Wolfgang Amadeus Mozart (l756 – 1791)

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Das Leben von Wolfgang Amadeus Mozart aus astrologischer Sicht
Das Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756
um 20.00 h als siebtes und zweites überlebendes Kind der Familie in
Salzburg, in der Getreidegasse 9, in einer Dreizimmerwohnung eines
Mehrfamilienhauses geboren. Seine Eltern sind der aus beruflichen
Gründen nach Salzburg gezogene Vizekapellmeister und Hofkomponist
Leopold Mozart und die aus St. Gilgen stammende Anna Maria Pertl.
Seine Anlagen und Begabungen
Geboren mit der Sonne in Wassermann, wurde das ureigenste Wesen
von W.A. Mozart geprägt durch die Lebensaufgabe, Altes zu überwinden
und Neues in die Welt zu bringen. Die Triebfedern dazu heissen Originalität und Wissensdurst. Wassermann ist oft schwer zu verstehen, hat
eine Fülle von Einfällen, ist manchmal seltsam exzentrisch bis originell
und andererseits bescheiden, liebenswürdig und human. Sein grösstes
Potential besteht aus geistiger Wachheit, Erfindergeist und Unabhängigkeitsstreben. Zudem besitzt er Spürsinn, ein intuitives Erfassen von Umständen und Möglichkeiten, ist geistigem und sozialem Fortschritt zugetan, sozial gesinnt und interessiert sich für Geisteswissenschaften und
Okkultismus.
Mit der Sonne im 5. Haus möchten diese Qualitäten kreativ zum
Ausdruck gebracht werden. Ein inneres Bedürfnis forderte ihn auf, aktiv
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mit diesen Fähigkeiten umzugehen, etwas anzupacken und etwas vorzuzeigen. Im 5. Haus steht die Sonne sozusagen auf der Bühne des
Lebens, um ‚sein Stück’ zu präsentieren, braucht ein Publikum, dem sie
in einer Form ein Leitbild sein möchte. Die Herausforderung besteht
darin, aufgrund eigener Fähigkeiten eine Mittelpunktstellung zu erreichen, um seinen Zuschauern, bzw. Zuhörern, etwas bieten zu können.
Mit Sicherheit freute sich Mozart an seiner Schöpfungskraft und liebte
die spielerische Darstellung dessen, was er war und schuf.
Merkur in Konjunktion zu seiner Sonne gaben ihm klare, subjektive
Ansichten, Wille und Verstand waren unzertrennlich verbunden. Er
überlegte sich, was er wollte, dachte seine Projekte von A – Z durch und
konnte sie klar formulieren. Selbst fremde Überzeugungen konnten ihn
nicht von seiner Linie abbringen. Saturn steht ebenfalls in Konjunktion
zur Sonne, was bedeutet, dass Mozart hohe Anforderungen an sich
selbst stellte. Er verfügte über Disziplin, Fleiss und Ausdauer und konnte
Schritt für Schritt ein gestecktes Ziel in die Realität umsetzen. Freilich
war damit auch eine Tendenz vorhanden, sich zu sehr damit zu
belasten.
Ein weiterer Hinweis auf sein erfolgreiches Schaffen ist das Trigon seiner
Sonne zum MC. Es weist auf Führungsanspruch, wie auch Führungsqualitäten hin. Beruflicher Erfolg, gesellschaftlicher Aufstieg und das
Wirken in der Öffentlichkeit waren damit ein wesentlicher Teil seiner
Selbstentfaltung. Ein Teil seiner Persönlichkeit jedoch, wollte alle
Grenzen auflösen und sich einem grösseren Ganzen hingeben (Sonne in
Oppositon zu Neptun). Eine Sehnsucht, die seinen Willen und sein IchBewusstsein verunsichert haben dürfte und gleichzeitig eine Herausforderung darstellte, sich selbst zu finden.
