Aus der Chirurgischen Klinik und Poliklinik I der Universität Würzburg Direktor: Professor Dr. med. Christoph-Thomas Germer Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Läsionen im KindesalterEine retrospektive Analyse über 14 Jahre Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vorgelegt von Johanna Jud aus Ingolstadt Würzburg, August 2010 Referent: Priv.-Doz. Dr. T. Meyer Koreferent: Prof. Dr. med. C.-T. Germer Dekan: Prof. Dr. M. Frosch Tag der mündlichen Prüfung: 28. Oktober 2010 Die Promovendin ist Ärztin A. Theoretischer/ Allgemeiner Teil 1. Einleitung 1 2. Übersicht über die benignen Knochentumoren 2 2.1. Knochenproduzierende Tumoren 4 2.1.1. Osteom 4 2.1.2. Osteoidosteom 5 2.1.3. Osteoblastom 6 2.2. Knorpelproduzierende Tumoren 2.2.1. Enchondrom 8 8 2.2.1.1. Definition und Epidemiologie 8 2.2.1.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie 8 2.2.1.3. Diagnosestellung und Klinik 9 2.2.1.4. Therapie und Prognose 10 2.2.2. Osteochondrom bzw. kartilaginäre Exostose 10 2.2.2.1. Definition und Epidemiologie 10 2.2.2.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie 12 2.2.2.3. Diagnosestellung und Klinik 12 2.2.2.4. Therapie und Prognose 13 2.2.3. Chondroblastom und Chondromyxoidfibrom 13 2.3. Riesenzelltumor 14 2.4. Benigne vaskuläre Tumoren 15 2.4.1. Hämangiom 16 2.4.2. Lymphangiom und Glomustumor 16 2.5. Andere gutartige Bindegewebstumoren 17 2.5.1. Desmoplastisches Fibrom 17 2.5.2. Fibröses Histiozytom 17 2.5.3. Intraossäres Lipom 18 2.5.4. Neurale Tumoren: Neurilemmom und Neurofibrom 18 2.6. Tumorähnliche Veränderungen 19 2.6.1. Solitäre bzw. juvenile Knochenzyste 19 2.6.1.1. Definition und Epidemiologie 19 2.6.1.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie 20 2.6.1.3. Diagnosestellung und Klinik 20 2.6.1.4. Therapie und Prognose 21 2.6.2. Aneurysmatische Knochenzyste 22 2.6.2.1. Definition und Epidemiologie 22 2.6.2.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie 23 2.6.2.3. Diagnosestellung und Klinik 23 2.6.2.4. Therapie und Prognose 25 2.6.3. Fibröse metaphysäre Defekte: fibröser Kortikalisdefekt und nicht ossifizierendes Fibrom 25 2.6.3.1. Definition und Epidemiologie 25 2.6.3.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie 26 2.6.3.3. Diagnosestellung und Klinik 26 2.6.3.4. Therapie und Prognose 27 2.6.4. Fibröse Dysplasie 27 2.6.4.1. Definition und Epidemiologie 27 2.6.4.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie 28 2.6.4.3. Diagnosestellung und Klinik 29 2.6.4.4. Therapie und Prognose 31 2.6.5. Langerhanszellhistiozytose bzw. Eosinophiles Granulom 32 2.6.5.1. Definition und Epidemiologie 32 2.6.5.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie 33 2.6.5.3. Diagnosestellung und Klinik 33 2.6.5.4. Therapie und Prognose 34 B. Fragestellung 35 C. Material und Methoden 36 1. Erhebung der Patientendaten 36 1.1. Patientengut 36 1.2. Datenakquisition 36 2. Statistik 36 D. Ergebnisse 37 1. Gesamtbetrachtung der Ergebnisse 37 1.1. Diagnosen 37 1.2. Alters- und Geschlechterverteilung 38 1.3. Diagnostik, Lokalisation, Symptomatik und Therapie 40 1.4. Rezidive 41 1.5. Notwendigkeit einer Zweit-Operation und Komplikationen 43 2. Osteochondrom 44 2.1. Alters- und Geschlechterverteilung 44 2.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 45 3. Juvenile Knochenzyste 46 3.1. Alters- und Geschlechterverteilung 46 3.2. Lokalisation, Symptomatik und Therapie 47 3.3. Rezidive und Notwendigkeit einer Zweit- Operation 48 4. Aneurysmatische Knochenzyste 50 4.1. Alters- und Geschlechterverteilung 50 4.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 50 5. Fibröse Dysplasie 51 5.1. Alters- und Geschlechterverteilung 51 5.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 52 6. Eosinophiles Granulom 53 6.1. Alters- und Geschlechterverteilung 53 6.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 53 7. Nicht ossifizierendes Fibrom, fibröser Kortikalisdefekt und Enchondrom 53 E. Diskussion 54 1. Gesamtaspekte 54 1.1. Diagnosen 54 1.2. Alters- und Geschlechterverteilung 55 1.3. Diagnostik, Lokalisation, Symptomatik und Therapie 55 1.4. Rezidive 57 1.5. Notwendigkeit einer Zweit-Operation und Komplikationen 58 2. Osteochondrom 59 2.1. Alters- und Geschlechterverteilung 59 2.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 59 3. Juvenile Knochenzyste 60 3.1. Alters- und Geschlechterverteilung 60 3.2. Lokalisation, Symptomatik und Therapie 60 3.3. Rezidive und Notwendigkeit einer Zweit- Operation 61 4. Aneurysmatische Knochenzyste 63 4.1. Alters- und Geschlechterverteilung 63 4.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 63 5. Fibröse Dysplasie 64 5.1. Alters- und Geschlechterverteilung 64 5.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 65 6. Eosinophiles Granulom 65 6.1. Alters- und Geschlechterverteilung 65 6.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 66 7. Nicht ossifizierendes Fibrom, fibröser Kortikalisdefekt und Enchondrom 66 F. Zusammenfassung 68 G. Literaturverzeichnis 70 Anhang Danksagung Lebenslauf A. Allgemeiner Teil 1. Einleitung „…there are effective ways to prevent and treat these disabling conditions. But we must act on them now… the UN …welcomes and supports this collaborative initiative.” [1] Mit diesen Worten unterstrich der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan im November 1999 in seiner Proklamation zur „Bone and Joint Decade“ die Wichtigkeit, die Forschung im Bereich der muskuloskelettalen Krankheiten voranzutreiben. Allein schon die Tatsache, dass die World Health Organisation (WHO) den Zeitraum 2000-2010 zur „Bone and Joint Decade“ erklärte, macht deutlich, wie aktuell und relevant die Beschäftigung mit den Verletzungen und Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates ist. Das Ziel dieses mittlerweile von 60 Nationen unterstützten interdisziplinären Netzwerkes ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und letztlich durch Förderung der Forschung auf diesem Gebiet die Prävention und Behandlung zu optimieren. Wie notwendig dieses Vorantreiben ist, wird auch ersichtlich, wenn man sich mit dem Thema der benignen Knochentumoren beschäftigt. Denn gerade weil die Knochentumoren allgemein und die benignen Knochentumoren im Speziellen eine sehr kleine Gruppe unter den muskuloskelettalen Krankheiten darstellen, ist ein weit verbreitetes und umfassendes Wissen in diesem Gebiet bei möglichst vielen Mitgliedern der medizinischen Heilberufe von großer Wichtigkeit. Nur so können diese seltenen Geschwülste frühzeitig erkannt und von den malignen Formen differenziert werden. Diese rechtzeitige Diagnose ist entscheidend für das Ausmaß der Therapie und damit für die Lebensqualität der Betroffenen. So kann bei den benignen Knochentumoren durch die richtige Abgrenzung oftmals eine „Übertherapie“ vermieden werden, während es bei den malignen Tumoren von der schnellen Diagnose abhängen kann, ob noch eine Extremitäten erhaltende Operation möglich ist. Dies verdeutlicht die große diagnostische Herausforderung und Verantwortung für den erstuntersuchenden Arzt. 1 Zur Seltenheit der benignen Knochentumoren kommt auch noch ihre sehr große Vielfalt hinzu, was die Diagnose zusätzlich erschwert. So lassen sich über 100 verschiedene Entitäten unterscheiden, die heutzutage zwar gut definiert sind, deren Erforschung, vor allem der Pathogenese und der Ätiologie jedoch noch ganz am Anfang steht. Auch die evidenzbasierte Medizin ist auf dem Gebiet der benignen Knochentumoren noch sehr lückenhaft. Dennoch bestehen fast keine Forschungsaktivitäten. Gerade die Tatsache, dass es sich bei den Patienten meist um Kinder und Jugendliche handelt, müsste jedoch eine besondere Sensibilität für dieses Thema generieren. Im Folgenden soll daher in Anlehnung an die Einteilung der WHO zunächst ein Überblick über die wichtigsten gutartigen Knochentumoren und tumorartigen Läsionen gegeben werden und anschließend eigene Ergebnisse vorgestellt werden. Eine Gesamtauflistung aller gutartigen Knochentumoren nach der WHO findet sich u. a. bei Schajowicz, Sissons und Sobin aus dem Jahre 1995 [2]. 2. Übersicht über die benignen Knochentumoren Knochentumoren werden im Allgemeinen in drei Kategorien eingeteilt. Zum einen in primäre Tumoren, d.h. im Knochen selbst entstandene benigne und maligne Läsionen. Zum anderen in sekundäre Tumoren, also von einem anderen Tumor ausgehende Skelettmetastasen und in tumorähnliche Läsionen, die zu den benignen Tumoren gezählt werden. Insgesamt machen die Knochentumoren weniger als 1% aller Tumoren aus. Bei Kindern und Jugendlichen treten sie im Verhältnis jedoch häufiger auf. So findet sich fast die Hälfte aller benignen Knochengeschwulste bei Patienten zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr [3]. Insgesamt sind ca. 40-65% aller primären Knochentumoren als benigne einzustufen [4]. Der häufigste hierunter ist mit ca. 40-50% aller benignen Knochentumoren das Osteochondrom [5], gefolgt von der juvenilen Knochenzyste und dem nicht ossifizierenden Fibrom als Vertreter der tumorähnlichen Läsionen [6,7]. Anhand ihres Ausgangsgewebes werden die benignen Knochentumoren nach der WHO in die folgenden Gruppen eingeteilt [8]. (siehe Tabelle 1) 2 WHO-Klassifikation benigner Knochentumoren (WHO 2002) Gruppe Entität Knochenproduzierende Tumoren Osteom Osteoidosteom Osteoblastom Knorpelproduzierende Tumoren Osteochondrom (Exostose) Chondrom (Enchondrom) Chondroblastom Chondromyxoidfibrom Riesenzelltumor Osteoklastom Vaskuläre Tumoren Hämangiom Glomustumor Intraossäre Weichgewebstumoren Desmoidtumor (Fibromatose) Lipom fibröses Histiozytom Intraossäre neurale Tumoren Neurinom Neurilemmom Tumorähnliche Läsionen juvenile Knochenzyste aneurysmatische Knochenzyste fibröse Dysplasie Langerhans-Zell-Histiozytose fibröser metaphysärer Defekt Tabelle 1: WHO-Klassifikation benigner Knochentumoren Zur Geschlechterverteilung lässt sich sagen, dass Jungen ca. 1,4 bis 2 Mal häufiger von benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen betroffen sind als Mädchen [9-11]. Bevorzugte Lokalisationen dieser Läsionen sind die langen Röhrenknochen, vor allem die im Bereich der Knieregion, in der über 30% aller benignen Knochentumoren sitzen [3]. So stellen Femur und Tibia sowie der Humerus die häufigsten Lokalisationen dar [12]. Die Symptomatik der benignen Knochentumoren ist meist wenig ausgeprägt, so dass viele Läsionen als Zufallsbefunde diagnostiziert werden oder dann in späteren Stadien durch Schmerzen, Schwellungen oder oftmals durch pathologische Frakturen auffällig werden [4]. 3 Im Folgenden sollen die wichtigsten benignen Knochentumoren und tumorartigen Läsionen im Einzelnen vorgestellt werden. 2.1. Knochenproduzierende Tumoren Die erste Untergruppe der benignen Knochentumoren stellen die knochenbildenden Tumoren dar, zu denen das Osteom, das Osteoidosteom und das Osteoblastom zählen. 2.1.1. Osteom Laut WHO ist das Osteom als ein benigner Tumor definiert, der aus gut differenziertem reifem Knochengewebe besteht und ein sehr langsames Wachstum aufweist [13]. Nach Schajowicz bzw. Freyschmidt werden drei Untergruppen unterschieden. Zum einen das mit Abstand häufigste klassische Osteom, das meist in den Nasennebenhöhlen vorkommt, aber auch in der Schädelkalotte sowie in Maxilla und Mandibula [14]. Zum anderen das paraossale Osteom, das vor allem an den langen Röhrenknochen wie dem Femur auftritt und nur 0,03% aller primären Knochenläsionen ausmacht. Die dritte Erscheinungsform, das medulläre Osteom, das auch als Enostom oder Kompaktinsel bezeichnet wird, kann überall im Skelett beobachtet werden [15]. Das Osteom kommt in allen Altersgruppen vor, tritt jedoch bevorzugt zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen [14]. Klinisch macht das Osteom in den meisten Fällen keine Beschwerden, weshalb es oft als Zufallsbefund diagnostiziert wird. Nur selten führt die Lage in den Nebenhöhlen zu Verlegung der Ostien mit Sinusitis oder zum Einbruch in die Orbita oder das Schädelinnere [16]. Treten multiple Osteome zusammen mit einer adenomatösen Polypose des Kolons und mit Fibromen der Weichteile auf, wird es als Gardner-Syndrom bezeichnet [14]. Histologisch lässt sich das Osteoma eburneum mit seiner lamellären Knochenstruktur von dem Osteoma spongiosum mit einer spongiösen Architektur unterscheiden [17]. Im Röntgenbild sieht man klassischerweise eine scharf begrenzte, rundlich bis ovale und manchmal lobulierte Verdichtung, die eine Größe von 3 cm meist nicht 4 überschreitet. Ist die Läsion anhand des Röntgenbildes nicht eindeutig zu identifizieren, so kann ein CT Aufschluss geben [14]. Wegen der sehr geringen Entartungstendenz ist bei den allermeisten Osteomen keinerlei Therapie notwendig [18]. Treten Symptome auf, führt eine operative Entfernung zur Heilung. Auch Rezidive sind sehr selten. 2.1.2. Osteoidosteom Das Osteoidosteom ist ein kleiner, d.h. meist unter 2 cm großer, benigner osteoblastischer Tumor, der sich durch einen zentralen Nidus und eine diesen umgebende reaktive Knochensklerose auszeichnet. Mit 10% stellt es einen relativ großen Teil aller benignen Knochentumoren. Das Osteoidosteom, dessen Ätiologie laut mancher Autoren entzündlicher Natur ist [19], befindet sich meistens in den Meta- bzw. Diaphysen der langen Röhrenknochen, vor allem in Femur und Tibia, aber auch in Fibula, Humerus und der Wirbelsäule [14]. Das Prädilektionsalter ist das zweite Lebensjahrzehnt, in dem über die Hälfte aller Fälle diagnostiziert werden. Männer sind fast dreimal so häufig betroffen wie Frauen [20]. Die Klinik des Osteoidosteoms ist sehr charakteristisch. So tritt es meist durch heftige, mit der Zeit zunehmende Schmerzen in Erscheinung, die vor allem nachts auftreten und sehr gut auf Salicylate ansprechen. Ansonsten können Schwellungen, Muskelatrophien oder bei gelenknahem Sitz auch Synovitiden auffallen [14]. Bei Sitz in der Wirbelsäule werden häufig schmerzbedingte Fehlhaltungen beobachtet [21]. Histologisch kennzeichnend ist der stark vaskularisierte Nidus aus teilweise verkalktem Osteoidgewebe, der von Osteoblasten und sklerosierter kompakter Knochenmasse umgeben ist. Auch im Röntgenbild ist der Nidus mit der auffälligen Randsklerose charakteristisch. Er stellt sich als ovale Aufhellung dar, die meist einen Durchmesser von unter 1,5cm hat und in ca. 30% Verkalkungen enthält. Bei kortikalem Sitz des Nidus ist die hyperostotische Sklerosierung am stärksten ausgeprägt, während sie bei subperiostaler, spongiöser oder medullärer Lage nicht ganz so auffällig ist. (siehe Abbildung 1) 5 Abbildung 1: charakteristisches Röntgenbild eines Osteoidosteoms mit klassischem Nidus (aus [15]) Da diese sehr kleinen Läsionen auf konventionellen Röntgenaufnahmen oft schwer zu finden sind und sie durch die Umgebungssklerose auch maskiert sein können, empfiehlt sich in vielen Fällen ein CT oder ein MRT. Wegweisend ist oft auch der Befund der Skelettszintigraphie, in der der Nidus stark, der Sklerosesaum jedoch nur schwach anreichert, was als double-densityPhänomen bezeichnet wird [14]. Therapeutisch führt die Entfernung des Nidus zu sofortiger Schmerzfreiheit. Dies kann mittels en-bloc-Resektion erfolgen, oder besser minimal-invasiv mit der CTgesteuerten perkutanen Therapie [22]. Hierbei kann der Nidus entweder durch Kürettage oder durch Laser- [23] bzw. Hochfrequenzenergie [24] entfernt werden, eventuell ergänzt durch Alkoholinstallationen [25]. Die Prognose des Osteoidosteoms ist sehr gut, da die Läsion nach Jahren spontan ausheilt und keine maligne Entartung zu erwarten ist. Rezidive treten nur bei unvollständiger Entfernung des Nidus auf. 2.1.3. Osteoblastom Das Osteoblastom macht