beethoven dvořák - Die Münchner Philharmoniker

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BEETHOVEN
Violinkonzert
DVOŘÁK
9. Symphonie »Aus der Neuen Welt«
VENGEROV, Dirigent und Violine
Sonntag
30_04_2017 11 Uhr
Dienstag
02_05_2017 20 Uhr
Mittwoch
03_05_2017 20 Uhr
VALERY GERGIEV
Strauss
Ab 31. März im Handel erhältlich
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
1. Allegro, ma non troppo
2. Larghetto
3. Rondo: Allegro
ANTONÍN DVOŘÁK
Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95
»Z nového světa« (Aus der Neuen Welt)
1. Adagio – Allegro molto
2. Largo
3. Scherzo: Molto vivace
4. Allegro con fuoco
MAXIM VENGEROV, Violine und Dirigent
118. Spielzeit seit der Gründung 1893
VALERY GERGIEV, Chefdirigent
ZUBIN MEHTA, Ehrendirigent
PAUL MÜLLER, Intendant
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Im Innersten
der Welt
WOLFGANG STÄHR
LUDWIG VAN BEETHOVEN
(1770–1827)
Konzert für Violine und Orchester D-Dur
op. 61
1. Allegro, ma non troppo
2. Larghetto
3. Rondo: Allegro
FASSUNGEN
Eine Bearbeitung für Klavier und Orchester, die Beethoven im Mai 1807 auf Anregung des Komponisten und Pianisten Muzio
Clementi (1752–1832) herstellte, ist Julie
von Breuning gewidmet, der Gattin von
Beethovens Bonner Jugendfreund, und
enthält im Gegensatz zur Violinkonzert-Fassung originale Solokadenzen des
Komponisten.
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
WIDMUNG
Geburtsdatum unbekannt; geboren am 15.
oder 16. Dezember 1770 in Bonn; dort Eintragung ins Taufregister am 17. Dezember
1770; gestorben am 26. März 1827 in Wien.
Im Autograph von 1806: »Concerto par Clemenza pour Clement primo Violino e direttore al theatro a vienna« (Konzert aus
Barmherzigkeit für Clement, erster Konzertmeister am Theater an der Wien); im
Erstdruck von 1808 ist das Werk dem Bonner Juristen Stephan von Breuning gewidmet.
ENTSTEHUNG
Nach dem Fragment eines Violinkonzerts in
C-Dur, das in Beethovens Bonner Zeit entstand, finden sich erste Hinweise auf das
D-Dur-Konzert in einem Skizzenbuch zur
5. Symphonie. Der Geiger Franz Clement
(1780–1842), Konzertmeister am Theater
an der Wien, hatte es für eine »Akademie«
am 23. Dezember 1806 in Auftrag gegeben; Beethoven stellte es allerdings so
kurzfristig fertig, dass Clement »sein Solo
ohne vorherige Probe a vista spielte«.
URAUFFÜHRUNG
Am 23. Dezember 1806 in Wien im Rahmen
einer »Akademie«, die der Geiger Franz
Clement im Theater an der Wien »zu seinem
Vortheile« gab (Orchester des Theaters an
der Wien; Dirigent und Solist: Franz Clement).
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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Joseph Willibrord Mähler: Ludwig van Beethoven als Orpheus in arkadischer Landschaft (1804)
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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»PAR CLEMENZA POUR CLEMENT«
Als Franz Clement, der 26-jährige Konzertmeister und Orchesterdirektor des Theaters an der Wien, am 23. Dezember 1806
Beethovens Violinkonzert uraufführte, war
dieses Werk so kurzfristig vollendet und
buchstäblich in letzter Minute fertiggestellt worden, dass Clement nicht einmal
mehr die Zeit zu einer Probe blieb und er
sich gezwungen sah, den anspruchsvollen
Solopart vom Blatt zu spielen ! Aber der
Wiener Geiger galt als einer der überragenden Virtuosen seiner Epoche: Bereits als
siebenjähriges Wunderkind hatte er dem
staunenden Publikum seine frühreifen
Künste auf der Diminutiv-Geige demons­
triert. In den Jahren danach war er in Begleitung seines Vaters durch Europa gereist, hatte in London gemeinsam mit Joseph Haydn musiziert und sich in Windsor
vor dem britischen König hören lassen.
Beethoven lernte ihn 1794 in Wien kennen,
und er verewigte sich damals in Clements
Stammbuch mit den Worten: »Wandle fort
den Weg, den Du bisher so schön, so herrlich betreten. Natur und Kunst wetteifern,
Dich zu einem der größten Künstler zu machen. Folge beyden, und Du darfst nicht
fürchten, das große – größte Ziel zu erreichen, das dem Künstler hienieden möglich
ist.« Am 7. April 1805 dirigierte Beethoven
die offizielle Uraufführung seiner 3. Symphonie, der »Eroica«, als Gast einer Akademie, die Franz Clement im Theater an der
Wien bestritt. Am Ende des folgenden Jahres ließ sich der gefeierte Geiger dann am
selben Ort auf das Wagnis ein, das für ihn
geschriebene und ihm gleichwohl bis zum
Augenblick des Auftritts vollständig unbekannte Violinkonzert D-Dur op. 61 von
Beet­hoven aus der Taufe zu heben. Im Autograph seines einzigen Konzerts für die
Violine hinterließ Beethoven die wortspiel-
reiche Widmung: »…par Clemenza pour Clement primo Violino / e direttore al theatro
a vienna / Dal L V Bthvn / 1806«.
»SCHÖNE STELLEN«
Franz Clement scheint das riskante Unternehmen der unvorbereiteten Uraufführung
gemeistert zu haben. Die Leipziger »Allgemeine musikalische Zeitung« lobte jedenfalls die »Eleganz und Zierlichkeit« seines
Vortrags. Ausführlicher und detailfreudiger äußerte sich der Rezensent der »Wiener Theater-Zeitung«: »Der vortreffliche
Violinspieler Klement spielte unter andern
vorzüglichen Stücken, auch ein Violinconzert von Beethhofen, das seiner Originalität und mannigfaltigen schönen Stellen
wegen mit ausnehmenden Beyfall aufgenommen wurde. Man empfieng besonders
Klements bewährte Kunst und Anmuth,
seine Stärke und Sicherheit auf der Violin,
die sein Sclave ist, mit lärmendem Bravo.«
Demnach galt der Jubel wohl eher dem
Virtuosen Clement als dem Komponisten
Beethoven. Wenn der Kritiker jedoch von
dem »ausnehmenden Beyfall« für die
»mannigfaltigen schönen Stellen« der
Komposition spricht, dürfen wir dies
durchaus wörtlich nehmen, denn damals
waren die Hörer noch längst nicht so zurückhaltend, erst am Ende einer Darbietung zu applaudieren. Es wurde auch zwischen den Sätzen geklatscht, ja selbst
während der Musik konnte Beifall aufbranden und der eine oder andere Bravoruf laut
werden – ein für unsere heutige Gewohnheit störendes, allerdings höchst spontanes Publikumsverhalten.
