Unterrichtskonzept für die berUfsschUle

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L E R N I N H A LT E B er u f ss c h u le
Unterrichtskonzept für die berufsschule
www.dguv.de
79,8 Millionen
Versicherte
17,1 Millionen Kitakinder,
Schülerinnen und Schüler
sowie Studierende
4,0 Millionen versicherte Unternehmen und
Einrichtungen
2,0 Millionen Ersthelfer
und Ersthelferinnen
636.000
Sicherheitsbeauftragte
81.000 Fachkräfte für
Arbeitssicherheit
Stand 2015
Die gesetzliche Unfallversicherung
Fast alle Deutschen sind im Laufe ihres Lebens gesetzlich unfallver­
sichert. Die gesetzliche Unfallversicherung gewährleistet im Verletzungs­
fall eine Therapie und die Rehabilitation. Sie gliedert sich in die Berufs­
genossenschaften und Unfallkassen, zusammengeschlossen in der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Die DGUV ist der
Spitzenverband und vertritt mit ihren Landesverbänden die Interessen
der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen.
Die gesetzliche Unfallversicherung unterstützt Unternehmen und Schulen
dabei, die Arbeit beziehungsweise den Unterricht sicher und gesund zu
gestalten, sodass Unfälle und Berufskrankheiten gar nicht erst entste­
hen. Dennoch können Verletzungen eintreten, zum Beispiel auf dem
Schulweg Ihrer Schülerinnen und Schüler oder während der Arbeit im
Ausbildungsbetrieb. Dann springt die gesetzliche Unfallversicherung ein,
mit Versorgungs- und Gesundheitsangeboten und dem Ziel, sie so schnell
wie möglich wieder fit für Arbeit und Privatleben zu machen.
Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen helfen ihren Mitglieder­
unternehmen, Beschäftigten den Weg zurück in ein selbstbestimmtes
(Berufs-)Leben zu ermöglichen. Berufsgenossenschaften und Unfallkas­
sen finanzieren sich durch die Beiträge der Mitgliederunternehmen oder,
für Schule und Ehrenamt, durch die Beiträge von Bund, Ländern und
Kommunen.
Die gesetzliche Unfallversicherung macht keinen Gewinn und bildet mit der
gesetzlichen Krankenversicherung, der Rentenversicherung, der Pflegever­
sicherung und der Arbeitslosenversicherung die Grundpfeiler der sozialen
Absicherung.
INHALTSVERZEICHNIS
EInführung
Die gesetzliche Unfallversicherung
2
So setzen Sie dieses Unterrichtskonzept im Unterricht ein
4
Das Präventionsprogramm „Jugend will sich-er-leben“
5
Medienübersicht „Jugend will sich-er-leben“ 2016/17
6
Der große Kreativwettbewerb und das Lärm-Quiz
7
unterrichtseinheiten
8
U1
Basiseinheit: Die DGUV und Arbeitsschutz „Lärm“
U2
Was ist Lärm?
10
U3
Das Lärmexperiment
12
U4
Checkliste Lärm: Prävention und Gehörschutz
14
U5
Das Ohr und die Folgen von Lärm (Vertretungsstunde)
16
themenbeispiele
Das Lärmexperiment
Seite 12
Der Lombard-Effekt
Seite 19
Reflexionsschall
Seite 21
wissen
Grundlagenwissen: Das Ohr. Der Lärm. Der Gehörschutz.
18
Lebenslärmdosis
Seite 22
Messtabelle Lärm
Seite 27
arbeitsblätter
Arbeitsblatt
1A
und
1B
Arbeitsblatt
2A
und
2B
Arbeitsblatt
3A
Arbeitsblatt
4A
Arbeitsblatt
5A
24
26
28
und
4B
30
und
5B
32
Lösungen
34
Quellen/Fotonachweis
35
Tipp
Das Unterrichtskonzept
und alle Lehrmaterialien
finden Sie auch unter
www.jwsl.de
3
einführung
So setzen Sie dieses
Unterrichtskonzept
im Unterricht ein
5 Unterrichtseinheiten inklusive einer Vertretungsstunde
Mit den fünf Unterrichtsideen können Sie fünf ganze Unterrichtsstunden zum Thema „Lärmminde­
rung und Gehörschutz“ absolvieren. In den Unterrichtseinheiten werden – jeweils mit einem Schwer­
punkt – Einzelbereiche dieses Themenkomplexes behandelt.
Jede Unterrichtseinheit gliedert sich in drei Teile:
Film-Episode und
Auswertung
Anwendung/Experiment/
Auseinandersetzung
Lärm-Quiz
In dem Film „Krach unter Kontrolle“ wird den Schülerinnen und Schülern eine Situation aus der Aus­
bildungspraxis gezeigt. In der anschließenden Auswertung wird das zentrale Thema des Films noch
einmal mit den Schülerinnen und Schülern besprochen und gefestigt. Mitunter wird ein Thema durch
ein anschließendes Experiment intensiver bearbeitet. Das Lärm-Quiz ist abschließender Teil jeder Un­
terrichtseinheit und funktioniert zudem als Preisausschreiben. Sie können Ihre Klasse die Quizvorlage
ausfüllen lassen und damit am Preisausschreiben von „Jugend will sich-er-leben“ teilnehmen.
Hintergrundwissen zur didaktischen Anwendung
In den Unterrichtsabläufen geht es um konkrete Themen im Bereich „Lärmminderung und Ge­
hörschutz“. Alles dafür notwendige Wissen und alle Hintergrundinformationen finden Sie im Teil
„Grundlagenwissen“ dieses Unterrichtskonzept auf den Seiten 18 bis 23.
Arbeitsblätter für Schülerinnen und Schüler
Teil dieses Unterrichtskonzeptes sind neun Arbeitsblätter. Die Aufgabenstellungen an die Schülerin­
nen und Schüler sind in erster Linie als Impulse zur geleitet-offenen Debatte zu verstehen. Sie sind
daher in den meisten Fällen diskursiv angelegt und fördern eine selbstständige und kritische Ausei­
nandersetzung mit den Themen. Damit fördert die vorliegende Lehrerunterlage den Austausch der
Schülerinnen und Schüler untereinander und eigenes, wissensbasiertes Urteilen.
4
einführung
Das Präventionsprogramm
„Jugend will sich-er-leben“
Was ist „Jugend will sich-er-leben“?
„Jugend will sich-er-leben“ (JWSL) ist ein Programm für Auszubildende zur Prävention in den Berei­
chen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Denn junge Beschäftigte sind am Arbeitsplatz be­
sonders gefährdet: Europäischen Statistiken zufolge liegt die Quote der Arbeitsunfälle bei Beschäf­
tigten zwischen 18 und 24 Jahren deutlich höher als in allen anderen Altersgruppen.
Wen erreicht „Jugend will sich-er-leben“?
JWSL ist ein Präventionsprogramm der gesetzlichen Unfallversicherung. Es wird über die Landesver­
bände der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) allen Berufsschulen in Deutschland
angeboten. Gestartet ist es 1972 und ist heute das größte branchenübergreifende Präventionspro­
gramm für Auszubildende. Es erreicht bis zu 800.000 junge Beschäftigte. Für die Berufsanfängerinnen
und Berufsanfänger ist JWSL die Gelegenheit, sich zu Beginn ihres Berufslebens mit den Risiken der
Arbeitswelt vertraut zu machen. Gleichzeitig sollen sie zu sicherheits- und gesundheitsbewusstem
Verhalten motiviert werden.
Was gibt es bei „Jugend will sich-er-leben“?
Schulen bekommen zu jährlich wechselnden, branchen- und berufsübergreifenden Themen Unter­
richtsmaterialien zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um eine sich ergänzende Kombination von
Filmbeiträgen auf DVD und Arbeits- und Infoblättern sowie konkreten Vorschlägen zum Einsatz im
Unterricht – zum Download bereitgestellt auf www.jwsl.de. Darüber hinaus bietet die DGUV in dem
speziellen Schulportal „DGUV Lernen und Gesundheit“ einen neuen, kostenfreien Service, um Sie mit
vielfältigen speziell auf Schulen abgestimmten Angeboten bei Ihrer Arbeit zu unterstützen. Das Ange­
bot richtet sich an Lehrkräfte an berufs- und allgemeinbildenden Schulen, anderen Bildungseinrichtun­
gen sowie an Ausbilderinnen und Ausbilder.
Was ist das Thema 2016/17 von „Jugend will sich-er-leben“?
Das Thema von JWSL 2016/17 ist „Lärmminderung und Gehörschutz“ unter dem Motto „Kach unter
Kontrolle“. Das Thema verliert nicht an Relevanz: Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste anerkann­
te Berufskrankheit. Was ist Lärm überhaupt? Was für Folgen hat Lärm – sowohl auf das Gehör
als auch auf den Gesamtorganismus? Was kann man gegen Lärm tun? Solche und andere Fragen
finden Sie in dieser Lehrerunterlage beantwortet.
5
einführung
Medienübersicht
„Jugend will sich-er-leben“
2016/17
Lärm-Quiz
Kreativwettbewerb
Bestandteil des jährlichen Präventionspro­
gramms JWSL ist ein Klassenquiz. Die DVD ent­
hält eine PDF-Version der Vorlage des diesjähri­
gen Lärm-Quiz und das dazugehörige Plakat.
Jedes Jahr lobt die DGUV einen Kreativwettbe­
werb aus. Die DVD enthält eine PDF-Version des
Plakats zum diesjährigen Wettbewerb. Konkrete
Informationen über die Mitmachaktion finden
Sie auf der Homepage oder auf der nächsten
Seite.
Homepage www.jwsl.de
Auf der Homepage finden Sie alle Informatio­
nen, Medien und Unterlagen von „Jugend will
sich-er-leben“ – zum Ansehen und Download,
von diesem Jahr und archiviert auch von den
vergangenen Jahren.
