Informationen für Patienten und Angehörige

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Schwarzer Hautkrebs
Informationen für Patienten
und Angehörige
Vorwort
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Vorwort
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Liebe Leserinnen und Leser,
Sonne, Wärme, strahlender Sonnenschein – wer denkt dabei schon an Gefahr? Für ­viele
Menschen gehört hier ein kleiner Sonnenbrand fast schon dazu. Dass die gleichen Sonnenstrahlen, die für schönes Wetter und Sommersprossen sorgen, unsere Haut schädigen können, spielt an einem Sonnentag zunächst keine Rolle – aber später vielleicht.
Sonnenbrände zählen nämlich zu den größten Risikofaktoren für Hautkrebs.
In dieser Broschüre sind die wichtigsten Informationen zum Thema schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) zusammengestellt. Sie soll Ihnen als Betroffene und Angehörige gleichermaßen hilfreich sein. Wir wollen Ihnen verständlich erklären: Wie entsteht
ein malignes Melanom? Welche Therapien stehen zur Auswahl? Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen? Wie kann ich einem Rückfall vorbeugen? Wer unterstützt
mich und meine Familie?
Auf den folgenden Seiten werden daher verschiedene Aspekte der Krankheit, Diagnose,
Therapie sowie Nachsorge und Rehabilitation beleuchtet. Engagierte Ärzte, die täglich
Professor Rudolf Stadler ist
Chefarzt der Hautklinik am
Johannes Wesling Klinikum
Minden.
Melanompatienten betreuen und die Krankheit erforschen, erläutern in ergänzenden
Interviews, mit welchen Methoden sie Patienten behandeln und welche Hilfe sie ihnen
darüber hinaus anbieten. Auf einige Fachbegriffe konnten die Autoren allerdings nicht
verzichten – schon deshalb nicht, damit Sie im Dialog mit den Medizinern wissen, wovon diese genau sprechen. Um Ihnen das Verständnis zu erleichtern, sind alle verwendeten Begriffe in einem abschließenden Glossar noch einmal aufgeführt. Die Randnotizen
in der Broschüre sollen Ihnen helfen, sich inhaltlich schnell zurechtzufinden.
Sicherlich können wir Ihnen nicht alle Fragen beantworten. Auch ersetzt die Broschüre
nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt. Verstehen Sie sie daher bitte als Grundlage, um sich
auszutauschen und all die Dinge anzusprechen, über die Sie mehr erfahren möchten
oder die Ihnen unklar sind. Ergänzend finden Sie im Anhang Adressen von beratenden
Organisationen, an die Sie sich ebenfalls wenden können.
Ich hoffe, dass Ihnen die Broschüre einen umfassenden Überblick über das maligne Melanom verschafft. Wenn Sie sich gut aufgeklärt fühlen, haben wir viel erreicht. Für Ihren
weiteren Weg wünsche ich Ihnen Kraft – und eine große Portion Optimismus: Denn die
Mehrzahl der Patienten mit malignem Melanom können wir heilen.
Ihr
Professor Rudolf Stadler
Chefarzt der Hautklinik am Johannes Wesling Klinikum Minden,
Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG)
Vorwort
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Professor Rudolf Stadler
Vorwort
Diagnose: Hautkrebs
06
Die Haut
08
Wie entsteht Krebs?
12
Was löst Hautkrebs aus?
15
16
20
24
04
Therapie: Welche Behandlungs­
möglichkeiten gibt es? 28
Aufbau und Funktion
Therapieansätze
Kriterien für die Entscheidung
29
Kurative oder palliative Therapie?
32
Operation
35
Bestrahlung
36
Chemotherapie
Professorin Dorothée Nashan steht
Betroffenen nicht nur medizinisch
zur Seite
38
Zielgerichtete Therapie
Diagnoseverfahren
42
„Gute Therapien für das metastasierte
maligne Melanom“
Auftreten und Ausbreitung
Ursachen und Risikofaktoren
Das Behandlungsziel ist
ausschlaggebend
Entfernung des Tumors
Hautkrebs frühzeitig erkennen
Das Hautkrebs-Screening
Ablauf der Therapie
Hautkrebs feststellen
Diagnose und Stadieneinteilung
„Der Patient ist mit der Diagnose
nicht allein“
Untersuchungen bei Hautkrebs
Ablauf der medikamentösen
Behandlung
Neuer Wirkstoff hemmt das Tumorwachstum
Dr. Jochen Utikal über neue Wirkstoffe, die das Behandlungsspektrum
enorm bereichern
Inhalt
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Leben mit der Erkrankung
44
Nach der Therapie
46
„Die Nachsorge ist Ihre
Lebensversicherung“
Rehabilitation und Nachsorge
Dr. Carmen Loquai rät Patienten, die
Termine gewissenhaft wahrzunehmen
49
Familiäre und fachliche Unterstützung
51
Zeit zum Leben
Die Krankheit ansprechen und
Hilfe annehmen
Umgang mit Trauer und Angst
54
Hilfreiche Adressen
58
Unsere Experten
60
Glossar
67
Impressum
Inhalt
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Haar
Oberhaut
Pigmentzelle
Schweißdrüse
Proteinschicht
(Basalmembran)
Haarzwiebel
Lederhaut
Blutgefäß
Nerv
Blutgefäß
Fettgewebe
Unterhaut
Die Haut besteht aus drei Schichten: Ober-, Leder- und Unterhaut. Als äußere Schutzhülle des Körpers
nimmt sie verschiedenste Aufgaben gleichzeitig wahr.
Die Haut
Aufbau und Funktion
Mit etwa zwei Quadratmetern Fläche ist die Haut das größte Organ des menschlichen
Körpers. Sie erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen: Über die Haut atmet und fühlt
Über die Haut atmet
der Mensch. Als äußere Schutzhülle wehrt sie außerdem Druck, Verletzungen, Keime,
und fühlt der Mensch.
UV-Strahlen, Bakterien und Pilze ab. Sie kann Wärme speichern, durch Schwitzen
die Körpertemperatur regulieren und dient als Ausscheidungsorgan. Darüber hinaus
wandelt sie ein körpereigenes Hormon durch UV-Strahlung in Vitamin D um, das die
Knochen stärkt. Die Haut setzt sich aus drei Schichten zusammen: Ober-, Leder- und
Unterhaut.
Oberhaut (Epidermis): Die Oberhaut ist die äußere Schicht, die den Menschen von
seiner Umwelt abschirmt. Sie besteht im Ganzen aus drei Ebenen: Zuerst kommt die
Hornschicht, darunter befinden sich die Stachelzellen, gefolgt von den Basalzellen. Von
der Beschaffenheit der Hornschicht hängt es auch ab, wie die Haut aussieht – so können
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Diagnose:Hautkrebs
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se
etwa die Blutgefäße nach außen durchschimmern, wenn diese Schicht eher dünn ist. Im
Rhythmus von circa vier Wochen erneuert sich die Oberhaut komplett, weil permanent
Zum Schutz vor
alte Zellen abgestoßen und neue gebildet werden, die an die Oberfläche wandern. Je
der Sonne bräunt
nach Körperregion ist die Oberhaut unterschiedlich stark ausgeprägt. Während sie am
der Farbstoff
Augenlid sehr dünn ist, sind die Schichten auf den Fußsohlen und Handinnenflächen
Melanin die Haut.
wesentlich dicker. In der Oberhaut sitzen zudem pigmentbildende Zellen, die Melanozyten. Sie sorgen für den Farbstoff Melanin, der die Haut bräunt und sie somit vor der
Sonne schützt.
Lederhaut (Dermis, Corium): Unter der Oberhaut befindet sich die dickere Lederhaut,
das elastische Bindegewebe des Körpers. Sie ist die stärkste Schicht und gibt der Haut
ihren Halt. In der Lederhaut liegen Blut- und Lymphgefäße, Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen sowie Haarfollikel und Nervenfasern, die für Tastempfindungen zuständig sind.
Die Lederhaut ist eng mit der Oberhaut verbunden und versorgt sie mit Nährstoffen und
Sauerstoff.
Unterhaut (Subcutis): Das Bindeglied zwischen Haut und Muskulatur ist die Unterhaut,
ein stark dehnbares Bindegewebe. Sie setzt sich aus Fettgewebe, Blutgefäßen, Haarwurzeln und Nerven zusammen. Ihre Aufgaben: Organe, Muskulatur sowie Knochen gegen
Druck und Stöße abpolstern, den Körper vor Kälte bewahren und Wärme speichern.
Die Haut erneuert sich in einem regelmäßigen Ablauf: In der untersten Schicht der
In einem regel­
Oberhaut, der Basalzellschicht, entstehen immer neue Basalzellen. Sie schieben die dar-
mäßigen Ablauf
überliegenden Zellen ständig weiter nach oben. Nach und nach trocknen diese aus und
erneuert sich die
bilden schließlich die äußerste Hülle, die Hornschicht. Als kleine Schüppchen lösen sich
Haut.
die abgestorbenen Hornzellen dann von der Oberhaut – und zwar täglich.
Ungefähr ab dem 25. Lebensjahr zeigen sich leichte Anzeichen, dass die Haut altert. Sie
wird dünner und verliert ihre Spannkraft, erste Falten treten auf. Der Grund: Die Haut
erneuert sich langsamer, während sich das Fettgewebe der Unterhaut zurückbildet. Insgesamt enthält sie nun weniger Feuchtigkeit.
Bestimmte Faktoren können den Prozess der Hautalterung noch verstärken. Stress, wenig Schlaf, Alkohol, Nikotin und Sonnenlicht hinterlassen im wahrsten Sinne des Wortes
ihre Spuren. UV-Strahlen sind dabei besonders gefährlich. Als natürlichen Schutz produzieren die Melanozyten aus der Oberhaut das Pigment Melanin, um die Haut dagegen
abzuschirmen. Doch das ist kein Freifahrtsschein für ausgiebige Sonnenbäder: Häufige,
lange Aufenthalte in der Sonne und vor allem Sonnenbrände schädigen die Haut langfristig – und vor allem irreparabel.
Diagnose:Hautkrebs
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Wie entsteht Krebs?
Auftreten und Ausbreitung
Der menschliche Körper besteht aus Billionen von Zellen, die sich in verschiedene Zelltypen gliedern. Wie schnell eine Zelle wächst, sich teilt oder abstirbt, hängt von ihrer
Herkunft ab. Darmzellen sind beispielsweise sehr kurzlebig. Sie werden über den Stuhl
Was unterscheidet
ausgeschieden und müssen ständig neu gebildet werden. Auch Zellen des Knochenmarks
Krebszellen von
teilen sich schnell, denn aus ihnen entstehen Blut- und Immunzellen, die der Körper
gesunden Zellen?
laufend benötigt. Dagegen wachsen andere Zelltypen – etwa Nervenzellen – nur sehr
langsam. Zwischen der Neubildung und dem Absterben von Zellen herrscht ein streng
kontrolliertes Gleichgewicht: Denn gesunde Zellen teilen sich nur, wenn es für den Körper sinnvoll ist.
Bei Krebszellen ist das natürliche Gleichgewicht von Wachstum, Teilung und Zelltod
gestört, da sich die Erbsubstanz, der genetische Code (DNS), verändert hat (siehe Grafik
Zellteilung). So kann eine Mutation von Teilen der DNS bereits zur Folge haben, dass
eine Zelle keine Tumor-Suppressor-Proteine mehr bildet. Diese Proteine steuern den
Zellzyklus – also das Wachstum, die Teilung und den Zelltod. Außerdem fördern Mutationen die Entstehung von Krebsgenen (Onkogenen). Sie sind vorher natürliche Bestandteile der Erbsubstanz. Sind die Gene aber defekt, können sie dazu führen, dass die Zelle
Eigenschaften von Krebszellen
• Ursprünglich normale Gewebezellen vermehren sich unkontrolliert und entwickeln sich
entgegen ihrer eigentlichen Bestimmung und Funktion. So werden sie zu Krebszellen.
• Gesunde Zellen warten auf externe Befehle, bevor sie sich teilen. Viele Krebszellen können
diese Wachstumssignale jedoch nachahmen und leiten so selbst die Zellteilung ein.
• Krebszellen wachsen in gesundes Gewebe ein, obwohl dessen Zellen Botenstoffe abge­
ben, die eine weitere Vermehrung verhindern sollen. Zellen eines bösartigen Tumors igno­
rieren diese Signale.
• Auch wenn schwere Schäden am Erbgut vorliegen, umgehen Krebszellen das Selbstzer­
störungsprogramm. Der programmierte Zelltod bleibt aus, sodass die Krebszellen nur noch
vom Immunsystem gezwungen werden können, sich selbst zu zerstören.
• Krebszellen regen nahe gelegene Blutgefäße dazu an, neue Verzweigungen zu bilden, die
die wachsende Gewebemasse mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen (Angiogenese).
• Krebszellen können sich von ihrem Entstehungsort lösen und an anderen Stellen im Körper
Ableger bilden (Metastasierung).
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Diagnose: Hautkrebs
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Zellteilung bei gesunden Zellen und bei Krebszellen
EinegesundeZelledurchläuftvonihrerEntstehungbiszuihrerTeilungeineArtZyklus.Das
giltfüralleZellarten,auchwennderZyklusjeweilsunterschiedlichschnellverläuft.Vorder
ZellteilungwirddiegenetischeInformation,diesichindenChromosomenbefindet,verdop­
pelt.SohatjedederneugebildetenZellenwiederdenvollständigenChromosomensatz.Bei
derTeilungeinerZellewerdendieverschiedenenBestandteilederMutterzelleaufdieTochter­
zellenaufgeteilt,indemzwischenihnen„Zellgrenzen“,dieZellmembranen,ausgebildetwer­
den.DabeientstehenzweiTochterzellen.
Zellteilung
gesunde Zelle
Zellteilung
irreparabler
Zellschaden
irreparabler
Zellschaden
keine kontrollierte Selbstzerstörung Krebszelle
kontrollierte Selbstzerstörung
Tumorwachstum
sich auch dann teilt, wenn sie eigentlich ruhen sollte. Der gesunde Ablauf der Zellteilung
wird demnach außer Kraft gesetzt: Die Zelle kann Signale und Informationen nachfolgend nicht mehr korrekt verarbeiten. Solche Fehler werden normalerweise repariert, indem Wächtergene dafür sorgen, dass die defekte Zelle abstirbt. Geschieht das nicht, setzt
sich die Zellteilung fort, obwohl keine weiteren Zellen benötigt werden.
Die häufigsten Krebserkrankungen der Haut sind der weiße und der schwarze Haut-
Die häufigsten Krebs­
krebs. Zum weißen Hautkrebs zählen das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Platten-
erkrankungen der
epithelkarzinom. Letzteres wird auch Stachelzellkarzinom oder Spinaliom genannt.
Haut: weißer und
Diese Krebsarten treten vorwiegend an Körperpartien auf, die über viele Jahre der UV-
schwarzer Hautkrebs
Strahlung besonders ausgesetzt waren – zum Beispiel an der Nase, den Ohren, am Nacken und bei Männern mit Glatze auch auf der Kopfhaut. Der Basalzellkrebs bildet in
der Regel keine Tochtergeschwulste (Metastasen), das Stachelzellkarzinom erst ab einer
gewissen Größe.
Diagnose:Hautkrebs
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Das maligne
Ein malignes Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist der gefährlichste Haut-
Melanom ist der
tumor. Er entsteht, wenn sich pigmentbildende Zellen (Melanozyten) in bösartige Zel-
gefährlichste
len umwandeln. Da die Krebszellen ungehemmt wachsen, bildet sich schnell ein Ge-
Hauttumor.
webeüberschuss, der Tumor genannt wird. Von einem bösartigen Tumor spricht man
jedoch erst, wenn die Zellen unkontrolliert weiterwachsen, in benachbartes gesundes
Gewebe eindringen und es zerstören. Dabei können sie mit dem Blut- und Lymphstrom
in andere Körperregionen vordringen, sich dort ansiedeln und vermehren: Es bilden sich
Tochtergeschwulste, sogenannte Metastasen. Melanome können bereits frühzeitig in die
Lymphknoten und in andere Organe metastasieren.
Schwarzer Hautkrebs tritt prinzipiell überall am Körper auf – auch an Stellen, die kaum
oder so gut wie nie der Sonne ausgesetzt werden, zum Beispiel im Genitalbereich, an den
Fuß- oder Fingernägeln oder unter den Fußsohlen. Maligne Melanome können sich entweder aus einem bestehenden Leberfleck oder spontan neu entwickeln. Darüber hinaus
bilden sie sich an den Schleimhäuten, zum Beispiel in der Nase: Dort gibt es nämlich
ebenfalls pigmentbildende Zellen.
Bei Frauen entsteht ein malignes Melanom bevorzugt an den Beinen, am zweithäufigsten
am Rumpf (Körper ohne Hals, Kopf, Beine und Arme). Über die Hälfte aller malignen
Melanome bei Männern entwickelt sich am Rumpf, am zweithäufigsten sind die Beine
betroffen. Danach folgen bei beiden Geschlechtern der Kopf- und Halsbereich sowie die
Arme. Die meisten Melanome, etwa 80 Prozent, werden im Frühstadium entdeckt und
können geheilt werden.
Der Schwerpunkt dieser Broschüre liegt auf dem bösartigsten Hautkrebs, dem malignen
Melanom. Auf seltene Krebsformen wie das Kaposisarkom, das Fibrosarkom und das
kutane Lymphom wird an dieser Stelle nicht eingegangen.
Dermatologen unterscheiden sechs Melanom-Typen:
Sechs Arten
von malignen
Melanomen
• superfiziell spreitendes Melanom (oberflächlich, SSM),
• noduläres Melanom (knötchenförmig, NM),
• Lentigo-maligna-Melanom (linsenförmig, LMM),
• akrolentiginöses Melanom (ähnelt dem LMM, an Handflächen und Fußsohlen sowie
unter den Nägeln, ALM),
• nicht klassifizierbares Melanom (UCM),
• sonstige Melanome.
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Diagnose: Hautkrebs
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Mit über 50 Prozent tritt das superfiziell spreitende Melanom am häufigsten auf. Es
Das superfiziell
wächst zunächst langsam als brauner oder schwarzer Fleck horizontal an der Hautober-
spreitende Melanom
fläche (superfiziell). Später dringt es tiefer in die Haut ein und bildet Knötchen.
tritt in über 50 Prozent
der Fälle auf.
Noduläre Melanome machen etwa 20 Prozent dieser Tumoren aus. Sie sind aggressiv,
wachsen nur wenig an der Hautoberfläche und stattdessen schon frühzeitig in die Tiefe.
Der Knoten ist dunkelbraun oder bläulich-schwarz.
Dem Lentigo-maligna-Melanom voraus geht eine Gewebeveränderung, die sich als flacher, brauner Fleck darstellt. Sie kann über Jahre auf einer extrem sonnengeschädigten
Hautpartie wachsen, beispielsweise im Gesicht. Als Lentigo-maligna-Melanom wird der
Fleck dann bezeichnet, wenn er vertikal in die Haut einwächst und Knötchen bildet. Es
erkranken hauptsächlich ältere Menschen daran. Lentigo-maligna-Melanome treten in
neun Prozent aller Fälle auf.
Das akrolentiginöse Melanom ist mit vier Prozent eher selten und bildet sich unter den
Fuß- und Fingernägeln, an den Handinnenflächen oder unter den Fußsohlen. Es breitet
sich zunächst horizontal auf der Haut aus, später wächst es vertikal mit Knötchenbildung.
In drei Prozent der Fälle können die Ärzte das Melanom keinem der Untertypen zuordnen und es wird als „nicht klassifizierbar“ eingestuft. Die sonstigen, vereinzelt auftretenden Formen machen gemeinsam knapp fünf Prozent aller malignen Melanome aus.
Dazu gehören unter anderem das maligne Melanom auf großem kongenitalem (angeborenem) Nävus, das desmoplastische Melanom, das Ballonzellmelanom, das spitzoide
Melanom und der maligne blaue Nävus.