Seine Persönlichkeit wurde durch ein eher melancholisches Temperament geprägt und zeigte perfektionistische Züge (AC Jungfrau). Er war
kritisch und vorsichtig, besass einen klaren Blick fürs Detail. Seine
Vorgehensweise war systematisch und methodisch, wenn er sich an
Neues wagte. Sein Lebensgefühl entsprach dem Motto: Übung macht
den Meister! Und dies im wahrsten Sinne des Wortes, darin war er hart
und unbeugsam (Geburtsherrscher Chiron in Steinbock). Doch dies liess
ihn im Laufe seiner Zeit, die hier für ihn arbeitete, in eine Position
wachsen, die ihm Achtung, aber auch Neid einbrachte: er wurde
berühmt! Seine Werke sind ‚fest und haltbar’ und beeinflussen das
Zeitgeschehen (Chiron in Steinbock). Sein Pholus in Konjunktion zu
Chiron im 4. Haus zeigt in die gleiche Richtung: Er bestätigt Mozarts
gute Erziehung und Bildung und zeigt die Prägung einer ganzen Nation
durch sein Lebenswerk an. Die Auslöser für diesen, seinen Weg waren
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offensichtlich seine Erbanlagen und die Familientradition (Geburtsherrscher in 4.). Mozart wird seinen beruflichen Weg wahrscheinlich nie
in Frage gestellt haben (Chiron im Trigon zu AC Konj. MK)!
Mozarts Mond, als Anzeiger für Gemüt und Gefühle, steht ebenfalls im
‚traditionellen’ 4. Haus. Dies zeigt an, dass ein klares Zugehörigkeitsgefühl, ein echtes Zuhause Voraussetzungen waren, damit er seinen seelischen ‚Wandertrieb’ leben konnte und stellt gleichzeitig einen wichtigen
Hinweis auf der Suche nach seiner musikalischen Begabung dar: Mond
in 4. gibt eine feines Einfühlungsvermögen in die Bedürnisse und Empfindungen anderer Menschen und eine fantasievolle, kreative, künstlerische Begabung. Da sein Mond in Konjunktion zu Pluto steht,
potenzieren sich diese Eigenschaften: Mozart besass eine ungewöhnlich
starke Seelen- und Gefühlstiefe, was sich in seinen Werken als grosse,
intensive Ausdrucksfähigkeit zeigt. Er neigte dadurch aber auch zu
emotionalen Verstrickungen und übermässig starken Reaktionen, hatte
einen ungeheuren Drang in die Tiefe – extreme Gefühlslagen wie ‚alles
oder nichts’ dürften ihm nicht fremd gewesen sein (genaue Deutung
unter dem Titel Elternhaus).
Ein weiterer sehr wichtiger Hinweis auf seine musikalische Genialität
findet sich in der Stellung des Uranus. Als Herrscher seiner Sonne
kommt ihm besondere Aufmerksamkeit zu. Uranus steht knapp hinter
der Spitze des 7. Hauses. In Anbetracht dessen, dass seine Geburtzeit
keinen allzu genauen Eindruck macht (punkt 20.00 h!), ist es gut möglich
und passt hervorragend, ihn noch ins 6. Haus zu deuten. Mozarts
Arbeitsstil wurde dadurch von Intuition und Einfallsreichtum geprägt, war
zuweilen vielleicht auch etwas verrückt und unstet. Uranus, der ‚Kreative’
bringt originelle Ideen und Problemlösungen in den Arbeitsbereich,
braucht aber auch grossen Freiraum und ist deshalb besser freiberuflich
tätig. Dies bestätigt auch seine Lebensgeschichte, die besagt, dass
Mozart sich von den Salzburger ‚Fesseln’ befreite, um als unabhängiger
Komponist und Musiklehrer in Wien zu arbeiten. Von diesem Zeitpunkt
an komponierte er die ganz grossen Opern, wie ‚Le nozze die Figaro’,
‚Don Giovanni’, ‚Cosi fan tutte’, um nur einige zu nennen.
Mit Uranus in Fische teilte er die Sehnsucht nach Freiheit mit allen mehr
oder weniger Gleichaltrigen jener Epoche. Eine Stellung die plötzliche
Eingebungen und Intuition zusammen fliessen lässt und im Bewusstsein
viele Grenzen zu Bereichen öffnet, die jenseits der logisch-rationalen
Wahrnehmung liegen – eine Stellung, welche aber auch ein ausgesprochenes Ahnungsvermögen für zukünftiger Entwicklungen gibt und
wichtig: einen guten Zugang zu Musik. Man lässt sich von Musik in Seele
und Geist berühren, ganze Welten öffnen sich. Daher also Mozarts
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musische Ader und seine Fähigkeit, unhörbare Töne zu hören, die er
dann in seinen Werken (Uranus in 6.) allen zugänglich machte.