ca. 3% der benignen Knochentumoren aus und gleicht morphologisch dem Osteoidosteom. Auch histologisch ist es von diesem oft nicht zu unterscheiden, lediglich in der Größe besteht ein Unterschied. So ist der 6 Nidus des Osteoblastoms mit über 1,5 cm Durchmesser größer als der des Osteoidosteoms. Das Osteoblastom insgesamt hat eine Größe zwischen 2 und 10 cm. Deshalb wird es auch als Riesen-Osteoidosteom bezeichnet [26]. Es kann sich sogar aus einem Osteoidosteom entwickeln [27]. Im Gegensatz zum Osteoidosteom tritt das Osteoblastom allerdings in über 40% der Fälle in der Wirbelsäule auf [14] und in ca. 30% in den Metaphysen der langen Röhrenknochen, vor allem der unteren Extremität [3,28]. Seltenere Prädilektionsstellen sind die kurzen Röhrenknochen der Hände und Füße, der Schädel und das Becken [3]. In einigen Fällen ist auch ein multilokuläres Vorkommen beschrieben [29]. Die meisten Osteoblastome treten im 2. und 3. Lebensjahrzehnt auf [30], wobei, wie auch beim Osteoidosteom, Männer davon 2-3 mal häufiger betroffen sind [12,29]. Die Klinik des Osteoblastoms ist nicht ganz so ausgeprägt wie die des Osteoidosteoms. So ist der Schmerz weniger stark und zeigt weder eine nächtliche Verschlimmerung noch ein so gutes Ansprechen auf Salicylate. Neben dem Schmerz können Schwellungen, Funktionsverluste und Fehlhaltungen beobachtet werden. Bei Sitz in der Wirbelsäule können auch Skoliose und neurologische Defizite [31] bis hin zu Querschnittslähmungen vorkommen [32]. Im Röntgenbild kann sich das Osteoblastom sehr unterschiedlich darstellen, weshalb es oft als alleiniges Diagnosemittel nicht ausreicht und ein CT, MRT, eine Skelettszintigraphie oder auch eine Biopsie angeschlossen werden müssen. [13,14,33], Meist stellt er sich röntgenologisch als Osteolyse dar, die scharf begrenzt ist und häufig Verkalkungen enthält. Die umgebende Randsklerose ist wesentlich geringer ausgeprägt als beim Osteoidosteom oder fehlt sogar ganz. [14,15] In der Skelettszintigraphie reichert das Osteoblastom wie das Osteoidosteom stark an. Therapeutisch kann bei asymptomatischem Verlauf abwartend gehandelt werden [13], während das Osteoblastom ansonsten mittels Kürettage mit Spongiosaauffüllung bzw. mittels en-bloc-Resektion angegangen werden sollte. Die Rezidivhäufigkeit liegt bei ca. 13% [28]. Die Prognose ist insgesamt gut, allerdings gibt es aggressive Osteoblastome, die lokal infiltrierend wachsen, häufiger Rezidive aufweisen und zum Osteosarkom entarten können [34-36]. 7 2.2. Knorpelproduzierende Tumoren Die zweite Untergruppe der benignen Knochentumoren stellen die knorpelproduzierenden Tumoren dar. Hierunter fallen das Enchondrom, das Osteochondrom sowie das Chondroblastom und das Chondromyxoidfibrom. 2.2.1. Enchondrom 2.2.1.1. Definition und Epidemiologie Bei dem Enchondrom handelt es sich mit einem Anteil von 10% an allen benignen Knochentumoren um eine relativ häufig vorkommende Geschwulst, die aus hyalinem Knorpelgewebe aufgebaut ist und zentral in der Markhöhle des Knochens sitzt. In über 50% der Fälle ist das Enchondrom in den kurzen Röhrenknochen des Hand- und Fußskelettes lokalisiert und hier bevorzugt in den Handphalangen [37]. Damit stellt es im Hand- und Fußbereich den am häufigsten vorkommenden Tumor dar [17,38]. Seltener treten Enchondrome auch stammnah an den langen Röhrenknochen oder im Becken auf. Allerdings besteht bei diesen stammnah gelegenen Tumoren mit bis zu 50% eine weitaus größere Entartungstendenz zum Chondrosarkom als bei den peripher gelegenen [37]. Grundsätzlich kann das Enchondrom in jedem Lebensalter beobachtet werden, wobei die meisten Diagnosen jedoch im zweiten Lebensjahrzehnt gestellt werden [13]. Bezüglich der Geschlechterverteilung besteht mit ca. 54% eine leichte Bevorzugung des männlichen Geschlechts [3]. Zusammen mit dem eher exzentrisch gelegenen juxtakortikalen bzw. periostalen Chondrom fällt das Enchondrom unter den Überbegriff des Chondroms. Das Enchondrom kann sowohl solitär als auch multipel auftreten, wobei die multiple Form, die sog. Enchondromatose bei hauptsächlich halbseitigem Befall auch als Morbus Ollier bezeichnet wird [37]. 2.2.1.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie Zur Ätiologie des Enchondroms gibt es mehrere Theorien. Eine davon postuliert, dass das Enchondrom Wachstumsfuge entsteht. aus Diese dysplastischen Chondrozyten Chondrozyten aus entgehen normalen der der enchondralen Ossifikation und werden metaphysär abgelagert. Mit dem Knochenwachstum wandern sie dann in den Schaft [39]. 8 Das histologische Bild des Enchondroms ähnelt oftmals dem des Chondrosarkoms, was zu Schwierigkeiten bei der Unterscheidung zwischen maligner und benigner Veränderung führen kann [40]. Es zeigen sich in Läppchen angeordnete, hauptsächlich einkernige Knorpelzellen, die in hyaliner Knorpelmatrix eingebettet sind. Häufig kommen Verkalkungen vor. Das Gewebe ist meist wenig zellreich und enthält kaum Gefäße [17,41]. 2.2.1.3. Diagnosestellung und Klinik Typisch für Enchondrome sind ihr langsames Wachstum und ihre daraus resultierende geringe Beschwerdesymptomatik. Deshalb werden diese benignen Tumoren in den meisten Fällen als Zufallsbefund diagnostiziert. Jedoch können auch Schwellungen, Schmerzen oder pathologische Frakturen auf die Geschwulst aufmerksam machen [13,42]. Im Röntgenbild sind scharf begrenzte, zystenartige, oft girlandenförmige Aufhellungen zu sehen, die charakteristische stippchenartige Verkalkungen aufweisen. Typisch für das radiologische Bild des Enchondroms ist auch das sog. Scallopping, eine wellige Verdünnung des Kortex [15]. (siehe Abbildung 2) Abbildung 2: sog. „Scallopping“ der Kortikalis beim Enchondrom (aus [15]) 9 In Zweifelsfällen oder zur exakten Größen- und Lokalisationsbestimmung ist ein MRT oder auch ein CT hilfreich [17]. 2.2.1.4. Therapie und Prognose Bezüglich der Therapie des Enchondroms gehen die Meinungen weit auseinander. Auf der einen Seite wird es als ausreichend und komplikationsloser empfunden, die benignen Läsionen in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren [43], während auf der anderen Seite aus Angst vor maligner Entartung die radikale Entfernung empfohlen wird [37]. Von der Mehrheit der Autoren jedoch wird die Meinung vertreten, dass bei den peripheren Tumoren, die nur sehr selten in ein Chondrosarkom entarten, die regelmäßige klinische und radiologische Beobachtung ausreicht. Bei Auftreten von Beschwerden allerdings ist auch bei dieser Lokalisation die Kürettage mit anschließender Spongiosaauffüllung, entnommen z.B. aus dem Beckenkamm, angezeigt [42]. Anstatt der autologen Spongiosa kann heutzutage auch CalciumphosphatKnochenzement verwendet werden [44]. Bei den stammnahen Enchondromen, die ein viel höheres Risiko zur malignen Entartung aufweisen, muss im Sinne der onkologischen Radikalität vorgegangen werden und der Tumor en bloc reseziert werden [37]. Die Prognose des Enchondroms wird vor allem durch die Lokalisation bestimmt. So haben die peripheren Tumoren, vor allem des Hand- und Fußskeletts eine sehr gute Prognose, wobei bei den stammnahe gelegenen Läsionen, speziell bei denen des Beckens, der Wirbelsäule und des Femurhalses in 20% [45] bis 50% [46] mit einer malignen Entartung gerechnet werden muss [37]. 2.2.2. Osteochondrom bzw. kartilaginäre Exostose 2.2.2.1. Definition und Epidemiologie Die häufigste ossäre Neubildung stellt mit 45% aller benignen Knochentumoren und mit 12% aller primären Knochentumoren das Osteochondrom dar, das auch als kartilaginäre Exostose bezeichnet wird [47]. Dabei handelt es sich um einen chondrogenen Tumor, der sich in den Metaphysen der langen Röhrenknochen entwickelt und sich durch eine Knorpelkappe auszeichnet. Er sitzt der Kortikalis entweder breitbasig oder gestielt auf und nimmt eine tropfenförmige oder 10 blumenkohlartige Gestalt an, die über faustgroß werden kann. (siehe Abbildung 3) Abbildung 3: a) tropfenförmiges Osteochondrom der Tibia b) blumenkohlartiges Osteochondrom des Femurs (aus [48]) Am häufigsten ist das solitäre Osteochondrom laut Literatur an der distalen Femur- und der proximalen Tibiaepiphyse sowie am proximalen Humerus lokalisiert. Es sind aber auch Fälle an proximalem Femur, Hand- und Fußphalangen, Becken, Schulterblatt und Wirbelsäule beschrieben [49]. Der Altersgipfel bei Diagnose liegt im 2. Lebensjahrzehnt, wobei Jungen genauso so häufig wie Mädchen betroffen sind [19]. Von diesen einzeln auftretenden Exostosen sind die multiplen abzugrenzen, die eine autosomal dominant vererbte Systemerkrankung darstellen, die so genannte Osteochondromatose. Bei dieser Krankheit treten die Exostosen schon im 2. bis 3. Lebensjahr auf und weisen eine höhere Entartungstendenz von bis zu 20% auf. Bei den solitären Osteochondromen entwickelt sich hingegen nur in ca. 1% ein Chondrosarkom [50]. 11 2.2.2.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie Das Osteochondrom entwickelt sich aus subperiostal versprengten Knorpelzellen der Epiphysenfugen, weshalb das Wachstum auch meist mit dem Verschluss der Wachstumsfugen sistiert. Wächst der Tumor nach Fugenschluss noch weiter, hat die Knorpelkappe eine Dicke von mehr als 2 cm und treten zunehmend Schmerzen auf, ist besonders bei stammnaher Lokalisation an eine maligne Entartung zum Chondrosarkom zu denken. Pathognomonisch für das Osteochondrom ist die direkte Verbindung des Tumors mit dem Knochenmark [15]. Die Histologie der Exostosen ist nicht charakteristisch, sondern gleicht der der Epiphysenfugen. So liegen im Zentrum Spongiosabälkchen in Fettmark eingelagert, die außen von hyalinem Knorpel überdeckt sind. Häufig bildet sich besonders bei großen Tumoren über der Exostose aufgrund der Gewebeirritation eine Bursa aus. Dies wird dann als Exostosis bursata bezeichnet [19]. 2.2.2.3. Diagnosestellung und Klinik Die Läsionen fallen normalerweise nur durch eine schmerzlose tastbare Knochenvorwölbung auf oder stellen Zufallsbefunde bei Röntgen- untersuchungen dar. Zu Beschwerden kommt es meist erst bei zunehmender Größe und damit verbundenem Druck auf angrenzende Nerven, Gefäße und Weichteile. Außerdem können Bewegungseinschränkungen auftreten, wenn benachbarte Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden. Oft ist auch der Schmerz das erste Symptom, der unter anderem von einer Bursitis exostotica, einer Entzündung der oben beschriebenen Exostosis bursata, herrühren kann [47]. Selten kann das expansive Wachstum des Osteochondroms auch zu Deformierungen und Fehlwachstum der betroffenen Extremität führen, meist dann, wenn die Wachstumsfugen verdrängt oder zerstört werden. In der Mehrzahl der Fälle jedoch steht die kosmetische Beeinträchtigung im Vordergrund. Mit Hilfe des Röntgenbildes ist die Diagnose des immer durch eine dünne Kortikalis begrenzten Tumors meist sicher zu stellen. Bei Lokalisation im Bereich der Scapula, des Beckens und der Wirbelsäule jedoch kann eine CT oder MRT notwendig werden. Die MRT sowie auch die Sonographie lassen die 12 Knorpelkappe sehr gut erkennen, deren Dicke eine prognostische Bedeutung im Hinblick auf die Malignität der Läsion hat [13]. 2.2.2.4. Therapie und Prognose In der Regel sind regelmäßige Kontrollen zur Größenbeurteilung ausreichend. Eine chirurgische Therapie ist nur bei symptomatischem Verlauf vonnöten, das heißt wenn Schmerzen oder funktionelle Störungen auftreten sowie bei Brüchen der gestielten Exostosenbasis als Folge einer Verletzung [19]. Diese Therapie besteht in der chirurgischen Exzision des Tumors. Dabei ist neben der obligatorischen Schonung der Wachstumsfuge darauf zu achten, dass das Periost und die Knorpelkappe nicht zerstört, sondern komplett mit dem Tumor entfernt werden. Nicht nur diese radikale Abtragung, sondern auch das Aufschieben der Operation bis nach dem Wachstumsabschluss - falls möglich dienen der Rezidivprophylaxe. Bei Fehlstellungen können Osteotomien zur Korrektur notwendig werden. Die Prognose ist insgesamt gut, ausgenommen die oben genannte Entartung zum Osteosarkom. 2.2.3. Chondroblastom und Chondromyxoidfibrom Das Chondroblastom mit einem Anteil von lediglich 1% an allen Knochentumoren [51] und das Chondromyxoidfibrom mit einem Anteil von ca. 0,5% [3] stellen zwei seltene benigne Knochenläsionen dar. Sie leiten sich beide von Chondrozyten ab und zählen zu den knorpelbildenden Tumoren [52]. Das Chondroblastom, auch als Codman-Tumor bezeichnet, besteht aus einer knorpeligen Grundsubstanz mit chondroblastenartigen Zellen und Riesenzellen und liegt bevorzugt in den Epiphysen der langen Röhrenknochen, vor allem in Kniegelenksnähe und im proximalen Humerus. Er kommt vor allem bei Männern zwischen 10 und 25 Jahren vor und kann ein lokal aggressives Wachstum und selten auch Metastasen aufweisen [53]. Das Chondromyxoidfibrom hingegen zeichnet sich durch sein aus chondroiden, fibromatösen und myxomatösen Anteilen aufgebautes Gewebe aus und liegt meist metaphysär in den langen Röhrenknochen vor allem der unteren Extremität [54]. Auch das Chondromyxoidfibrom wächst gelegentlich infiltrativ und wird hauptsächlich in der 2. und 3. Lebensdekade diagnostiziert, es kommt jedoch bei Frauen häufiger 13 vor als bei Männern [3]. Gemeinsam ist beiden Geschwülsten die oft relativ gering ausgeprägte Beschwerdesymptomatik. So treten vor allem beim Chondroblastom meist uncharakteristische Schmerzen auf, während das Chondromyxoidfibrom in den meisten Fällen eine Zufallsdiagnose darstellt [19]. Beim Chondroblastom kann es in seltenen Fällen zur pathologischen Fraktur kommen [55]. Im Röntgenbild stellen sich beide Läsionen als scharf begrenzter exzentrisch gelegener osteolytischer Herd dar, der beim Chondroblastom epiphysär, beim Chondromyxoidfibrom metaphysär zu finden ist. Bei ersterem kommen Verkalkungen und Vorwölbungen der Kortikalis vor, während beim Chondromyxoidfibrom nur letzteres zu beobachten ist [56]. Zur endgültigen Diagnosestellung ist meist ein pathohistologischer Befund notwendig [55]. In der therapeutischen Vorgehensweise bestehen zwischen beiden Tumoren gewisse Unterschiede. Während das Chondromyxoidfibrom wegen seiner hohen Rezidivhäufigkeit bevorzugt einer en-bloc-Resektion unterzogen wird, ist das Chondroblastom für eine solche Entfernung meist zu groß oder es liegt zu gelenksnah, so dass es deshalb öfter mittels Kürettage und anschließender Spongiosaauffüllung therapiert wird [13,57,58]. Um die Rezidivhäufigkeit zu senken kann an die Kürettage eine Kryotherapie angeschlossen werden [53]. In seltenen Fällen wird bei maligner Entartung des Chondroblastoms eine Amputation notwendig [55,59]. Vor einer Strahlenbehandlung wird bei beiden Tumoren gewarnt, da sie zur malignen Entartung führen kann [55]. Im Allgemeinen ist die Prognose bei beiden Tumoren gut, da eine maligne Entartung sowohl beim Chondromyxoidfibrom [18] als auch beim Chondroblastom [60] sehr selten sind. 2.3. Riesenzelltumor Der Riesenzelltumor, auch Osteoklastom genannt, ist ein lokal aggressiv wachsender Tumor ungeklärter Ätiologie, der sowohl von benigner, semimaligner als auch maligner Dignität sein kann [33]. In 1-9 % kommen Lungenmetastasen vor [61]. Diese meist erst nach Epiphysenschluss, am häufigsten in der dritten Lebensdekade auftretende Läsion besteht aus charakteristischen mononukleären Zellen und zahlreichen diffus verteilten Riesenzellen. In ungefähr der Hälfte der Fälle sitzt der Tumor in der Nähe des 14 Kniegelenkes, er kann aber auch in allen anderen Teilen des Skeletts gefunden werden. In den langen Röhrenknochen sitzt er beim Erwachsenen meist exzentrisch in der Epiphyse, bei jüngeren Patienten noch eher metaphysär und wandert später dann immer weiter nach epiphysär. Sehr selten kommen auch multilokuläre Lokalisationen vor [62]. Frauen sind vom Riesenzelltumor ca. 1,5mal häufiger betroffen als Männer. Klinisch macht sich der langsam wachsende Tumor typischerweise meist frühzeitig durch Schmerzen bemerkbar, später auch durch Schwellungen, Bewegungseinschränkung oder pathologische Frakturen. Im Röntgenbild erkennt man eine typische exzentrisch gelegene osteolytische Läsion in der Epiphyse, die glatt und gleichmäßig begrenzt ist. Matrixverknöcherungen sowie Periostreaktionen kommen nicht vor, die Kortikalis jedoch kann aufgetrieben oder sogar durchbrochen sein. Bei ca. 50% der Tumoren ist eine Binnenstruktur aus septenartigen Verdichtungen zu erkennen. Neben dem klassischen Röntgenbild können auch MRT und CT bei der Diagnostik hilfreich sein [15]. In einigen Fällen kann zur Abgrenzung gegenüber anderen zystischen Läsionen auch eine Biopsie angezeigt sein [63]. Die Standardtherapie des benignen Riesenzellgranuloms stellte die Kürettage mit anschließender Spongiosaauffüllung dar. Da trotz dieser Behandlung die Rezidivrate innerhalb der folgenden 5 Jahre allerdings fast 50% beträgt, ist man heute dazu übergegangen, die Kürettage durch eine anschließende Behandlung mit Adjuvantien wie Phenol, Knochenzement oder flüssigem Stickstoff zu ergänzen [62,64]. Nach 2-3-jähriger Rezidivfreiheit kann der Knochenzement dann durch Spongiosa ersetzt werden. Auch Bisphosphonate können die Rezidivrate signifikant senken [65]. Bei Anzeichen maligner Transformation ist ein radikales Vorgehen angezeigt [33]. Einige Autoren befürworten bei inoperablen Tumoren die Behandlung mit ionisierender Strahlung, wobei man sich aber der Gefahr bewusst sein muss, dass eine solche Bestrahlung die maligne Entartung des Tumors induzieren kann und noch 5- 20 Jahre später ein Sarkom auftreten kann [49,62]. 