Gut­ und bösartige Geschwulste
DieHautkannvongut­undbösartigenTumorenbetroffensein.ImGegensatzzubösartigen
TumorenwachsengutartigeGeschwulstenuramOrtihrerEntstehung.Siekönnenangren­
zendes Gewebe verdrängen, aber nicht zerstören. Wenn die Ärzte gutartige Tumoren ent­
fernen – etwa Zysten oder Lipome –, untersuchen sie die Proben anschließend unter dem
Mikroskop,umsicherzustellen,dasssietatsächlichungefährlichsind.
Diagnose:Hautkrebs
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Was löst Hautkrebs aus?
Ursachen und Risikofaktoren
Warum sich bei einem Menschen ein Tumor bildet und bei einem anderen nicht, können Wissenschaftler bei vielen Krebserkrankungen bis heute nicht erklären. Sicher ist
allerdings: Es gibt nicht nur eine Ursache. Bei Hautkrebs ist die Lage eindeutiger: Zu den
größten Risikofaktoren zählen übermäßige UV-Strahlung und Sonnenbrände, vor allem
in der Kindheit. Die Strahlen – sowohl von der Sonne als auch von Solarien – schädigen
nämlich die Erbsubstanz in den Zellen, sodass sich ihr genetischer Code verändert. Aus
diesen Zellen können schließlich bösartige Krebszellen werden.
UV-Strahlen schädigen
Die ultraviolette (UV-)Strahlung der Sonne teilt sich in drei Arten: UV-A-, UV-B- und
die Haut nachhaltig.
UV-C-Strahlen. Sie sind für das menschliche Auge unsichtbar und werden in Nanometern gemessen. Je kurzwelliger bzw. energiereicher die Strahlen sind, desto mehr schaden
sie dem Menschen. Während UV-A- und UV-B-Strahlen in unterschiedlicher Intensität auf die Erde treffen, wird die UV-C-Strahlung bereits in der Atmosphäre komplett
gefiltert.
UV-A-Strahlen erreichen die Erdoberfläche relativ ungehindert. Sie regen die Produk­
tion von Melanin an, dem braunen Farbstoff, der die Haut bräunt. Deshalb werden
Häufigkeit von Hautkrebs
Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) erkranken in Deutschland jährlich über 18.000 Men­
schen an einem malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Die Erkrankungsrate hat sich
seit den 1980er-Jahren verdreifacht. Menschen zwischen 45 und 60 Jahren sind besonders oft
davon betroffen. Bei Frauen beträgt das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Erstdiagnose 60
Jahre, bei Männern 66 Jahre. Zwischen fünf und zehn Prozent der Melanome treten in erblich
vorbelasteten Familien auf. Gemäß der Deutschen Krebsgesellschaft liegt das Risiko, im Laufe
des Lebens ein Melanom zu entwickeln, in Deutschland bei 1:500, in Australien schon bei
1:50. Auf Basis des derzeitigen Erkenntnisstands gehen Experten davon aus, dass die Häufig­
keit von Hautkrebs weiter zunehmen wird.
Am weißen Hautkrebs erkranken in Deutschland nach Angaben der GEKID etwa 206.000
Menschen jährlich. Das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom
(auch Stachelzellkarzinom oder Spinaliom genannt) gehören dabei zu den häufigsten
Hautkrebserkrankungen.
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Diagnose: Hautkrebs
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Die sechs Hauttypen
EinsensiblerUmgangmitderSonneistbesonderswichtig.ÜberwelchenZeitraumeinMensch
sichgefahrlosinderSonneaufhaltenkann,hängtvonseinemHauttypab.DieEinteilungrich­
tetsichnachäußerenErscheinungsmerkmalenwieHaut­undHaarfarbeunddanach,wiedie
HautaufSonnebzw.UV­Strahlungreagiert.EswerdensechsHauttypenunterschieden(nach
Fitzpatrick)*:
Typ 1 (keltisch):helle,sehrempfindlicheHaut,Sommersprossen,blondeoderroteHaare,
helleAugenfarbe,bräuntgarnicht,meistSonnenbrand:bekommtohneSchutzmaßnahmen
innerhalbvonetwazehnMinuteneinenSonnenbrand
Typ 2 (nordisch): helle, empfindliche Haut, blonde Haare, manchmal Sommersprossen,
bräuntlangsam,häufigSonnenbrand:bekommtohneSchutzmaßnahmeninnerhalbvonetwa
20MinuteneinenSonnenbrand
Typ 3 (Mischtyp):mittelhelleHaut,brauneAugenundHaare,bräuntlangsam,manchmal
Ein sensibler
Sonnenbrand: bekommt ohne Schutzmaßnahmen innerhalb von etwa 30 Minuten einen
Umgang mit der
Sonnenbrand
Sonne ist besonders
wichtig.
Typ 4 (mediterran):dunkleHautundHaare,brauneAugen,bräuntschnell,seltenSonnen­
brand:bekommtohneSchutzmaßnahmeninnerhalbvonetwa45MinuteneinenSonnenbrand
Typ 5 (dunkel): dunkle Haut und Augen, schwarze Haare, selten Sonnenbrand: bekommt
ohneSchutzmaßnahmeninnerhalbvonetwa60MinuteneinenSonnenbrand
Typ 6 (schwarzer Typ):schwarzeHautundHaare,dunkleAugen,sehrseltenSonnenbrand:
bekommtohneSchutzmaßnahmeninnerhalbvonetwa90MinuteneinenSonnenbrand
*Vgl. www.hautkrebs-screening.de
künstliche UV-A-Strahlen in Solarien eingesetzt. Sie dringen aber auch bis in die Lederhaut vor und zerstören das Bindegewebe. Die Haut verliert ihre Geschmeidigkeit, altert
schneller und bekommt Falten. Weiterhin beeinträchtigen UV-A-Strahlen das Erbgut in
den Zellen der Oberhaut.
Von den UV-B-Strahlen gelangen etwa zehn Prozent auf die Erde, den Großteil filtert
die Ozonschicht. Für die Oberhaut sind diese Strahlen besonders gefährlich. Die Verletzungen zeigen sich zunächst in Form eines Sonnenbrands, der in verschiedenen
Diagnose:Hautkrebs
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Schweregraden auftreten kann – die Haut wird rot, heiß und schwillt an. Die nachhaltigen Schäden in den Zellen sind jedoch viel gravierender: Jahre später können aus ihnen bösartige Krebszellen entstehen. Das Risiko für Hautkrebs steigt mit der Menge der
aufgenommenen UV-Strahlung und jedem einzelnen Sonnenbrand. Die Wirkung der
UV-Strahlen kann zudem variieren: In den Bergen, am Meer und am Äquator sind sie
stärker. Auch im Sommer ist bei klarem Himmel mehr Strahlung messbar als an einem
bewölkten Wintertag.
Das höchste Risiko, ein malignes Melanom zu entwickeln, haben Menschen
• die zahlreiche Leberflecke aufweisen (mehr als 40),
• die sehr helle, empfindliche Haut haben,
• die sich häufig in der Sonne aufhalten und/oder viele Sonnenbrände hatten, vor allem
in der Kindheit,
• die regelmäßig ein Sonnenstudio besuchen,
• in deren Familie bereits Hautkrebs aufgetreten ist,
• die selbst schon ein Melanom hatten.
Sonnenregeln
Unabhängig vom Hauttyp gilt es bestimmte Verhaltensregeln im Umgang mit der Sonne zu
beachten, um das Risiko einer Hautkrebserkrankung zu verringern:
• Meiden Sie die Sonne in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr.
• Tragen Sie Kleidung aus leichten, luftdurchlässigen Materialien, die die Haut schützen:
ein Shirt mit langen Ärmeln, einen langen Rock oder eine dreiviertellange Hose; Schu­
he, die über den Fußrücken reichen; eine Kopfbedeckung, idealerweise mit Nacken- und
Ohrenschutz.
• Setzen Sie eine Sonnenbrille mit UV-A- und UV-B-Schutz auf.
• Cremen Sie alle unbedeckten Körperstellen mit einem Sonnenschutzmittel ein, das Ihrem
Hauttyp entspricht. Wählen Sie einen hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 25; achten Sie
auf UV-A- und UV-B-Schutz).
• Tragen Sie die Lotion bereits 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf.
• Wählen Sie eine wasserfeste Sonnencreme, wenn Sie baden gehen möchten. Denken Sie
daran, den Schutz danach wieder aufzufrischen.
• Ziehen Sie sich vor dem Baden ein T-Shirt über.
• Vermeiden Sie jede Rötung der Haut, insbesondere Sonnenbrände!
• Verzichten Sie auf das Bräunen im Solarium.
Vgl. www.hautkrebs-screening.de
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Diagnose: Hautkrebs
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Hautkrebs frühzeitig erkennen
Das Hautkrebs-Screening
Im Gegensatz zu anderen Krebsarten gibt es für Hautkrebs eine verlässliche Vorsorgeuntersuchung: das Hautkrebs-Screening. Bei dieser Maßnahme untersuchen speziell
ausgebildete Ärzte den Körper auf Anzeichen von Hautkrebs. Für gesetzlich Versicherte
In einem frühen
ab 35 Jahren übernehmen die Krankenkassen seit 2008 alle zwei Jahre die Kosten – viele
Stadium kann die
Kassen zahlen sogar schon früher dafür. Außerdem wird keine Praxisgebühr fällig. Ziel
Krankheit geheilt
ist es, einen möglichen Hautkrebs zeitnah zu erkennen. In der Regel führen Haus- oder
werden.
Hautärzte die Hautkrebs-Screenings durch. Die Mediziner müssen allerdings zertifiziert
sein, also eine entsprechende Fortbildung absolviert haben.
Vor der Untersuchung wird der Arzt mit Ihnen ein Gespräch über Ihren gesundheitlichen Zustand führen. Im Anschluss bittet er Sie, sich vollständig zu entkleiden. Das ist
nötig, weil Hautkrebs selbst am After oder an den Genitalien ausbrechen kann. Der Arzt
wird Ihren Körper dann gründlich untersuchen. Dabei schaut er auch auf die Kopfhaut,
in den Mund, zwischen die Zehen und unter die Füße. Hat Ihr Hausarzt das Screening
durchgeführt, wird er Sie bei einem Verdacht zu einem Hautarzt, einem Dermatologen,
überweisen. Dieser Schritt bedeutet jedoch nicht sofort, dass Sie Hautkrebs haben! Der
Dermatologe untersucht Sie erneut und entscheidet über das weitere Vorgehen. Für die
Überweisung entstehen Ihnen keine Kosten. Die Praxisgebühr fällt erst dann an, wenn
der Hautarzt eine Gewebeprobe (Biopsie) entnimmt. Diese ist nicht mehr Bestandteil
des Hautkrebs-Screenings. Ist ein bestehender Leberfleck zu einem malignen Melanom
geworden, dann äußert sich das meist wie folgt: Der Leberfleck hat seine Größe/seine
Form/seine Farbe verändert, einen Knoten gebildet und/oder blutet, nässt, juckt oder
schmerzt. Bei der Beurteilung kann Ihnen die ABCDE-Regel (
S. 16) helfen, nach der
auch Ärzte Leberflecke einstufen. Sobald Sie feststellen, dass sich ein Leberfleck verändert hat, oder diesbezüglich unsicher sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen – auch wenn
Ihr letztes Hautkrebs-Screening weniger als zwei Jahre zurückliegt.
Was kann ich selbst tun?
MaligneMelanomegehenhäufigausvorhandenenLeberflecken(lat.Nävus;Mehrzahl:Nävi)
hervor. Um festzustellen, ob Pigmentflecken sich verändert haben, sind auch Sie gefragt:
HautkrebsisteineKrankheit,dieSiemanchmalselbstsehenoderertastenkönnen.AchtenSie
daherganzgenauaufIhrenKörper–Siekennenihnschließlichambesten.AufdieseWeise
tragenSiedazubei,dasseineeventuelleKrebserkrankungschonfrüherkanntwerdenkann.
Diagnose:Hautkrebs
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Hautkrebs feststellen
Tum
Diagnose und Stadieneinteilung
Vielleicht haben Sie selbst eine veränderte Hautpartie bemerkt oder der Arzt hat bei Ihrem Hautkrebs-Screening einen verdächtigen Leberfleck entdeckt: Den Medizinern stehen nun verschiedene Wege offen, um herauszufinden, ob Sie tatsächlich an schwarzem
Hautkrebs leiden. Um dem Verdacht nachzugehen, untersuchen die Ärzte Sie intensiv.
Die Methoden, die sie dabei anwenden, fasst man unter dem Begriff „Diagnostik“ zusammen. Nach Abschluss der Untersuchungen stellen die Ärzte dann eine Diagnose.
Gibt es Krebsfälle
Zunächst führt Ihr Arzt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen. Sie sollten ihm Ihre even-
in der Familie?
tuell vorhandenen Beschwerden schildern und ungefähr einschätzen, wie lange diese bereits andauern. Der Dermatologe fragt Sie zudem, ob Sie an anderen Krankheiten leiden
und wie Ihre medizinische Vorgeschichte lautet. Darüber hinaus ist es für ihn wichtig zu
erfahren, ob in Ihrer Familie schon Hautkrebs oder andere Krebserkrankungen aufgetreten sind.
Danach untersucht der Arzt – wie beim Hautkrebs-Screening auch – Ihre Haut. In manchen Fällen kann er schon mit bloßem Auge erkennen, ob sich ein Leberfleck verändert
hat. Um sich die Muttermale noch genauer anzuschauen, benutzt er ein Dermatoskop.
Dieses Untersuchungsgerät, das auch Auflichtmikroskop genannt wird, gleicht einer
Lupe mit heller Lampe. Es hilft dem Arzt dabei, die tieferen Schichten der Haut eingehend zu betrachten.
Bei der Beurteilung der Leberflecke orientiert sich der Dermatologe an der ABCDERegel. Sie hilft, einen gewöhnlichen Leberfleck von einem malignen Melanom
abzugrenzen:
Die ABCDE-Regel
hilft dabei, Leber­
flecken einzuschätzen.
• A steht für Asymmetrie: Ist ein Leberfleck ungleichmäßig geformt? Sieht eine Hälfte
anders aus als die andere?
• B steht für Begrenzung: Sind die Ränder des Leberflecks ausgefranst oder unscharf?
• C steht für Colour (Farbe): Weist das Muttermal unterschiedliche Farbtöne auf?
• D steht für Durchmesser: Ist der Durchmesser größer als fünf Millimeter?
• E steht für Erhabenheit: Wächst ein Leberfleck knotig in die Höhe oder ist ein neuer
Knoten auf der Haut entstanden?
Nach der Untersuchung mit dem Dermatoskop ist der Dermatologe meist schon in
der Lage, eine vorläufige Diagnose zu stellen. Völlige Sicherheit bringt jedoch erst die
Gewebe­entnahme: Bei einem Verdacht entfernt der Dermatologe den Leberfleck dann
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Diagnose: Hautkrebs
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Clark­Level
Level I
Level II
Level III
Level IV
Level V
Tumorzellen
Oberhaut
Tumor
Lederhaut
Unterhaut
Das Invasionslevel nach Clark beschreibt, wie tief das Melanom in die Haut eingedrungen ist. Je nachdem,
welche Schicht es bereits erreicht hat, erhalten die Krebszellen Zugang zum Blut- und Lymphsystem. Sie
können dann in andere Körperregionen vordringen – so entstehen Metastasen.
im Rahmen einer Exzisionsbiopsie. Dabei schneidet er das ganze Pigmentmal heraus.
Diese Maßnahme ist in der Regel nötig und sollte zeitnah stattfinden, um zu verhindern,
Wo sitzt der
dass der Tumor metastasiert. Für gewöhnlich führt der Arzt die Entnahme ambulant
Tumor und wie
durch. Sie erhalten eine lokale Betäubung, sodass Sie an der betroffenen Stelle nichts
groß ist er?
spüren. Das entnommene Gewebe reicht der Dermatologe zur Analyse ins Labor weiter,
wo die Diagnose „Hautkrebs“ gegebenenfalls bestätigt wird.
Die feingeweblichen Untersuchungen geben weiterhin Aufschluss über
• den Typ des Melanoms,
• die Tumordicke (vertikale Tumordicke nach Breslow),
• die Eindringtiefe des Tumors in die Haut (Invasionslevel nach Clark),
• genetische Veränderungen des Tumors (Mutationen).
Wenn der Arzt ein malignes Melanom bei Ihnen diagnostiziert hat, folgen weitere Untersuchungen, damit er umfassende Informationen über die Krankheit gewinnen kann:
Wo sitzt der Tumor und wie groß ist er? Hat er bereits benachbarte Lymphknoten oder
andere Organe befallen? Diese Informationen sind nötig, um das Stadium der Krankheit
möglichst genau zu bestimmen und die Therapie entsprechend anpassen zu können.
Welche Verfahren den Dermatologen hierfür zur Verfügung stehen, können Sie der
Diagnose:Hautkrebs
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Stadieneinteilung beim malignen Melanom
Die Ergebnisse der TNM-Klassifikation lassen sich zusammengefasst verschiedenen Sta­
dien zuordnen. Je größer die das Stadium markierende Zahl, desto fortgeschrittener die
Krebskrankheit.
frühes Stadium
Stadien
0
in situ
N0
M0
Das Melanom wächst nur in der Oberhaut.
IA
T1a
N0
M0
IB
T1b
N0
M0
Es liegt ein Tumor vor, der auf höchstens zwei Millimeter
angewachsen ist. Kein Hinweis auf Metastasen.
T2a
N0
M0
T2b
N0
M0
T3a
N0
M0
T3b
N0
M0
T4a
N0
M0
IIC
T4b
N0
M0
IIIA
jedes T
N1a
M0
jedes T
N2a
M0
jedes T
N1a
M0
jedes T
N2a
M0
jedes T
N1b
M0
jedes T
N2b
M0
jedes T
N1b
M0
jedes T
N2b
M0
jedes T
N3
M0
jedes T
jedes N
M1a
jedes T
jedes N
M1b
jedes T
jedes N
M1c
IIA
IIB
IIIB
fortgeschrittenes Stadium
Erläuterungen
IIIC
IV
Der Tumor misst bis zu vier Millimeter Dicke oder mehr.
Kein Hinweis auf Metastasen.
Die Krebsgeschwulst hat Metastasen gebildet. Unter­
gruppen dieses Stadiums unterscheiden sich je nach Art
der Metastasen und danach, wie viele Lymphknoten be­
fallen sind.
Fernmetastasen sind in einem oder mehreren Organen
nachweisbar (Lunge, Leber, Gehirn, Skelett).
T = Tumor N = Lymphknoten M = Metastase
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Diagnose: Hautkrebs
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Tabelle ab
S. 24 entnehmen. Mithilfe der verschiedenen Untersuchungen stellen die
Ziel der Unter­
Ärzte fest, ob und wie weit sich die Krankheit im Körper ausgebreitet hat. Dabei orien-
suchungen ist
tieren sie sich an einem Schema, das den Tumor gemäß bestimmter Kriterien beschreibt.
es, möglichst viel
Anhand dieser sogenannten TNM-Klassifikation lässt sich das Stadium der Erkrankung
über den Tumor
bestimmen, sodass die Mediziner die passende Therapie planen können.
herauszufinden.
Die TNM-Klassifikation gibt Auskunft über:
• T (Tumor): Ausdehnung des Tumors,
• N (Knoten, lat. Nodus): Fehlen bzw. Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen,
• M (Metastase): Fehlen bzw. Vorhandensein von Fernmetastasen.
Für eine exakte Diagnose sind die Tumordicke, seine Eindringtiefe und eine nachweisbare Geschwürbildung (Ulzeration) wichtig. Dafür steht in der TNM-Klassifikation der
Buchstabe T. Metastasen werden in lokale und regionäre Metastasen sowie in Fernmetastasen unterschieden. Lokale Metastasen entstehen nah beim Tumor, regionäre Metas­
tasen in den Lymphknoten. Fernmetastasen heißen dagegen Geschwulste, die sich in
anderen Organen oder Knochen angesiedelt haben. Zwei Drittel aller neu gebildeten
Metastasen des malignen Melanoms überschreiten zunächst nicht die Lymphknotenregion. Einen Lymphknotenbefall kennzeichnet der Buchstabe N der TNM-Klassifikation,
der Buchstabe M kennzeichnet Fernmetastasen.