„Musikalisches Phantasieren war seine Passion!“, heisst es darum auch
in seiner Biografie.
Venus, die unter anderem für Harmonie, ästhetisches Empfinden und
sinnlichen Genuss steht, befindet sich ebenfalls im 6. Haus im
Wassermann. Damit bestätigt sich Mozarts ‚venusische Tätigkeit unkonventioneller Art’. Er dürfte sich mit dieser Stellung Freunden gegenüber
sehr loyal verhalten haben und legte viel Wert auf Fairness und
Gleichwertigkeit in seinen alltäglichen Beziehungen.
Mozarts Mars, das Prinzip für Willensstärke und Energieeinsatz, steht im
gefühlvollen Zeichen Krebs und verlieh ihm phantasievolle, schöpferische und gefühlsstarke Energien. Durch sie fand er seine Aggressionsventile im Tanz, Musik geniessen und selbst musizieren, war aber trotzdem stets bereit, für seine Anliegen zu kämpfen, unpopuläre Schritte
durchzusetzen und falls nötig, gegen den Strom zu schwimmen (Mars in
10.). Diese Stellung zeigt auch seinen enormen Kräfteeinsatz im Beruf
an sowie seinen grossen Ehrgeiz, an die Spitze zu kommen. Es machte
ihm wahrscheinlich auch nichts aus, gegen Konkurrenten anzutreten,
eine gewisse ‚Rivalität’ spornte ihn eher an: Viel Feind, viel Ehr!
Mars im Trigon zu Venus, schenkte ihm sein gutes Gefühl für Rhythmus,
den passenden Geschmack und den ‚richtigen’ Ton und - last, but not
least – die Motivation, für oder um das zu kämpfen, was er liebte!
Seine ständigen Geldsorgen rührten wahrscheinlich aus seinem jovialen,
sorglosen Umgang mit Geld (Jupiter in 2.). Er verdiente gut – nach
heutigen Massstäben war Mozart ein Grossverdiener -, gab das Geld
aber auch grosszügig wieder aus, denn er besass ein grosses Vertrauen
in seine Talente und Fähigkeiten, war voller ‚Gottvertrauen’, dass schon
nichts schief gehen wird. Als ‚Friedliebender’, hatte er Sinn für
Ausgewogenheit, Fairness und Ebenbürtigkeit (Jupiter in Waage),
wusste Harmonie, Schönheit und Ästhetik sehr zu schätzen und hatte
daher auch einen anspruchsvollen, ‚teuren’ Geschmack, grosses Interesse an Philosophie und Kunst. Die Freude am Umgang mit anderen
Menschen war ihm anzumerken. Seine Mitmenschen waren für ihn oft
Vorbilder, von denen er jederzeit bereit war zu lernen. So zum Beispiel
von Johann Christian Bach, den er auf seiner ersten Londonreise
kennenlernte und der ihn tief beeindruckte.
Prägungen durch das Elternhaus
Mozart wurde mit Mond im Schützen geboren. Dies verlieh ihm bereits
als Kind ein ausgeprägtes Gefühl der eigenen Besonderheit und den
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inneren Drang gut sein zu müssen: moralisch, religiös und natürlich in
seinen Leistungen. Er mochte nicht enttäuschen, sehnte sich nach Beliebtheit, Bewunderung und Anerkennung. Ideale Voraussetzungen - vor
allem für seinen Vater, der ihn unterrichtete – ihn zu motivieren und zu
formen. Im Elternhaus herrschte ein weltoffener Geist (IC Schütze), Ethik
und Religion hatten einen hohen Stellenwert und man lebte aus dem
Gefühl heraus, dass alle Dinge sinnvoll miteinander zusammenhängen.
