Synthese und Eigenschaften von Eisen-und Molybdän

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Synthese und Eigenschaften von Eisen- und Molybdän-Komplexen
mit Schwefelliganden [1]
Synthesis and Properties of Iron and Molybdenum Complexes with Sulfur Ligands [1]
Dieter Sellmann und Eugen Unger
Laboratorium für Anorganische und Analytische Chemie der GH Paderborn
Z. Naturforsch. 83 b, 1438-1442 (1978); eingegangen am 5. Juli 1978
Iron Sulfur Complexes, Molybdenum Sulfur Complexes
Lithium-2-methylmercaptobenzol-l-thiolat reacts with CsHsFe^O^Cl to give
[C5H5Fe(CO)2(S-C6H4-SCH3]); with C 5 H 5 M O ( C O ) 3 C 1 cleavage of metal chlorine and metal
carbonyl bonds occurs yielding [C5H5Mo(CO)2(S-C6H4-SCH3)]. Reaction of dilithiumbenzene-1,2-dithiolate with C5H5Fe(CO)2Cl leads to the binuclear [{CsHsFeCCOkkSsCeHJ.
CO substitution and rearrangement are observed on irradiation of the complexes yielding
[^-S2C6H4{C5H5Fe(CO)}2], [C5H5Fe(CO)(S-C6H4-SCH3)] and [CÄFe^-SaCeH^a. Syntheses, properties and spectra of the complexes are reported and discussed.
1. Einleitung
Eisen-Komplexe mit Dithiolato- und verwandten
Liganden vermögen in einigen Fällen Kohlenmonoxid unter Normalbedingungen zu koordinieren;
Beispiele dafür sind [Fe(CO)2{S2CN(C2H5)2}2] [2, 3],
[Fe(CO){S2C2(CF3)2}2] [4], [Fe(CO)2(S2C6H4)2]2- und
[Fe(CO)2(S-C 6 H4-SCH 3 )2] [5]. Die Koordination von
Distickstoff an solche als Modellsubstanzen für die aktiven Zentren von Nitrogenasen interessanten Komplexe konnte bisher nicht beobachtet werden, während Eisen-Komplexe wie [CpFe(dppe)(Aceton)]PF 6 ,
(dppe = 1.2-Bis-diphenylphosphinoethan; Cp =
Cyclopentadienyl), bereitwillig nicht nur CO, sondern
auch N 2 unter Bildung von [{CpFe(dppe)} 2 N 2 ](PF 6 )2
koordinieren [6]. Wir haben daher untersucht, welches Koordinationsverhalten gegenüber CO und N2
solche Cyclopentadie^d-Eisen-Komplexe bei Substitution der Phosphan- durch Schwefelliganden
aufweisen, wobei wir isoelektronische MolybdänKomplexe in diese Untersuchungen mit einbezogen
haben.
2. Ergebnisse und Diskussion
Setzt man CpFe(CO) 2 Cl mit Dilithium-benzol-1.2dithiolat, Li2S2CeH4, nach Gleichung (1) um,
CpFe(CO) 2 Cl + 2 Li2S2C6H4
— 78/20 °C
=5=
•
1 nr
Cp(CO) 2 Fe-SC 6 H 4 S-Fe(CO)2Cp + 2 LiCl
1
(1)
so erhält man nach dem Aufwärmen auf Raumtemperatur schwarzbraune Lösungen, aus denen
sich der zweikernige Komplex 1 isolieren läßt. 1 enthält den o-Dithiolat-Liganden als Brücke zwischen
zwei Fe-Zentren. Es wird auch erhalten, wenn man
CpFe(CO)2Cl mit einem Uberschuß von Li2S2CeH4
reagieren läßt.
Die Verbindung [{CpFe(CO)2}2S2C2(CN)2] mit dem
analogen Maleodinitrildithiolat-Liganden wurde bereits früher beschrieben [7]; im Gegensatz zu dieser
Verbindung, die sich in chlorierten Kohlenwasserstoffen schnell zersetzt, ist 1 in Methylenchlorid
unter Lichtausschluß längere Zeit stabil und kann
daraus unter Pentanzusatz umkristallisiert werden.