»FORTWÄHRENDER TUMULT«
Dem Rezensenten der »Wiener Theater-­
Zeitung« aber waren »schöne Stellen« für
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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Portrait Franz Clements als achtjähriges Wunderkind
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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ein bedeutendes Kunstwerk zu wenig. Er
berief sich auf das »Urtheil von Kennern«,
als er bedauerte, dass in Beethovens Konzert »der Zusammenhang oft ganz zerrissen scheine, und dass die unendlichen Wiederholungen einiger gemeinen Stellen
leicht ermüden könnten. […] Man fürchtet
aber zugleich, wenn Beethhofen auf diesen
Weg fortwandelt, so werde er und das Publikum übel dabey fahren. Die Musik könne
sobald dahin kommen, dass jeder, der nicht
genau mit den Regeln und Schwierigkeiten
der Kunst vertraut ist, schlechterdings
gar keinen Genuß bey ihr finde, sondern
durch eine Menge unzusammenhängender
und überhäufter Ideen und einen fortwährenden Tumult einiger Instrumente, die den
Eingang charakterisieren sollten, zu Boden
gedrückt, nur mit einem unangenehmen
Gefühl der Ermattung das Koncert verlasse.« Es steht uns nicht zu, diese Zeilen aus
dem Abstand von mehr als 200 Jahren mit
überlegenem Lächeln zu betrachten: als
hätten wir den historischen Ausnahmerang
von Beethovens Violinkonzert auf Anhieb
erkannt. Rückwärtsgewandte Prophetie ist
keine Kunst ! Immerhin mussten nach der
Uraufführung im Dezember 1806 noch fast
40 Jahre ins Land gehen, ehe sich Beethovens Opus 61 – dank der kongenialen Interpretation des jungen Joseph Joachim – im
Repertoire durchsetzen konnte.
SYMPHONIE
MIT OBLIGATER VIOLINE ?
In Anlehnung an E. T. A. Hoffmann ließe sich
Beethovens D-Dur-Konzert als »Symphonie mit obligater Violine« bezeichnen. Die
völlige Integration des Solisten in das kompositorische Gesamtgefüge, der Verzicht
nicht auf Virtuosität, wohl aber auf virtuose Zurschaustellung, mag ein Grund für die
auffallend langlebige Reserviertheit der
Kenner, Kritiker und Musiker gegenüber
diesem Werk gewesen sein. In der »Wiener
Theater-Zeitung« aber wurde ausdrücklich
die »Menge unzusammenhängender und
überhäufter Ideen« beanstandet. Zieht
man den Tonfall vorwurfsvoller Belehrung
ab, trifft diese Aussage im Kern etwas
durchaus Wahres. Denn tatsächlich durchbricht Beethoven im einleitenden »Allegro,
ma non troppo« seines Violinkonzerts den
gewohnten Themendualismus des Sonatenhauptsatzes. Nicht weniger als fünf thematische Gedanken lösen einander in der
Orchester-Exposition ab, und dass Beethoven ihre Reihenfolge in der anschließenden
Solo-Exposition und in der Reprise zum Teil
kaleidoskopartig vertauscht, dürfte nicht
nur den zitierten Kritiker in Verwirrung
gestürzt haben. Überdies verschleiert
Beethoven den Eintritt in die Durchführung; und diese selbst unterläuft die herkömmliche Erwartung an einen aktiven,
vorwärtsdrängenden Verwandlungsprozess und öffnet sich statt dessen einer
eigentümlich statischen, passiven, bis an
den Rand des Stillstands treibenden Musik.
Von der reichen Vielfalt der thematischen
Gestalten macht Beethoven in dieser
Durchführung fast keinen Gebrauch.
INNERE EINHEIT
Trotz alledem lässt sich der Vorwurf der
Zusammenhanglosigkeit, den der Rezensent der »Wiener Theater-Zeitung« und
andere Kenner erhoben, nicht aufrechterhalten. »Wie ist es aber, wenn nur Eurem
schwachen Blick der innere tiefe Zusammenhang jeder Beethoven’schen Kompo­
sition entgeht ?«, müssen wir mit E. T. A.
Hoffmann fragen. »Ästhetische Messkünstler haben oft im Shakespeare über
gänzlichen Mangel innerer Einheit und inneren Zusammenhanges geklagt, indem
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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dem tieferen Blick ein schöner Baum, Blätter, Blüten und Früchte aus einem Keim
treibend, erwächst; so entfaltet sich auch
nur durch ein sehr tiefes Eingehen in Beet­
hovens Instrumental-Musik die hohe Besonnenheit, welche vom wahren Genie unzertrennlich ist und von dem Studium der
Kunst genährt wird.« Der Einleitungssatz
des Violinkonzerts bildet da keine Ausnahme. Auch dieser blütenreiche Baum erwächst aus einem musikalischen Keim, den
Beethoven sogleich in den ersten beiden
Takten offen legt: fünf Schläge der Pauke,
ein elementares rhythmisches Motiv, jenseits von Melodie und Harmonie, wie es sich
unspektakulärer nicht denken ließe. Und
doch ist es jenes scheinbar so nichtssagende Grundmotiv, das den Zusammenhang
des Satzes stiftet, das Beethovens »Welt
im Innersten zusammenhält«. Und das
nicht nur, weil diese rhythmische Formel
fast allgegenwärtig ist, sondern auch, weil
sie als Impuls in den melodischen Hauptgedanken fortwirkt: Man höre unter diesem
Aspekt den dritten Takt des ersten Themas ! Der Einwand gegen die Vielzahl angeblich unzusammenhängender Ideen – so
nachvollziehbar er aus der Sicht der Zeitgenossen Ludwig van Beethovens auch
scheinen mag – hält einer Überprüfung
nicht stand. In Hinblick auf den langsamen
Satz, das »Larghetto«, mit seinen ebenso
schlichten wie anrührenden Kantilenen,
und das Finale, einem Rondo wie aus dem
Lehrbuch, ergäbe dieser Vorwurf ohnehin
keinen Sinn.
auch die französische Violinmusik genauestens studiert und als modellhaft und
fortschrittlich erkannt hatte: namentlich
die Konzerte von Giovanni Battista Viotti,
dem Gründervater der modernen französischen Violinschule, von Rodolphe Kreutzer,
dem Beethoven seine A-Dur-Violinsonate
op. 47 widmete, und von Pierre Rode, für
den er seine G-Dur-Sonate op. 96 schuf.
Auch in Beethovens Opus 61 verrät der
Kopfsatz – wie in vielen Konzerten Viottis
– Züge eines stilisierten Marsches, das
»Larghetto« ist dem französischen Romanzentypus verpflichtet, und das Finale nähert sich den in Frankreich populären
Jagdstücken. Aber vor allem die Behandlung des Soloparts verweist in manchen
Details – etwa der Umspielung einer Melodie in Triolen, der um eine oder zwei Oktaven versetzten Wiederholung eines Themas, den Trillerketten am Ende eines solistischen Abschnitts – auf die französischen
Vorbilder. Wussten es nicht schon die Theo­
retiker des 18. Jahrhunderts ? Der »vermischte Geschmack« ist der wahrhaft
»deutsche«.
»VERMISCHTER GESCHMACK«
Beethovens Affinität zur französischen
Revolutionsmusik, für die Namen wie Cherubini, Gossec oder Méhul stehen, ist oft
und eingehend erörtert worden. Sein
D-Dur-Konzert zeigt nun, dass Beethoven
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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Pulsschlag
der Zeit
GABRIELE E. MEYER
Die alte Gegensätzlichkeit zwischen Solo­
instrument und Orchester, d. h. der Wechsel von virtuos-figurativen Soli stets sich
wandelnder Erscheinungsbilder und stabilisierenden Tutti-Abschnitten (Ritornellen)
des barocken »Concerto«, spielte bereits
in der Musik der sogenannten Vorklassiker,
erst recht in der Musik der drei Wiener
Klassiker keine Rolle mehr. Abgelöst wurde
dieser Antagonismus durch das neue
Strukturdenken mit all den unvorsehbaren
Details des »Hier und Jetzt«, kurz: des erfüllten Augenblicks. Das freie Spiel der
Kräfte im Sinne einer höheren Ordnung bestimmte nun das kompositorische Vorgehen auch in der Gattung Konzert. – Noch
während der Arbeit an der 5. Symphonie
mit ihrem moralischen Appell, ihrem vehement »beschwörenden« Ausdruck, verließ
Beethoven die Ebene der zielgerichteten
Auseinandersetzung und suchte mit Themen explizit kantabler Prägung eine sublimere Ausdeutung der symphonischen Idee
als bisher. Was dieser neuen Thematik fehlte, musste durch die Hinzuziehung anderer
Impulse wettgemacht werden.
