I. Eigenschaften von Quantenobjekten Licht ist nicht nur eine elektromagnetische Welle, sondern auch eine Wahrscheinlichkeitswelle, die sich im Raum ausbreitet. Licht wird in Form von Photonen emittiert und absorbiert. Das Verhalten von submikroskopischen Quantenobjekten wie Elektronen oder Photonen wird durch eine Wahrscheinlichkeitswelle beschrieben. Für Quantenobjekte gilt die Unschärferelation, nach der die Genauigkeit einer gleichzeitigen Angabe von Ort und Impuls einer grundsätzlichen Grenze unterliegt. 1.1 Quantelung elektromagnetischer Strahlung (ElMa-Strahlung) Rückblick aus Physik Q11 Übung 3 : Thomsonformel zur Berechnung der Eigenfrequenz eines Schwingkreises a) Berechne die Frequenz, mit der ein Schwingkreis, bestehend aus einem Kondensator (C=40𝜇𝐹) und einer Spule (L=630H) schwingt. b) Wie muss man den Wert der Kapazität abändern, damit die Frequenz auf die Hälfte des bei Teilaufgabe a) berechneten Wertes absinkt? Formeln aus der Q11 : 1 𝜔= 𝐿𝐶 Formeln aus der P10: 𝜔 = 2𝜋𝑓 Thomsonformel zur Berechnung der Eigenfrequenz eines Schwingkreises a) Berechne die Frequenz, mit der ein Schwingkreis, bestehend aus einem Kondensator (C=40𝜇𝐹) und einer Spule (L=630H) schwingt. b) Wie muss man den Wert der Kapazität abändern, damit die Frequenz auf die Hälfte des bei Teilaufgabe a) berechneten Wertes absinkt? 1.1 Quantelung elektromagntischer Strahlung (ElMa-Strahlung) Rückblick aus Physik Q11 1.1 Quantelung elektromagntischer Strahlung (ElMa-Strahlung) Rückblick aus Physik Q11 1.1 Quantelung elektromagentischer Strahlung (ElMa-Strahlung) Lichtwelle setzt sich nach der klassischen Sichtweise aus einem elektrischen Wellenfeld (E-Feld) und einem magnetischen Wellenfeld (B-Feld) zusammen, d.h. beide Bestandteile breiten sich wellenförmig im Raum aus : Die Intensität einer elektromagnetischen Welle ist proportional zum Quadrat ihrer Amplitude : I ~ E². (E für Feldstärke) 1.1.1 der lichtelektrische Effekt Grundversuch : Eine negativ geladene Metallplatte entlädt sich bei Bestrahlung mit einer UV-Lampe, eine positiv geladene nicht. UV-Lampe Metallplatte Deutung : Licht ist in der Lage, negativ geladene Elektronen aus einer Metalloberfläche herauszulösen (Fotoelektronen). Dazu muss es Energie an die Elektronen übertragen. 1.1.1 der lichtelektrische Effekt Variation : Die Zinkplatte und eine spiralförmige Elektrode (negativ geladen) werden in Reihe mit einem Strommessverstärker an ein Hochspannungsnetzgerät angeschlossen. Durch die Spiralelektrode hindurch wird die Zinkplatte mit dem Licht der UV-Lampe bestrahlt. In den Strahlengang kann zur Abschirmung der UVStrahlung eine Glasplatte eingebracht werden. Glasscheibe Spiralelektrode 3kV-Netzgerät Strommessverstärker 1.1.1 der lichtelektrische Effekt Beobachtung : Das Messgerät zeigt einen elektrischen Strom an. Wird die Glasscheibe in den Strahlengang gehalten, sinkt die Stromstärke sofort auf null ab. Nach dem Entfernen der Glasscheibe steigt die Stromstärke ohne Verzögerung auf den ursprünglichen Wert an. Glasscheibe Spiralelektrode 3kV-Netzgerät Strommessverstärker 1.1.1 der lichtelektrische Effekt Deutung : Aus der Zinkplatte werden Fotoelektronen herausgelöst, die sich im elektrischen Feld zur Spiralelektrode hin bewegen, sodass der Messverstärker einen Strom anzeigt. Die Stromstärke ist proportional zur Anzahl der in einer Zeiteinheit ausgelösten Elektronen. Da die Glasscheibe den UV-Anteil