Elsbeere (Sorbus torminalis) - Holz-von

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Baumartensteckbrief
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Elsbeere (Sorbus torminalis)
Kurzportrait
Die Elsbeere ist ein bis 25 m hoher Baum mit eiförmiger, im Freistand flachgewölbter Krone und Stammdurchmessern
von 50 bis 100 cm (max. 135 cm). Die Elsbeere wird 200 bis 300 Jahre alt. Die Rinde ist anfangs grau und glatt, später
bildet sich eine dunkelbraune, kleinschuppige Borke. Die jungen Äste sind kahl, glänzend braun bis graubraun und mit
deutlichen Korkwarzen versehen. Die Winterknospen sind eiförmig. Die Blätter sind eiförmig und tief eingeschnitten gelappt, im Herbst leuchtend weinrot gefärbt. Die weißen Blüten stehen zu 30 bis 50 in aufrechten, lockeren Doldenrispen.
Die Früchte sind kugelige oder eiförmige Apfelfrüchtchen, unreif gelbrot, reif braun. Reif sind sie teigig und schmecken
süßsauer. Die Verbreitung der Samen findet hauptsächlich durch Vögel statt. Die Elsbeere ist ein ausgesprochen guter
Tiefwurzler. Sie besitzt häufig Wurzelbrut und ein gutes Stockausschlagsvermögen.
Standortpräferenzen
Verwendung
Die Elsbeere ist in Deutschland eine seltene Mischbaumart fast
nur in eichenreichen Wäldern und Gebüschen anzutreffen (im
Eichen-Hainbuchenwald, im Flaumeichenwald, im Hopfenbuchenwald, im bodensauren Traubeneichenwald). Das Verbreitungsareal der Elsbeere erstreckt sich von Mittel-, Süd- und
Westeuropa bis nach Nordafrika und Kleinasien einschließlich
dem Kaukasus. In Irland, Schottland, Skandinavien und dem
zentralen Alpenraum fehlt die Elsbeere. In den Höhenlagen
reicht sie von der Ebene bis in die montane Stufe mit einer kollinen Hauptverbreitung bis 700 m. Elsbeere bevorzugt sommerwarme und wintermilde Standorte. Sie bevorzugt vornehmlich
trockene bis frische, basenreiche aber auch mäßig saure Böden. In höheren Lagen nur auf kalkreichen Sonnenseiten. Die
Elsbeere fehlt auf feuchten Standorten.
Das Holz ist schwer, zäh, mittelhart, es neigt zu starkem Schwinden und Verwerfen, ist biegsam, elastisch und dauerhaft. Das
Splintholz ist gelblichweiß, der Kern ist rötlichweiß bis dunkel rotbraun, kann aber bei manchen Stämmen auch nur sehr
schwach ausgebildet sein. Von den Eigenschaften und der Verwendung gleicht es dem Birnbaum. Die hohen Furnierpreise auf
den Holzversteigerungen ergeben sich dadurch, dass manche
Stämme mit einem hellen Farbton im Kernholz momentan bei
edlen Möbeln (Arztpraxis, Ladeneinrichtungen) und bei der Inneneinrichtung von Sportautos und Segeljachten gefragt sind.
Die aktuelle Verwendung erstreckt sich neben dem Möbelbau
auch auf das andere Handwerke (Messinstrumente, Musikinstrumente etc.). Die Früchte werden mancherorts auch für die
Schnapsbrennerei oder die Beimengung als Geschmacksverbesserer im Apfelwein benötigt. Früher verwendete man die
Früchte auch zur Essigherstellung.
Waldbauliche Behandlung
Seit Aufgabe der Niederwaldwirtschaft wurde die Elsbeere wie
andere Wildobstgehölze stark zurückgedrängt und wegen ihrer Langsamwüchsigkeit als forstwirtschaftlich wenig relevant
eingestuft. Mittlerweile hat sich die Elsbeere zu dem am besten
bezahlten Holz mit Spitzenerlösen von bis zu 5000.- €/fm entwickelt und wird forstlich wieder stark gefördert.
Die tief wurzelnde Halbschattbaumart besitzt eine gute Streuzersetzung. Die mäßig wüchsige Mischbaumart eignet sich vor
allem für den Nebenbestand und zum Unterbau in Eichen- und
Kiefernbeständen. Frühzeitige Kronenpflege und ein effektiver
Verbissschutz (besonders bei Neupflanzungen) sind notwendig.
Die natürliche Vermehrung erfolgt meist über Wurzelbrut. Eine
Nachzucht aus Samen ist jedoch auch möglich.
Die seltene Baumart sollte auch für den Natur- und Landschaftsschutz erhalten werden.
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