TEMPO UND KANTABILITÄT
Die Hauptthemen des Kopfsatzes von Beet­
hovens Violinkonzert stehen nicht in dem
dialektischen Spannungsverhältnis, wie
das für einen Eröffnungssatz in Sonatensatzform gemeinhin angenommen wird. Sie
sind vielmehr charakteristisch in ihrer lyrischen Qualität. Beide weisen Ähnlichkeiten im melodischen Verlauf auf, wodurch
eine gegenseitige Durchdringung kaum
stattfindet; beide stehen zudem in der
Grundtonart des Werks. Ihre Sinnfülle, ihr
Bedeutungsreichtum setzen ein anderes
Zeitmaß voraus. Beethoven, mit seinem
überaus scharfen Empfinden für Relation,
Intensität und Dauer, nahm das Tempo genau aus diesem Grund in beinahe sämtlichen Kompositionen dieses Entstehungszeitraumes, in denen er »deutlich die Vermittlung von lyrischer Kantabilität und
thematischer Auseinandersetzung suchte« (Peter Gülke), zurück. Die Kopfsätze
sind nicht mehr mit »Allegro«, »Allegro
vivace« oder »Allegro con brio« überschrieben; sie erhalten vielmehr einen mäßigenden Zusatz wie »Allegro moderato«
(4. Klavierkonzert op. 58), »Allegro, ma
non troppo« (Violinkonzert op. 61), »Allegro, ma non tanto« (Cellosonate op. 69).
Ähnlich ist auch das »Allegro, ma non troppo« der um 1807 bis 1808 komponierten
»Pastorale« op. 68 zu begreifen. Zwar ist
jetzt der Weg das Ziel, die Tempovorstellung »Allegro« sollte dennoch nie außer
Acht gelassen werden !
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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Christian Horneman: Ludwig van Beethoven (um 1803)
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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SICHTBARMACHUNG VON »ZEIT«
Die Koordination durch das Tempo allein
schien jedoch nicht auszureichen. Der kantable Gestus und die strukturelle Ähnlichkeit der beiden Hauptthemen des Kopfsatzes verlangten nach einem weiteren Ausgleich zur Wahrung des Formzusammenschlusses: Um das den Augenblick
auskostende Schweigen erst gar nicht
aufkommen zu lassen, beginnt Beethovens
Violinkonzert gegen alle Erwartungshaltung mit vier Paukenschlägen, zwar im
Piano, nichtsdestoweniger jäh und unvermittelt. Dergestalt ist ein Konzert noch
nicht eröffnet worden. Man glaubt urplötzlich der Sichtbarmachung von »Zeit« selbst
beizuwohnen. Erst mit dem fünften Schlag,
dem ersten des zweiten Taktes, stimmen
die Holzbläser das Kopfthema in klassischer Periodenausformung an. Die Weiterführung des Pochens jedoch, mit dem verstörenden »dis« in den Violinen, deutet auf
eine Verselbstständigung zu einem eigenständigen Motiv hin, hierin dem rhythmisch prägnanteren Paukenmotiv aus dem
Adagio-Satz der um dieselbe Zeit entstandenen 4. Symphonie op. 60 durchaus vergleichbar.
RHYTHMUS UND MELOS
Die Paukenschläge des Violinkonzerts hingegen besitzen nur metrischen Charakter.
Rhythmus und Melos, die beiden Grundelemente, treten nacheinander auf, werden in
scheinbar simpler Abfolge vorgestellt,
wenn auch um ein Viertel verzahnt. In
Wahrheit aber, und das zeigt der Satzverlauf, sind sie voneinander nicht zu trennen.
Sie bilden vielmehr eine »Substanzgemeinschaft«, wie es Peter Gülke einmal formulierte, denn beide Themen, nicht nur das
erste, begegnen immer wieder in der Ver-
knüpfung mit dem Pochmotiv. Zwei eigenständige kompositorische Bereiche sind
somit zu einer thematischen Einheit geworden. Man denke sich diesen pochenden Untergrund weg – die Folge wäre ein gravierender Dimensionsverlust. Das Pochmotiv
erst bildet das »metrische Rückgrat des
Satzes, ist das wachsame Gewissen der
Form, die ja nicht ins Unbegreifliche verschwimmen darf«.
METRISCHES GEWISSEN
Der zum Verweilen animierende Musizierton wird also von vornherein während des
gesamten Kopfsatzes und besonders in der
gefährdeten g-Moll-Episode in der Mitte
der Durchführung verneint. Dort, wo der
Satz am labilsten erscheint, tritt die Umklammerung durch das Paukenmotiv – als
quasi »metrisches Gewissen« – am unerbittlichsten auf den Plan. Auf den Viererschlag in bohrender Wiederholung verdichtet, leitet es zum chromatischen Aufstieg
der Solovioline und triumphalen Reprisen-­
Eintritt über: Im äußersten Fortissimo
stehen sich nun Pochmotiv und kantables
Thema als das zentrale Ereignis des Satzes
simultan gegenüber. Während sich im langsamen Satz der 4. Symphonie das Paukenmotiv gleichsam durch die Stimmen in den
Vordergrund schiebt und sich an den Kulminationspunkten der gesamten Szenerie
bemächtigt, wahrt das Pochmotiv im Violinkonzert die Form.
POCHMOTIV UND KADENZ
Die Bedeutung des Motivs zeigt sich gänzlich unvermutet noch an einer weiteren
Stelle. Beethoven hat ja sein Violinkonzert
kurz nach der Uraufführung am 23. Dezember 1806 durch den damals 26-jährigen
Geiger Franz Clement aufgrund einer Ver-
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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einbarung mit seinem Verleger Muzio Clementi in ein Klavierkonzert umgearbeitet
(op. 61a). Für diese Fassung schrieb der
Komponist zwei Jahre später Kadenzen,
von denen die für den Kopfsatz bestimmte
die weitaus interessantere ist. Schon Rudolf Kolisch machte in einem leider viel zu
wenig bekannten Gespräch mit dem Dirigenten René Leibowitz auf einige Besonderheiten in ihr aufmerksam, denn sie ist
so frei nicht gestaltet, wie man für eine
Kadenz gemeinhin annimmt. Der »Einschluß einer festen Formung, zweier achttaktiger Perioden mit Marschcharakter,
die wiederholt werden«, ist ebenso ungewöhnlich wie die Länge der Kadenz mit insgesamt 141 Takten. »Die strukturelle Idee
ist also offenbar die einer zweiten Durchführung. Welch grandioser Einfall, dadurch
ein Gegengewicht zu den zwei Expositionen
herzustellen« – gemeint ist die Themenaufstellung zunächst im Tutti, dann durch
das Soloinstrument. Vollends unerwartet
tritt in diesem »Marcia«-Abschnitt die
Pauke mit ihrem Pochmotiv hinzu und erweist sich selbst hier, auf der traditionell
dem Solisten vorbehaltenen Auftritts­
ebene, als das konstitutive Element des
Satzes. Genau diese Kadenz aber zeugt,
sozusagen auf dem Umweg über die Klavierfassung, noch im Nachhinein von Beet­
hovens untrüglichem Gespür für die architektonische und strukturelle Ausgewogenheit seines Violinkonzerts.
