Fertig mit Pressen

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Datum: 17.06.2014
Tamas Media GmbH
8907 Wettswil
www.doktorstutz.ch
Medienart: Print
Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften
Auflage: 243'382
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Themen-Nr.: 531.038
Abo-Nr.: 1074897
Seite: 102
Fläche: 48'713 mm²
Fertig mit Pressen
Es gibt kaum ein elenderes Gefühl, als wenn man einfach nicht kann.
Dr. Andreas Müller vom GastroZentrum Hirslanden Zürich über moderne
Abklärung und neue Medikamente.
In den westlichen Ländern leidet jede fünfte
Frau an chronischer Verstopfung beziehungsweise an einem Reizdarmsyndrom mit Tendenz zur Verstopfung. Für die Betroffenen
heisst Verstopfung schlicht und einfach:
Leiden und nichts als leiden, und zwar jeden
Tag. Trotzdem wagen nur die wenigsten den
Gang zum Arzt und besorgen sich stattdessen
Abführmittel auf eigene Faust. Weil diese
Mittel früher als gesundheitsschädigend angesehen wurden und diese Meinung im Volk
und selbst unter vielen Ärzten älteren Semesters immer noch weit verbreitet ist, werden
die Patienten häufig von einem schlechten
Gewissen geplagt. Zu allem Leidwesen kur-
Dr. Andreas Müller
Müller
vom GastroZentrum
Hirslanden Zürich
sieren auch noch unnötige Befürchtungen,
chronische Verstopfung könne zu einem
Darmverschluss oder noch schlimmer zu
Darmkrebs führen.
Die eigentliche Schwierigkeit bei der Ver-
stopfung ist bereits die Definition. Von zu
seltenem Stuhlgang spricht man bei drei
oder weniger Darmentleerungen pro Woche.
Die verringerte Stuhlfrequenz ist aber nicht
das häufigste Symptom bei der chronischen
Verstopfung. Mehr als die Hälfte der Patienten beklagen das Gefühl einer inkompletten
Entleerung oder einer Blockierung im Enddarm. Häufig müssen sie auch die Finger zu
Hilfe nehmen, um überhaupt einmal stuhlen zu können. Auch harter und klumpiger
Stuhl wird hin und wieder genannt. Einige
Patienten leiden an einem Reizdarmsyndrom, einer Art «Migräne des Bauches» mit
Tendenz zur Verstopfung.
Was sind die Ursachen? Eines ist klar, sie
sind mannigfaltig. Früher wurden haupt-
Medienbeobachtung
Medienanalyse
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ARGUS der Presse AG
Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich
Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01
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Argus Ref.: 54240753
Ausschnitt Seite: 1/2
Bericht Seite: 14/18
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sächlich zu geringe Flüssigkeitszufuhr, zu
wenig Bewegung und zu wenig Ballaststoffe
für eine chronische Verstopfung verantwortlich gemacht. Heute wissen wir, dass das so
nicht stimmt, weil es ganz unterschiedliche
Formen von Verstopfung gibt. Bei der primären Verstopfung unterscheiden wir drei
Typen: Verstopfung mit normaler Passage,
Verstopfung mit verlängerter Passage und
Verstopfung mit einer Störung im Bereich
des Beckenbodens. Bei der Abklärung der
primären Verstopfung ist deshalb die Bestimmung der Passagezeit entscheidend. Das
gelingt mithilfe der sogenannten Kolontran-
sitzeit mit Röntgenmarkern. Weiter wird
eine Art Druckmessung des Afters gemacht.
Je nach Verlauf kommen weitere spezielle
Untersuchungsmethoden zum Einsatz. Vom
Ausgang dieser Untersuchungen hängt die
Therapie ab.
Generell sind bei Verstopfung eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung günstig. Was die Ballaststoffe, also
die Nahrungsfasern anbelangt, muss man
aufpassen. Bei einigen Formen der Verstopfung hilft eine faserreiche Ernährung, bei
schweren Formen der Verstopfung kann sie
mehr schaden als nützen. Das zeigt, dass
sich Ernährungsempfehlungen nicht einfach so verallgemeinern lassen, ohne dass
man die Ursache und die Form der Verstopfung abgeklärt hat.
Die Beschaffenheit des Stuhls kann man mit
Medikamenten beeinflussen. Auch die Passagezeit im Darm. Das entsprechende Mittel wirkt
wie ein «Beschleuniger». Neu sind auch Wirkstoffe, welche die Flüssigkeitssekretion in den
Zellen der Dünndarm- und Dickdarmschleim-
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xonnen wirxungsvou emgesetzt weraen. timderlich ist, dass es immer noch viele Mythen
gibt, Abführmittel seien schädlich und krebsfördernd, was nicht stimmt.
Wenn aber die «Düse», der Verschlussmechanismus des Afters, nicht richtig funktioniert, nützen die gängigen Abführmittel wenig.
Häufig liegt hier eine Fehlfunktion der Muskulatur vor. Der Muskel entspannt sich nicht, und
der Patient muss stark pressen. Mit Zäpfchen
oder Einläufen kann diesen Patienten bereits
geholfen werden. Auch Biofeedback ist in
solchen Fällen nützlich Gehen die Patienten
mit einem nicht richtig funktionierenden
Verschlussmechanismus zu spät zum Arzt,
kann das zu organischen Schäden, z. B. zu
einem Vorfall der Analschlehnhaut führen.
In solchen Fällen hilft dann nur noch die
Chirurgie. Deshalb ist eine rechtzeitige Abklärung wichtig.
Die sekundäre Form der Verstopfung ist
seltener. Schilddrüsen- oder Nebenschilddrüsenfehlfunktion oder Diabetes kommen
als Ursache in Frage. Verstopfung als unerwünschte Folge einer medikamentösen
Behandlung kommt auch vor und wird vom
behandelnden Arzt rasch erkannt. An Dick-
darmkrebs sollte man dann denken, wenn
neben der Verstopfung Alarmsignale wie
Blut im Stuhl oder ungewollter Gewichtsverlust auftreten.
Der wichtigste Rat an die Betroffenen
lautet demnach: Nicht mehr länger Zeit mit
unnützem Pressen verschwenden, sondern
zum Arzt gehen und mit ihm das Problem
sauber lösen. I
haut erhöhen und den Stuhl weicher machen.
Ein täglicher oder fast täglicher Stuhlgang wird
dadurch wieder möglich. Die Anstrengungen
beim Stuhlen werden verringert und die Beschaffenheit des Stuhls wechselt von hart auf
normal. Zahlreiche weitere Abführmittel, sei
es auf synthetischer oder pflanzlicher Basis,
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