Unterrichtskonzept
Film
Facebook www.facebook.com/jwsl.de
Der Film „Krach unter Kontrolle“ beinhaltet vier
Episoden. Jede Episode ist etwa zwei Minu­
ten lang und thematisiert einen Bereich des
Jahresschwerpunktes „Lärmminderung und
Gehörschutz“. Der gesamte Film ist etwa neun
Minuten lang.
„Jugend will sich-er-leben“ postet aktuell und
regelmäßig auf dem eigenen Facebook-Account.
Auf www.facebook.com/jwsl.de finden die
Auszubildenden außerdem #dezibelsibel, den
Social-Media-Fotowettbewerb von „Jugend will
sich-er-leben“.
Unterweisungskonzept
Animationsfilme
Das Unterweisungskonzept ist eine 20-sei­
tige Handreichung für Ausbildende. Darin
enthalten sind zwei Unterweisungsideen und
Informationsblätter zum Thema „Gehör und
Gehörschutz“. Auf der DVD finden Sie eine PDFVersion des Unterweisungskonzeptes.
Bestandteil des Medienpakets zum Jahres­
schwerpunkt „Lärmminderung und Gehör­
schutz“ sind fünf Animationsfilme. Die
Themen entsprechen denen der
Unterrichtseinheiten.
Das Unterrichtskonzept enthält fünf Unterrichts­
einheiten „Lärmminderung und Gehörschutz“,
mit Arbeitsblättern und Grundlagenwissen.
Alle Medien und Unterlagen des Präventionsprogramms „Jugend will sich-er-leben“ 2016/17
finden Sie auf der beiliegenden DVD oder auf der Homepage www.jwsl.de
6
einführung
Der groSSe
Kreativwettbewerb
und das Lärm-Quiz
Schildersession oder YouTube-Challenge:
Machen Sie mit und seien Sie kreativ!
Gewinnen Sie Geldpreise für die Klassenkasse!
Schildersession
Wie würde Ihre Klasse aufmerksam machen auf die Themen „Lärm“, „Lärmminderung“ oder „Gehör­
schutz“? Wodurch fühlen sie sich angesprochen? Entwerfen Sie mit der Klasse ein Schild mit einer
Aufschrift, einer Forderung, einem Bild, einer Grafik, einer Collage, einer Sprechblase oder mit einem
anderen Inhalt. Lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler informieren, appellieren, illustrieren etc.
zum Thema „Lärmminderung“ und/oder „Gehörschutz“.
YouTube-Challenge
Lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler Regisseure werden und ein Video drehen! Wie würde Ihre
Klasse ein Thema aus den Bereichen „Lärm“, „Lärmminderung“ und „Gehörschutz“ kreativ als Film
umsetzen? Die Teilnehmenden können Arbeitsbereiche aus dem Ausbildungsunternehmen filmen,
einen Kurzfilm drehen, eine Dokumentation oder ein Experimente-Video. Einzige Vorgabe: Die maxi­
male Filmlänge beträgt 2:00 Minuten. Das Filmformat ist frei.
Einsendeschluss für
den Kreativwettbewerb und das Quiz:
28. Februar 2017
Lärm-Quiz
Am Ende jeder Unterrichtseinheit ist Zeit für
das Lärm-Quiz eingeplant. Das Quiz besteht
aus fünf Fragen zum Thema „Lärmminde­
rung und Gehörschutz“ und ist als Preisaus­
schreiben ausgelegt. Teilnehmen kann die
ganze Klasse. Details zur Teilnahme und die
Preise sind auf der Quizvorlage zu finden.
Bitte sammeln Sie die ausgefüllten Quizblät­
ter wieder ein und senden Sie diese an die
angegebene Adresse.
Teilnahme­
bedingungen auf
www.jwsl.de
7
Unterrichtseinheit
U1
Basiseinheit: Die DGUV und Arbeitsschutz „Lärm“
Level: keine Vorkenntnisse nötig
Zeit: 45 min
Aufwand: kein
Ziel: Basiswissen im Bereich
„Arbeitsschutz für Auszubildende“
Methodik: Medieneinsatz Film,
Vortrag, Dialog
VORBEREITUNG
In dieser Unterrichtseinheit geht es vor
allem um den direkten Austausch mit
der Klasse im Gespräch. Für das Zeigen
eines Films auf DVD ist entsprechende
Technik notwendig. Um den Film online
zu sehen, wird ein Internetzugang
benötigt.
Material
„ Arbeitsblätter 1A „Lärm am Arbeits-
platz: Gesetze und Verordnungen“
und 1B „Die gesetzliche
Unfallversicherung und die DGUV“
„Film-DVD „Krach unter Kontrolle“
oder online unter www.jwsl.de
„ Klassensatz „Lärm-Quiz“
Tom, 20, arbeitet in
einer Abfüllanlage für
Flaschen. Jeden Tag ist
hier richtig viel Lärm
und Tom muss sein
Gehör davor schützen.
8
unterrichtseinheit
1.
Filmvorführung
10 Min
film
Durchführung Beginnen Sie mit dem Film „Krach unter Kontrolle“, Episode 1 „Lärm und Gehörschutz“.
Ergebnis Die Klasse erfährt, dass in vielen Berufen eine Gehörgefährdung durch Lärm besteht. Für den
Gehörschutz gibt es deshalb Vorschriften, Regeln und Pflichten – für die Azubis und die Betriebe.
2.
Theorie-Einführung und PraxisVergleich
15 Min
Dialog
Durchführung Geben Sie das Arbeitsblatt 1A „Lärm: Gesetze und Verordnungen“ aus. Besprechen Sie
mit den Schülerinnen und Schülern deren Situation am Arbeitsplatz in ihren Ausbildungsbetrieben. Lassen
Sie auch Erfahrungen im privaten Bereich mit einfließen.
Impulsfragen „ Was wissen die Schülerinnen und Schüler über Lärmprävention? „ Wer ist Lärm
am Arbeitsplatz ausgesetzt? „ Welche Maßnahmen zur Lärmminderung wurden vom Ausbildungsbetrieb getroffen? „ Welche Art von Gehörschutz verwenden die Auszubildenden? „ Kennen sie den Ansprechpartner oder die Ansprechpartnerin für Lärmschutz in ihren Ausbildungsbetrieben? „ Wurden
schon einmal Lärmmessungen durchgeführt? „ In welchem Bereich ist man in der Freizeit hohen
Lärmpegeln ausgesetzt? „ Handelt man im Privaten ebenso umsichtig, wenn es um den Schutz des
Gehörs geht?
Ergebnis Die Klasse erfährt, dass Lärm dem Gehör schadet, wie man sich schützt und ab welchen Dezi­
belwerten Gehörschutz anzuwenden ist. Dies ist in Verordnungen geregelt, deren Grundlage das Arbeits­
schutzgesetz ist.
3.
Praxisrelevantes Hintergrundwissen
10 Min
Dialog
Durchführung Geben Sie das Arbeitsblatt 1 B „Die gesetzliche Unfallversicherung“ aus. Besprechen Sie
mit der Klasse, dass die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, sowie die DGUV Ansprechpartnerinnen
für Fragen des Arbeitsschutzes sind und damit auch zuständig für den Bereich Lärmprävention. Besprechen
Sie darüber hinaus die Bedeutung der gesetzlichen Unfallversicherung – also von Unfallkassen und Berufs­
genossenschaften – im Bereich Prävention, Therapie und sozialer Sicherheit.
Ergebnis Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie sich die DGUV gemeinsam mit ihren Mitgliedern,
den Unfallkassen und Berufsgenossenschaften, um Prävention im Bereich Unfallschutz und Berufskrank­
heiten kümmert – zudem um Therapie und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit nach Arbeitsunfäl­
len, Wegeunfällen und bei Berufskrankheiten.
4.
Das Lärm-Quiz
10 Min
Tipp
In Unterrichtseinheit
4 und auf dem Arbeitsblatt 4B wird das
Thema „Prävention
durch Gehörschutz“
behandelt.
Tipp
Geben Sie den Schülerinnen und Schülern
mit auf den Weg,
dass die Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen sowie
die DGUV gerne für die
Fragen im gesamten
Bereich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes zur
Verfügung stehen und
auch von Auszubildenden und Beschäftigten
angefragt werden
können.
quiz
Durchführung Geben Sie an die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt „Lärm-Quiz“ aus und lassen
Sie die Klasse die Fragen beantworten. Sammeln Sie anschließend die Arbeitsblätter ein und schicken Sie
das Quiz ein – zur Teilnahme an der Gewinnziehung bei „Jugend will sich-er-leben“.
Auf www.jwsl.de/filme finden
Sie Episode 1 „Lärm und
Gehörschutz“ des Films
„Krach unter Kontrolle.
9
Unterrichtseinheit
U2
Was ist Lärm?
Level: Einsteiger
Zeit: 45 min
Aufwand: kalkulierbar
Ziel: Verständnis für Lärmspektrum
und Lärmbelastung
Methodik: Medieneinsatz Film,
Dialog, praxisnahe Gruppenarbeit
VORBEREITUNG
1. Bitten Sie die Schüler und Schülerin­
nen, Geräte und Gegenstände mitzu­
bringen (bestenfalls aus den Arbeits­
bereichen ihrer Ausbildung), die bei
der Benutzung hohe Pegel erzeugen,
zum Beispiel einen Hammer, einen Fön,
Glasflaschen oder eine Bohrmaschine.
2. Bitten Sie einige Schülerinnen und
Schüler, sich eine kostenlose App zum
Messen von Geräuschen in Dezibel
herunterzuladen. Gibt es kein W-LAN in
der Schule, sollten die Schülerinnen und
Schüler den Download vor dem geplan­
ten Unterrichtstermin durchführen.
3. Für das Zeigen eines Films auf DVD ist
entsprechende Technik notwendig.
