Jubiläen und Gedenktage 2009 - BGV

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Peter Elsner
Jubiläen und Gedenktage 2009
■ 1734
■ 1809
Eröffnung der ersten Heckinghauser Schule in
der Spiekerstraße. Dieser Schulbau war schon
1731 fertig gestellt worden, doch der damalige
Richter (Bürgermeister) sah nicht die Notwendigkeit einer eigenen Schule für Heckinghausen ein. Erst drei Jahre später setzte der
Kurfürst die Schulerlaubnis durch.
17. Juni
Abraham Küpper wird in Elberfeld geboren. Er
war ein Organisationstalent und geschäftstüchtiger Gastronom. Bereits 1831 übernahm er
von seinem Vater das Bier- und Vergnügungslokal auf dem Johannisberg, wo heute die
Stadthalle steht. Später errichtete er einen Festsaal für ca. 600 Personen. Dort fanden zahlreiche Veranstaltungen, z.B. Konzerte, Theaterund Zirkusaufführungen statt, die auch über
die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt
waren. Von 1861 bis zu seinem Tod im Jahr
1869 war Küpper außerdem Pächter und
Direktor des Stadttheaters in der Hofaue
gewesen.
Das Rechenbuch des Elberfelder Rechenmeisters Servatius Schlyper „Die wohlgezierte
Rechenstube“ erscheint in erster Auflage. Dieses Rechenbuch wurde viele Jahrzehnte als
Lehrbuch in den Schulen benutzt.
■ 1784
8. Mai
In Elberfeld wird Gerhard Siebel geboren. Er
war nicht nur ein erfolgreicher Kaufmann,
sondern auch ein geschickter Verhandlungsführer. So erreichte er in einer persönlichen
Audienz bei Napoleon, dass der italienische
Markt wieder für bergische Waren geöffnet
wurde. Unter dem Pseudonym „Götz vom
Rheine“ schrieb Siebel, der auch die Loge
„Hermann zum Lande der Berge“ mitgegründet hat, zahlreiche Gedichte, die überwiegend
in Zeitungen veröffentlicht wurden. Mit nur 47
Jahren starb er in Baden-Baden.
26. August
Einweihung der ersten lutherischen Kirche in
Cronenberg, die im Fachwerkstil erbaut worden war. Die Kanzel stammte aus der 1766 abgerissenen reformierten Kirche. Sie war der
dortigen Gemeinde abgekauft worden.
30. August
Karl Wilhelm Bouterwek wird in Tarnowitz/Oberschlesien geboren. Von 1844 bis zu
seinem Tod im Jahr 1868 war er Direktor des
Elberfelder Gymnasiums. Neben seiner Lehrertätigkeit war er auch als historischer Forscher sehr engagiert. Auf seine Initiative hin
kam es 1863 in Elberfeld zur Gründung des
„Bergischen Geschichtsvereins“, dessen erster
Vorsitzender Bouterwek gewesen ist
■ 1834
Gründung des Friedrich Staats-Verlages, des
ältesten Zeitungsverlages in Barmen. Begonnen hatte man mit der Herausgabe der „Barmer
Zeitung“.
Gründung der Fa. Kottmann, Werkzeugtechnik,
in Cronenberg.
131
1. Februar
Gründung der Gesellschaft „Casino“ in Elberfeld, die aus der Gesellschaft „Museum“ hervorgegangen ist. In den Folgejahren entwickelte sich der Verein zu einem Zusammenschluss von Angehörigen der Elberfelder Oberschicht. In der Organisation und Durchführung
von teuren und pompösen Festen (Konzerte,
Bälle, Ausstellungen) sah die Gesellschaft ihre
Hauptaufgabe.
3. Februar
In Elberfeld wird August Döring geboren.
Nach dem Theologiestudium war er zunächst
als Prediger, später dann als Gymnasiallehrer
tätig. Im Jahr 1883 wurde er Professor der
Philosophie an der Universität Berlin, Forschungsschwerpunkte waren Sittenlehre und
Logik. Döring starb 1912 in Portugal.