2.4. Benigne vaskuläre Tumoren Die vaskulären Tumoren stellen nur eine sehr kleine Gruppe unter den benignen Knochentumoren dar [66] und werden im Rahmen dieser Arbeit deshalb nur kurz 15 erwähnt. Zu ihnen zählen das Hämangiom, das Lymphangiom und der Glomustumor. 2.4.1. Hämangiom Das intraossäre Hämangiom besteht aus Ansammlungen kavernöser oder kapillärer Blutgefäße und macht ca. 2% aller benignen Knochentumoren aus. In über 70% der Fälle wird es in der Wirbelsäule und im Schädel beobachtet, in den langen Röhrenknochen hingegen sehr selten [17]. Es betrifft bevorzugt Frauen im 2.-5. Lebensjahrzehnt und bleibt meist völlig asymptomatisch, so dass es häufig erst sehr spät oder überhaupt nicht entdeckt wird [15]. Diagnostisch wegweisend ist das Röntgenbild, auf dem zystische Formationen mit vertikal verstärkter gitterartiger Trabekelstruktur zu sehen sind. Therapeutisch muss beim Großteil der Patienten nichts unternommen werden. Nur in den seltenen Fällen, in denen es zu Wirbelkörpereinbrüchen und bzw. oder neurologischen Ausfällen kommt, muss eine Operation, eine Embolisation der zuführenden Gefäße oder eine Bestrahlung [67] in Erwägung gezogen werden [33]. 2.4.2. Lymphangiom und Glomustumor Das Lymphangiom wie auch der Glomustumor sind zwei extrem selten auftretende vaskuläre Tumoren des Knochens, die im Falle des Lymphangioms aus dilatierten Lymphgefäßen, im Falle des Glomustumors aus Gefäßstrukturen mit umgebendem rundlichem Zellsaum bestehen [3]. Während das Lymphangiom meist schon bei der Geburt oder spätestens in den ersten drei Lebensjahren entdeckt wird, tritt der sehr schmerzhafte Glomustumor erst im 3.5. Lebensjahrzehnt auf. Die bevorzugten Lokalisationen sind für den Lymphgefäßtumor die Tibia und der Humerus und für den Glomustumor die Fingerendphalangen [17]. Im Röntgenbild stellt sich das Lymphangiom, das auch multipel auftreten kann, als mehrfach gekammerte osteolytische Läsion ohne Randsklerose dar. Der Glomustumor hingegen zeigt eine von einer deutlichen Randsklerose umgebene einzelne Osteolysezone. 16 Die Therapie des lokalisierten Lymphangioms besteht in der Kürettage des Tumors [68,69], während bei der multiplen Form die Behandlung mit pegyliertem Interferon α-2b Erfolge zeigt [70]. Beim Glomustumor stellt die Therapie der Wahl ebenfalls die Kürettage dar, die in den meisten Fällen auch zu vollständiger Schmerzfreiheit führt [71]. 2.5. Andere gutartige Bindegewebstumoren Die weiteren benignen Knochentumoren werden unter dem Begriff der gutartigen Bindegewebstumoren zusammengefasst. Hierunter fallen das desmoplastische Fibrom, das fibröse Histiozytom, das Lipom, das Neurilemmom und das Neurofibrom. 2.5.1. Desmoplastisches Fibrom Das desmoplastische Fibrom macht nur 0,1-0,3% aller benignen Knochentumoren aus [72] und zeichnet sich durch sein fibröses Bindegewebe und vor allem durch die Produktion von reichlich Kollagen aus [17]. Es ist ein lokal aggressiv wachsender Tumor, der kein Geschlecht bevorzugt [17] und meist vor dem 30. Lebensjahr diagnostiziert wird [73]. Am häufigsten ist er in den Metaphysen der langen Röhrenknochen, in der Mandibula und im Becken lokalisiert [74,75]. Klinisch tritt er oft erst durch eine pathologische Fraktur in Erscheinung, seltener durch Schmerzen oder Schwellung [70]. Radiologisch imponiert das desmoplastische Fibrom als Osteolyse mit trabekulärer wabiger Zeichnung, die sehr leicht mit einem malignen Geschehen verwechselt werden kann [17]. Da bei der Kürettage eine über 50%ige Rezidivrate besteht, wird als Therapie eine marginale oder weite en-bloc-Resektion empfohlen [75]. 2.5.2. Fibröses Histiozytom Das dem nicht ossifizierenden Fibrom (NOF) histologisch sehr ähnliche benigne fibröse Histiozytom ist eine sehr seltene Läsion, die fast immer mit Schmerzen einhergeht und in jedem Alter auftreten kann. Im Gegensatz zum NOF kommt es allerdings neben den langen Röhrenknochen auch in Rippen, Becken und Wirbelsäule vor [17]. 17 Im Röntgenbild sieht man eine gut abgrenzbare, manchmal trabekulierte und teilweise von einem Sklerosesaum umgebene Osteolyse. Therapeutisch wird zur Kürettage geraten, die sehr sorgfältig durchgeführt werden muss, da sonst eine hohe Rezidivgefahr besteht. Anschließend kann - falls nötig - allogener oder autogener Knochen transplantiert werden [76]. 2.5.3. Intraossäres Lipom Das intraossäre Lipom stellt mit unter 0,1% einen sehr kleinen Anteil der benignen Knochentumoren dar. Es besteht aus reifem Fettgewebe [77] und entwickelt sich vom Knochenmarkraum aus. Der Tumor kann in jedem Lebensalter auftreten [13], bevorzugt kein Geschlecht und wird am häufigsten in den langem Röhrenknochen, vor allem der unteren Extremität, und im Calcaneus beobachtet [78]. Klinisch tritt diese Läsion meist gar nicht und wenn dann durch lokale Schmerzen in Erscheinung und stellt somit häufig einen Zufallsbefund dar [79,80]. Im Röntgenbild erscheint das Lipom als ovaler Osteolyseherd mit einer charakteristischen zentralen Verkalkung [13]. Da es zu spontaner Rückbildung neigt, ist eine Entfernung des Lipoms nicht immer notwendig [81]. Wird es jedoch symptomatisch, sollte eine Kürettage mit anschließender Spongiosaplombage durchgeführt werden [82]. Diese Behandlung kann die Schmerzen lindern und die Gefahr für pathologische Frakturen verringern [79]. 2.5.4. Neurale Tumoren: Neurilemmom und Neurofibrom Primäre benigne Knochentumoren, die von Nervengewebe ausgehen, sind extrem selten. Hierunter zählen das Neurinom oder Neurilemmom, das sich von den Schwannzellen ableitet und das Neurofibrom, das fast ausschließlich im Rahmen der Neurofibromatosis von Recklinghausen anzutreffen ist [3]. Das sehr langsam wachsende Neurinom kommt hauptsächlich im Unterkiefer, seltener auch im Oberkiefer vor und ruft meist uncharakteristische Beschwerden wie diffuse Schmerzen hervor [83]. Radiologisch imponiert eine umschriebene Osteolyse mit Randsklerose. Die Therapie der Wahl ist die lokale Exzision des Tumors, die zu weitgehender Rezidivfreiheit führt [84]. 18 Das intraossäre Neurofibrom tritt ebenfalls am häufigsten in der Mandibula auf [85,86] und ist oft schmerzhaft [87]. Im Röntgenbild stellt es sich unspezifisch als exzentrisch gelegene osteolytische Läsion mit dünnem Sklerosesaum dar [86]. Die Therapie des intraossären Neurofibroms besteht wie beim Neurilemmom in der lokalen Exzision des Tumors [87]. 2.6. Tumorähnliche Veränderungen Die mit dem Begriff der tumorähnlichen Veränderungen betitelten Läsionen weisen klinisch und radiologisch alle Zeichen eines Knochentumors auf. Jedoch fehlen die typischen Kriterien, die ein echter Tumor erfüllen muss, wie infiltratives und destruktives Wachstum sowie Metastasierung. In dieser Gruppe werden einige der am häufigsten auftretenden benignen Knochentumoren zusammengefasst, von denen die wichtigsten im Rahmen dieser Arbeit vorgestellt werden [63]. 2.6.1. Solitäre bzw. juvenile Knochenzyste 2.6.1.1. Definition und Epidemiologie Die solitäre Knochenzyste ist eine vor allem im Jugendalter auftretende, langsam wachsende Entität, weshalb sie auch als juvenile Knochenzyste bezeichnet wird. Sie stellt zusammen mit dem Osteochondrom den größten Anteil an benignen Knochentumoren. Es handelt sich um einen expansiv wachsenden Hohlraum in den Meta- und Diaphysen der langen Röhrenknochen, der von einer bindegewebigen Membran ausgekleidet und mit seröser, nach Frakturen auch hämorrhagischer Flüssigkeit gefüllt ist. Primär ist die Zyste einkammerig, es können sich allerdings so genannte Pseudosepten bilden, die den Eindruck einer Kammerung entstehen lassen [47]. Die diese osteolytische Läsion umgebende Kortikalis ist oft extrem verdünnt, jedoch nie unterbrochen. Anhand der Größenprogredienz, der Nähe zur Epiphyse, der Dicke der Kortikalis, des Innendruckes und der Verbindung zum venösen System lassen sich aktive von latenten Zysten trennen, die sich in ihrem Frakturrisiko unterscheiden [50]. In über der Hälfte der Fälle tritt die juvenile Knochenzyste im proximalen Humerus auf, oft auch im proximalen Abschnitt von Femur und Tibia. Weitere Lokalisationen sind der Calcaneus, die Fibula, der Radius und das Becken [19]. 19 Neben der Tatsache, dass in über 80% der Fälle Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren betroffen sind, ist anzumerken, dass die Zyste bei Jungen zwei- bis dreimal häufiger als bei Mädchen zu beobachten ist [3,13,47]. Bemerkenswert an der juvenilen Knochenzyste ist auch, dass sie sowohl eine hohe Zahl an Spontanheilungen - vor allem nach pathologischer Fraktur - [88], aber auch eine extrem hohe Rezidivrate von 20 bis 50% aufweist [89]. 2.6.1.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie Die exakte Ursache der juvenilen Knochenzyste ist bisher noch ungeklärt. Es gibt allerdings verschiedene Erklärungstheorien. Während Jaffe und Lichtenstein eine Störung der enchondralen Ossifikation als Ursache sehen [90], führt Cohen die einfachen Knochenzysten eher auf eine Abflussbehinderung der interstitiellen Flüssigkeit zurück [91]. Mirra jedoch vermutet, dass während der Entwicklung in die dünne Kortikalis der Metaphysenregion versprengte Synovialisreste der Ausgangspunkt für die juvenilen Knochenzysten sind [92]. Die Histologie der solitären Knochenzysten ist nicht pathognomonisch. Der Hohlraum wird durch eine Bindegewebsschicht von ca. 1 mm Dicke ausgekleidet [19]. In dieser Membran sind Riesenzellen, Siderophagen und mesenchymale Zellen zu finden [17]. 2.6.1.3. Diagnosestellung und Klinik Wie schon die Osteochondrome verursachen die juvenilen Knochenzysten im Allgemeinen keine Beschwerden, so dass sie oft gar nicht oder nur als Zufallsbefunde diagnostiziert werden. Nur selten fallen sie durch schmerzhafte Schwellung, Funktionsstörungen oder durch Knochenschmerzen bei Belastung auf [13]. In über 70% der Fälle jedoch wird die Zyste durch eine pathologische Fraktur auffällig [3,93]. Anhand des Röntgenbildes kann die Zyste durch die Auftreibung der Metaphyse mit Osteolyse und verdünnter Kortikalis und durch einen Sklerosesaum meist eindeutig diagnostiziert werden, so dass in vielen Fällen auf eine Biopsie verzichtet werden kann. (siehe Abbildung 4) Auch mittels MRT und CT können diese zystischen Läsionen nachgewiesen werden. 20 Abbildung 4: große juvenile Knochenzyste des rechten Humerus mit typischer Auftreibung der Metaphyse und Verdünnung der Kortikalis (aus [19]) 2.6.1.4. Therapie und Prognose Wird die juvenile Knochenzyste aufgrund eines Zufallsbefundes diagnostiziert und verursacht sie keine Beschwerden, so kann eine konservative Therapie mit regelmäßiger radiologischer Kontrolle ausreichend sein [94]. Bei frakturierten Zysten kommen nach konservativer Therapie auch Spontanheilungen vor [95]. Wegen der Frakturgefährdung zählt die juvenile Knochenzyste jedoch zu den am häufigsten behandlungsbedürftigen Tumorerkrankungen, weshalb meist ein chirurgischer Eingriff nötig ist. Hier gibt es zahlreiche Behandlungskonzepte. Neben der Kürettage der Zyste mit anschließender auto- oder heterologer Spongiosaplastik gibt es seit 1982 die Möglichkeit der mehrmaligen Instillation 21 von Steroiden [96] oder auch von autologem Knochenmark [97]. Auch die Druckentlastung der Zyste mittels Lochschrauben scheint eine Erfolg versprechende Therapie zu sein [98]. Neuere Methoden sind die elastischstabile Markraumschienung [99] und die Implantation humaner demineralisierter Knochenmatrix (DBM) [100]. Obwohl Rezidive wie schon erwähnt häufig sind [89], ist die Prognose insgesamt gut, da auch die Rezidive wieder gut behandelt werden können [49]. 2.6.2. Aneurysmatische Knochenzyste 2.6.2.1. Definition und Epidemiologie Die aneurysmatische Knochenzyste ist eine expansiv wachsende osteolytische Läsion, die durch Bindegewebssepten in mehrere blutgefüllte Kammern unterteilt wird. Sie stellt mit 2% nur einen kleinen Teil aller Knochentumoren dar. So kommen auf 100.000 Einwohner lediglich 1,4 Fälle [101]. Dieser in der Regel exzentrisch gelegene Tumor, der zu blasigen Auftreibungen der Kortikalis führt, ist in über 60% in den Dia- und Metaphysen langer Röhrenknochen gelegen [102]. Hierbei am häufigsten in Femur, Tibia und Humerus. Auch die Wirbelsäule und das Becken sind häufig dokumentierte Lokalisationen [47]. Durch das expansive Wachstum des Tumors können, besonders bei Befall der Wirbelsäule, benachbarte Knochen angegriffen werden. Bevorzugt sind Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren betroffen [103], wobei im Bezug auf die Geschlechterverteilung unterschiedliche Angaben zu finden sind. Ein Teil der Autoren zeigt in ihren Studien ein Überwiegen in der weiblichen Bevölkerung [101], der andere Teil hingegen bei männlichen Patienten [102]. Man unterscheidet primäre von sekundären aneurysmatischen Knochenzysten. Bei ersteren spontan auftretenden ist keine Ursache erkennbar, wobei letztere als Reaktion auf eine bereits bestehende Knochenerkrankung auftreten, z. B. bei Osteoblastom, Riesenzelltumor, Chondroblastom oder der fibrösen Dysplasie [47]. 22 2.6.2.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie Die Ätiologie und Pathogenese der aneurysmatischen Knochenzyste sind noch weitgehend ungeklärt. Allerdings wird heute die These favorisiert, die schon Lichtenstein vor gut 50 Jahren vertrat [104]. Danach resultiert die Läsion aus einer lokalen Durchblutungsstörung aufgrund venöser Fehlbildungen im Knochen. Der hierdurch bedingte Anstieg des venösen Druckes soll auslösend für die zystischen Umbauvorgänge sein [105,106]. Pathologisch ist die primäre aneurysmatische Knochenzyste durch ihre dünne aus periostalem Bindegewebe bestehende Wand gekennzeichnet und durch die ebenfalls bindegewebigen Septen, die Knochen- bzw. Osteoidbälkchen und osteoklastische Riesenzellen enthalten. Diese Septen unterteilen die Zyste in mehrere Kammern, die mit Blut und zum Teil mit Blutkoageln gefüllt sind und auch Hämosiderinablagerungen und Entzündungszellen beinhalten. Die sekundären aneurysmatischen Zysten sind histologisch an ihren Primärtumor angelehnt. 