Studienangebote Bachelorstudium Musikologie Masterstudium Musikologie Beide Studien werden als interuniversitäre Studien gemeinsam mit der Kunstuniversität Graz angeboten. Kontakt Institut für Musikwissenschaft Mozartgasse 3, 8010 Graz T +43 316 380-2405 F +43 316 380-9755 [email protected] www.uni-graz.at/muwi Studienziele – Qualifikationsprofile Das Studium der Musikologie beschäftigt sich mit der Reflexion über Musik und ihre Erscheinungsformen und ist keine Ausbildung zur professionellen Musikausübung. Studierende sollen sowohl umfassende faktische Kenntnisse über Musik und ihre vielfältige Geschichte erwerben als auch die Fähigkeit entwickeln, sich kritisch mit diesem Wissen auseinanderzusetzen – sowohl in verbaler als auch in schriftlicher Form. Sie sollen befähigt sein, wissenschaftliche Erkenntnisse für die Berufspraxis zu adaptieren. Studierende der Musikologie lernen strukturiert über Musik nachzudenken und wissenschaftlich über Musik zu arbeiten. Das Studium ist insofern keine konkrete Berufsausbildung, bietet aber eine breite Grundlage für eine Fülle beruflicher Möglichkeiten, die wesentlich von der Eigeninitiative der Studierenden selbst abhängen. Der Studienplan lässt dabei Optionen für vielfältige Spezialisierungen zu, die durch die Wahl von Modulen möglich ist. Angeboten werden die Module: Abendländische Musikkulturen, Jazz und Popularmusik, Musikkulturen der Welt, Musikpsychologie und Akustik, Ästhetik und Gesellschaft. Berufsfelder Medien (Rundfunk, Fernsehen, Printmedien, Internet) Kulturmanagement (Veranstaltungs- und Vermittlungswesen) Dramaturgie Kulturindustrie (Verlage, Tonträgerindustrie) Kulturverwaltung und Kulturpolitik Tätigkeiten in Musiksammlungen und musikbezogenen Dokumentationseinrichtungen aller Art (Bibliotheken, Archive, Museen, Musikinformationszentren) Lehre an wissenschaftlichen und Kunstuniversitäten, Konservatorien und vergleichbaren Lehranstalten, Musikschulen sowie Institutionen der Erwachsenenbildung Forschung (innerhalb und zunehmend auch außerhalb universitärer oder anderer akademischer Institutionen) Inhalt: Institut für Musikwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz © 2008 >> f.d.I.v. Beate Flath, Werner Jauk, Kordula Knaus, Michael Walter >> Design, Satz & Layout: Roman Klug >> Redaktion: Doris Griesser, Kordula Knaus >> Koordination: Dekanat der Geisteswissenschaftlichen Fakultät www.uni-graz.at/muwi Allgemeine Information Das Institut für Musikwissenschaft beschäftigt sich mit der Untersuchung von Musik in all ihren Erscheinungsformen und Lebensrealitäten. Die Bandbreite reicht dabei von mittelalterlicher Kirchenmusik bis hin zu den technischen Innovationen des 21. Jahrhunderts und deren Bedeutung für Ästhetik, Musikproduktion sowie –rezeption und ist nicht auf die Erforschung so genannter „Hochkulturen“ beschränkt. Da die Zusammenhänge, in denen Musik konkret praktiziert wird oder abstrakte Bedeutung erhält, durchaus komplex sind, werden am Grazer Institut für Musikwissenschaft vielfältige und innovative Methodo­ lo­gien und Fragestellungen verfolgt. Zentral ist ein geistes-, kulturund sozialwissenschaftlicher Ansatz, der über die Rolle von Musik in den Gesellschaften der Vergangenheit und Gegenwart reflektiert. Ein wichtiges Anliegen ist dabei interdisziplinäres Denken und Arbeiten. Inhaltlich werden am Institut vornehmlich weite Teile der „Abendländischen Musikgeschichte“ unter Einschluss popularmusikalischer Formen (insbesondere der soziologischen Bedingungen ihrer Rezeption und Produktion) sowie musikwissenschaftliche Alltags-, Medien- und Medienkunstforschung abgedeckt. Insofern liegt der Schwerpunkt des Instituts auf der Erforschung europäischer beziehungsweise „westlicher“ Musikkulturen. Das ExpertInnenwissen des Instituts wird nicht nur im Rahmen wissenschaftlicher Veranstaltungen oder Publikationen nach außen getragen, sondern auch durch Kooperationen verbreitet, etwa durch die Zusammenarbeit mit dem Opernhaus Graz oder durch Projekte an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Kunst bei der Ars Electronica oder der Biennale di Venezia. Die Lehre des Instituts erfolgt im Rahmen des interuniversitären Studiums „Musikologie“, das gemeinsam mit der Kunstuniversität Graz angeboten wird. Kultur- und Sozialgeschichte der Musik Musiktheater/Oper musik + medien/kunst populäre + funkionale musik Musik/Geschlecht/Genderforschung Symphonik Editionen Musiktheater/Oper Derzeit wird am Institut vor allem die deutsche, italienische