Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © Thema: Prüfung HPP Husum 2011-08 Version A 1. Bitte überprüfen Sie die folgenden Angaben zu Ticstörungen: A) B) C) D) E) Tic-artige Bewegungen erfolgen meist rhythmisch. Ticstörungen sind in gleicher Stärke beobachtbar, wenn der betroffene Patient schläft. Viele Kinder (etwa eins von 5 bis 10) zeigen zu irgend einer Zeit passagere (=vorübergehende) Tics. Nur die Aussage A und C treffen zu. Alle Aussagen (A, B und C) treffen zu. 2. Psychoedukation… A) B) …meint einen bestimmten Erziehungsstil in Grundschulen. …dient z. B. dem Ziel, Patienten und Angehörigen Informationen und Wissen über Entstehungsbedingungen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten psychischer Erkrankungen zu vermitteln. …kann z. B. in Selbsthilfegruppen stattfinden. Keine der Antworten A bis C trifft zu. Nur die Antworten B und C treffen zu. C) D) E) 3. Eine 29-jährige Frau sucht Sie auf und berichtet von einer Reihe konflikthafter Lebenssituationen. Von mehreren Partnern sei es zur Trennung gekommen. Abends trinke sie manchmal Alkohol, weil "sowieso alles egal" sei. Mal sei sie völlig verzweifelt, dann wieder habe sie Wutausbrüche. Sie laufe auch bei "rot" über die Kreuzung. Oftmals fühle sie sich völlig leer. Schon als Schülerin habe sie oft ein einziges Chaos an Gefühlen erlebt. Sie neige dazu, sich selbst, aber auch Menschen, die sie eigentlich gerne habe, zu entwerten. Schließlich bemerken Sie eine Reihe von frischen und älteren Schnittwunden an den Unterarmen der Frau. Welche der folgenden Aussagen zu dieser Vorgeschichte treffen zu? A) B) C) Die Vorgeschichte spricht am ehesten für eine Alkoholabhängigkeit. Am wahrscheinlichsten ist eine Adoleszentenkrise. Die Verdachtsdiagnose einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus kann gestellt werden. Keine der Antworten ist richtig. Die Antworten A und C sind richtig. D) E) 4. Ein 76-jähriger Mann sucht Sie in Ihrer Sprechstunde auf. Er berichtet, dass er sich Gedanken über sich selbst mache: 2 Wochen zuvor sei er hoch fieberhaft erkrankt, habe das Bett kaum verlassen können. Seine Frau sei vor 5 Jahren verstorben und die gemeinsamen Kinder lebten weit weg, sodass sie nicht hätten kommen können, um ihn zu pflegen. Als er mit Fieber im Bett gelegen habe, habe er merkwürdige Dinge wahrgenommen: Menschen, denen er schon mal begegnet sei, Farben und Bewegungen. Nun habe er Angst, dass er verrückt sei, obwohl er diese Erlebnisse nach Abklingen der fieberhaften Erkrankung nicht mehr gehabt habe. Welche der folgenden Aussagen in Hinsicht auf die Vorgeschichte sind zutreffend? A) B) C) D) E) Die Symptome sind am ehesten Zeichen der Erstmanifestation einer Schizophrenie. Die Symptome passen am ehesten zu einer organischen Halluzinose. Die Symptome weisen auf den Beginn eines dementiellen Syndroms hin. Am ehesten liegt eine akute Belastungsreaktion vor. Keine der Aussagen A bis D trifft zu. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 1 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 5. In der Anamneseerhebung wird auch nach bestimmten Entwicklungsdaten gefragt. Ein wichtiger Entwicklungsschritt ist die Pubertät und deren Verlauf. Folgende Aussage zur Pubertätsentwicklung von Mädchen ist zutreffend: A) B) C) Die Pubertätsentwicklung beginnt mit der Menarche (erste Regelblutung). Die Pubertätsentwicklung beginnt mit dem Wachstum der Axillarbehaarung. Die Pubertätsentwicklung beginnt mit dem Wachstum der Pubesbehaarung (=Schambehaarung) Die Pubertätsentwicklung beginnt, wenn der größte Wachstumsschub zu verzeichnen ist (ca. 12 bis 13 Jahre). Keine der Aussagen