Hardwarepraktikum SS 97: 2. Laboreinheit

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Hardwarepraktikum SS 97: 2. Laboreinheit
Dozent: Dirk Pape, Tutoren: Herbert Kiefer, Arno Schoedl, Thomas Spitzer
4. Versuch: der Bipolartransistor als Verstärker
Wir beschränken uns hier auf die Verstärkerschaltung mit einem Bipolartransistor (Kleinsignalverstärkung). Auch der MOSFET-Transistor kann in einer ähnlichen Schaltung als Verstärker
verwendet werden. Der Verstärkungsfaktor ist jedoch geringer. Es kann jedoch am Ausgang
eine größere Leistung erreicht werden (siehe Literatur).
Vorbereitung
a) Simulieren Sie das Ausgangskennlinienfeld IC(UCE) des npn-Kleinsignaltransistors
BC547 mit IB=0µA, 20µA, ..., 200µA als Parameter und UCE=0V..10V in Schritten von
100mV. Eine Konstantstromquelle kann mit I<name> Netz1 Netz2 Wert in den
Strompfad gelegt und mit der .DC Anweisung variiert werden.
b) Berechnen Sie den durch RB=1MΩ bestimmten durchschnittlichen Strom durch die Basis-Emitter-Diode des Bipolartransistors. Gehen Sie von einer Knickspannung von
775mV aus!
c) Simulieren Sie die diesem Basis-Emitterstrom entsprechende IC(UCE)-Kennlinie des
Transistors erneut, und lesen Sie den Strom im Arbeitspunkt ( 1--2- 10V=5V) ab. Ermitteln
Sie grafisch die Größe des Widerstandes RL, so daß die Verstärkerschaltung im Arbeitspunkt arbeitet (Eintragen der Widerstandgeraden durch zwei gegebene Punkte). Gehen
Sie dabei von einer Ausgangslast ≥5kΩ aus.
d) Simulieren Sie die Verstärkerschaltung mit RB=1MΩ, C1=10nF, C2=100nF, RL= 100Ω,
10kΩ und im Arbeitspunkt sowie einer 100kHz-Sinuseingangsspannung Uin von 20mV,
50mV, 100mV Amplitude im Zeitbereich von zwei Schwingungsperioden der Eingangsspannung. Ausgangslast sei 5kΩ. Interpretation!
e) Wozu dienen die beiden KondensatoUB=10V
ren in der Verstärkerschaltung?
R
L
Laboraufgaben
RB
A) Bauen Sie die Verstärkerschaltung so
auf, daß sie im berechneten ArbeitsC2
C1
punkt arbeitet. Erzeugen Sie mit dem
Frequenzgenerator das Eingangssignal
˜Uout
von 20mV Amplitude und 100kHz (SiBC547
nussignal). Nehmen Sie parallel so˜Uin
5kΩ
wohl das Eingangssignal als auch das
Ausgangssignal (einmal vor und einmal nach dem Ausgangskondensator)
0V
mit dem Oszilloskop auf. Stellen Sie
experimentell die Schaltung in den Arbeitspunkt (falls er vom berechneten abweicht), indem Sie RL durch einen variablen Widerstand ersetzen. Messen Sie die Amplituden am
Oszilloskop und bestimmen Sie den Spannungsverstärkungsfaktor experimentell.
B) Erhöhen Sie vorsichtig die Amplitude des Eingangssignals und beobachten Sie! Interpretation!
C) Erhöhen und verringern Sie die Frequenz des Eingangssignals! Interpretation!
5. Versuch: Technologieparameter von MOSFET-Transistoren
Vorbereitung
a) Erklären sie die Arbeitsweise von FET und MOSFET-Transistoren.
b) Simulieren Sie mit SPICE das Ausgangskennlinienfeld IDS(UDS) mit UGS als Parameter
eines n-Kanal-MOSFET (UDS=0..10V[10mV], UGS=0..5V[1V]) sowie die eines p-Kanal-MOSFET (UDS=0..-10V[10mV], UGS=0..-5V[1V]).
c) im einfachen Modell gilt folgende Formel für das Ausgangskennlinienfeld des n-KanalMOSFET. Dabei sind β – der Steilheitsfaktor – und UT=UT0 – die Schwellspannung bei
Substratvorspannung 0V – Bauteilkonstanten, die sich aus der Konstruktion und Geometrie des Transistors ergeben:



