Die Elsbeere (Sorbus torminalis) Die Elsbeere ist einer der seltensten Bäume Deutschlands. Schaut man sich den Baum genauer an, fragt man sich, warum er so selten geworden ist. Er stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und könnte weit verbreitet sein. Als Jungpflanze verträgt er viel Schatten. Erst in späteren Jahren ist er auf viel Licht angewiesen. Die Elsbeere wird bis zu 300 Jahre alt und bis zu 30 Meter hoch. Damit ist sie das größte Rosengewächs überhaupt. In Deutschland erreicht sie nur selten ihre volle Größe. Durch die Forstwirtschaft wurden in den Wäldern nur solche Exemplare zurückgelassen, die wirtschaftlich minderwertig sind. Die Früchte der Elsbeere reifen zwischen Juli und September. Wie bei Birnen ist das Fruchtfleisch körnig, denn auch die Elsbeerenfrüchte enthalten so genannte Steinzellen. Pur genossen schmecken sie süßlich-sauer und haben einen hohen Vitamin C Anteil. Die rot-braunen runden Beeren helfen nicht nur gegen Magenbeschwerden sondern lassen sich vielfach verwenden. Man kann sie zu Kompott, Marmelade, Gelee oder Fruchtsäften verarbeiten. Die Moorlilie (Narthecium ossifragum) Moorlilie auch Beinbrech, Ährenlilie, Heidegras, Egelgras, oder Stablilie genannt. Die Moorlilie ist eine mehrjährige, ausdauernde 10 bis 30 cm hohe Pflanze, die trotz ihrer Kleinheit auffällt. Die ganze Pflanze hat einen feinen und starken nelkenartigen Geruch. Von Juli bis August bilden sich endständige, lockere, traubige Blütenstände, die 5 bis 8 cm lang sind. Im Herbst verfärben sich die Fruchtstände dunkelorangerot. Kommt in Hoch- und Heidemooren sowie in Übergangsmooren und Feuchtheiden mit Glockenheide, gelegentlich auch in Gagel- und Weidengebüschen sowie in Moorgräben vor. Feuchte bis nasse, nährstoffarme, saure, torfige Moorböden werden von ihr bevorzugt. Im Torfboden befinden sich große Mengen vom Kohlenstoff. Werden Moore entwässert oder bewirtschaftet, gelangt der Kohlenstoff als klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre und belastet unser Klima. Die Art gehört zu den Charakterpflanzen der nordwestdeutschen Heideflora, sie ist sehr selten, kommt aber an ihren Standorten oft in kleineren Beständen vor. Mit der Wahl von Narthecium ossifragum zur Blume des Jahres 2011 soll aber vor allem für die spezielle Moorflora und damit auch für die Erhaltung und Renaturierung von Mooren geworben werden. Der Rote Gitterling (Clathrus ruber) Der Rote Gitterling ist ein sogenannter Saprophyt, der sich von totem organischem Material ernährt. Seine Pilzfäden durchziehen das Erdreich und nehmen gelöste Nährstoffe auf. Hier kann sich der Pilz lange Zeit aufhalten, ohne dass wir seine Präsenz bemerken. Der eigentliche Organismus lebt im Verborgenen. Dies trifft übrigens auf alle Pilzarten zu, deren Fruchtkörper wir als Pilze auf dem Waldboden oder an Bäumen sehen. In Deutschland kann der Rote Gitterling in jedem Bundesland gefunden werden. Er ist allerdings sehr selten. Mit seinem geradezu außerirdischen Aussehen gehört der Rote Gitterling zu denjenigen Pilzen, die nicht zu übersehen sind. Seine fleischrote Gitterkugel schiebt sich etwa tennisballgroß aus einer schmutzig eierschalenfarbigen Hülle, dem Hexenei. Der Gitterkugel entströmt nach ihrer Entfaltung ein aasartiger Geruch, der Fliegen anlockt. Im Pilzreich ist der ungenießbare Rote Gitterling (Clathrus ruber) mit seinen nahen Verwandten, den Stinkmorchelartigen und anderen Gitterlingsartigen die „Krone der Schöpfung“. Andere Arten wie Fliegenpilz, Steinpilz oder Pfifferling verbreiten ihre Sporen durch den Wind. Beim Roten Gitterling hat sich im Laufe der Evolution eine raffinierte Strategie entwickelt, die die Sporenverbreitung nicht mehr dem Zufall überlässt. Verbreitet ist er in den gemäßigt-kühlen bis arktischen Regionen der ganzen Nordhalbkugel und in den Kältezonen der Südhalbkugel. Die Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) Die Waldhyazinthe ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20-50 Zentimeter erreicht; kräftige Pflanzen werden gelegentlich auch bis zu 60 Zentimeter hoch. Der ährige Blütenstand trägt etwa 840 Blüten. Die Blüte duftet nur während der Nacht und wird daher von nachtaktiven, langrüsseligen Schmetterlingen bestäubt. Die Waldhyazinthe besiedelt verschiedene Biotope: Waldränder, Laub-, Misch- und Nadelwälder, Borstgrasrasen, Magerrasen, moorige Wiesen, alpine Wiesen und Weiden. In der Regel sind diese Biotope nicht sehr basenreich und tendieren oft in den leicht sauren Bereich. Es gibt aber auch Standorte auf besonders kalkreichen Böden. In Deutschland ist die Zweiblättrige Waldhyzinthe am stärksten auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb, den Alpen, Alpenvorland und rund um das Thüringer Becken verbreitet. Die Art bevorzugt vorwiegend Mittelgebirgs- bis Gebirgslagen. Wie alle in Europa vorkommenden Orchideenarten steht auch die Waldhyazinthe unter strengem Schutz europäischer und nationaler Gesetze. Gefährdet ist die Waldhyazinthe vor allem außerhalb der Wälder. Eutrophierung und zu frühe Mahd vor der Samenreife lassen die Bestände schrumpfen. Die Eibe (Taxus baccata) Die Eibe ist ein 2häusiger Baum oder Strauch. Die Eibe ist ein langsamwüchsiges Gehölz, das 10 18 m Höhe erreichen und mehr als 1000 Jahre alt werden kann. Nadeln sind flach, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits mattgrün, kurz gestielt, mit deutlicher Mittelrippe. Die Samen sind einzeln, von einem karminroten, essbaren Samenmantel umgeben. Der Samen ist aber wie die ganze Pflanze giftig! Die Eibe ist fast über ganz West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. Sie tritt auch in Kleinasien, im Nordiran und Kaukasus auf. Sie wächst hauptsächlich in Mischwäldern, in denen die Buche vorherrscht, in Lagen von 300 bis 1000 m auf felsigen, besonders kalksteinhaltigen Hängen. Sie ist