Da sein Mond im 4. Haus (Bild des Vaters beim Mann) steht, dürfte er
dem Vater gefühlsmässig näher gestanden haben, fast so, als hätte der
Vater die Mutterrolle übernommen. In der Biografie heisst es denn auch:
„Wenige geniale Künstler durften einen Vater ihr Eigen nennen, der mit
solch aufopfernder Liebe, solch tiefem Pflichtbewusstsein der Erziehung
seiner Kinder oblag.“ Mozarts Vaterbild war ein schützend-gefühlvolles,
aber auch kontrollierend, bestimmend und einflussreich, weil der Mond in
(gradgenauer!) Konjunktion zu Pluto steht. Aus der Biografie geht hervor,
dass Mozart immer in tiefem, engem Kontakt zu seinem Vater stand und
ihm selbst in seinen Briefen Rechenschaft über sein Tun und Lassen
ablegte. Da sein Mond zudem in Opposition zur Lilith steht, dürfte er
seine ‚Mutter’, bzw. den Vater, gleichzeitig als übermässig fürsorglich
und fordernd-verschlingend erlebt haben. Eine Ambivalenz, die Mozart
auf sich übertragen hat: er schwankte wahrscheinlich zeitlebens
zwischen Hass und Liebe sich selbst gegenüber. Die Stärken dieser
Schützemond-Stellung heissen enthusiastische, überschäumende und
idealistische Gefühle, hohe Ziele, reiselustig und in der ganzen Welt zuhause. Die Schattenseiten waren ebenfalls ersichtlich: Mozart war
ruhelos, hielt es nie lange an einem Ort aus, war deshalb ständig
unterwegs und konnte kein Gefühl der inneren Zugehörigkeit entwickeln.
Mit Pluto im 4. Haus dürfte sich Mozart genötigt oder verpflichtet gefühlt
haben, die Erwartungen der Eltern zu erfüllen, oder, es bestand eine
extrem starke und schicksalhafte Bindung an das Familienerbe. Das
ideale Familienbild, das die Mozarts nach aussen zeigten, dürfte so nicht
den Tatsachen entsprochen haben, denn diese Stellung zeigt meist
Auseinandersetzungen oder Machtkämpfe innerhalb der Familie an.
Ein weiterer Hinweis in diese Richtung geben Mars und Lilith im 10.
Haus (Bild der Mutter). Damit dürfte seine Mutter eine starke, zuweilen
auch aggressive Persönlichkeit gewesen sein, die ihre Macht aber nur
verdeckt oder vielleicht auch unbewusst ausgespielt hat. Da diese
Konstellation in Opposition zum Vaterbild steht, dürften sich die Machtkämpfe vor allem zwischen Vater und Mutter abgespielt haben. Die
‚ohne Macht-Stellung’ Mozarts zeigt sich im klassischen Ohnmachts-
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aspekt Pluto in Opposition zu Lilith, welcher ihm andererseits ein
ungewöhnlich grosses Kreativitätspotential eröffnete.
Zeitgeist
Wie jeder Mensch, war Mozart auch durch den Zeitgeist geprägt, der im
Moment seiner Geburt herrschte. Dabei spielen vor allem die Stellungen
der langsamen Planeten Uranus, Neptun und Pluto eine wichtige Rolle.
Dieser Zeitgeist war einerseits geprägt durch ein Freiheitsgefühl, das
aber (vorerst) nur im Verborgenen gelebt wurde (Uranus in Fische). Man
suchte wieder vermehrt die Einsamkeit, um sich Sehnsüchten nach erfüllender und erlösender Liebe hinzugeben, die die Tore zu anderen
Seinsdimensionen öffnen sollten. Sicht- und spürbar wurde diese unbewusste Sehnsucht einerseits in hoffnungslosem Weltschmerz, depressiven Träumen oder in exzentrischem Suchtverhalten. Andererseits zeigte
sie sich aber auch in allen Bereichen der künstlerischen Welt, die diese
Sehnsucht nach aussen trug und während dieser Zeit ein Stück über
dem Boden der sogenannten Realität schwebte, also sehr verträumt und
phantasievoll war.
Man idealisierte während dieser Zeit aber auch Luxus und Snobismus
(Neptun in Löwe) und lebte eine gewisse Zügellosigkeit, indem
Narzissmus, ausufernde Selbstverherrlichung und Grössenwahn oft
mangelndes Selbstwertgefühl verbergen sollte. Andererseits stellten
diese Erscheinungen auch die Sehnsucht nach schöpferischem Selbstausdruck dar, der wieder vermehrt die spielerischen Seiten des Lebens
in den Vordergrund rücken wollte.