2.6.2.3. Diagnosestellung und Klinik Im Gegensatz zur juvenilen verläuft die aneurysmatische Knochenzyste nur selten asymptomatisch [13]. Häufig sind deshalb eine schmerzhafte Schwellung oder Bewegungseinschränkungen von Gelenken. Bei Zysten im Wirbelsäulenbereich kann relativ früh eine radikuläre Schmerzsymptomatik auftreten, die sich Querschnittssyndromen über neurologische entwickeln kann Ausfälle [106]. Oft bis hin zu werden die aneurysmatischen Knochenzysten genau wie die juvenilen auch anhand von pathologischen Frakturen diagnostiziert [47]. Das Röntgenbild stellt die charakteristische exzentrische Lokalisation des Tumors mit Osteolyse der Kompakta und Auftreibung der dünnen Kortikalis dar, das so genannte soap-bubble- bzw. Seifenblasenbild [19]. Die Epiphysenfugen werden meist nicht überschritten. (siehe Abbildung 5) 23 Abbildung 5: sog. soap-bubble-Bild bei aneurysmatischer Knochenzyste (aus [15]) Mittels MRT und CT lassen sich die Flüssigkeitsspiegel der verschiedenen Blutkomponenten in den Zysten nachweisen, womit diese Methoden gegenüber der konventionellen Röntgenaufnahmen enorme Vorteile bieten [107]. Nach Kontrastmittelgabe reichern die Zystensäume kräftig an, während das Zentrum eher gefäßarm erscheint. Zur differentialdiagnostischen Abklärung, zur Aktivitätsbeurteilung und zur präoperativen Einschätzung des Zystenausmaßes stellt das MRT laut Schulte et al. eine absolut notwendige Untersuchung dar [108]. Gemäß Enneking lassen sich die aneurysmatischen Knochenzysten in drei Stadien einteilen. Die klinisch inapparente, sog. latente Läsion, die nur als Zufallsbefund diagnostiziert wird, wird als Stadium I, die aktive als Stadium II und die aggressive Läsion als Stadium III bezeichnet. Stadium II tritt am häufigsten auf, gefolgt von Stadium III und I [109]. Da die aneurysmatischen Knochenzysten, vor allem die des Stadiums III, aufgrund ihres oftmals extrem schnellen Wachstums nicht sicher von einem malignen Geschehen abzugrenzen sind, sollte in allen unklaren Fällen eine Biopsie durchgeführt werden. 24 2.6.2.4. Therapie und Prognose Anhand dieser Einteilung nach Enneking wird auch die nötige Therapie bestimmt. So ist bei latenten Zysten des Stadiums I eine Kürettage mit oder ohne anschließender Spongiosaauffüllung ausreichend, während bei den aktiven Läsionen des Stadiums II wegen der ansonsten enorm hohen Rezidivraten eine zusätzliche Anwendung von nicht-chirurgischen Adjuvantien wie Äthanol, Phenol, hypertone Kochsalzlösung sowie thermische Einwirkung durch PMMA oder Flüssigstickstoff empfohlen wird [108]. Da mit Hilfe dieser Verfahren die verbliebenen Tumorzellen abgetötet werden, kann bei diesem Stadium auf eine marginale Tumorresektion, die mit hoher Morbidität und Stabilitätsverlusten einhergeht, zugunsten einer intraläsionalen Resektion wie der Kürettage verzichtet werden. Im Stadium III jedoch ist eine extraperiostale Resektion mit Weichteilmantel notwendig [47]. Die Prognose ist bei primären aneurysmatischen Knochenzysten insgesamt gut, jedoch besteht beim Stadium II nach alleiniger Kürettage und Spongiosaauffüllung eine sehr hohe Rezidivquote von bis zu 60%, die durch die Adjuvantien aber auf 10 bis 15% gesenkt werden konnte [108]. Bei den sekundären Läsionen bestimmt die Dignität und Aggressivität des Primärtumors die Prognose. 2.6.3. Fibröse metaphysäre Defekte: Fibröser Kortikalisdefekt und nicht ossifizierendes Fibrom 2.6.3.1. Definition und Epidemiologie Der fibröse Kortikalisdefekt ist eine lokale Ossifikationsstörung, die während des Wachstums auftritt und bei der sich fibröses Gewebe in den Metaphysen der langen Röhrenknochen bildet. Durch Proliferation kann aus diesem relativ kleinen Defekt das etwas größere nicht ossifizierende Fibrom entstehen, das histologisch dem fibrösen Kortikalisdefekt entspricht. Beide Entitäten werden unter dem Begriff der fibrösen metaphysären Defekte zusammengefasst [110]. Der fibröse Kortikalisdefekt ist der häufigste benigne Knochentumor zwischen dem 5. und 20. Lebensjahr [111]. In der Altersgruppe der 4- bis 10- Jährigen kann er sogar bei bis zu 30% gefunden werden [13]. Die Inzidenz insgesamt liegt bei ca. 2% [110]. ¾ der Fälle treten bei Jungen auf [47]. Diese Läsionen werden fast ausschließlich an den Extremitäten beobachtet und zwar zu 96% an 25 den unteren und nur zu 4% an den oberen Extremitäten [110]. Am häufigsten sind das Femur und die Tibia betroffen. In Einzelfällen wurden nicht ossifizierende Fibrome an der Wirbelsäule beschrieben [112]. 2.6.3.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie Laut Ritschl et al. entstehen die Defekte an den Ansatzstellen der Sehnen im Perichondrium des Epiphysenknorpels [113]. Die Ursache hierfür ist nicht definitiv geklärt. Sowohl Ossifikationsstörungen als auch Überlastung werden diskutiert [13]. Die Läsion besteht aus faserreichem Bindegewebe, in dem mehrkernige Riesenzellen und Makrophagen zu finden sind. Sie steht mit dem Periost in Verbindung [15]. 2.6.3.3. Diagnosestellung und Klinik Das Röntgenbild des fibrösen Kortikalisdefektes bzw. des nicht ossifizierenden Fibroms ist so charakteristisch, dass auf ein MRT, eine Szintigraphie oder eine Biopsie fast immer verzichtet werden kann [47]. So stellt sich der fibröse Kortikalisdefekt als ovale scharf begrenzte Aufhellung dar, die längs zur manchmal leicht vorgewölbten Kortikalis ausgerichtet ist [15]. Beim nicht ossifizierenden Fibrom finden sich traubenförmig angeordnete zystische, ebenfalls scharf begrenzte Defekte, die auch von einer ausgedünnten und vorgewölbten Kortikalis bedeckt sind. Sehr typisch ist der girlandenförmige Sklerosesaum [13]. Neuere Veröffentlichungen befürworten auch den Einsatz von Ultraschall zur Diagnose und Verlaufskontrolle [114]. Die Mehrzahl der nicht ossifizierenden Fibrome machen keine Symptome und stellen, wie bei den meisten anderen tumorähnlichen Läsionen, Zufallsbefunde dar. Größere Läsionen jedoch können uncharakteristische Schmerzen und Schwellungen verursachen oder sehr selten zu pathologischen Frakturen führen [50]. 26 2.6.3.4. Therapie und Prognose In den allermeisten Fällen bilden sich die Defekte nach einigen Jahren von alleine zurück. Deshalb sind regelmäßige Verlaufskontrollen häufig ausreichend. [47] Nur bei größerer Ausdehnung mit drohender pathologischer Fraktur ist eine Exkochleation, also eine Kürettage mit anschließender Spongiosaauffüllung oder eine Exzision-en-bloc angezeigt [115]. Die Prognose ist dank der fehlenden Entartungstendenz und der äußerst seltenen Rezidive sehr gut. 2.6.4. Fibröse Dysplasie 2.6.4.1. Definition und Epidemiologie Diese auch als Morbus Jaffé-Lichtenstein oder Osteofibrosis deformans juvenilis bezeichnete Störung der Knochenentwicklung ist charakterisiert durch den Ersatz des normalen Knochenmarkes durch fibroossäres Gewebe. Hierdurch entstehen wabig-zystische Auftreibungen der betroffenen Knochen, die allerdings immer noch von einer dünnen Kortikalis umgeben sind [49]. Die fibröse Dysplasie ist eine hauptsächlich das kindliche Skelett betreffende Läsion, deren größtes Ausmaß meist bis zum 15. Lebensjahr erreicht ist [116] und die ca. 5-7% aller benignen Knochentumoren ausmacht. Ist – wie bei 75% der Patienten der Fall - nur ein Herd im gesamten Skelett zu finden, wird sie als monostotisch bezeichnet, bei multiplen Herden als polyostotische Form. Auch bei der polyostotischen Form sind die Herde meist auf eine Körperhälfte beschränkt. Die dritte Gruppe, das McCune-Albright-Syndrom, oder auch Osteoitis fibrosa disseminata, ist durch multiple Knochenveränderungen zusammen mit endokrinen Störungen wie der Pubertas praecox oder dem Hyperthyreoidismus und durch Pigmentanomalien definiert. In über der Hälfte der Fälle tritt die Krankheit in den langen Röhrenknochen auf, wobei das Femur und die Tibia die häufigsten Lokalisationen darstellen, gefolgt von Schädel und Rippen, selten auch der Wirbelsäule [117]. Bei der Geschlechterverteilung wird in der Literatur übereinstimmend ein Überwiegen in der weiblichen Bevölkerung berichtet [19,118]. 27 2.6.4.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie Laut neueren Erkenntnissen beruht die fibröse Dysplasie auf einer sporadischen Mutation des GNAS1-Gens während der Embryonalentwicklung [119,120]. Diese Mutation hat eine Störung der Differenzierung des knochenbildenden Mesenchyms zur Folge [15]. So produzieren die Knochenmarkstromazellen statt sich zu vermehren - große Mengen an fibrösem Material und der Faserknochen wird nicht mehr in den weitaus belastungsfähigeren Lamellenknochen umgewandelt. Dies kann zu Deformierungen führen. Je nachdem, wann in der Embryonalentwicklung diese Mutation stattfindet, entwickelt sich die monostotische oder polyostotische Form der fibrösen Dysplasie oder das McCune-Albright-Syndrom [117]. Es lassen sich weder familiäre Häufungen der fibrösen Dysplasie erkennen, noch ist ein Agens bekannt, das bei Kontakt mit Schwangeren zur Mutation des GNAS1-Gens führt, so dass man von einem zufälligen Auftreten der Mutation ausgehen muss. Makroskopisch stellt sich der Tumor als gummiartige oder bröckelige, grau-rote fibröse Masse dar, die meist von einer dünnen Kortikalis umgeben ist und deren Oberfläche die Beschaffenheit von Sandpapier hat. Oft enthält er kleine Zysten, Knochenfragmente und Inseln von hyalinem Knorpel. In der Histologie sind typischerweise Spindelzellproliferationen zu sehen, die dünne Spiculae aus Faserknochen enthalten, die durch ihre Formationen an chinesische Schriftzeichen erinnern [121]. (siehe Abbildung Das Bindegewebe ist reich an alkalischer Phosphatase [50]. Abbildung 6: Die typischen, an chinesische Schriftzeichen erinnernden Spindelzellproliferationen bei der fibrösen Dysplasie (aus [19]) 28 6) 2.6.4.3. Diagnosestellung und Klinik Wie viele andere benigne Knochentumoren verläuft auch die fibröse Dysplasie, vor allem die monostotische Form, meist zunächst asymptomatisch, weshalb auch sie oft als Zufallsbefund diagnostiziert wird. Vor allem bei der polyostotischen Form können jedoch länger bestehende uncharakteristische Knochenschmerzen [118], Hinken, lokale Schwellungen und häufig auch pathologische Frakturen auftreten. führen polyostotische Herde An belasteten Extremitätenabschnitten aufgrund der Stabilitätsminderung zu Fehlstellungen, wie z.B. zur typischen Hirten- oder Bischofsstabdeformität des Femur. (siehe Abbildung 7) Abbildung 7: Hirtenstabdeformität bei fibröser Dysplasie (aus [117]) Bei Befall der Schädelknochen oder der Wirbelsäule kann es auch zu Gesichtsasymmetrien oder Skoliose kommen [117]. 29 Die beste Möglichkeit zur Diagnose stellt nach wie vor das konventionelle Röntgenbild dar. Hierauf sind in dem meist verbreiterten Knochen gut abgrenzbare wabig-zystische, osteolytische Herde mit verdünnter Kortikalis neben Arealen röntgenologischen mit verstärkter Zeichen des Sklerosierung zu seifenblasenartigen sehen. Die Musters und zwei des Milchglasphänomens sind zwar typisch für die fibröse Dysplasie, sie treten aber nicht immer auf. (siehe Abbildung 8) Abbildung 8: typisches Milchglasphänomen bei fibröser Dysplasie (aus [15]) Das CT wird vor allem bei unklaren Fällen zum Nachweis des Milchglasphänomens und zum Ausschluss eines expansiven Tumorwachstums eingesetzt und stellt zur Feststellung des genauen Tumorausmaßes die sinnvollste Ergänzung zur Röntgenaufnahme dar [122]. Das MRT hingegen ist nur bei differentialdiagnostischen Fragestellungen aufgrund der besseren 30 Beurteilbarkeit von zystischen Läsionen vonnöten. Zur Feststellung, ob ein mono- oder polyostotischer Befall vorliegt, ist am besten die Skelettszintigraphie geeignet, die durch Mehrspeicherung auf aktive Läsionen aufmerksam macht [117]. Während die polyostotischen Formen meist sehr gut durch das konventionelle Röntgen darstellbar sind, ist bei den monostotischen oft zusätzlich eine Biopsie erforderlich [33]. Je nach Ausmaß des skelettalen Befalls sind auch Laborveränderungen nachweisbar wie erhöhte Knochenmetabolismusmarker sowie Abweichungen von den normalen Werten bei den Schilddrüsenhormonen, dem GrowthHormon, Serumphosphat und Serum-PTH und vielen weiteren [117]. 2.6.4.4. Therapie und Prognose Auch bei dieser benignen Läsion ist bei asymptomatischem Verlauf keine Therapie erforderlich. Während die Läsionen im Wachstumsalter schubweise progredient sind, heilen sie mit Wachstumsabschluss meist spontan aus. Eine Behandlungsindikation besteht erst bei Schmerzen, zunehmender Deformität oder pathologischen Frakturen. Vor allem zur Schmerzreduktion stellt die systemische Therapie mit Bisphosphonaten eine oft angewandte Therapie dar [123]. Laut Lane et al. hat die Bisphopshonattherapie auch einen Einfluss auf die dysplastischen Läsionen selbst und reduziert das Risiko pathologischer Frakturen [124], Plotkin et al. bestreiten dies jedoch [125]. Da das Ausmaß der Herde der fibrösen Dysplasie bis zum 15. Lebensjahr zunimmt [116] und spätestens ab einem Befall von 60% des Skelettes davon ausgegangen werden kann, dass der betroffene Patient durch die zunehmende Instabilität im Erwachsenenalter an den Rollstuhl gebunden sein wird [126], zielt die operative Therapie insbesondere darauf ab, die Deformierungen zu verhindern oder zu korrigieren und die nötige Stabilität herzustellen. So wird auch heute noch zur chirurgischen Herdsanierung trotz hoher Rezidivraten von ca. 32% [127] gerne die Kürettage mit anschließender auto- oder homologer Spongiosaplastik durchgeführt, da eine weite Tumorresektion bei einer eigentlich benignen Läsion als bedenklich empfunden wird. Bei bereits eingetretenen Frakturen jedoch bringt die Kürettage mit Spongiosaplastik gegenüber der einfachen Osteotomie alleine keinen Vorteil, da die Frakturheilung bei der fibrösen Dysplasie nicht gestört ist und das eingebrachte Material meist ohne 31 Ausheilung der Läsion resorbiert wird [128]. Deshalb werden Frakturen der oberen Extremitäten konservativ stabilisiert, während Frakturen der belasteteren unteren Extremitäten wegen der Deformierungs- und Instabilitätsgefahr mit intramedullären Marknägeln behandelt werden. Bei bereits vorhandenen Deformitäten wie dem Hirtenstabfemur stellt die Umstellungsosteotomie die Therapie der Wahl dar [117]. Die Prognose der fibrösen Dysplasie ist schlecht vorauszusagen. Auf der einen Seite hat sie im Hinblick auf die Lebenserwartung mit einem Entartungsrisiko unter 1% eine relativ gute Prognose [90] und heilt in der Mehrzahl der Fälle auch mit Wachstumsabschluss spontan und ohne Langzeitschäden aus. Auf der anderen Seite kann vor allem die polyostotische Form und das McCuneAlbright-Syndrom zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen, angefangen bei den erheblichen Schmerzen, die die Läsionen auslösen können über die Entstellungen und Bewegungseinschränkungen bis hin zu vollständiger Immobilisation im Rollstuhl. 