3. April
Emil Rittershaus, Dichter und Schriftsteller,
wird in Barmen geboren. Zu Lebzeiten waren
seine Werke weit verbreitet. Der volksnahe
Lyriker war auch sozial sehr engagiert, so
gründete er u.a. eine Frühstücksspeisung für
Kinder. Rittershaus, Mitgründer des Allgemeinen Bürger-Vereins in Barmen, starb 1897 in
seiner Heimatstadt.
9. Mai
König Friedrich Wilhelm III. teilt dem Elberfelder Oberbürgermeister in einer Audienz
persönlich mit, dass er die Einrichtung eines
„Landgerichts für die Stadt Elberfeld und die
Kreise Elberfeld, Solingen und Lennep in
Elberfeld“ genehmige; drei Tage später erfolgte die entsprechende Kabinettsordre.
Gegen die Errichtung dieses Landgerichtes gab
es im Vorfeld erhebliche Widerstände, besonders aus Düsseldorf und Barmen.
1. Juli
Erste Ausgabe der „Elberfelder Zeitung“, die
aus der Zusammenlegung der „Allgemeinen
Zeitung“ und der „Provinzial-Zeitung“ hervorgegangen ist.
132
22. Juli
Gründung der Fa. Gustav Knappertsbusch,
Alkoholhandel, in Elberfeld.
9. November
In Geithain/Sachsen wird Anton Krause geboren, der als Nestor des Barmer Musiklebens
gilt. Im Jahr 1859 übernahm er die Leitung des
Barmer Singvereins, den er innerhalb weniger
Jahre zu einem leistungsfähigen Chor mit
hoher künstlerischer Bedeutung führte. Die
Konzerte mit Werken von Bach, Händel,
Mozart u.a. waren musikalische Glanzpunkte.
Krause, der auch erstmals Wagner-Opern im
Wuppertal aufführte, starb 1907 in Dresden.
24. November
Offizielle Eröffnung des Elberfelder Landgerichtes. Bis zur Fertigstellung des neuen Gerichtsgebäudes auf dem Eiland im Mai 1854
residierte das Gericht in einem angemieteten
Haus in der Herzogstraße.
■ 1859
Mit zwei Klassenräumen und einer Lehrerwohnung beginnt die Geschichte des Schulgebäudes der Volksschule am Katernberger
Schulweg. Noch bis 1893 musste der Hauptlehrer an dieser Schule auch „die Versorgung
und Reinigung der Heizung übernehmen“.
Mai
Einweihung des Suidbert-Denkmals auf der
Alten Hardt in Elberfeld. Dieses Denkmal,
gewidmet dem „Apostel des Bergischen Landes“ und aus freiwilligen Spenden bezahlt,
musste Anfang der 1960er Jahre dem Spielplatzbereich weichen.
■ 1884
Im Elberfelder Lokal „Zur alten Post“ findet
die Gründungsversammlung der Wuppertaler
Tischlerinnung statt. Bis zu dieser Gründung
waren die Elberfelder Tischler bereits im
„Elberfelder Tischlermeister-Verein“ organisiert.
7. Januar
Gründung des Barmer Stenographenvereins.
Noch bei der Hundertjahrfeier des Vereins im
Juli 1984 wurde betont, dass die Kurzschrift
und die Schreibmaschinen in den modernen
Büros von Wirtschaft und Verwaltung nicht
wegzudenken seien.
15. Januar
Eröffnung des „Barmer Musikinstituts“, das
1906 in „Barmer Konservatorium“ umbenannt
worden ist. In diesem Institut wurden gegen
geringes Entgelt auch Kinder unbemittelter
Eltern unterrichtet und gefördert; dabei wurden die Instrumente den Musizierenden von
der Musikschule zur Verfügung gestellt.
16. Februar
Die Barmer Konzert-Gesellschaft gibt in der
Concordia ein Konzert zu Ehren von Johannes
Brahms. Der Komponist ist persönlich anwesend und tritt auch als Musizierender auf.