Man erhält dann große, schwarzglänzende Kristalle
des CH2Cl2-Solvatkomplexes [I • CH2CI2], die jedoch
bei Raumtemperatur die CH2Cl 2 -Solvatmoleküle
leicht abspalten; solvatfrei erhält man 1 bei der
Umkristallisation aus Ether. In CH2C12 oder T H F
spaltet 1 langsam bereits bei der Einwirkung von
Tageslicht, rasch bei UV-Bestrahlung 2 mol CO ab,
wobei die Farbe der Lösungen von gelbbraun nach
schwarzbraun umschlägt. Bei der IR-spektroskopischen Verfolgung der CO-Abspaltung in CH2CI2
beobachtet man eine Intensitätsabnahme der vcoBanden von 1 bei 2029 bzw. 1985 c m - 1 ; gleichzeitig
erscheinen zwei neue vco-Absorptionen, von denen
die eine bei 1983 cm- 1 unmittelbar neben der niedrigeren vco- Bande des Ausgangskomplexes auftritt,
während die zweite bei 1800 c m - 1 auf die Bildung
einer CO-Brücke hinweist.
Sonderdruckanforderungen an Dr. D. Sellmann, Laboratorium für Anorganische und Analytische Chemie
der GH Paderborn, D-4790 Paderborn.
Anschließend läßt sich aus der Reaktionslösung
eine feinkristalline, schwarze Substanz 2 isolieren.
Sie weist im iH-NMR-Spektrum in CD2CI2 zwei
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D. Sellmann-E. Unger • Eisen- und Molybdän-Komplexe mit Schwefelliganden
scharfe C 5 H 5 -Signale bei 4,90 und 4,87 ppm auf; für
die Phenylprotonen des Dithiolatliganden, die bei 1
in ein symmetrisches A 2 B 2 -System aufgespalten
sind, beobachtet man eine unsymmetrische Aufspaltung in drei Signalgruppen. Aus den Intensitäten ergibt sich, daß die Verbindung zwei C 5 H 5 Ringe und einen Dithiolatliganden enthalten muß.
Im Massenspektrum wird das Molekülion bei
m/e = 438 beobachtet.
Die Stöchiometrie der Reaktion sowie die spektroskopischen Daten deuten darauf hin, daß nach
Gleichung (2)
Cp(CO) 2 Fe-SC 6 H 4 S-Fe(CO) 2 Cp
0
£
CpF.^FeCp + 2 CO
/
T
h v / 2 0 °C
_ •
th.2U2
(2)
r
2
der unsymmetrische Komplex 2 entsteht, in dem
die beiden Fe-Zentren über eine Fe-Fe-Bindung,
eine CO-Brücke sowie ein S-Atom des Dithiolatliganden verknüpft sind.
Während die Umsetzung von CpFe(CO) 2 Cl mit
Benzol-1.2-dithiolat stets zum zweikernigen K o m plex 1 führt, läßt sich mit dem einfach methylierten Derivat 2-Methylmercapto-benzol-l-thiolat,
[CH 3 S-C6H 4 -S] e , ein einkerniger Komplex erhalten.
Die Koordinationsneigung des methylierten Schwefelatoms ist soweit erniedrigt, daß bei der Reaktion
nach Gleichung (3) das (CH 3 S-C 6 H 4 -S) e -Ion als einzähniger Ligand an das Eisen koordiniertT H
wird:
F/RT
CpFe(CO) 2 Cl + Li[CH 3 S-C 6 H 4 -S]
>
CpFe(CO) 2 -SC 6 H 4 SCH 3 + LiCl
3
(3)
3 kristallisiert aus CH 2 C1 2 /Pentan in großen blauschwarzen Tafeln, die sich in CH2C12, Ether oder
T H F mit braungelber Farbe lösen. Das IR-Spektrum
von 3 in CH2C12 weist im vco-Bereich zwei Absorptionen bei 2030 und 1983 c m - 1 auf und gleicht somit
weitgehend dem von 1; im 1 H-NMR-Spektrum
(CD2C12) tritt bei 2,38 ppm die zusätzliche Absorption der CH 3 -Gruppe auf.
Wie für 1 beobachtet man auch für 3 Lichtempfindlichkeit; bei UV-Bestrahlung von CH2C12Lösungen wird rasch ein CO-Ligand abgespalten
und der Schwefelligand chelatisiert:
1439
CpFe(CO)2-SC6H 4 SCH 3
C„ F ,- C S °-C"3
+
CO
hv/20 °C
'
OJrl2Cl2
•
(4)
U
Der Monocarbonylkomplex 4 wird bei der Ümkristallisation aus Hexan in feinen, hellbraunen
Kristallen erhalten. Er weist in CH2C12 im I R Spektrum eine vco-Bande bei 1952 cm- 1 auf.