4. Internetzugang nötig.
Material
„ Smartphone mit App zum Messen von
Geräuschen in Dezibel (eins pro Team)
„ Werkzeuge, Geräte oder Gegenstände
zum Erzeugen von Lärm
„ Arbeitsblätter 2A „Was ist Lärm“ und 2B
„Messtabelle Lärm“, pro Schüler 1x
„Film-DVD „Krach unter Kontrolle“
oder online unter www.jwsl.de
„ Klassensatz „Lärm-Quiz“
10
Can, 18, macht eine
Ausbildung zum Metall­
bauer. Der Gehörschutz
gehört für ihn zur Werk­
stattarbeit – hier sind
hohe Lärmpegel normal.
unterrichtseinheit
1.
Filmvorführung
10 Min
film
Durchführung Schauen Sie mit der Klasse den Film „Viel Lärm um mich“. Gehen Sie anschließen in den
Unterrichtsteil „Praxisvergleich und Anwendung“ über.
Ergebnis Die Schülerinnen und Schüler werden eingeführt in und sensibilisiert für das Thema „Lärm“.
2.
Praxisvergleich und Anwendung
10 Min
Dialog
Durchführung 1. Besprechen Sie mit der Klasse die Inhalte und Situationen des Films hinsichtlich der
Thematik „Was ist Lärm?“ Geben Sie an geeigneter Stelle folgende Fragen zu bedenken:
„
„
Macht eine Mücke, die uns mit ihrem Summen am Einschlafen hindert, Lärm?
Ist ein Rockkonzert bei 110 Dezibel, das wir uns freiwillig anhören, Lärm?
2. Geben Sie der Klasse die Tabelle auf Arbeitsblatt 2A „Was ist Lärm?“ aus. Hier finden die Schülerinnen
und Schüler sowohl Dezibelpegel für verschiedene Geräuschereignisse als auch den Hinweis, ab wann
Arbeitgebende Gehörschutz zur Verfügung stellen müssen und ab wann Tragepflicht besteht.
Tipp
Es gibt viele Apps
– auch kostenlose
– zum Messen des
Schalldruckpegels
in Dezibel. Achten
Sie auf eine App, die
kalibrierbar ist. Für
den pädagogischen
Zweck sind kalibrierfähige Dezibel-Apps gut
einsetzbar. Die daraus
resultierenden Ungenauigkeiten sind für
eine „Orientierungsmessung“ vernachlässigbar.
Ergebnis Jeder erlebt Lärm. Und: Jeder erlebt Lärm anders, denn Lärm ist auch subjektiv. Dennoch hat
Lärm auch eine objektive Komponente: nämlich dann, wenn er gehörschädigend ist. Vorübergehend
oder bleibend.
3.
Messungen mit einem Schallpegelmesser
15 Min
Gruppenarbeit
Durchführung Teilen Sie die Klasse in Gruppen zu je 2 bis 5 Personen auf. Geben Sie das Arbeitsblatt 2B
„Messtabelle Lärm“ aus.
Geben Sie den Gruppen ein Referenzgeräusch: eine Unterhaltung bei etwa 60 Dezibel.
Die Gruppen einigen sich jetzt auf Schallereignisse, die sie messen wollen. Lassen Sie die Schülerinnen
und Schüler als Erstes ihre Schätzungen in das Arbeitsblatt eintragen. Nun können die Gruppen mit den
Messungen beginnen. Geben Sie den Arbeitsauftrag, die Messtabellen auszufüllen.
Ergebnis Viele „hohe“ Geräuschepegel sind höher als man glaubt und liegen nahe oder über der
Arbeitsschutz-Pegelgrenze von 80 Dezibel beziehungsweise 85 Dezibel.
4.
Das Lärm-Quiz
10 Min
Tipp
Sie können Schülergruppen auch Geräusche messen lassen,
die außerhalb des
Schulraums liegen,
etwa eine stark befahrene Straße oder
Kantinengeräusche.
quiz
Durchführung Geben Sie an die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt „Lärm-Quiz“ aus und lassen
Sie die Klasse die Fragen beantworten. Sammeln Sie anschließend die Arbeitsblätter ein und schicken Sie
das Quiz ein – zur Teilnahme an der Gewinnziehung bei „Jugend will sich-er-leben“.
Auf www.jwsl.de/filme finden Sie
die Episode 2 „Viel Lärm um mich“
des Films „Krach unter Kontrolle“
11
Unterrichtseinheit
U3
Das Lärmexperiment
Level: Vorkenntnisse aus
U2 empfohlen
Zeit: 45 min
Aufwand: keiner
Ziel: Selbsterfahrung mit
Konzentrationsbeeinträchtigung
durch Lärmeinwirkung
Methodik: Medieneinsatz Film, Experiment in Teams, Kategorisierung
VORBEREITUNG
Die Unterrichtseinheit U3 ist als Vertre­
tungsstunde konzipiert. Notwendig ist ein
Arbeitsblatt 3A pro Team. Für das Zeigen
eines Films auf DVD ist entsprechende
Technik notwendig. Um den Film online zu
sehen, wird ein Internetzugang benötigt.
Material
„ Arbeitsblatt 3A „Konzentration bei Krach:
Das Lärmexperiment“, pro Team 1x
„ Film-DVD „Krach unter Kontrolle“
oder online unter www.jwsl.de
„ Klassensatz „Lärm-Quiz“
Sarah, 19, lernt Büro­
kauffrau. In einem Büro
ist Lärm nicht so offen­
sichtlich. Geräusche,
die die Arbeit stören,
gibt es dennoch.
12
unterrichtseinheit
1.
Filmvorführung
10 Min
film
Durchführung Schauen Sie mit der Klasse den Film „Leiser Lärm“. Gehen Sie anschließen in den Un­
terrichtsteil „Auswertung und Erfahrungsaustausch“ über.
Ergebnis Den Schülerinnen und Schülern werden filmisch verschiedene Situationen veranschaulicht, wie
Lärm die Konzentration während einer Arbeitssituation beeinflusst und welche Folgen dies haben kann. So
lernen die Jugendlichen den Unterschied kennen zwischen auralen und extra-auralen Lärmwirkungen.
2.
Auswertung und Erfahrungsaustausch
10 Min
Tipp
Die richtigen Lösungen
der Aufgaben finden
Sie auf Seite 34 dieses
Unterrichtskonzepts.
Lehrer-SChüler-Dialog
Durchführung Besprechen Sie anhand des Films mögliche Folgen von Lärm für den menschlichen
Organismus. Legen Sie an der Tafel eine Tabelle an und unterscheiden Sie zwischen direkten Gehör­
schädigungen (aurale Lärmwirkung) und psychosozialen Auswirkungen (extra-aurale Lärmwirkung).
Beziehen Sie die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler am Arbeitsplatz und in deren privater
Lebenswelt mit ein.
3.
Anwendung
15 Min
Experiment
Durchführung Teilen Sie die Klasse in Gruppen aus je 3 bis 5 Personen. Geben Sie jeder Gruppe das
doppelte Arbeitsblatt 3A „Konzentration bei Krach: Das Lärmexperiment“. Eine Gruppendurchführung
bietet sich an, um sozialen Stress für die rechnenden Schülerinnen oder Schüler zu vermeiden.
Jede Gruppe absolviert drei Durchgänge, um die Rechenaufgaben zu lösen. Einmal bei Ruhe. Dann bei
erhöhtem Stresslevel in Form einer Unterhaltung. Und schließlich während massiver Lärmeinwirkung
beziehungsweise Impulslärm (plötzliche, unregelmäßig auftretende Störgeräusche).
Zu erwarten ist, dass die Ergebnisse stark variieren. Die Schülerinnen und Schüler werden bei Ruhe die
meisten Aufgaben rechnen können und die wenigsten Fehler machen. Am schwierigsten wird es sein,
die Aufgaben während massiven Lärms und/oder Impulslärm zu lösen. Vergleichen Sie anschließend
die unterschiedlichen Ergebnisse. Diskutieren Sie mit den Schülerinnen und Schülern die Gründe für die
Unterschiedlichkeit der Ergebnisse. Besprechen Sie mögliche Folgen von Konzentrationsdefiziten am
Arbeitsplatz.
Ergebnis Lärm hat extra-aurale Wirkungen, zum Beispiel beeinflusst Lärm die Konzentration.
Arbeitsergebnisse verschlechtern sich, Fehlerquoten erhöhen sich.
Tipp
Impulslärm ist Lärm,
der plötzlich und
unregelmäßigt auftritt,
im Unterschied zu
dauerhaften Lärmgeräuschen.
Tipp
Lassen Sie die Gruppen jeweils zeitgleich
rechnen. So stören
sich die Teams nicht
gegenseitig.
Hintergrundinfo In jedem Rechenblock sind die Aufgaben gleich, nur die Reihenfolge variiert.
4.
Das Lärm-Quiz
10 Min
quiz
Durchführung Geben Sie an die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt „Lärm-Quiz“ aus und lassen
Sie die Klasse die Fragen beantworten. Sammeln Sie anschließend die Arbeitsblätter ein und schicken Sie
das Quiz ein – zur Teilnahme an der Gewinnziehung bei „Jugend will sich-er-leben“.
Auf www.jwsl.de/filme finden
Sie die Episode 3 „Leiser Lärm“ des
Films „Krach unter Kontrolle“
13
Unterrichtseinheit
U4
Checkliste Lärm: Prävention und Gehörschutz
Level: Vorkenntnisse aus
U1 empfohlen
Zeit: 45 min
Aufwand: keiner
Ziel: Erarbeiten einer Checkliste zur
„Lärmprävention“ und „Prävention
durch Gehörschutz“
Methodik: Medieneinsatz Film, Dialog,
Abstraktion
VORBEREITUNG
Für das Zeigen eines Films auf DVD ist
entsprechende Technik notwendig. Um
den Film online zu sehen, wird ein Internetzugang benötigt. Notwendig sind die
Arbeitsblätter 4A und 4B.
Material
„ Arbeitsblatt 4A „Checkliste Lärm“
„ Arbeitsblatt 4B „Prävention durch
Gehörschutz“
„ Film-DVD „Krach unter Kontrolle“
oder online unter www.jwsl.de
„ Klassensatz „Lärm-Quiz“
Nicolas, 28, ist Azubi
zum Kfz-Mechatroniker.