Diagnose: Hautkrebs
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„Der Patient ist mit der
Diagnose nicht allein“
Professorin Dorothée Nashan steht
Betroffenen nicht nur medizinisch zur Seite
Professorin Dorothée
Nashan ist Direktorin der
Hautklinik Dortmund.
Welche Gefühle ruft die Diagnose
sich beispielsweise von Lungen- oder
Krebs bei Patienten hervor?
Darmkrebspatienten?
Der Patient ist zutiefst betroffen. Oft von
Ja und nein. Grundsätzlich geht es Mela-
persönlichen Erfahrungen geprägt mün-
nompatienten in den frühen Stadien sehr
den die Gefühle immer in Angst und
gut. Nachgewiesen ist, dass Betroffene, die
Schrecken. Wenn der Patient die Diagno-
den Krebs überlebt haben, zum Teil so-
se schwarzer Hautkrebs verstanden hat,
gar eine bessere Lebensqualität angeben
glaubt er zu wissen, woran er ist. Und
als die durchschnittliche Bevölkerung.
geprägt von den eigenen Fähigkeiten, mit
In Studien, in denen die Gesundheit von
derartigen Problemen umzugehen, sieht
Krebspatienten im Allgemeinen unter-
er die Zukunft.
sucht wur­de, schnitten Melanompatienten relativ gut ab. Natürlich fühlen sie sich
Können Sie sagen, wovor die Betrof­
schlecht, wenn sie die Diagnose erfahren,
fenen am meisten Angst haben?
einen Rückfall erleiden oder wenn es
Wir müssen die Befürchtungen der Pati-
nachher endgültig wird – das sind enorme
enten individuell erfassen. Grundsätzlich
Belastungsmomente. Eine andere Publi-
betreffen sie die Angst, zu vereinsamen,
kation zeigte, dass es Patienten mit Mela-
abhängig zu werden, nicht mehr zu funk-
nom unter einer Therapie ähnlich ergeht
Melanompatienten
tionieren oder sich nicht mehr integrieren
wie Patienten mit Nierenzellkarzinom.
in frühen Stadien
zu können. Dazu kommen die krank-
Studien erfassen letztlich aber immer nur
geht es sehr gut.
heitsbezogenen Aspekte: Bin ich nach ei-
einzelne Faktoren, nicht das Gesamtbild.
ner Gesichtsoperation entstellt? Kann ich
meinen Arm noch benutzen? Bekomme
Ist es eine Hilfe, umfassend über die
ich eine Chemotherapie? Vertrage ich die?
Krankheit im Bilde zu sein?
Hilfreich ist, gut und verständlich aufge-
20
Im Gegensatz zu anderen Krebsar­
klärt zu werden – ein Wust an Informatio-
ten betrifft ein malignes Melanom
nen allein reicht nicht aus. Die Menge und
viele jüngere Menschen, die mitten
die Intensität der Informationen richten
im Leben stehen. Unterscheiden sie
sich dabei nach dem Verständnis und
Diagnose: Hautkrebs
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Empfinden des Patienten: Oft können wir
vor allem, den Patienten zu beruhigen.
Der Patient braucht
sie ihm lediglich in kleinen Happen und
Er braucht seine Kraft, um die Krank-
seine Kraft, um
angepasst an seinen Krankheitsverlauf ge-
heit zu bewältigen – und nicht für die
die Krankheit zu
ben. Die Informationen sollen den Betrof-
Selbstanklage.
bewältigen.
fenen aber in jedem Fall in die Lage versetzen, eine Entscheidung alleine oder mit
Auf welche Weise helfen Sie Pati­
dem behandelnden Arzt zu fällen. Häufig
enten, mit der Diagnose Hautkrebs
ist es sinnvoll, einen nahen Verwandten
umzugehen?
oder den Hausarzt ins Gespräch einzube-
Ich signalisiere ihnen, mit der Diagnose
ziehen, mit dem sich der Patient austau-
nicht allein zu sein. Auf den Punkt ge-
schen und beraten kann.
bracht: da sein, zuhören, Ängste erfassen,
Einen nahen
verstehen, was jeder Einzelne benötigt,
Ver­wandten zu
Welchen Stellenwert hat das Internet
informieren, gegebenenfalls Hilfe von
Gesprächen hinzu­
bei der Suche nach Informationen?
Psychologen oder Sozialarbeitern hinzu-
zuziehen ist häufig
Das Informationsbedürfnis ist eine Typ­
ziehen. Meine Antworten sind dabei nie
sinnvoll.
frage. Viele Patienten suchen im Internet
vorformuliert, denn wenn ich sagte: „Wir
allerdings in einem solchen Ausmaß, dass
machen das jetzt so und so“, bringt es gar
sie irgendwann vor Angst an ihre Grenzen
nichts. Zunächst höre ich dem Patienten
stoßen. Deshalb biete ich an, die gefunde-
nur zu und versuche zu erreichen, dass er
nen Ergebnisse zu besprechen, damit die
ausdrückt, was er eigentlich sagen möchte.
Recherche auch nicht endlos wird: Der
Damit schaffe ich eine solide Basis, auf der
Betroffene liest alles, was er findet, jedoch
er mir vertraut. Und diese Compliance –
nicht spezifisch zu seinem Melanom. Da
also sein aktives Mitwirken an der Thera-
müssen wir bremsen. Genauso gibt es im-
pie – brauche ich, um ihn behandeln zu
mer noch den älteren Patienten, der sei-
können.
ne Informationen ausschließlich von uns
oder aus seinem privaten Umfeld erhält.
Bei der Behandlung von Krebspa­
tienten werden oft Psycho-Onkologen
Spielen Schuldgefühle eine Rolle?
integriert. Wie unterstützen diese die
Wenn ja, muss man dem Gedanken ganz
Betroffenen?
klar Einhalt gebieten. Diese Belastung
Das erklärt sich am besten an einem Bei-
ist nicht gut für die Betroffenen. Ich er-
spiel: Im Freiburger Hauttumorzentrum,
kläre ihnen zum Beispiel: Es gibt viele
wo ich lange tätig war, arbeiten Ärzte
Menschen mit Sonnenbränden, die kein
sehr eng mit Psycho-Onkologen zusam-
Melanom entwickeln, sodass auch eige-
men. Da es dort einen diesbezüglichen
ne Sonnenbrände nicht unnötig hoch-
Schwerpunkt gibt, gehen sie sogar mit
gespielt werden. Bei der Entstehung von
zur Visite. Der Patient lernt sie als Teil des
Krebs kommen also weitere Details hinzu,
Teams kennen und kann sich ihnen, wenn
die wir nicht im Griff haben. Wichtig ist
er es wünscht, in Einzelgesprächen
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Das Spektrum der
anvertrauen. Manche schütten ein einzi-
Psychoonkologie (PSO) der Deutschen
Psycho-Onkologie
ges Mal ihr Herz aus, andere hatten schon
Krebsgesellschaft. Auch bei psychosozia-
ist insgesamt sehr
30 Sitzungen. Darüber hinaus umfasst
len Krebsberatungsstellen in ihrer Nähe
vielfältig.
das Angebot Informationsabende, zu de-
oder in Selbsthilfegruppen, die zuneh-
nen Patienten und Angehörige eingeladen
mend für Melanompatienten gegründet
werden. Hier können sie sich im Beisein
werden, bietet sich eine Nachfrage an.
von Psycho-Onkologen austauschen oder
auch gezielt zu allgemeinen Themen be-
Inwiefern können Angehörige
raten lassen. Das Spektrum der Psycho-
und Freunde die Betroffenen
Onkologie ist insgesamt sehr vielfältig.
unterstützen?
Paar- und Familiengespräche, Entspan-
Die Krankheit strapaziert das Leben auf
nungsverfahren oder Sterbebegleitung ge-
verschiedenen Ebenen: körperlich, see-
hören ebenfalls dazu.
lisch, sozial und ökonomisch. Diese Faktoren verdeutlichen schon, dass das nor-
Verändern sich Patienten, wenn
male Familienleben gestört werden kann.
Psycho-Onkologen sie betreuen?
Es sollten deshalb keine Berührungsängste
Absolut sicher ist: Psychosoziale Interven-
zwischen Patient, Familie und Freunden
tionen haben einen direkten, positiven
bestehen, alle Themen auf den Tisch zu
Es sollten keine
Einfluss auf die Lebensqualität Krebskran-
bringen und Wünsche zu konkretisieren.
Berührungsängste
ker. Sie entlasten die Patienten, stärken
Gibt es Hürden, kann der behandelnde
zwischen Patienten
ihre Bewältigung und fördern ihre aktive
Arzt mitunter helfen, sie zu überwinden
und Angehörigen
Mitarbeit. Ein Beispiel: Entspannungs-
und eventuell fachliche Unterstützung von
bestehen.
training hilft den Betroffenen, ruhiger zu
außen dazuzuholen. Ich erinnere mich an
werden, die Dinge überlegter anzugehen
den Fall einer schwer kranken jungen Pa-
und sich dann auch besser zu fühlen. Für
tientin: Hier trafen Freundin, Bruder, be-
Hauttumorzentren besteht daher nicht
nachbartes Ehepaar, Psychologin, Anwalt
umsonst die Auflage, einen Psychologen
und geschiedener Ehemann aufeinander,
im Team zu haben.
um in einer schwierigen Situation zu diskutieren, wer künftig die Tochter der Frau
Wo können Patienten einen geeig­
erziehen solle. Bei komplexen Problemen
neten Psycho-Onkologen finden?
wie diesen können sich Angehörige und
Psychologen, Sozialarbeiter und Ärzte, die
Freunde dann natürlich einbringen.
sich zu Psycho-Onkologen weitergebildet
22
haben, sind zunächst einmal als solche
Manche Angehörige zögern zuzuge­
gekennzeichnet. In Deutschland gibt es
ben, dass sie überfordert sind. Was
zwei Plattformen, auf denen Betroffene
empfehlen Sie ihnen?
sich informieren können: die Deutsche
Dieser Zustand ist auf Dauer nicht zu
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkolo-
ertragen. Der Mitleidende wird irgend-
gie (dapo) und die Arbeitsgemeinschaft
wann selber krank – und damit ist keinem
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geholfen. Insbesondere von Palliativkon-
Einige Patienten erfahren, dass sie
zepten weiß man, dass Familienangehöri-
nicht mehr gesund werden. Was raten
ge Pausen benötigen. Warum überfordert
Sie ihnen in diesem Fall?
sich jemand, sind es die Erwartungen
Als behandelnder Arzt werde ich immer
anderer oder ein Versprechen? Bei dem-
nach den besten Behandlungsmöglich-
jenigen müssen wir nachforschen und
keiten suchen. Ich gebe nicht einfach
mit ihm besprechen, wie eine mögliche,
Ratschläge, sondern tue alles, was medizi-
für ihn akzeptable Lösung aussieht: Wir
nisch in meiner Macht steht.
können jedem Hilfe anbieten. Angehörige
müssen allerdings lernen, ihren Zustand
Legen Sie Patienten nahe, sich offen
zu artikulieren. Das kostet manchmal si-
mit dem Tod auseinanderzusetzen?
cherlich Überwindung, aber es geht.
Trotz Progress und unter Therapien, die
Auch Angehörige
wenig Aussicht auf Heilung bieten, gilt
müssen lernen,
Nach der Therapie ist das Gefühls­
das Prinzip Hoffnung sehr lange wäh-
„Stopp“ zu sagen,
chaos für viele Patienten nicht vorbei,
rend einer Krebserkrankung. Der Tod ist
wenn es ihnen zu
während ihre Angehörigen darauf
dabei wirklich nur ein allerletzter Schritt.
viel wird.
hoffen, dass alles wieder in Ordnung
Möchte jemand aus eigenem Wunsch da-
ist. Führt das zu Missverständnissen?
rüber sprechen, bin ich gerne dazu bereit.
Das liegt in der Individualität einer Be-
Fast ausschließlich kommen Patienten
ziehung. Für den Patienten könnte man
damit aber erst am Ende ihrer Erkran-
eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme
kung zu mir. Der Tod wird wichtig, wenn
empfehlen, die ihm hilft, die Krankheit
Entscheidungen zu treffen sind, ein Testa-
besser zu verarbeiten, sich gegebenenfalls
ment zu regeln ist, eine Tochter von weit
an Einschränkungen zu gewöhnen und
her anreisen muss oder ein Familienstreit
sich wieder beruflich als auch privat zu in-
beizulegen ist, solange die Kraft und die
tegrieren. Eine Rehabilitation hört jedoch
Wahrnehmung noch da sind. Hier son-
nicht nach drei oder vier Wochen auf. Sie
diere ich vorsichtig, ob der Patient für das
Das Prinzip
fordert den Patienten, eigenverantwort-
Thema offen ist. Einen möglichen Einstieg
Hoffnung gilt sehr
lich weiterzumachen, während die Familie
bietet die Patientenverfügung: Wer darf
lange während einer
um Unterstützung und Entgegenkommen
Sie versorgen? Was dürfen wir noch bei
Krebserkrankung.
gebeten wird. Bei der Fatigue, der thera-
Ihnen machen? Sollen wir Sie wiederbe-
pie- und tumorbedingten Müdigkeit, ist
leben? Wir bieten den Patienten auch den
es anders. Da müssen wir Ärzte den An-
Besuch der Palliativstation an – etwa wenn
gehörigen sagen: Nicht drängen, der oder
die Krankheit schnell fortschreitet. Das ist
die kann wirklich nicht. Diesen Punkt zu
ein Ort, an dem sich viele Menschen ge-
erfassen und einer Familie klarzumachen,
meinsam auf den Tod vorbereiten und ge-
dass zum Beispiel der Papa nur die halbe
nügend Raum und Zeit für alle Beteiligten
Leistung erbringen kann, ist noch einmal
geboten wird. Doch bis dahin leben wir
eine besondere Kunst.
das Prinzip Hoffnung.
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Diagnoseverfahren
Untersuchungen bei Hautkrebs
Bezeichnung
Untersuchungstechnik
Röntgenaufnahme des
Mithilfe von Röntgenstrahlen werden Aufnahmen des Brustkorbs erstellt. So über­
Brustkorbs
prüfen die Ärzte, ob der Tumor Metastasen in der Lunge gebildet hat.
Röntgen Thorax
Ultraschalluntersuchung
Das Verfahren führen die Mediziner durch, um festzustellen, wo der Tumor sich
des Bauchraums
befindet, wie weit er sich ausgebreitet und ob er benachbarte Lymphknoten oder
Abdomen-Sonografie
Organe befallen hat. Mit dem Ultraschallkopf untersucht der Arzt den Bauch
(Abdomen), die darin befindlichen Organe, beispielsweise Leber und Nieren, sowie
den Beckenraum auf Auffälligkeiten. Dafür sendet der Ultraschallkopf Wellen in den
Körper, die von verschiedenen Geweben in unterschiedlichem Umfang „verschluckt“
oder zurückgeworfen werden. Aus den zurückgeworfenen Schallwellen, die wieder
im Ultraschallkopf ankommen, errechnet ein Computer Bilder, die das geschallte
Gewebe darstellen.
Ultraschall der
Bei diesem bildgebenden Verfahren untersuchen die Ärzte die nächstgelegenen
Lymphknoten
Lymphknoten mit dem Ultraschallgerät. So können sie feststellen, ob der Tumor
Lymphknoten-Sonografie
bereits gestreut hat und Lymphknoten betroffen sind. Die Aufnahmen, die der Ultra­
schallkopf sendet, betrachten sie auf einem Monitor. In der Regel führen Mediziner
einen Ultraschall durch, bevor sie den Wächterlymphknoten entfernen.
Ultraschall der Haut
Diese Ultraschalltechnik erlaubt es den Ärzten, sich die Gewebestrukturen des
Sonografie
Patienten anzuschauen. So können sie die Dicke des Melanoms vermessen und das
operative Vorgehen darauf abstimmen.
Computertomografie
Die Computertomografie wird ergänzend zum Ultraschall eingesetzt. Mit diesem
CT
Verfahren bestimmen die Ärzte die exakte Ausbreitung des Tumors: Sie können auf
den Untersuchungsbildern erkennen, ob der Tumor bereits andere Organe befallen
oder Metastasen gebildet hat. Auch vergrößerte Lymphknoten werden sichtbar und
geben Aufschluss über die Ausbreitung des Tumors. Vorab erhält der Patient ein
Kontrastmittel. Bei der Untersuchung liegt er dann auf dem CT-Untersuchungstisch,
während eine Röntgenröhre und Detektoren ihn umkreisen. Aus den gewonnenen
Daten errechnet ein Computer in kürzester Zeit Querschnittsbilder, die über das
Körperinnere und über krankhafte Prozesse detailgetreu informieren.
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Diagnose: Hautkrebs
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Vorteile
Nachteile
Das Verfahren bietet einen ersten Überblick des Krank­
Auf Röntgenbildern sind nur Tumoren ab etwa einem
heitsgeschehens. Die Strahlenbelastung ist gering.
Zentimeter Durchmesser als runde Herde erkennbar.
Die Sonografie ist im Allgemeinen frei von Risiken und
Luftgefüllte Hohlräume wie die Lunge können mit dem
Nebenwirkungen.
Ultraschallkopf nur in begrenztem Maße untersucht
und beurteilt werden.
Das Verfahren kann Metastasen in den Lymphknoten
Nicht vergrößerte Lymphknoten sind in der Regel nicht
nachweisen, bevor sie überhaupt ertastet werden kön­
darstellbar. Die Unterscheidung zwischen entzündeten
nen. Die Lymphknoten-Sonografie hat bei der Diagnose
Lymphknoten und solchen, bei denen eine Metastasie­
und in der Nachsorge einen hohen Stellenwert.
rung gerade erst beginnt, gilt als schwierig.
Die Sonografie der Haut ist ein wichtiger Bestandteil
Tiefer gelegene Gewebe können mit der CT oder der
der Nachsorge, weil sie Lymphknoten- und Hautme­
MRT besser dargestellt werden.
tastasen darstellt.
Die CT-Untersuchung ist schmerzfrei und besitzt
Das Verfahren weist eine höhere Strahlenbelastung auf
große Aussagekraft, da das dreidimensionale Bild die
als das Röntgen. In seltenen Fällen reagieren Patien­
exakte Lage, Größe und Absiedlungen des Tumors in
ten überempfindlich auf das Kontrastmittel, das dabei
benachbarten Körperregionen (Lymphknoten) zeigt.
eingesetzt wird.
Verschiedene Gewebearten wie Knochen, Muskeln
oder Fett stellt das Verfahren gut dar. Im Gegensatz
zum Röntgen kommt es dabei nicht zu einer Überlage­
rung von Gewebe.
Diagnose: Hautkrebs
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Diagnoseverfahren
Untersuchungen bei Hautkrebs
Bezeichnung
Untersuchungstechnik
Magnet-Resonanz-­
Wie die Computertomografie liefert die Magnet-Resonanz-Tomografie Schnitt­
Tomografie
bilder des Körpers, anhand derer Mediziner innere Organe, Gefäße, das Gehirn
MRT, Kernspintomografie
sowie Strukturen beurteilen und dort nach möglichen Tumorabsiedlungen fahnden
können. Der Patient wird bei diesem Verfahren liegend langsam in einen röhrenför­
migen oder – beim offenen Kernspintomografen – in einen hufeisenförmigen Mag­
neten hineinbewegt. Statt Röntgenstrahlen nutzt das Verfahren starke Magnetfelder,
um dreidimensionale Abbildungen des Körpers zu erzeugen.