Gleichzeitig war auch eine Umwälzung und Wandlung in religiösen und
moralischen Wertvorstellungen (Pluto in Schütze) spürbar, die die bisherigen Glaubenssätze und Überzeugungen in Frage stellte und sich von
einengenden Moralvorstellungen zu lösen begann. Vermehrt misstraute
man der bisherigen Religion, die der Vorstellung von Schuld und Sühne
verhaftet war. Sinnsuche und Sinnfindung begannen über die Religion
hinauszuwachsen.
Es war eine spannungsgeladene Zeit (Pluto Quadrat Uranus), da der
Katholizismus im damaligen Österreich stark verankert war. Mozart, als
kritischer Freigeist (Wassermann, AC Jungfrau) hatte zur Kirche als
Institution kein besonders nahes Verhältnis, obwohl er von 1769 – 1781
beim Erzbischof von Salzburg in kirchlichem Dienst stand. Das
Komponieren geistlicher Musik gehörte in dieser Zeit zu Mozarts
Dienstpflichten, war also unabhängig von seiner persönlichen Einstellung. Die meisten seiner kirchenmusikalischen Werke sind denn
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auch Auftragskompositionen. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er viel
lieber Opern geschrieben (Jupiter in Waage im 2. Haus)!
Befreiung von den Fesseln Salzburgs
Das Verhältnis zum Erzbischof war angespannt, unter anderem auch,
weil ihm dieser die Mitwirkung an einträglichen Konzerten in Wien
untersagte. Nach heftigen Auseinandersetzungen mit ihm, kam es zum
endgültigen Bruch. Mozart kündigte am 8. Juni 1781 den Salzburger
Dienst auf, liess sich in Wien nieder und betritt dort in den nächsten
Jahren seinen Lebensunterhalt durch Konzerte in privaten und öffentlichen Akademien.
Die Transite zum Zeitpunkt seiner Kündigung spiegeln die Situation in
vielerlei Hinsicht wieder: Mozart findet keine Erfüllung mehr in seiner
Arbeit, die innere Unzufriedenheit drückt und er möchte handeln (Chiron
im Transit-Quadrat zur Radix Sonne). Es herrschten deswegen häufig
Meinungsunterschiede mit dem Erzbischof (Chiron im Transit-Quadrat zum
Radix Merkur) – dabei wurde mit Worten heftig gekämpft, um sich durchzu-
setzen (Pluto in Transit- Konj. mit dem Radix Merkur). Bei diesem Kampf dürfte
es vorwiegend um mehr Freiheit gegangen sein (Uranus in Transit-Konj. mit
Radix Mars). Diese durch immer grössere Widerstände aufgereizte
Energie (Transit-Mars läuft auf Radix Saturn zu) dürfte Mozart zur Kündigung
getrieben haben. Der Hintergrund dieser ganzen Reibereien lag in
Mozart selbst begründet, denn er spürte schon einige Zeit vor seiner
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Kündigung starke Umbruchskräften (Pluto Transit-Konj. zur Radix Sonne) und
damit eine innere Wandlung, die diese grossen sich anbahnenden
Veränderungen nach sich zog. Dieser Transit (Pluto Konj. Radix Sonne)
symbolisiert auch Mozarts Schicksal mit Vaterfiguren – der Erzbischof
stellte durchaus eine dar – das nun mit dem Tod dieser Beziehung (Pluto
Transit-Konj. zur Radix Sonne) endete. Die Kündigung (Pholus Transit Spitze 6.)
fand auch unter dem Aspekt der ‚Flurbereinigung’ (Saturn Transit-Konj. zum
Radix Pluto) statt, ein guter Zeitpunkt, um aus gereiften Gefühlen (Saturn
Transit-Konj. zum Radix Mond) neue Pläne für die Zukunft zu schmieden und
eine Chance, Ideen zu verwirklichen (Chiron Transit-Trigon zum Radix Chiron).