Um sein Gehör richtig zu
schützen, nutzt Nicolas
Kapselgehörschützer.
14
unterrichtseinheit
1.
Filmvorführung
10 Min
film
Durchführung Schauen Sie mit der Klasse den Film „Ohne Ausreden: Gehörschützer!“.
Ergebnis Den Schülerinnen und Schülern wird gezeigt, dass die Entstehung von Lärm am Arbeitsplatz zwar
nicht immer zu vermeiden ist, man jedoch Maßnahmen ergreifen kann, um sich vor Lärmfolgen zu schützen.
2.
Aktivierung zur Selbstinitiative
10 Min
Dialog
Durchführung Besprechen Sie mit der Klasse die Inhalte des Films. Arbeiten Sie die Antwort auf
folgende Frage heraus: Von wem geht die Initiative zu den Präventivmaßnahmen aus?
Ergebnis Die Schülerinnen und Schüler kommen zu dem Ergebnis, dass zuerst man selbst gefordert ist,
für den Schutz seines Gehörs und für Lärmminderung zu sorgen. Zu dieser Selbstfürsorge gehören auch
und vor allem Maßnahmen, die mit Hilfe des Ausbildungsbetriebs umgesetzt werden.
3.
Erarbeiten einer Checkliste
15 Min
Dialog
Durchführung Geben Sie das Arbeitsblatt 4A „Checkliste Lärmschutz am Arbeitsplatz“ aus. Besprechen
Sie die Situationen des Films. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler diesmal die Perspektive einnehmen:
Was kann ich konkret tun, um Lärm zu vermeiden und mich vor Lärm zu schützen? Erarbeiten Sie mit den
Schülern und Schülerinnen die „Checkliste Lärmschutz am Arbeitsplatz“ mit folgenden Punkten:
1. Bestehen am Arbeitsplatz subjektive Lärmempfindungen?
2. Besteht trotz fehlenden Lärmempfindens die Vermutung, dass eine Gefährdung durch Lärm besteht?
3. Haben Sie Ansprechpartner oder Ansprechpartnerinnen im Unternehmen? Haben Sie schon mit ihr
oder ihm gesprochen, zum Beispiel Betriebsarzt oder Betriebsärztin, Betriebsrat oder Betriebsrätin,
Sicherheitsbeauftragte, Ausbildende, Vorgesetzte?
4. Ist in der Betriebsanleitung des Arbeitsmittels die Benutzung von Gehörschutz vorgeschrieben oder
empfohlen?
5. Werden vom Unternehmen Maßnahmen zur Lärmminderung umgesetzt und werden Angebote
gemacht, sich vor Lärm zu schützen?
6. Gibt es Möglichkeiten, selbst Lärm zu vermeiden?
7. Bei eigenen Maßnahmen für Schallschutz: Entsprechen diese dem Arbeitsschutz und sind sie mit
dem Unternehmen abgesprochen?
8. Wurde zur Diagnose eines bereits bestehenden Gehörschadens gegebenenfalls ein Hörtest bei
einem Arzt oder einer Ärztin durchgeführt?
Tipp
Bei der 4. Frage
empfiehlt es sich, das
Arbeitsblatt 4B „Prävention durch Gehörschutz“ auszugeben.
Ergebnis Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, um sich am Arbeitsplatz vor Lärmpegeln zu schützen.
4.
Das Lärm-Quiz
10 Min
quiz
Durchführung Geben Sie an die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt „Lärm-Quiz“ aus und lassen
Sie die Klasse die Fragen beantworten. Sammeln Sie anschließend die Arbeitsblätter ein und schicken Sie
das Quiz ein – zur Teilnahme an der Gewinnziehung bei „Jugend will sich-er-leben“.
Auf www.jwsl.de/filme finden Sie die
Episode 4 „Ohne Ausreden: Gehörschützer!“
des Films „Krach unter Kontrolle“
15
Unterrichtseinheit
U5
Das Ohr und die Folgen von Lärm (Vertretungsstunde)
Level: keine Vorkenntnisse nötig
Zeit: 45 min
Aufwand: kalkulierbar
Ziel: Sensibilisierung für das Organ
Ohr, dessen Anatomie, Funktion und
mögliche Gehörschäden
Methodik: Medieneinsatz Film,
Dialog, Recherche, Referat
VORBEREITUNG
Für das Zeigen eines Films auf DVD ist
entsprechende Technik notwendig. Um
den Film online zu sehen, wird ein Internetzugang benötigt. Alternativ zum
Internetzugang kann an die Klasse das
Arbeitsblatt 5B ausgegeben werden.
Material
„ Internetzugang und Zugangsmedium
wie Computer oder Smartphone
„ Arbeitsblatt 5A „Das Ohr: Anatomie
und Funktion“
„ Film-DVD „Krach unter Kontrolle“
oder online unter www.jwsl.de
„ Klassensatz „Lärm-Quiz“
Um das Gehör vor
Lärm und vor Schäden
zu schützen, ist das
Tragen von Gehörschützern an manchen
Arbeitsplätzen Pflicht.
16
unterrichtseinheit
1.
Filmvorführung
10 Min
film
Durchführung Schauen Sie mit der Klasse den Film „Krach unter Kontrolle – der Film“ (knapp neun
Minuten lang). Gehen Sie anschließend in den Unterrichtsteil „Auswertung und Praxisbezug“ über.
Ergebnis Die Schülerinnen und Schüler erfahren kompakt das Wichtigste im Themenbereich „Lärmmin­
derung und Gehörschutz“
2.
Auswertung und Praxisbezug
10 Min
Dialog
Durchführung Verwenden Sie das Arbeitsblatt 5A „Das Ohr: Anatomie und Funktion“. Besprechen Sie
mit den Schülerinnen und Schülern die im Film angesprochenen oder auf dem Arbeitsblatt aufbereiteten
Punkte zum Thema „Lärmminderung und Gehörschutz“:
die Empfindlichkeit des Ohrs und des Gehörapparats „ schleichende Gehörschäden
fehlende Schmerzempfindlichkeit des Innenohrs „ Berufskrankheit „Lärmschwerhörigkeit“
„ Unheilbarkeit von Schwerhörigkeit „ Pegeladdition „ Funktionen des Ohres
„
„
Tipp
In Unterrichtseinheit
3 lernen die Schülerinnen und Schüler den
Unterschied kennen
zwischen auralen und
extra-auralen Lärmwirkungen.
Ergebnis Die Schülerinnen und Schüler lernen die Funktionen und die Anatomie des Ohrs kennen und
darüber hinaus die wichtigsten Parameter im Bereich „Gefährdung des Gehörapparates“.
3.
Speed Spech
15 Min
Recherche/Vortrag
Durchführung Thema dieses Unterrichtsteils sind „Gehörschäden“. Teilen Sie die Klasse in vier
Gruppen und lassen Sie jede Gruppe im Internet zu einem typischem Gehörschaden recherchieren:
„
Hörschwellenverschiebung
„
Tinnitus
„
Geräuschüberempfindlichkeit
„
Doppeltonhören
Geben Sie dafür zehn Minuten Zeit. Bestimmen Sie anschließend einen Schüler oder eine Schülerin, die
der Klasse in einem „Speed-Speech“ kurz und prägnant die wichtigsten Fakten vorstellt. Jeder hat dafür
eine Minute Zeit.
Ergebnis Die Schülerinnen und Schüler lernen in kompakter und prägnanter Form die vier wichtigsten
Gehörschäden kennen.
4.
Das Lärm-Quiz
10 Min
Tipp
Alternativ zur Internetrecherche sind die
wichtigsten Informationen zu den vier
Gehörschäden auf dem
Arbeitsblatt 5B „Gehörschäden“ zusammengefasst.
quiz
Durchführung Geben Sie an die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt „Lärm-Quiz“ aus und lassen
Sie die Klasse die Fragen beantworten. Sammeln Sie anschließend die Arbeitsblätter ein und schicken Sie
das Quiz ein – zur Teilnahme an der Gewinnziehung bei „Jugend will sich-er-leben“.
Auf www.jwsl.de/filme finden
Sie den gesamten Film „Krach
unter Kontrolle“.
17
wissen
Das Ohr.
Der Lärm.
Der Gehörschutz.
Grundlagenwissen
zum Präventionsprogramm
„Jugend will sich-er-leben“ 2016/17
zum Thema „Krach unter Kontrolle“
Lärm und Lärmwirkung
– eine definitorische
Sammlung
Zu den Waffen!
Das Wort „Lärm“ stammt
aus dem Italienischen. Die
Formulierung „all‘arme“
heißt „zu den Waffen!“,
und ist auch mit dem Wort
„Alarm“ verwandt.
„
Lärm ist ein unerwünschtes Geräusch.
„
Lärm ist störend, belästigend und/oder
schädigend.
„
Lärm beeinträchtigt die Gesundheit.
„
Lärm erhöht die Unfallgefahren.
„
Lärm verursacht bleibende Schäden.
„
Lärm schränkt die Arbeitsfähigkeit für
bestimmte Aufgaben ein oder führt zum
Ausschluss für bestimmte Aufgaben.
„
Lärm mindert die Arbeitsleistung.
„
Lärm stört die Kommunikation.
„
Lärm führt zur Ermüdung.
„
Lärm beansprucht Lebensenergie.
„
Lärm mindert die Lebensqualität.
Tipp
Eine Tabelle mit Schallereignissen und den
dazugehörigen Dezibelangaben finden Sie
auf dem Arbeitsblatt 2A „Was ist Lärm“ auf
Seite 26 in diesem Unterrichtskonzept.
18
Das Gehör des
Menschen.
Der Hörsinn ist einer der klassischen fünf
Sinne des Menschen, neben dem Tastsinn,
dem Geschmackssinn, dem Geruchssinn
und dem Sehsinn. Darüber hinaus verfügt
der Mensch noch über den Gleichgewichts­
sinn, der ebenfalls im Innenohr verortet ist,
den Schmerzsinn, den Bewegungssinn und
den Temperatursinn.