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
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Aus der Neuen Welt –
für die Neue Welt
KLAUS DÖGE
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
ANTONÍN DVOŘÁK
(1841–1904)
Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95
»Z nového světa« (Aus der Neuen Welt)
1. Adagio – Allegro molto
2. Largo
3. Scherzo: Molto vivace
4. Allegro con fuoco
Geboren am 8. September 1841 in Nelahozeves (Mühlhausen) unweit von Prag / Böhmen; gestorben am 1. Mai 1904 in Prag.
ENTSTEHUNG
Dvořák arbeitete an seiner 9. (und letzten)
Symphonie im Zeitraum vom 10. Januar bis
24. Mai 1893 in New York City / USA, wo er
während seiner mehrjährigen Tätigkeit als
Direktor des New Yorker »National Conservatory of Music« mit seiner Familie das
Haus Nr. 327 in der East 17th Street bewohnte.
URAUFFÜHRUNG
Am 16. Dezember 1893 in New York in der
Carnegie Hall (Orchester der »New York
Philharmonic Society« unter Leitung von
Anton Seidl).
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
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Antonín Dvořák (um 1890)
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
14
AM ANFANG
WAR DAS TELEGRAMM
Jahre hinweg vakant gebliebenen Direktorenposten wieder besetzen zu können.
Ziemlich rasch wurde in der musikalischen
Weltöffentlichkeit bekannt, dass im Juni
1891 Mrs. Jeanette Thurber, die Präsidentin des New Yorker National Conservatory
of Music, per Telegramm dem Prager Komponisten Antonín Dvořák die Stelle des
künstlerischen Direktors und eine Professur für Komposition an ihrem Institut angeboten hatte. Gegründet im Jahre 1885,
diente dieses New Yorker Konservatorium
zunächst vor allem als Ort für die Ausbildung von Opernsängern mit begleitendem
Schauspielunterricht und Unterweisungen
in der italienischen Sprache. Studiengänge
für Instrumentalisten, die im neu errichteten Konservatoriumsorchester mitzuspielen hatten, wurden geschaffen, Fachbereiche für Musikgeschichte und Musiktheorie
(Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition) folgten. Die Dozentenschaft umfasste vor allem Künstler, die in Europa (u.
a. bei Felix Mendelssohn Bartholdy, bei
dem Pianisten Ignaz Moscheles oder auch
bei dem Geiger Joseph Joachim) studiert
hatten und nach europäischem Muster ihr
Fachwissen weitergaben. Der Unterricht
am Konservatorium war gebührenpflichtig,
hochbegabte Studenten allerdings erhielten ihre Ausbildung kostenlos. Als im Januar 1891 Mrs. Thurbers Institut staatlich
anerkannt wurde und der Unterhalt dieser
ansonsten finanziell auf private Geldgeber
(vor allem auf die Millionen von Ehemann
Francis Thurber) angewiesenen musikalischen Ausbildungsstätte auf ein von öffentlicher Hand unterstütztes Stipendiensystem umgestellt werden konnte, wuchs
die Anzahl der Schüler, und Mrs. Thurber
sah sich in die Lage versetzt, den über zwei
AUF DER SUCHE NACH EINER
­NATIONALEN KUNSTMUSIK
Zwei Momente spielten dabei eine wichtige
Rolle: Der neue künstlerische Direktor sollte, schon um das Ansehen ihres Instituts
zu steigern, ein berühmter Komponist aus
Europa sein; und er sollte in dem Ruf stehen, ein nationaler Tonsetzer zu sein. Denn
die Verwirklichung einer eigenständigen,
von allen fremden Einflüssen befreiten
national-amerikanischen Kunstmusik war
Mrs. Thurbers immer wieder geäußertes
Anliegen und ihr großer Traum. Antonín
Dvořák aus Prag, auf den ihre Wahl fiel,
erfüllte beide Bedingungen. Vom Jahre
1879 an hatten Werke wie die »Slawischen
Tänze«, die 6. Symphonie, das Violinkonzert oder das »Stabat Mater« in den Konzertsälen Amerikas Einzug gehalten und
Dvořák in nur kurzer Zeit als einen Komponisten bekannt und berühmt gemacht, dessen musikalische Sprache geprägt war von
Elementen tschechisch-slawischer Folklore. Und zusammen mit Johannes Brahms,
Anton Bruckner und anderen Komponistenkollegen zählte er damals zu den großen
(noch lebenden) europäischen Tonsetzern
– geehrt mit Doktoraten der Prager Karls-­
Universität und der Universität von Cambridge. Nach anfänglichem Zögern und erst
nachdem der Vertrag in manchen Paragraphen seinen Vorstellungen entsprechend
geändert worden war, nahm Dvořák Mrs.
Thurbers Angebot an und traf am 26. September 1892 zusammen mit seiner Frau
Anna und zweien seiner sechs Kinder in
New York ein, das bis April 1895 sein neues
Domizil darstellte.
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
15
Die Familie Dvořák kurz nach ihrer Ankunft in New York (1893)
»DIE AMERIKANER ERWARTEN
GROSSE DINGE VON MIR !«
Seine Zusage wurde dabei von drei Seiten
her beeinflusst. Eine davon war die Neugier
auf die Neue Welt, deren fremde Sprache
für den Prager Komponisten nach zahlreichen England-Besuchen kein Problem darstellte – seine ersten Sommerferien von
Juni bis September 1893 nutzte Dvořák
denn auch, um das Land näher kennen zu
lernen und über Philadelphia, Fort Wayne,
über die brausenden Ströme des Mississippi und durch die weiten Prärien in das Dorf
Spillville im Staate lowa zu reisen, die Welt­
ausstellung in Chicago zu besuchen und die
Niagarafälle zu besichtigen. Eine andere
Seite stellte das verlockende, bisherige
Honorare und Gehälter um ein vielfaches
übersteigende finanzielle Angebot von
Mrs. Thurber dar, das Dvořák als Familienvater von sechs Kindern erlaubte, auf seine alten Tage sorglos leben zu können; dass
Mrs. Thurber infolge der großen amerikanischen Depression der Jahre 1893/94
nahezu vor dem Bankrott stand, ihrem Direktor über Monate hinweg sein Gehalt
nicht zahlen konnte und ihm Ietztendlich
sogar mehrere tausend Dollar schuldig
blieb, änderte daran nichts. Die dritte Sei-
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
16
te schließlich und insbesondere lag in der
neuen künstlerischen Aufgabe und Herausforderung. Dass Dvořák die national-musikalischen Erwartungen ernst nahm, die
man an sein Wirken in Amerika stellte und
die der Festredner der offiziellen Begrüßungsveranstaltung am 21. Oktober 1892
mit den Worten umschrieb, Dvořák möge
helfen, »die Neue Welt der Musik dem Kontinent hinzuzufügen, den Columbus fand«,
zeigt Dvořáks Schreiben vom November
1892 an einen Freund in Böhmen: »Die
Amerikaner erwarten große Dinge von mir,
vor allem soll ich ihnen den Weg ins gelobte
Land und in das Reich der neuen, selbstständigen Kunst weisen, kurz, eine nationale Musik schaffen ! […] Es ist gewiss eine
große und hehre Aufgabe für mich, und ich
hoffe, dass sie mir mit Gottes Hilfe gelingen wird.«
DAS PROBLEM:
EIN SCHMELZTIEGEL HAT
KEINE FOLKLORE
Die kritische Frage dabei aber war, auf welches folkloristische Material sich ein derartiges Bemühen stützen könnte. »Wir
haben keine charakteristische nationale
Schule der Komposition, und es bestanden
schon immer Schwierigkeiten, eine solche
Schule zu gründen. In erster Linie ist hier
der vielvölkische und stark gegensätzliche
Charakter des amerikanischen Volkes zu
nennen, auf Grund dessen es unmöglich ist,
eine gemeinsame Volksmusik zu haben, die
für eine nationale Schule direkt das Material liefern könnte. Die in Amerika geborenen Komponisten […] haben sich bis jetzt
einzig damit zufrieden gegeben, Musik
nach deutscher, französischer und italienischer Art zu schreiben, oder, wenn sie
einmal unüblicherweise unsere sogenannten Nationalhymnen oder patriotische Lied-
weisen aus dem Bürgerkrieg kompositorisch aufgriffen, mehr oder weniger kunstvolle Potpourris daraus zu machen« – so
lauteten diesbezügliche Überlegungen in
der damaligen amerikanischen Tagespresse. Angeregt von Arbeiten seiner Schüler,
zu denen Rubin Goldmark (der spätere Lehrer von Aaron Copland und George
Gershwin) sowie Harry Rowe Shelley (der
später Charles Ives unterrichtete) gehörten und unter denen sich auch farbige Studenten wie Maurice Arnold oder Will Marion
Cook befanden, begann Dvořák sich bei der
Suche nach einer möglichen folkloristischen Grundlage zunehmend für die Musik
des amerikanischen Black People und der
Indianer zu interessieren. Von Harry Thucker Burleigh, einem farbigen Gesangsschüler am National Conservatory, für den
er Stephen C. Forsters bekanntes Lied »Old
Folks at Home« bearbeitete, ließ er sich
Spirituals und Plantagenlieder vorsingen;
vom Musikkritiker Henry Eduard Krehbiel
erhielt er Notenübertragungen diverser
Indianermelodien, und neben Besuchen der
gerade in New York gastierenden Buffalo
Bill Show mit ihren Indianertänzen und Gesängen benutzte er zum Kennenlernen
höchstwahrscheinlich auch Theodor Bakers
1882 erschienene Studie »Die Musik der
nordamerikanischen Wilden«.