A bis D ist richtig. D) E) 6. Bei depressiven Störungen kommt es zu Beeinträchtigungen des Neurotransmitter-Stoffwechsels. Auch Psychopharmaka nehmen Einfluss auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel. Welcher/ welche der nachfolgend genannten Stoffe ist/sind Neurotransmitter? A) B) C) D) E) GABA (Gammaaminobuttersäure). Noradrenalin. Acetylcholin. Nur die Antworten B und C treffen zu. Alle Antworten (A, B und C) treffen zu. 7. Beim pathologischen und komplizierten Rausch kann es zu folgenden Symptomen kommen: A) B) C) D) E) Situationsverkennung. Halluzinationen. Desorientiertheit. Nur die Antworten A und C sind richtig. Alle Antworten (A, B und C) sind richtig. 8. Lithium findet in der Behandlung bipolarer affektiver Störungen als Phasenprophylaktikum Anwendung. Schwankungen des Serum-Lithium-Spiegels können zur Exazerbation der Erkrankung führen. Der Serum-Lithium-Spiegel kann beeinflusst werden durch… A) B) C) D) E) …Nierenerkrankungen. …Regelblutung (bei Frauen). …Diarrhoe. Nur die Antworten A und C sind richtig. Keine derAntworten A bis D ist richtig. 9. Folgende Aussagen zu suicidalen Handlungen treffen zu: A) B) Suicidhandlungen sind meist überraschende Kurzschlussreaktionen. Dem behandelnden Hausarzt, dem Heilpraktiker oder anderen Vertrauenspersonen ist eine präventive Intervention eher möglich als einem Psychiater. Menschen mit Suicidabsichten suchen recht häufig im Vorfeld ihren Behandler/ ihre Behandlerin auf, ohne von ihren Suicidabsichten zu sprechen. Nur die Antworten A und C sind richtig. Alle Antworten (A, B und C) sind richtig. C) D) E) www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 2 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 10. Ursachen dementieller Erkrankungen können sein: A) B) C) D) E) zerebrovaskuläre Erkrankungen. Epilepsie. chronischer Suchtmittelgebrauch. Nur die Antworten A und C treffen zu. Alle Antworten (A bis D) treffen zu. 11. Wenn ein alter Mensch verwirrt ist, muss man differentialdiagnostisch folgende Ursachen in Betracht ziehen: A) B) C) D) E) Demenz. Hirntumor. Fieber mit Exsikkose. Alle Antworten A bis C treffen zu. Keine der Antworten A bis C trifft zu. 12. Überprüfen Sie folgende Aussagen zum Schlaf: Welche Aussagen trifft/ treffen zu? A) B) C) D) E) Alte Menschen schlafen oft oberflächlicher und wachen häufiger auf. Ihre Gesamtschlafzeit ist gegenüber der von Jüngeren reduziert. Ab einer Einschlafzeit von mehr als 10 Minuten liegt eine Einschlafstörung vor. Der Schlaf von Schnarchern ist in der Regel erholsamer als der von Nicht-Schnarchern. Nur die Aussagen A und B treffen zu. Alle Aussagen A bis C treffen zu. 13. Bei einem 53-jährigen Patienten fällt ein ausgeprägtes Zittern auf. Auch klagt er über Schlaflosigkeit und Angstgefühl. Aus der Anamnese ergibt sich weiterhin, dass in den letzten 2 Monaten 2 mal generalisierte Krampfanfälle auftraten. Sie selbst finden den Patienten zeitweise desorientiert und haben im Verlauf des Gespräches zunehmend den Eindruck, dass er optische und akustische Halluzinationen hat. Folgende Diagnose/n passt/passen am ehesten zu dem oben beschriebenen Krankheitsbild: A) B) C) D) E) Akute Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis. Manie mit psychotischen Symptomen. Alkoholentzugssyndrom mit Delir. Die Aussagen A und C treffen zu. Alle Aussagen A, B und C treffen zu. 14. Johanniskraut ist ein bei milden Depressionen gerne verwendetes Heilmittel. Bitte überprüfen Sie folgende Aussagen zu Johanniskraut: A) B) C) D) E) Johanniskraut kann bei hellhäutigen Menschen photosensibilisierend wirken. Johanniskraut wirkt antriebssteigernd und sollte deshalb nicht als Schlafmittel genommen werden. Johanniskraut hat keine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten. Alle Antworten A bis C treffen zu. Keine der Antworten A bis C treffen zu. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 3 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 15. Ein 43-jähriger Mann pflegt seit Jahren seine jetzt 71-jährige Mutter, deren Leiden ihm sehr zu Herzen geht. Nun beschreibt er eine seit einigen Monaten bestehende "Erblindung", für die es aber nach ausgiebigen Untersuchungen durch Augenärzte, auch in der Universitätsklinik, keine körperliche Ursache gibt. Man habe ihm geraten, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben, dort könne er am ehesten wieder lernen zu sehen. Die Ursache der "Erblindung" liegt nach der Vorgeschichte am ehesten in... A) B) C) D) E) …einerProjektion. ...einer Konversion. …einer Regression. …einer Rationalisierung. Keine der Antworten A bis D treffen zu. 16. Ein Patient berichtet in Ihrer Psychotherapeutischen Sprechstunde über seine Schwierigkeiten mit der Ehefrau: "Dass wir nicht alleine miteinander klarkommen, ist doch ganz alleine meine Schuld. Ich könnte mich jedes Mal selbst ohrfeigen, wenn ich wieder so ungeduldig war und meinen Kopf durchsetzen wollte." Der Patient nimmt es in Kauf, ungeduldig zu sein und zu dominieren und ist sich dieses Fehlverhaltens bewusst. Er zieht es aber vor, sich als Sünder zu bezeichnen statt tatsächlich sein Fehlverhalten zu ändern. Dies Form der Abwehr nennt man... A) B) C) D) E) …Sublimierung. ...Konversion. …Wendung gegen die eigene Person. …Regression. Keine der Antworten A bis D trifft zu. 17. Folgende Aussagen zu Entspannungsverfahren trifft/ treffen zu: A) B) C) D) E) Bei der progressiven Muskelrelaxion nach Jakobson nimmt die Aktivität des sympathischen Nervensystems ab. Beim autogenen Training wird das Bewusstsein eingeengt. Beim Biofeedback mittels EMG wird der neuromuskuläre Tonus gesteigert. Keine der Aussagen A bis C trifft zu. Nur die Aussagen B und C treffen zu. 18. Eine Patientin,die Sie nach den ersten 2 Gesprächen zunächst als verhalten-depressiv eingeschätzt hatten, schreibt Ihnen erstmals und für Sie völlig unerwartet nun einen Brief mit folgendem Inhalt: "Sehr geehrte Frau Psychotherapeutin! Da wundern Sie sich aber, dass ich Ihnen schreibe, aber nicht ärgern nur wundern. Wunder gibt es immer wieder. Ich habe schon wunde Finger jetzt. Das kommt vom Urlaub. Ich liebe Urlaub. Wenn der Herbst kommt fällt ja immer Laub..." Der Inhalt des Briefes und die vorangegangene depressive Stimmung lässt am ehesten folgende Erkrankung/ Erkrankungen ursächlich in Betracht kommen: A) B) C) D) E) Schizophrenie- akute Exazerbation. Manie mit psychotischen Symptomen. Normale depressive Reaktion. Alle Antworten A bis C treffen zu. Nur die Antworten A und B treffen zu. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 4 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 19. Eine dissoziale Persönlichkeitsstörung ist vor allem durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet: A) B) C) D) E) Missachtung oder Verletzung der Rechte anderer. Unfähigkeit, Ärger zum Ausdruck zu bringen. Sehr enge Beziehung zum Partner/ zur Partnerin. Nur die Antworten A und B sind richtig. Nur die Antworten A und C sind richtig. 20. Oft suchen ratlose Eltern die Behandler auf, weil ihr Kind unter einem Aufmerksamkeitsdefizit und/ oder einer Hyperaktivitätsstörung leidet. Folgende Aussagen zum ADHS treffen zu: A) B) C) D) E) Kinder mit ADHS neigen im jugendlichen Alter vermehrt zu Suchterkrankungen. Jungen sind häufiger von ADHS betroffen als Mädchen. Bei den betroffenen Kindern ist der Intelligenzquotient erniedrigt. Nur die Antworten A und B sind richtig. Nur die Antworten B und C sind richtig. 