2.6.5. Langerhanszellhistiozytose bzw. Eosinophiles Granulom 2.6.5.1. Definition und Epidemiologie Bei dem eosinophilen Granulom handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung. Laut Literatur liegt die Inzidenz bei 1:2 Millionen pro Jahr [47]. Sie ist die häufigste und klinisch mildeste Variante der Histiozytose X, zu der auch die disseminierenden Verlaufsformen wie das Hand-Schüller-Christian- und die Abt-Letter-Siwe- Erkrankung gezählt werden. Alle drei Krankheitsbilder leiten sich vom retikuloendothelialen System ab. Das eosinophile Granulom tritt normalerweise solitär oder seltener multipel im Knochen auf, kann aber auch in eine der anderen zwei genannten Unterformen übergehen und weitere Organsysteme wie die Haut, die Lymphknoten oder die Lunge befallen [47]. Im Gegensatz zu den meisten anderen benignen Knochentumoren treten bei dieser Krankheit die Osteolyseherde bevorzugt in den flachen Knochen wie dem Schädeldach, den Rippen und der Wirbelsäule, aber auch in langen Röhrenknochen wie dem Femur und der Tibia auf [47]. Generell können jedoch alle Knochen des Skelettes befallen werden. Am häufigsten sind Kinder bis zum 10. Lebensjahr von diesem benignen Tumor betroffen, wobei das Verhältnis von Jungen zu Mädchen ca. 2:1 beträgt [13]. 32 2.6.5.2. Ätiologie, Pathogenese und Pathologie Die definitive Ätiologie der Histiozytose ist bis heute noch ungeklärt. Einige Autoren sehen die Ursache für diese Krankheit in einer Störung des Immunsystems [129], andere wiederum schreiben dem HHV6-Virus eine Rolle in deren Entstehung zu [130]. Histologisch ist das eosinophile Granulom eine Ansammlung von proliferierenden retikulären Knochenmarkszellen und eosinophilen Granulozyten sowie vereinzelten, mehrkernigen Riesenzellen, Plasmazellen, Lymphozyten und Langerhanszellen [129]. Seitdem entdeckt wurde, dass das eosinophile Granulom seinen Ursprung wohl in letztgenannter Zelllinie hat, wird es auch als Langerhanszellhistiozytose bezeichnet [131]. 2.6.5.3. Diagnosestellung und Klinik Kleinere solitäre Herde, vor allem die in der Schädelkalotte gelegenen, verursachen normalerweise keine Beschwerden und werden häufig als Zufallsbefund entdeckt. Werden die Läsionen jedoch größer oder liegen sie in den langen Röhrenknochen, treten gehäuft Weichteilschwellungen und Schmerzen auf. Auch Gangstörungen, neurologische Ausfälle und pathologische Frakturen kommen vor. Bei der multiplen Form kann auch der Allgemeinzustand beeinträchtigt sein, weil Fieber, Gewichtsverlust und auch eine Anämie auftreten können [47]. Radiologisch kann sich das eosinophile Granulom sehr unterschiedlich darstellen und somit diagnostisch irreführend sein [132]. In den langen Röhrenknochen können sich die Osteolysen sowohl scharf begrenzt, als auch mottenfraßähnlich manifestieren, während sich die Herde im Schädel meist rundlich bis oval zeigen und im Inneren oft Knochenreste aufweisen, die als „button-sequester“ bezeichnet werden. Auch Periostreaktionen und Sklerosesäume können beobachtet werden. Bei befallener Wirbelsäule ist das Bild der Vertebra plana, der zusammengefallenen Wirbelkörper, typisch [15]. Zum Ausschluss der polyostotischen Form des eosinophilen Granuloms muss eine Skelettszintigraphie durchgeführt werden [133]. Neuerdings wird auch die Ganzkörper-MR-Tomographie als sehr sensitives Diagnosemittel empfohlen, vor allem auch um extraskelettale Manifestationen zu erkennen [134]. 33 2.6.5.4. Therapie und Prognose Die Therapie des eosinophilen Granuloms richtet sich nach dem Ausmaß der Läsion, der Lokalisation und nach dem Befall weiterer Organsysteme. Viele dieser benignen Läsionen, vor allem die am Schädel, heilen ohne jegliche Therapie innerhalb von 2 bis 10 Jahren aus [135]. Bei lokalisierten Herden ist die Cortisoninstallation eine viel versprechende Möglichkeit, die nicht nur die Knochenläsion, sondern auch vergesellschaftete Weichteiltumoren zur Ausheilung bringen und zur schnellen Schmerzfreiheit führen kann [136]. Führt diese Therapie nicht zur Ausheilung bzw. liegen größere Läsionen, die zu frakturieren drohen, vor, ist die Kürettage mit anschließender Spongiosaplastik die Methode der Wahl [137]. Auch die Strahlentherapie stellt bei gut zugänglichen Herden oder Progression eine Alternative dar [138]. Ist auch das Weichgewebe betroffen oder treten Rezidive auf, sollte eine Chemotherapie in Erwägung gezogen werden [129,139]. Als letzte Möglichkeit steht die Knochenmarktransplantation als Therapie zur Verfügung, allerdings nur für refraktäre Fälle der Langerhanszellhistiozytose mit sehr schlechter Prognose [140,141]. Die solitären oder multiplen eosinophilen Granulome haben eine sehr gute Prognose, wohingegen die disseminierenden Formen mit einer schlechteren Prognose einhergehen. 34 B. Fragestellung Im Zeitraum von 1993 bis 2007 wurden in der Kinderchirurgischen Abteilung der Chirurgischen Klinik der Universität Würzburg 68 Patienten aufgrund eines benignen Knochentumors bzw. einer tumorähnlichen Läsion aufgenommen. Für die vorliegende Arbeit wurden diese Patienten anhand ihrer Krankenakten untersucht. So wurden neben den biographischen Daten des jeweiligen Patienten, der durchgeführten Diagnostik, des Alters bei Diagnosestellung und der Lokalisation und Symptomatik des Tumors auch die Therapie und das Auftreten von Rezidiven erfasst. Außerdem wurden die Liegezeit, die Notwendigkeit einer zweiten bzw. dritten Operation und letztlich die eingetretenen Komplikationen festgehalten. Ziel dieser Arbeit ist es, die erhobenen Patientendaten anhand der oben genannten Parameter zu analysieren und mit der einschlägigen Literatur zu vergleichen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausarbeiten zu können. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf epidemiologische Daten wie Häufigkeit, Alter, Geschlecht und Lokalisation gelegt werden sowie auf diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen und auf die Rezidivhäufigkeit. Anhand dieser Ausarbeitungen soll überprüft werden, inwieweit das archivierte Material richtungweisende Schlüsse bezüglich der Diagnostik und der Behandlung der benignen Knochentumoren erbringen kann. Besonders soll hierbei auf folgende Fragen eingegangen werden: 1. Welche benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen kommen am häufigsten vor? 2. Gibt es einen bestimmten Altersgipfel und/oder eine Geschlechtsbevorzugung beim Auftreten benigner Knochentumoren? 3. Welches Therapieverfahren stellt in der Behandlung der benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen das Beste dar? 4. Gibt es bestimmte Altersgruppen bzw. Lokalisationen, in denen häufiger Rezidive auftreten? 5. Wie ist die Höhe der Rezidivquoten der Würzburger Kinderchirurgie im Vergleich zu anderen Studien einzuordnen? 35 6. Inwieweit verifizieren die Ergebnisse der Würzburger Kinderchirurgie die Angaben in der Literatur? C. Material und Methoden 1. Erhebung der Patientendaten 1.1. Patientengut Die Grundlage für die vorliegende Arbeit bilden die Daten der Patienten, die aufgrund eines benignen Knochentumors oder einer tumorähnlichen Läsion zwischen den Jahren 1993 und 2007 in der Abteilung für Kinderchirurgie der Universität Würzburg behandelt wurden. Dies waren laut der vorhandenen Stationsbücher 68 Personen, die in diesem Zeitraum sowohl die primäre Therapie als auch sekundär notwendige Maßnahmen und Nachbehandlungen durchliefen. 1.2. Datenakquisition Die genaue Datenerfassung erfolgte anhand der Akten vom 25.8.1993 bis zum 26.10.2007. Mit Hilfe eines mit dem Programm Microsoft® Access 2002 eigens angefertigten elektronischen Fragenkatalogs wurden detaillierte Informationen über die Patienten selbst und über die Art, die Therapie und den Verlauf ihrer Erkrankung zusammengestellt. So wurden neben Alter, Geschlecht und pathologisch bestätigter Diagnose der 68 Patienten nicht nur die Symptomatik, die Diagnostik und die Lokalisation festgehalten, sondern auch die durchgeführte Therapie, die Liegedauer, eventuell erforderliche nachfolgende Operationen sowie aufgetretene Komplikationen bzw. Rezidive erfasst. 2. Statistik Die statistische Auswertung der erhobenen Daten wurde zum einen mittels Microsoft® Excel 2002 durchgeführt, zum anderen mittels SPSS Statistics 17.0. Der Großteil der Parameter wurde deskriptiv ausgewertet. Bei einzelnen Gruppen wurden eine Varianzanalyse mit dem Student-t-Test angeschlossen. 36 D. Ergebnisse Im Folgenden Abschnitt sollen die eigenen Ergebnisse vorgestellt werden. Zunächst werden die Gesamtaspekte aller Tumoren gemeinsam betrachtet und anschließend wird auf die Ergebnisse der einzelnen Entitäten eingegangen. Die Reihenfolge basiert hierbei auf den in unserer Untersuchung erhobenen Häufigkeiten der jeweiligen Tumoren. 1. Gesamtbetrachtung der Ergebnisse 1.1. Diagnosen Abbildung 9: Diagnosen allgemein (NOF: nicht ossifizierendes Fibrom) Wie aus Abbildung 9 ersichtlich, wurden bei unseren 68 Patienten acht verschiedene Tumoren diagnostiziert, von denen mit 39% bzw. 38% mit Abstand das Osteochondrom und die juvenile Knochenzyste am häufigsten waren. In 9% trat eine aneurysmatische Knochenzyste und in 7% eine fibröse Dysplasie auf. Das eosinophile Granulom machte 4% der Tumoren aus und jeweils 1% fiel auf das Enchondrom, den fibrösen Kortikalisdefekt und auf das nicht ossifizierende Fibrom. 37 1.2. Alters- und Geschlechterverteilung Die Altersverteilung der Patienten bei Diagnosestellung ist in Abbildung 10 anhand einer Gauß’schen Normalverteilungskurve dargestellt. Der Altersdurchschnitt lag bei 9,72 Jahren mit einer Standardabweichung von 3,824. Abbildung 10: Alter in Jahren bei Diagnosestellung Von den 68 Patienten waren 28 weiblich und 40 männlich, was einem Verhältnis von ♀:♂ von 1:1,43 entspricht. Die Altersverteilung der Patienten bei Diagnosestellung zusammen mit der Gr4 Gr5 Gr1 Gr2 Gr3 10- 13- Gr 6 0-3 4-6 7-9 12 15 >=16 Geschlechterverteilung verdeutlicht Abbildung 11. 2 15 23 16 7 m 5 w 0 Gr1 0-3 5 Gr2 4-6 7 5 10 Gr3 7-9 16 15 Gr4 10-12 23 20 25 Gr5 13-15 15 Gr 6 >=16 2 w 0 3 9 8 7 1 m 5 4 7 15 8 1 Abbildung 11: Alter in Jahren bei Diagnosestellung zusammen mit der Geschlechterverteilung (m: männlich; w: weiblich) 38 Hieraus ist ein eindeutiger Häufigkeitsgipfel der benignen Knochentumoren bei unserem Patientengut im Alter zwischen 10 und 12 Jahren erkennbar. Aufgeteilt auf die verschiedenen Tumoren ergab sich bei der Altersverteilung folgendes Bild (siehe Abbildung 12). 12 an.KnZy fibr.Dys. 10 juv.KnZy 8 Osteoch. eosin.Gran. 6 4 2 0 0-3 Jahre 4-6 Jahre 7-9 Jahre 10-12 Jahre 13-15 Jahre ≥16 Jahre 100% 90% 80% 70% 60% eosin.Gran. 50% Osteoch. 40% juv.KnZy fibr.Dys. 30% an.KnZy 20% 10% 0% 0-3 Jahre 4-6 Jahre 7-9 Jahre 10-12 Jahre 13-15 Jahre ≥16 Jahre Abbildung 12: Verteilung der Tumoren auf die verschiedenen Altersgruppen Oben: Absolutwerte; unten: Prozentwerte Aufgrund der Übersichtlichkeit wurde in diesem Schaubild auf die drei Tumoren, die lediglich einmal auftraten (Enchondrom, ossifizierendes Fibrom), verzichtet. 39 fibröser Kortikalisdefekt, nicht 1.3. Diagnostik, Lokalisation, Symptomatik und Therapie Die Diagnostik der Knochentumoren in unserer Erhebung stützte sich hauptsächlich auf die Röntgenuntersuchung. Diese wurde in 67 von 68 Fällen durchgeführt. 6 Mal, davon zweimal bei der juvenilen Knochenzyste und jeweils einmal bei der aneurysmatischen Knochenzyste, beim eosinophilen Granulom, beim Osteochondrom und beim NOF, wurde ein CT angeschlossen. Eine Skelettszintigraphie war bei zwei aneurysmatischen Knochenzysten, zwei eosinophilen Granulomen und zwei fibrösen Dysplasien offensichtlich notwendig. Bei zwei eosinophilen Granulomen wurde zudem noch eine Sonographie durchgeführt. Insgesamt wurden die Tumoren in acht verschiedenen Skelettregionen gefunden, wobei der größte Anteil dabei auf die langen Röhrenknochen mit Humerus, Unterschenkelknochen (Tibia und Fibula) und Femur entfiel (siehe Abbildung 13). 1% 1% 4% 19% 9% Femur Unterschenkel Fußskelett Humerus Radius 23% 36% Handskelett Schädel Rippen 7% Abbildung 13: Lokalisationen der Tumoren allgemein Die Tumoren machten sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar oder wurden in 18% der Fälle nur zufällig im Rahmen einer Röntgenkontrolle aus anderem Anlass entdeckt. Bei 40% führte eine pathologische Fraktur zur Diagnose, bei 25% wurde als erstes eine Schwellung bemerkt und bei 13% traten Schmerzen 40 auf. Die restlichen Patienten wurden wegen einer Bewegungsauffälligkeit (3%) oder einer Luxation (1%) vorstellig. Abhängig vom Tumortyp wurden fünf verschiedene Therapieverfahren angewandt. Das häufigste hierbei stellt die Exostosenabtragung (37%) dar, gefolgt von der Prevot-Nagelung (24%), der Cortisoninstillation (18%), der Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung (15%) und der alleinigen Kürettage (6%). (siehe Abbildung 14) 24% 37% Exostosenabtragung Instillation Kürettage Spongiosa 15% 6% Prevot-Nagel 18% Abbildung 14: Therapieverfahren allgemein 1.4. Rezidive In neun der 68 Fälle (13,2%) trat ein Rezidiv auf, in vier Fällen ein Zweitrezidiv und bei einem Patienten ein Drittrezidiv. Die neun Erstrezidive verteilten sich auf fünf juvenile Knochenzysten und jeweils ein eosinophiles Granulom, ein Osteochondrom, eine aneurysmatische Knochenzyste und eine fibröse Dysplasie. Bei zwei der Patienten mit juveniler Knochenzyste und bei jeweils einem Patienten mit aneurysmatischer Knochenzyste und fibröser Dysplasie traten Zweitrezidive auf. Bei einem Patienten mit juveniler Knochenzyste kam es auch zum Drittrezidiv. Sieben der neun Patienten, die ein Rezidiv aufwiesen, waren männlich, zwei weiblich. Die einzelnen Rezidivquoten der verschiedenen Therapien ergeben sich aus Abbildung 15. 41 100% 80% 60% 40% mit Rezidiv ohne Rezidiv 20% 0% Exostosen Instillation abtragung mit Rezidiv ohne Rezidiv PrevotNagel Kürettage Spongiosa 1 5 0 2 1 25 7 4 8 15 Abbildung 15: Rezidivquoten der einzelnen Therapien allgemein Hieraus ist ersichtlich, dass die Rezidivrate bei der Cortisoninstillation (41,7%) wesentlich höher ist als bei der Kürettage mit Spongiosafüllung (20%), der Prevot-Nagelung (6,25%) und der Exostosenabtragung (3,8%). Dies stellte sich im Student-t-Test mit p≤0,05 als signifikant heraus. Im Hinblick auf das Alter traten bei unserem Patientengut vor allem unter 3 Jahren und auch ab dem 10. Lebensjahr Rezidive auf. (siehe Abbildung 16) 100% 80% 60% 40% Rezidiv ohne Rezidiv 20% 0% Gr1 0- Gr2 4- Gr3 7- Gr4 Gr5 Gr 6 3 6 9 10-12 13-15 >=16 Rezidiv 4 0 0 2 2 1 ohne Rezidiv 1 7 16 21 13 1 Abbildung 16: Rezidive in Abhängigkeit vom Alter allgemein In einem Student-t-Test erwies sich die Rezidivhäufigkeit im Alter zwischen 0 und 3 Jahren in unserem Patientengut mit p≤0,05 als signifikant höher im Vergleich zu der Rezidivhäufigkeit bei den 4- bis 18- Jährigen. 42 In Abhängigkeit von der Lokalisation traten prozentual am häufigsten Rezidive im Radius auf (33,3%), aber auch im Humerus (16,7%), in den Unterschenkelknochen (13,3%) und im Femur (7,7%). In Rippen, Schädel und Hand- und Fußskelett fanden sich hingegen keine Rezidive (siehe Abbildung 17) Rippen Schädel Handskelett radius ohne Rezidiv humerus Rezidiv fußskelett unterschenkel femur 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abbildung 17: Rezidivquote der einzelnen Lokalisationen allgemein 1.5. Notwendigkeit einer Zweit-Operation und Komplikationen In Abhängigkeit von den verschiedenen Therapieverfahren wurde unterschiedlich häufig eine weitere Operation notwendig, sei es z.B. bei der Prevot-Nagelung zum Zwecke der Nagelentfernung oder bei der Cortisoninstillation, da eine einzelne Instillation noch nicht zum erwünschten Erfolg führte. Am häufigsten zog demnach die Prevot-Nagelung eine ZweitOperation nach sich, gefolgt von der Cortisoninstillation, der Kürettage mit anschließender Auffüllung mit Spongiosa und der alleinigen Kürettage. Nach Exostosenabtragung hingegen musste bei keinem der 26 Patienten ein zweites Mal operiert werden. (siehe Abbildung 18) 43 30 25 20 15 Anzahl gesamt 10 Zweit-OP 5 0 Abtragung Instillation Kürettage Spongiosa Anzahl gesamt Zweit-OP PrevotNagel 26 12 4 10 16 0 7 1 3 14 Abbildung 18: notwendige Zweit-OPs bei den verschiedenen Therapien (Spongiosa = Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung) In vier der 68 Fälle traten Komplikationen auf. Zweimal kam es nach Abtragung eines Osteochondroms und einmal nach Prevot-Nagelung bei einer juvenilen Knochenzyste zu einer Radialisparese. Bei einem Patienten mit fibröser Dysplasie wurde nach einer Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung ein Wundinfekt festgestellt. 