Der Hörsinn ist stets aktiv – die Ohren sind,
nicht wie die Augen, verschließbar. Das Hö­
ren ist der Wachsinn des Menschen, er funkti­
oniert im Schlaf und bei Dunkelheit. Wir sind
in der Lage, eine Vielzahl von Stimmen und
Klängen zu unterscheiden. Über den Klang
der Stimme kann der Mensch auch Gefühle
wahrnehmen. Hören kann der Mensch in alle
Richtungen gleichzeitig, auch „um die Ecke“.
Der Hörsinn dient ebenfalls zur Orientierung
und zum Abschätzen von Entfernungen zu
Schallquellen.
wissen
Konzentration,
Isolation, Resignation
Über die Unterschiede zwischen
auralen und extra-auralen
Lärmwirkungen. 1
Der Lombard-Effekt
Aurale Lärmwirkungen sind schädliche Aus­
wirkungen direkt auf das Ohr. Extra-aurale
Lärmwirkungen sind Auswirkungen auf den
psychischen und physischen Gesamtorga­
nismus.
Warum es so laut in Kneipen ist.
Der Lombard-Effekt ist benannt nach einem
Versuch von Étienne Lombard im Jahre 1911.
Der französische Wissenschaftler entdeckte:
Sprechende erhöhen bei störenden Hinter­
grundgeräuschen unbewusst die Lautstärke
der Stimme, meist auch die Tonhöhe. Grund
ist, dass sich Sprechende unwillkürlich
gegen die störenden Umgebungsgeräusche
durchsetzen möchten. Dieser Effekt entsteht
zum Beispiel in Kneipen. Gäste sprechen
wegen der sie umgebenden Kneipengeräu­
sche lauter, als sie müssten, um von ihren
Gesprächspartnern oder Gesprächpartnerin­
nen gehört zu werden. Dadurch erhöht sich
der Geräuschpegel in Kneipen insgesamt.
Dies gilt auch in anderen privaten Lebensbe­
reichen und der Arbeit.
Psychosoziale Wirkungen von Lärm können
zum Beispiel sein:
Konzentrationsbeeinträchtigung
Anspannung
„ Nervosität
„ Verärgerung, Reizbarkeit/Aggressivität
„ Resignation
„ Soziale Isolation
„ Verringerung der Lebensqualität
„ Schlafstörungen
„
„
Tipp
Einen Konzentrationstest unter Lärmeinwirkung finden Sie auf dem Arbeitsblatt 3A “Konzentration bei Krach: Das Lärmexperiment“
auf Seite 28 dieses Unterrichtskonzeptes.
Eine Frage der Schwingung
Was Schall ist und wie Töne entstehen.
Von Schall ist die Rede, wenn sich mechanische Schwingungen wellenflörmig ausbreiten. Schall­
wellen brauchen immer eine Schallquelle und einen Stoff, in dem sie sich ausbreiten können. Das
kann Luft sein (Gas), Wasser oder auch ein fester Stoff wie Holz oder Metall.
Die Anzahl der Schallschwingungen pro Sekunde bezeichnet man als Frequenz. Sie wird in Hertz
angegeben (Hz). Je höher die Frequenz – je schneller der Schall schwingt – desto höher der Ton.
Denn die Tonhöhe ist abhängig von der Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Das menschliche
Gehör kann Töne – also Schwingungen – wahrnehmen von etwa 20 Hz bis 20.000 Hz.
Tipp
Zur Anatomie und Funtionsweise des Ohrs siehe
Arbeitsblatt 5A „Das Ohr:
Anatomie und Funktion“ auf
Seite 32 dieses Unterrichtskonzeptes.
19
wissen
Wie Gefühle das
Pegelempfinden
beeinflussen?
„Das Innenohr
hat keine
Schmerzrezeptoren.“
Das Ohr des Menschen hat ein immenses
Pegelspektrum. Ab der Hörschwelle von null
Dezibel kann es Töne bis etwa 140 Dezibel
verarbeiten. Aber: Ob ein Pegel die Gesund­
heit gefährdet, hängt auch von der Dauer der
„Beschallung“ ab. Es gibt auch noch eine
subjektive Pegelempfindung. Denn Men­
schen haben nie exakt gleiche Ohren. Auch
Gefühle beeinflussen das Pegelempfinden:
Ein Rockmusikfan empfindet Rockmusik als
weniger laut. Für jemanden, der sonst Klassik
hört, ist Rockmusik gefühlt lauter.
Warum das Gehör auch
ohne Schmerzempfinden
geschädigt wird.
Ein großes Missverständnis ist: Der Mensch
kann mit Hilfe seines Schmerzgefühls beur­
teilen, ob ein Schallereignis für das Gehör
gefährlich ist. Das stimmt nicht. Die Schmerz­
schwelle am Trommelfell liegt zwischen 120
und 140 Dezibel. Im Innenohr hat der Mensch
kein Schmerzempfinden, es wird jedoch bei
weit weniger Schallbelastung geschädigt.
Wiederholte Schallereignisse mit nur 85
Dezibel über acht Stunden am Tag können
im Laufe von mehr als zehn Jahren zu einem
bleibenden Gehörschaden führen – obwohl
kein Schmerz zu spüren war.
20
Lärmpegel
Empfohlene pegel für unterschiedliche Arten von Arbeit
Lärmpegel bei überwiegend geistigen Tätigkeiten
< 55 dB
Lärmpegel bei einfachen oder mechanisierten
Büroarbeiten oder vergleichbarer Arbeit
< 70 dB
Lärmpegel an Werkstattarbeitsplätzen
< 85 dB
wissen
8
Merksätze
zu Lärm und
Gehörschaden
L ä rm s c hwerh ö rigkeit i s t die
h ä u f ig s te aner kannte B er u f s krankheit.
A b e i n e m Du rc h s c h n i t t s w e r t vo n e t wa 85 D e z i b e l
u n d b e i ü b e r ac h t S t u n d e n A r b e i t s z e i t w i r d da s
G e h ö r g e s c h ä d i g t.
F ü r den eigenen S c h u tz
v o r L ä rm m u s s
z u er s t einmal
jeder f ü r s i c h
s elb s t s o rgen .
Du r c h L ä r m v e r u r s ac h t e G e h ö rschäden entstehen meist über
e i n e n Z e i t r aum v o n z e h n J a h r e n
und mehr. Sie ent wickeln sich
of t für Be troffene schleichend
u n d u n b e m e r k t.
Tipp
Zu den Arbeitsschutzvorschriften im Bereich „Lärm“
siehe Arbeitsblatt 1A „Lärm:
Gesetze und Verordnungen“
auf Seite 24 dieses Unterrichtskonzeptes.
Tipp
Ansprechpersonen für den
Bereich „Lärm“ und andere
Themen des Arbeitsschutzes
finden Sie auf dem Arbeitsblatt 1B „Die gesetzliche
Unfallversicherung “ auf Seite
25 in diesem Unterrichtskonzept.
Durch Lärm
verursachte
Gehörschäden
sind unheilbar.
S c h o n 2 5 P roz e n t a l l e r
16- b i s 2 4- J ä h r i g e n
haben bereits einen
Hörschaden.
2
Schon täglich 15
Minuten am Tag
Arbeit mit dem
Winkelschleifer (100
Dezibel) können
einen Gehörschaden
verursachen.
15 Jahre x
240 tage x
8 Stunden x
85 Dezibel =
kritische
Lebenslärmdosis
AC/DC-Sänger mit
Gehörschaden
Schock für eine der erfolgreichsten und
zugleich lautesten Bands der Welt:
AC/DC-Sänger Brian Johnson droht der
totale Gehörverlust. 2016 mussten meh­
rere Konzerte der Welttournee abgesagt
werden. Nachholtermine wurden mit
einem Gastsänger bestritten. Ob John­
son jemals wieder auf die Bühne darf, ist
noch unklar.
Tipp
Eine Checkliste zum Lärmschutz finden
Sie auf dem Arbeitsblatt 4A „Checkliste
Lärmschutz am Arbeitsplatz“ auf Seite
30 dieses Unterrichtskonzeptes.
Der Reflexionsschall
Wie Räume Lärmpegel beeinflussen.
Der von den Wänden eines Raumes zu­
rückgeworfene Reflexionsschall ist zwar
leiser als der Originalschall, jedoch er­
höht der Reflexionsschall den Lärmpegel
zusätzlich. Schallschluckende Maßnah­
men in einem Raum reduzieren deshalb
die Intensität eines Schallereignisses.
21
wissen
Die Schallbelastung
Die Lebenslärmdosis
Über die zulässige
Schallbelastung pro Tag 3
Anzahl dreistündiger Konzertbesuche bis zum Überschreiten
der „kritischen Lebenslärmdosis“ 4
125 Dezibel
sofortiger Schaden möglich
Mittelungsschallpegel
Anzahl Konzerte
120 Dezibel
< 9 Sekunden
115 Dezibel
< 30 Sekunden
125 Dezibel
1*
110 Dezibel
< 90 Sekunden
115 Dezibel
10*
105 Dezibel
< 5 Minuten
105 Dezibel
100*
100 Dezibel
< 15 Minuten
95 Dezibel
1.000
95 Dezibel
< 48 Minuten
90 Dezibel
< 2,6 Stunden
85 Dezibel
< 8 Stunden
80 Dezibel
zulässig
70 Dezibel
unbegrenzt
+
85 dB
Tipp
Informationen zum
Thema „Gehörschutz“
finden Sie auf dem
Arbeitsblatt 4B
„Prävention durch
Gehörschutz“ auf Seite
31 dieses Unterrichtskonzeptes.
=
88 Dezibel
und doppelte
Schallbelastung
85 dB
Für Messungen mit
einem Schallpegelmesser finden Sie
Messtabellen auf
dem Arbeitsblatt 2B
„Messtabelle Lärm“
auf Seite 27 in diesem
Unterrichtskonzept.
*Akute Hörschäden möglich
Ein Beispiel: Fünf Minuten bei 105 Dezibel entsprechen der gleichen
Schallbelastung wie acht Stunden bei 85 Dezibel.
