Massentierhaltung: Leben für den Tod Massentierhaltung

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Massentierhaltung: Leben für den Tod
Massentierhaltung - Teil 1
von Britta Pawlak
Sicherlich kennst du den Begriff "Massentierhaltung". Aber was genau bedeutet
diese übermäßige Herstellung von tierischen Produkten für Tiere, Menschen
und Umwelt? In unserem vierteiligen Artikel erfährst du, zu welchem Zweck
diese Form der Tierhaltung entstanden ist und unter welch schlimmen
Bedingungen die Zuchttiere vom Tag ihrer Geburt an auf ihre Schlachtung
warten müssen. Außerdem berichten wir, warum Massenhaltung auch negative
Folgen für unsere Gesundheit und die Umwelt mit sich bringt.
Die Schweine in diesem
Massenbetrieb haben in ihren
Metallboxen nicht einmal genügend
Platz, um sich umzudrehen. (Quelle:
Peta - People for the Ethical
Treatment of Animals) Um den
immer stärker anwachsenden
Verzehr von Fleisch, Eiern und
Milchprodukten in unserer
Gesellschaft zu decken, hat die
Massentierhaltung in den letzten
Jahrzehnten extrem zugenommen. Vor allem in Deutschland, anderen
Industrieländern Europas und in den USA gerät sie aufgrund der grausamen Art der
Tierhaltung immer mehr in Kritik. Gerade in diesen reicheren Ländern hat es die
Massentierhaltung ermöglicht, dass Fleisch längst kein Luxusprodukt mehr ist. An die
Stelle von kleineren Schlachthöfen vergangener Zeiten, die Lebensmittelhändler in
ihrer Umgebung belieferten, sind im Laufe der Jahre immer riesigere Schlachtbetriebe
getreten.
Dadurch können viele Menschen jeden Tag Fleisch essen, und auch der reichliche
Verzehr von Eiern und allen Arten von Milchprodukten ist alltäglich geworden. Der
regelmäßige Fleischkonsum, der tägliche Gang zu Schnellrestaurants, Fastfoodketten,
Döner-Läden und Würstchenbuden für den Hunger zwischendurch - all das ist
selbstverständlich für viele von uns. Allein in Deutschland leben ungefähr 81 Millionen
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Menschen. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche innerhalb eines Jahres etwa 90 Kilo
Fleisch. Das entspricht fast einem ganzen Schwein, einigen Mengen an Rindfleisch,
dazu einem Dutzend Brathähnchen sowie mehreren Wildfleisch-Braten. In anderen
Ländern der EU ist der Verbrauch pro Jahr ähnlich hoch, in den USA sogar noch höher.
Man mag sich also kaum vorstellen, welche Unmengen an Fleisch jährlich auf der
ganzen Welt produziert und verzehrt werden.
Billiger Massenkonsum auf Kosten der Tiere
Bis zu 40 000 Tiere drängen sich bei
Dauerkunstlicht in riesigen,
fensterlosen Hallen, wo sie möglichst
schnell Kraftfutter in Fleisch
umwandeln sollen. (Quelle:
Greenpeace)Aber die meisten
Menschen denken nicht darüber
nach, wie dieses Angebot an
tierischen Produkten zu NiedrigPreisen überhaupt umzusetzen ist:
Durch extreme Ausbeutung der so
genannten "Nutztiere", die ihr meist kurzes Leben unter Qualen verbringen. Wie dieser
Name schon sagt, werden Hühner, Schweine, Rinder, Puten und andere Tiere einzig
und allein zu dem "Nutzen" gezüchtet, den Menschen Fleisch, Eier und Milch zu liefern.
Das Fleisch von Tieren aus Massenhaltung ist fast überall zu finden. Nicht nur an
Imbissbuden und Schnellrestautants kannst du meist davon ausgehen, dass das
Fleisch aus einer solchen Produktion stammt. Auch günstige Fleischprodukte aus
Supermärkten und Metzgereien stammen oft von Tieren aus Massenzucht - ebenso
wie billiges Fleisch, das als Belag von vielen Pizzas, als Zutat von Tiefkühlgerichten
oder als Dosenkost Verwendung findet. Außerdem werden in den Küchen vieler
Restaurants, Hotels und Cafés Fleisch, Wurst und Milchprodukte aus
Massenherstellung sowie Eier aus so genannten Legebatterien verwendet.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Kein Platz für Tiere, kein Raum für Menschlichkeit
Dieses Schwein hat so verkümmerte
Gliedmaßen, dass es sich nicht
einmal mehr auf den Beinen halten
kann. (Quelle: Peta - People for the
Ethical Treatment of Animals)Das
Ziel der Massentierhaltung ist es,
möglichst viele Tiere auf möglichst
wenig Raum zu halten, um so billig
und so schnell wie möglich Fleisch
und andere Tierprodukte für den
Massenverzehr herzustellen. Da
ausschließlich der wirtschaftliche Gewinn zählt, wird auf die Bedürfnisse der
Lebewesen keine Rücksicht genommen. Nicht nur, dass die zusammengepferchten
Tiere ihre angeborenen Verhaltensweisen und Triebe überhaupt nicht ausleben
können. Es wird meist nicht einmal darauf geachtet, dass sie vor und während der
Schlachtung so wenig Leid wie möglich empfinden.
Die Tiere werden in bedrückender Enge gehalten und sehen auf dem Weg zum
Schlachthof oft zum ersten Mal Tageslicht. Sie entwickeln aufgrund von Platzmangel
und hohem psychischen Stress Verhaltensstörungen und werden regelrecht
"verrückt". Man schneidet den Zuchttieren meistens ohne Betäubung die Schnäbel,
Hörner oder Zähne, damit sich die panischen Tiere nicht gegenseitig verletzen oder
gar töten können. Die Tiere kommen in der Massenzucht schon auf unnatürliche Art
auf die Welt: Geflügel wird üblicherweise in Fabriken mit Hilfe von Maschinen
ausgebrütet und landet direkt nach dem Schlüpfen auf einem Fließband. Junge Kälber
werden sofort nach der Geburt ihren Muttertieren weggenommen. Nach langen,
qualvollen Wochen und Monaten der Aufzucht, in denen viele Tiere durch mangelnde
Hygiene, nicht artgerechte Haltung und Stress erkranken - einige sogar sterben -,
droht ihnen ein oft noch schrecklicheres Erlebnis: die Fahrt zur Schlachterei.
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Endstation Schlachthof
Nach oft langen und qualvollen Transporten zu
den Schlachthöfen werden die Kühe kopfüber in
den Tod befördert. (Quelle: Peta - People for the
Ethical Treatment of Animals)Die Zuchttiere
werden unter grausamen Bedingungen oft weite
Strecken zum Schlachthof transportiert - nicht
selten sind es mehrere tausend Kilometer. Die
Tiere dürfen in der Europäischen Union bis zu acht
Stunden ohne Futter und Wasser befördert
werden, in anderen Ländern sogar noch länger.
Die Dauer kann unter bestimmten
Voraussetzungen auch innerhalb der EU auf
unbestimmte Zeit verlängert werden. Es werden
so viele Schlachttiere in die LKW verfrachtet wie
möglich. Für die "zusammengequetschten" Tiere
bedeutet die Fahrt großen Stress. Einige trampeln in Panik ihre eigenen Artgenossen
tot oder sterben aus Entkräftung. Endlich am Ziel angekommen, sind viele
geschwächte Tiere nicht einmal fähig, auf eigenen Beinen zum Schlachtbetrieb zu
laufen.
Häufig können die Tiere aufgrund des unnatürlich schnellen Wachstums durch das
viele Kraftfutter ihr eigenes Gewicht nicht mehr halten, brechen zusammen und sind
dadurch nicht mehr fähig, zu laufen. Dies kann zur völligen Verkrüppelung ihrer Beine
und Füße führen. Unter Umständen verhungern diese Tiere dann, weil sie nicht mehr
zu ihrem Futter gelangen können. Kranke Tiere werden oft nicht behandelt, weil dies
zu viel Geld kosten würde. Sie werden am Leben gelassen, solange sie noch Gewinn
bringend sein können und die Möglichkeit besteht, dass sie die Zeit bis zur
Schlachtung überleben. Ansonsten tötet man diese so genannten "Kümmerlinge" oft.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Krank machendes "Kraftfutter", Hormonpräparate und Medikamente
Schweine werden häufig mit
Medikamenten, industriellem
Kraftfutter und Fischmehl
"vollgestopft", um möglichst schnell
"reif für die Schlachtung" zu sein.