21. April
Adolf von Brüning, Chemiker und Industrieller, stirbt im Alter von 47 Jahren in Frankfurt/Main. Der gebürtige Ronsdorfer befasste
sich vor allem mit der Entwicklung künstlicher
Farbstoffe und war maßgeblich am Ausbau der
späteren Farbwerke Höchst beteiligt. Die Verbesserung der sozialen Lage der Arbeiterschaft
lag ihm besonders am Herzen, er gründete u.a.
eine Hilfskasse für erkrankte Arbeiter und
förderte den Werkswohnungsbau.
1. Mai
Gründung der Werkzeugfabrik Otto Wehn,
heute Kunststofftechnik, in Cronenberg.
8. Juli
Ronsdorfer Bürger gründen die Aktiengesellschaft „Ronsdorfer Bade-Anstalt“, die Stadt
lehnte eine Beteiligung ab. Bei der Finanzierung des 1885 eröffneten Stadtbades geriet
man immer mehr in Schwierigkeiten, so dass
die AG schließlich aufgelöst wurde und das
Bad 1892 in städtischen Besitz übergegangen
ist.
6. August
Gründung des Chores der Elberfelder Friedhofskirche, der anfangs „Reformierter Gesangverein“ hieß. Zur Einweihung der Friedhofskirche im März 1898 durfte der Chor erstmals
in einem Gottesdienst auftreten, eine bemerkenswerte Tatsache, da die reformierten Pfarrer
damals Chormusik in Gottesdiensten weitgehend ablehnten.
20. September
Siebzehn turnbegeisterte Unterbarmer gründen
den Unterbarmer Turnerbund, der seit dem Zusammenschluss mit dem Turn- und Stemmclub
Unterbarmen im Jahr 1937 „TV Friesen 1884“
heißt. Der neu gegründete Verein durfte für 200
Mark Jahresmiete an zwei Abenden die neu
erbaute Turnhalle in der Auer-Schulstraße
(heute: Haderslebener Straße) benutzen.
Wegen dieser „optimalen Trainingsmöglichkeit“ konnte der Verein in kurzer Zeit einen
beachtlichen Mit-gliederzuwachs verzeichnen.
15. Oktober
In Langerfeld wird die Kapelle zum Heiligen
Raphael eingeweiht, und damit wird die „Missionsgemeinde“ St. Raphael als Tochtergemeinde der Pfarrkirche in Schwelm gegründet.
Die Kapelle diente den Langerfelder Katholiken bis zur Fertigstellung der Pfarrkirche St.
Raphael im Jahr 1911 als Gottesdienststätte.
27. Oktober
Gründung der „Krankenkasse des Vereins
junger Kaufleute zu Görlitz“, die Keimzelle
der Barmer Ersatzkasse (BEK), die diesen
Namen seit 1922 führt. Die „Barmer“, wie sie
im allgemeinen genannt wird, ist heute die
mitgliederstärkste Ersatzkasse in Deutschland.
16. Dezember
Hermann Klugkist Hesse wird geboren, der
seit 1920 Pastor an der reformierten Gemeinde
in Elberfeld war. Er war ein hervorragender
Prediger, der soziale und politische Missstände
schonungslos offen legte und anprangerte.
Wegen seines engagierten Eintretens für die
„Bekennende Kirche“ nannten ihn die Nationalsozialisten „roter Pfarrer“ und die Gestapo
133
nahm ihn zeitweise in Schutzhaft. Hesse, der
1949 in Wuppertal starb, hat seine eigene
Leichenpredigt verfasst, die von einem Kollegen an seinem Grab vorgelesen wurde.
■ 1909
Gründung des Bestattungsunternehmens Sonnenschein in Barmen.
Gründung der Fa. Löwenstein, Elektrohandel,
in Barmen.