Pegeladdition und Folgen für das Gehör
7
Für einen möglichen Ohrschaden oder die Gefährdung des Gehörs sind
die Schallintensität und die Schalldauer entscheidend. Wird der Schall­
pegel um drei Dezibel erhöht, ergibt sich daraus eine Verdopplung
der Schallenergie: Eine Verdopplung der Schallenergie verdoppelt die
Gefährdung für das Gehör. Ein Beispiel: Addiert man die Pegel von zwei
Instrumenten mit jeweils 85 Dezibel ergeben sich daraus zusammen 88
Dezibel. Ein Schallereignis mit einem Pegel von 88 Dezibel aber hat die
doppelte Intensität wie ein Schallereignis mit 85 Dezibel. 115 Dezibel
wiederum bedeuten eine 1000-mal höhere Belastung als 85 Dezibel.
Einen Unterschied von etwa zwei bis drei Dezibel zwischen zwei Geräu­
schen kann unser Ohr gerade noch unterscheiden. Erst eine Steigerung
von zehn Dezibel zwischen zwei Geräuschen empfinden wir als „rich­
tige“ Verdopplung des Schallpegels. Allerdings entspricht dies einer
Verzehnfachung der Schallintensität und damit der Gehörbelastung!
22
Tipp
Typische Ausreden zur
Vermeidung von
Gehörschutz 6
„Es ist warm.“
„Es ist unbequem.“
„Ich bekomme Kopfschmerzen.“
„Für mich ist es eh schon zu spät!“
„Es juckt.“
„Es drückt.“
„Ich kann meine
Maschine nicht hören.“
„Ich komme mir komisch vor.“
„Ich kann meine
Kollegen nicht hören.“
„Ich schwitze.“
„An Lärm bin ich gewöhnt.“
wissen
Schwerhörigkeit
Das gezielte Hören 5
Menschen, die nicht hören können, lernen
nur schwer das Sprechen. Erst durch das
Hören, sind Gespräche möglich. Beim Lernen
spielt Hören eine große Rolle. Auch im
Austausch mit anderen Menschen und bei
sozialen Interaktionen. Schwerhörige leiden
vor allem an sozialer Isolation. Sie fühlen sich
oft von den anderen Menschen getrennt.
Das menschliche Gehirn besitzt eine
außergewöhnliche Fähigkeit: Wenn in einer
Gruppe mehrere Menschen gleichzeitig
sprechen, in etwa der gleichen Lautstärke,
dann kann sich ein Hörer auf exakt einen
Sprecher konzentrieren und verstehen, was
dieser sagt. Diese Fähigkeit des gezielten
Hörens nutzt der Mensch in vielen Alltagssi­
tuationen. Bei einem Gehörschaden leiden
zuerst die Funktionen zum Hören der hohen
Frequenzen. Und genau die braucht man für
das gezielte Hören.
Das Knalltrauma nach
kurzen, aber hohen
Schallspitzen
„88 Dezibel
sind doppelt
so gefährdend
wie 85 Dezibel.“
Schallspitzen mit sehr hohen Pegeln sind für
das Ohr besonders gefährlich. Man spricht
von einem „akuten Lärmtrauma“ oder einem
„Knalltrauma“. Sehr hohe Schallspitzen
entstehen zum Beispiel durch Feuerwerks­
körper und Schüsse, aber auch durch
Spielzeuge, Ohrfeigen oder einen Sprung ins
Wasser. Trillerpfeifen, Knackfrösche, Tröten
oder Quietsche-Enten erzeugen in Ohrnähe
Schallspitzen bis 130 Dezibel. Ein explodie­
render Böller in Ohrnähe oder der Knall einer
Spielzeugpistole erzeugen Maximalpegel
von über 160 dB. Treten nach einem Schal­
lereignis mit hohem Pegel Beschwerden
auf, muss ein Arzt konsultiert werden, um
mögliche Dauerschäden zu vermeiden oder
zu reduzieren. Kurze aber intensive Knall­
ereignisse werden oft unterschätzt.
23
Arbeitsblatt
1A
Lärm: Gesetze und Verordnungen
In Deutschland sind etwa vier
bis fünf Millionen Beschäftigte
an ihrem Arbeitsplatz
gesundheitsgefährdenden
Lärmbelastungen ausgesetzt.
Ab einem Mittelwert von
etwa 85 Dezibel während
acht Stunden Arbeitszeit wird
das Gehör geschädigt.
Durch Lärm
verursachte
Schwerhörigkeit
ist unheilbar.
Verordnungen zu Lärm am Arbeitsplatz
Für den Schutz vor Lärm am Arbeitsplatz sind folgende
Vorschriften besonders wichtig:
„„Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV – Verordnung über
Arbeitsstätten)
„„Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV)
„„Technische Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeits­
schutzverordnung (TRLV Lärm)
Wichtige Inhalte daraus sind:
Der Schalldruckpegel „in Arbeitsstätten ist so niedrig zu halten,
wie es nach Art des Betriebes möglich ist“.
Der Schalldruckpegel „ist in Abhängigkeit von der Nutzung und
den zu verrichtenden Tätigkeiten so weit zu reduzieren, dass keine
Beeinträchtigungen der Gesundheit der Beschäftigten entstehen“.
Die Höhe der „zulässigen Geräuschbelastung und gegebenenfalls
erforderliche Schutzmaßnahmen müssen sich am Stand der Tech­
nik und den arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren“.
24
Ab einem durchschnittlichem Lärmpegel am Arbeitsplatz von
80 Dezibel bei einer Achtstundenschicht oder einem einmaligen
Schallereignis von 135 Dezibel muss der Arbeitgebende folgende
Maßnahmen ergreifen:
„„Information der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
„„Bereitstellung von Gehörschutz
„„arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten
Ab einem durchschnittlichen Lärmpegel am Arbeitsplatz von
85 Dezibel bei einer Achtstundenschicht oder einem Spitzen­
schalldruckpegel ab 137 Dezibel gilt folgendes:
„„Tragepflicht für Gehörschutz
„„Kennzeichnung von Lärmbereichen
„„Aufstellung eines Lärmminderungsprogramms
„„Veranlassung/Durchführung regelmäßiger arbeitsmedinischer
Vorsorge
Ob eine Gefährdung am Arbeitsplatz durch Lärm besteht,
muss von einer fachkundigen Person ermittelt werden.
Arbeitsblatt
1B
Die gesetzliche Unfallversicherung
Gesetzliche Unfallversicherung
Gewerbliche
Berufsgenossenschaften
Unfallversicherungsträger der
öffentlichen Hand
Berufsgenossenschaften:
Rohstoffe und chemische
Industrie www.bgrci.de
„„Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
www.bghm.de
„„
Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro
Medienerzeugnisse (BG ETEM) www.bgetem.de
„„
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und
Gastgewerbe (BGN) www.bgn.de
„„
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
(BG BAU) www.bgbau.de
„„
Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik
(BGHW) www.bghw.de
„„Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)
www.vbg.de
„„Berufsgenossenschaft für Verkehrswirtschaft
Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr)
www.bg-verkehr.de
„„Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst
und Wohlfahrtspflege (BGW) www.bgw-online.de
„„Berufsgenossenschaft
Sozialversicherung für
Landwirtschaft, Forsten
und Gartenbau (SVLFG)
Beschäftigte und Auszubildende
Unfallkassen Bundesweite Träger:
Bund und Bahn (UVB)
www.uv-bund-bahn.de
„„Unfallversicherung
Was ist die gesetzliche Unfallversicherung?
Alle Auszubildenden sind automatisch über ihren Ausbildungsbetrieb in der
gesetzlichen Unfallversicherung versichert – Träger sind die Berufsgenossen­
schaften und Unfallkassen. Die Berufsgenossenschaften und die Unfallversiche­
rungsträger der öffentlichen Hand bilden die gesetzliche Unfallversicherung. Sie
ist eine der fünf Sozialversicherungen, neben der gesetzlichen Krankenversiche­
rung, der Rentenversicherung, der Pflegeversicherung und der Arbeitslosenver­
sicherung. Sie hilft über 79,8 Millionen Menschen durch Schutz vor Arbeitsunfäl­
len, Wegeunfällen und Berufskrankheiten oder unterstützt, wenn Arbeitsunfälle
passiert sind oder bei der Therapie von Berufskrankheiten. Diese sind über ihre
4,0 Millionen Unternehmen und Einrichtungen bei den Trägern der gesetzlichen
Unfallversicherung, den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand
(Unfallkassen) und Berufsgenossenschaften, versichert.
Der Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Die DGUV ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften
und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand. Sie nimmt insbeson­
dere gemeinsame Interessen ihrer Mitglieder, den Unfallversicherungsträgern
der öffentlichen Hand und Berufsgenossenschaften, wahr. Die Landesver­
bände übernehmen landesspezifische Aufgaben, die nicht jeder Unfallver­
sicherungsträgern der öffentlichen Hand (Unfallkassen) und jede Berufsge­
nossenschaft für sich alleine regelt und im Bereich der Arbeitssicherheit und
des Gesundheitsschutzes gemeinsam erfolgen. Das Präventionsprogramm
„Jugend will sich-er-leben“ ist ein gutes Beispiel dafür.