(Quelle: Dirk Gießelmann )Die Tiere
bekommen oft Medikamente wie
Antibiotika, da diese Art der Haltung
die Gefahr von Krankheiten und
Seuchen stark erhöht. Sie werden
mit industriell hergestelltem
Kraftfutter und Tiermehl gefüttert. Tiermehl wird in so genannten Beseitigungsanlagen
aus Schlachtabfällen sowie verendeten Tierkörpern hergestellt. Auch Fischmehl wird
oft an Geflügel und Schweine verfüttert. Es besteht aus getrockneten und gemahlenen
toten Fischen sowie deren Eingeweiden. Tiermehl ist also ein billig herstellbares
Eiweiß-Futtermittel aus Abfallprodukten.
Die Verfütterung von Tiermehl ist aufgrund der BSE-Erkrankungen (Rinderwahn) vor
einigen Jahren in der EU verboten worden. Man hat vermutet, dass sich Kühe aus
Massenhaltung durch Tiermehl von verendeten, infizierten Tieren angesteckt haben
könnten. In manchen Länder ist es aber noch erlaubt, Tiermehl zu verfüttern.
Außerdem wird auch bei uns weiterhin Fischmehl an Zuchttiere außer Rinder
verfüttert. Für die Tiere ist es natürlich völlig unnatürlich, sich von toten Artgenossen
und Tierinnereien zu ernähren. Trotz der Verbote einiger Länder werden dem
Tierfutter zudem immer wieder Hormone beigemischt, die wachstumsfördernd wirken
oder den Appetit anregen, jedoch für die Gesundheit der Tiere sehr schädlich sind und auch für die der Menschen, die ihr Fleisch essen.
Das so genannte Kraftfutter ist nicht, wie es der Name vermuten lässt, zur Kräftigung
der Tiere gedacht. Es soll die Aufzucht der Tiere beschleunigen und dazu beitragen,
dass sie in Kürze fett und "schlachtreif" sind. Denn bei dieser Tierhaltung geht es nun
einmal nur um Profit (also wirtschaftlichen Vorteil und Gewinn). Gerade größere
Mengen dieses qualitativ minderwertigen "Energiefutters" führen zu Krankheiten und
verkürzen die Lebensdauer. Aus Sicht der Wirtschaftlichkeit spielt das bei den
Schlachttieren jedoch keine Rolle, denn sie werden ohnehin lange vor dem Erreichen
ihrer natürlichen Lebenserwartung getötet.
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Du weißt jetzt, dass die Selbstverständlichkeit für uns Menschen, täglich solche
Mengen an Fleisch, Wurst, Eiern und Milchprodukten zu essen, nur durch
Massentierhaltung möglich ist. Der Preis des verhältnismäßig billigen Fleisches ist aber
letztendlich hoch: Die Tiere müssen dafür große Qualen erleiden, denn der Zweck
ihres Daseins besteht darin, Fleisch und Tierprodukte für den menschlichen Verzehr zu
liefern. Aber auch für uns Menschen zieht dies schwere Konsequenzen mit sich: Ein
hoher Fleischkonsum ist keinesfalls gesund, und das Fleisch der Tiere aus
Massenhaltung enthält oft Stresshormone und Rückstände von Medikamenten. Im
Laufe der nächsten Teile kannst du mehr über negative Folgen wie die
Umweltbelastung lesen. Außerdem erfährst du, warum wir ohne Massentierhaltung
nicht weniger, sondern sogar mehr Nahrungsmittel zur Verfügung hätten. Und wir
stellen die Frage, ob der Mensch einen solchen Umgang mit Lebewesen überhaupt
verantworten kann.
Lies im zweiten Teil, wie der triste Alltag einer Milchkuh, das kurze und
qualvolle Leben eines männlichen Kalbs oder das düstere, beengte Dasein eines
Mastschweines in einem Massentierhaltungsbetrieb genau aussieht. Um zu dem
Artikel zu gelangen, klicke einfach auf die Pfeil-Taste unten rechts.
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Von Mastschweinen und lebendigen
Milchmaschinen
Massentierhaltung - Teil 2
von Britta Pawlak
Du hast im ersten Teil erfahren, dass die Menschen nur durch
Massentierhaltung so selbstverständlich jeden Tag diese Mengen an Fleisch,
Eiern und Milchprodukten essen können. Für die billigen Lebensmittel wird
jedoch ein hoher Preis in Kauf genommen: Die Tiere müssen große Qualen
erleiden. Der einzige Zweck ihres Daseins ist es, Fleisch und tierische
Erzeugnisse zu liefern. Lies nun, wie der triste Alltag einer Milchkuh, das kurze
Leben eines männlichen Kalbs oder das düstere und beengte Dasein eines
Mastschweines in einem Massentierbetrieb aussieht.
Glückliche Kühe sehen anders aus:
Rinder in Massenhaltung leben oft in
engen Verschlägen ohne Tageslicht.
(Quelle: PETA)Die schöne
Vorstellung frei lebender Kühe auf
der Weide entspricht leider nicht den
tatsächlichen Lebensbedingungen
vieler Kühe, deren Milchprodukte wir
täglich verzehren. Um solche
Mengen an Milch, Käse, Quark,
Joghurt und anderen Produkten anbieten zu können, würden hierzulande unsere
Wiesen und Weiden für eine Freilandhaltung längst nicht ausreichen. Außerdem
könnte man diese Nahrungsmittel nicht zu so günstigen Preisen anbieten, wie die
meisten Leute es erwarten. Das ermöglicht erst die Massentierhaltung - auf Kosten
der Tiere.
Auch zahlreiche Rinder leben hier auf engstem Raum, oft ohne Tageslicht. In der so
genannten "Anbindehaltung", in der die Kühe mit Ketten- oder Halsrahmen in
beengten Verschlägen festgebunden werden, können sich die Milchkühe kaum
bewegen. Solche Anbindeställe entsprechen der herkömmlichen Rinderhaltung. Diese
besonders grausame Art der Haltung verliert in Ländern der Europäischen Union
Internetquelle: Helles Köpfchen
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allmählich an Bedeutung, ist aber auch in Deutschland in vielen Regionen noch
verbreitet. Unter bestimmten Umständen ist die Anbindehaltung voraussichtlich noch
bis zum Jahr 2020 erlaubt - nur in der Öko-Landwirtschaft ist diese Art der
Rinderhaltung nicht gestattet.
Mastrinder werden in Deutschland größtenteils in Bodenbuchten ohne Einstreu
gehalten. In den Ländern der EU werden immer mehr so genannte "Laufställe"
errichtet, in welchen die Kühe zu mehreren gehalten werden und herumlaufen
können. Auch die Haltung in Laufställen ist aber keinesfalls artgerecht: Auch hier
haben die Tiere nicht ausreichend Platz, um sich zu bewegen und verbringen meist ihr
ganzes Leben in den unbequemen Ställen, anstatt Auslauf auf der Weide zu haben.
Vollspaltenböden sind noch immer zugelassen, bei welchen die Tiere ohne Einstreu auf
harten Holzböden mit Spalten dazwischen laufen. Immer wieder bleiben Kotreste in
den Spalten der Böden hängen, sodass die Kühe durch ihre eigenen Ausscheidungen
laufen müssen und ständig auf dem glitschigen Untergrund ausrutschen. Der harte
Boden führt teilweise zu Klauenschäden und beim Hinfallen verletzen sich die
schweren Tiere oft. Nicht selten bleiben sie daher über längere Zeit liegen, sodass sie
sich kaum noch bewegen. Zudem bilden sich oftmals Rangordnungen in den Ställen
aus, unter denen die schwächeren Rinder sehr leiden: Rangniedrigere Tiere haben
kaum die Möglichkeit auszuweichen oder sich auszuruhen, werden von Artgenossen
ständig von der Futter- und Wasserstelle verjagt und stehen unter Dauerstress.
Aus weiblichen Rindern werden "Milchmaschinen"
Weibliche Rinder werden jahrelang
als "Milchmaschinen" benutzt, bis
ihre "Leistung" nachlässt. Dann
werden sie geschlachtet. (Quelle:
Peta - People for the Ethical
Treatment of Animals)Damit sie
besonders viel Milch geben können,
werden Kühe mit reichlich IndustrieKraftfutter und hohen
Energielieferanten in übermäßigen
Mengen gefüttert. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Milchleistung einer Kuh
von jährlich ungefähr 2.000 auf teilweise bis zu 7.000 Liter hochgetrieben. Derartige
Steigerungen der Produktion sind nur durch den Einsatz von billigem Energiefutter
möglich. Doch die Zuchttiere sind dadurch anfälliger für Krankheiten und haben eine
geringere Lebenserwartung.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Die Kühe werden häufig mehrmals täglich an Maschinen angeschlossen, durch die sie
gemolken werden. Oft haben die Kühe schmerzhafte Euterentzündungen und
Verletzungen durch die Melkmaschinen. Weibliche Rinder werden so lange als
"Milchmaschinen" gebraucht, bis sie ausgedient haben, weil sie nicht mehr genug
Milch geben. Dann werden die Tiere meist für den Verzehr geschlachtet. Was vielen
überhaupt nicht bewusst ist: Wie andere Säugetiere auch, geben Kühe eigentlich nur
Milch, wenn sie Junge haben. Damit eine Kuh ständig Milch "produzieren" kann, die
eigentlich - wie bei uns Menschen - zur Aufzucht ihres Jungen gedacht ist, werden die
weiblichen Tiere ständig künstlich befruchtet. Die Kälbchen werden sofort nach der
Geburt von ihren Müttern getrennt, was bei beiden Tieren große Verzweiflung
hervorruft.