Durch längere Bestrahlung von 4 in T H F bei
— 2 0 °C unter Durchleiten von Distickstoff läßt sich
zwar der CO-Ligand abspalten, aber kein N 2 -Ligand
einführen. Die CO-Abspaltung erfolgt sehr schleppend, und neben dem Ausgangskomplex wird I R spektroskopisch die Bildung von 2 beobachtet, das
durch Entmethylierung des Thioliganden sowie
CO-Übertragung entstehen muß. Nach Beendigung
dei CO-Entwicklung läßt sich aus der Lösung außerdem eine Verbindung 5 isolieren, die
aus CH2C12 in
schwarzen Nadeln kristallisiert, keine CO- oder
CH 3 -Gruppen mehr enthält und mit grüner Farbe
mäßig löslich in CH2C12 bzw. CHC13 ist. Diese Verbindung weist im *H-NMR-Spektrum (in CD2C12)
nur ein scharfes CsHs-Signal bei 5,05 ppm, sowie ein
Multiplett von Phenylprotonen bei 6,60 bzw.
7,40 ppm mit dem IntensitätsVerhältnis 5 : 4 auf.
Zusätzlich wird ein Signal bei 5,3 ppm von SolvatCH2C12 beobachtet. Im Massenspektrum tritt das
Molekülion bei m/e = 522 auf; sowohl unter E I - wie
auch F I-Bedingungen fragmentiert es bevorzugt in
Bruchstücke der Masse 261, was auf einen zweikernigen Aufbau und eine leicht erfolgende symmetrische Spaltung des Komplexes in zwei Hälften
hinweist. Die spektroskopischen Daten legen in
Verbindung mit den Elementaranalysen somit
eine Struktur nahe, in der zwei CpFe-Zentren
symmetrisch über zwei o-Dithiolato-Liganden zu
[CpFe(S 2 C6H 4 )] 2 verbrückt sind. Dies wird durch
das vorläufige Ergebnis einer Röntgenstrukturanalyse bestätigt, das in Abb. 1 gezeigt ist [8], Die
beiden Eisen-Zentren werden von zwei C5H5-Ringen
sowie zwei Dithiolato-Liganden in c/s-Stellung koordiniert; von den beiden S-Atomen des [S 2 CeH 4 ] 2 -Liganden ist jeweils ein S-Atom an beide Fe-Atome
gebunden, die Ausbildung einer Fe-Fe-Bindung
führt zum beobachteten Diamagnetismus des K o m plexes.
Wie bei der Bildung von 2 beobachtet man also
auch hier, daß die bei der CO-Abspaltung am Eisen
1440
D . Sellmann-E. Unger • Eisen- und Molybdän-Komplexe mit Schwefelliganden 1440
Komplex
VQO [cm -1 ]
<5C6H4
5,20b
4,90; 4,87a
4,87d
4,98a
4,72b
6,78; 7,40
6,72; 7,05; 7,90
_
I800a
6,98; 7,39
6,79; 7,30
2,38
2,47
2029
1985
3
4
2030
1983a
1952a
1950; I935e
-
1965
<5SCH3
ÖC5H5
I983a
1
2
5
6
Tab. I. IR- und iH-NMR Daten der synthetisierten
Komplexe.
Chem. Verschiebungen
(in ppm rel. TMS)
I884c
6,60; 7,40
6,90; 7,40
5,05a
5,54b
-
-
2,51
a
b
c
I n CH2CI2 bzw.
in de-Aceton,
in Hexan,
CD2CI2,
d in C D C I 3 ,
e
in KBr.
rco-Banden bei 1965 und 1884 c m - 1 auf und spaltet
bei UV-Bestrahlung nur äußerst langsam CO ab. In
den dabei erhaltenen Produktgemischen ließ sich
bislang lediglich massenspektroskopisch das zu 5
analoge [CpMo(S2C6H4)]2 bei ?n/e = 602 identifizieren.
Abb. I. Ansicht von [CpFe(S2C6H4)]2.
erzeugten freien Koordinationsstellen von den freien
Elektronenpaaren der S-Atome aufgefüllt werden.
Diese ausgeprägte Tendenz der S-Atome, als
Brückenligand zu fungieren, begünstigt bei der
Bildung von 5 wahrscheinlich auch die Entmethylierung
des
2-Methylmercapto-benzol-l-thiolatLiganden, der in freiem Zustand photostabil ist.
