab. Unvergessen ist die so genannte Ruck-Rede des Bundespräsidenten Herzog im Jahr 1997. Sie
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