Männliche Rinder werden zu Fleisch verarbeitet
Diese an den Beinen angeketteten
Kälbchen wurden ihren Muttertieren
entrissen. Sie werden in wenigen
Wochen geschlachtet, um als
Kalbfleisch auf der Theke zu landen.
Das kleine Kälbchen wird dann mit
einem billigen Milchersatz
aufgezogen, um später selbst als
Milchkuh zu enden oder geschlachtet
und zu Kalbfleisch verarbeitet zu
werden. Selbst in Deutschland ist es erlaubt, den Jungtieren im Alter von bis zu sechs
Wochen ohne Betäubung mit der Feuerzange Markierungen einzubrennen oder ihnen
die Hörner abzuschneiden. Auch eine betäubungslose Kastration (Entfernung der
Hoden) ist in den ersten vier Lebenswochen gestattet.
Die männlichen Rinder werden schon als Kälbchen in oft winzige Verschläge gebracht,
wo sie schnell gemästet werden. Es wird immer wieder berichtet, dass Kälber - trotz
der Verbote in einigen Ländern - mit einem Milchersatz gefüttert werden, der mit
Hormonen angereichert ist und dem Eisen entzogen wurde. Dadurch soll erreicht
werden, dass das spätere Fleisch durch die Blutarmut "schön weiß und zart" ist. Diese
jungen Rinder sind durch den Eisenmangel jedoch sehr geschwächt. Im Alter von nur
16 Wochen werden die männlichen Tiere im Allgemeinen geschlachtet, um zu dem
begehrten "Kalbfleisch" verarbeitet zu werden. Anders als in den USA ist der Zusatz
von Hormonen in der Tiernahrung in den EU-Ländern gesetzlich verboten.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Oft sind die jungen Kälber vor der Schlachtung extrem entkräftet, da ihre Muskeln
durch den Bewegungsmangel völlig unterentwickelt sind. Die Mägen der
geschlachteten Kälbchen werden für die Herstellung von vielen Käsesorten verwendet.
Sie enthalten ein bestimmtes Enzym, das für die Milchverdauung verantwortlich ist.
Deshalb haben nur Jungtiere, die noch Milch säugen, dieses Magenenzym. Bei der
Käseproduktion dient es der Milchgerinnung. Man kann Käse zwar auch mit
mikrobiellem Lab (das sind biologisch gezüchtete Kulturen) herstellen, sehr oft wird
aber das Kälberlab verwendet.
Der Transport von lebendigen Tieren ist billiger als der von toten
Zusammengepfercht werden die
Schlachttiere in LKWs mitunter
tagelang quer durch Europa
transportiert - weil es billiger ist.
(Quelle: Peta)Die Rinder werden oft
viele Stunden im LKW zur
Schlachterei transportiert. Weltweit
werden jährlich über 50 Milliarden
Zuchttiere befördert, nicht selten
dauern die Fahrten mehrere Tage.
Der Grund ist natürlich wirtschaftlicher Art: Zum einen wurde die Tierzucht immer
mehr spezialisiert und man kauft da ein, wo es "günstig" ist. Während es weniger
kleine Höfe gibt, ballt sich alles in riesigen Schlachtbetrieben.
Die Tiere kommen also manchmal in Dänemark auf die Welt, werden in Holland
gemästet und dann in Italien geschlachtet. Zum anderen ist der Transport von
lebendigen Schlachttieren billiger als die Beförderung von Fleisch, das gekühlt werden
müsste. Auch Zollbestimmungen spielen eine Rolle: Für die Einfuhr von Fleisch in die
EU muss man bezahlen, Tiere dürfen dagegen zollfrei transportiert werden. Die Rinder
werden in Massen in die Lastwagen verfrachtet und erhalten auf der Fahrt meist
weder Futter noch Wasser. Die Tiere geraten in Panik, trampeln manchmal in der
Enge ihre geschwächten Artgenossen tot oder sterben selbst aus Entkräftung.
Da sie während der Fahrt meist weder Futter noch Wasser erhalten, sind die Tiere
völlig entkräftet. Nicht alle kommen lebend beim Schlachthof an. (Quelle: PETA)Einige
Kühe werden nach der Ankunft auf dem Boden zum Schlachthof geschleift oder an den
Beinen gefesselt aus den Lastern "entladen", weil sie völlig erschöpft sind oder
verkrüppelte Gliedmaßen haben. Die Tiere, die noch fähig sind, zu laufen, werden
Internetquelle: Helles Köpfchen
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häufig mit Elektroschocks in die Schlachterei getrieben. In den Betrieben werden die
Tiere der Reihe nach an den Beinen an Eisenbügeln aufgehängt. Ein Fließband
befördert sie kopfüber in den Tod: Nacheinander wird ihnen der Hals aufgeschnitten.
In Deutschland und in vielen anderen Ländern müssen die Tiere in der Regel kurz vor
der Tötung durch Gas, elektrischen Strom oder andere Methoden betäubt werden.
Schächtung: Tod durch Ausbluten ohne Betäubung
Umstritten ist die Schächtung: Normalerweise
schreibt das Gesetz kurz vor der Tötung eine
Betäubung vor, aber es gibt religiös begründete
Ausnahmeregelungen. Das Gesetz hierzulande
gestattet es allerdings in bestimmten Fällen, die
Tiere ohne Betäubung zu töten. Die so genannte
Schächtung gilt im Judentum und im Islam als
religiöse Vorschrift. Dabei wird dem Schlachttier bei
vollem Bewusstsein die Halsschlagader durchtrennt
und man lässt es kopfüber "ausbluten". Die
Befürworter der Schächtung vermuten, dass das
Tier durch den schnell einsetzenden
Sauerstoffmangel des Gehirns nach kurzer Zeit nicht
mehr viel mitbekommt und das Schmerzempfinden
nachlässt.
Dies wird allerdings stark angezweifelt, da die Gefäße, die die Nervenbahnen des
Rückens versorgen, nicht durchtrennt wurden. Diese spielen bei Wirbeltieren für die
Wahrnehmung von Schmerzen eine wichtige Rolle. Wie lange das Tier tatsächlich noch
bewusst mit dem Tod ringt, kann keiner genau sagen. Es ist auch nicht bei jedem
Lebewesen gleich. Beobachtet man allerdings einzelne Kühe während des
Schächtvorgangs, scheint es, als ob sie einen länger andauernden Todeskampf führen.
Sie versuchen zu schlucken oder nach Luft zu schnappen, zappeln und verdrehen die
Augen.
Fest steht in jedem Fall, dass die Rinder nicht sofort nach dem Schnitt in den Hals
empfindungslos sind. Obwohl sogar die Verfassung aus Tierschutzgründen eine
Schlachtung mit vorheriger Betäubung vorschreibt, macht sie also hier eine
Ausnahme. Die Rücksicht auf Glaubenstraditionen wird demnach als wichtiger
angesehen als die Qual der Tiere. Vor allem für gläubige Juden ist häufig ausschließlich
der Verzehr von Rindern erlaubt, die ohne Betäubung geschlachtet wurden, da nur
Internetquelle: Helles Köpfchen
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dieses Fleisch als "rein" gilt. Heutzutage gibt es aber auch Reformjuden, die sich
gegen die Vorschrift aussprechen, nur Rindfleisch aus dieser Schlachtung zu
verzehren. Produkte aus der Schächtungs-Methode (auch als "Halal-Schlachtung"
bezeichnet) werden auch in einigen Döner-Geschäften verkauft.
Schweine ohne Ohren und Schwänze
Diese kleinen Ferkel sind in einem
Massenbetrieb geboren worden. Sie
ahnen noch nicht, welches Schicksal
ihnen bevorsteht. (Quelle:
PETA)Schweine werden bei der
Massenhaltung in winzigen
Verschlägen oder in riesiger Anzahl
zusammengepfercht in Ställen
gehalten - in der Regel ohne
Tageslicht. Gerade diesen Tieren
werden viele Medikamente verabreicht. Nicht nur die Gefahr, dass sich Krankheiten
ausbreiten, sondern auch die seelische Belastung ist bei Zuchtschweinen hoch.
Schweine sind sensible Tiere, die äußerst empfindlich auf Stress reagieren. Viele von
ihnen sind völlig geschwächt durch Dauerstress, schlechte Hygiene, Medikamente und
das viele Industrie-Futter, das zu einer raschen Aufzucht verhelfen soll - einige von
ihnen sterben sogar an Herzanfällen.