Bei der Umsetzung des zu CpFe(CO)2Cl isoelektronischen Mo-Komplexes CpMo(CO) 3 Cl mit Li2S2C6H4
ließ sich bislang kein definiertes Reaktionsprodukt
erhalten; mit Li[CH 3 S-C6H 4 -S] aber wird nach
Gleichung (5) in glatter Reaktion der Komplex 6
gebildet, in dem der Thioligand als Chelat fungiert:
CpMo(CO) 3 Cl + Li(CH 3 S-C 6 H 4 -S)
THF/RT
[CpMo(CO) 2 (SC 6 H 4 SCH 3 )] + CO + LiCl
6
(5)
6 kristallisiert aus CH 2 Cl2/Pentan in violetten
Kristallen, weist in CDC13 im IR-Spektrum zwei
In Tab. I sind die wichtigsten spektroskopischen
Daten der erhaltenen Komplexe zusammengestellt .
Ergänzend sei hinzugefügt, daß die vco-Bande von 4
bei 1952 cm" 1 in K B r - vermutlich durch Gittereinflüsse - in zwei Absorptionen bei 1950 und
1935 c m - 1 aufspaltet. Die Differenz der chemischen
Verschiebungen der Protonen der beiden C 5 H 5 Ringe von 2 ist lösungsmittelabhängig: Die in
C D 2 C I 2 und Aceton deutlich getrennten Signale
fallen in CDC13 zusammen. Tab. I I gibt eine Zusammenstellung der charakteristischen Fragment Ionen der Eisenkomplexe wieder. Nach der sukzessiven Abspaltung der CO-Liganden treten immer
Fragmente auf, die dem [CpFe(S2C6H 4 )] + -Ion
(m/e = 261) entsprechen, das unter Abspaltung von
Tab. II. Charakteristische Fragment-Ionen der EisenKomplexe.
Komplex
Ionen
[CpFe(SC6H4S)]2
[{CpFe(CO)2}2(SC6H4S)]
[CpFe(CO)2(SC6H4S)Fe(CO)Cp]
[{CpFe(CO)}2(SC6H4S)]
[CpFe(SC6H4S)Fe(CO)Cp]
[(CpFe)2(SC6H4S)]
[CpFe(CO)2(SC6H4SCH3)]
[CpFe(SC6H3S)Fe]
[CpFe(CO) (SC6H4SCH3)]
[CpFe(SC6H4SCH3)]
[CpFe(SC6H4S)]
[Fe-SCuH?]
[Fe(SC6H4S)]
Cp2Fe
CpFe
Fe
1
2
3
4
5
522
494
466
438 438
410 410
382 382
316 316
332
304
276
261 261 261
227 227 227
196 196 196
186 186
121 121 121
56 56 56
304
276
261
227
196
186
121
56
261
227
196
(161)
56
D. Sellmann-E. Unger • Eisen- und Molybdän-Komplexe mit Schwefelliganden
H2S weiter fragmentiert (m/e —221). Außerdem
wird stets die für CpFe-Verbindungen typische Bildung von [Cp2Fe]+- sowie [CpFe] + -Ionen beobachtet.
3. Experimenteller Teil
Alle Reaktionen wurden routinemäßig unter
Argon oder Stickstoff in absolutierten Lösungsmitteln durchgeführt. Aufnahme der Spektren: I R :
PE-577 und PE-325 der Fa. Perkin-Elmer in CaF 2 Küvetten oder KBr-Preßlingen; i H - N M R : EM 360
bzw. EM 390 der Fa. Varian und W P 60-DS der
Fa. Bruker. Massenspektren: MAT 311 A der Fa.
Varian. Als Bestrahlungsquelle diente ein 150 W
Hg-Hochdruckbrenner der Firma Original Quarzlampen, Hanau. Benzol-1.2-dithiol und 2-Methylmercapto-1-thiol wurden nach I.e. [5], CpFe(C0)2Cl
und CpMo(CO) 3 Cl nach I.e. [9] bzw. [10] synthetisiert.