21. Bitte überprüfen Sie folgende Aussagen zu Sexualität und ihre Störungen. Welche der Aussagen trifft/ treffen zu? A) B) C) D) E) Schon in der oralen Phase empfinden Kinder lustvolle Gefühle bei der Nahrungsaufnahme, die für die normale Entwicklung von Sexualität bedeutsam sind. Drogen- und Alkoholmissbrauch kann zu sexuellen Funktionsstörungen führen. Sexuelle Appetenzstörungen zählen bei Frauen zu den häufigsten Funktionsstörungen. Nur die Aussagen A und B treffen zu. Alle Aussagen A bis C treffen zu. 22. Folgende Aussagen zu Übergangsobjekten treffen zu: A) B) C) D) E) Normalerweise hat jeder Mensch bis in`s hohe Alter hinein Übergangsobjekte. Sie helfen dem Kind dabei, sich aus der zunächst symbiotischen Mutter-Kind-Beziehung zu lösen. Als Übergangsobjekt können Gegenstände und Körperteile dienen. Nur die Antworten B und C treffen zu. Nur die Antworten A und B treffen zu. 23. Ein 31-jähriger Mann kommt auf Drängen seiner Freundin in die Sprechstunde. Er berichtet, er habe ständig Angst, von der Freundin verlassen zu werden. Abends fühle er sich oft unwohl und verlassen, wenn sie Spätschicht habe und dann erst später in die gemeinsame Wohnung zurückkehre. Er habe schon Probleme gehabt, sich vom Elternhaus zu lösen, das er als sehr beschützend empfunden habe. Noch jetzt treffe er keine wichtige Entscheidung, ohne seine Mutter oder seinen Vater zu fragen, wie er verfahren solle. Auch falle es ihm schwer, angemessene Ansprüche seinem Chef oder seinen Kollegen gegenüber durchzusetzen. Die beschriebenen Eigenschaften/ Probleme passen zu einer … A) B) C) D) E) …histrionischen Persönlichkeit(sstörung). ...abhängigen Persönlichkeit(sstörung). …zwanghaften Persönlichkeit(sstörung). …paranoiden Persönlichkeit(sstörung). Keine der Antworten A bis D trifft zu. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 5 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 24. Folgende Aussage/n zum pathologischen Glücksspielen trifft/ treffen zu: A) B) C) D) E) Pathologisches Glücksspielen gilt als Störung der Impulkontrolle. Craving gilt als typisches Symptom. Es besteht weder eine körperliche noch eine psychische Abhängigkeit. Nur die Aussagen A und B treffen zu. Alle Aussagen A bis C treffen zu. 25. Zu den Negativsymptomen(= Minussymptomatik) einer Schizophrenie gehört/gehören: A) B) C) D) E) Aufmerksamkeitsstörung. Wahn. Halluzination. Keine der Antworten A bis C ist richtig. Alle Antworten A bis C sind richtig. 26. Eine 23-jährige Frau berichtet über einen seit etwa drei Jahren bestehenden psychischen Zustand, in dem sie sich überwiegend gedrückt und traurig gefühlt habe. Gelegentlich habe sie allerdings Episoden, in denen ihre Stimmung vergleichsweise gehoben bis heiter sei. Suicidal sei sie bisher nie gewesen. Auch psychotische Symptome und der Gebrauch von Suchtmitteln werden glaubhaft verneint. Ihre regelmäßige Teilnahme am Studium sei bisher nicht beeinträchtigt gewesen, aber insgesamt falle ihr der Alltag schwer. Überprüfen Sie bitte die folgenden Aussagen zu der beschriebenen Krankheitsvorgeschichte: A) B) C) D) E) Die beschriebene Symptomatik und Anamnese spricht für eine Dysthymie. Die beschriebene Symptomatik und Anamnese spricht für eine Zyklothymie. Die beschriebene Symptomatik und Anamnese spricht für eine manisch-depressive Erkrankung ("bipolar I" nach DSM-IV). Die beschriebene Symptomatik und Anamnese spricht für eine emotional instabile Persönlichkeit(sstörung) vom Borderline-Typ. Die beschriebene Symptomatik und Anamnese spricht für eine emotional labile (=asthenische) Störung. 