Oft bewegen sich die Zuchttiere in ihren eigenen Ausscheidungen, sofern von
"Bewegung" die Rede sein kann. In vielen Betrieben ist es allgemein üblich, Schweine
mit Stöcken zu schlagen, um sie voranzutreiben. Viele der Tiere können ihren extrem
gemästeten, unnatürlich schnell wachsenden Körper oft kaum noch auf ihren Beinen
halten - Verkrüppelungen und Verletzungen sind die Folge.
Kurz nach der Geburt werden
männliche Tiere kastriert und vielen
kleinen Ferkeln werden die Schwänze
und mitunter auch Ohren und Zähne
abgeschnitten - all das geschieht bei
wenige Tage alten Tieren ohne
Betäubung. Selbst in Deutschland ist
es gesetzlich erlaubt, den Schwanz
von neugeborenen Ferkeln auch ohne
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Betäubung zu "kupieren". Damit verhindert man, dass die Zuchttiere sich gegenseitig
bekämpfen und ihre Körperteile anbeißen können. Verletzungen der empfindlichen
Ohren und Schwänze in den Massen könnten unter den mangelhaften
Hygienezuständen Krankheiten verursachen, man entfernt diese Körperteile also oft
"vorsorglich" auf medizinische Art.
Wenn friedliche Tiere zu Kannibalen werden
Schweine werden ohne Tageslicht in
Fabrikhallen zusammengepfercht.
Die eigentlich sozialen Tiere
entwickeln unter den
Extrembedingungen aggressive
Verhaltensweisen. (Quelle:
PETA)Schweine sind eigentlich sehr
friedliebende und soziale
Lebewesen. Doch unter diesen
Extrembedingungen entwickeln sie
aggressive und gestörte Verhaltensweisen und greifen sich oft gegenseitig an.
Mitunter werden entkräftete Tiere sogar von ihren eigenen Artgenossen getötet.
Schweine, die so geschwächt sind, dass man glaubt, sie schaffen es nicht mehr
lebendig bis zum Tag der Schlachtung, werden nicht selten getötet, denn sie kosten
nur "unnötig" Futter.
Dagegen werden unzählige kranke Schweine am Leben erhalten, bei denen es
wahrscheinlich ist, dass sie die nächsten Wochen überstehen. Einige Zuchtschweine
werden mit Fisch- oder Tiermehl gefüttert, das aus Tierinnereien ihrer Artgenossen
oder anderen toten Tieren hergestellt wird. Wegen der BSE-Erkrankungen
(Rinderwahn) vor einigen Jahren ist das Verfüttern von Tiermehl in der EU allerdings
verboten worden. Mastschweine werden in einigen Ländern in so engen Verschlägen
gehalten, dass sie nicht einmal ihren Kopf drehen oder sich überhaupt bewegen
können. Sie werden mit billigem Eiweißfutter, Medikamenten - und mitunter auch
Hormonpräparaten - so lange "vollgestopft", bis sie es auf bis zu 110 Kilo schaffen.
Wegen der schweren Körpermasse können diese Tiere dann nur noch liegen.
Damit es ein Mastschwein auf über 100 Kilo schafft, werden ihm Industrie-Futter,
Fischmehl und in einigen Ländern sogar Hormone verabreicht. (Quelle: PETA)Über 90
Prozent aller Zuchtschweine weltweit werden mindestens einmal in ihrem Leben unter
beengten Verhältnissen gehalten, 70 Prozent werden dauerhaft auf kleinstem Raum
Internetquelle: Helles Köpfchen
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eingepfercht. Die Säue werden ständig geschwängert, damit es für die Massenhaltung
genügend Nachwuchs gibt. Da nimmt man es mit dem Leben eines einzelnen
neugeborenen Schweines nicht sehr genau: Manche kleinen Ferkel kommen so
schwach auf die Welt, dass man sie mitunter lieber direkt tötet - und die Tiere haben
es mit ihrem kurzen Leben wohl trotz allem weniger schlimm getroffen, als ihre
Artgenossen in den Massenbetrieben.
Per Fließband in den Tod
Die Schlachttiere werden an Eisenbügeln aufgehängt und am Fließband in den Tod
befördert. (Quelle: PETA)Auf dem Weg in den Tod während des Verladens auf den Transporter - sehen
die meisten Mastschweine zum ersten Mal in ihrem
Leben überhaupt Tageslicht. Auch sie ertragen
zusammengepfercht häufig sehr lange Fahrten
ohne Futter und Wasser zum Schlachthof. Einzelne
von ihnen kommen nicht mehr lebendig dort an.
Beim Ausladen der Tiere wird oft brutal
nachgeholfen: Auch viele Schweine können sich
nicht mehr auf den Beinen halten und werden aus
dem teilweise mehrstöckigen LKW nicht selten
hinausgeworfen. Sie brechen sich dann durch den
manchmal mehrere Meter tiefen Fall die Beine und
werden auf dem Boden zum Schlachtbetrieb
gezerrt.
Auch sie erwartet ein Fließband mit Eisenbügeln, an denen sie kopfüber aufgehängt
werden. Sie werden getötet und zum "Brühbad" weiter transportiert. Hier schreibt das
Gesetz vieler EU-Länder ebenfalls vor, dass die Tiere kurz vor der Tötung betäubt
werden. In manchen Ländern ist dies jedoch keine Vorschrift, und auch bei uns wird
die Regelung nicht immer befolgt.
Mitunter sterben die Tiere erst durch das kochende Wasser, in das sie hineingeworfen
werden: In den USA soll man bei einer Untersuchung festgestellt haben, dass sich bei
mehr als 30 Prozent der toten Schweine Brühwasser in den Lungen befand. Das
bedeutet, dass sie zu dem Zeitpunkt, in dem sie in das heiße Wasser geworfen
wurden, noch geatmet haben müssen.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Küken- und Eierproduktion am
Fließband
Massentierhaltung - Teil 3
von Britta Pawlak
Du hast bereits erfahren, dass wir allein durch die Massentierhaltung solch ein
billiges Überangebot an tierischen Lebensmitteln haben - auf Kosten der Tiere.
Im vorigen Artikel ging es um das qualvolle Dasein von Milchkühen, Kälbern
und Schweinen. Lies nun, wie Küken in Massenbetrieben "produziert" und
getötet werden und wie es den zusammengepferchten Legehennen und Puten
in Geflügelfabriken ergeht. Unten kannst du dir den von Dirk Bach
kommentierten Film über die Eierproduktion ansehen.
In der Massenhaltung sitzen die Hühner
zu tausenden in dunklen Zuchthallen.
(Quelle: PETA)Sicherlich warst du schon
einige Male auf Bauernhöfen und hast die
Körner pickenden und umherlaufenden
Hühner beobachtet. Doch solch ein Leben
führen die meisten ihrer Artgenossen
nicht, deren Eier und Fleisch wir täglich
essen. Viele Tiere werden ohne
Tageslicht in engen Ställen gehalten. Sie können sich innerhalb der Massen kaum
fortbewegen oder sitzen zusammengequetscht in winzigen Käfigen.
Die Vögel haben keine Möglichkeit, ihre natürlichen Bedürfnisse, wie Scharren und im
Sand baden, auszuleben. Ihnen werden meist ohne Betäubung mit heißen Klingen
oder durch Hitzestrahlung ihre mit Nervenbahnen durchzogenen Schnabelspitzen
abgetrennt, damit sie sich nicht gegenseitig verletzen können. Denn die Tiere sind
durch den extremen Platzmangel und die qualvollen Bedingungen dauerhaft gestresst,
panisch und drehen regelrecht durch. Häufig sitzen die Hühner in ihrem Kot und
mitunter sogar zwischen den Leichen ihrer Artgenossen. Nicht nur, wenn wir
Brathähnchen, "Chicken Nuggets" oder andere Arten von Hühnchenfleisch essen,
sollten wir uns darüber bewusst sein, wie die meisten dieser Produkte eigentlich
produziert wurden.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Auch bei dem Verzehr von Eiern ist es wichtig, zu wissen, welche Grausamkeiten sich
hinter der Zucht und Haltung der meisten Tiere eigentlich verbergen. Die größte
Menge an Eiern nehmen wir mit anderen Lebensmitteln zu uns, in denen man nicht
immer Ei vermuten würde. Hühnerei findet man nicht nur in Backwaren, sondern auch
in vielen warmen Mahlzeiten, Fertiggerichten, Nudelsorten oder Desserts. Häufig
verwendet man hierfür die billige Ware aus Massenherstellung. Aus den Eiern der
Käfighaltung wird zudem Volleipulver hergestellt, das in unzähligen Nahrungsmitteln
Verwendung findet.