DIE LÖSUNG: ZURÜCK ZUR MUSIK
DER UNTERSCHICHT
Im Laufe des Suchens verfestigte sich in
Dvořáks Denken die im Feuilleton des »New
York Herald« vom 21. Mai 1893 abgedruckte Überzeugung, »dass die zukünftige Musik dieses Landes auf dem basieren muss,
was man die Lieder der Neger und Indianer
nennt. Sie müssen die wirkliche Grundlage
einer jeden ernsthaften und originellen
Kompositionsschule sein, die in den Verei-
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
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Hugo Boettinger: Antonín Dvořák (um 1895)
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
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nigten Staaten zu entwickeln ist. Diese
schönen und vielfältigen Lieder sind das
Produkt des Landes. Sie sind amerikanisch.
Alle bedeutenden Musiker haben sich auf
die Melodien des einfachen Volkes gestützt, […] denn nur so kann ein Komponist
die wirklichen Gefühle eines Volkes ausdrücken. In den Negerliedern nun finde ich
alles, was für eine bedeutende und vornehme Schule der Musik nötig ist. Sie sind pathetisch, zart, leidenschaftlich, melancholisch, feierlich, religiös, verwegen, lustig,
fröhlich.« Dvořáks Ansicht blieb nicht unwidersprochen. Edward MacDowell, ein in
europäischer Schule erzogener und seit
1888 in Boston lebender amerikanischer
Komponist, war der Meinung, dass amerikanisch nur die Musik sein könne, »die von
der jugendlichen, optimistischen Vitalität
und der unbezähmbaren Kühnheit des Geistes erfüllt ist, die den amerikanischen
Menschen erfüllt«, die also insbesondere
den »way of life« der weißen Bevölkerung
Amerikas zum Ausdruck bringe. Und auch
von anderen Seiten hielt man Dvořák entgegen, dass es von keinem guten Geschmack zeuge, musikalische Ideen aus den
Plantagenliedern zu schöpfen. All seine
Kritiker aber verwies der Komponist auf
sein erstes in Amerika geschriebenes Werk,
die neue Symphonie in e-Moll.
»CHARAKTERISTIKA, WELCHE
DEUTLICH AMERIKANISCH SIND«
In ihr habe er in der musikalischen Erfindung gerade auf der Grundlage dieser Folk­
lore musikalisch versucht, »Charakteristika zu portraitieren, welche deutlich amerikanisch sind« und somit dem Werk ein
spezifisch amerikanisches Kolorit verliehen. Zu diesen Charakteristika zählte er
die Pentatonik ebenso wie den erniedrigten
Leitton, plagale Wendungen, eine bestimm-
te Art der melodischen Tonumkreisung,
sowie Liegetöne, gewisse Bordunsetzungen, Synkopierungen, rhythmische Ostinati und die rhythmische Besonderheit des
sog. »scotch snap« mit seiner Abfolge von
»lang-kurz-kurz-lang«. Und in der Tat:
Fast alle Themen dieser Symphonie, die
Dvořák zwischen dem 10. Januar und 24.
Mai 1893 komponierte, weisen eines oder
mehrere dieser Charakteristika auf. Pentatonik, Molldominante und plagale Harmonik
z. B. kennzeichnen das Thema der langsamen Einleitung zum 1. Satz; auffällig am
Hauptthema im Allegro-Teil des 1. Satzes ist
der »scotch snap«; Liegeton und erniedrigter Leitton prägen das zweite Thema des
1. Satzes; erneut der »scotch snap« und
eine pentatonische Melodiewendung finden
sich im dritten Thema des 1. Satzes, das
schon die Zuhörer der Uraufführung an das
Spiritual »Swing low, sweet Chariot« erinnerte. Ähnliches auch in Satz 2: Pentatonik
und Bordun-Quinten im berühmten Largo-­
Thema; erniedrigter Leitton, plagale Harmonik und das ununterbrochene melodische Kreisen um den Ton cis im zweiten
Thema. Eine harmonisch gleichbleibende
Klangfläche, verbunden mit rhythmischen
Ostinati ist bestimmend für den Beginn des
3. Satzes, und wiederum Pentatonik, erniedrigter Leitton und ein melodisches Umkreisen des Grundtons kennzeichnet das
Hauptthema des 4. Satzes.
ETAPPENWEISE ANREICHERUNG
MIT FOLKLORESUBSTANZEN
Doch nicht nur die Häufung derartiger Charakteristika ist auffällig, sondern auch die
Art und Weise ihres unmittelbaren, deutlich hervorgekehrten und sich selbst als
essentiell herausstellenden Auftretens –
anders gesagt, viele Themen des Werks
sind nichts anderes als die von Dvořák in
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
19
Das Deckblatt des Autographs mit dem Titel »Z nového světa« (»From the new world«)
thematische Gestalt gebrachten amerikanischen Folkloresubstanzen. Aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist ein Blick
auf die Melodieentwürfe, die Dvořák zwischen dem 19. Dezember 1892 und dem 10.
Januar 1893 auf den mit »Motivy New
York« überschriebenen Seiten 1-11 des
ersten amerikanischen Skizzenbuchs notierte. Seite 2 enthält dabei jenen Einfall,
der für den Anfang des Hauptthemas des
2. Satzes herangezogen wurde. In seinem
Entwurfsstadium allerdings fehlt die spätere charakteristische pentatonische Melodieführung. Auch der in F-Dur stehende
Einfall auf Seite 8, der zum Hauptthema
des ersten Allegro-Satzes wurde, wird hier
noch nicht von dem später so prägenden
»scotch snap« bestimmt. Mit fortschreitendem Kompositionsprozess jedoch – und
das heißt auch: mit fortschreitender kompositorischer Reflexion über das Was und
Wie des amerikanischen »Tonfalls« – verstärkte Dvořák die folkloristischen Qualitäten der Themen und damit das von ihm
intendierte »amerikanische Kolorit«.