Positronen-Emissions-
Die Positronen-Emissions-Tomografie ist ein weiteres Verfahren, um Tumoren und
Tomografie
Metastasen aufzuspüren. Sie arbeitet mit einer Zuckerlösung, die schwach radio­
PET
aktiv markierte Zuckermoleküle (Tracer) enthält. Die Tracer (engl. Trace = Spur)
reichern sich vor allem in den Krebszellen an, da diese einen besonders hohen
Energiebedarf haben. Die PET zeichnet die Verteilung der markierten Moleküle
dann auf. Nachdem der Patient die Lösung zu sich genommen hat, verteilen sich
die Zuckermoleküle rasch und erreichen innerhalb einer Stunde das Zielgewebe.
Während der Untersuchung wird der Patient schrittweise durch einen Scanner-Ring
gefahren, der seinen gesamten Körper aufnimmt. Anschließend errechnet ein Com­
puter ein komplexes Bild, auf dem die Ärzte genau sehen können, wo die Tracer
sich angereichert haben: Auf dem PET-Bild hebt sich der Krebs nämlich farblich
vom gesunden Gewebe ab.
Sentinel-Lymphono­
Ist der Tumor dicker als einen Millimeter, empfehlen Mediziner, den Wächterlymph­
dektomie, Sentinel-­
knoten (Sentinel) zu entfernen. Der Wächterlymphknoten der nächstgelegenen
Lymphadenektomie
Lymphknotenstation, etwa in der Achsel, ist generell zuerst betroffen, wenn sich
Entnahme des
Krebszellen aus dem Tumorverbund gelöst und sich über die Lymphbahnen auf
Wächterlymphknotens
Wanderschaft begeben haben. Im Zuge eines operativen Eingriffs werden dann ein
oder mehrere Sentinel-Lymphknoten entfernt. Der Patient erhält dabei entweder
eine lokale Betäubung oder eine Narkose. Nach der Entnahme wird im Labor über­
prüft, ob das Gewebe Krebszellen enthält. Sind keine bösartigen Zellen vorhanden,
ist davon auszugehen, dass die umliegenden Lymphknoten ebenfalls gesund sind.
Das Ergebnis liefert den Ärzten Hinweise darauf, wie sie den weiteren Verlauf der
Krankheit einzuschätzen haben.
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Diagnose: Hautkrebs
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Vorteile
Nachteile
Die Magnet-Resonanz-Tomografie kann verglichen mit
In luftgefüllten Bereichen wie der Lunge oder auch
anderen bildgebenden Verfahren Organe besser dar­
in Strukturen mit geringem Wassergehalt (Knochen)
stellen und ist nach dem heutigen Stand der Wissen­
erzielt das Verfahren keine gute Darstellung. Für Pati­
schaft ohne Risiko für den Patienten.
enten mit einem Herzschrittmacher oder Metallimplan­
taten ist eine Magnet-Resonanz-Tomografie ungeeig­
net, da das magnetische Strahlungsfeld diese negativ
beeinflussen könnte.
Die Positronen-Emissions-Tomografie gilt als eine der
Im Gegensatz zur Computer- oder Magnet-Resonanz-
modernsten und sichersten Methoden, um Tumoren
Tomografie kann die Positronen-Emissions-Tomografie
und Metastasen zu orten. Die Strahlenbelastung ist nur
keine Strukturen darstellen. Kombiniert mit der Compu­
halb so hoch wie bei der CT und außerdem nach weni­
tertomografie ist sie sehr präzise. Das Verfahren dauert
gen Stunden nicht mehr nachweisbar. Der radioaktive
insgesamt zwischen 30 und 90 Minuten.
Zucker, der Tracer, besitzt eine kurze Halbwertszeit
(zwischen wenigen Minuten und zwei Stunden), hat
keine medikamentöse Wirkung und löst keine Neben­
wirkungen aus. Ein Großteil der Radioaktivität wird
später über den Urin ausgeschieden.
Das Verfahren zeigt auf, bei welchen Patienten alle
Eine häufige Folge der Lymphonodektomie sind Lymphknoten der jeweiligen Station entnommen wer­
Lymphödeme – tastbare Schwellungen unter der Haut,
den müssen, weil ihr Sentinel-Lymphknoten befallen
die durch angestaute Lymphflüssigkeit entstanden
ist: Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass auch die
sind.
übrigen Lymphknoten Tumorzellen enthalten. Patienten,
deren Wächterlymphknoten tumorfrei sind, müssen
sich diesem nachfolgenden Eingriff nicht unterziehen.
Diagnose: Hautkrebs
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Therapieansätze
Kriterien für die Entscheidung
Um eine passende Therapieform zu ermitteln, klassifizieren die Ärzte zunächst die Art
des Tumors: Ist es ein Melanom oder ein anderer Hautkrebs? Für die unterschiedlichen
Typen liegen Erfahrungswerte vor, etwa ob das Geschwür Metastasen streut und, wenn
ja, in welche Körperregionen. Weiterhin prüfen die Mediziner, wie weit sich der Tumor
ausgebreitet hat: Wächst er nur örtlich begrenzt auf der Haut oder hat er bereits Lymphknoten angegriffen bzw. in anderen Organen Tochtergeschwulste gebildet? All diese
Unterschiede finden sich in der TNM-Klassifizierung ( vgl. S. 18) wieder. Sie ist der
relevante Richtwert für das weitere Vorgehen und das Ziel der Therapie.
Die TNM-Klassifi­
Abhängig von der Einteilung des Tumorwertes T entscheiden die Ärzte, in welchem Aus-
kation ist der Richt­
maß sie den Tumor operieren und ob sie zusätzlich Lymphknoten entfernen müssen.
wert für das weitere
Sind die Lymphknoten befallen, drückt sich das im N-Wert aus. Je nach Ausmaß emp-
Vorgehen.
fehlen die Mediziner gegebenenfalls zusätzlich eine medikamentöse Therapie. Das M der
TNM-Klassifizierung steht für Fernmetastasen in Organen: Sind beispielsweise Leber
und Lunge befallen, bedeutet das einen großen Unterschied für Therapie und Prognose.
Außerdem ziehen die Ärzte die Tumorlast des Patienten in Betracht.
Neben diesen Fragen ist die Entscheidung für oder gegen eine Therapie auch vom Alter
und Allgemeinzustand des Patienten abhängig. Daher untersuchen die Mediziner immer
seinen gesamten Körper, bevor sie sich festlegen. Mit Bluttests prüfen sie die Nieren- und
Leberfunktion, die Gerinnung und die Blutbildung. Darüber hinaus suchen sie mithilfe
bildgebender Verfahren nach Metastasen. Mit schwach radioaktiven Substanzen (Szintigrafie) überprüfen sie ergänzend, ob in den Knochen Tochtergeschwulste vorhanden
sind. Zudem sind eventuelle Begleiterkrankungen wie eine Autoimmunkrankheit ausschlaggebend für die endgültige Wahl.
Grundsätzlich stehen beim malignen Melanom die gleichen Therapien zur Verfügung
wie bei anderen Krebserkrankungen: Operation und medikamentöse Therapie bilden
dabei die wichtigsten Säulen. Die Operation verspricht nach wie vor den bestmöglichen
Erfolg. Neue Hoffnung bei der Behandlung des metastasierten malignen Melanoms
geben moderne Therapien, die gezielt in die Signalwege von Krebszellen eingreifen
( ab S. 38).
Sobald die Untersuchungsergebnisse vorliegen, bespricht der Mediziner die infrage kommenden Therapien mit Ihnen. Wozu Sie sich letztlich gemeinsam entschließen, hängt
auch davon ab, ob eine Heilung möglich ist. Informieren Sie sich deshalb genau über den
28
Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
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Befund, die verschiedenen Therapieformen einschließlich ihrer Nebenwirkungen sowie
Die Therapiemaß­
Ihre Heilungschancen. Versuchen Sie möglichst offen mit Ihrem Arzt zu sprechen, damit
nahmen sollten auf
er die Maßnahmen auf Ihre Bedürfnisse abstimmen kann. Vielen Betroffenen hilft es,
die Bedürfnisse des
dabei einen vertrauten Menschen an ihrer Seite zu wissen, mit dem sie die umfangrei-
einzelnen Patienten
chen Informationen aufnehmen und später besprechen können.
abgestimmt sein.
Tumormarker zur Kontrolle von Krankheitsverlauf und Therapieerfolg
Das Blut von Krebspatienten weist Stoffe auf, die von den Tumorzellen selbst oder vom gesun­
den Gewebe als Reaktion auf die Ausbreitung des Tumors gebildet werden. Durch eine Blut­
untersuchung können Ärzte die Konzentration dieser sogenannten Tumormarker ermitteln:
Beim malignen Melanom ist es etwa das Protein S 100. Je nach Stadium ist der Wert erhöht.
Insgesamt gibt es 50 bekannte Tumormarker. Einen Rückschluss auf eine bestimmte Krebsart
lassen sie jedoch nicht zu. Da sie auch bei einer harmlosen Entzündung oder aus anderen
Gründen erhöht sein können, ist es nicht sinnvoll, ihren Wert im Rahmen der Früherkennung
zu bestimmen. Deshalb nutzen Ärzte die Tumormarkerkontrolle vor allem, um den Verlauf
der Krankheit und den Therapieerfolg zu überprüfen. Sinkt der Tumormarker während einer
Behandlung, ist das in den meisten Fällen ein Indiz für ihre positive Wirkung. Dennoch: Die
Abwesenheit eines Tumormarkers im Blut schließt eine Wiedererkrankung nicht aus.
Kurative oder
palliative Therapie?
Das Behandlungsziel ist ausschlaggebend
Die Entscheidung für eine bestimmte Therapie hängt vor allem von ihrem Ziel ab: Besteht grundsätzlich die Chance, dass der Patient geheilt wird? Oder soll die Behandlung
für ein möglichst langes und weitgehend beschwerdefreies Leben sorgen? Mediziner
Kann der Patient
sprechen diesbezüglich auch von kurativen und palliativen Behandlungszielen. Eine
geheilt werden?
kurative Therapie hat die Intention, den Patienten zu heilen. Die Aussicht besteht häufig dann, wenn der Tumor vollständig entfernt oder zerstört werden kann. Unter einer
palliativen Behandlung versteht man die ganzheitliche und umfassende Therapie eines
Menschen, der aufgrund einer Krankheit eine begrenzte Lebenserwartung hat. In diesem
Fall versuchen die Ärzte das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und ihre Auswirkungen zu lindern.
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So kann zum Beispiel ein Tumor, der auf ein anderes Organ drückt und Schmerzen verursacht, durch eine Operation, Chemo- oder Strahlentherapie verkleinert und somit der
Druck vermindert werden. Mit Bestrahlungen lassen sich Knochenmetastasen zurückPalliativmedizin ist
drängen, um das Risiko eines Knochenbruchs zu senken und Schmerzen zu verringern.
keine Sterbehilfe.
Auch bei Hirnmetastasen wenden Mediziner die Strahlentherapie an. Häufig wird die
Palliativmedizin fälschlicherweise als Sterbehilfe verstanden – doch das Gegenteil ist der
Fall: Es geht darum, dem Patienten die verbleibende Lebenszeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Dabei schöpft die palliative Therapie aus medizinischen, pflegerischen,
psychologischen und seelsorgerischen Möglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern.
Zum palliativen Spektrum gehören deshalb:
• die Behandlung tumorbedingter Komplikationen und Beschwerden,
• die Schmerztherapie,
• die psychosoziale Beratung oder Betreuung des Patienten, beispielsweise im Rahmen
von Selbsthilfegruppen oder speziellen psychosozialen Einrichtungen.
„Eine Schmerztherapie sollte sehr früh ansetzen“
Mediziner unterscheiden zwischen kurativen und palliativen Therapiezielen. Was bedeutet
das konkret für das maligne Melanom?
Nehmen wir das Melanom im Gesunden heraus – das heißt, der Tumor wird komplett entfernt und
an den Schnitträndern befinden sich nur gesunde Zellen –, sprechen wir von einem kurativen Ansatz.
Professorin Carola
Berking ist Oberärztin
an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie
und Allergologie der
Universität München.
Der Tumor ist weg, der Patient geheilt: Das trifft auf über 80 Prozent zu! Maligne Melanome sind dem­
nach sehr oft heilbar. Bei der Operation von Metastasen ist ein kurativer Ansatz zwar begrenzt, aber
es besteht die Chance, dass der Patient auch danach dauerhaft tumorfrei ist. Eine Bestrahlung kann
ebenfalls kurativ sein. Darüber hinaus gibt es leider Fälle, in denen der Tumor nie ganz verschwinden
wird und der Patient nicht geheilt werden kann. Ziel eines palliativen Ansatzes ist es dann, den Verlauf
der Krankheit zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.
Unter welchen Beschwerden leiden Melanompatienten, die nicht geheilt werden können?
Zunächst einmal psychisches Leid. Es ist schwer zu akzeptieren, dass man nicht wieder gesund wird.
Gerade bei jungen Betroffenen mit Kindern ist die Situation schwierig. Sie werden gebraucht und
wollen ihre Familie aufwachsen sehen, wissen aber: Es geht auf Dauer nicht mehr. Häufig haben wir
auch Patienten, bei denen der Tumor Organe befallen hat, sie jedoch noch nichts davon spüren. Diese
Menschen haben große Angst vor der Zukunft. Später kommen körperliche Schmerzen und andere
Beschwerden hinzu, oder Scham, wenn sich sichtbare Hautmetastasen bilden.
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Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
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In der Palliativmedizin spielt die Schmerztherapie eine große Rolle. Denn gerade im
fortgeschrittenen Stadium sind Schmerzen oder auch Atemnot bei Lungenmetastasen
besonders belastend und erschweren das Leben der Betroffenen. Falls die Ärzte die Ursache – den Tumor oder seine Metastasen – nicht entfernen können, ist eine schmerz-
Patienten müssen
lindernde (analgetische) Therapie die beste Hilfe. Die Mediziner stimmen diese dann
ihre Schmerzen
gezielt auf die Schmerzen ab. Dabei ist es wichtig, dass Krebspatienten nicht erst auf Me-
nicht aushalten.
dikamente zurückgreifen, wenn die Beschwerden wieder auftreten: Die Betroffenen sollten ihre Tabletten regelmäßig einnehmen und damit einen bestimmten „MedikamentenPegel“ konstant aufrechterhalten, damit sie nicht unnötig leiden.
Auf welche Säulen stützt sich eine palliative Behandlung?
In erster Linie darauf, Schmerzen zu lindern und sie im Idealfall auszuschalten. Wir haben dafür gute
Möglichkeiten, etwa Tabletten, Spritzen oder Inhalationen. Das Spektrum wird jedoch oft nicht genug
ausgereizt. Außerdem bewahren wir Patienten vor Brüchen, indem wir Knochenmetastasen bestrah­
len oder Metastasen an anderen Stellen entfernen. Genauso operieren wir verengte Gefäße, falls ein
Tumor dort drückt, und schützen die Betroffenen so vor Thrombosen. Aufbrechende Hautmetastasen
behandeln wir, um Infektionsrisiken zu minimieren. Eine weitere Säule sind Atemübungen, Sauerstoff­
therapie, Physiotherapie und psychischer Beistand. Ergänzend die Vermittlung von speziellen Ärzten,
Palliativ- und Hospizdiensten: Es gibt beispielsweise Schwestern, die Patienten zu Hause versorgen.
Vielen kommt es entgegen, lange in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben.
Wann sollte eine Schmerztherapie angesetzt werden?
Möglichst früh! Ich erlebe oft Patienten, die sich vor Leberschäden oder Abhängigkeit fürchten. Diese
Ängste sind in ihrer Situation unberechtigt, selbst bei Morphin. Viele haben chronische Schmerzen,
die aushaltbar sind, die sie aber nicht ertragen müssen. Ich erkläre ihnen dann, dass sich der Körper
bei Schmerzen auch unbewusst verkrampft und die Seele darunter leidet. Wichtig ist, die Patienten zu
animieren, die Medikamente wirklich zu nehmen. Jemand, der ständig Tumorschmerzen hat, braucht
eine feste und keine bedarfsorientierte Schmerztherapie.
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Operation
Entfernung des Tumors
Bei einem malignen Melanom ist die Operation meist die bestmögliche Therapie. Ziel
ist es, den Tumor vollständig zu entfernen. So können viele Patienten geheilt werden,
Die mikroskopische
bei denen der Krebs noch nicht fortgeschritten ist. Das heißt: Der Tumor befindet sich
Untersuchung zeigt,
in Stadium I oder II und hat bislang keine Metastasen gebildet. Oftmals ist die auffällige
wie weit sich der Tu­
Hautpartie bereits von einem niedergelassenen Dermatologen herausgeschnitten (Exzi-
mor ausgebreitet hat.
sion) ( vgl. S. 17) worden und das Laborergebnis liegt vor. Falls nicht, entfernen die
Ärzte zunächst nur die betroffene Stelle und geben das Gewebe ins Labor. Die mikroskopische Untersuchung des Tumorgewebes lässt dann Rückschlüsse darauf zu, wie weit
sich die Geschwulst ausgebreitet hat. Die Ärzte wissen nun, in welche Hautschicht der
Tumor vorgedrungen ist und ob er schon angrenzende Gefäße erreicht hat.
„Ein malignes Melanom wird grundsätzlich operiert“
Die Operation hat bei der Behandlung des malignen Melanoms einen hohen Stellenwert.
Wie lautet der derzeitige Standard?
Jedes primäre Melanom schneiden wir erst mal heraus. 60 Prozent unserer Patienten sind allerdings
schon voroperiert und das Laborergebnis über die Gewebeprobe liegt vor. Darauf basierend planen
Privatdozent Dr. Christian Kunte ist Leitender
Oberarzt und führt den
operativen Bereich an
der Klinik und Poli­
klinik für Dermatologie
und Allergologie der
Uni­versität München.
wir eine stadiengerechte Therapie. Zunächst schneiden wir aber mit einem bestimmten Sicherheits­
abstand an der Stelle noch einmal nach. Weiterhin entnehmen wir bei einer Tumordicke über einem
Millimeter den Sentinel-Lymphknoten.
Welches Ziel verfolgt dieser Eingriff?
Enthält der Sentinel-Lymphknoten Streuzellen des Melanoms, empfehlen wir, in einer Lymphknoten­
dissektion alle weiteren Lymphknoten aus dieser Lymphknotenstation zu entfernen. Denn dann be­
steht die Gefahr, dass auch sie befallen sind. Wenn Risikofaktoren vorliegen, das Geschwür beispiels­
weise blutet, raten wir auch bei einer Größe unter einem Millimeter ebenfalls zur Sentinel-OP. Das
gehört aber nicht zum Standard und sollte mit dem Patienten besprochen werden.
Können die angesprochenen Verfahren überall durchgeführt werden?
Der erste Schritt ist immer das Screening beim Hautarzt, der im Zweifel eine verdächtige Stelle ent­
fernt. Sollte sich das Gewebe bei der Laboruntersuchung als bösartig herausstellen, kann der nie­
dergelassene Arzt zwar mit Sicherheitsabstand nachoperieren, meist wird das aber in spezialisierten
Kliniken gemacht. Fast alle Hautkliniken bieten darüber hinaus die Sentinel-Lymphknoten-OP an.
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Auf der Grundlage dieser Befunde legen sie fest, wie viel Gewebe sie bei der anstehenden
In bestimmten Fällen
Operation um den Tumor herum noch entfernen müssen (Nachexzision). Mediziner
raten Ärzte zu einer
sprechen diesbezüglich von einem Sicherheitsabstand: Je nach Tumordicke und dem Ri-
Biopsie des Sentinel-
siko, Metastasen zu bilden, werden Abstände zwischen 0,5 und zwei Zentimetern emp-
Lymphknotens.
fohlen. Hiermit wollen sie verhindern, dass an gleicher Stelle wieder eine Geschwulst
entsteht (Lokalrezidiv). Da Melanome außerdem schnell metastasieren, verhindert der
Eingriff das Streuen von Krebszellen in den Körper. Die entstandene – meist kleine –
Wunde kann der Operateur in der Regel wieder gut verschließen. Ist das zu entfernende
Areal sehr groß, wird in manchen Fällen eine Hauttransplantation nötig. Je nach Lage
des Tumors raten Experten ab einer Dicke von einem Millimeter – oder wenn das Melanom nässt oder blutet oder eine erhöhte Zellteilungsaktivität aufweist – ergänzend zu einer Biopsie des Wächterlymphknotens (Sentinel-Lymphknotens). Die Befunde sind für
die weitere Diagnostik und Therapie entscheidend: Krebszellen können sich nämlich
Viele Patienten fürchten sich vor einer Vollnarkose. Ist sie unerlässlich?