Tiere werden wie Gegenstände behandelt
Die Hühner werden für den
Transport zu mehreren an den
Füßen gepackt und kopfüber in den
Laster geworfen. (Quelle: PETA)Die
Vögel werden zur Aufzucht in der
Regel mit billigem Industriefutter
und zum Teil auch mit Fischmehl
gefüttert. Oft werden dem Futter
auch Medikamente beigemischt, um
dem Ausbruch von Krankheiten und
Seuchen vorzubeugen. Denn dies würde für einen Betrieb unter Umständen bedeuten,
dass alle Tiere getötet werden müssten, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit
auszuschließen. Ansteckende Krankheiten wie die Geflügelpest kommen bei der
Hühnerzucht immer wieder vor. Bei der Massenhaltung breitet sich eine Seuche
besonders schnell aus. In einem solchen Fall werden mitunter alle Tiere
eingesammelt, in Tüten gepackt und entsorgt.
Bei vielen Hühnern führt das unnatürlich schnelle Wachstum durch das energiereiche
Eiweißfutter zur völligen Missbildung der Beine, die unter dem Gewicht des Körpers oft
zusammenbrechen. Nicht selten verhungern diese Tiere dann, was inmitten der
Hühnerscharen nicht immer gleich bemerkt wird. Sehr viele Tiere erkranken aufgrund
von Stress, Schmutz und Enge. Aus Kostengründen behandelt man sie aber nicht.
Stattdessen vegetieren die Vögel vor sich hin, bis sie sterben oder getötet werden.
Dies geschieht in einigen Betrieben ohne Skrupel, indem man sie beispielsweise
erschlägt. Die Hühnertransporte sind nicht weniger schlimm. Die Tiere werden oft
brutal in die LKW geworfen, als hätte man es mit Gegenständen zu tun und
verbringen oft viele Stunden beengt in den Transportern.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Der Weg zum Schlachthof kann viele
Stunden - manchmal sogar Tage andauern. (Quelle: PETA)Auch sie
erhalten auf der Fahrt zum
Schlachtbetrieb meistens weder
Futter noch Wasser. Die Hühner
kommen erschöpft am Ziel an, um
ebenso grob aus den Lastern
"geschmissen" zu werden.
Anschließend klemmt man am
Fließband ihre meist verkümmerten Beine in einen Metallbügel, und sie werden
nacheinander kopfüber zur Schlachtung transportiert. Auch hier ist die Betäubung
nicht überall Pflicht - und die Regelung wird auch nicht immer befolgt. Zum Entfedern
gelangt das Gelfügel dann in ein kochendes Wasserbad. Manche Hühner finden erst
hier endgültig den Tod, da nicht alle Tiere durch den Schnitt in den Hals sofort
sterben.
Von Wildhühnern zu eingepferchten Legemaschinen
In riesigen Eierfabriken müssen die
geschwächten Hühner etwa alle 34
Stunden ein Ei legen. (Quelle:
PETA)Das Haushuhn ist eine
Zuchtform des in Südostasien
lebenden Bankivahuhns. Die Hennen
der frei lebenden Vorfahren unserer
Zuchthühner legen nur ein- bis
zweimal im Jahr ungefähr fünf bis
zwölf Eier. Dies dient natürlich nur
der eigenen Fortpflanzung. Durch die Eingriffe des Menschen haben sich die hier
gezüchteten Vögel im Laufe der Zeit zu "Legemaschinen" entwickelt, die nur dafür da
sind, uns viele Eier zu liefern. Legehennen in Massenbetrieben müssen bis zu 300 Eier
im Jahr legen. Auch das energiehaltige Futter ermöglicht es, dass sie trotz Schwäche
und Krankheit ungefähr alle 34 Stunden ein Ei legen können.
Die Zuchthühner sind jedoch durch den Dauerstress und das ständige Eierlegen völlig
entkräftet. Deshalb lässt die "Eierproduktion" der Hühner aus Käfighaltung bereits im
Alter von zwei Jahren deutlich nach. Manchmal wird eine Schock-Methode
angewendet, wenn ein Huhn weniger Eier "produziert": Es wird ihm beispielsweise das
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Futter vorenthalten, denn dies kann tatsächlich eine weitere Legeperiode auslösen.
Alleine in Deutschland werden 50 Millionen Zuchthennen gehalten - davon stammen
etwa 75 Prozent aus Käfighaltung. In den Ländern der EU soll es ab 2012 nur noch so
genannte ausgestaltete Käfige für Legehennen geben. Es wird immer wieder betont,
dass dies ein großer Schritt wäre und diese Haltung viel tierfreundlicher sei. Viel
besser ergeht es den Hühnern dabei aber nicht. Das jetzige Gesetz schreibt 550
Quadratzentimeter pro Tier vor (kleiner als ein Schulheft), zukünftig sollen es dann
720 Quadratzentimeter sein (also kaum größer). Die Käfige sollen mit einem
"Nestbereich" ausgestattet sein, da es für Hühner völlig unnatürlich ist, ihre Eier
ungeschützt auf dem Boden abzulegen.
In einer Legebatterie hat eine Henne
so wenig Platz, dass die Tiere häufig
übereinander sitzen müssen. (Quelle:
Greenpeace)Dieses "Nest" ist aber
nichts anderes als eine auf den
Käfigboden gelegte KunststoffgitterMatte, die notdürftig durch einen
Plastik-Vorhang verdeckt wird. Man
hat in den engen Käfigen eine klare
Rangordnung unter den Hühnern
beobachtet. Da es meist nur ein
einziges "Plastik-Nest" gibt, setzt sich im Allgemeinen die stärkste Henne durch - sie
beansprucht diesen Bereich zum Eierlegen für sich alleine. So scheint es, dass die
zukünftige Regelung doch nur ein fauler Kompromiss der Politiker ist, um den
Verbrauchern einzureden, es würde in den Ländern nun "noch mehr" für den
Tierschutz getan werden. Ein Verbot von Legebatterien ist in vielen Ländern bisher
nicht in Sichtweite. Eine Ausnahme stellt die Schweiz dar, wo diese Art der
Hühnerhaltung bereits 1994 abgeschafft wurde. In Österreich sind Legebatterien in
bestimmten Bundesländern verboten worden. Einfuhrverbote aus anderen Ländern
gibt es allerdings nicht.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Kartons mit grünen Wiesen - Eier von kranken Hühnern
Viele Legehennen sind bereits nach
einigen Monaten der Käfighaltung völlig
verkrüppelt. In Freiheit könnten sie
keinen Schritt mehr tun. (Quelle:
PETA)Wir alle kennen die Eierkartons,
auf denen grüne Wiesen, blauer
Himmel und frei laufende, glückliche
Hühner abgebildet sind. Aber in solchen
Verpackungen werden nicht nur Eier
verkauft, die tatsächlich von Hühnern
aus Freiland- oder Biohaltung stammen. Schaut man sich einige dieser Kartons einmal
genauer an, kann man es deutlich lesen: "Frische Eier aus Käfig- oder Bodenhaltung".
Vor allem Legehennen der Käfighaltung (also Legebatterien) - aber auch Hühner der
Bodenhaltung - verbringen ihr Leben in einer solchen Enge, dass sie sich so gut wie
überhaupt nicht bewegen können. Sonnenlicht kennen diese Tiere nicht, höchstens
das grelle Kunstlicht der Zuchtbetriebe. Die Eier legenden Hennen fristen also in der
Massentierhaltung ein besonders trauriges Dasein. Sie leben in Fabriken und können
nicht umherlaufen - nicht einmal mit den Flügeln um sich schlagen -, so wenig Platz
steht ihnen zur Verfügung.
In Legehennen-Betrieben schlüpfen
gleich viele Männchen wie Weibchen.
Was geschieht mit männlichen Küken?
(Quelle: PETA)In den Legebatterien
sitzen in winzigen Käfigen oft mehrere
Tiere aufeinander. Ihre Flügel und
Füße sind in der Regel vollständig
verkümmert. Tiere dieser Haltung
haben neben Verkrüppelungen oft
Knochenbrüche und innere Blutungen.
Die meisten dieser Hennen wären nicht fähig, in Freiheit einen einzigen Schritt zu tun
und könnten sich nicht einmal auf eigenen Beinen halten. Durch den Kauf solcher Eier
sowie zahlreicher Lebensmittel, die Hühnerei enthalten, unterstützt man aber nicht
nur eine solche Tierhaltung. Es gibt noch eine weitere Sache, über die sich die meisten
Menschen wenig Gedanken machen: Was passiert eigentlich mit den männlichen
Küken?
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Die Hälfte der Küken landet nach dem Schlüpfen auf dem Müll
Jährlich sterben auf diese Weise
allein in Deutschland etwa 40 bis 45
Millionen Küken. Sie landen einfach
auf dem Müll. (Quelle: Dirk
Gießelmann)Männliche Hühner finden
in dieser massenhaften
Eierproduktion im Allgemeinen schon
als winzige Küken den Tod, da die
Legehennen-Industrie sie als
"nutzlos" ansieht. Eigentlich
schlüpfen etwa gleich viele Männchen wie Weibchen aus den Eiern. Es ist aber billiger,
die als "Eintagsküken" bezeichneten Tiere sofort zu töten, als sie an einen anderen Ort
zu transportieren, aufzuziehen und zu Fleisch "zu verarbeiten". Denn in der
Massentierhaltung besteht kein Mangel an Geflügel für die Fleischindustrie.