IMPONIERENDE ARCHITEKTUR,
KUNSTVOLLE ZITATTECHNIK
Dass Dvořák sein Bemühen um dieses national-amerikanische Kolorit dabei sogleich
in einer Symphonie, jener seit Beethoven
angesehensten und anspruchsvollsten Gattung instrumentalen Komponierens zum
Besten gab, kam einer Nobilitierung des
von manchen Seiten belächelten und als
unfein empfundenen folkloristischen Materials gleich und zeigte den hohen künstlerischen Anspruch, mit dem er die an ihn
gerichteten Erwartungen zu erfüllen gedachte – einen Anspruch, der sich auch im
Werk selbst manifestierte. So etwa in der
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
20
fast zitatartigen Anknüpfung des Scherzo-­
Beginns (Molto vivace) mit seinem abfallenden Quint-Oktavrahmen im Unisono an
den Beginn des 2. Satzes (Molto vivace)
von Beethovens 9. Symphonie; oder in der
ebenfalls aus symphonischer Tradition
schöpfenden, diese aber übersteigernden
Art der Verkettung der vier Symphoniesätze: Gegen Ende des 2. Satzes zitiert
Dvořák den Themenkopf des Hauptthemas
aus Satz 1; in der Coda des 3. Satzes erklingen, kontrapunktisch kunstvoll miteinander verbunden, die Hauptthemenköpfe
des 1. und des 2. Satzes; und in der Reprise des Finales ertönen, zunächst nacheinander, dann aber auch miteinander verknüpft, alle Hauptthemen der ersten drei
Sätze sowie die einleitende Klangfolge von
Satz 2. Dieses in Dvořáks Schaffen einzigartig dastehende Zitatverfahren wirkt auf
drei Ebenen: zum einen formal als zyklische
Klammer, zum anderen inhaltlich-dramatisch als klingende Zusammenfassung, als
gleichsam nochmaliges »Revue passieren
lassen« der ganzen Symphonie gegen Ende
des Werks, und schließlich intentional als
stete Wiederholung der den einzelnen Themen innewohnenden Amerikanismen.
DIE NEUE WELT DES COLUMBUS
UND DIE NEUE WELT DER MUSIK
allerdings das originale Titelblatt, so kommen an dieser Geschichte Zweifel auf: Der
angebliche Zusatz unterscheidet sich weder in der verwendeten Tinte noch im
Schriftduktus von den übrigen Zeilen der
Titelei. Auch erweckt er nicht den Eindruck, nachträglich dem bereits vorhandenen Text hinzugefügt worden zu sein. Vielmehr dürfte er von Anfang an als fester
Bestandteil des Werktitels auf diesem
Blatt niedergeschrieben worden sein – als
ein programmatisches Anknüpfen an jene
eindringlichen Begrüßungsworte von den
»zwei Neuen Welten«, die Neue Welt des
Columbus und die Neue Welt der Musik. Ob
Dvořák mit seiner Symphonie e-Moll, die,
wie er 1894 in einem Brief schrieb, »ganz
Amerika in Aufruhr brachte«, wirklich einen wichtigen Beitrag zur noch jungen
amerikanischen Musik leistete, ist in der
Musikgeschichtsschreibung nicht unumstritten. Unbezweifelt aber ist, dass er
durch sein Lehren am New Yorker National
Conservatory neue Perspektiven eröffnete, und dass er durch sein Künstlertum und
seine Überzeugungen für Amerika wichtige
Diskussionen anregte und dabei Vorurteile
abzubauen half, und schließlich dass er
durch sein Komponieren für künstlerisch
produktive Aufregung sorgte.
Den Erinnerungen seines New Yorker Assistenten Jan Joseph Kovařík zufolge, war die
Titelgebung der Symphonie, die angeblich
im Dezember 1893 während der Proben zur
Uraufführung erfolgte, ein spontaner, auf
das bereits bestehende Titelblatt der Symphonie hinzugeschriebener Zusatz des
Komponisten, der – wie er selbst einmal
sagte – damit nichts anderes zum Ausdruck bringen wollte, als dass diese Symphonie »das allererste Werk war, welches
ich in Amerika schrieb«. Betrachtet man
Antonín Dvořák: Kurzportrait
21
(K)ein einfacher
böhmischer
Musikant
JAKOB KNAUS
DAS TSCHECHISCHE ERBE
Der »einfache böhmische Musikant«, als
den sich Dvořák selbst bezeichnet hatte,
kam schon zu Lebzeiten zu allergrößten
Ehren – in England, Amerika und zu Hause,
während sein um 19 Jahre älterer Komponistenkollege Bedřich Smetana in Böhmen
eher geschmäht wurde und völlig taub im
Irrenhaus starb. Smetana war unfreiwillig
ins Ausland gegangen: Weil er in der tschechischen Heimat sich und seine Familie als
Musiker nicht zu ernähren vermochte, ging
er ins nördlichste Skandinavien und leitete
viele Jahre lang die Symphoniekonzerte im
schwedischen Göteborg.
würde: »Ich bin überzeugt, dass die zukünftige Musik dieses Landes auf dem basieren muss, was man die Lieder der Neger
und Indianer nennt. Sie müssen die wirkliche Grundlage einer jeden ernsthaften und
originellen Kompositionsschule sein, die in
den Vereinigten Staaten zu entwickeln ist«
(New York Herald, 21. Mai 1893). Doch damit nicht genug: Dvořáks Musik war es
vergönnt, in den Weltraum vorzudringen
und zum ersten Mal die Menschheit außerhalb ihres Planeten zu dokumentieren: Bei
der Mondlandung vom 21. Juli 1969 wurde
von Neil Armstrong ein Sender aufgestellt,
der Dvořáks 9. Symphonie (»Aus der Neuen
Welt«) ausstrahlt – und das bis heute !
VON PRAG IN DEN WELTRAUM
ZU HAUSE IN BÖHMEN
Dvořák hingegen wurde nach England und
Amerika bewusst eingeladen, erhielt Kompositionsaufträge und zahlreiche Auftrittsmöglichkeiten: achtmal hat er zwischen 1884 und 1891 in England dirigiert,
und von 1892 bis 1895 war er Direktor des
National Conservatory in New York. Amerika erwartete von ihm, dass er der amerikanischen Jugend den Weg zu einer eigenständigen »amerikanischen« Musik weisen
Antonín Dvořák stammte aus dem böhmischen Städtchen Nelahozeves (Mühlhausen) nördlich von Prag, direkt an der Eisenbahnlinie Prag – Dresden gelegen. Der Vater war Metzger und Gastwirt; im Hause
wurde gesungen und musiziert, Antonín
spielte die Geige. Die musikalische Ausbildung erhielt er bei deutschstämmigen Musikern – beim Volksschullehrer Josef Spitz
und beim Komponisten Anton Liehmann im
Antonín Dvořák: Kurzportrait
22
»… ich bleibe trotz allem nur das, was ich war – – ein einfacher böhmischer Musikant.«
Städtchen Zlonice. Zwei Jahre lang besuchte er die Orgelschule in Prag, und als
unbesoldeter Organist begann er auch seine berufliche Laufbahn. Später verdiente
er seinen Lebensunterhalt als Bratscher im
Salonorchester des Karel Komzák und im
Orchester des sog. Prager »Interimstheaters«, wo er u. a. bei der Uraufführung von
Smetanas »Verkaufter Braut« mitwirkte:
Der 42-jährige Smetana dirigierte, und der
23-jährige Dvořák saß am ersten Bratschenpult !