27. Eine 23-jährige, sehr schlanke Frau sucht sie auf wegen psychischer Probleme. Im Verlauf des Gesprächs haben Sie zunehmend den Eindruck, dass eine Anorexia nervosa vorliegen könnte. Welche der nachfolgenden Aussagen/ Beobachtungen würde/n Sie in Ihrer Verdachtsdiagnose (=Vorliegen einer Anorexia nervosa) bestätigen? A) B) C) D) E) Lanugobehaarung auf den Wangen. Angabe von Bewgungsmangel. Die Aussage, sie schlafe nach jeder Mahlzeit erstmal ausgiebig. Keine der Antworten A bis C trifft zu. Alle Angaben A bis C treffen zu. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 6 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 28. Ein 13-jähriges Mädchen berichtet, dass sie die Gewohnheit habe, immer alles wieder und wieder zu zählen: Sie zähle ihre Schulhefte durch, zähle Knöpfe an der Kleidung ihres Gegenüber, sie trete nur auf jede dritte Gehwegplatte. Vor dem Schlafengehen zähle sie die Bücher in ihrem Bücherregal so lange, dass sie einfach nicht an den Punkt komme, die Nachttischlampe auszuschalten. Bevor sie zur Schule gehe, müsse sie im Ranzen immer alle Stifte mehrfach durchzählen, obwohl sie eigentlich sicher sei, dass sie nichts vergesse. Manchmal komme sie deshalb zu spät zur Schule. Es liegt/liegen am ehesten vor... A) B) C) D) E) …eine beginnende Rechenstörung. …eine Schulangst. …eine Zwangsstörung. …erste Anzeichen einer kindlichen Schizophrenie. …altersgerechtes Verhalten. 29. Auf Phobien trifft/ treffen folgende Aussage/n zu: A) B) C) D) E) Durch "Verschiebung" wird die ursprüngliche Angst vor den bedrohlichen Impulsen abgewehrt. Angstbesetzte Situationen werden bewusst gesucht. Unmittelbare äußere Auslöser sind in der Regel nicht erkennbar. Keine der Aussagen A bis C trifft zu. Alle Aussagen A bis C treffen zu. 30. Eine 20-jährige sozialpädagogische Assistentin in einem Kindergarten kommt zu Ihnen und berichtet über Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, mangelnde Belastbarkeit. Sie schwitze oft und stark, wache morgens manchmal auf und habe Durchfall. Die Symptome dauerten seit etwa 8 Wochen und hätten mit einer Begebenheit begonnen, mit der sie bisher mit niemandem habe sprechen können, auch nicht mit ihren Eltern. Folgendes habe sich zugetragen: Sie sei mit ihrem Roller auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als sie in Höhe eines kleinen Wäldchens eine Panne gehabt habe. Sie habe versucht, den Fehler zu beheben, als ein ihr bis dahin unbekannter Mann mittleren Alters in einem Auto gehalten und ihr Hilfe angeboten habe. Er habe sich am Roller zu schaffen gemacht und ihr gesagt, sie könne sich so lange in sein Auto setzen, damit ihr nicht kalt sei. Den Roller habe er tatsächlich zum Laufen gebracht, aber danach habe er sie im Auto sexuell bedrängt und sich auf sie gelegt. Zum Geschlechtsakt sei es nicht gekommen, weil Autos vorbei fuhren. Er habe dann von ihr abgelassen, sie sei zum Roller gerannt und weg gefahren... Bitte überprüfen Sie die folgenden Aussagen zu dieser Schilderung. Welche trifft/treffen zu? A) B) C) D) E) Es liegt eine akute Belastungssituation vor. Nach der oben beschriebenen Vorgeschichte sind Flashbacks zu erwarten. Nach einem Ereignis wie dem oben beschriebenen treten oft Schuld- und Schamgefühle auf Nur die Aussagen B und C treffen zu. Alle Aussagen A, B, und C treffen zu. 31. Folgende Aussage/n zu posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) trifft/ treffen zu: A) B) C) D) E) Das Erlernen von Coping-Strategien ist bei PTBS nicht hilfreich. Andauernde Persönlichkeitsänderungen nach Extrembelastungen (z. B. Kriegserlebnissen) können sich aus einer PTBS entwickeln. Jeder Mensch entwickelt nach einem schweren Trauma eine PTBS. Nur die Antworten B und C treffen zu. Alle Aussagen A, B und C sind richtig. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 7 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 32. Überprüfen Sie bitte die folgenden Aussagen zu Dissoziation/ dissoziativen Störungen. Welche davon trifft/ treffen zu? A) B) C) D) E) Bei der dissoziativen Gedächtnislücke sind die gesamte kognitive Leistungsfähigkeit und auch alle übrigen Gedächtnisfunktionen beeinträchtigt. Die Dissoziation dient der Abwehr unerträglicher Erlebnisse, Konflikte, Impulse oder Wünsche. Auch bei längerem Verlauf haben dissoziative Störungen keine psychosozialen Konsequenzen. Nur die Antworten A und B sind richtig. Nur die Antworten B und C sind richtig. 33. Folgende Aussage/n zum Betreuungsrecht ist/ sind richtig: A) B) C) D) E) Voraussetzung für eine Betreuung ist, dass eine Erkrankung oder eine Behinderung besteht, die dazu geführt hat, dass der Patient seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht besorgen kann. Ein Berufsbetreuer wird bestellt, wenn der Betreute ihn sich finanziell leisten kann- ansonsten werden ausschließlich ehrenamtliche Betreuer eingesetzt. Der Betroffene (Patient) selbst kann keinen Antrag auf Betreuung stellen. Keine der Antworten A, B und C trifft zu. Alle Antworten A, B und C treffen zu. 34. Bei einer 74-jährigen Frau, die bisher in einem guten Allgemeinzustand war, fällt seit zwei Wochen eine zunehmende psychische Veränderung auf: Sie geht nicht mehr aus dem Haus, da sie das Gefühl hat, auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Zu Hause fühlt sie sich beobachtet durch Leute, die vor ihrem Fenster stünden. Die gleichen Leute würden Silberpulver durch kleine Löcher in der Decke des Wohnzimmers auf sie herab rieseln lassen... Welche Aussage/n trifft/ treffen angesichts der beschriebenen Vorgeschichte zu? A) B) C) D) E) Die Frau zeigt ein wahnhaftes Erleben. Am wahrscheinlichsten liegt die Erstmanifestation einer Schizophrenie vor. Differentialdiagnostisch muss an einen Hirntumor gedacht werden. Nur die Antworten A und C treffen zu. Alle Antworten A, B und C treffen zu. 35. Bei einer Anamnese berichtet ein Patient, der wegen einer depressiven Verstimmung zu Ihnen kommt, dass er seit 4 Monaten Acamprosat (Campral) täglich einnimmt. Welchen Schluss/ Welche Schlüsse könnten Sie daraus ziehen? A) B) C) D) E) Der Patient leidet unter Schlafstörungen und hat das Medikament deshalb verschrieben bekommen. Es liegt eine Alkoholabhängigkeit vor, und das Medikament dient der Rückfallprophylaxe. Es liegt eine Benzodiazepinabhängigkeit vor. Keine der Aussagen A bis C trifft zu. Alle Aussagen A bis C treffen zu. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 8 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 36. Eine Patientin sucht Sie in Ihrer Praxis auf und berichtet, dass sie zunehmend Schwierigkeiten habe, ihren Alltag zu bewältigen. Sie sei eigentlich eine gute Hausfrau. In den letzten Jahren verliere sie sich aber mehr und mehr darin, ihre Wäsche täglich immer und immer wieder zu sortieren, aus dem Wäscheschrank zu nehmen, zu prüfen, sich zu vergewissern, dass die Wäsche auch wirklich sauber sei. Auch müsse sie selbst sich immer wieder die Finger waschen, um die Wäsche nicht zu beschmutzen. Der Ehemann sei zunehmend entnervt darüber, zumal sie im gemeinsamen Familienbetrieb nicht mehr mithelfe und man miteinander nichts mehr unternehmen könne... Ein solches Verhalten wie oben beschrieben passt zu einer… A) B) C) D) E) …sensitiven Persönlichkeit(sstörung). …paranoiden Persönlichkeit(sstörung). ...Zwangsstörung. …asthenischen Persönlichkeit(sstörung). … Abhängigkeitserkrankung. 