Also wird in den Eierfabriken die Hälfte dieser kleinen Vögel umsonst geboren. Man
"sortiert" sie nach dem Schlüpfen aus, tötet sie und wirft sie auf den Müll. Auf diese
Weise sterben in der Eierproduktion jährlich Millionen von Hühnerküken. Allein in
Deutschland werden in den Betrieben im Jahr 40 bis 45 Millionen geschlüpfte Vögel
vergast. Man muss sich fast fragen, welches Schicksal das schlimmere ist: in einem
Legehennenbetrieb als Männchen oder als Weibchen auf die Welt zu kommen. Die
weiblichen Küken werden zwar nicht getötet, aber schnell aufgezogen, um auf
engstem Raum in Fabrikhallen dahin zu vegetieren und uns so viele Eier wie möglich
zu liefern.
Die Hühner, die auf Dauer nicht mehr "profitabel" (also Gewinn bringend) genug sind,
da sie zu wenige Eier legen, werden ebenfalls getötet. Die Tiere, die als zukünftige
Brathähnchen oder Suppenhühner gedacht sind, werden in anderen Massenbetrieben
gezüchtet. Es handelt sich dabei meistens um eine andere Hühnerart. Das Geflügel für
die Fleischindustrie wird üblicherweise sehr schnell gemästet und im Alter von nur
wenigen Wochen geschlachtet. Hier zählt ein Lebewesen nicht das Geringste, denn es
geht darum, möglichst billig möglichst viel zu produzieren.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Putenproduktion am Fließband
In den Geflügelfabriken werden tausende von Puteneiern durch Maschinen
ausgebrütet. Die Küken erblicken in einer dunklen Fabrikhalle das "Licht der Welt" und
gelangen nach dem Schlüpfen direkt aufs Fließband. (Quelle: Wikipedia)Manche
Menschen haben sich wegen der BSE-Skandale oder der Rückstände von
Medikamenten und Stresshormonen in den Lebensmitteln dazu entschlossen, weniger
Fleisch zu essen oder weitgehend auf Rind- und Schweinefleisch zu verzichten. Einige
von ihnen sind auf Putenfleisch umgestiegen. Dies gilt allgemein als gesünder und
natürlicher. Die Pute ist eine Zuchtform des Truthuhns. In den letzten Jahren gibt es
durch die steigende Nachfrage nach Putenfleisch immer mehr Massenbetriebe, in
denen Puten "produziert" werden, und es ergeht ihnen kein bisschen besser als den
Hühnern.
Die Eier der Puten werden zu Massen in Fabriken automatisch ausgebrütet, indem sie
per Einstellung die richtige Temperatur erhalten und alle paar Stunden durch
Maschinen gedreht werden. Sind die kleinen Küken schließlich unter Kraftanstrengung
geschlüpft - denn so ein Schlüpfvorgang ist sehr anstrengend für die kleinen Tiere und
kann Stunden dauern - befinden sie sich nicht in einem Nest, sondern in einer Fabrik.
Natürlicherweise kümmern sich Truthühner noch einige Monate lang um ihre Jungen.
Doch hier gelangen die Küken - kaum haben sie das "Licht der Welt" erblickt - sofort
auf ein Fließband.
Die Truthähne werden mit
Industriefutter und Medikamenten
gemästet, um so billig und so schnell
wie möglich in den Handel zu gelangen.
(Quelle: Dirk Gießelmann )Die kleinen
Puten werden daraufhin untersucht, ob
es sich um Männchen oder Weibchen
handelt, und dementsprechend auf das
eine oder andere Fließband geworfen.
Damit ist die Entscheidung für ihr weiteres Schicksal getroffen: Einige von ihnen
werden zukünftig für die Eierproduktion verwendet, damit neue Küken "entstehen" schließlich gibt es bisher noch keine Maschinen, die auch das Eierlegen übernehmen
können. Andere Tiere sollen schnell gemästet und geschlachtet werden. Die Puten
werden bei der Massenhaltung wie die Hühner auf engstem Raum durch
eiweißhaltiges Futter, Fischmehl - und oft auch durch Medikamente und Hormone aufgezogen, damit billig und schnell viel Fleisch produziert werden kann.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Woran erkennen wir Produkte, die aus Massentierhaltung stammen?
Du weißt jetzt, wie es vielen Tieren in Massenbetrieben ergeht und wie traurig ihr
Dasein ist. Sie müssen leiden, um uns ihr Fleisch, ihre Milch und ihre Eier zu liefern.
Tiere, die in der auf Gewinn ausgerichteten Produktion als "nutzlos" angesehen
werden, tötet man. Wir sollten also bei dem Verzehr dieses Fleisches sowie der Milchund Eierprodukte wissen, unter welchen Bedingungen die Tiere gezüchtet und getötet
werden. Es gibt noch einige andere Tiere, denen es in der Massentierhaltung genauso
übel ergeht, wie beispielsweise unzähligen Enten, Gänsen oder Kaninchen. Sie alle
haben das gleiche Schicksal: bedrückende Enge, düstere Zuchthallen, Mästung durch
Industriefutter, Medikamente oder sogar Hormone, endlose Tiertransporte und die
Tötung am Fließband.
Doch wir haben einen großen Einfluss, denn wir können entscheiden, welche Produkte
wir kaufen und welche Art der Tierhaltung wir damit unterstützen. Schon am
niedrigen Preis kann man oft erkennen, dass es sich um Produkte aus
Massenherstellung handelt. Außerdem muss man davon ausgehen, dass viele
Imbissbuden, Schnellrestaurants und Gaststätten billige Tierprodukte verwenden.
Wenn du diese Art der Haltung nicht unterstützen willst, zahle lieber etwas mehr,
verzichte auf Fast-Food, kaufe direkt beim Bauern oder achte auf das Bio-Siegel. Auch
bei Eiern ist dies entscheidend: Nicht immer steht die Form der Tierhaltung auf den
Eierkartons. Aber jedes einzelne Ei ist mit einem Stempel versehen, der Aufschluss
über die Herkunft gibt. Die Buchstaben bezeichnen dabei die verschiedenen
Güteklassen. Im Verkauf werden fast nur Eier aus Klasse A angeboten.
Bedeutend sind aber die Zahlen null bis drei, denn sie stehen für die Tierhaltung. Eier
aus Legebatterien erkennt man an einer Drei. Dieses Huhn aus Käfighaltung hat laut
Vorschrift nur winzige 550 Quadratzentimeter Platz zur Verfügung. Dies ist weniger als
die Fläche eines Schulheftes (DIN A4), entspricht also ungefähr der Körpergröße des
Tieres. Bei Hühnern aus Bodenhaltung (2) geht es den Hühnern auch nicht viel
besser: Etwa sieben Tiere drängen sich auf nur einem Quadratmeter. Bei der
Freilandhaltung (1) sind es weit mehr: zehn Quadratmeter pro Huhn. Bei der ÖkoHaltung (0) haben die Tiere nicht nur viel Auslauf, sie bekommen zudem weder
Fischmehl noch Industriefutter oder chemisch behandelte Pflanzen zu fressen.
Weiterhin ist auf den Eiern auch Gewicht (zum Beispiel M für mittel), Herkunftsland
(wie AT für Österreich) oder Bundesland angegeben (dieses wird auch in Zahlen
angegeben, allerdings immer mit einer 0 davor, zum Beispiel 01 für Schleswig
Holstein).
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Können wir Massentierhaltung
verantworten?
Massentierhaltung - Teil 4
von Britta Pawlak
In den vorigen Teilen hast du erfahren, wie schlecht es den einzelnen Tieren in
Massenbetrieben ergeht, die uns ihre Milch, ihre Eier und ihr Fleisch liefern.
Lies nun, warum auch erhebliche Probleme für Umwelt und Gesundheit
entstehen und wieso wir ohne Massentierhaltung mehr anstatt weniger
Nahrung zur Verfügung hätten. Warum wird ein Großteil des Getreides aus
armen Ländern für die Massenviehzucht der reichen Industrieländer verwendet
- während dort Millionen von Menschen Hunger leiden? Können wir einen
solchen Umgang mit Tieren und Natur überhaupt verantworten?