26. Februar
Der Philosoph und Psychologe Hermann
Ebbinghaus stirbt in Halle. Er war ein Pionier
auf dem Gebiet der experimentellen Psychologie, u.a. entwickelte er Meßmethoden für Gedächtnisleistungen. Ein von ihm ausgearbeiteter Intelligenztest für Kinder, der sogenannte
Ergänzungstest, wird in abgewandelter Form
noch heute angewandt. Ebbinghaus, der 1850
in Barmen geboren ist, lehrte in Berlin, Breslau
und Halle.
26. März
Gründung des „MGV Bracken 1909“ im Lokal
Uhlendorf. Der Vereinsbeitrag betrug 40 Pf. im
Monat, für unentschuldigtes Fehlen (10 Pf.)
und Zuspätkommen (5 Pf.) musste man Strafen
zahlen. Der Chorleiter bekam 3 Mark je Probe
und freie Getränke vom Vereinswirt.
1. April
Eröffnung des neuen Postamtes in Vohwinkel,
das direkt neben dem Bahnhof errichtet worden ist. Über das neue Postgebäude schrieb das
amtliche Kreisblatt: „Im Äußeren macht es keinen günstigen Eindruck … Hingegen muß die
innere Ausstattung lobend anerkannt werden.“
1. Mai
Gründung der Maschinenfabrik Ernst Thielenhaus in Barmen.
25. Juni
Werner Stelly, von 1958 bis 1971 Oberstadtdirektor in Wuppertal, wird in Cadenberge/
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Niederelbe geboren. Während seiner Dienstzeit konnte der Wiederaufbau der Stadt im
wesentlichen abgeschlossen werden. Zu seinen
größten Projekten gehörten die Fertigstellung
des Kiesbergtunnels und die Eröffnung des
neuen Schauspielhauses. Stelly, der 1971 mit
dem Ehrenring der Stadt Wuppertal ausgezeichnet wurde, starb 1997 in Hamburg.
1. Juli
Dominikanerinnen eröffnen das Marienheim
auf der Hardt, das zweite katholische Krankenhaus in Elberfeld. Im August 2008 wurde
das Gebäude, das 1971 von den Kliniken St.
Antonius übernommen worden war und seit
einigen Jahren leer steht, an einen Investor
verkauft.
21. September
Mit dem „Z 3“ überfliegt erstmals ein Zeppelin
das Wuppertal. Als das Luftschiff die Städte
Elberfeld und Barmen kurz vor Mittag in westöstlicher Richtung überflog, standen Tausende
begeisterter Menschen auf den Straßen und
Gebäuden.
3. Oktober
Gründung des Jumbo-Textilwerkes in Barmen.
21. Oktober
Im Alter von 71 Jahren stirbt Reinhart Schmidt
in Elberfeld, Gründer der gleichnamigen Briefumschlagfabrik. Der Unternehmer war politisch sehr engagiert, vor allem im Sozialbereich. Er wirkte aktiv bei der Arbeiterschutz-,
Unfallversicherungs-, Invaliditäts- und Altersgesetzgebung mit. In Elberfeld machte er sich
besonders als Förderer der Hardtanlagen einen
Namen. Schmidt war Mitbegründer des 1880
gegründeten Hardtvereins, und auf seine Initiative hin wurden die Hardtanlagen flächenmäßig stark ausgeweitet. Dafür stellte er der
Stadt Elberfeld nicht unbeträchtliche Finanzmittel zur Verfügung.
13. Dezember
Offizielle Einweihung der Sparkasse an der
Schlossbleiche/Mäuerchen. Dieses Sparkassengebäude war bis zur Eröffnung der neuen Spar-
kassenzentrale am Islandufer Hauptstelle der
städtischen Sparkasse Elberfeld bzw. Wuppertal.
19. Mai
Gründung des Malerbetriebes Willy Trapp in
Elberfeld.
■ 1934
31. Mai
Im Rahmen der Synode der „Bekennenden
Kirche“ wird in der Gemarker Kirche die
„Barmer Theologische Erklärung“ verabschiedet, die das grundlegende Dokument im
Kirchenkampf darstellt. Sie richtet sich vor
allem gegen den staatlichen Totalitätsanspruch
gegenüber der Kirche.