Für die kleinen Operationen wie das Herausnehmen von Pigmentmalen oder das Nachschneiden mit
einem Zentimeter Abstand reicht eine örtliche Betäubung aus. Auch bei größeren Sicherheitsabstän­
den oder der Sentinel-OP betäuben wir oft nur örtlich. Manche Patienten fragen jedoch nach einer Voll­
narkose. Alternativ bieten wir eine Art Dämmerschlaf an, dann erinnern sie sich nicht an den Eingriff.
Der Tumor hat bei der Erstdiagnose schon gestreut. Wie gehen Sie dann vor?
In dem Fall reduzieren wir die Tumormasse und entfernen, falls möglich, die Metastasen. Sogar wenn
das Melanom schon sehr ausgedehnt ist und Organmetastasen vorhanden sind, schneiden wir das
Geschwür aus der Haut, damit es nicht weiter wächst oder zerfällt. Bei zu vielen Metastasen bzw.
Organmetastasen operieren wir nicht, sondern greifen auf Chemotherapie, Bestrahlung oder eine
Kombination zurück.
Sind Hauttransplantationen nach einer Operation häufig notwendig?
Deutlich unter zehn Prozent der Patienten brauchen ein Transplantat. Drei Kriterien sind ausschlag­
gebend: Fläche und Position des Melanoms sowie Größe des Sicherheitsabstands. An Bauch, Rücken
oder an den Oberschenkeln ist es kein Problem, die Wunde zu vernähen. Bei einem dicken Melanom
am Knöchel, das zwei Zentimeter Sicherheitsabstand bekommt, sind wir dagegen chancenlos. Trans­
plantationen sind aber normalerweise unkompliziert: Das Areal um das Melanom und das Spender­
areal, oft Oberschenkel oder Leiste, werden meist nur örtlich betäubt. Anschließend entnehmen wir
die Haut und setzen sie woanders wieder ein. Das Spenderareal wird zugenäht oder man kann es auch
wie eine Schürfwunde verheilen lassen.
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aus dem Tumor lösen und in die umliegenden Lymphknoten wandern. Die Wächterlymphknoten der jeweiligen Lymphknotenstation, etwa in Leiste oder Achsel, werden
von ihnen in der Regel zuerst befallen, weil sie sich im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit an vorderster Stelle befinden. Da Tumorzellen über die Blut- und Lymphbahnen
in verschiedene Richtungen wandern, können sogar mehrere Lymphknotenstationen
Sind im Sentinel-
gleichzeitig betroffen sein. Vorab bestimmen die Mediziner die Lage der Wächterlymph-
Lymphknoten Krebs­
knoten mit dem Ultraschall. Danach folgt eine Lymphszintigrafie, bei der sie dem Pati-
zellen nachweisbar,
enten eine schwach radioaktive Substanz – kombiniert mit einem blauen Farbstoff – in
müssen alle Lymph­
die Nähe des Tumors spritzen. Dieser verteilt sich über die Lymphbahnen. So können die
knoten entnommen
Ärzte den abfließenden Lymphstrom verfolgen und den Wächterlymphknoten ausfindig
werden.
machen, weil sich die Substanz dort zuerst anreichert.
Während der gleichen Operation, bei der die Ärzte mit Sicherheitsabstand nachschneiden, entfernen sie auch die identifizierten Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphonodektomie). Danach geben sie das Gewebe ins Labor. Werden keine Tumorzellen in den
Wächterlymphknoten gefunden, ist davon auszugehen, dass die umliegenden Lymphknoten ebenfalls tumorfrei sind. Sind aber Tumorzellen nachweisbar, müssen sämtliche
Lymphknoten aus der Lymphknotenstation entnommen werden: Es besteht die Gefahr,
dass sich auch dort Krebszellen angesiedelt haben. Diese Operation ist ein separater Eingriff und wird als Lymphadenektomie oder Lymphknotendissektion bezeichnet.
Es bestehen die für Operationen typischen Risiken: Die Wunde kann sich entzünden
oder nicht gut abheilen. Zudem ist es möglich, dass Patienten Nachwirkungen einer
möglichen Vollnarkose verspüren, etwa Übelkeit und Erbrechen. Nach einer Lymphknotendissektion können sich Lymphödeme bilden – tastbare Schwellungen unter der­
Haut.
Grenzen der Operation
Tumoren, die Metastasen gebildet haben, werden je nach Ausbreitung der Krebszellen in die
Stadien III bis IV eingeteilt. Das Stadium IV charakterisieren Fernmetastasen. Beim schwarzen
Hautkrebs entstehen sie vor allem in der Lunge, in der Haut, in Lymphknoten, im Gehirn, in der
Leber sowie in den Knochen. Je nachdem, wo, wie groß und zahlreich sie auftreten, entschei­
den die Ärzte über den weiteren Verlauf der Therapie. Finden sich einzelne Fernmetastasen
beispielsweise in der Lunge, versuchen die Mediziner, diese chirurgisch zu entfernen oder zu
bestrahlen.
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Bestrahlung
Ablauf der Therapie
Die Strahlentherapie spielt bei der Behandlung des malignen Melanoms eine eher untergeordnete Rolle. Sie kommt nur in solchen Fällen zum Einsatz, in denen eine Operation
nicht möglich ist oder die Ärzte einen Eingriff als nicht empfehlenswert erachten.
Eine Strahlentherapie erhalten in der Regel Patienten mit
• Lentigo-maligna-Melanom, die bereits ein hohes Lebensalter erreicht haben oder bei
denen sich der Tumor im Gesicht befindet,
• örtlichen, nicht entfernbaren Lymphknotenmetastasen,
• In-transit-Metastasen, die nicht operiert werden können,
• Knochenmetastasen, um Schmerzen zu lindern, und
• Hirnmetastasen.
Während der Therapie werden die Tumorzellen von außen mit energiereichen elektromagnetischen Wellen bestrahlt, um sie abzutöten. Dabei schädigen die Strahlen die Erb-
Die Strahlen­­­­­­­­the­
substanz der Krebszellen, sodass sie absterben. Sitzt der Tumor besonders tief im Körper,
rapie kommt nur in
führt der Weg der Strahlen auch durch gesundes Gewebe. Anders jedoch als Krebszellen
­bestimmten Fällen
erholen sich die gesunden Zellen größtenteils wieder. Um das Gewebe nicht zu überlas-
zum Einsatz.
ten, findet die Strahlentherapie in vielen Abschnitten statt. Die Dosis ist jeweils gering
und die Sitzungen dauern wenige Minuten. Abhängig von der Position der Metastasen
variiert die Bestrahlung: Patienten mit einzelnen Hirnmetastasen erhalten beispielsweise
eine stereotaktische Einzeitbestrahlung. Dabei wird eine sehr hohe Strahlendosis auf ein
kleines Gebiet konzentriert, um das dortige Krebsgewebe zu vernichten. Befinden sich
indes viele Metastasen im Gehirn, kommt diese Behandlung nicht infrage. Dann muss
der gesamte Kopf bestrahlt werden. Im Gegensatz zur Chemotherapie handelt es sich bei
der Bestrahlung um eine lokale Behandlung.
Dank verbesserter Methoden können Ärzte die Strahlentherapie heute gezielt einsetzen.
Damit ist sie für Patienten deutlich verträglicher als früher. Dennoch sind Nebenwirkungen möglich. So entsteht in der bestrahlten Region oft eine Hautreizung, die einem Sonnenbrand ähnelt. Patienten berichten auch von Müdigkeit, einem allgemeinen Krank-
Bleibende
heitsgefühl, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen – man bezeichnet
Nebenwirkungen
das als „Strahlenkater“. Liegt die Speiseröhre im Bestrahlungsfeld, kann sie sich entzün-
treten selten auf.
den. Die Folge sind mitunter Schluckbeschwerden. Schwere und bleibende Nebenwirkungen treten jedoch nur selten auf.
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Chemotherapie
Ablauf der medikamentösen Behandlung
Finden die Ärzte in einem oder in mehreren Organen Tochtergeschwulste, hat eine
Operation meist keinen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf. In diesen Fällen
erhalten Patienten eine Chemotherapie. Im Stadium IV gehört sie bislang zu den Standardverfahren bei der Therapie des fortgeschrittenen malignen Melanoms. Anders als
die Operation wirkt eine Chemotherapie jedoch auf den ganzen Organismus. Mediziner
sprechen deshalb auch von einer systemischen Therapie. Ziel der Behandlung ist es, ein
weiteres Wachstum des Tumors oder der Metastasen zu verhindern und diese im günstigsten Fall zu verkleinern.
Die Chemo­therapie
gehört zu den
Standardverfahren.
Eine palliative Chemotherapie empfehlen Ärzte ihren Patienten im Stadium IV, die unter
• nicht entfernbaren Rezidivtumoren (wiederkehrender Tumor/Rückfall),
• nicht entfernbaren örtlichen Lymphknotenmetastasen und
• Fernmetastasen leiden.
Bei der Chemotherapie handelt es sich um eine medikamentöse Behandlung: Die Arzneistoffe, die dabei zum Einsatz kommen, heißen Zytostatika. Sie hindern Zellen daran,
sich zu teilen, und leiten den Zelltod ein. Da sie vor allem auf Zellen wirken, die sich
schnell teilen, ist ihr Einsatz bei Krebszellen besonders effektiv. Über die Blutbahnen
verteilen sich die Medikamente im ganzen Körper. So erreichen sie sowohl den Tumor
als auch weiter entfernt liegende Metastasen.
Die Medikamente der Chemotherapie erhalten die Patienten in der Regel alle drei bis
vier Wochen über eine Infusion, die 15 bis 30 Minuten dauert. Sie wird dosisabhängig
entweder an einem Tag oder an fünf aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Eine einmalige Gabe der Zytostatika reicht allerdings nicht aus, um alle Krebszellen zu zerstören. Die Therapie mit einem einzelnen Wirkstoff (Monochemotherapie) wird deshalb
in festgelegten Abständen wiederholt. Dazwischen liegen Pausen, damit sich die gesunden Zellen wieder erholen können. Eine Behandlung mitsamt der nachfolgenden Pause
nennt man Zyklus.
Eine Chemotherapie
In Einzelfällen erwägen die Ärzte eine Kombination mehrerer Zytostatika, um die tu-
wirkt auf den gesam­
morbedingten Beschwerden eines Patienten zu mildern. Den Nutzen der palliativen Be-
ten Organismus.
handlung wägen sie genau ab: Die Gabe verschiedener Zytostatika ist noch belastender
für den Körper als die Chemotherapie mit nur einem Wirkstoff (Monochemotherapie).
Patienten, die eine Kombichemotherapie erhalten, sind daher auf wirkungsvolle begleitende Medikamente angewiesen, die die Nebenwirkungen reduzieren.
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Neben den Tumorzellen schädigen die Medikamente gleichzeitig gesunde Körperzellen.
Nur fünf Prozent aller
Besonders betroffen sind diejenigen, die sich ebenfalls schnell teilen: Das sind beispiels-
malignen Melanome
weise die Schleimhautzellen in Mund, Magen und Darm, die blutbildenden Zellen des
sprechen auf die Che­
Knochenmarks und die Haarwurzelzellen. Daher können sich bestimmte Nebenwirkun-
motherapie an.
gen einstellen. Hauptsächlich leiden die Patienten unter Übelkeit und Erbrechen. Die
Zytostatika erhalten sie daher häufig gemeinsam mit Antiemetika – Arzneien, die das
Übelkeitsempfinden im Gehirn blockieren und die Beschwerden abschwächen. Während der Therapie kann außerdem Haarausfall auftreten.
Weiterhin sind die Betroffenen sehr anfällig für ansteckende Krankheiten wie Erkältungen: Die chemischen Substanzen zerstören nämlich die weißen Blutkörperchen, die für
die körpereigene Abwehr sorgen. Ferner kann es zu grippeähnlichen Symptomen, Leberschäden und einer gestörten Blutbildung im Knochenmark kommen, was unter anderem Blutarmut zur Folge hat. Diese Nebenwirkungen der Chemotherapie lassen sich
aber wirkungsvoll lindern. Es stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die die
Begleiterscheinungen erträglicher machen oder ihnen sogar vorbeugen.
Darüber hinaus führt eine Chemotherapie häufig zu einer körperlichen Erschöpfung,
der Fatigue. Typische Merkmale sind anhaltende Schwäche und Abgeschlagenheit, obwohl der Patient ausreichend schläft. Bereits bei geringen Belastungen ist er überfordert. Seine Aktivitäten im privaten wie im beruflichen Umfeld nehmen deutlich ab. Der
behandelnde Arzt hat verschiedene Möglichkeiten, je nach Stärke und Ausprägung der
Fatigue begleitende Medikamente zu verschreiben und gegebenenfalls eine unterstützende Ernährungs- und/oder Bewegungstherapie zu empfehlen. Psycho-onkologischer
Beistand kann Patienten ebenfalls helfen, mit den Begleiterscheinungen der Krankheit
und der Therapie besser umzugehen.
Adjuvante Chemotherapie
Eine Chemotherapie, die im Anschluss an eine Operation gegeben wird, bezeichnen Medizi­
ner als adjuvante Chemotherapie. Sie soll, nachdem der Tumor entfernt wurde, einen Rückfall
verhindern und das Risiko minimieren, dass sich Metastasen bilden. Derzeit raten Mediziner
jedoch dazu, adjuvante Chemotherapien beim schwarzen Hautkrebs nur im Rahmen von Stu­
dien durchzuführen.
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Zielgerichtete Therapie
Neuer Wirkstoff hemmt das Tumorwachstum
Operation, Chemotherapie, Bestrahlung: Viele Jahre waren dies die einzigen Therapien
für Melanompatienten. Doch inzwischen haben Wissenschaftler große Fortschritte gemacht und neue Therapien gegen das maligne Melanom entwickelt. Überhaupt befinden
sich – nach Jahrzehnten des Stillstandes – zahlreiche neue Wirkstoffe in der Erprobung,
sodass Ärzte in Zukunft voraussichtlich aus einem noch breiteren Therapiespektrum
wählen können.
Etwa die Hälfte der
Seit Anfang 2012 ist in Deutschland ein sogenannter Signal-Blocker zugelassen. Das Me-
Patienten kommt für
dikament erhalten Patienten mit metastasiertem malignem Melanom (Stadium IIIC/
eine Therapie mit dem
IV), bei denen eine Mutation des BRAF-Gens besteht. Ziel der Therapie ist es, die Er-
Signal­Blocker infrage.
krankung aufzuhalten und damit das Leben des Patienten zu verlängern.
Bei über der Hälfte der Melanompatienten ist das BRAF-Molekül in den (Krebs)zellen mutiert. Es sorgt
dafür, dass sich die Zelle unablässig teilt und der Tumor wächst.
Zelle im Querschnitt
Wachstumsrezeptor
mutiertes
BRAF-Molekül
Signalweg
Zellkern
Zellmembran
DNA
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Das Medikament wurde vor folgendem Hintergrund entwickelt: Aufgrund eines genetischen Defekts verändert sich die Erbinformation gesunder Zellen (Mutation) und sie
werden zu Krebszellen. Bei ihnen ist der normale Ablauf von Wachstum, Teilung und
Zelltod gestört und sie können sich ungehindert vermehren. Mutationen fördern außerdem die Entwicklung von Krebsgenen, den Onkogenen. Vor ihrer Mutation sind sie
natürliche Bestandteile der Erbsubstanz. Bei einem Defekt können sie aber bewirken,
dass sich die Zelle unablässig teilt und der Tumor wuchert. Forscher haben nun das Gen
Das neue Medikament
BRAF innerhalb der Krebszellen als ein solches Onkogen identifiziert. BRAF ist Teil der
unterbricht den Signal­
Signalkette, die das Zellwachstum regelt. Ist das Gen mutiert, kann sich die Zelle ur-
weg in der Krebszelle.
plötzlich ungehindert teilen. So entsteht nach und nach ein Überschuss an Gewebe: der
Tumor.
Bei dem neu zugelassenen Signal-Blocker handelt es sich um ein sogenanntes kleines
Molekül (Small Molecule). Es ist extrem winzig und kann deshalb von außen in die
Der Signal-Blocker besetzt das mutierte BRAF-Molekül und hemmt es dadurch. Nun ist der Signalweg innerhalb der Zelle blockiert und der Befehl, sich zu teilen, kann nicht an den Zellkern weitergeleitet werden.
Die Folge: Das Tumorwachstum stoppt.
Zelle im Querschnitt
Wachstumsrezeptor
Signal-Blocker
(BRAF-Inhibitor)
mutiertes
BRAF-Molekül
Signalweg ist unterbrochen
Zellkern
Zellmembran
DNA
Therapie:WelcheBehandlungsmöglichkeitengibtes?
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Zelle eindringen. In der Zelle bindet das Small Molecule dann an das Onkogen BRAF
und hemmt das Gen auf diese Weise. Die Signalkette innerhalb der Zelle ist nun blockiert, der Zellzyklus unterbrochen: Die Tumorzelle kann sich nicht weiter teilen und
stirbt schließlich ab. So stoppt der Signal-Blocker das Wachstum des Tumors und dieser
beginnt zu schrumpfen.
Gentest auf BRAF-Mutation
Studien haben gezeigt, dass etwa die Hälfte der Patienten mit einem malignen Melanom eine
Mutation des BRAF-Gens aufweist und somit für eine Therapie mit dem neuen Signal-Blocker
infrage kommt. Daher sollte sich jeder Patient testen lassen, um von der Therapie zu pro­
fitieren. Mit einem speziellen Gentest ermitteln die Ärzte, ob die betreffende Mutation vor­
liegt. Ist dies nicht der Fall, erhalten die Patienten anstelle der zielgerichteten Therapie eine
Chemotherapie.
Den Signal-Blocker nehmen die Betroffenen zweimal täglich als Kapsel ein. Die Behandlung wird so lange fortgesetzt, wie die Patienten von der Therapie profitieren.
Die Nebenwirkungen
Wie jedes wirksame Medikament kann auch der Signal-Blocker Begleiterscheinungen
des Medikaments sind
hervorrufen, die jedoch gut behandelbar sind. Denn das Medikament wird zielgerichtet
gut behandelbar.
eingesetzt und wendet sich – anders als die Chemotherapie – nicht gegen den gesamten
Körper. Eine etwaige Nebenwirkung kann etwa eine schnell wachsende Wucherung, ein
Keratoakanthom, sein. Es wird dann durch einen kleinen Eingriff problemlos entfernt.
Darüber hinaus können Gelenkschmerzen, Übelkeit und ein juckender Hautausschlag,
Rash genannt, auftreten. Bisweilen werden auch die Haare des Patienten dünner.
Patienten, die den Signal-Blocker einnehmen, sind außerdem vor allem gegenüber UVStrahlen sehr empfindlich. Daher bekommen sie selbst bei bedecktem Himmel leicht
einen Sonnenbrand. Dementsprechend ist es für sie wichtig, im Freien immer langärmlige Kleidung und eine Kopfbedeckung zu tragen. Außerdem sollten sie Hautbereiche,
die der Sonne ausgesetzt sind, vorrangig Gesicht und Hände, mit einer Sonnencreme
schützen, die mindestens den Lichtschutzfaktor 50 hat.