2. Osteochondrom 2.1. Alters- und Geschlechterverteilung Die Alters- und Geschlechterverteilung unserer Patienten mit Osteochondrom zeigt die Abbildung 19. Die meisten der insgesamt 26 Fälle des Osteochondroms traten in unserer Untersuchung im Alter zwischen 10 und 15 Jahren auf. Das Geschlechterverhältnis war mit 14 Fällen bei Mädchen und 12 bei Jungen relativ ausgeglichen, das Durchschnittsalter lag bei 10,65 Jahren. 44 7 9 m w Gr2 4-6 4 4 Gr1 0-3 Gr3 Gr4 Gr5 Gr 6 7-9 10-12 13-15 >=16 1 1 0 2 4 6 8 10 Abbildung 19: Alter- und Geschlechterverteilung beim Osteochondrom (m: männlich; w: weiblich) 2.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 8% 19% 8% Femur Unterschenkel Fußskelett Humerus 23% 30% Radius Handskelett 12% Abbildung 20: Lokalisationen beim Osteochondrom Wie aus Abbildung 20 ersichtlich, traten die Osteochondrome bei unseren Patienten mit 30% am häufigsten im Humerus auf, gefolgt von der proximalen Tibia- und distalen Femurepiphyse mit 23% bzw. 19%. Weitere Lokalisationen waren das Fußskelett sowie der Radius und das Handskelett. 54% der Osteochondrome wurden durch eine Schwellung und 19% durch Schmerzen auffällig. 15% wurden zufällig im Rahmen einer aus anderem Grunde durchgeführten Röntgenuntersuchung entdeckt. Bei 8% der Patienten 45 wurde man durch eine Bewegungsauffälligkeit und bei 4% durch eine Luxation auf den Tumor aufmerksam. (siehe Abbildung 21) 15% auff.Rö-Bef 8% Bewegungsauffälligkeit 4% 54% Luxation Schmerzen Schwellung 19% Abbildung 21: zur Diagnose führende Symptomatik beim Osteochondrom Alle 26 Patienten mit einem Osteochondrom wurden mit einer Exostosenabtragung therapiert, was im Durchschnitt zu einer Liegedauer im Krankenhaus von 5 Tagen führte. Keines der Osteochondrome rezidivierte und auch aus anderem Grunde wurde bei keinem Patienten eine zweite Operation notwendig. 3. Juvenile Knochenzyste 3.1. Alters- und Geschlechterverteilung Gr 6 >=16 Gr5 13-15 Gr4 10-12 m Gr3 7-9 w Gr2 4-6 Gr1 0-3 0 2 4 6 8 Abbildung 22: Alters- und Geschlechterverteilung bei der juvenilen Knochenzyste (m: männlich; w: weiblich) 46 Abbildung 22 zeigt die Alters- und Geschlechterverteilung bei unseren Patienten mit juveniler Knochenzyste. Das Durchschnittsalter lag bei 9,96 Jahren, wobei die meisten Fälle zwischen 7 und 15 Jahren auftraten. Insgesamt waren 18 der 25 Patienten mit juveniler Knochenzyste männlich, 7 weiblich. Dies ergibt ein Geschlechterverhältnis von ♂:♀ von 2,57:1. Der Altersdurchschnitt der weiblichen Patientinnen lag bei 11,0 Jahren, der der männlichen Patienten bei 9,61 Jahren. 3.2. Lokalisation, Symptomatik und Therapie In unserem Patientengut waren die juvenilen Knochenzysten in 60% der Fälle im Humerus lokalisiert. Dies stellt also mit Abstand die häufigste Lokalisation dar. In Femur, Unterschenkelknochen, Fußskelett und Radius wurden weitaus weniger Fälle beobachtet. (siehe Abbildung 23) 4% 16% Femur 12% Unterschenkel Fußskelett Humerus 8% 60% Radius Abbildung 23: Lokalisationen der juvenilen Knochenzyste Die häufigste Symptomatik, die bei unseren Patienten auf die juvenile Knochenzyste aufmerksam machte, stellte die pathologische Fraktur dar. Diese trat in 80% aller Fälle auf. Die anderen Tumoren wurden durch Schmerzen (16%) auffällig oder durch Zufall auf einem aus anderem Grunde angefertigten Röntgenbild (4%) entdeckt. Abbildung 24 zeigt die verschiedenen Therapieverfahren in der Häufigkeit, in der sie bei unseren Patienten mit juveniler Knochenzyste vorgenommen wurden. 47 Instillation (Methylprednisolon) Prevot-Nagel 4% 40% Kürettage + Spongiosaf üllung 56% Abbildung 24: Therapieverfahren bei der juvenilen Knochenzyste Die mittlere Liegedauer betrug bei der Prevot-Nagelung 5,64 Tage, bei der Cortisoninstillation 2,9 Tage und bei der Kürettage mit Spongiosafüllung 5,0 Tage. 3.3. Rezidive und Notwendigkeit einer Zweit- Operation Bei fünf der 25 Patienten mit juveniler Knochenzyste traten Rezidive auf, d.h. in 20% der Fälle. Zwei Zysten rezidivierten ein zweites Mal, eine sogar ein drittes Mal. Drei der Erstrezidive waren im Humerus, eines im Unterschenkel und das Letzte im Femur lokalisiert. Bei männlichen Patienten kamen drei der Rezidive vor, zwei bei weiblichen. Drei der Patienten mit Rezidiv waren bei Erstdiagnosestellung unter 3 Jahre alt, einer 13 und einer 18 Jahre alt. Auch hier erwies sich die Rezidivquote der unter 3-Jährigen mit p≤0,05 als signifikant höher als die der 4- bis 18-Jährigen. Auffällig war, dass alle fünf Rezidive ausschließlich bei Patienten auftraten, die mit einer Cortisoninstillation behandelt wurden. Bei keinem der anderen Therapieverfahren traten Rezidive auf. (siehe Abbildung 25) Im Student-t-Test erwies sich dies mit p≤0,05 als signifikant. 48 Spongiosa PrevotNagel ohne Rezidiv mit Rezidiv Instillation 0 5 10 15 Abbildung 25: Rezidive der juvenilen Knochenzyste bei verschiedenen Therapien Bei 19 der 25 Patienten mit juveniler Knochenzyste wurde eine Zweit- Operation notwendig. Die häufigsten Gründe hierfür waren die Metallentfernung nach Versorgung der Zyste mit einem Prevot-Nagel und die wiederholte Cortisoninstillation in Fällen, in denen eine einzelne Instillation nicht ausreichend war. (siehe Abbildung 26) 14 12 10 8 gesamt Zweit-OP 6 4 2 0 Prevot- Nagel Cortisoninstallation Kürettage+Spongiosa Abbildung 26: Notwendigkeit einer Zwei- OP bei den verschiedenen Therapieverfahren der juvenilen Knochenzyste 49 4. Aneurysmatische Knochenzyste 0 1 3 m w Gr2 4-6 2 0 Gr1 0-3 Gr3 Gr4 Gr5 Gr 6 7-9 10-12 13-15 >=16 3.1. Alters- und Geschlechterverteilung 0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 Abbildung 27: Alters- und Geschlechterverteilung bei aneurysmatischer Knochenzyste In Abbildung 27 ist die Alters- und Geschlechterverteilung unserer Patienten mit aneurysmatischer Knochenzyste dargestellt. Alle Patienten waren zwischen 7 und 13 Jahre alt und das Durchschnittsalter lag bei 10,17 Jahren. Das Geschlechterverhältnis ♂:♀ betrug bei vier männlichen und zwei weiblichen Patienten 2:1. 4.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit Abbildung 28 zeigt die Verteilung der aneurysmatischen Knochenzysten im Skelett unserer Patienten. Alle Zysten waren in den langen Röhrenknochen gelegen. 50 17% 32% Femur Humerus 17% Radius Fibula Tibia 17% 17% Abbildung 28: Lokalisationen der aneurysmatischen Knochenzyste 67% der aneurysmatischen Knochenzysten resultierten in einer pathologischen Fraktur, wodurch sie letztendlich bemerkt wurden. 33% wurden zufällig im Rahmen einer aus anderem Grunde durchgeführten Röntgenuntersuchung entdeckt. Die Hälfte der sechs Patienten mit aneurysmatischer Knochenzyste wurde mit Kürettage und anschließender Spongiosafüllung behandelt, 33% mit PrevotNagelung und 17% mit alleiniger Kürettage ohne anschließende Spongiosafüllung. Bei einem männlichen Patienten mit Zyste im Radius kam es zum Rezidiv. Insgesamt waren zwei Zweit-Operationen wegen Metallentfernung erforderlich. Die durchschnittliche Liegedauer aller Patienten mit aneurysmatischer Knochenzyste betrug 10,5 Tage. 5. Fibröse Dysplasie 5.1. Alters- und Geschlechterverteilung Alle unsere Patienten mit fibröser Dysplasie waren zwischen 4 und 10 Jahre alt bei einem Durchschnittsalter von 7,6 Jahren. Das Geschlechterverhältnis ♀:♂ betrug 1,5:1. (siehe Abbildung 29) 51 Gr4 Gr5 Gr1 Gr2 Gr3 10- 13- Gr 6 0-3 4-6 7-9 12 15 >=16 0 0 2 m 2 w 1 0 0 0,5 1 1,5 2 Abbildung 29: Alters- und Geschlechterverteilung bei fibröser Dysplasie 5.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit 20% 40% Femur Radius Tibia 40% Abbildung 30: Lokalisationen der fibrösen Dysplasie Wie aus Abbildung 30 ersichtlich, traten die Fälle der fibrösen Dysplasie bei unseren Patienten nur in den langen Röhrenknochen auf, nämlich in Femur, Radius und Tibia. Entdeckt wurden die Tumoren zu 60% durch eine pathologische Fraktur und in den restlichen 40% durch Zufall bei einer Röntgenuntersuchung aus anderer Ursache. In allen fünf Fällen wurde als Therapie eine Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung durchgeführt, wobei es in einem Fall zum Rezidiv kam. Zweimal musste nachoperiert werden, einmal wegen eines Wundinfektes und einmal aufgrund des oben genannten Rezidivs. 52 6. Eosinophiles Granulom 6.1. Alters- und Geschlechterverteilung In unserem Patientengut fanden sich drei Patienten mit eosinophilem Granulom. Zwei davon waren männlich und eine weiblich (♂:♀=2:1). Das Alter bei Diagnosestellung betrug 1 Jahr, 7 bzw. 9 Jahre, was zu einem Durchschnittsalter von 5,67 Jahren führt. 6.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit Die drei Fälle eosinophiler Granulome verteilten sich gleichermaßen auf Schädeldach, Rippen und Tibia. Zwei der Tumoren machten sich durch Schwellung bemerkbar, während einer keinerlei Beschwerden verursachte und nur durch Zufall auf einem Röntgenbild entdeckt wurde. Als Therapie wurden bei zwei Patienten Cortisoninstillationen durchgeführt, bei einem eine Kürettage mit Spongiosafüllung. Bei der Patientin, die ein eosinophiles Granulom in der Tibia hatte und mit Kürettage behandelt wurde, trat sieben Jahre später ein neuer Herd im Femur auf. Dieser wurde in einer zweiten Operation ausgeräumt und mit Cortisoninstillation behandelt. 7. Nicht ossifizierendes Fibrom, fibröser Kortikalisdefekt und Enchondrom In unserem Patientengut traten jeweils ein Fall eines nicht ossifizierenden Fibroms, eines fibrösen Kortikalisdefektes und eines Enchondroms auf. Das nicht ossifizierende Fibrom wurde bei einem 12- jährigen Jungen durch Zufall auf einem Röntgenbild in der Tibia entdeckt und mit einer Kürettage therapiert. Es trat kein Rezidiv auf. Der ebenfalls in der Tibia sitzende fibröse Kortikalisdefekt wurde bei einem 10jährigen Mädchen aufgrund vor allem nachts auftretender Schmerzen diagnostiziert. Die Kürettage führte zu rezidivfreier Heilung. Das Enchondrom machte sich bei einem 12- jährigen Jungen durch eine Schwellung im Handskelett bemerkbar und wurde durch Kürettage behandelt. Es wurde kein Rezidiv festgestellt. 53 E. Diskussion Um die eigenen Ergebnisse mit der einschlägigen Literatur vergleichen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausarbeiten zu können, sollen die verschiedenen Parameter im Folgenden einzeln aufgeführt und erörtert werden. 1. Gesamtaspekte 1.1. Diagnosen Bei unseren 68 Patienten mit benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen gab es zwei Hauptdiagnosen, die zusammen über ¾ aller Fälle stellten. Das waren zum einen mit 39% das Osteochondrom und zum anderen mit 38% die juvenile Knochenzyste. Sowohl in der älteren als auch in der aktuellen Literatur herrscht bezüglich des Osteochondroms als häufigste Entität weitgehende Übereinstimmung [5,9,11,47]. Ebenso wird die juvenile Knochenzyste von vielen Autoren als eine der häufigsten tumorähnlichen Läsionen, besonders um das 10. Lebensalter herum, genannt [6,7,9]. Die Literaturangaben zur genaueren Inzidenz der weiteren Entitäten variieren hingegen erheblich. So stellt bei den einen die aneurysmatische Knochenzyste bereits den zweithäufigsten benignen Tumor nach dem Osteochondrom dar [9], während bei anderen die fibröse Dysplasie als eine der häufigsten tumorähnlichen Läsionen genannt wird [11]. Insgesamt aber kann man sagen, dass sich die Häufigkeitsverteilung in unserer Studie mit den Durchschnittswerten der Literaturangaben weitestgehend deckt. So steht in unserem Patientengut die aneurysmatische Knochenzyste mit 9% aller benignen Knochenläsionen an dritter, die fibröse Dysplasie mit 7% an vierter [117] und das eosinophile Granulom mit 4% an fünfter Stelle. Das nicht ossifizierende Fibrom, das Enchondrom und der fibröse Kortikalisdefekt stellen bei uns mit jeweils 1% die drei kleinsten Gruppen dar. Hinsichtlich der Häufigkeitsverteilung der drei letztgenannten Tumoren bestehen in der Literatur unterschiedliche Ansichten. Das nicht ossifizierende Fibrom zum Beispiel wird von einem Teil der Autoren als eine der häufigsten Tumorentitäten bezeichnet [6], in anderen Untersuchungen jedoch tritt es, wie auch in unserer Studie, nur in ca. 1% der Fälle auf [47]. 54 1.2. Alters- und Geschlechterverteilung In der Literatur ist meistens von einem Altersgipfel der benignen Knochentumoren im 2. Lebensjahrzehnt die Rede. So soll fast die Hälfte der Tumoren in dieser Altersspanne auftreten [3,18,142]. Diese Werte wurden in unserer Datenerhebung sogar noch übertroffen. So waren 40 von 68 Patienten zwischen 10 und 18 Jahren alt, was 58,8% entspricht. Ebenso bestätigten sowohl das Durchschnittsalter unserer Patienten mit 9,72 Jahren sowie der Altersgipfel bei den 10- bis 12- Jährigen die Aussagen in der Literatur. Auch unser Geschlechterverhältnis von ♀:♂ von 1:1,43 steht in Einklang mit den in der Literatur angegebenen Zahlen, die besagen, dass Jungen 1,4 bis 2 Mal häufiger von benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen betroffen sind [9-11]. Zur Verteilung der Tumoren auf die verschiedenen Altersgruppen lässt sich sagen, dass in unserer Erhebung in den Altersklassen von 7-9 Jahren und von 10-12 Jahren die größte Variation an Tumoren auftrat. Auch die Häufigkeitsverteilung zeigt hier einen deutlichen Kulminationspunkt. 1.3. Diagnostik, Lokalisation, Symptomatik und Therapie Die wichtigste diagnostische Maßnahme bei Läsionen des Knochens stellt auch heute noch die Röntgenuntersuchung dar [143-145]. Dies zeigte sich auch in unserer Studie, in der 67 von 68 Patienten geröntgt wurden. Weitere diagnostische Hilfsmittel sind das CT, die Skelettszintigraphie, die Sonographie und das MRT [144]. Das MRT oder das CT sollen vor allem in unklaren Fällen weiteren Aufschluss geben [14,17], während die Skelettszintigraphie bei Tumoren, die auch multipel auftreten können, das Verbreitungsausmaß abklären soll [117,133]. Auch bei sechs unserer Patienten wurde ein CT notwendig und bei jeweils zwei Kindern mit fibröser Dysplasie oder mit eosinophilem Granulom wurde zum Ausschluss der polyostotischen Form eine Skelettszintigraphie durchgeführt. Zweimal wurde diese auch bei der aneurysmatischen Knochenzyste angeordnet. Die Sonographie wurde in unserer Erhebung in zwei Fällen zur genaueren Abklärung des eosinophilen Granuloms durchgeführt, da anhand der Sonographie ein Befall der inneren Organe weitgehend ausgeschlossen werden kann [146]. 