Die Zukunft, die mit dieser Kündigung besiegelt wurde, stand dann auch
unter einem glücklichen Stern (Sonne gradgenau Transit-Trigon zum Radix
Jupiter) und eröffnete Mozart Wege, sich den geliebten Bühnenwerken zu
widmen (Venus Transit-Trigon zum Radix Jupiter). Als freischaffender Komponist hatte er nun die Möglichkeit einer nachhaltigen Zusammenarbeit
mit verschiedenen Partnern (Chiron Transit-Trigon zum Radix Pholus). Lang
Ersehntes konnte nun in Erfüllung gehen (Chiron Transit-Trigon zu MK/AC).
Befreit von den Salzburger ‚Fesseln’, schuf der nun unabhängige Komponist und Musiklehrer, der ständig auf der Suche nach Auftraggebern
und Klavierschülern war und der sich auch nicht scheute, auf ‚Vorrat’ zu
arbeiten, die ganz grossen Opern. Im Sommer 1782 heiratete Mozart
Constanze Weber, die in den folgenden Jahren sechs Kinder von ihm
zur Welt brachte, von denen vier bereits nach kurzer Zeit starben. Vater
Leopold Mozart starb am 28. Mai 1787.
Mozart und die Freimaurer
Durch seine Freundschaft mit Otto Heinrich von Gremmingen-Hornberg,
trat Mozart am 14. Dezember 1784 in die Wiener Freimaurerloge ‚Zur
Wohltätigkeit’ ein. Unter der Alleinherrschaft Joseph II, dessen Reformbewegungen in deutlicher Weise mit den Gedanken der humanitären
und aufgeklärten Freimaurer konform gehen, erlebte diese Strömung
ihren Aufschwung. An der Logenarbeit beteiligten sich höchste Staatsbeamte und überzeugte Anhänger der Reformpolitik des Kaisers. Die
Logen waren als eine Art Geheimbund organisiert, die Mitglieder waren
zu strenger Verschwiegenheit verpflichtet. Der Freimaurerbund arbeitet
zu Ehren ‚des allmächtigen Baumeisters aller Welten’ nach dem Grundsatz der Gewissens-, Glaubens- und Geistesfreiheit und verwirft jeden
Zwang, der diese Freiheit bedroht. Uranisches Gedankengut!
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Die Transite zum Zeitpunkt von Mozarts Eintritt in die Freimaurerloge
spiegeln seine bewussten und unbewussten Beweggründe auf folgende
Art wieder:
Uranus im Transit-Trigon zum Radix Uranus: Ein wichtiger Transit für Mozart
(Sonne Wassermann) , der ihm neue Wege aufzeigte und einen geistigen
Wachstumsschub auslöste. Er war offen für aufklärerische, zukunftsweisende Ideen, wollte sich neue, uneigennützige (Radix Uranus in Fische)
Ziele setzen.
Lilith in Transit-Konj. zu Radix Neptun in 11.: Symbolisiert einen genialen Einfall oder eine fatale Begegnung im Freundeskreis, die für sein persönliches Wachstum notwendig war – von Gremmingen-Hornberg? Er
war zu Handlungen fähig, deren Konsequenzen erst später bewusst
wurden, denn astrale Kräfte und Energien hatten ihre Hände mit im
Spiel.
Neptun in Transit-Konj. zu Jupiter: Die Verbindung von Glauben und Eingebung ergibt positive Visionen – vielleicht sogar eine Art ‚Erleuchtung’.
Ein Aspekt der das Gewissen anspricht und Ehrlichkeit fordert oder
lange Verborgenes ans Tageslicht bringt.
Sonne in Transit-Konj. zu Radix Pluto/Mond in Schütze: Mit leidenschaftlicher
Energie seine Glaubensüberzeugungen beweisen (müssen)!
Saturn im Transit-Quadrat zum Radix Jupiter: Die Aufforderung eine karmische
Geschichte, die mit alten Ungerechtigkeiten zu tun hat, verstehen zu
lernen und aufzulösen.
Transit Mars in Skorpion: Eine Zeitqualität die konsequente Entschlüsse,
Mut zur tiefgreifenden Wandlung, ‚alles oder nichts’ ermöglicht.
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Merkur in Transit-Konj. zum Radix Nessus: Geburt der Bruderschaft, neues
Gedankengut!
Auf Mozarts Veranlassung wurde auch sein Vater Leopold Mozart am 6.
April 1785 Freimaurer. Pluto stand noch immer in Transit-Konjunktion zu
Mozarts Radix-Sonne und die Sonne stand an diesem Tag in gradgenauem Transit-Trigon zu seinem Radix-Pluto!