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Systemische Antikörpertherapie
FürdieTherapiedesfortgeschrittenenmalignenMelanoms(StadiumIIIC/IV)wurdeeinwei­
teres Medikament entwickelt, das auch für jene Patienten infrage kommt, bei denen keine
MutationamBRAF­Gennachweisbarist.EshandeltsichumeinenAntikörper,deraufkör­
pereigenenImmunzellen(T­Helferzellen)einProteinbindet,dasdieAbwehrkräftedesKörpers
hemmt.DerAntikörperlöstdieseBremseundfördertsodiekörpereigeneImmunabwehr.Er
istnachAbschlussdererstenChemotherapieundeineranschließendenTherapiepausezuge­
lassen,sobaldderTumorwiederzuwachsenbeginnt.AndersalsderSignal­Blockerwirktder
AntikörperjedochnichtzielgenauamTumorselbst,sondernüberallimOrganismus.Dasbe­
deutet:DieNebenwirkungennehmenzu,jeaktiverdasImmunsystemwird.Patientenverspü­
rendannMüdigkeitundGliederschmerzen–ähnlicheinerGrippe.WässrigerDurchfallund
HautausschlägesindweitereBegleiterscheinungenderTherapie.WiebeiderChemotherapie
erhaltendiePatientendasMedikamentübereineInfusion.
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„Gute Therapien für das
metastasierte maligne
Melanom“
Neue Wirkstoffe erweitern das
Behandlungsspektrum enorm
Privatdozent Dr. Jochen Utikal
ist ärztlicher Koordinator
des Hauttumorzentrums
Mannheim.
Seit Kurzem gibt es moderne Medika­
kann der Tumor, der ja aus diesen Zellen
mente, die den Krebs gezielt bekämp­
besteht, nicht weiter wachsen.
fen. Worin liegt der Unterschied zu
klassischen Ansätzen wie der Strah­
Für wen eignet sich die Behandlung?
len- und der Chemotherapie?
Die Therapie richtet sich an Patienten, bei
Zielgerichtete Therapien bekämpfen spe-
denen eine Mutation des BRAF-Gens in
ziell die Tumorzellen. In diesen Zellen
den Tumorzellen nachweisbar ist. Patien-
Zielgerichtete
haben sich Teile der genetischen Infor-
ten mit schweren Herzerkrankungen wird
Therapien wirken
mation verändert, daher vermehren sie
dagegen von der Einnahme abgeraten.
direkt in den
sich unkontrolliert. Hier setzen die zielge-
Krebszellen.
richteten Therapien an: Sie wirken direkt
In welchen Stadien profitieren Patien­
in den bösartigen Zellen. Chemo- und
ten von der neuen Therapie?
Strahlentherapien greifen dagegen alle
Betroffene in den nicht-operablen Stadien
Zellen im Körper an.
III und IV. Ist es nicht mehr möglich, den
Tumor zu entnehmen, stellt der Signal-
Auch gegen Hautkrebs wurde ein Me­
Blocker eine gute Therapieoption dar.
dikament entwickelt, das in der Zelle
Das Ziel: die Tumorlast so weit herunter-
wirkt, um das Wachstum des Tumors
zudrücken, dass man die Reste entfernen
zu stoppen. Wie funktioniert dieser
kann. Außerdem wird derzeit getestet, ob
sogenannte Signal-Blocker?
der Signal-Blocker auch in der adjuvan-
Bei manchen Melanompatienten ist ein
ten Situation Erfolge zeigt. Nämlich dann,
bestimmtes Molekül, das BRAF-Gen, in
wenn Patienten nach einer OP tumorfrei
den Zellen mutiert. Deshalb teilen sie sich
sind, sich vielleicht aber noch Krebszellen
ungebremst. Der Signal-Blocker hemmt
in ihrem Körper befinden.
das veränderte BRAF-Gen und kappt da-
42
mit den zellinternen Kommunikations-
Welche Nebenwirkungen können
weg. Nun werden keine Informationen
auftreten?
mehr übermittelt und den Zellen fehlt das
Unter der Therapie kann es zu einer Wu-
Signal, sich zu teilen. Dementsprechend
cherung von Hautzellen kommen. Dabei
Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
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handelt es sich meist um ein sogenann-
Organismus, den Krebs zu bekämpfen.
tes Keratoakanthom. Das verwundert
Obwohl der Antikörper sich für alle Pati-
zunächst, lässt sich jedoch erklären: Im
enten eignet, spricht er dennoch nur bei
Signalweg von Zellen bestehen eventu-
einem geringen Prozentsatz an.
ell weitere Mutationen, etwa bei Personen mit stark lichtgeschädigter Haut.
Wann wird der Antikörper eingesetzt?
Hemmt man bei ihnen das BRAF-Gen,
Bei Patienten, bei denen eine systemische
läuft das Signal in der Zelle über eine
Therapie wie die Chemotherapie nicht
andere Schiene, und als Folge bildet sich
angeschlagen hat. In Zukunft könnte man
Der Signal-Blocker
bisweilen ein Keratoakanthom. Dennoch
sich auch vorstellen, mit dem Signal-Blo-
verlängert die Lebens­
ist diese Nebenwirkung in Kauf zu neh-
cker die Tumorlast zu senken und danach
zeit der Betroffenen.
men, da wir sie gut behandeln können.
zu versuchen, die restlichen Krebszellen
mit dem Antikörper zu bekämpfen. Ob
Wie wirkt sich das Medikament auf
die beiden Medikamente sich tatsächlich
die Lebenserwartung aus?
ergänzen, testen Forscher gerade.
Die Betroffenen leben dank des SignalBlockers nachweisbar länger.
Kann der Antikörper Nebenwirkungen
hervorrufen?
Für die Therapie des fortgeschrittenen
Ja, es kann unter anderem zu Leber- und
malignen Melanoms wurde ein weite­
Darmentzündungen kommen. Außerdem
res Medikament entwickelt, das auch
zu Entzündungen der Hirnanhangsdrüse,
für Patienten infrage kommt, bei de­
die das Hormonsystem im Wesentlichen
nen keine Mutation vorliegt. Wie funk­
reguliert. Da die Nebenwirkungen mitun-
tioniert es?
ter lebensbedrohlich sein können, müssen
Es handelt sich um einen Antikörper, der
Ärzte die Patienten intensiv kontrollieren.
bestimmte Moleküle hemmt. Diese Mo-
Die Therapie wird aktuell ohnehin nur in
leküle verhindern, dass der Körper den
speziellen Zentren durchgeführt.
Tumor bekämpft. Der Tumor hat nämlich
gewisse Mechanismen entwickelt, wie er
Die Zukunft der Krebstherapien
sich schützen und das Immunsystem aus-
liegt in ...
schalten kann. Der Antikörper soll den
... der personalisierten Medizin. Es gilt,
Künftiges Ziel:
Körper deshalb dabei unterstützen, sich
die verschiedenen Zellstrukturen zu ent-
für jeden Patienten
zu wehren.
decken, zu charakterisieren und dann
die beste Kombination
gezielt Medikamente einzusetzen: Wenn
finden.
Wo liegt der Unterschied zum
wir die Strukturen kennen, können wir
Signal-Blocker?
aus einem Repertoire an Substanzen für
In der Wirkweise. Während der Si­g­­nal-
jeden Betroffenen die beste Kombination
Blocker die Signalwege in den Zellen
auswählen.
lahmlegt, aktiviert der Antikörper den
Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
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Nach der Therapie
Rehabilitation und Nachsorge
In der Regel haben Patienten nach der Therapie Anspruch auf eine medizinische Rehabilitation. Sie soll ihnen dabei helfen, ihre körperliche Leistungsfähigkeit wiederaufzubauen, Langzeitfolgen zu vermeiden und gegebenenfalls an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Folgende Angebote können Sie wahrnehmen: Krankengymnastik, Lymphdrainagen,
Sporttherapie, Massagen, Entspannungsübungen, Einzel- oder Gruppengespräche sowie
Ernährungsberatung. Besonders empfehlenswert ist die Anschlussheilbehandlung, eine
Form der medizinischen Rehabilitation, die noch im Krankenhaus beantragt werden
Reha-Maßnahmen
muss. Der Sozialdienst des Hauses oder Ihre behandelnden Ärzte sind Ihnen dabei sicher
sollen unter anderem
gerne behilflich. Die Anschlussheilbehandlung beginnt unmittelbar oder bis spätestens
dabei helfen, Langzeit­
14 Tage nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer ambulanten Operation. Ist das
folgen zu vermeiden.
Ziel, dass der Patient seine Arbeit wieder aufnehmen kann, übernimmt die Rentenversicherung die Kosten. Steht an erster Stelle, die Gesundheit des Betroffenen zu stabilisieren, zahlt die Krankenkasse. Eine weitere Möglichkeit sind Nach- oder Festigungskuren,
zu denen Patienten im ersten Jahr nach der Erkrankung geraten wird. Diese Kuren sollen
die Betroffenen körperlich und seelisch stärken, damit sie die Folgen der Krankheit bewältigen können.
Unabhängig von den Reha-Maßnahmen überprüfen die Ärzte nach Abschluss der Therapie in regelmäßigen Abständen Ihren gesundheitlichen Zustand. Auf diese Weise können sie rechtzeitig feststellen, wenn ein Tumor erneut auftritt (Rezidiv), sich ein Zweittumor bildet oder Metastasen auftauchen. Denn trotz der Therapie kann es sein, dass
Krebszellen im Körper überlebt haben und die Krankheit noch einmal ausbricht. Da 90
Prozent der Rezidive in den ersten fünf Jahren nach der Therapie entstehen, finden die
Nachsorgeuntersuchungen anfangs besonders häufig statt, später dann seltener. Insgesamt sollten sie über einen Zeitraum von zehn Jahren beibehalten werden.
Wie beantrage ich eine Rehabilitation und wer bezahlt die Maßnahme?
Die Rehabilitation wird bei der Krankenkasse, bei der Rentenversicherung oder beim Sozial­
amt beantragt. Die Kostenträger bewilligen die Maßnahmen grundsätzlich für drei Wochen. Ist
eine Verlängerung medizinisch notwendig, kann auch ein längerer Zeitraum gestattet werden.
Gesetzlich Versicherte können sich von den zentralen Reha-Servicestellen über die Angebote
beraten lassen. Ein Verzeichnis finden Sie hier: www.reha-servicestellen.de
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Leben mit der Erkrankung
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Adjuvante Immuntherapie
TumorfreienPatientenmithohemRisikofürMetastasenbietenÄrztehäufigeineadjuvante
ImmuntherapiemitInterferonalphaan.DieserkörpereigeneBotenstoffistfürdieImmunab­
wehrzuständig:BestimmteZellenimOrganismusbildenInterferonealsReaktionaufViren,
BakterienundFremdstoffe,aberauchaufKrebszellen.ImRahmenderBehandlungsetzendie
ÄrzteeinekünstlichhergestellteVariantedavonein.DiezusätzlichenDosenInterferonalpha
sollen das Immunsystem im Kampf gegen Tumorzellen unterstützen. Es gibt zwei Möglich­
keitenderBehandlungmitInterferonalpha:DerArztverabreichtesIhnenindieVene(intra­
venös)oderSiespritzenessichselbstunterdieHaut(subkutan).Studienzeigen,dassdiese
TherapieguteErfolgeerzielt.ObsiefürSiegeeignetist,besprichtIhrArztmitIhnen.
In welchem Rhythmus Sie die Nachsorge in Anspruch nehmen, hängt vom Stadium Ihrer Erkrankung und der Therapie ab. Im Rahmen dieser Kontrollen wird sich der Arzt
ausführlich mit Ihnen über Ihr körperliches und seelisches Befinden unterhalten, Sie
nach Auffälligkeiten fragen und Sie anschließend untersuchen. Nehmen Sie die Nachsorgetermine ernst: Über die Hälfte der Rückfälle bei Melanompatienten werden bei der
Anamnese und der körperlichen Untersuchung entdeckt. Bei Beschwerden oder sonstigen Verdachtsmomenten sollten Sie Ihren Arzt natürlich schon vor dem nächsten Nachsorgetermin kontaktieren. Ein wichtiger Aspekt ist außerdem, dass Sie Ihren Körper
selbst regelmäßig untersuchen. Für Patienten, die bereits ein malignes Melanom hatten,
besteht nämlich ein erhöhtes Risiko, ein weiteres zu entwickeln.
Empfohlene Nachsorgeuntersuchungen (Intervalle in Monaten)
Stadium/
Tumordicke
körperliche
Untersuchung
1.­5.Jahr
körperliche
Untersuchung
6.­10.Jahr
Lymphknoten­
Sonografie
1.­5.Jahr
Blut­
untersuchung
1.­5.Jahr
bildgebende
Untersuchung
1.­5.Jahr
I/ ≤ 1mm
6
12
keine
keine
keine
I, II/ > 1mm
3
6­12
6
3­6
keine
III
3
6
3­6
3­6
6
IV
individuell
individuell
individuell
individuell
individuell
Modifiziert nach: Tumoren der Haut. Grundlagen, Diagnostik und Therapie in der dermatologischen Onkologie. Hg. v. Rolf-Markus
Szeimies, Axel Hauschild, Claus Garbe, Roland Kaufmann u. Michael Landthaler. Stuttgart 2010.
LebenmitderErkrankung
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„Die Nachsorge ist Ihre
Lebensversicherung“
Dr. Carmen Loquai rät Patienten, die
Termine gewissenhaft wahrzunehmen
Dr. Carmen Loquai leitet das
Hautkrebszentrum RheinMain in Mainz.
Was sind die Aufgaben der
In welchen zeitlichen Abschnitten
Nachsorge?
finden die Termine statt?
Ziel ist es, möglichst frühzeitig zu erken-
Je nach Stadium in Abständen zwischen
nen, ob die Krankheit wieder auftritt – der
drei Monaten und einem Jahr. Insgesamt
Tumor also erneut zu wachsen beginnt
empfehlen wir eine Nachsorge über zehn
oder ob die Erkrankung fortschreitet. Da
Jahre, wobei die ersten fünf besonders in-
Patienten, die einmal an einem malignen
tensiv gestaltet werden. Für manche Pati-
Melanom erkrankt waren, ein erhöhtes Ri-
enten kann es sinnvoll sein, ein Leben lang
siko haben, noch einmal ein Melanom zu
einmal jährlich zur Nachsorge zu gehen.
entwickeln, schauen wir zudem nach Melanomvorläufern und Zweitmelanomen.
Warum ist die Nachsorge in den
ersten fünf Jahren besonders engma­
Gehört zur Nachsorge nur die regel­
schig geknüpft?
mäßige Untersuchung der Haut oder
In diesem Zeitraum treten 90 Prozent der
zählen weitere Elemente dazu?
Metastasen auf. Das Risiko, tatsächlich
90 Prozent der Rück­
Aufgabe einer umfassenden Nachsorge ist
einen Rückfall zu erleiden, ist abhängig
fälle passieren in den
auch, Begleit- oder Folgeerkrankungen
vom Tumorstadium: So liegt die Überle-
ersten fünf Jahren.
festzustellen sowie Patienten bei körper-
benswahrscheinlichkeit für die nächsten
lichen und psychosozialen Problemen zu
fünf Jahre im Stadium IIIB/C, das heißt
helfen und sie dabei zu unterstützen, mit
bei Patienten mit sogenannten Satelliten-,
der Krankheit umzugehen. Darüber hin-
In-transit- oder auch Lymphknotenmeta-
aus führen nachsorgende Ärzte adjuvante
stasen, zwischen 40 und 60 Prozent.
Therapien durch und überwachen deren
46
Verlauf. Auf adjuvante Therapien greifen
Was ist grundsätzlich Bestandteil der
wir nach operativer Entfernung des Tu-
Nachsorge?
mors zurück, wenn ein erhöhtes Risiko
Bei jedem Termin untersuchen wir den
besteht, dass noch Krebszellen im Körper
gesamten Körper des Patienten gründlich
vorhanden sind. Zu guter Letzt dokumen-
und forschen nach auffälligen Pigment-
tieren wir den Krankheitsverlauf.
malen. Dann tasten wir die ursprüngliche
Leben mit der Erkrankung
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Tumorposition, das Lymphabflussgebiet
Wenn möglich, schneiden wir den be-
und den dazugehörigen Lymphknoten auf
troffenen Bereich immer heraus. Geht
Knoten ab, um zu erkennen, ob sich dort
das nicht mehr, weil sich beispielsweise
ein Rezidiv gebildet hat: War der Tumor
mehrere Metastasen in Lunge, Leber und
zum Beispiel am Unterschenkel, betasten
Gehirn gebildet haben, erarbeiten wir ge-
wir das Bein bis zur Leiste und die Lymph-
meinsam ein Therapiekonzept.
knoten in der Leistenregion.
Welcher Arzt ist für die Nachsorge
Raten Sie Patienten dazu, sich selbst
zuständig?
zu untersuchen?
Dermatologen oder Hausärzte, die ein
Viele Rezidive werden
Unbedingt, denn viele Rezidive werden
Melanom feststellen, überweisen ihre Pa-
von den Patienten
von den Betroffenen selbst erkannt. Ein-
tienten in der Regel in ein Hautkrebszen-
selbst erkannt.
mal monatlich sollten die Patienten ihre
trum. Die Nachsorge wird dann koopera-
Haut nach der ABCDE-Regel begutach-
tiv gestaltet: Patienten in frühen Stadien
ten. Wichtig ist, keine Region zu vergessen,
nehmen die Termine überwiegend bei
etwa die Zwischenfinger- und Zwischen-
niedergelassenen Dermatologen wahr. Be-
zehenräume, den Genitalbereich oder die
troffene höherer Stadien gehen eher in die
Schleimhaut im Mund. Außerdem sollten
Klinik, da sie mehr apparative Untersu-
sich die Betroffenen ihre Tumornarbe und
chungen benötigen und intensiver über-
das Lymphabflussgebiet genau ansehen
wacht werden müssen.
und abtasten.
Gibt es eine Impfung, um einem
Kommen neben dem körperlichen
neuen Melanom vorzubeugen?
Check-up noch weitere Verfahren
Bislang gibt es keinen Wirkstoff, der die-
zum Einsatz?
sen Zweck erfüllt. Viele Forschungsansätze
Abhängig vom Stadium können ein
beschäftigen sich jedoch mit Impfthera­
Lymphknoten-Ultraschall
pien. Derzeit werden Patienten nur inner-
und
andere
bildgebende Untersuchungen wie CT,
halb klinischer Studien geimpft.
MRT oder PET-CT folgen. Außerdem
kontrollieren wir den Tumormarker im
Warum sollten Patienten ihre
Blut. Dessen Anstieg kann Hinweise auf
Nachsorgetermine auf jeden Fall
einen Rückfall liefern.
wahrnehmen?
Je früher ein Rezidiv erkannt wird, desto
Die Krankenkassen
Wenn der Arzt etwas Auffälliges ent­
eher besteht die Chance auf Heilung. Wir
übernehmen die
deckt hat, was passiert dann?
sagen den Patienten: Behalten Sie Ihren
Kosten der
Finden wir einen veränderten Fleck oder
Körper im Blick und gehen Sie regelmäßig
Nachsorge.
ertasten einen Knoten, versuchen wir,
zur Nachsorge – das ist Ihre Lebensver-
mehr darüber zu erfahren. Das erste Ziel
sicherung. Außerdem werden die Kosten
ist, einen Tumor komplett zu entfernen.
von den Krankenkassen übernommen.
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Familiäre und
fachliche Unterstützung
Die Krankheit ansprechen und Hilfe annehmen
Eine Krebsdiagnose mit all ihren möglichen Konsequenzen zu akzeptieren fällt niemandem leicht. Besonders schwierig ist dies jedoch für jüngere Menschen, die mitten im
Leben stehen, einen Beruf ausüben, Familie haben. Neben dem Gefühlschaos und dem
Versuch, sich mit der neuen Situation zu arrangieren, entsteht irgendwann das Bedürfnis
oder die Notwendigkeit, mit den eigenen Kindern über die Krebserkrankung zu sprechen. Auch wenn es einen geeigneten Moment dafür vermutlich nicht gibt, kann es ein
erster Einstieg sein, die Kinder zu fragen, was sie derzeit beobachten. Die Kleinen bemerken nämlich häufig ganz genau, wenn etwas nicht stimmt, und fragen sich vielleicht,
warum Papa nicht zur Arbeit geht oder Mama in letzter Zeit so oft weint.
