WS 2005 Prof. Dr. N. Papadopoulos Übungen zur Theoretischen Physik II Blatt 2 – 14.11.2005 5. Trägheitskräfte und kovariante Ableitung (5 P) Gegeben sei ein gegenüber einem Inertialsystem Σ0 rotierendes Koordinatensystem Σ (Karusell), mit fester Winkelgeschwindigkeit ω längs der z-Achse. Die Bewegung eines festen Punktes im rotierenden Koordinatensystem wird durch eine 3 × 3-Matrix R(t) beschrieben. Für jedes ω gibt es eine Matrix Ω, so dass ω × r = Ωr gilt. Hier ist Ω = R −1 Ṙ. (a) Leiten Sie die Beziehung zwischen den Geschwindigkeiten im Inertialsystem Σ0 und dem rotierenden Bezugssystem Σ her: ṙ Σ0 = R(ṙ Σ + Ωr Σ ) . Benutzen Sie dazu die Gleichung r Σ0 = Rr Σ als Ausgangspunkt und achten Sie immer auf das verwendete Koordinatensystem. (b) Zeigen Sie, dass auch für die Beschleunigung eine entsprechende Beziehung gilt: r̈ Σ0 = R wobei D Dt D2 r , Dt2 Σ in einer geeigneten Interpretation gegeben ist durch: d D = +Ω . Dt dt Der lineare Operator D Dt lässt sich als kovariante Ableitung auffassen. 6. Observablen und die Galilei-Gruppe (5 P) Bestimmen Sie die 10 unabhängigen, einparametrigen Untergruppen (EPU) der GalileiGruppe. 7*. Homogene Potentiale und Skalentransformationen (6 P) κ Für ein homogenes Potential V (x) = A |x| , mit A, κ ∈ , ist die Bewegungsgleichung forminvariant unter einer Skalentransformation der Koordinaten: x = λx0 , t = λα/2 t0 mit α = 2 − κ und λ > 0 . Die transformierte Bewegungsgleichung ist dann gegeben durch: m d 2 x0 = −∇0 V (x0 ) . dt02 (1) Wenn man also die Strecken R skalieren möchte, weiß man, dass auch die entsprechenden Zeiten T skaliert werden müssen, und zwar im Verhältnis: R R0 α = T T0 2 . (2) (a) Leiten Sie die Gleichungen (1) und (2) her. (b) Was folgt daraus für die Beziehung zwischen: (i) Periode und Amplitude beim harmonischen Oszillator? (ii) Fallzeit und Fallhöhe auf der Erde? (iii) Periode und großer Halbachse im Keplerproblem? Bitte wenden » 1 8*. Kommutatoren der inf. Transformationen bei Drehungen (4 P) Die infinitesimalen Transformationen Ij der Drehgruppe bezüglich x-, y- und z-Achse kann man mit Hilfe der entsprechenden einparametrigen Untergruppen für ϕ = ε 1 bestimmen: Rj (ε) = 3 + εIj + O(ε2 ) , mit j ∈ {1, 2, 3} . Leiten Sie daraus explizite Ausdrücke für die drei Matrizen Ij ab und berechnen Sie alle Kommutatoren: [Ij , Ik ] := Ij Ik − Ik Ij , für j, k ∈ {1, 2, 3} . 2