I DS ( U DS, U GS ) = 



U DS
β  U GS – U T – ------------ U DS

2 
falls U DS ≤ U GS – U T ( ohmscher Bereich )
2
1
--- β ( U
GS – U T )
2
falls U DS > U GS – U T ( Sättigungsbereich )
Im verfeinerten Modell (mit Kanallängenverkürzung) geht noch der Parameter λ ein:



I DS ( U DS, U GS ) = 



U DS
β  U GS – U T – ------------ U DS ( 1 + λU DS )

2 
falls U DS ≤ U GS – U T
2
1
--- β ( U
GS – U T ) ( 1 + λU DS )
2
falls U DS > U GS – U T
Laboraufgaben
A) Zur Bestimmung der Technologieparameter eines n-Kanal-MOSFET messen Sie zunächst die Kennlinie
IDS(UDS) mit UGS=UDS mittels eines geeigneten
IDS
Meßprogramms.
Berechnen Sie aus den Meßergebnissen die TechnologieUDS
parameter UT und β.
Tip: Verwenden Sie die Kennliniengleichung des einfachen Modells. Tragen Sie aus Ihren Meßwerten die Ab2I DS ( U DS )
hängigkeit
auf,
berechnen
Sie
Ausgleichsgeraden durch lineare Anpassung. Ermitteln
UGS
Sie dann UT und β aus den Geraden-Parametern.
B) Messen Sie für denselben Transistor das IDS(UDS)-Kennlinienfeld mit UGS als Parameter. Messen Sie den ohmschen und den Sättigungsbereich getrennt mit zwei
Meßprogrammen, mit denen Sie die entsprechenden Spannungsbereiche von UDS mit der
Auflösung 0,1V durchfahren.
Berechnen Sie λ aus den Meßergebnissen.
Tip: Ermitteln Sie λ aus der gemessenen Kurve für den Sättigungsbereich.
C) Nehmen Sie die Steuerkennlinie IDS(UGS) bei konstanter Drain-Source-Spannung
• des n-Kanal-MOSFET (UDS=10V, UGS=0..10V),
• eines p-Kanal-MOSFET (UDS=-10V, UGS=0..-10V) und
•
eines n-Kanal-FET vom Verarmungstyp (BF900, beide Gates miteinander verbunden, UDS=10V, UGS=0..-10V)
mit einem geeigneten Meßprogramm auf. Vergleichen Sie die Ergebnisse im Hinblick auf
die Verwendung der Transistoren als Schalter!
6. Versuch: Transistoren als Schalter (statisches Verhalten)
Vorbereitung
a) Simulieren Sie die Transferkennlinien folgender NMOS-Inverterschaltungen jeweils mit
und ohne kapazitiver Last (100pF) am Ausgang.
Inverter mit Widerstandslast
Inverter mit Verarmungslast
10V
10V
RL=10kΩ
Uout
Uin
0V
10V
BF900
Uout
Uin
Inverter mit PMOS-Last
(CMOS-Inverter)
Uout
Uin
0V
0V
b) Simulieren Sie für alle drei Schaltungen auch die Stromaufnahme des Invertertransistors
IDS(Uin).
c) Wieso bezeichnet man die letzten beiden Schaltung als Inverterschaltungen mit aktiver
Last im Gegensatz zur ersten Schaltung (passive Last)?
Laboraufgaben
A) Bauen Sie die Schaltungen aus a) auf, und visualisieren Sie die Transferfunktionen (mit
und ohne Lastkondensator) mit dem Oszilloskop (physikalische Schaltskizze, Bildschirmausdruck, Erklärung, Vergleich mit Simulation).
B) Ersetzen Sie in der ersten Schaltung RL durch einen variablen Widerstand (0..1000Ω). Erzeugen Sie das Ein- und Ausgangssignal auf dem Oszilloskop und ändern Sie den Widerstand. Beobachten sie qualitativ, beschreiben und interpretieren Sie! Schauen Sie sich
auch die Transferfunktionen an.
C) Bestimmen Sie für alle unbelasteten Schaltungen aus den Signalen die Logikpegel und die
Störspannungsabstände durch Cursormessungen am Oszilloskop.
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