Ein zaghaftes Herantasten an die Wahrheit ist daher sicherlich sinnvoller als vollkom-
Kinder bemerken
menes Schweigen: Denn verheimlichen können Eltern die Krankheit ohnehin nicht.
meist ganz genau,
Kinder spüren Veränderungen in der Familie und wollen Bescheid wissen: Während für
wenn etwas nicht
ein Kind zunächst der Hinweis ausreicht, dass der Papa krank ist und nicht mehr so viel
stimmt.
mit ihm toben kann, möchte ein älteres Kind mitunter schon konkreter erfahren, was
eigentlich los ist. Wie bei Erwachsenen ist das Informationsbedürfnis unterschiedlich
stark ausgeprägt. Dennoch sollte der Nachwuchs so viel erfahren dürfen, wie er möchte.
Kinder sehen mit ihrem Herzen und können leicht erklären, wer traurig wirkt und was
gerade schlimm ist. Sie sind dabei jedoch nicht so hoffnungslos verzweifelt wie mancher Erwachsene. Trotzdem kann die Angst, einmal ohne Mama oder Papa zu sein, sie
schlichtweg überwältigen – selbst wenn die Krebserkrankung gar nicht lebensbedrohlich
ist. Um diesbezüglich für ihre Sicherheit zu sorgen, ist es ratsam, einen Psychologen hinzuzuziehen, der die Situation mit dem Kind oder der gesamten Familie bespricht. Wenn
der Betroffene geheilt ist und der Alltag wieder in geordneteren Bahnen verläuft, kann er
der Familie helfen, die belastende Phase und das Geschehene zu verarbeiten.
Nicht nur die Kinder, auch der Lebenspartner oder enge Freunde haben mit ihren Emotionen zu kämpfen. Einerseits möchten sie ihre Liebsten unterstützen, andererseits sind
sie selbst psychisch belastet. Hier gilt es, einen Mittelweg zu finden, um dem anderen
zu helfen, die eigene Person aber nicht zu überfordern. Doch Ehen und freundschaftliche Beziehungen sind eingespielt und funktionieren häufig nach Mustern, in denen
jeder eine Rolle innehat: erkrankte Frauen, die nur an die Sorgen ihres Partners denken,
männliche Patienten, die sich völlig abschotten, Betroffene, die alles bis ins Kleinste
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So können Angehörige den Patienten unterstützen
Jeder Mensch geht mit einer Krankheit anders um und diese Individualität sollten Sie sich und
allen anderen zugestehen. Es bedeutet beispielsweise auch, dass das Bedürfnis, sich zu in­
formieren, mal stärker, mal schwächer ausgeprägt sein kann – sowohl aufseiten der Patienten
als auch bei den Angehörigen. Besonders wichtig ist es jedoch für Patienten, mit ihren Sorgen
und Ängsten nicht allein zu sein. Signalisieren Sie deshalb Ihre Gesprächsbereitschaft. Über
den Zeitpunkt sollten allerdings die Erkrankten entscheiden. In bestimmten Phasen möchten
sie vielleicht über die Krankheit sprechen, in anderen lieber abgelenkt werden. Wenn es sich
anbietet, fragen Sie einfach direkt nach: „Wie kann ich dir im Moment helfen? Was brauchst
du?“ So vermeiden Sie Missverständnisse. Seien Sie als Familienmitglied oder Freund außer­
dem ehrlich zu sich selbst: Wenn Sie den Eindruck haben, der Lage nicht mehr gewachsen
zu sein, bitten Sie um Hilfe. Sprechen Sie mit anderen über Ihre Gefühle oder holen Sie sich
professionellen Rat, etwa bei einem Psycho-Onkologen.
Experten
ausdiskutieren möchten, oder Angehörige, die den Patienten mit Informationsmaterial
plädieren für
überhäufen. Diese individuellen Bedürfnisse sollten formuliert werden: Experten plädie-
klare Aussprachen
ren hier für klare Aussprachen zwischen den Beteiligten – und sei es, dass ein Mediziner
zwischen den
oder Psychologe dazugebeten wird, um ein Gespräch in Gang zu bringen. In der Regel ist
Beteiligten.
der behandelnde Arzt der erste Ansprechpartner, an den sich Patienten mit ihren Fragen
wenden können.
Ergänzend dazu leisten Psycho-Onkologen Krebspatienten und deren Angehörigen
Hilfe, die Krankheit zu bewältigen. Psycho-Onkologen sind beispielsweise Ärzte oder
Psychotherapeuten, die eine Zusatzausbildung absolviert und gelernt haben, wie man
krebskranke Menschen begleitet. Während Mediziner sich schwerpunktmäßig um die
Therapie der Patienten kümmern, beschäftigen sich Psycho-Onkologen mit den seelischen Auswirkungen der Krankheit. Nehmen Patienten die Hilfe in Anspruch, begleitet
der Psycho-Onkologe sie ab der Diagnose und beschreitet mit ihnen den weiteren Weg.
Sie sind an der Seite der Betroffenen, wenn diese die Diagnose verarbeiten und die Therapie überstehen müssen. Gemeinsam entwickeln sie mit dem Patienten eine Strategie,
die körperlichen und seelischen Belastungen der Krankheit zu ertragen. Psycho-Onkologe, Betroffener und auch Angehöriger diskutieren offene Fragen und sprechen über
Angst, Wut, Hilflosigkeit oder den Tod – je nachdem, was den Patienten oder seine Angehörigen gerade bewegt. Natürlich ist der Wunsch des Betroffenen zu akzeptieren, inwieweit er andere Menschen einbinden möchte. Dennoch ist es entscheidend, ihn davon
zu überzeugen, dass er Hilfe und Unterstützung in seinem eigenen Umfeld braucht.
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Zeit zum Leben
Umgang mit Trauer und Angst
Obgleich die Medizin immer wieder Fortschritte erzielt, müssen einige Krebspatienten
erfahren, dass sie trotzdem unheilbar krank sind. „Zeit“ bekommt nun eine ganz neue
Bedeutung: Menschen, die wissen, dass sie sterben werden, sind zutiefst verunsichert
und beschäftigen sich mit Fragen wie: Wie viel Zeit bleibt mir? Werde ich Schmerzen
haben? Womit möchte ich abschließen? Die Gefühle zuzulassen gibt den Betroffenen die
Möglichkeit, sich mit dem Leben zu befassen, das sie zurücklassen, und mit der Zeit, die
ihnen bleibt. So kann diese letzte Phase ein Rückblick auf das eigene Leben sein, der von
großer Ehrlichkeit und Intensität geprägt ist. Eine Zeit, in der Sie Dinge klären können,
Teilen Sie Ihren
die Ihnen am Herzen liegen. Wichtig ist, dass Sie versuchen, mit sich und den Menschen,
Angehörigen mit,
die Ihnen nahestehen, ins Reine zu kommen. Nehmen Sie sich dabei in Ihren Gedanken
was Sie möchten
und Gefühlen nicht zurück: Teilen Sie sich Ihrer Familie und Ihren Freunden mit. Auf
und was nicht.
diese Weise räumen Sie Missverständnisse aus und vermeiden falsche Rücksichtnahme.
Den Tod zu akzeptieren und ihm ruhig entgegenzusehen ist wohl die schwerste Aufgabe
im Leben. Darum findet jeder seine eigenen Antworten auf die letzten Fragen. Die Vorstellung davon, wie man sterben möchte, hängt auch stark mit den persönlichen Werten,
der Weltanschauung und dem Glauben zusammen. Aus dem Grund ist es wichtig, dass
Sie die Frage, wie Sie sterben möchten, mit vertrauten Menschen besprechen. Scheuen
Sie sich nicht, Ihren Angehörigen und Freunden ehrlich zu sagen, was Sie sich wünschen.
Sie helfen so nicht nur sich selbst, sondern auch den Menschen, die Ihnen nahestehen.
Wie Angehörige den Patienten auf seinem letzten Weg begleiten können
Die Eindringlichkeit, mit der sich Krebspatienten manchmal mit ihrem Tod auseinandersetzen,
können Familie und Freunde nur selten teilen. Wenn Sie jedoch den Diskussionen aus dem
Weg gehen, vernachlässigen Sie mitunter die Bedürfnisse des Betroffenen. Denn oft ist es die
Sorge, anderen zur Last zu fallen, die Patienten davon abhält, über ihre Wünsche zu sprechen.
Deshalb ist es gut, wenn Sie für diese Fragen zu einem geeigneten Zeitpunkt erreichbar sind.
So können Sie miteinander lernen, den Abschied zu leben und die Angst vor dem Sterben zu verringern. Gefühle wie Ohnmacht, Zorn, Trauer und Angst sind dabei ganz normal. Sie dürfen
Ihre Empfindungen auch dem Betroffenen gegenüber zeigen. Nichts schadet mehr, als aus
falscher Rücksichtnahme Gefühle voreinander zu verbergen. Denn nur ehrliche Gespräche
und die gemeinsame Trauer lassen die letzte Lebensphase des Kranken zu einem verbinden­
den Erlebnis werden, das Ihnen helfen wird, den Tod des geliebten Menschen zu verarbeiten.
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Anhang
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Hilfreiche Adressen
Allgemein
Deutsche Krebshilfe e. V.
Tumorzentrum Ludwig Heilmeyer
Buschstraße 32
Universitätsklinikum Freiburg
53113 Bonn
Krebshotline: 0761 / 270 60 600
Telefon: 0228 / 7 29 90 - 0
(Mo u. Fr von 10-13 Uhr, Di u. Do von 13-17 Uhr)
Fax: 0228 / 7 29 90 - 11
Psychologischer Dienst:
E-Mail: [email protected]
0761 / 270 - 73 900 oder - 72 840 oder - 71 520
www.krebshilfe.de
E-Mail: [email protected]
www.tumorzentrum-freiburg.de
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
Deutsche Tumorzentren im Internet
14057 Berlin
www.tumorzentrum-freiburg.de/patientenportal/
Telefon: 030 / 32 29 329 - 0
krebs-webweiser.html
Fax: 030 / 32 29 329 - 66
E-Mail: [email protected]
Arbeitsgemeinschaft Deutscher
www.krebsgesellschaft.de
Tumorzentren e. V. (ADT)
Kuno-Fischer-Straße 8
Krebsinformationsdienst (KID) am Deutschen
14057 Berlin
Krebsforschungszentrum Heidelberg
Telefon: 030 / 322 93 29 - 82
Im Neuenheimer Feld 280
Fax: 030 / 322 93 29 - 83
69120 Heidelberg
E-Mail: [email protected]
Krebstelefon: 0800 / 420 30 40
www.tumorzentren.de
(täglich von 8-20 Uhr)
Rauchertelefon für Krebspatienten: 06221 / 42 42 24
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie
(Mo-Fr von 14-17 Uhr; bietet auch eine Liste mit
(PSO) in der Deutschen Krebsgesellschaft e. V.
psychosozialen Beratungsstellen)
Sprecherin: Prof. Dr. Susanne Singer
E-Mail: [email protected]
Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie
www.krebsinformation.de
und Informatik, Universitätsmedizin Mainz
Obere Zahlbacher Str. 69
Internet-Krebs-Kompass der Volker Karl
55131 Mainz
Oehlrich-Gesellschaft e. V.
Telefon: 06131 / 175 835
Eisenacher Straße 8
E-Mail: [email protected]
64560 Riedstadt
www.pso-ag.de
www.krebs-kompass.de
DermIS – Dermatology Information System
Dermatologie-Informationsdienst in sieben Sprachen
www.dermis.net
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Hilfreiche Adressen
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Selbsthilfe
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für
INKA – Informationsnetz für Krebspatienten
Psychosoziale Onkologie e. V. (dapo)
und Angehörige
Ludwigstraße 65
Reuchlinstraße 10-11
67059 Ludwigshafen
10553 Berlin
Telefon: 0700 / 20 00 66 66 (Mo-Fr von 9-18 Uhr)
Telefon: 030 / 32 51 36 30
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
www.dapo-ev.de
www.inkanet.de
Verein zur Bekämpfung des Hautkrebses e. V.
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur
der Universitäts-Hautklinik Tübingen
Anregung und Unterstützung
Liebermeisterstraße 20
von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
72076 Tübingen
Datenbank von Selbsthilfegruppen in
Telefon: 07071 / 29 83 768
ganz Deutschland
E-Mail: [email protected]
Otto-Suhr-Allee 115
www.hautkrebs.de
10585 Berlin
Telefon: 030 / 31 01 89 - 60
Deutsche Hautkrebsstiftung
Fax: 030 / 31 01 89 - 70
Sekretariat: Dr. Patricia Voelkel
E-Mail: [email protected]
Universitäts-Hautklinik
www.nakos.de
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt am Main
Selbsthilfe Hautkrebs
Telefon: 069 / 63 01 53 11
Unabhängige Selbsthilfegruppe für
E-Mail: [email protected]
von Hautkrebs Betroffene und Angehörige
www. hautkrebsstiftung.de
www.selbsthilfe-hautkrebs.de
Onkologisches Patientenseminar
Bundesverband der
Berlin-Brandenburg e. V. (OPS)
Organtransplantierten e. V.
Gemeinnütziger Verein Selbsthilfe Krebs
Paul-Rücker-Straße 20-22
Universitätsklinikum Charité
47059 Duisburg
Campus Virchow-Klinikum
Telefon: 0203 / 44 20 10
Augustenburger Platz 1
Fax: 0203 / 44 21 27
13353 Berlin
E-Mail: [email protected]
Beratungstelefon: 030 / 450 578 316
www.bdo-ev.de
E-Mail: [email protected]
http://ops.charite.de
Hilfreiche Adressen
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Hilfreiche Adressen
Sport
Schmerzen
Deutscher Olympischer Sportbund
Deutsche Schmerzhilfe e. V.
Adressen der jeweiligen Landessportbünde mit
Sietwende 20
weiterführenden Informationen zum Thema Sport
21720 Grünendeich
nach Krebs sowie Anlaufstellen
Telefon: 04142 / 81 04 - 34
Otto-Fleck-Schneise 12
Fax: 04142 / 81 04 - 35
60528 Frankfurt am Main
E-Mail: [email protected]
Telefon: 069 / 67 000
www.lagh-hamburg.de/schmerzhilfe.html
Fax: 069 / 67 49 06
E-Mail: [email protected]
FORUM SCHMERZ
www.dosb.de
im Deutschen Grünen Kreuz e. V.
Nikolaistraße 3
35037 Marburg
Finanzielle Hilfen
E-Mail: [email protected]
www.forum-schmerz.de
Härtefonds der Deutschen Krebshilfe e. V.
Buschstraße 32
Deutsche Schmerzliga e. V.
53113 Bonn
Adenauerallee 18
Telefon: 0228 / 72 990 - 94
61440 Oberursel
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0700 / 375 375 - 375
www.krebshilfe.de/haertefonds.html
Fax: 0700 / 375 375 - 38
(Mo-Fr von 9-12 Uhr)
Hans Rosenthal-Stiftung
E-Mail: [email protected]
Schnelle Hilfe in akuter Not e. V.
www.schmerzliga.de
Postfach 450404
12174 Berlin
Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.
Telefon: 030 / 77 24 355
Alt-Moabit 101 b
Fax: 030 / 77 24 451
10559 Berlin
E-Mail: [email protected]
Telefon: 030 / 39 40 96 89-0
www.hans-rosenthal-stiftung.de
Fax: 030 / 39 40 96 89-9
E-Mail: [email protected]
Marianne Strauß Stiftung
www.dgss.org
Oettingenstraße 22
80538 München
Telefon: 089 / 29 49 67
E-Mail: [email protected]
www.msshilft.de
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Hilfreiche Adressen
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Soziale Fragen
Hospiz
Deutsche Rentenversicherung Bund
Deutsche Stiftung Patientenschutz
vormals Bundesversicherungsanstalt für
Europaplatz 7
Angestellte (BfA)
44269 Dortmund
Informationen zu Rente, Rentenrecht und
Telefon: 0231 / 73 80 73 - 0
Rehabilitation
Fax: 0231 / 73 80 73 - 1
10704 Berlin
www.hospize.de
Servicetelefon: 0800 / 10 00 480 70
Fax: 030 / 865 - 27 240
Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e. V.
(Mo-Do von 7.30-19.30 Uhr, Fr von 7.30-15.30 Uhr)
Aachener Straße 5
E-Mail: [email protected]
10713 Berlin
www.drv-bund.de
Telefon: 030 / 82 00 758 - 0
Fax: 030 / 82 00 758 - 13
Theodor Springmann Stiftung
E-Mail: [email protected]
Datenbank mit Informationen und Links zu
www.dhpv.de
sozialrechtlichen und sozialen Fragen sowie
Patiententelefon
Reuchlinstraße 10-11
Vorsorge
10553 Berlin
Telefon: 030 / 44 02 40 - 79
Arbeitsgemeinschaft Dermatologische
(Mo-Do von 10-14 Uhr)
Prävention e. V. (ADP)
E-Mail: [email protected]
Cremon 11
www.patiententelefon.de
20457 Hamburg
Telefon: 040 / 20 91 3 - 160
Fax: 040 / 20 91 3 - 161
Palliativmedizin
E-Mail: [email protected]
www.unserehaut.de
Deutsche Gesellschaft für
Palliativmedizin e. V.
Hautkrebs-Screening
Aachener Straße 5
Cremon 11
10713 Berlin
20457 Hamburg
Telefon: 030 / 81 82 68 85
Telefon: 040 / 20 91 3 - 160
Fax: 030 / 81 82 67 76
Fax: 040 / 20 91 3 - 161
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
www.dgpalliativmedizin.de
www.hautkrebs-screening.de
Hilfreiche Adressen
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Unsere Experten
Klinik und Poliklinik für
Prof. Dr. med. Carola Berking, Fachärztin für Haut- und Geschlechts­
Dermatologie und Allergologie
krankheiten, arbeitet als Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Der-
Ludwig-Maximilians-Universität
matologie und Allergologie der Universität München. Sie führt die Zusatz-
München
bezeichnungen Allergologie und Medikamentöse Tumortherapie. Seit 2001
Frauenlobstr. 9-11
leitet sie mehrere klinische Studien im Bereich malignes Melanom, Lym-
80337 München
phom, aktinische Keratosen und Basalzellkarzinom. Prof. Carola Berking
ist unter anderem Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) und trägt den Dermato-Onkologie-Forschungspreis der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung e. V. (ADF).
Klinik und Poliklinik für
Privatdozent Dr. med. Christian Kunte, Facharzt für Haut- und Ge-
Dermatologie und Allergologie
schlechtskrankheiten, Zusatzbezeichnung Allergologie, ist seit Abschluss
Ludwig-Maximilians-Universität
seines Studiums an der Klinik für Dermatologie und Allergologie der LMU
München
und des Städtischen Krankenhauses München tätig. Er ist Leitender Ober-
Frauenlobstr. 9-11
arzt und führt den operativen Bereich. Dr. Christian Kunte ist unter an-
80337 München
derem Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie
(DGDC) und sitzt als deren Vertreter in der Kommission Qualitätssicherung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Er trägt den
Georg-Heberer-Award, die derzeit höchste Auszeichnung für chirurgische
Forschung in Deutschland.