55 Zur endgültigen Diagnosesicherung ist in vielen Fällen die Biopsie angezeigt [144]. Auch bei uns wurde die Diagnose bei 47 Patienten mittels einer Biopsie gesichert. Die übrigen 21 Patienten waren zum Großteil von einer juvenilen Knochenzyste betroffen, bei welcher die Diagnose anhand des Röntgenbildes sehr sicher gestellt werden kann und somit keine Biopsie notwendig wird [47]. Die häufigsten Lokalisationen der benignen Knochentumoren stellten bei unseren Patienten der Humerus (36%) sowie das Femur (19%) und die Unterschenkelknochen (23%) dar. Im Bezug auf Femur und Unterschenkelknochen wird die Situation in der Literatur ähnlich beschrieben, in der >30% aller Fälle der Knieregion zugeschrieben werden [3]. Allerdings bringt unsere hohe Zahl an juvenilen Knochenzysten, die bevorzugt im Humerus auftreten, eine höhere Anzahl dort gelegener Tumoren mit sich als allgemein in der Literatur angegeben. Hier stellt der Humerus meist nur die dritt- bzw. vierthäufigste Lokalisation dar, während er bei uns an erster Stelle steht [3,18]. Die weiteren Lokalisationen wie Fuß- (7%) und Handskelett (4%) sowie Radius (9%), Schädel (1%) und Rippen (1%) kamen in unserer Datenerhebung annähernd in gleicher Häufigkeit wie in der allgemeinen Literatur vor [3]. In der Literatur werden als klinische Symptomatik der Knochentumoren Schmerzen, Schwellungen, pathologische Frakturen, Bewegungsauffälligkeiten und selten auch Luxationen genannt [4,147,148]. Viele der Tumoren werden aber auch gar nicht oder nur durch Zufall im Rahmen eines aus anderer Ursache angefertigten Röntgenbildes entdeckt [6]. Auch bei unseren Patienten führten diese Ereignisse zur Diagnose. So stützt die Häufigkeitsverteilung der in unserer Studie zur Diagnose führenden Symptomatik - die pathologische Fraktur (40%), die Schwellung (25%), die Bewegungsauffälligkeiten (3%) Zufallsdiagnose (18%), Schmerzen (13%), und in einem Fall eine Luxation - die Literaturmeinung. Zur Therapie der benignen Knochentumoren lässt sich sagen, dass oftmals die Beobachtung der Läsion ausreichend ist. So muss, solange keine Symptome auftreten und der Knochen noch gut tragfähig ist, bei vielen Patienten nichts weiter unternommen werden [49,149]. Da in einer kinderchirurgischen Klinik wie der Uniklinik Würzburg allerdings hauptsächlich Patienten vorgestellt werden, die einer Operation bedürfen, fällt dieses Patientenkollektiv aus unserer 56 Erhebung heraus, so dass alle erfassten Patienten einer Operation zugeführt wurden. Da die Therapie der benignen Knochentumoren sehr stark von den Eigenschaften der jeweiligen Läsionen abhängt, spiegelt die Häufigkeitsverteilung der verschiedenen Behandlungsmethoden in unserer Studie auch die Häufigkeitsverteilung der unterschiedlichen Tumoren wider. So wurde die Methode, die beim Osteochondrom, dem häufigsten benignen Tumor, die Standardbehandlung darstellt, nämlich die Exkochleation, mit 37% auch am häufigsten durchgeführt. Danach folgen die Therapieverfahren, die hauptsächlich bei der juvenilen Knochenzyste, unserer zweitgrößten Gruppe, angewandt werden. Dies sind mit 24% die Prevot-Nagelung, mit 18% die Instillation von Cortison und mit 15% die Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung. Die restlichen 6% entfielen auf die alleinige Kürettage, eine unter anderem bei aneurysmatischer Knochenzyste gerne durchgeführte Therapie. Auch in anderen Veröffentlichungen ergibt sich hinsichtlich der Therapieverfahren ein ähnliches Verteilungsmuster [18,147,150]. Der Übersichtlichkeit wegen soll eine detaillierte Besprechung der Therapie aber bei den einzelnen Tumoren getrennt erfolgen. 1.4. Rezidive Da die Rezidivquoten der einzelnen Tumoren sehr unterschiedliche Werte ergeben, ist eine allgemeine Rezidivquote für alle benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen gemeinsam letztendlich wenig aussagekräftig. Die Quoten von oft rezidivierenden Tumoren wie der juvenilen Knochenzyste [63] und die Quoten von Läsionen, bei denen es sehr selten zu Rezidiven kommt, wie beim nicht ossifizierenden Fibrom [47], würden sich statistisch aufheben. Deshalb scheint es sinnvoller, die detaillierte Diskussion der einzelnen Rezidivquoten bei den jeweiligen Tumoren vorzunehmen. Hier sei der Vollständigkeit halber nur erwähnt, dass unsere Rezidivquote bei 9 von 68 Fällen, also bei 13,2% liegt. Auffällig bei unseren Ergebnissen war sowohl, dass die Instillation mit Cortison eine signifikant höhere Rezidivquote aufwies als andere Therapieverfahren, als auch, dass die 0- bis 3- Jährigen signifikant häufiger Rezidive bekamen als die 4- bis 18- Jährigen. Da sich die Angaben in der Literatur hierzu allerdings stets 57 auf einzelne Tumoren beziehen und keine umfassenden Aussagen über die benignen Knochentumoren allgemein getroffen werden, soll an dieser Stelle auf die Diskussion der juvenilen Knochenzyste verwiesen werden. Des Weiteren ist zu bemerken, dass die Rezidivquote von Läsionen im Radius höher war als die von Läsionen in den anderen Lokalisationen, also im Humerus, im Unterschenkel und im Femur. Diese Aussage war an Hand der einschlägigen Literatur weder zu verifizieren, noch zu falsifizieren. 1.5. Notwendigkeit einer Zweit-Operation und Komplikationen Im Hinblick auf die Notwendigkeit einer Zweit-Operation scheint die PrevotNagelung einen leichten Nachteil gegenüber anderen Therapieverfahren zu haben, da Prevot-Nägel im Rahmen einer Zweit-Operation üblicherweise entfernt oder gewechselt werden. Bei unseren Patienten war dies in 87,5% der Fälle notwendig. Allerdings musste auch bei anderen Behandlungsmethoden, wie z.B. bei der Cortisoninstillation in 58,3% der Fälle und bei der Kürettage mit Spongiosafüllung in 30% der Fälle nachoperiert werden. Bei der Exostosenabtragung hingegen wurden in unseren Fällen keine weiteren Operationen notwendig, was dieses Therapieverfahren beim Osteochondrom durchaus attraktiv macht. In unserer Studie traten lediglich bei 2 von 26 Patienten, bei denen eine Exostosenabtragung vorgenommen wurde, Komplikationen auf. Dies entspricht einer Komplikationsrate von 7,7%. In der Literatur ist bei der offenen Exzision eines Osteochondroms von einer Komplikationsrate von bis zu 13% die Rede [151,152], so dass das Ergebnis der Würzburger Klinik als überaus positiv zu werten ist. Die intramedulläre Markraumschienung mit Prevot-Nagel stellt laut Literatur ein sehr komplikationsarmes Verfahren dar [153]. Bei uns kam es ebenfalls nur in einem Fall zu einer Radialisparese. Ein ähnlicher Fall war in der bekannten Literatur und den einschlägigen Datenbanken nicht zu finden. Die Wundinfektion stellt bei der Kürettage mit Spongiosafüllung hingegen eine bekannte Komplikation dar [154]. Auch bei uns trat sie in einem Fall einer fibrösen Dysplasie auf. Insgesamt kann man also sagen, dass die Komplikationsrate unserer Operationen mit 5,88% als sehr niedrig anzusehen ist. 58 Außerdem ist zu bemerken, dass es bei keinem der 68 Patienten zu einer Entartung des benignen Tumors kam, obwohl in der Literatur bei einzelnen Tumoren Entartungsraten bis zu 20% angegeben sind [50]. Ein Grund für diese positive Bilanz ist sicherlich, dass an der Kinderchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Würzburg rechtzeitig die nötigen Therapien eingeleitet wurden und somit maligne Transformationen vermieden werden konnten. 2. Osteochondrom 2.1. Alters- und Geschlechterverteilung Laut Literatur ist der Altersgipfel des Osteochondroms im zweiten Lebensjahrzehnt anzusiedeln [19]. Diese Aussage wird auch von unseren Ergebnissen bestätigt, da 65,4% aller Osteochondrome bei Patienten zwischen 10 und 20 Jahren auftraten. Ebenso war das Geschlechterverhältnis mit 14 Mädchen und 12 Jungen, wie auch in der Literatur beschrieben, weitgehend ausgeglichen [19]. 2.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit In den Veröffentlichungen über das Osteochondrom werden als häufigste Lokalisationen der Humerus, die proximale Tibia- und die distale Femurepiphyse genannt [49]. Auch in unserem Datengut wurde das Osteochondrom mit 30% am häufigsten im Humerus und mit 23% bzw. 19% am zweit- und dritthäufigsten in der distalen Femur- bzw. der proximalen Tibiaepiphyse gefunden. Somit waren mit 42% fast die Hälfte aller Fälle rund um das Knie lokalisiert, was die neuesten Literaturangaben stützt [155]. Der Großteil unserer Patienten, nämlich 54%, wurde durch eine Schwellung auf das Osteochondrom aufmerksam. Bei 19% traten Schmerzen auf und bei 15% wurde das Osteochondrom zufällig auf einem Röntgenbild entdeckt, ohne dass Beschwerden aufgetreten waren. Ähnliche Verhältnisse wurden auch in den meisten anderen Studien beschrieben [13,156]. Zu Bewegungseinschränkungen kam es in 8% der Fälle und in einem Fall führte das Osteochondrom zur Luxation eines Gelenkes. Für beide Symptome gibt es Belege in der Literatur [13,148]. Die Standardmethode der Osteochondrom-Therapie stellt, wenn ein Eingreifen notwendig wird, die Exzision der Exostose dar [47,63]. So wurde diese 59 Operation auch bei allen unserer 26 Patienten durchgeführt. Wie unter 1.5. bereits erwähnt ist dabei unsere Komplikationsrate mit 7,7% im Gegensatz zu den in der Literatur angegebenen Werten von bis zu 13% sehr respektabel [151,152]. In den neueren Veröffentlichungen zu diesem Thema wird aufgrund geringerer Morbidität und schnellerer postoperativer Erholung die endoskopische Resektion empfohlen [151]. Bemerkenswert ist auch die Rezidivquote in unserer Studie. Diese liegt im Falle des Osteochondroms bei 0%. Dies lässt auf sehr gewissenhaft durchgeführte Operationen schließen, da die Sorgfalt der Resektion in Zusammenhang mit der Rezidivquote steht [19]. 3. Juvenile Knochenzyste 3.1. Alters- und Geschlechterverteilung Der in der Literatur angegebene Altersgipfel der juvenilen Knochenzyste zwischen 5 und 15 Jahren bestätigte sich auch in unserer Studie, in der die meisten dieser Läsionen zwischen dem 7. und dem 15. Lebensjahr auftraten [3,13]. Von den 25 Patienten mit juveniler Knochenzyste waren 18 männlich und 7 weiblich. Dieses Geschlechterverhältnis von ♂:♀ von 2,57:1 entspricht auch dem in der Literatur angegebenen Verhältnis von ♂:♀ von 2-3:1 [47]. Der Altersdurchschnitt der Mädchen in unserer Erhebung lag bei 11 Jahren, der der Jungen hingegen nur bei 9,61 Jahren. Dies bestätigt die herrschende Meinung, dass Jungen im Durchschnitt früher von der juvenilen Knochenzyste betroffen sind als Mädchen. Allerdings wird die angegebene Manifestationsspanne von 5 Jahren zwischen den beiden Geschlechtern nicht ganz erreicht [92]. 3.2. Lokalisation, Symptomatik und Therapie Bei mehr als der Hälfte unserer Patienten mit juveniler Knochenzyste wurde die Läsion im Humerus gefunden, bei 16% im Femur, bei 12% in den Unterschenkelknochen, bei 8% im Fußskelett und bei den restlichen 4% im Radius. In der Literatur sind bezüglich der Hauptlokalisation unterschiedliche Aussagen zu finden. So ist bei den einen Autoren zwar davon die Rede, dass der Humerus die häufigste Lokalisation darstellt [19,157], bei den anderen 60 jedoch wird das Femur als die häufigste Stelle für die juvenile Knochenzyste genannt [47]. Insgesamt herrscht aber Einigkeit darüber, dass an diesen beiden Stellen zusammen die meisten Zysten zu finden sind. Auch die weiteren Orte, an denen die juvenilen Knochenzysten bei uns vorkamen, sind in der Literatur als Lokalisationen entsprechend genannt worden [19]. Laut Literatur werden über 70% der juvenilen Knochenzysten durch eine pathologische Fraktur auffällig [3,13,93]. Dies bestätigte sich auch in unserer Studie, in der 80% der juvenilen Knochenzysten nach einer pathologischen Fraktur diagnostiziert wurden. Schmerzen hingegen führten nur in 16% zur Diagnose und in lediglich 4% der Fälle wurde die juvenile Knochenzyste per Zufall entdeckt. Der geringe Prozentsatz an Zufallsentdeckungen steht im Einklang mit den Aussagen der Literatur, wonach die meisten der gutartigen Läsionen asymptomatisch verlaufen und sich daraus kein Grund zur Vorstellung beim Arzt ergibt [13]. Therapeutisch wurden unsere Patienten so behandelt, wie es auch in der aktuellen Literatur empfohlen wird. Nämlich zum einen mit Prevot-Nagelung (56%) [158], zum anderen mit Cortisoninstillationen (40%) [93] und mit Kürettage mit Spongiosafüllung (4%) [95]. Übereinstimmende Angaben zur Häufigkeitsverteilung der einzelnen Therapien konnten in der Literatur nicht ausgemacht werden. Die neueste Methode, die Implantation humaner demineralisierter Knochenmatrix (DBM), wurde bei keinem der in dieser Studie erfassten Patienten durchgeführt, da dieses Verfahren erst im Jahre 2006 vorgestellt wurde und bisher aufgrund der hohen Kosten und eines zusätzlichen Infektionsrisikos nur für Fälle empfohlen ist, bei denen die intramedulläre Markraumschienung nicht zur Konsolidierung der Zyste geführt hat [100]. 3.3. Rezidive und Notwendigkeit einer Zweit- Operation In unserer Studie kamen bei 5 von 25 Patienten mit juveniler Knochenzyste Rezidive vor, dies entspricht einer Rezidivrate von 20%. In der Literatur ist von Rezidivquoten von 20-50% die Rede [89]. Unser Ergebnis liegt somit an der untersten Grenze des angegebenen Intervalls. Daraus ergibt sich, dass die Behandlung am Uniklinikum Würzburg im Vergleich zu anderen Kliniken sehr Erfolg versprechend ist und eher eine dauerhafte Heilung verspricht. 61 Von den fünf Rezidiven traten gleich drei im Humerus auf und nur jeweils eines in Tibia und Femur. Dies bestätigt die Aussagen von Adler, der bei juvenilen Knochenzysten im Humerus eine höhere Rezidivquote als in Tibia und Femur beschreibt [3]. Bei der Geschlechterverteilung ließ sich in unserer Studie im Hinblick auf die Rezidivquote kein signifikanter Unterschied erkennen, bei der Verteilung auf die verschiedenen Altersstufen hingegen schon. So traten allein drei der fünf Rezidive bei Kindern unter drei Jahren auf. Somit war die Rezidivquote bei den unter 3- Jährigen mit p≤0,05 signifikant höher als die der 4- bis 18- Jährigen. In der Literatur ist bisher nur beschrieben, dass die Rezidivrate bei unter 10Jährigen im Vergleich zu älteren Kindern erhöht ist [89], nicht jedoch eine so genaue Eingrenzung auf die unter 3- Jährigen. Am auffälligsten bei den Ergebnissen der juvenilen Knochenzyste war, dass ausschließlich bei Patienten, die mit Cortisoninstillation behandelt wurden, Rezidive auftraten. Dies ergab einen mit p≤0,05 signifikanten Unterschied zwischen der Rezidivquote bei Cortisoninstillation (50%) und der bei PrevotNagelung (0%) bzw. bei Kürettage mit Spongiosafüllung (0%). Auch in der Literatur wird die Rezidivquote bei der Cortisoninstillation als sehr hoch beschrieben [96]. Vor einigen Jahren löste sie jedoch die damals üblichen chirurgischen Verfahren wie die Kürettage mit Spongiosafüllung aufgrund geringerer Komplikationsraten ab [96]. Beim Vergleich der beiden heute noch aktuellen und bei uns angewandten Therapieverfahren, nämlich der PrevotNagelung und der Cortisoninstillation, stellt unserer Meinung nach die PrevotNagelung mit ihrer viel geringeren Rezidivquote die bessere Wahl dar, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass bei der Cortisoninstillation aufgrund unzureichenden Erfolges annähernd genauso oft nachoperiert werden muss wie bei der Prevot-Nagelung. Oft muss die Cortisoninstillation aus Mangel an Wirkung sogar viele Male wiederholt werden [96]. Zudem wird bei der PrevotNagelung zusätzlich noch eine bestehende pathologische Fraktur stabilisiert oder eine drohende verhindert [158]. Einen weiteren Vorteil stellt die frühe Stabilisation bei der Prevot-Nagelung dar, die auch dazu führt, dass die Patienten sehr früh wieder mobilisiert werden können ohne einen Gips tragen zu müssen [158]. Auch diesen Vorteil bietet die Cortisoninstillation nicht. Es muss aber natürlich erwähnt werden, dass die Cortisoninstillation einen viel kleineren 62 und weniger belastenden Eingriff als die Prevot-Nagelung darstellt, was sich ja auch schon durch die unterschiedliche Liegedauer bemerkbar macht, die bei der Cortisoninstillation nur 2,9 Tage, bei der Prevot-Nagelung hingegen 5,64 Tage betrug. Dies führt auch zu geringerer Morbidität und geringeren Kosten [93]. Dennoch ist in der Gesamtbetrachtung aller Vor- und Nachteile die PrevotNagelung unserer Meinung nach als die bessere Alternative anzusehen. Sollte dieses Verfahren nicht zur Konsolidierung der Zyste führen, stellt die Behandlung mit humaner demineralisierter Knochenmatrix eine ergänzende Möglichkeit dar [100]. 