RA Philipp Thomas

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Æqui-£ibria
Neue Rückversicherer-Subspezies oder –chimäre?
AM Best kommentiert „Hedge Fund Reinsurers“
Ein paper der Ratingagentur AM Besti setzt sich mit einer mittlerweile bereits fünfmal
gegründeten Kreuzung zwischen Hedge Funds und Rückversicherer auseinander.
Unter einem Hedge Fund Reinsurer ist die Konstellation zu verstehen dass ein
ansonsten normla am Marktgeschehen teilnehmender Rückversicher von einem
Hedge Fund beherrscht wird, dessen Rolle es nicht nur ist dem Rückversicherer
Risikokapital zur Verfügung zu stellen sondern der für diesen auch eine eher
unkonventionelle Investmentpolitik verfolgt. Während ein traditioneller
Rückversicherer seine Investments konservativst angeht, also versucht Währungen
sowie Zahlungsströme entlang der Zeitachse kongruent zu halten suchen hedge funds
als Verwalter des Eigenkapitals und der technischen Rückstellungen der von ihnen
beherrschten Rückversicherer das Abenteuer. Unter Inkaufnahme von möglichen
Anlageverlusten versuchen sie eine höhere Anlagerendite herauszukitzeln.
Die AMBest Liste enthält fünf derartige mit zwischen 0,6 und 1,5 Mrd. US$
kapitalisierte Kreaturen: Greenlight Re, Third Point Re, Hamilton Re, PaCRe (von
Validus verwaltet) sowie Watford Re (an Arch Capital angelehnt). Insgesamt geht es
um 5,1 Mrd. US$ an frischem Risikokapital. AM Best stellt klar dass auch derartige
Hybride wiewohl unkonventionell durchaus auf ein akzeptables start-up Rating
kommen können, vorausgesetzt ihre Underwriting- und Investmentstrategie
überzeuge. Dabei komme es auf die Einstellung eines renommierten und
disziplinierten Underwrtiing-Teams an. Da sie jedoch eine eher agressive
Investmentpolitik betrieben sei wichtig dass sie in Form von Kreditlinien
Liquiditätsvorsorge betrieben. Die Kapitalisierung neuer Rückversicherer durch
Hedge Funds trete nun auch noch neben das Hedge Fund engagement bei der
Verbriefung von Katastrophenrisiken.
Im Grunde stellt diese hedge fund Philosophie lediglich eine Weiterentwicklung von
Warren Buffet’s Einstellung dar Sinn eines (Rück)vesicherers sei es durch
Risikogeschäfte mittel- oder langfristig billiges und unbesicherte Kundeneinlagen
hereinzunehmen und aus diesen eine hohe Investmentrendite zu erzielen. Auch der
CEO von Fairfax, Prem Watsa, nutzt bewusst anlagefähige Mittel eines
Rückversicherer für riskante Investments, etwa die Kontrolle von 10% des maroden
Kommunikationsunternehmens Blackberry.
Was AM Best unerwähnt lässt ist dass wohl häufig die Rückvesicherungsaktivität
lediglich das Mäntelchen zu sein scheint welche sich Hedge Fonds umhängen um dem
US Fiskus die Verlagerung ihrer Investmentaktivitäten in offshore Zentren (viermal
Bermudas, im Fall von Greenlight: Cayman) plausibel zu machen. In solchen Fällen
rechtfertigt die Rückversicherungsaktivität die neuen bermudianischen oder CaymanWurzeln, in Wahrheit aber wird das Rückversicherungsgeschäft bisweilen nur
halbherzig und alibi-haft zwecks Herstellung von „substance“ betrieben.
Die neue von AM Best beschriebene Kreuzung erinnert an das Maultier, das Ergebnis
einer Spezies-übergreifenden Begegnung von Pferd und Esel. Während das
resultierende Maultier unfruchtbar ist kann man sich jetzt bereits fragen mit welcher
anderen Spezies von Finanzmarktteilnehmer die HFRs in einigen Jahren gekreuzt
werden mögen: vielleicht mit einem professionellen Hypothekengewährer oder einem
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Æqui-£ibria
Betreiber von offshore-Windkraftanlagen, das wäre doch der perfekte hedge für longtail Geschäfte?. Die griechische Antike kannte bereits noch irrealere Geschöpfe, die
Chimären. Sie waren monsterartige Kreuzungen verschiedener Spezies. Solche
Fabelwesen hat u.a. der früh-Surrealist Hieronymus Bosch (1450-1516) gemalt.
i
http://www.bne.eu/content/story/moldova-opens-gas-bridge-europe
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