Website: www.dguv.de
E-Mail: [email protected]
Info-Hotline: 0800 6050404 (kostenfrei)
Unfallkassen Landesweite Träger:
Baden-Württemberg (UKBW)
www.ukbw.de
„„
Kommunale Unfallversicherung Bayern (KUVB)
www.kuvb.de
„„Bayerische Landesunfallkasse (Bayer.LU K)
www.bayerluk.de
„„
Unfallkasse Berlin (UKB) www.unfallkasse-berlin.de
„„
Unfallkasse Brandenburg (UKBB) www.ukbb.de
„„
Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg (FUKBB)
www.fukbb.de
„„
Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen
(UK Bremen) www.unfallkasse.bremen.de
„„
Unfallkasse Nord (UK Nord) www.uk-nord.de
„„Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord
(HFUK Nord) www.hfuknord.de
„„
Unfallkasse Hessen (UKH)
www.unfallkasse-hessen.de
„„Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern (UK MV)
www.uk-mv.de
„„Braunschweigischer Gemeinde-Unfallversicherungsverband (BS GUV) www.bs-guv.de
„„Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover
(GUVH) www.guvh.de
„„Landesunfallkasse Niedersachsen (LU KN)
www.lukn.de
„„Gemeinde-Unfallversicherungsverband
Oldenburg (GUV OL) www.guv-oldenburg.de
„„Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen (FUK)
www.fuk.de
„„Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (UK NRW)
www.unfallkasse-nrw.de
„„Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP)
www.ukrlp.de
„„Unfallkasse Saarland (UKS) www.uks.de
„„Unfallkasse Sachsen (UK Sachsen)
www.unfallkassesachsen.de
„„Unfallkasse Sachsen-Anhalt (UK ST )
www.ukst.de
„„Unfallkasse Thüringen (UKT) www.ukt.de
„„Feuerwehr-Unfallkasse Mitte (FUK Mitte)
www.fuk-mitte.de
„„Unfallkasse
25
Arbeitsblatt
2A
Was ist Lärm?
Wissensfrage
Arbeit mit dem Winkelschleifer bei 100 Dezibel: Nach wie vielen Minuten kann ein Gehörschaden entstehen?
Kreuzen Sie die richtige Antwort an!
a) nach 15 Minuten
b) nach 45 Minuten
Der Schalldruckpegel
Der Schalldruckpegel wird oft
gleichgesetzt mit Lautstärke.
Doch die Lautstärke ist lediglich
das Maß dafür, wie laut etwas vom
Menschen empfunden wird. Wie
stark ein Schallereignis tatsächlich
ist, gibt der Schalldruckpegel in
Dezibel an. Ein als „nicht so laut“
empfundenes Schallereignis kann
dennoch das Gehör schädigen.
Denn die Schmerzgrenze des Trommelfells beginnt bei 120 Dezibel.
Das Innenohr jedoch wird schon
ab 85 Dezibel geschädigt. Und:
Im Innenohr hat der Mensch kein
Schmerzempfinden.
c) nach 60 Minuten
Schallpegel
Schallereignis
170
Knallkörper (nah)
150
Düsenjet
140
Schmerzgrenze
Presslufthammer
Rockkonzert
Motorprüfstand
Tanzfläche Disko, Handkreissäge
Großstadtverkehr, LKW
Ein Ton bei etwa 2000 Hz und einem
Schalldruck von 20 μPa ist gerade
noch wahrnehmbar (Pa = Pascal:
Einheit für den Druck). Der lauteste
Ton – mit erstem Schmerzgefühl –
ist 1 Million mal so laut. Würde man
dieses Spektrum auf eine Waage
übertragen bedeutet dies: Sie
müsste das Gewicht eines Briefes
genau so exakt anzeigen können
wie das Gewicht eines Lastwagens
– ohne Schaden dabei zu nehmen.
26
Sprachverständigung
Ohrfeige (am eigenen Ohr)
Handhammerschlag
Enorm: Pegelspektrum
typischer
Schallpegel
in Dezibel
ab 120
Ab 105 Dezibel ist keine
Verständigung mehr möglich
110
105-120
115
95-105
95
85-90
Verständigung nur mit größtem
Stimmaufwand möglich
Verständigung auch mit Rufen schwer
Ab einem Geräuschepegel von 85 Dezibel besteht Tragepflicht für Gehörschutz.
Drehmaschine
80
Gespräch mit gehobener Stimme
Ab einem Geräuschepegel von 80 Dezibel muss der Arbeitgebende
Gehörschutz zu Verfügung stellen
Unterhaltung (Zimmer)
Bürogeräusche
60
45-55
Atemgeräusche (nah)
20
Rascheln von Laub
10
Hörschwelle
0
Unterhaltung in normaler Lautstärke
Arbeitsblatt
2B Messtabelle Lärm
Lärmschwerhörigkeit kann
ab 85 Dezibel entstehen.
95 Dezibel sind zehn-Mal
so gefährdend wie 85 Dezibel.
105 Dezibel sind 100-Mal
so gefährdend wie 85 Dezibel.
Messtabellen
Wählen Sie fünf Schallereignisse. Wählen Sie Schallereignisse mit möglichst stark unterschiedlichen Schallpegeln. Schätzen Sie zu­
erst, wie hoch die Schallereignisse sind. Messen Sie anschließend mit einem Schallpegelmesser: Wie hoch sind die Pegel? Tragen
Sie die Werte in die Tabelle ein. Vergleichen Sie die Werte mit den Pegelgrenzen im Arbeitsschutz „80 Dezibel“ und „85 Dezibel“.
Schallereignis
Schätzung in Dezibel
Messwert in Dezibel
Unter 85 Dezibel (ab 85 Dezibel durchschnitt während eines Achtstundentags besteht Tragepflicht für Gehörschutz)
Unter 80 Dezibel (ab 80 Dezibel muss der Arbeitgebende Gehörschutz zur Verfügung stellen)
Schallempfindlich
Schall kann der Mensch gerade noch wahrnehmen, wenn er eine schnelle Luftdruckänderung von 1/5.000.000.000 verursacht.
Wäre das Ohr auch nur etwas empfindlicher, könnte der Mensch mit seinem Ohr die natürlichen Bewegungen der Luftteilchen als
ständiges Störgeräusch wahrnehmen.
27
Arbeitsblatt
3A Konzentration bei Krach: Das Lärmexperiment
Im Folgenden finden Sie drei Tabellen mit jeweils 28 Rechenaufgaben. Ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin Ihres Teams soll diese
Aufgaben rechnen. Dreimal.
Unter folgenden drei verschiedenen Bedingungen:
1. bei Ruhe
2. während einer Unterhaltung
3. während massiven Lärms/Impulslärms
Sorgen Sie im Fall 1 für Ruhe! Im Fall 2 unterhalten sich mindestens zwei Teamzugehörige in normaler Lautstärke. Im Fall 3 sorgen alle,
die nicht rechnen oder die Zeit stoppen, für Lärm.
Bestimmen Sie einen oder eine im Team, der oder die rechnet! Bestimmen Sie zudem jemanden, der oder die die Zeit misst und alle
20 Sekunden das Kommando „Weiter“ gibt! Der oder die Rechnende hat für jeden Block 20 Sekunden Zeit.
Kontrollieren Sie anschließend zu zweit die Ergebnisse! Besprechen Sie die Ergebnisse in der Klasse!
1. Durchgang bei Ruhe
20 Sekunden
20 Sekunden
20 Sekunden
20 Sekunden
1+1+1+1+1=
1+2+2+1+1=
2+2+4+1+4=
4+2+4+1+4=
1+1+2+2+2=
1+3+3+2+2=
2+3+3+1+2=
1+3+3+4+2=
2+3+3+3+3=
1+3+1+1+3=
2+1+3+1+3=
2+1+3+1+2=
1+2+1+1+2=
2+1+1+2+1=
1+2+1+2+3=
9+2+1+2+3=
2+0+3+0+1=
1+9+1+9+1=
1+9+3+7+8=
8+6+7+9+7=
3+1+3+3+1=
4+1+3+3+3=
4+1+2+3+3=
3+1+2+1+3=
4+5+4+4+3= 5+2+1+4+3=
4+7+3+1+5=
7+7+3+4+5=
Anzahl der richtigen Ergebnisse:
28
Arbeitsblatt
3A Konzentration bei Krach: Das Lärmexperiment
2. Durchgang während einer Unterhaltung
20 Sekunden
20 Sekunden
20 Sekunden
20 Sekunden
4+2+4+1+4=
1+2+2+1+2=
1+2+2+1+1=
1+1+1+1+1=
1+3+3+4+2=
1+3+3+2+2=
0+3+3+1+1=
1+1+2+2+2=
2+1+3+1+2=
1+3+1+1+3=
2+3+1+1+3=
2+3+3+3+3=
9+2+1+2+3=
2+1+1+2+1=
2+2+0+2+1=
3+2+1+1+2=
8+9+6+9+7=
1+9+1+9+1=
3+ 9 + 4 + 9 + 1 =
2+0+3+0+1=
3+1+2+1+3=
4+1+3+3+3=
4+1+3+1+3=
3+1+3+3+1=
7+6+3+4+5=
5+2+1+4+3=
2+4+4+1+2=
4+5+4+4+3=
Anzahl der richtigen Ergebnisse:
3. Durchgang während massiven Lärms
20 Sekunden
20 Sekunden
20 Sekunden
20 Sekunden
2+3+3+3+3=
1+3+1+1+3=
4+1+2+3+3=
3+1+2+1+3=
1+2+1+2+2=
2+1+1+2+1=
4+7+3+1+5=
7+7+3+4+5=
2+0+3+0+1=
1+2+2+1+1=
2+2+4+1+4=
4+2+4+1+4=
3+1+1+3+1=
1+3+3+2+2=
2+3+3+1+2=
1+3+3+4+2=
4+5+4+4+3=
1+9+1+9+1=
2+1+3+1+3=
2+1+3+1+2=
1+1+1+1+1=
4+1+3+3+3=
1+2+1+2+3=
9+2+1+2+3=
1+1+2+2+2=
5+2+1+4+3=
1+9+3+9+8=
8+9+7+9+7=
Anzahl der richtigen Ergebnisse:
29
Arbeitsblatt
4A Checkliste Lärmschutz am Arbeitsplatz
Studien zeigen: Jeder bzw. jede vierte Jugendliche lebt mit HöreinbuSSen.
Checkliste
Erarbeiten Sie gemeinsam mit der Klasse sieben Punkte zum Schutz des Gehörs am Arbeitsplatz.
Prüfen Sie diese Punkte hinsichtlich des Arbeitsplatzes in dem Ausbildungsbetrieb.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
30
Arbeitsblatt
4B Prävention durch Gehörschutz
Lärmschwerhörigkeit kann
ab 85 Dezibel entstehen.