und französische Oper erforscht. Das Spektrum reicht hier von der Frühgeschichte der Oper bis hin zu Werken der unmittelbaren Vergangenheit. Neben Editionstätigkeiten (Opern von Mozart, Gluck, Fux, Heinichen) steht die Beschäftigung mit der Sozial- und Kulturgeschichte der Oper im Mittelpunkt. Die Oper wird als kulturelles Phänomen und im Hinblick auf ihre Funktions- und Wirkungsweisen untersucht. Zentrale Fragestellungen sind dabei Regionalität/Überregionalität, Repräsentationsund Unterhaltungsbedürfnisse der Akteure und des Publikums sowie Rezeptionsperspektiven. Aktuell werden am Institut Einzel­studien zu verschiedenen Komponisten durchgeführt (etwa zu Donizetti, Mozart, Gluck, Strauss), aber auch gattungsspezifische Ausprägungen betrachtet (Venezianische Oper des 17. Jahrhunderts, Entstehung der komischen Oper, Opera Seria des 18. Jahrhunderts, Grand Opéra, Verismo, Fin de Siècle). >> Kontakt: Univ.-Prof. Dr. Michael Walter, Ao.Univ.-Prof.Dr. JosefHorst Lederer, Dr. Kordula Knaus Die Rolle der Oper in der Konstruktion nationaler Identitäten südosteuropäischer Länder In diesem Projekt wird die Rolle der Oper im Zusammenhang mit der Konstruktion nationaler Identitäten in Südosteuropa (vor allem Serbien und Kroatien) im 19. und frühen 20. Jahrhundert untersucht. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf den ideologischen, politischen, sozialen und kulturellen Kontext in den beiden Zentren Wien und Budapest gelegt, in denen der Prozess der nationalen Identitätsbildung der südosteuropäischen Länder begann. >> Fördergeber: FWF >> Leitung: Dr. Tatjana Marković musik + medien/kunst musik + medien/kunst betreibt musikwissenschaftliche Alltagsforschung auf Basis jener Theorie, die Musik als Mediatisierungsphänomen betrachtet. In Erweiterung anthropologischer Theorien der Entwicklung von Musik, kann Musik als die kulturelle Überformung des emotionalen Ausdrucks betrachtet werden. Nicht nur in der zeitlichen Entwicklung, sondern auch in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen variiert Musik von der Klanggestalt des unmittelbaren Ausdruckslautes bis hin zu über Zeichen und Codes geschaffenen „Werken“ und virtuellen Wirklichkeiten. Diese theoretische Herangehensweise erlaubt die tradierten Grenzen des Wiener Modells – das auf dem Stand der Wissenschaftstheorie des ausgehenden 19. Jahrhunderts zwischen historischer und systematisch-vergleichender Musikwissenschaft unterscheidet – zu durchbrechen und bisher ungeliebte und neue kulturelle Phänomene gesellschaftsrelevant als musikwissenschaftliche zu betreiben. Der Teilbereich musik/medienkunst versucht jene Veränderungen körperlichen Lebens, die durch technische Innovation, Beschleunigung und Codierung hervorgebracht wurden, an der Zeitgestalt Musik zu beschreiben und zu erklären. Ein weiterer Teilbereich, nämlich musik/medien/alltag, bearbeitet einerseits Musik als funktionale Größe in den Massenmedien und fokussiert dabei besonders die Auswirkungen klanglicher Qualitäten im Kontext der Vermittlung von Images in der Fernsehwerbung, andererseits wird Musik als bestimmender Teil des Betriebssystems Massenmedien erforscht. Populäre Musik als mit den Medientechnologien entstandene emotionalisierende Klanggestalt wird in all diesen Teilbereichen erforscht. Methodisch wird der Forschungsbereich musik + medien/kunst als empirische Kulturwissenschaft betrieben. >> Kontakt: Ao.Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Werner Jauk, Mag. Beate Flath Musik/Geschlecht/Genderforschung In diesem Bereich wird untersucht, welche Rolle der Faktor Geschlecht/Gender in den musikalischen Lebenswelten spielt. Zwei thematische Schwerpunkte existieren am Institut für Musikwissenschaft. Einerseits geht es um die Frage, ob und inwieweit Musik selbst Zuschreibungen von Weiblichkeit und Männlichkeit transportieren kann und in welchen Zusammenhängen das passiert. Hier werden Konzepte der Narratologie und Hermeneutik kritisch auf die Geschlechterfrage zugespitzt (etwa im Zusammenhang mit einem „männlichen“ Hauptthema und einem „weiblichen“ Seitenthema im Sonatensatz). Andererseits wiederum liegt das Hauptaugenmerk im Bereich des Musiktheaters. Besonders in der Oper scheint die Frage virulent, wie sich Männlichkeit und Weiblichkeit auf der Bühne präsentieren. Gegenwärtig wird hier die Frage von Stimmkonstellationen und Besetzungspraxis untersucht (Kastraten, gegengeschlechtliche Besetzungspraxis, Hosenrollen, Countertenöre etc.). >> Kontakt: Dr. Kordula Knaus