Synthesen
3.1. La-(S2C 6 H 4 ){CpFe(CO)2}2], 1
1441
3.3. [CpFe(CO)2-SC 6 H 4 SCH 3 ] (3)
1,41 g (9 mmol) 2-Methylmercapto-benzol-l-thiol
werden in 25 ml T H F mit 9 mmol Butyllithium bei
— 7 8 °C umgesetzt, auf R T erwärmt und mit 1,9 g
(9 mmol) CpFe(CO) 2 Cl versetzt. Nach 30 min Rühren wird bis zur Trockne abgezogen, der Rückstand
in Ether aufgenommen und bei — 3 0 °C auskristallisiert, abdekantiert, zweimal mit 20 ml Pentan gewaschen, in 40 ml C H 2 C I 2 gelöst, über Si02 filtriert
und zentrifugiert. Nach Einengen der Lösung auf
15 ml, überschichten mit 45 ml Pentan und Kühlen
auf—30°Ckristallisieren2,35g, 7 9 % d.Th., in großen, blauschwarz glänzenden Tafeln aus.
Elementaranalyse für
Gef. C 50,77
Ber. C 50,61
Molmasse: 332
CnH^O^S^Fe
(332,22)
H 3,61 S 19,24,
H 3,64 S 19,30.
(massenspektroskopisch).
3.4. [CpFe(CO)(SC 6 H 4 SCH 3 )] (4)
500 mg (1,6 mmol) [CpFe(CO) 2 -SC 6 H 4 SCH 3 ] werden in 200 ml CH2C12 10 min bei 20 °C bestrahlt.
Die Lösung wird auf 100 ml eingeengt, über Si02
filtriert und zur Trockne abgezogen. Der Rückstand
wird zweimal aus 200 ml Hexan bei 50 °C/—30 °C
umkristallisiert. Ausbeute: 200 mg, 4 4 % d.Th., rotbraunes feinkristallines Pulver.
In einem Schlenkrohr werden bei — 7 8 °C 0,6 g
(4,25 mmol) 1,2-Benzol-dithiol in 15 ml T H F mit
8,5 mmol Butyllithium metalliert und nach Aufwärmen auf R T und Widerabkühlen mit einer
Lösung von 1,8 g (8,5 mmol) CpFe(CO) 2 Cl in 20 ml
T H F versetzt. Man rührt unter Aufwärmen auf
Elementar analyse für CizH^OS^Fe
(304,21)
R T 90 min und zieht dann im Vakuum alle flüchtigen Bestandteile der Reaktionsmischung ab. Der
Gef. C 51,41 H 4,06 S 21,33,
Rückstand wird zweimal mit Ether und einmal mit
Ber. C 51,33 H 3,98 S 21,08.
Pentan gewaschen, in 40 ml Dichlormethan gelöst
Molmasse: 304 (massenspektroskopisch).
und durch eine kurze Kieselgelsäule filtriert. Danach
engt man die Lösung auf 15 ml ein, überschichtet
3.5. [ C p F e ( S 2 C 6 H 4 ) ] 2 (5)
mit 45 ml Pentan und läßt bei — 2 5 °C auskristallisieren. Man erhält 1,6 g, 6 5 % d.Th., [(1) • CH2C12] in
750 mg (2,5 mmol) [CpFe(CO) 2 -SC 6 H 4 SCH 3 ] wergroßen schwarzen Kristallen. Ümkristallisation aus
den in 300 ml T H F bei — 2 0 °C unter Einleiten von
viel Ether liefert den solvatfreien Komplex.
N2-Gas 24 h bestrahlt. Das T H F wird abgezogen,
der Rückstand in 500 ml Ether bei 20 °C suspendiert
Elementar analyse für CnHizOiSzChFez
(579,08)
und 3 d auf — 78 °C gekühlt. Der ausgefallene FestGef. C 43,56 H 3,05,
stoff wird bei — 7 8 °C abfiltriert, mit Ether und
Ber. C 43,55 H 2,78.
wenig kaltem T H F nachgewaschen, bei 20 °C in
15 ml C H 2 C I 2 gelöst, mit 30 ml Pentan versetzt und
Elementar analyse für CzoHuOiSzFe
(494,14)
bei — 2 5 °C auskristallisiert. Man erhält 90 mg,
Gef. C 48,43
H 2,93
S 12,82
Fe 23,00,
12% d.Th., schwarze Nadeln von
Ber. C 48,61
H 2,86
S 12,98
Fe 22,60.
[CpFe(S 2 C 6 H 4 )] 2 • 1 C H 2 C I 2 .
Molmasse: 494 (massenspektroskopisch).