Bei Pegeln über 80 Dezibel am
Arbeitsplatz muss der
Arbeitgebende Gehörschutz
zur Verfügung stellen.
Ab 85 Dezibel Lärmpegel am
Arbeitsplatz besteht
Tragepflicht für Gehörschutz.
Bei bereits bestehendem
hörverlust ab 80 Dezibel.
Drei Arten von Gehörschutz
Gehörschutzstöpsel
Kapselgehörschützer
Otoplastiken
Gehörschutzstöpsel sind
geeignet bis zu Pegeln von
115 Dezibel. Bei höheren Dezibelwerten eine
Kombination aus Kapselgehörschützern und Gehörschutzstöpsel verwenden.
Für höhere Dämmungen sind Schallschutzanzüge notwendig. Denn der Körper selbst überträgt auch Schwingungen. Diese
könnten bei zu hohen Pegeln ins Innenohr gelangen und dort zu Schaden führen – trotz Tragen von Gehörschutz!
Warum sollte man einen Gehörschutz tragen? 8
Kreuzen Sie die Ihrer Meinung nach richtigen Antworten an und diskutieren Sie diese mit der Berufsschulklasse!
a) Weil Lärmschwerhörigkeit unheilbar ist.
f) Weil Lärmschwerhörige sich nicht mehr an
Gesprächen beteiligen können.
b) Weil es dem Chef oder der Chefin gefallen wird.
g) Weil sich die Arbeits- und Lebensqualität erhöht.
c) Weil Lärmschwerhörigkeit anfänglich von Betroffenen
gar nicht bemerkt wird.
h) Weil sich Stress vermindert und Krankheiten
vermieden werden.
d) Weil man dann seine Ruhe vor den Mitbeschäftigten hat.
e) Weil alle anderen es auch tun.
31
Arbeitsblatt
5A
Das Ohr: Anatomie und Funktion
Das äußere Ohr A und das Mittelohr B leiten
den Schall weiter. Das Innenohr C ist der eigentliche
Hörapparat. Die Ohrmuschel dient dem Einfangen
und der Bündelung des Schalls.
4
3
1
7
6
2
5
A
1 Im äußeren Gehörgang
wird das Ohrenschmalz gebil­
det. Es ist ein fettiges Sekret,
das den Säureschutzmantel
der Gehörgangshaut sichert.
Außerdem nimmt es Fremd­
stoffe auf und transportiert
diese nach außen. Das Ohren­
schmalz sollte im Gehörgang
nicht entfernt werden. Der
Gehörgang ist etwa 3 bis 3,5
Zentimeter lang.
2 Das Trommelfell ist ein
wasserdichtes und luftdichtes
Häutchen. Es ist elastisch,
Die Schmerzschwelle
am Trommelfell
beginnt bei
120 Dezibel.
32
B
straff gespannt und mit Äder­
chen durchzogen. Beim Auf­
treffen des Schalls schwingt
das Trommelfell und leitet die
Schwingungen so weiter ins
Innenohr. Das Trommelfell hat
etwa 1 Zentimeter Durchmes­
ser und ist 0,1 Millimeter dick.
3 Der Hammer ist fest mit
dem Trommelfell verbunden
und gibt die Schwingungen
weiter an Amboss und Steigbügel. Diese übertragen den
Schall weiter zur Schnecke
und verstärken ihn zudem.
Gehörschäden
entstehen durch Pegel
ab 85 Dezibel über acht
Stunden am Tag.
6
C
4 Mit Hilfe des Gleichgewichtsorgans registriert der
Mensch Lageänderungen des
Kopfes.
5 Die eustachische Röhre
verbindet Ohr und NasenRachen-Raum. Bei Druck auf
den Ohren hilft deshalb: Nase
zuhalten und „Luft pressen“.
bügels werden von dieser
Lymphflüssigkeit als Welle
aufgenommen, von den Hör­
sinneszellen registriert und in
Nervenimpulse umgewandelt.
Die Schnecke ist von Knochen
umgeben. Diese Knochen sind
nach den Zähnen die zweithär­
teste Substanz im menschli­
chen Körper.
6 Die Schnecke ist mit
Flüssigkeit gefüllt, in der sich
etwa 18.000 Hörsinneszellen
befinden. Die mechanischen
Schwingungen des Steig­
7 Der Hörnerv leitet die
Signale der Hörsinneszellen
aus der Schnecke weiter an
das Gehirn. Erst jetzt hat der
Mensch etwas „gehört“.
Der Mensch hat
im Innenohr kein
Schmerzempfinden.
Durch Lärm
verursachte
Schwerhörigkeit
ist unheilbar.
Arbeitsblatt
5B
Informationsblatt „Gehörschäden“
Hörschwellenverschiebung 9
Geräuschüberempfindlichkeit
Nach lauten Konzerten oder längerem Aufenthalt neben lauten
Maschinen werden normale Geräusche einige Zeit als gedämpft
empfunden. Manchmal entsteht im Ohr sogar ein Benommen­
heitsgefühl. Das sind Ermüdungserscheinungen des Innenohrs:
eine sogenannte vorübergehende Hörschwellenverschiebung.
Diese geht zurück, wenn dem Gehör ausreichend Ruhezeit gege­
ben wird. Bei regelmäßig hohen Pegeln kann es zu einer perma­
nenten Hörschwellenverschiebung kommen, einer dauerhaften
Hörminderung. Bei einer krankhaften Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperaku­
sis) klingt vieles normal. Allerdings empfinden Betroffene lau­
teren Schall als überlaut. Sie klagen zum Teil über Schmerzen.
Ein Anzeichen einer Geräuscheüberempfindlichkeit kann sein,
wenn jemand bei normaler Gesprächslautstärke sagt: „Warum
schreist du denn so, ich bin doch nicht taub!“ Oder jemandem
sogar ein Computerlüfter zu laut ist. Diese Überempfindlichkeit
kann auch auf nur bestimmte Geräusche oder Töne beschränkt
sein. Hyperakusis kommt mit und ohne Gehörschaden vor.
Tinnitus
Als Tinnitus bezeichnet man ein Klingeln, Pfeifen oder Rau­
schen im Ohr, auch „Ohrensausen“ genannt. Es ist auch dann
hörbar, wenn kein äußerer Schall an das Ohr dringt. Tinnitus
entsteht häufig bei zu starker Schallbelastung. Die pfeifenden
Ohrgeräusche behindern oft den Alltag. Betroffene können nicht
richtig schlafen und sich nur schwer konzentrieren. Psychische
Belastungen machen ihnen mehr zu schaffen als üblich. Jeder
oder jede Vierte ist vorübergehend von einem Tinnitus betroffen,
in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen.
Doppeltonhören
Beim Doppeltonhören (Diplakusis) haben Betroffene das Gefühl,
Töne kämen gleichzeitig von außen und von innen. Sie hören
doppelt oder einen Ton als mehrere Töne. Doppeltonhören ist
ein abnormales Schallempfinden hinsichtlich Zeit oder Tonhöhe.
Ist das Doppeltonhören beidseitig, empfinden Betroffene den
gleichen Ton in beiden Ohren als unterschiedlich. Doppelton­
hören ist oft Begleitsymptom eines Hörsturzes. Ein Hörsturz ist
eine plötzlich auftretende Schwerhörigkeit bis Taubheit, meist
hervorgerufen durch eine Durchblutungsstörung des Innenohrs.
33
Lösungen
Seite 26
a) Schon nach 15 Minuten Arbeit mit einem Winkelschleifer
bei 100 Dezibel kann ein Gehörschaden entstehen.
Seite 28/29
1. Durchgang bei Ruhe
2. Durchgang während
einer Unterhaltung
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7
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15
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20
8
15
30
40
Seite 30
Der Inhalt der Checkliste entspricht den
möglichen Antworten auf die Impulsfra­
gen von Seite 15. Je nach Arbeitsplatz und
Erfahrung können auch Punkte hinzukom­
men oder weggelassen werden.
34
3. Durchgang während
massiven Lärms
Seite 31
a)ja
b)nein
c)ja
d)nein
e)nein
f)ja
g)ja
h)ja
Quellen:
1
„Konzentration, Isolation, Resignation“ aus:
DGUV-Information „’Lärm-Stress’ am Arbeitsplatz“
Nicht das Innenohr betreffende, extra-aurale
Lärmwirkungen. Ausgabe 10/2013.
2
„Die tägliche Dröhnung – Gehörschäden durch Musik“,
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA), Dortmund 2014.
3
„Schallbelastung pro Tag“ aus: Informationen zum Thema
„Lärmschutz“, GUV-I 8633, Herausgeber: Bundesverband
der Unfallkassen, München 2006.
4
„Lebenslärmdosis“: Angaben von Frank Deisenroth,
BG RCI Mainz, 16.1.2016
5
„Schallwellenortung“: „Safe and Sound“,
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin, Dortmund 2008.
6
„Ausreden “ aus: Informationen zum Thema „Lärmschutz“,
GUV-I 8633, Herausgeber: Bundesverband der
Unfallkassen, München 2006.
7
„Pegeladdition“: „Safe and Sound“,
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin, Dortmund 2008.
8
„Warum sollte man einen Gehörschutz tragen?“
in Anlehnung an einen Beitrag aus: Informationen zum
Thema „Lärmschutz“, GUV-I 8633, Herausgeber:
Bundesverband der Unfallkassen, München 2006.
9
Infos über „Gehörschäden“ aus: „Safe and Sound“,
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin, Dortmund 2008.
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IMPRESSUM
Herausgeber
Arbeitskreis „Jugend will sich-er-leben“ bei den
Landesverbänden der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung,
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55027 Mainz
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www.jwsl.de
Redaktion und Grafik
jungvornweg – Verlag für Kinder und Jugendkommunikation
Loschwitzer Straße 13
01309 Dresden
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Mainz, 2016
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Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Für die Rich­
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der Inhalte kann der Herausgeber jedoch keine Gewähr
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