So wie auf diesem Bild leben die
meisten Schweine nicht, die
gezüchtet und geschlachtet werden,
um auf den Tellern der Verbraucher
zu landen. (Quelle: Wikipedia)Wir
alle kennen die Bilder von
glücklichen Kühen, frei laufenden
Hühnern oder Schweinen, die sich
vor Vergnügen im Schlamm wälzen
können. Doch das Leid der Tiere aus
Massenhaltung spielt sich im Verborgenen ab, hinter verschlossenen Türen. Wir haben
sicherlich schon oft Bauernhöfe besucht, aber wer von uns war einmal in einem
Massentierbetrieb, hat einen Tiertransporter von innen gesehen oder das Töten der
Tiere in einem Schlachthof miterlebt?
Obwohl die meisten Produkte von solchen Zuchttieren stammen - nicht von
glücklichen Schweinen, Kühen oder anderen Tieren - kennen wir diese Bilder
höchstens aus dem Fernsehen. Einige von uns schalten dann ab, weil sie den Anblick
nicht ertragen können und vergessen lieber schnell, welche schrecklichen Dinge sie
gesehen haben. Aber es ist die Realität. So kommen unzählige Tiere auf unsere
Burger, Fladenbrote und Teller. So entsteht der größte Teil der Milch, die wir trinken
Internetquelle: Helles Köpfchen
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oder aus welcher Käse, Joghurt und Sahne hergestellt wird. So werden die meisten
Eier produziert, die wir täglich verzehren oder die in Gebäck, warmen Gerichten und
vielen anderen Lebensmitteln landen.
Die als "Nutztiere" gehaltenen
Schweine werden zum großen Teil
in Massenbetrieben geboren, sehen
meist niemals Tageslicht und
können sich in der Enge kaum
fortbewegen. Das Argument,
Menschen mit weniger Geld
könnten sich diese Lebensmittel
sonst nicht leisten, gilt für einige als
Rechtfertigung dafür, Tiere auf eine
solche Art zu züchten und zu töten. Die Massentierhaltung entstand aber gerade in
den reichen Industrienationen, nicht in armen Ländern. Sie sorgt sogar dafür, dass es
auf der Welt insgesamt weniger Nahrung gibt. Dadurch wurde ermöglicht, dass Fleisch
in unserer Gesellschaft keine "Luxusware" mehr ist und wir ein Überangebot an
Tierprodukten zu Billig-Preisen erhalten. Im Grunde könnte aber jeder etwas weniger
Fleisch und tierische Lebensmittel essen - und stattdessen lieber etwas mehr dafür
bezahlen. Eine Alternative zu Nahrungsmitteln aus Massenherstellung sind Produkte
aus "normaler" Landwirtschaft sowie Bio-Landwirtschaft.
Hungernde Menschen - gemästete "Nutztiere"
Etwa 75 Prozent aller angebauten
Erntepflanzen auf der ganzen Welt
werden für die Massenviehzucht
verwendet. (Quelle: Pixelquelle,
Fotograf: Siegfried Baier)Man könnte
wesentlich mehr Menschen
ernähren, wenn die Gesellschaft
deutlich weniger Fleisch essen
würde. Denn auch die Tiere müssen
über längere Zeit mit Getreide und
Pflanzen gefüttert werden, bevor sie geschlachtet werden. Etwa 75 Prozent aller
Anbaupflanzen werden an die so genannten Nutztiere verfüttert. Auf 10.000
Quadratmetern Land kann man ungefähr 23.000 Kilo Gemüse wie zum Beispiel
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Kartoffeln anbauen. Doch mit der Ernte der gleichen Fläche könnte man entsprechend
nur etwa 190 Kilogramm Fleisch herstellen.
Man sagt, dass alle Zuchttiere auf der Welt eine Futtermenge verbrauchen, die dem
Kalorienbedarf von 8,7 Milliarden Menschen entspricht - also mehr als der
Weltbevölkerung. Von der Menge her könnte man demnach alle Menschen auf der
Erde mühelos von den vorhandenen Nahrungsmitteln ernähren, wenn es keine solche
Massenproduktion gäbe und die Leute viel weniger Fleisch essen würden.
In ärmeren Ländern werden riesige
Flächen abgeerntet, damit in
Industrieländern günstig viel Fleisch
hergestellt werden kann. Dabei
hungern jeden Tag 840 Millionen
Menschen. (Quelle: Pixelquelle,
Fotograf: Johannes
Feuerbacher)Natürlich wäre das
Welthungerproblem damit längst
nicht gelöst, denn Nahrung wie auch
Rohstoffe sind auf den Teilen der Erde sehr ungleich verteilt, es gibt eine große Kluft
zwischen arm und reich und wirtschaftliche Abhängigkeiten spielen eine große Rolle.
Aber jeden Tag hungern auf der Welt 840 Millionen Menschen, 200 Millionen davon
sind Kinder. Der größte Teil der Ernte wird jedoch an die "Nutztiere" verfüttert, um
später Fleisch zu produzieren, statt dass sich Menschen davon ernähren. Man könnte
also einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass uns mehr Lebensmittel zur
Verfügung stehen, wenn viel weniger Fleisch hergestellt und gegessen werden würde.
Schadstoffbelastung, Zerstörung der Böden und Wälder
Die hohen Schadstoffabgaben der
Massentierhaltung durch die
extremen Mengen an Tiergülle
verursachen erhebliche Schäden an
Böden und Wäldern - und
verunreinigen das Trinkwasser.
(Quelle: Pixelquelle, Fotograf:
Chaloc)Die Massentierhaltung
verursacht erhebliche
Umweltprobleme: Zum einen ist die
Internetquelle: Helles Köpfchen
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extreme Monokultur von bestimmten Futterpflanzen ein Problem, die die
Massentierhaltung mit sich bringt. Als Monokultur bezeichnet man den Anbau von nur
einer Pflanzenart in einem bestimmten Gebiet. Dies kann zum Aussterben anderer
Arten und zur Abnutzung der Böden führen. Gülle - also die Ausscheidungen von
Zuchttieren - ist eigentlich ein sehr guter Dünger für Pflanzen. Durch die Gülle der
Tiere im Übermaß allerdings gelangen schädliche Stickstoff-, Nitrat und PhosphatVerbindungen in das Grundwasser.
Allein in den USA produzieren die für den Verzehr gezüchteten Tiere 130 Mal mehr
Exkremente (also Kot und Urin) als die ganze Weltbevölkerung zusammen. Oft wird in
Gebieten mit intensiver Tierhaltung der Grenzwert der Belastung im Grundwasser
deutlich überschritten. Die Aufbereitung von schadstoffbelastetem Trinkwasser ist sehr
teuer. Bei Überdüngung kommen auch die wichtigen Bodenlebewesen zu Schaden als Folge werden die Ackerflächen immer unfruchtbarer. Die hohen Stickstoffabgaben
der Landwirtschaft durch Massentierhaltung führen zur massiven Schädigung von
Böden und Wäldern.
Um neue Anbauflächen für die
Futterpflanzen zu schaffen, werden
in Entwicklungs- und
Schwellenländern wie Brasilien
riesige Regenwaldflächen abgeholzt.
(Quelle: WWF)Ein weiteres Problem
ist, dass sehr viel Getreide aus dem
Ausland importiert wird, um
genügend Tierfutter für die
Massenzucht zur Verfügung zu
haben. Dafür werden für relativ wenig Geld große Mengen an Soja aus ärmeren
Ländern wie Brasilien eingeführt. Dort wurde die Produktion von Sojabohnen für die
Viehzucht in den letzten Jahren auf über 51 Millionen Tonnen gesteigert. Die
Anbauflächen mussten seit Mitte der 70er Jahre verdreifacht werden - von 12
Millionen auf nahezu 40 Millionen Quadratmeter. Um immer mehr Felder für den
Pflanzenanbau zu schaffen, werden riesige Regenwaldflächen abgeholzt. Übrigens:
Weltweit größter Abnehmer von brasilianischem Soja ist das eigentlich so auf
Umweltschutz bedachte Deutschland - fast ausschließlich für die Fütterung der
"Nutztiere". Brasilien ist eines der führenden Länder im Tierfutterexport - gleichzeitig
leiden etwa 60 Prozent der Bevölkerung an Mangelerscheinungen und 42 Millionen
Brasilianer müssen hungern.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Herzkrankheiten, BSE, Antibiotika und Gammelfleisch...
Gerade in den reichen Ländern wird
viel Fleisch gegessen. Es ist für uns
selbstverständlich geworden, ein
billiges Überangebot an tierischen
Produkten zu haben. Doch der hohe
Fleischkonsum ist keinesfalls gesund.
(Quelle: Pixelquelle, Fotograf:
Helmut Plarre)Durch das billige
Überangebot an tierischen Produkten
ist es für viele selbstverständlich
geworden, täglich Fleisch zu essen. Dieser hohe Fleischkonsum ist jedoch bedenklich.
Es ist nachgewiesen, dass Menschen, die viel Fleisch und andere tierische Eiweiße zu
sich nehmen, keinesfalls gesund leben. Bei einer solchen Ernährung ist man
wesentlich anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, Rheuma und noch viele
andere körperliche Leiden.