Gründung des Autohauses Bänsch in Vohwinkel.
Gründung der Bandweberei Hildesheim &
Mosblech (Hilmo) in Barmen.
Gründung der Spedition Wolzenburg in Sonnborn.
Ludwig Mauelshagen, Leiter der Elberfelder
Mandolinen-Gesellschaft, und 13 weitere Mitglieder verlassen das Orchester und gründen
die Mandolinen-Konzertgesellschaft.
11. Januar
Musikdirektor Otto Reuber ist kurz vor Vollendung seines 76. Lebensjahres in Wuppertal
gestorben. Er prägte das bergische Chorwesen
über viele Jahrzehnte und war Dirigent zahlreicher Männerchöre im Wuppertal.
19. Januar
Das KZ Kemna wird aufgelöst. Die verbliebenen Gefangenen werden in das KZ Papenburg überführt.
3. Februar
Einweihung der neuen Kapelle auf dem evangelisch-reformierten Friedhof an der Hochstraße. Dabei wurde die alte Kapelle nicht
völlig abgerissen, sondern Teile wurden in den
Neubau integriert.
10. März
Inbetriebnahme des Fernsprech-Selbstanschlussamtes in Ronsdorf. Ronsdorf war der
letzte Wuppertaler Stadtteil, der die Telefonverbindungen von Handämtern auf Selbstwähldienst umstellte.
12. März
Die Mailänder Scala gastiert mit einer Aufführung von Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“
im Barmer Theater.
2. Juni
Einweihung der neuen Sonnborner (Ruthenbecker) Brücke über die Wupper. Die alte,
1864 erbaute Brücke genügte nicht mehr den
Verkehrsansprüchen; sie wurde im Volksmund
auch „Totenbrücke“ genannt.
1. August
Die ersten 20 Häuser der Siedlung „Im Sondern“ werden bezogen. Die Siedlungshäuser
wurden fast vollständig in Eigenleistung erbaut, und die dortigen Siedler kann man als
Pioniere des Siedlungsgedankens in Wuppertal
bezeichnen.
24. Dezember
Durch einen Großbrand wird die mehrstöckige
Lager- und Versandhalle der Gummiwerke
Vorwerk & Sohn auf dem Lichtenplatz völlig
zerstört. Ein Übergreifen der Flammen auf die
Produktionsstätten konnte verhindert werden.
■ 1959
1. Januar
Eröffnung der Buchhandlung Mackensen in
Elberfeld.
26. Januar
Eröffnung des städtischen Kindertagesheimes
Am Giebel in Sonnborn. Schüler bis 14 Jahren
haben dort die Möglichkeit, nachmittags unter
Aufsicht ihre Hausaufgaben zu machen.
135
25. Februar
Inbetriebnahme eines Hochdruck-Kugelgasbehälters in der Möbeck. Mit einem Durchmesser
von 47,3 m und einer Füllmenge von 250.000 m3
ist er der größte Behälter weltweit dieser Art.
28. Februar
Im Alter von 60 Jahren stirbt in Wuppertal der
Schriftsteller Philipp Faust. Der gelernte Maurer verfasste Kurzgeschichten, Erzählungen
und Romane, die hauptsächlich im Arbeitermilieu spielten.
März
Die Jugendherberge in der Gelpe schließt ihre
Pforten. Wegen ihrer idyllischen Lage bei Wanderern sehr beliebt, entsprach das Haus zuletzt
nicht mehr den baulichen und sanitären Anforderungen.
15. März
Die Freie evangelische Gemeinde Elberfeld
eröffnet in der Bergstraße ihr neues Gemeindehaus.
20. März
Einweihung der neuen Langerfelder Zweigstelle der städtischen Sparkasse an der Schwelmer Straße.
April
Im „Haus der Frau“ in der Luisenstraße eröffnet die Landesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände eine Verbraucherberatungsstelle. Diese Einrichtung war als Modell für
Nordrhein-Westfalen gedacht.