Hautklinik und Poliklinik
Dr. med. Carmen Loquai ist Fachärztin für Dermatologie und Venerologie
Universitätsmedizin
der Johannes-
mit den Zusatzbezeichnungen Medikamentöse Tumortherapie und Palli-
Gutenberg-Universität Mainz
ativmedizin, Fachkunde Dermatologische Strahlentherapie. Die Oberärz-
Langenbeckstr. 1
tin der Hautklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz leitet seit
55131 Mainz
2009 das dortige nach DIN EN ISO 9001:2008 und den Empfehlungen der
Deutschen Krebsgesellschaft e. V. zertifizierte Hautkrebszentrum RheinMain. Darüber hinaus spricht Dr. Carmen Loquai seit 2007 für das Komitee
Supportivtherapie der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie
(ADO). Als dessen Vertreterin ist sie in nationalen und internationalen
Fachgesellschaften und Gremien an den Neuerungen und Entscheidungsprozessen in der Dermatoonkologie, einschließlich Leitlinienarbeit, direkt
beteiligt.
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Unsere Experten
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Prof. Dr. med. Dorothée Nashan ist Fachärztin für Haut- und Geschlechts-
Hautklinik im Klinikum
krankheiten und verfügt über die Zusatzbezeichnungen Allergologie, Phle-
Dortmund
bologie, Umweltmedizin, Medikamentöse Tumortherapie und Palliativ-
Beurhausstraße 40
medizin. Seit Herbst 2011 ist sie Direktorin der Hautklinik am Klinikum
44137 Dortmund
Dortmund, zuvor verantwortete sie als Leitende Oberärztin das Hauttumorzentrum der Universitäts-Hautklinik Freiburg, das einen psycho-onkologischen Schwerpunkt hat. Für ein Interventionsprogramm, welches sich
speziell an Melanompatienten richtet, erhielt sie zusammen mit Dr. Katrin
Reuter den Helmut-Wölte-Preis für Psychoonkologie.
Prof. Dr. med. Rudolf Stadler, Facharzt für Dermatologie und Venerologie,
Hautklinik im Johannes
ist Chefarzt der Hautklinik am Johannes Wesling Klinikum Minden, dem
Wesling Klinikum Minden
akademischen Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover.
Hans-Nolte-Straße 1
Seit 2011 steht er der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) als
32429 Minden
Präsident vor und setzt sich dafür ein, die Hautmedizin in Deutschland erfolgreich weiterzuentwickeln. Prof. Rudolf Stadler ist darüber hinaus Präsident der Lymphomgruppe (Leukämien der Haut) der EORTC (Europäische
Krebsgesellschaft) und von Gründungsbeginn Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO).
Privatdozent Dr. med. Jochen Utikal ist Facharzt für Dermatologie und
Klinische Kooperationseinheit
Venerologie mit den Zusatzbezeichnungen Medikamentöse Tumortherapie
Dermatoonkologie
und Allergologie. Als Oberarzt arbeitet er an der Klinik für Dermatologie,
Klinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Mannheim, Rup-
Venerologie und Allergologie
recht-Karls-Universität Heidelberg. Seit 2009 ist Dr. Jochen Utikal ärztlicher
Universitätsmedizin Mannheim
Koordinator des Hauttumorzentrums Mannheim. Die Klinische Koopera-
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
tionseinheit Dermatoonkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums
68167 Mannheim
und der Medizinischen Fakultät Mannheim leitet er seit 2011. Der Dermatologe lehrt an dieser Fakultät und ist Träger diverser Forschungspreise.
Unsere Experten
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Glossar
A
B, C
ABCDE-Regel
Basalzellkarzinom/Basaliom
hilft dabei, Pigmentmale von malignen Melanomen
weiße Hautkrebsart, die in den Basalzellen der
abzugrenzen: A = Asymmetrie, B = Begrenzung,
Oberhaut entsteht und zwar an Hautpartien, die viel
C = Colour (Farbe), D = Durchmesser,
Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, beispielsweise am
E = Erhabenheit.
Kopf. Das Basalzellkarzinom bildet keine Metastasen.
Abdomen-Sonografie
Bestrahlung/Radiotherapie/Strahlentherapie
bildgebendes Verfahren, bei dem der Arzt den
Behandlung, bei der eine bestimmte Hautpartie des
Bauchraum mit einem Ultraschallgerät von außen
Patienten mit energiereichen elektromagnetischen
untersucht.
Wellen bestrahlt wird. Sie zerstören die Erbsubstanz
der Krebszellen, die dann absterben.
adjuvante Therapie
Behandlung, die eine zuvor durchgeführte Ope-
bildgebende Verfahren
ration unterstützt oder ergänzt, beispielsweise die
Untersuchungsmethoden, beispielsweise Ultraschall,
Immuntherapie.
Röntgen und Magnet-Resonanz-Tomografie, mit
deren Hilfe Ärzte Aufnahmen des Körperinneren
akrolentiginöses Melanom
erstellen.
seltene Form des Melanoms, das unter den Fuß- und
Fingernägeln, Handinnenflächen oder Fußsohlen
Biopsie
auftritt.
Entnahme einer Gewebeprobe.
Anamnese
BRAF
Gespräch zwischen Arzt und Patient über dessen
Protein, das zur Familie der RAF-Kinasen gehört. Sie
gesundheitliche Vorgeschichte und den bisherigen
sind innerhalb von Zellen für die Signalübertragung
Verlauf seiner Erkrankung.
zuständig und haben Einfluss auf das Zellwachstum.
Wenn das BRAF-Gen mutiert ist, kommt es zu exzes-
Auflichtmikroskopie/Dermatoskopie
sivem Wachstum – ein Tumor kann entstehen.
Untersuchungsmethode, bei der der Arzt sich eine
auffällige Hautpartie mit dem Dermatoskop an-
Chemotherapie
schaut. Damit kann er auch die tieferen Schichten der
medikamentöses Therapieverfahren, das im ganzen
Haut begutachten.
Körper (systemisch) wirkt und die Vermehrung von
Krebszellen hemmen soll. Erhält der Patient per Ta­
axilliär
blette oder Infusion.
in der Achsel.
Computertomografie (CT)
Röntgenuntersuchung, die Querschnittbilder des
Körpers liefert.
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Glossar
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D, E, F, G, H
I, K
Dermatologe
Immuntherapie
Hautarzt.
adjuvante Therapiemethode, etwa mit dem Botenstoff Interferon alpha. Die Substanz soll das Immun-
Diagnose
system dazu anregen, verbliebene Tumorzellen zu
Feststellung einer Krankheit und gegebenenfalls ihrer
bekämpfen. Wird in die Vene (intravenös) oder unter
Ursache.
die Haut (subkutan) gespritzt.
Exzisionsbiopsie
inguinal
komplette Entfernung auffälligen Gewebes mit an-
in der Leiste.
schließender feingeweblicher Untersuchung.
Interferon alpha
Fatigue-Syndrom
Botenstoff, den der Körper als Abwehrreaktion auf
Nebenwirkung medikamentöser Krebsbehandlun-
Viren und Krebszellen bildet. Kommt als künstlich
gen, vor allem der Chemotherapie. Die Symptome
hergestellte Variante bei der Immuntherapie zum
sind beispielsweise Müdigkeit, Abgeschlagenheit und
Einsatz und wird gespritzt.
Appetitlosigkeit.
In-transit-Metastasen
Fernmetastasen
Diese Metastasen befinden sich zwischen dem Tumor
Tumorzellen, die in andere Organe, in die Knochen
und der nächstgelegenen Lymphknotenstation.
oder ins zentrale Nervensystem (Gehirn) gewandert
sind und sich dort angesiedelt haben.
Invasionslevel nach Clark
beschreibt, wie tief das Melanom in die Haut ein-
Gentest
gedrungen ist; wird für die TNM-Klassifizierung
spezielles Testverfahren mit dem Ziel, das Erbgut zu
genutzt.
analysieren. Damit können Ärzte zum Beispiel herausfinden, ob das BRAF-Gen in den Krebszellen eines
Karzinom
Patienten mutiert ist. Dies trifft auf etwa 50 Prozent
bösartiger Tumor.
der Patienten zu. Sie profitieren von der neuen Therapie mit dem Signal-Blocker.
Keratoakanthom
schnell wachsender, gutartiger Hauttumor, der vor
Hautkrebs-Screening
allem an Hautpartien auftritt, die vermehrt UV-
Früherkennungsmaßnahmen, um den Körper auf
Strahlung ausgesetzt sind.
Anzeichen von Hautkrebs zu untersuchen.
Kombinationschemotherapie
Chemotherapie mit einer Kombination mehrerer
Medikamente.
Glossar
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61
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Glossar
K
kurative Therapie
Lymphknotenszintigrafie
Behandlung mit dem Ziel, den Patienten zu heilen.
Untersuchung, mit der Ärzte die Lage des Wächterlymphknotens aufspüren. Dafür wird dem Patienten
eine leicht radioaktive Substanz – oft auch zusätzlich
L
blaue Farbe – in die Nähe des Tumors verabreicht.
Auf diese Weise können die Mediziner den Lymph-
Lederhaut/Dermis
strom verfolgen und den Wächterlymphknoten
zweite Hautschicht nach der Oberhaut. Die Leder-
ermitteln.
haut ist das Bindegewebe des Körpers. In ihr befinden
sich Blut- und Lymphgefäße, Schweiß-, Duft- und
Lymphödeme
Talgdrüsen sowie Haarwurzeln und Nervenfasern.
Schwellungen unter der Haut, bedingt durch angestaute Flüssigkeit (Lymphe) in den Lymphbahnen;
Lentigo-maligna-Melanom
mögliche Folge einer Lymphadenektomie.
seltene Form des Melanoms, das auf extrem sonnengeschädigten Hautpartien entsteht.
M
Lokalrezidiv
Wiederauftreten eines Tumors an der gleichen Stelle.
Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT),
Kernspintomografie
Lymphadenektomie/Lymphknotendissektion
bildgebendes Verfahren, das mittels starker Magnet-
operative Entfernung von Lymphknoten.
felder dreidimensionale Abbildungen des Körperinneren erstellt.
Lymphknoten
Als Teil der körpereigenen Abwehr filtern sie die Ge-
Makrometastasen
webeflüssigkeit (Lymphe) und vernichten Erreger so-
Absiedlungen des Tumors, die durch diagnostische
wie Fremdstoffe. Das Lymphsystem zieht sich durch
Verfahren wie Ultraschall sichtbar gemacht werden
den gesamten Körper. Jeder Lymphknoten ist dabei
können. Mikrometastasen dagegen sind nur durch
für eine bestimmte Körperregion zuständig und wird
mikroskopische Untersuchungen des Gewebes
dann als regionärer Lymphknoten bezeichnet.
erkennbar.
Lymphknoten-Sonografie
maligne
bildgebendes Verfahren, bei dem der Arzt die Lymph-
bösartig.
knoten mit einem Ultraschallgerät untersucht.
Melanom
bösartiger Tumor, der sich in den pigmentbildenden
Zellen der Haut (Melanozyten) bildet. Wird auch
schwarzer Hautkrebs genannt.
62
Glossar
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O, P
Melanozyten
Oberhaut/Epidermis
pigmentbildende Zellen in der Oberhaut. Wenn sich
In der Oberhaut, der äußeren Schicht des Körpers,
Melanozyten in bösartige Zellen umwandeln, entsteht
sitzen die pigmentbildenden Zellen, die Melanozyten.
ein malignes Melanom.
Außerdem besteht sie aus der Basalzellen- und der
Stachelzellenschicht.
Mikrometastasen
winzige Absiedlungen des Tumors, die in der Regel
palliative Therapie
nur durch mikroskopische Untersuchungen des
Maßnahmen, die die Beschwerden des Patienten
Gewebes erkennbar sind. Makrometastasen können
lindern sollen. Ziel ist nicht die Heilung, sondern
dagegen durch diagnostische Verfahren wie Ultra-
eine Verlängerung der Lebenszeit bei möglichst hoher
schall sichtbar gemacht werden.
Lebensqualität.
Monochemotherapie
Plattenepithelkarzinom/Spinaliom/
chemotherapeutische Behandlung mit einem einzi-
Stachelzellkarzinom
gen Wirkstoff. Bei der Kombichemotherapie kom-
weiße Hautkrebsart, die auf zu viel Sonneneinstrah-
men hingegen mehrere Wirkstoffe gleichzeitig zum
lung zurückgeht und vor allem im Gesicht auftritt.
Einsatz.
Das Plattenepithelkarzinom entsteht in der Oberhaut
und bildet nur selten Metastasen.
Mutation
Veränderung in der Struktur des Erbgutes.
Positronen-Emissions-Tomografie (PET)
Untersuchungsmethode, bei der radioaktive Zuckermoleküle in den Körper geschleust werden. Da
N
Tumorzellen einen hohen Energiebedarf haben,
reichern sich die Moleküle vor allem in ihnen an. Das
Nachexzision
krankhaft veränderte Gewebe ist auf dem späteren
Eingriff, der nach der Entfernung des Tumors und
PET-Bild deutlich erkennbar.
dessen anschließender feingeweblicher Untersuchung
stattfindet. Bei der Nachexzision schneiden die Ärzte
Prognose
die betroffene Stelle noch großflächiger heraus und
Vermutung darüber, wie eine Erkrankung weiter
halten dabei einen vorher definierten Sicherheitsab-
verläuft.
stand ein.
Psycho-Onkologe
Nävus (Plural: Nävi)
Arzt oder Therapeut, der eine spezielle Ausbildung
Pigmentmal, Leberfleck.
zur Begleitung krebskranker Menschen absolviert
hat und Patienten sowie deren Angehörige ab dem
noduläres Melanom
Zeitpunkt der Diagnose psychologisch betreut.
aggressiver Tumor, der frühzeitig in die Tiefe wächst.
Glossar
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Glossar
R, S
regionäre Lymphknotenmetastasen
Stadieneinteilung (Staging)
Der für eine bestimmte Körperregion zuständige
Mithilfe der TNM-Klassifikation können die Ärzte
Lymphknoten ist von Krebszellen befallen.
das Stadium der Krebserkrankung bestimmen. Die
Einteilung ist wichtig für die Therapieplanung.
Rehabilitation
stationäre oder ambulante Maßnahmen nach einer
stereotaktische Einzeitbestrahlung
Krankheit – etwa Krankengymnastik oder Entspan-
Methode der Strahlentherapie, mit der die Ärzte
nungsübungen –, die die körperliche Leistungsfähig-
versuchen, das bösartige Gewebe mit einer hohen
keit des Betroffenen wiederherstellen und Langzeit-
Dosis zielgenau zu bestrahlen, um möglichst wenig
schäden vermeiden sollen.
gesundes Gewebe zu schädigen.
Rezidiv
Strahlenkater
Wiederauftreten eines Tumors; Rückfall.
umgangssprachlicher Begriff für die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie, etwa Appetitlosigkeit,
Röntgen Thorax
Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Röntgenuntersuchung des Brustkorbs.
superfiziell spreitendes Melanom
Rumpf
häufigste Form des Melanoms, das zunächst langsam
zentraler Bereich des Körpers (ohne Kopf, Hals und
an der Hautoberfläche wächst.
Gliedmaßen).
systemische Therapie
Satellitenmetastasen
Die Behandlung betrifft den gesamten Körper, bei-
Metastasen, die sich in einem Umkreis von bis zu
spielsweise bei einer Chemotherapie.
zwei Zentimetern um den Primärtumor gruppieren.
schwarzer Hautkrebs
der bösartigste Hautkrebs, auch malignes Melanom
genannt.
Sicherheitsabstand
Bei der Entfernung des Tumors entnehmen die Ärzte
noch zusätzliches, gesundes Gewebe rund um die
betroffene Region. Der Abstand bemisst sich je nach
Dicke und Eindringtiefe des Tumors. Diese Maßnahme soll den Tumor vollständig entfernen und
gleichzeitig einen Rückfall verhindern.
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Glossar
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T
U
TNM-Klassifikation
Ultraschall
Einteilung der Tumorstadien. Die TNM-Klassifikati-
bildgebendes Verfahren, bei dem der Arzt mithilfe
on gibt Auskunft über die Größe eines Tumors und
eines Ultraschallkopfes von außen Aufnahmen des
über das Ausmaß seiner Verbreitung im befallenen
Körperinneren erstellt.
Organ, in den Lymphknoten und im gesamten Organismus (Fernmetastasen z. B. in Lunge und Gehirn):
Unterhaut/Subcutis
T = Tumorgröße, N = Lymphknotenbefall,
Bindeglied zwischen Haut und Muskulatur, schützt
M = Metastasierung.
den Körper vor Kälte.
Tochtergeschwulste/Metastasen
UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung)
entstehen, wenn sich Krebszellen vom Tumor lösen
Teil der elektromagnetischen Strahlung, die insbeson-
und über das Blutgefäß- und Lymphsystem in andere
dere die Sonne abgibt.
Körperregionen vordringen.
UV-A-Strahlen
Tumor
UV-A-Strahlen sind langwellig und dringen deshalb
Gewebsgeschwulst, die durch vermehrtes Zellwachs-
tief in die Haut ein. Dort greifen sie die Zellschichten
tum entsteht und gut- oder bösartig sein kann.
an, die die Haut durch Teilung erneuern. UV-AStrahlen bräunen die Haut zwar, lassen sie jedoch
Tumordicke nach Breslow
schneller altern und bauen keinen hauteigenen Licht-
beschreibt, wie dick das Melanom ist; wird für die
schutz auf. Bei Menschen, die sich regelmäßig UV-A-
TNM-Klassifizierung genutzt.
Strahlen aussetzen, steigt das Risiko, an Hautkrebs zu
erkranken, erheblich. Der UV-A-Anteil in Solarien ist
Tumormarker
sehr hoch.
Stoffe, die im Blut von Krebspatienten nachgewiesen
werden können. Ärzte nutzen sie zur Prognose und
UV-B-Strahlen
Verlaufskontrolle der Krankheit.
UV-B-Strahlen sind kurzwelliger und energiereicher
als UV-A-Licht und dringen deshalb nicht so tief in
die Haut ein. Bei geringer Dosierung wirken sie wie
ein natürlicher Sonnenschutz. In größeren Mengen
kann die UV-B-Strahlung Sonnenbrand verursachen
und das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, erhöhen.
Glossar
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Glossar
W
Z
Wächterlymphknoten/Sentinel-Lymphknoten
zielgerichtete Therapie
Lymphknoten im Abflussgebiet des Tumors, der ihm
wirkt direkt am Tumor und greift im Gegensatz
am nächsten liegt und deshalb zuerst von losgelösten
zur Chemotherapie nicht den gesamten Körper an.
Krebszellen erreicht wird.
Eine zielgerichtete Therapie ist beispielsweise die
Behandlung mit einem Signal-Blocker. Er blockiert
Wächterlymphknoten-Biopsie/
die Kommunikation in der Krebszelle, sodass keine
Sentinel-Lymphonodektomie
Impulse mehr weitergeleitet werden können. Damit
Entnahme und anschließende Untersuchung des
ist der Zellzyklus unterbrochen, die Tumorzellen
Wächterlymphknotens, der den anderen Lymphkno-
können sich nicht mehr teilen. Daraufhin stoppt das
ten in der Lymphknotenstation vorgelagert ist. Ist er
Tumorwachstum.
von Krebszellen befallen, sind es die nachfolgenden
Lymphknoten wahrscheinlich auch.
Zyklus
Therapie, die in regelmäßig wiederkehrenden Abstän-
weißer Hautkrebs
den stattfindet. Zu einem Zyklus gehört die Behand-
Das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) und das
lung mitsamt der nachfolgenden Therapiepause.
Basalzellkarzinom (Basaliom) zählen zu den weißen
Hautkrebsarten.
Zytostatika
Medikamente, die bei einer Chemotherapie eingesetzt
werden. Über die Blutbahnen verteilen sie sich im
ganzen Körper und wirken sowohl auf den Tumor als
auch auf Metastasen.
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Glossar
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Herausgeber Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Redaktion und Gestaltung lege artis, Münster
Titelbild corbisIMAGES
Fotos corbisIMAGES, iStockphoto
© 2013 Roche Pharma
Impressum
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1504/21012627 (ZEL0 PMA BRO Pat Melanom)
Roche Pharma AG
D-79639 Grenzach-Wyhlen
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roche.de
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