MIT BRAHMS ZUM ERFOLG
ren Kollegen ein. Das Ergebnis war, dass
Simrock Dvořáks »Klänge aus Mähren«
publizierte und ihm anschließend den Auftrag für die später weltberühmten »Slawischen Tänze« erteilte. Für sie erhielt der
37-jährige Dvořák 1878 sein erstes Komponisten-Honorar ! Dvořáks Gesamtwerk,
das alle musikalischen Gattungen und zahlreiche Werke von Weltgeltung umfasst,
belegt heute überdeutlich, dass die Selbsteinschätzung des Komponisten, er sei nur
ein »einfacher böhmischer Musikant«, eine
liebenswerte, aber völlig haltlose Untertreibung war…
Als Komponist machte Dvořák mit seiner
Kantate »Die Erben des Weißen Berges«
1873 erstmals auf sich aufmerksam, als er
immerhin schon zwei Opern und eine Reihe
von Kammermusikwerken geschrieben hatte. Über das Heimatland hinaus aber verhalf ihm Johannes Brahms zum Erfolg: Er
verschaffte Dvořák ein Stipendium in Wien
und setzte sich bei seinem Berliner Verleger Simrock für den um acht Jahre jünge-
Antonín Dvořák: Kurzportrait
23
Maxim Vengerov
VIOLINE UND DIRIGENT
darunter die Berliner Philharmoniker, das London Symphony und das BBC Symphony Orches­
tra. Im Jahr 2013 eröffnete er das jährliche
Vengerov Festival in Tokio und war Artist in
Residence am Londoner Barbican Centre.
Maxim Vengerov studierte Violine bei Galina
Tourchaninova und Zakhar Bron und gewann
mit zehn Jahren den internationalen Wie­
nawski-, dann mit fünfzehn Jahren den Carl-­
Flesch-Wettbewerb. 2007 trat er in die Fußstapfen seines verstorbenen Mentors Mstislav Rostropowitsch und wandte seine Aufmerksamkeit dem Dirigieren zu. Seitdem hat
er viele Orchester weltweit dirigiert und
wurde 2010 zum ersten Chefdirigenten des
Gstaad Festival Orchesters ernannt.
Während der letzten Jahre ist Maxim Vengerov in der Doppelrolle als Solist und Dirigent
mit vielen bekannten Orchestern aufgetreten,
Zu den Höhepunkten der letzten Jahre gehören die Eröffnungen der Konzertsaisons des
Shanghai Symphony Orchestra mit Long Yu,
des Orchestre de Paris mit Paavo Järvi und
des Sydney Symphony Orchestra. Zudem
weihte er zusammen mit Long Yu und Lang
Lang Shanghais neueste Konzertstätte, die
Shanghai Symphony Hall, ein. Neben seinen
vielen weltweiten Konzerten und Soloaufführungen stand er unter anderem mit dem
Queensland Symphony Orchestra (wo er 2017
Artist in Residence ist), dem Melbourne Symphony Orchestra und dem New York Philharmonic auf der Bühne und ging auf fünf Solotourneen durch Australien, Kanada, Ostasien,
Europa und Südamerika.
Als leidenschaflticher Lehrer und Förderer
junger Talente hatte Maxim Vengerov bereits
verschiedenste Unterrichtspositionen rund
um die Welt inne. Derzeit ist er Botschafter
und Gastprofessor an der International Menuhin Music Academy (IMMA) in der Schweiz
sowie Menuhin Professor an der Royal Academy of Music in London. 1997 wurde er als
erster klassischer Musiker zum internationalen UNICEF-Botschafter ernannt. Maxim Vengerov spielt die Ex-Kreutzer-Stradivari aus
dem Jahr 1727.
Künstlerbiographie
24
Münchner
Klangbilder
TITELGESTALTUNG ZUM
HEUTIGEN KONZERTPROGRAMM
»1892 trat Dvořák die Stelle als Direktor des
National Conservatory of Music in New York
an. Dieser Weltmetropole zu Ehren schrieb
er einige seiner bekanntesten Stücke, unter
anderem sein meist gefeiertes Werk: Die 9.
Symphonie: ›Aus der Neuen Welt‹.
New York spielte eine bedeutende Rolle in
Dvořáks Leben. Das Empire State Building, als
Symbol für die Stadt, steht deshalb im Mittelpunkt meines Entwurfs. Um den Wolkenkratzer herum liegen schichtenweise Notenblätter, die in der Form eines Tunnels angeordnet sind. Von der ersten Idee bis zur Vorführung des Stücks begleiteten sie den
Künstler durch sein ganzes Leben. Und so wie
sein künstlerisches Schaffen in New York gipfelte, so steht am Ende des Tunnels das Empire State Building als Symbol für seinen Erfolg.« (Benjamin Wahl, Lénoïc Thepot, Melanie
Zettl, Anni Piticco, Céline Wengler, 2017)
DIE KÜNSTLER
»Unsere Gruppe besteht aus fünf Kreativen,
die sich durch ihre Fähigkeiten, wie Grafikdesign und Animation auszeichnen. Nach
ausführlicher Recherche ging es an die Umsetzung unserer Ideen. Dabei waren Anni
Piticco, Melanie Zettl, Céline Wengler und ich
für die Gestaltung zuständig. Unser Animator Benjamin Wahl hatte schlussendlich die
Aufgabe, das Plakat wirkungsvoll in Szene zu
setzen und zwar durch eine kleine Animation
für die Vorstellung unseres Entwurfs.
Unser Endergebnis ist ein durchdachtes
Plakat, welches Minimalismus und Klassik in
sich vereint – und selbstverständlich Antonín Dvořák gewidmet ist.« (Lénoïc Thepot,
2017)
DIE HOCHSCHULE
Unter dem Motto »Digitalen Wandel managen, Zukunft gestalten.« bietet die Hochschule Macromedia verschiedene Bachelorund Masterstudiengänge an. Deutschlandweit lässt sich an sechs Standorten Management, Medien, Journalistik, Film und Design
studieren. Etwa 80 Professoren stehen für
eine arbeitsmarktorientierte Lehre und ein
akademisches Selbstverständnis als Hochschule zur Gestaltung des digitalen Wandels.
Seit 2013 ist die Hochschule außerdem Mitglied des internationalen Hochschulnetzwerks Galileo Global Education.