Der Aufschwung des Bundes der Freimaurer fand im Dezember 1785
sein jähes Ende, als Kaiser Joseph II, dem Logenwesen mittels eines
Edikts enge Grenzen setzte. Seine Befürchtungen, die FreimaurerVersammlungen könnten für Religion, Ordnung und Sitten gefährlich und
verderblich werden, veranlassten ihn zum Handeln. Doch Mozart bleibt
weiterhin Mitglied und denkt nicht im Geringsten daran, sein Freimaurertum zu leugnen, obwohl gerade er als Komponist von der Gunst des
Kaisers abhängig war, vor allem was das Nationaltheater und seine
finanzielle Unterstützung anbelangte. Ehemalige Freimaurermitglieder
sowohl aus der adeligen Gesellschaft, als auch aus dem Stand des
Klerus, entpuppten sich plötzlich als erbitterte Gegner des traditionellen
Freimaurer-Bundes.
Das Gedankengut der Freimaurer und deren gesellschaftskritischer Einfluss wurde in Mozarts nächster Oper ‚Die Hochzeit des Figaro’, die am
1. Mai 1986 in Wien uraufgeführt wurde, spürbar. Das Wiener Publikum
goutierte das Werk nicht und zog sich von Mozart zurück. Die Aufträge
blieben aus und seine wirtschaftliche Situation verschlechterte sich, ohne
dass er dieser Tatsache mit seinen Ausgaben Rechnung trug. Erfolg
hatte er in dieser Zeit nur in Prag. Abseits der Wiener Öffentlichkeit schuf
er die Werke seiner letzten Lebensjahre.
Die Zauberflöte
Anfangs 1791 erteilt Theaterdirektor und Freimaurerfreund Emanuel
Schikaneder Mozart den Auftrag zur Komposition einer ‚Zauberoper’. Sie
wird am 30. September 1791 in Schikaneders ‚Freihaus-Theater’ mit
grossem Erfolg uraufgeführt. Die Oper ‚Zauberflöte’ wird zu Mozarts Beitrag zu den Diskussionen um die Freimaurerei und enthält für Logenkenner und Eingeweihte, unüberhörbar Kritisches zur Maurerei.
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Am Tag der Uraufführung wirkte ein geschlossenes Quadrat, das die
kreative Dynamik folgender Aspekte beinhaltete:
Es lag eine geheimnisvolle Stimmung in der Luft, die geneigt machte,
sich von allen Tabus und von Verbotenem unwiderstehlich angezogen
zu fühlen (Mond in Skorpion), sowie eine Energie, die souverän und
optimistisch für die Befreiung dieser Inhalte zu kämpfen bereit war (Mars
in Konj. zu Uranus in Löwe). Dabei dürfte auch die tiefgreifende Wandlung in
der Bewertung von Freiheit und Unabhängigkeit sowie die individuelle
Entfaltungsmöglichkeit des Einzelnen (Pluto in Wassermann) eine wichtige
Rolle gespielt haben. Auch die Astralwelt hatte in diesem anregenden,
wechselseitigen Prozess ihre Hände mit im Spiel (Lilith ist Teil des
Quadrats).
Die Transite zum Zeitpunkt der Uraufführung am 30. September 1791,
um 20 Uhr in Wien, zeigen eindrücklich, weshalb Mozart mit diesem
Werk grossen Erfolg hatte und es letztlich diese Oper war, die vor allem
dazu beigetragen hat, Mozarts Werke in der ganzen Welt
bekanntzumachen.
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Die Konjunktion von Sonne, Jupiter und MK steht in geschlossenem Transit-Trigon
zur Radix Sonne und zum Radix MC : Ein wahrhaft aussergewöhnlicher
Erfolgs- und Glücksaspekt, der als Markstein für den Erfolg seines
Schaffens steht und ihm grosse Beachtung (Transit Sonne im Trigon zum
Radix MC) sowie die Bestätigung brachte, dass seine Ideen und
Überzeugungen richtig waren (Jupiter im Tranist-Trigon zum Radix MC). Sein
Werk macht deutlich, dass Mozart sich ernsthaft und demütig mit dessen
Inhalt (Sonne im Transit-Trigon zum Radix Saturn) auseinandergesetzt hat und
das überdies eine Wahrheit enthält, die weit über jene Zeit hinaus
Gültigkeit behält. Unterstützend und hilfreich wirkten sicher auch Mozarts
gute Kontakte und die Förderung durch Gleichgesinnte (Jupiter im TransitTrigon zum Radix MC und Lilith im Transit-Trigon zum Radix Pholus/Chiron), sowie
die harmonische und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Mitwirkenden
(Pholus in Transit-Konj. zur Radix Venus).