4. Aneurysmatische Knochenzyste 4.1. Alters- und Geschlechterverteilung In der Literatur wird weitgehend übereinstimmend beschrieben, dass die aneurysmatischen Knochenzysten bevorzugt bei unter 20- Jährigen auftreten [17,103]. Auch bei uns war keiner Patienten mit aneurysmatischer Knochenzyste älter als 20 Jahre. Ebenso bestätigt unser Durchschnittsalter von 10,17 Jahren die Angaben in der Literatur, in der mit 10,2 Jahren nahezu exakt derselbe Wert angegeben wird [102]. Im Bezug auf das Geschlechterverhältnis sind in den Veröffentlichungen sehr unterschiedliche Aussagen zu finden. Während in den Studien der einen Autoren das weibliche Geschlecht häufiger betroffen ist [101], überwiegen bei den anderen die männlichen Patienten [102]. Bei unserer Studie ergab sich ein Geschlechterverhältnis von ♂:♀ von 2:1. 4.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit Laut Literatur ist die aneurysmatische Knochenzyste am häufigsten in den langen Röhrenknochen, aber auch in flachen Knochen wie dem Becken und der Wirbelsäule lokalisiert [103]. Bei unserem Patientengut saßen alle sechs Läsionen in langen Röhrenknochen, wobei das Femur mit zwei Fällen am häufigsten betroffen war und sich die anderen vier Fälle auf Humerus, Radius, Tibia und Fibula verteilten. Die allgemeine Literaturmeinung über die Symptomatik der aneurysmatischen Knochenzyste besagt, dass diese Läsionen nur selten asymptomatisch bleiben und meist durch Schwellung oder Schmerzen auffällig werden [13]. Bei unseren 63 Patienten jedoch wurden immerhin 33% der aneurysmatischen Knochenzysten lediglich zufällig im Rahmen einer aus anderem Grunde durchgeführten Röntgenuntersuchung entdeckt, das heißt, die Läsionen machten keinerlei Beschwerden. Der Großteil der aneurysmatischen Knochenzysten bei unseren Patienten, nämlich 67%, wurde durch eine pathologische Fraktur auffällig. Dies impliziert, dass sich in unserer Studie keine Fälle durch Schwellung oder Schmerzen bemerkbar machten. In der Literatur sind im Bezug auf den Anteil pathologischer Frakturen bei der aneurysmatischen Knochenzyste sehr unterschiedliche Werte angegeben. So reicht die Spannweite von nur 5% [47] bis hin zu 47% [159]. Unser Prozentsatz von 67% übersteigt diese Werte sogar noch. Die Therapie der Wahl bei der aneurysmatischen Knochenzyste in langen Röhrenknochen stellt laut Botez die Kürettage mit oder ohne anschließende Spongiosaplastik dar [160]. Eben diese Therapien wurden auch an der Uniklinik Würzburg angewandt. So wurden drei unserer sechs Patienten mit aneurysmatischer Knochenzyste mit Kürettage mit Spongiosafüllung behandelt und einer mit Kürettage ohne Spongiosafüllung. Zwei der sechs Patienten wurden zur Stabilisierung ihrer pathologischen Fraktur mit einem Prevot- Nagel versorgt. Auch dieses Vorgehen wird in der aktuellen Literatur empfohlen [161]. Im Hinblick auf die Rezidivhäufigkeit fällt zum wiederholten Male auf, dass in der Uniklinik Würzburg die Rezidivrate mit in diesem Fall 17% im Vergleich zu den in der Literatur angegebenen Werten von bis zu 60% insgesamt sehr gering ist [47]. 5. Fibröse Dysplasie 5.1. Alters- und Geschlechterverteilung Auch bei der fibrösen Dysplasie werden die Angaben in der Literatur im Bezug auf Alter und Geschlecht durch unsere Ergebnisse bekräftigt. So traten bei uns alle der fünf Läsionen fibröser Dysplasie vor dem 15. Lebensjahr auf, während bei Hart beschrieben wurde, dass über 90% der Fälle bei Patienten zu finden sind, die unter 15 Jahre alt waren [116]. Das Geschlechterverhältnis von ♀:♂ betrug in unserer Studie 1,5:1 und zeigte damit, wie auch in der Literatur übereinstimmend angegeben, ein Überwiegen in der weiblichen Bevölkerung [13,118]. 64 5.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit Die fibröse Dysplasie tritt laut Literatur hauptsächlich in den langen Röhrenknochen der unteren Extremität auf [117]. Auch bei uns waren 40% dieser Läsionen im Femur und 20% in der Tibia gelegen. In den langen Röhrenknochen der oberen Extremität stellt die fibröse Dysplasie eine Rarität dar. So sind in der Literatur bisher insgesamt erst 10 solcher Fälle beschrieben worden [162]. In unserer Studie jedoch traten gleich zwei der fünf Fälle von fibröser Dysplasie am Radius auf, was einem Prozentsatz von 40% entspricht. Da die fibröse Dysplasie zunächst oft asymptomatisch bleibt [13], ist es verständlich, dass einige Fälle nur durch Zufall auf einem aus anderem Grunde angefertigten Röntgenbild entdeckt werden. So auch bei zwei unserer fünf Patienten mit fibröser Dysplasie. Treten im späteren Verlauf dann doch Symptome auf, so ist es oft eine pathologische Fraktur, die die Patienten zum Arzt führt [117]. Dies war auch bei 60% unserer Patienten der Fall. Ist durch die Instabilität des betroffenen Knochens eine Operationsindikation gegeben, so stellt die Standardmethode zur chirurgischen Therapie der fibrösen Dysplasie die Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung dar [13], die auch bei allen unseren Patienten angewandt wurde. Aufgefüllt wurde bei unseren Patienten entweder mit Norian SRS oder mit Endobone. In einem Fall, bei dem mit Norian SRS aufgefüllt wurde, kam es zum Rezidiv. Die Rezidivquote von 20% kommt auch der in der Literatur für diese Therapie angegebenen Rezidivquote von 15-18% nahe [127,163]. 6. Eosinophiles Granulom 6.1. Alters- und Geschlechterverteilung In unserer Studie wurden drei Patienten mit eosinophilem Granulom erfasst. Trotz dieser geringen Fallzahlen werden die in der Literatur veröffentlichten Zahlen im Bezug auf die Alters- und Geschlechterverteilung bestätigt. So traten alle Fälle der Erkrankung in Übereinstimmung mit der Literatur vor dem 10. Lebensjahr auf und das Geschlechterverhältnis von ♂:♀ betrug 2:1 [13]. 65 6.2. Lokalisation, Symptomatik, Therapie und Rezidivhäufigkeit Im Gegensatz zu den meisten anderen benignen Tumoren tritt das eosinophile Granulom laut Literatur bevorzugt in den flachen Knochen wie dem Schädeldach und den Rippen auf, aber auch in langen Röhrenknochen wie dem Femur und der Tibia [47]. Dies bestätigt sich auch bei unseren drei Fällen, die sich in Schädeldach, Rippen und der Tibia befanden. Die Veröffentlichungen über eosinophile Granulome besagen, dass sich die Läsionen oftmals gar nicht bemerkbar machen oder dann durch Schwellungen oder Schmerzen auffallen [13,47]. Auch bei unseren Patienten wurde einer der Tumoren nur aus Zufall entdeckt und die anderen zwei wurden durch eine Schwellung auffällig. Laut Literatur ist für lokalisierte Herde des eosinophilen Granuloms die Therapie der ersten Wahl die Cortisoninstillation, die auch bei zwei der drei Patienten unserer Studie angewandt wurde [136]. Bei der dritten Patientin wurde eine Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung durchgeführt. Dieses Verfahren wird in der Literatur für Fälle empfohlen, die durch die Cortisoninstillation nicht zur Ausheilung gebracht werden konnten oder bei denen eine Frakturgefährdung vorliegt [137]. Letzteres war bei unserer Patientin der Fall. Sieben Jahre nach dieser Operation wurde bei der Patientin ein neuer Herd entdeckt, diesmal jedoch im Femur. Dieser wurde dann erfolgreich mit Cortisoninstillation behandelt. Somit kann man sagen, dass es in keinem Fall des eosinophilen Granuloms zu einem Rezidiv kam. Dies entspricht auch den Aussagen in der Literatur, die besagen, dass die Rezidivrate bei lokalisierter Langerhanszellhistiozytose vor allem bei unausgewachsenen Patienten sehr gering ist [164]. 7. Nicht ossifizierendes Fibrom, fibröser Kortikalisdefekt und Enchondrom Aufgrund der geringen Fallzahlen unserer Studie sind im Bezug auf das nicht ossifizierende Fibrom, den fibrösen Kortikalisdefekt und das Enchondrom vergleichende statistische Aussagen schwierig, dennoch sollen sie hier kurz im Zusammenhang mit der Literatur diskutiert werden. 66 Die beiden fibrösen metaphysären Defekte, nämlich der fibröse Kortikalisdefekt und das etwas größere nicht ossifizierende Fibrom, kommen laut Literaturaussagen vor allem in der Altersgruppe zwischen 5 und 20 Jahren [111] und zu 75% bei Jungen vor [47]. Bei uns traten die zwei Fälle bei einem 12jährigen Jungen und einem 10-jährigen Mädchen auf. Damit werden die Aussagen über den Altersgipfel bestätigt. Die Diagnose wird im Allgemeinen nur durch Zufall gestellt, weil diese Läsionen meist keine Beschwerden verursachen. Bei größeren Herden jedoch kann es auch zu Schmerzen oder Schwellungen kommen [50]. Bei unseren zwei Patienten wurde das nicht ossifizierende Fibrom nur aus Zufall entdeckt und der fibröse Kortikalisdefekt machte sich durch nächtliche Schmerzen bemerkbar. Beide Fälle traten in der unteren Extremität, nämlich in der Tibia auf. Laut Freyschmidt ist die untere Extremität mit 96% auch mit Abstand die häufigste Lokalisation der fibrösen metaphysären Defekte [110]. Zur Therapie lässt sich sagen, dass unsere beiden Fälle mit Kürettage behandelt wurden, wobei dieses Verfahren auch laut Literatur die Standardmethode bei drohenden Frakturen darstellt. Ansonsten ist in den meisten Fällen eine Verlaufsbeobachtung auseichend [115]. Es muss jedoch erwähnt werden, dass in unserer Studie nur die Patienten erfasst wurden, die stationär aufgenommen wurden und deshalb alle einer chirurgischen Therapie zugeführt wurden. Unser Fall des Patienten mit Enchondrom passt sehr genau in das in der Literatur beschriebene Bild. Laut diesen Aussagen tritt das Enchondrom hauptsächlich bei Jungen im zweiten Lebensjahrzehnt auf und macht sich oftmals durch Schwellungen bemerkbar [3,13,42]. Unser Patient war männlich und 12 Jahre alt und wurde durch eine Schwellung auf seinen Tumor aufmerksam. Die Handphalangen, der Ort, an dem die Läsion bei unserem Patienten auftrat, stellen auch laut Literatur die Hauptlokalisation dar [37]. Bei der Therapie gibt es, wie auf Seite 10 dieser Arbeit erläutert, abweichende Meinungen. Einig ist man sich allerdings, dass bei Auftreten von Beschwerden am besten eine Kürettage mit oder ohne anschließende Spongiosaplastik durchgeführt werden soll [13,42]. Dieses Verfahren ohne Spongiosaplastik wurde auch bei unserem Patienten erfolgreich angewandt. Ein Rezidiv trat bei keinem der drei Patienten auf. 67 F. Zusammenfassung Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Läsionen sind insgesamt sehr seltene Erkrankungen und machen weniger als 1% aller Tumoren aus, bei Kindern und Jugendlichen kommen sie jedoch im Verhältnis häufiger vor als bei Erwachsenen. Trotz dieser Seltenheit weisen sie mit mehr als 100 verschiedenen Entitäten eine extreme Vielfalt auf. In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 68 Patienten erfasst, die in einem Zeitraum von mehr als 14 Jahren, zwischen August 1993 und Oktober 2007, aufgrund eines benignen Knochentumors oder einer tumorähnlichen Läsion in der kinderchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Würzburg behandelt wurden. Die häufigsten benignen Knochentumoren in unserer Erhebung stellten das Osteochondrom (39%) und die juvenile Knochenzyste (38%) dar, gefolgt von der aneurysmatischen Knochenzyste (9%), der fibrösen Dysplasie (7%) und dem eosinophilen Granulom (4%). Das Enchondrom, der fibröse Kortikalisdefekt und das nicht ossifizierende Fibrom traten jeweils lediglich in 1% der Fälle auf. 58,8% der Tumoren waren in der Altersgruppe der 10- bis 18- Jährigen zu finden und das Geschlechterverhältnis von ♀:♂ betrug 1:1,43. Die meisten Läsionen waren in den langen Röhrenknochen zu finden, nämlich im Humerus (36%), im Femur (19%) und in den Unterschenkelknochen (23%). Weitere Lokalisationen waren das Fuß- (7%) und Handskelett (4%) sowie der Radius (9%), Schädel (1%) und Rippen (1%). 40% der Tumoren machten sich durch eine pathologische Fraktur und 25% durch eine Schwellung bemerkbar. 18% blieben asymptomatisch und wurden nur durch Zufall bei einer aus anderem Grunde durchgeführten Röntgenuntersuchung entdeckt. In den weiteren Fällen führten Schmerzen (13%), Bewegungsauffälligkeiten (3%) und eine Luxation (1%) zur Diagnose. In unserer Studie wurden die benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen in 37% der Fälle mit Exkochleation behandelt, in 24% mit PrevotNagelung, in 18% mit Cortisoninstillation und in 15% mit Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung. Bei den restlichen 6% wurde eine Kürettage ohne Spongiosafüllung durchgeführt. 68 Die Rezidivrate lag bei unserer Erhebung insgesamt bei 13,2%. Hierbei war auffällig, dass bei den ≤3- Jährigen signifikant häufiger Rezidive auftraten als bei den 4- bis 18- Jährigen. Ebenso war der Radius von Rezidiven prozentual häufiger betroffen (33,3%) als Humerus (16,7%), Unterschenkel (13,3%) und Femur (7,7%). Im Bezug auf das angewandte Therapieverfahren kam es nach Cortisoninstillation signifikant häufiger (41,7%) zu Rezidiven als nach den anderen Operationen (3,8%-20%). In 5,88% der Fälle traten nach Operation Komplikationen auf. In keinem der 68 Fälle wurden im gesamten Verlauf Anzeichen für eine maligne Entartung gefunden. Ein Vergleich mit den Angaben in der internationalen Literatur führte in fast allen Bereichen zu weitgehender Übereinstimmung. Hervorgehoben werden sollen an dieser Stelle jedoch die Ergebnisse unserer Studie im Bezug auf die juvenile Knochenzyste. Auch hier zeigte sich ein signifikanter Unterschied beim Vergleich der Rezidivraten der ≤3- Jährigen mit der der 4- bis 18- Jährigen. Außerdem war die Rezidivquote nach Cortisoninstillation mit 50% signifikant höher als die nach Prevot-Nagelung und nach Kürettage mit Spongiosafüllung (jeweils 0%). Im Hinblick auf diese exorbitante Rezidivquote nach Cortisonistillation und nach Abwägung weiterer Faktoren wie Morbidität, Mobilität, Hospitalisation und Kosten stellt unserer Meinung nach die Prevot-Nagelung bei der Behandlung der juvenilen Knochenzyste die bessere Alternative dar. 69 G. Literaturverzeichnis 1 Weinstein SL: 2000-2010: The bone and joint decade. 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J Bone Joint Surg Br 2002;84:870-872. 82 Danksagung An dieser Stelle möchte ich all denjenigen danken, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Ganz besonders danken möchte ich Herrn PD Dr. med. Thomas Meyer. Er stand mir zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite und hat durch seine freundliche und sehr kollegiale Unterstützung wesentlich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Zudem hatte er auch in Sachen beruflicher Zukunft stets ein offenes Ohr für mich und gab mir auch hier hilfreiche Tipps und Informationen. Hierfür danke ich ihm im Speziellen. Mein herzlicher Dank gilt ebenso Herrn Prof. Dr. med. B. Höcht, der diese Arbeit in den ersten Jahren begleitet hat und mir den nötigen Freiraum gelassen hat, um meine Vorstellungen und Ideen verwirklichen zu können. Mein Dank geht auch an Frau C. Suckfüll, die mir stets schnell und unkompliziert alle notwendigen Akten besorgte. Curriculum vitae Persönliche Angaben Name: Johanna Katharina Jud Geburtsdatum: 30.03.1984 Geburtsort: Bielefeld Schulbildung 1990 - 1994 Besuch der Grundschule auf der Schanz in Ingolstadt 1994 - 2003 Besuch des humanistisch-neusprachlichen ReuchlinGymnasium in Ingolstadt, Abschluss mit der Allgemeinen Hochschulreife Studium seit April 2004 Studium der Humanmedizin an der JuliusMaximilians-Universität Würzburg März 2006 Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Mai 2010 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Approbation als Ärztin Praktisches Jahr Februar - Juni 2009 Kantonsspital Winterthur, Departement Chirurgie Juni - Oktober 2009 Klinikum Coburg, Klinik für Kinder und Jugendliche Oktober 2009 - Januar 2010 Klinikum Coburg, Intensivstation der Medizinischen Klinik II Würzburg, August 2010