Von Vegetariern, also Menschen, die sich dazu entschlossen haben, kein Fleisch mehr
zu essen, wird häufig behauptet, ihre Ernährung wäre zu einseitig. Medizinische
Studien besagen allerdings etwas anderes: Vegetarier, die darauf achten, sich
vielseitig zu ernähren - das heißt durch genügend Obst, Gemüse und Getreide - leben
oft sogar gesünder als viele Fleischesser. Denn auch Stoffe, von denen es heißt, sie
wären hauptsächlich in Fleisch enthalten, findet man in einigen pflanzlichen
Nahrungsmitteln. Man kann sich also selbst dann gesund und abwechslungsreich
ernähren, wenn man ganz auf Fleisch verzichtet. Die meisten von uns - oft sogar
Vegetarier - nehmen durch ihre täglichen Nahrungsgewohnheiten Untersuchungen
zufolge viel zu viel tierisches Eiweiß auf.
Der Verzehr von Billig-Fleisch birgt Risiken. Es enthält oft
Hormone und Antibiotika. Immer wieder gibt es BSEFälle oder Fleischskandale. (Quelle: Pixelquelle, Fotograf:
Chaloc)Nicht zu vergessen ist, dass das Fleisch aus
Massenhaltung im Allgemeinen nicht als gesund
bezeichnet werden kann. Die geschwächten Tiere solcher
Betriebe sind wesentlich anfälliger für einige Krankheiten
und Seuchen. Vor allem breiten sich diese in der
Massenzucht besonders schnell aus, da die Tiere dort
dicht an dicht gehalten werden. Es besteht mitunter die
Internetquelle: Helles Köpfchen
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Gefahr, dass Krankheiten entstehen, die auch für Menschen gefährlich sind. Den
Zuchttieren werden Medikamente, minderwertiges Eiweißfutter und nicht selten sogar
Hormonpräparate verabreicht. Bekanntermaßen enthält dieses Fleisch oft
Stresshormone der Tiere sowie Rückstände von Antibiotika. Es gibt zudem immer
wieder Fälle von BSE sowie Gammelfleisch-Skandale. Man vermutet, dass sich jährlich
nicht wenige Leute Lebensmittelvergiftungen zuziehen oder an SalmonellenInfektionen erkranken, weil sie verdorbenes Billig-Fleisch gegessen haben - dies kann
sogar tödlich verlaufen.
Wie geht es den Tieren bei Landwirten und Bio-Bauern?
Einige Tiere in der "normalen"
Landwirtschaft werden artgerecht
gehalten, viele andere haben jedoch
kaum Platz und werden mit
minderwertigem Futter versorgt. (Quelle:
Wikipedia/ Raketenpilot)Bei "normalen"
Bauern haben einige Tiere genügend
Auslauf - wie zum Beispiel viele Kühe auf
der Weide oder Hühner auf dem Hof.
Aber nicht allen Tieren ergeht es so: Manche Zuchttiere werden nicht im Freien
gehalten und haben wenig Platz zur Verfügung. Auch hier leben einige Milchkühe in
kleinen Ställen, und längst nicht alle Hühner laufen frei herum. Bei Legehennen ist die
Bodenhaltung weit verbreitet, was bedeutet, dass das Geflügel beengt im Stall
gehalten wird. Dabei kommen auf nur einen Quadratmeter ungefähr sieben Hühner.
Die Tiere werden also auch nicht immer artgerecht gehalten, und auf Umweltschutz
wird oft zu wenig Rücksicht genommen. Aber es geht den meisten Tieren hier deutlich
besser als den Zuchttieren in Massenbetrieben.
An der schwierigen Situation der Landwirte hat die Massentierhaltung einen
erheblichen Anteil: Viele Bauern stehen unter großem Druck, weil sie Probleme haben,
mit den Niedrig-Preisen der Produkte aus Massenherstellung mitzuhalten. Sie
versuchen also, unter keinem zu hohen Kostenaufwand eine möglichst reiche Ernte zu
erzielen und genügend Lebensmittel zu produzieren. Nicht alle Tiere haben also
ausreichend Platz - und sie erhalten oft billiges Industriefutter. Auch die Zuchttiere in
der Landwirtschaft werden mitunter mit Fischmehl gefüttert. Für den Pflanzenanbau
setzt man zudem viele Pestizide (also Schädlingsbekämpfungsmittel) ein. Da aber
nicht die billigste Massenproduktion im Vordergrund steht, sind Tierprodukte etwas
teurer als bei der Massenhaltung.
Internetquelle: Helles Köpfchen
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In der Bio-Landwirtschaft werden
die Tiere möglichst artgerecht
gehalten und es wird auf einen
umweltschonenden Anbau
geachtet. Die Produktion ist daher
aufwendiger und teurer. (Quelle:
Wikipedia)In der BioLandwirtschaft ist das Konzept ein
anderes: Die Tiere haben
genügend Auslauf und werden
nicht mit Industriefutter oder
chemisch behandelten Pflanzen versorgt. Sie erhalten nur Futtermittel, die aus
biologischem Anbau stammen. Diese Form der Landwirtschaft hat sich nicht darauf
spezialisiert, möglichst viel für den billigen Massenverzehr zu produzieren, sondern
Nahrung von hoher Qualität zu erzeugen. Dabei wird immer auf Gesundheit und
Umweltfreundlichkeit sowie möglichst artgerechte Tierhaltung geachtet. Doch unter
diesen Voraussetzungen ist die Produktion viel teurer und aufwendiger. Das ist der
Grund, weshalb man für Öko-Produkte, verglichen mit anderen Nahrungsmitteln,
einen recht hohen Preis zahlt. Man erkennt diese Lebensmittel am Bio-Siegel.
"Geiz ist geil" - Aber auf wessen Kosten?
Geht es gerade uns Verbrauchern in
reicheren Ländern um den
massenhaften Billig-Konsum? Wollen
wir tatsächlich an dieser Stelle
sparen...Wenn man tierische
Lebensmittel produziert und so
genannte Nutztiere hält, kostet es
also auch Geld und Mühe, dabei auf
artgerechte Tierhaltung,
Umweltschutz und Gesundheit zu
achten. Aber worum geht es letztendlich? Dass die Verbraucher in den reicheren
Ländern ein billiges Überangebot an Nahrungsmitteln erhalten und hier sparen, um ihr
Geld lieber für Luxusartikel wie Handys, teure Kleidung oder Reisen auszugeben?
Gerade in unserer Gesellschaft mangelt es vielen Leuten nicht so sehr an Geld, als
dass sie nicht etwas mehr für diese Produkte ausgeben könnten. Wir könnten auch
einfach etwas weniger Fleisch und tierische Lebensmittel essen, weitgehend auf FastInternetquelle: Helles Köpfchen
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Food und Billig-Produkte verzichten und dafür lieber einmal etwas mehr für
Qualitätsware bezahlen - auch, wenn uns nicht so viel Geld zur Verfügung steht.
Können wir es rechtfertigen, Tiere unter diesen qualvollen Bedingungen zu züchten, zu
halten und zu töten? Und all das, damit wir so viel Fleisch, so viele Eier und so viele
Milchprodukte essen können und dafür so wenig Geld bezahlen müssen? Einige
Menschen denken kaum darüber nach, wie ihr Essen eigentlich auf dem Teller landet
und was dafür alles in Kauf genommen wird. Gerade wir Konsumenten haben aber die
Möglichkeit zu entscheiden, was wir kaufen und was wir damit unterstützen. Für diese
Art der Tierzucht wird in erster Linie die Wirtschaft herangezogen, die darauf
ausgerichtet ist, immer billiger möglichst viel zu produzieren. In der Wirtschaft gibt es
allerdings nicht nur den Hersteller und den Anbieter, sondern auf der anderen Seite
auch den Konsumenten, der die Ware kauft.
...- auf Kosten von unserer Umwelt, unserer Gesundheit und nicht zuletzt auf Kosten
der Tiere? (Quelle: Wikipedia)Der Verbraucher beteiligt sich also ebenfalls an einer
solchen Billig-Produktion. Hätten einige Menschen nicht hauptsächlich zum Ziel, an
bestimmter Stelle Geld zu sparen und möglichst viel zu konsumieren, wäre ein großer
Beitrag für die Umwelt geleistet. Würde die Allgemeinheit anders denken und handeln,
dann gäbe es keine Massentierhaltung mehr. Einige Menschen haben sich dazu
entschlossen, weniger (oder auch kein) Fleisch zu essen sowie möglichst keine
Produkte mehr aus Massenhaltung zu konsumieren. Sie wollen nicht "Mittäter" bei
diesem Umgang mit Tieren und unserer Umwelt sein - und zudem etwas für die
eigene Gesundheit und die Natur beitragen, in der wir alle gemeinsam leben.
Für eine schöne, gemeinsame Zukunft!
Internetquelle: Helles Köpfchen
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