Æqui-£ibria Drum verbriefe wer sich fast auf ewig band Langlebigkeitsrisiko und seine Ueberwälzung Angesichts des seit dem Beginn der Industrialisierung zu beobachtenden Trends in Richtung immer längerer Lebenserwartungen insbesondere bei den besser ausgebildeten und wohlhabenderen Bevölkerungsschichten ergibt sich eine wesentlich längere tatsächliche Rentenbezugsdauer als dies aufgrund historischer Bevölkerungsdaten eigentlich vorauszusagen wäre. Gründe sind verbesserte Hygiene und Ernährung sowie medizinische Fortschritte. Unklar ist ob dieser Trend noch Dekaden anhalten wird oder sich z.B. aufgrund erhöhter Umweltbelastungen gar in sein Gegenteil kehren könnte. Longevity risk findet sich hauptsächlich bei Privaten Pensionsversicherern Firmen, die ihren Angestellten Pensionszusagen entweder direkt oder via einen von ihnen letztlich garantierten Pensionsfonds gewährten Die Exponierungen lassen sich sowohl qua Rückversicherung/Verbriefung als auch qua Swap an wagemutige Investoren überwälzen. Dabei bleibt das Kapitalanlagerisko meist beim Zedenten. Aktiv sind in diesem Bereich z.B. SwissRe und SCOR. Gegenstand kann sowohl das tatsächliche Langlebigkeitsrisiko des Zedenten als auch ein hiermit korrelierendes (bei verbleibendem basis bzw. Kongruenz-risk) Indexrisiko sein. 1 Rückversicherung und anschliessende Verbriefung Langlebigkeitsrisiken können rückversichert werden. Dies ist allerdings lediglich der erste Schritt zu den endgültigen Risikoträgern. Der zwischengeschaltete Rückversicherer begibt zum Zweck des hedgens seiner für brutto hereingenommenen Exponierungen langlaufende und recht hochverzinsliche bonds, unter denen seine Zahlungspflicht dann entfällt wenn ihm unter dem eingehenden Rückversicherungsgeschäft ein Verlust entsteht. Wegfallende Bond-Zahlungspflicht (zumindest hinsichtlich der Zinsen, eventuell auch was die Hauptforderung angeht) und Schaden aus der Rück-Zession kompensieren sich. Der Rückversicherer kann dabei eine normal im Markt agierende Gesellschaft sein oder auch eine Zweckgesellschaft (SPV, Special Purpose Vehicle), die lediglich eine Transaktion verwaltet, von niemandem zu konsolidieren ist und offshore residiert. Aus dem Zedentenblickwinkel Ein existentielles Risiko Ein Risiko welches im Zuge von Solvency II wesentlich mehr an Kapitalhinterlegung erfordern wird, wobei möglicherweise auch Pensionsfonds schliesslich Solvency II unterliegen werden Meist bislang lediglich auf Basis 75809775 Aus der Stillhalterperspektive Extrem lange Bindungsperiode, etwa 30 Jahre Ein Risiko welches sich bislang systematisch gegen den Stillhalter entwickelt. Drum zu einem Preis der wohl weit oberhalb dessen liegt, was dem derzeitigen Bilanzansatz des Zedenten Seite 1 von 2 Æqui-£ibria 2 wohl überholter Sterblichkeitsannahmen reserviert, jeder Transfer auf willige Dritte zu Marktpreisen müsste wohl zu einem wesentlich oberhalb der bisherigen Reserven liegenden Preis erfolgen Durch geeignete Treuhandkonstrukte zu minimierendes Kreditrisiko hinsichtlich des Rückversicherer entspräche. Keine Korrelation mit Investmentrisiken Swap-Alternative Zu unterscheiden ist die Verbriefung des Mortalitätsrisikos von einem mortality swap. Unter einer solchen alternativen Struktur einigen sich die pensionsverpflichtete Organisation und eine Gegenpartei hinsichtlich der erwarteten künftigen Pensionscashflows. Diese werden im Verhältnis zwischen den Parteien festgeschrieben, d.h. die Gegenpartei (z.B. eine Bank) erbringt die tatsächlich benötigten periodischen Leistungen und erhält dafür die prognostizierten Leistungen. Hierdurch überwälzt die eigentlich verpflichtete Partei ebenfalls ihre Ungewissheiten, allerdings ohne dass die Transaktion als Rückversicherung verbucht werden könnte. Die Position der Swap-Vertragspartei lässt sich im Gegensatz zu der eines longevitybond-Besitzers weder atomisieren noch weiter übertragen, ist also nicht fungibel. 75809775 Seite 2 von 2