Elementaranalyse für CzzHzoChSzFe
(607,28)
3.2. La-S2C 6 H 4 {CpFe(CO)}2] (2)
Gef. C 45,10
H 3,70
S 21,71
Fe 18,44,
750 mg (1,5 mmol) Lu-S2C6H4{CpFe(CO)2}2] werBer. C 45,49
H 3,32
S 21,12
Fe 18,39.
den in 300 ml T H F 1 h bei 20 °C bestrahlt. Das
Molmasse: 522 (massenspektroskopisch).
T H F wird abgezogen, der Rückstand in 40 ml
C H 2 C I 2 aufgenommen und über Si0 2 filtriert. Nach
3.6. [CpMo(CO) 2 (SC 6 H 4 SCH 3 )] (6)
Einengen der Lösung auf 15 ml, Überschichten mit
1,41 g (9 mmol) 2-Methylmercapto-benzol-l-thiol
45 ml Hexan und Kühlen a u f — 3 0 °C fallen 450 mg,
werden in 25 ml T H F bei — 78 °C mit 9 mmol
7 5 % d.Th., feine schwarze Kristalle aus.
Butyllithium umgesetzt, auf R T erwärmt und nach
Elementar analyse für CizHwOiSzFei
(438,12)
Wiederabkühlen auf — 78 °C mit 2,54 g (9 mmol)
Gef. C 49,43 H 3,29 S 14,51,
CpMo(CO) 3 Cl in 10 ml T H F versetzt. Nach 45 min
Ber. C 49,35 H 3,22 S 14,64.
Rühren bei R T wird zur Trockne abgezogen, der
Rückstand mit warmem Hexan gewaschen, in 40 ml
Molmasse: 438 (massenspektroskopisch).
1442
D . Sellmann-E. Unger • Eisen- und Molybdän-Komplexe mit Schwefelliganden 1442
C H 2 C I 2 gelöst und über Kieselgel filtriert. Nach Einengen der Lösung auf 8 ml und Überschichten mit
35 ml Pentan erhält man beim Abkühlen auf
— 3 0 °C 2,65 g, 8 0 % d.Th., violette Kristalle.
Massenspektrum: 372 (M+), 344 (M+-CO), 316
(M+-2CO), 301 (M+-2CO, - C H 3 ) , 282 (M+-2CO,
-H 2 S), 267 (M+-2CO, - C H 3 , - H 2 S ) bezogen jeweils
auf 96 Mo.
Elementaranalyse für C14H12O2S2M0 (372,32)
Gef. C 45,05 H 3,21 S 17,06,
Ber. C 45,16 H 3,25 S 17,22.
Molmasse: 372 (massenspektroskopisch bez.
auf 96 Mo).
Diese Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Verband der Chemischen
Industrie - Fonds der Chemischen Industrie - und
der Dr. Otto-Röhm-Gedächtnisstiftung unterstützt,
wofür wir unseren herzlichen Dank aussprechen.
[1] X X X . Mitteilung: Reaktionen an komplexgebundenen Liganden; X X I X . Mitteilung: D. Sellmann
und E. Thallmair, J. Organomet. Chem., im
Druck.
[2] F. A. Cotton und J. A. McCleverty, Inorg. Chem.
3, 1398 (1964).
[3] H. Büttner und R. D. Feltham, Inorg. Chem. 11,
971 (1972).
[4] J. S. Miller, Inorg. Chem. 14, 2011 (1975).
[5] D. Sellmann, P. Kreutzer und E. Unger, Z.
Naturforsch. 33 b, 190 (1978).
[6] a) D. Sellmann und E. Kleinschmidt, Angew.
Chem. 87, 595 (1975); Angew. Chem. Int. Ed.
Engl. 14, 753 (1975).
b) D. Sellmann und E. Kleinschmidt, J. Organomet. Chem. 140, 211 (1977).
[7] J. Locke und J. A. McCleverty, Inorg. Chem. 5,
1157 (1966).
[8] Für die Durchführung der Röntgenstrukturanalyse danken wir herzlich Herrn Dr. C. Krüger,
Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim. Wegen mangelnder Qualität der Kristalle
ließ sich die Struktur bislang nur bis R = 0,14 verfeinern, so daß sich zwar die Atomanordnung,
nicht jedoch die exakten Atomabstände ermitteln
ließen.
[9] D. B. Dombek und R. J. Angelici, Inorg. Chim.
Acta 7, 345 (1973).
[10] T. S. Piper und G. Wilkinson, J. Inorg. Nucl.
Chem. 3, 104 (1956).
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