37. Ein junger Mann berichtet, dass er lange mit sich gerungen habe, ehe er sich zu Ihnen in die Sprechstunde getraut habe. Er sei kürzlich nach seinem 25. Geburtstag von zu Hause und von seiner sehr dominanten Mutter weggezogen. Er arbeite in einem Büro als Sachbearbeiter. Dort wie auch in der Freitzeit habe er nur wenige Kontakte. Er habe seit Jahren das Gefühl, dass er "nicht richtig" sei. Im Verlauf von Gesprächen mit anderen Menschen habe er Schweißausbrüche, beginne zu zittern, ihm sei übel und er habe einen Drang zum Wasserlassen. Dann denke er, jeder müsse es bemerken und traue sich erst recht nicht mehr unter Menschen. In seiner Freizeit verlasse er kaum noch seine Wohnung. Letzte Woche habe er sich sogar krank gemeldet, um niemandem begegnen zu müssen. Organische Ursachen für die körperlichen Beschwerden seien durch Fachärzte ausgeschlossen worden. Welche der folgenden Aussagen zu dem geschilderten Fall trifft/ treffen zu? A) B) C) D) E) Es kann bei mangelnden Behandlungsstrategien zu sekundärem Alkohol- und Medikamentenmissbrauch kommen. Die Störung kann auch zu depressiven Symptomen führen. Es liegt eine somatoforme Störung. Nur die Antworten A und B treffen zu. Keine der Antworten A bis C trifft zu. 38. Ein Mann schickt über Jahre Briefe folgenden oder ähnlichen Inhaltes an Institutionen: "Ich kann wegen einer Grundbuch-Fälschung in völliger Armut leben, aber unwichtig. Eine Richterin freut sich auf ihr Baby. Ob das schon da ist oder noch kommt, den Voodoo-Fluch von den Schwangersklaven habe ich auch auf das Baby gelegt. Geht auch ohne Puppe. Im Hafen von Port au Prince haben sie mir`s erklärt. Im Babyklappenmonat. 1984 wurde die Uneinigkeit zwischen der Mafia und mir vom FBI in Miami elektronisch festgehalten. CMS Kormoran, später Rose, Matrose Peter aus Hamburg, vom Viehmasterbetrieb, nicht wie in der BRD..." Welche der folgenden Aussagen zu dem vorgenannten Brieftext trifft/ treffen zu? A) B) C) D) E) Es liegt beim Verfasser des Briefes ein inkohärentes/zerfahrenes Denken vor. DerText enthält Neologismen. Der Text spricht für eine Intelligenzminderung. Nur die Antworten A und B sind richtig. Keine der Antworten A bis C ist richtig. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 9 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © 39. Welche/s der folgenden genannten Symptome kann/ können bei Depressionen auftreten? A) B) C) D) E) Ängstliche Unruhe. Schuldwahn. Denkhemmung. Nur die Antworten A und C treffen zu. Alle Antworten A bis C treffen zu. 40. Die Postportale Depression (Wochenbettdepression) A) B) C) D) E) führt zu Energielosigkeit, Empfindlichkeit und Weinerlichkeit. beginnt meist 6-7 Wochen nach der Entbindung. Führt in der Regel zu psychotischen Störungen mit Schuldwahn und paranoiden Wahrnehmungen. Nur die Aussagen A und B treffen zu. Nur die Aussagen A und C treffen zu. www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 10 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de Caduceus ®- Lehrinstitut für Naturheilkunde und Psychotherapie © Lösungsbogen A für die schriftliche Heilpraktikerprüfung Psychotherapie in Husum 2011-08 www.heilpraktikerschulen.info Fragebogen Lösung Fragebogen Lösung 1 C 21 E 2 E 22 D 3 C 23 B 4 B 24 D 5 C 25 A 6 E 26 B 7 E 27 A 8 D 28 C 9 E 29 A 10 E 30 D 11 D 31 B 12 A 32 B 13 C 33 A 14 A 34 D 15 B 35 B 16 C 36 C 17 A 37 D 18 E 38 D 19 A 39 E 20 D 40 A www.die-psychotherapie-ausbildung.de Seite 1 www.prüfungsfragen-heilpraktiker.de