Gut erkennbar ist auch, dass diesem Werk eine gesteigerte Empfindsamkeit und Aufnahmefähigkeit für seinen künstlerischen Ausdruck
(Venus im Transit-Trigon zur Radix Venus) zugute kam. Vielleicht weil es die
Aufbruchsstimmung und die Sehnsucht nach Freiheit jedes einzelnen
(Mond in Transit-Konj. zum Radix Uranus) enthielt, die ein Teil des damaligen
Zeitgeistes war (Uranus in Löwe). Sinn und Wesen seines Werks (und
Wirkens) wurden endlich verstanden und brachten ihm Ehre und Ruhm
(Jupiter im Transit-Trigon zur Radix Sonne)!
Aber letztendlich werden fast alle grossartigen Leistungen und Ideen
zuerst als verrückt abgetan und bekämpft, bevor sie nach ihrem
Durchbruch/Erfolg dann umjubelt werden (Chiron im Transit-Trigon zum Radix
Uranus)...
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Früher Tod
Doch Mozarts Erfolg kam zu spät, er konnte ihn nicht lange geniessen.
Wenige Wochen nach der Uraufführung der Zauberflöte wurde er
bettlägerig. Er starb am 5. Dezember um 1 Uhr früh, wurde also nicht
ganz 36 Jahre alt. Die Todesursache ist nicht geklärt, sie bleibt Gegenstand zahlreicher Legenden.
Sucht man im Sonnenbogen von Mozarts Todestag auf Hinweise
bezüglich Lebensende und Todesart, so fällt sofort auf, dass sein vorgeschobener Todesherrscher Mars sich in Konjunktion zu Neptun und in
Opposition zu seiner Sonne befand. Die Aussage Mozarts „Gewiss, man
hat mir Gift gegeben“, die er wenige Wochen vor seinem Tode machte,
könnte also durchaus stimmen. Sein missgünstiger Kollege Antonio
Salieri hat sich kurz vor seinem eigenen Tod als Mörder Mozarts
bezeichnet, was ebenfalls möglich ist, da sich die ‚Giftkonstellation’ im
11. Haus befindet und auch Lilith in deren Nähe steht. Todesherrscher
Mars in vorgeschobener Position im Löwen bestätigt, dass Mozart zum
Zeitpunkt seines Todes in der vollsten Blüte seines Lebens stand.
Interessanterweise steht zum Zeitpunkt seines Todes der vorgeschobene AC / Mondknoten exakt auf dem Jupiter, was aussagen
könnte, dass er seine Lebensaufgabe erfüllt hat – in ähnlicher Weise
deutet der vorgeschobene Neptun in Opposition zum Uranus die
‚Auflösung der individuellen Begrenzungen’ an. Die vorgeschobene
Sonne, die exakt auf ihrem Herrscher Uranus steht, zeigt eine ‚plötzliche
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Veränderung des Lebens’ an – auf eine tiefgründigere Weise könnte
diese Konstellation aber auch bedeuten: ‚Der befreite Mensch’ oder...
‚vom Leben befreit’!
In seinem ‚Requiem’, über dem er stirbt, gelang ihm eine besonders ausdrucksstarke Auseinandersetzung mit dem Tod und der Hoffnung auf ein
Leben über den Tod hinaus. Es ist denkbar, dass er bei der Komposition
den eigenen Tod vor Augen hatte. Der Text ist Liturgie, doch in der
Musik redet Mozart. Und im musikalischen Nachdenken über den Tod
und die ‚letzten Dinge’ gelingt Mozart das, was tiefer Glaube erhoffen
lässt: dass unser Leben und Lieben den Tod überwindet.
Es ist Musik, welche die Wahrheit sagt…
November 2008
Esther Mollet
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