Anke Johannssen (Dozentin für Medien- und
Kommunikationsdesign) zu dem Projekt:
»Die große Herausforderung für unsere
Studierenden war, das akustische Erlebnis
in eine visuelle Form zu überführen. Sie haben sich intensiv mit den Kompositionen und
den Komponisten auseinandergesetzt, haben Orchestermusiker befragt, welche Farben und Bilder sie bei den konkreten Musikstücken assoziieren. Ich bin mit ihren Ergebnissen sehr zufrieden und dankbar für
dieses inspirierende Praxisprojekt.«
Anni Piticco | Benjamin Wahl | Céline Wengler | Léonïc Thepot | Melanie Zettl
25
Sonntag
07_05_2017 17 Uhr
Sonntag
21_05_2017 17 Uhr
7. Kammerkonzert
Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz
8. Kammerkonzert
Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz
»AUS ZWEI MACH SECHS – VOM DUO BIS
SEXTETT«
»K. UND K. –
VON ÖSTERREICH NACH UNGARN«
SERGEJ RACHMANINOW
»Trio élégiaque« Nr. 1 für Violine, Kontrabass und Klavier g-Moll
JOHANN NEPOMUK HUMMEL
Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass es-Moll op. 87
ASTOR PIAZZOLLA
Drei Tangos für Violine und Kontrabass
MIKHAIL GLINKA
Grand Sextett für Klavier, Streichquartett
und Kontrabass Es-Dur
FRANZ SCHREKER
»Der Wind« für Violine, Violoncello,
­Klarinette, Horn und Klavier
ZOLTÁN KODÁLY
Intermezzo für Streichtrio
JOSEF LABOR
Trio für Klarinette, Viola und Klavier g-Moll
ERNST VON DOHNÁNYI
Sextett für Klarinette, Horn, Streichtrio
und Klavier C-Dur op. 37
LUCJA MADZIAR, Violine
NAMIKO FUSE, Violine
JANO LISBOA, Viola
FLORIS MIJNDERS, Violoncello
SŁAWOMIR GRENDA, Kontrabass
IVANA SVARC-GRENDA, Klavier
ALBERT OSTERHAMMER, Klarinette
MIA ASELMEYER, Horn
KATHARINA SCHMITZ, Violine
VALENTIN EICHLER, Viola
ELKE FUNK-HOEVER, Violoncello
ROGLIT ISHAY, Klavier
Freitag
12_05_2017 10 Uhr ÖGP
Freitag
12_05_2017 20 Uhr c
Samstag
13_05_2017 19 Uhr d
MAURICE RAVEL
»Le tombeau de Couperin«
PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKY
»Variationen über ein Rokoko-Thema« für
Violoncello und Orchester op. 33
NIKOLAJ RIMSKIJ-KORSAKOW
»Scheherazade« op. 35
VALERY GERGIEV, Dirigent
ANDREI IONIŢĂ, Violoncello
Vorschau
26
Die Münchner
Philharmoniker
CHEFDIRIGENT VALERY GERGIEV
EHRENDIRIGENT ZUBIN MEHTA
1. VIOLINEN
Sreten Krstič, Konzertmeister
Lorenz Nasturica-Herschcowici,
Konzertmeister
Julian Shevlin, Konzertmeister
Odette Couch, stv. Konzertmeisterin
Claudia Sutil
Philip Middleman
Nenad Daleore
Peter Becher
Regina Matthes
Wolfram Lohschütz
Martin Manz
Céline Vaudé
Yusi Chen
Iason Keramidis
Florentine Lenz
Vladimir Tolpygo
Georg Pfirsch
Bernhard Metz
Namiko Fuse
Qi Zhou
Clément Courtin
Traudel Reich
Asami Yamada
BRATSCHEN
Jano Lisboa, Solo
Burkhard Sigl, stv. Solo
Max Spenger
Herbert Stoiber
Wolfgang Stingl
Gunter Pretzel
Wolfgang Berg
Beate Springorum
Konstantin Sellheim
Julio López
Valentin Eichler
2. VIOLINEN
VIOLONCELLI
Simon Fordham, Stimmführer
Alexander Möck, Stimmführer
IIona Cudek, stv. Stimmführerin
Matthias Löhlein, Vorspieler
Katharina Reichstaller
Nils Schad
Clara Bergius-Bühl
Esther Merz
Katharina Schmitz
Ana Vladanovic-Lebedinski
Michael Hell, Konzertmeister
Floris Mijnders, Solo
Stephan Haack, stv. Solo
Thomas Ruge, stv. Solo
Herbert Heim
Veit Wenk-Wolff
Sissy Schmidhuber
Elke Funk-Hoever
Manuel von der Nahmer
Isolde Hayer
Das Orchester
27
Sven Faulian
David Hausdorf
Joachim Wohlgemuth
KONTRABÄSSE
Sławomir Grenda, Solo
Fora Baltacigil, Solo
Alexander Preuß, stv. Solo
Holger Herrmann
Stepan Kratochvil
Shengni Guo
Emilio Yepes Martinez
Ulrich von Neumann-Cosel
FLÖTEN
Michael Martin Kofler, Solo
Herman van Kogelenberg, Solo
Burkhard Jäckle, stv. Solo
Martin Belič
Gabriele Krötz, Piccoloflöte
OBOEN
Ulrich Becker, Solo
Marie-Luise Modersohn, Solo
Lisa Outred
Bernhard Berwanger
Kai Rapsch, Englischhorn
KLARINETTEN
Alexandra Gruber, Solo
László Kuti, Solo
Annette Maucher, stv. Solo
Matthias Ambrosius
Albert Osterhammer, Bassklarinette
Ulrich Haider, stv. Solo
Maria Teiwes, stv. Solo
Robert Ross
Alois Schlemer
Hubert Pilstl
Mia Aselmeyer
TROMPETEN
Guido Segers, Solo
Florian Klingler, Solo
Bernhard Peschl, stv. Solo
Markus Rainer
POSAUNEN
Dany Bonvin, Solo
Matthias Fischer, stv. Solo
Quirin Willert
Benjamin Appel, Bassposaune
TUBA
Ricardo Carvalhoso
PAUKEN
Stefan Gagelmann, Solo
Guido Rückel, Solo
SCHLAGZEUG
Sebastian Förschl, 1. Schlagzeuger
Jörg Hannabach
Michael Leopold
HARFE
Teresa Zimmermann, Solo
FAGOTTE
ORCHESTERVORSTAND
Raffaele Giannotti, Solo
Jürgen Popp
Johannes Hofbauer
Jörg Urbach, Kontrafagott
Stephan Haack
Matthias Ambrosius
Konstantin Sellheim
HÖRNER
Paul Müller
INTENDANT
Jörg Brückner, Solo
Matias Piñeira, Solo
Das Orchester
28
IMPRESSUM
TEXTNACHWEISE
BILDNACHWEISE
Herausgeber:
Direktion der Münchner
Philharmoniker
Paul Müller, Intendant
Kellerstraße 4
81667 München
Lektorat:
Christine Möller
Corporate Design:
HEYE GmbH
München
Graphik:
dm druckmedien gmbh
München
Druck:
Gebr. Geiselberger GmbH
Martin-Moser-Straße 23
84503 Altötting
Wolfgang Stähr, Gabriele
E. Meyer, Klaus Döge und
Jakob Knaus schrieben
ihre Texte als Originalbeiträge für die Programmhefte der Münchner Philharmoniker. Künstlerbiographie: nach Agenturvorlage. Alle Rechte bei den
Autorinnen und Autoren;
jeder Nachdruck ist seitens der Urheber genehmigungs- und kostenpflichtig.
Abbildungen zu Ludwig van
Beethoven: Joseph Schmidt-­
G örg und Hans Schmidt
­
(Hrsg.), Ludwig van Beet­
hoven, Bonn 1969; www.
tarisio.com; H. C. Robbins
Landon, Beethoven – A documentary study, New
York / Toronto 1970. Abbildungen zu Antonín Dvořàk:
Antonín Hořejš, Antonín
Dvořák – Sein Leben und
Werk in Bildern, Prag
1955; Ulrike Timm, 50
Klassiker der Orchestermusik – berühmte Werke
aus vier Jahrhunderten,
Hildesheim 2004; wikimedia commons. Künstlerphotographie: Ben Ealo­
vega (Vengerov).
Gedruckt auf holzfreiem und
FSC-Mix zertifiziertem Papier
der Sorte LuxoArt Samt
Impressum
HAUPTSPONSOR
UNTERSTÜTZT
SONNTAG, 16. JULI 2017, 20.00 UHR
V A L E RY G E R G I E V D I R I G E N T
Y U J A W A N G KL AV I E R
MÜNCHNER PHILHARMONIKER
BR AHMS: KONZERT FÜR KL AVIER UND
ORCHESTER NR.1 D - MOLL OP.15
MUSSORGSKI J: »BILDER EINER AUSSTELLUNG«
(INSTRUMENTIERUNG: M AURICE R AVEL)
KARTEN: MÜNCHEN TICKET TEL. 089/54 81 81 81
UND BEKANNTE VVK-STELLEN
WWW.KLASSIK−AM−ODEONSPLATZ.DE
’16
’17
DAS ORCHESTER DER STADT
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