der Strahlung abschirmt, muss für das Herauslösen der Elektronen auf der Zinkplatte allein die UV-Strahlung verantwortlich sein. Glasscheibe Spiralelektrode 3kV-Netzgerät Strommessverstärker 1.1.1 der lichtelektrische Effekt • Warum Fotoeffekt nur bei kurzwelliger UV-Strahlung und nicht schon bei sichtbarem Licht? Klassisch : durch ElMa-Welle übertragene Energie nur von Amplitude und nicht 1 von Frequenz abhängig : Eem=2 𝐴 ∙ 𝜀 𝐸 2 + 𝜇|𝐻|² mit Amplituden E und H (elektrisches und magnetisches Feld) • Warum tritt der Fotoeffekt sofort nach dem Entfernen der Glasscheibe ein? Klassisch : Nach klassischer Vorstellung wird Lichtenergie gleichmäßig in alle Richtungen abgestrahlt und die Strahlungsenergie gleichmäßig auf die Zinkplatte verteilt. Die sich daraus ergebende Zeitspanne, bis genug Energie „gesammelt“ wurde um ein Elektron auszulösen liegt in der Größenordnung von einigen Sekunden wie eine Überschlagsrechnung zeigt. Übung 4: Schätze das Zeitintervall ∆𝑡 ab das laut der klassischen Lichtwellentheorie vergehen müsste, bis nach dem Entfernen der Glasscheibe der Fotoeffekt einsetzten. Nimm dazu an, dass zum Herauslösen eines der im Material frei beweglichen Leitungselektronen aus der Metalloberfläche die Austrittsenergie EA=4,3 eV notwendig ist und jedes Zinkatom genau ein Leitungselektron zur Verfügung stellt, d.h. für ein Leitungselektron durchschnittlich die Energie zur Verfügung steht, die auf die Querschnittsfläche AAtom eines Zinkatoms eingestrahlt wird. Die Strahlungsleistung P der Lampe sei 20 W, der Abstand d der Zinkplatte sei 1,0m. (Aus dem Ölfleckversuch ergibt sich eine Abschätzung des Atomradius r=10-10m) Fläche eines Zinkatoms AAtom 1.1.1 der lichtelektrische Effekt Quantitativer Photoeffekt : Die Intensität des Lichtes auf der Zinkplatte wird geändert, indem der Abstand zwischen der Platte und der Lampe variiert wird, denn die von einem Strahlungskegel beleuchtete Fläche ist proportional zum Quadrat des Abstands der Fläche von der Lichtquelle. Beobachtung : Die Stromstärke und damit die Anzahl der in der Zeiteinheit ausgelösten Elektronen wächst mit der Intensität an. Bei Halbierung des Abstands, also bei vierfacher Strahlungsintensität, wird auch die vierfache Fotostromstärke gemessen. Befindet sich die Glasscheibe im Strahlengang, so geht die Stromstärke auf den Wert null zurück, auch bei stark erhöhter Intensität. Es werden dann also keine Elektronen mehr ausgelöst. Das Auftreten des Fotoeffekts hängt von der Frequenz der Strahlung ab, nicht von ihrer Intensität. Eine Erhöhung der Intensität führt zu einer höheren Fotostromstärke, falls die Frequenz der Strahlung für das Herauslösen der Fotoelektronen ausreicht. Das verzögerungslose Einsetzen des Fotoeffekts kann ebenso wie die Frequenzabhängigkeit mit der Auffassung von Licht als elektromagnetischer Welle nicht erklärt werden. Übung 5: „Die Energie einer Schwingung ist proportional zum Quadrat ihrer Amplitude und unabhängig von der Frequenz.“ Erörtern Sie die Gültigkeit dieser Aussage am Beispiel eines ungedämpften elektromagnetischen Schwingkreises. Übung 6: Berechnen Sie die Strahlungsleistung, die eine UV-Lampe haben müsste, um nach dem klassischen Wellenbild auf einer Zinkplatte im Abstand d=1,0m den Fotoeffekt innerhalb von 1,0s auslösen zu können. Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit der elektrischen Leistungsaufnahme der UV-Lampe von 250 W.