15. April
Gründung des Stadtsportbundes, der Dachorganisation und Interessenvertretung aller
Wuppertaler Turn- und Sportvereine.
16. April
Im Bereich Haspeler Straße/Hofkamp wird die
erste vollautomatische, teilelektronisch gesteuerte Verkehrssignalanlage Deutschlands in
Betrieb genommen.
136
27. April
Offizielle Einweihung der Turnhalle an der
Yorckstraße in Vohwinkel, die von der Volksschule Yorckstraße und der Realschule in Vohwinkel genutzt wird. Darüber hinaus steht die
Turnhalle auch Sportvereinen als Trainingsstätte zur Verfügung.
12. Mai
Offizielle Einweihung der Räumlichkeiten der
Schule für Lernbehinderte an der Brucher Straße
in Vohwinkel, die seit 1992 Astrid-LindgrenSchule heißt. Damit erhielt die 1913 gegründete Schule erstmals ein eigenes Schulgebäude.
Bis dahin war man immer zu Gast in anderen
Schulen oder in Baracken untergebracht.
16. Mai
Die Zeugen Jehovas eröffnen an der Aue ihren
Königreich-Saal. Die Ausgestaltung des Saales
entstand in freiwilliger Arbeit durch die Gemeindemitglieder.
27. Mai
Gründungsversammlung der Ortsgruppe Wuppertal der Gesellschaft für christlich-jüdische
Zusammenarbeit. Man will aufklärend wirken,
damit sich die schrecklichen Ereignisse der
NS-Zeit nicht wiederholen. Eines der Hauptziele ist es, möglichst viele Begegnungen
zwischen Christen und Juden zu organisieren,
um sich gegenseitig besser kennen zu lernen
und zu verstehen.
29. Mai
In den städtischen Kliniken in Barmen wird
das neue DRK-Schwesternheim für 60 Bewohnerinnen eingeweiht. In dem neuen Haus gibt
es nur Einzelzimmer, und alle sind mit einem
Balkon ausgestattet.
30. Mai
Zum letzten Mal fahren Straßenbahnen bis
zum Toelleturm. Straßenbahnfahrten zum
Toelleturm gab es seit 1927.
31. Mai
In Anwesenheit des belgischen Dominikanerpaters und Friedensnobelpreisträgers Domi-
nique Georges Pire erfolgt auf der Hilgershöhe
in Langerfeld die Grundsteinlegung für das
Anne-Frank-Dorf. Dieses „Europadorf“, für
das die Stadt Wuppertal das Grundstück
kostenlos zur Verfügung gestellt hat, wird für
politische Flüchtlinge und Vertriebene aus den
Ostblockstaaten gebaut.
4. Juni
Der Platz „An der Ruhmeshalle“ in Barmen
wird in Geschwister-Scholl-Platz umbenannt.
Hans und Sophie Scholl, Studenten in München, waren Angehörige der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und wurden 1943 hingerichtet.
27. Juni
In Langerfeld wird eine neue Kindertagesstätte, die insgesamt 14. in Wuppertal, offiziell
eingeweiht.
1. Juli
Das Thalia-Theater stellt seinen VarietéBetrieb ein und ist nur noch ein Kino.
4. Juli
Unter stürmischen Protesten der Bevölkerung
gegen die Stilllegung findet die letzte Fahrt der
Barmer Bergbahn zum Toelleturm statt. Die
älteste elektrisch betriebene Zahnradbahn
Deutschlands wurde 1894 in Betrieb genommen.
5. Juli
Erster Gottesdienst in der neu erbauten St.
Hedwig-Kirche Am Friedenshain; die Konsekration durch den Kölner Kardinal Frings
findet am 13. September statt. Seit mehr als
fünf Jahren hielt die Gemeinde ihre Gottesdienste in der Aula der Hahnerberger Schule
ab.
3. August
In Wuppertal gibt es (wieder) Frischmilch in
Einliter-Flaschen zu kaufen. Bereits vor zwei
Jahren wurden Literflaschen zum Verkauf
angeboten, mangels Interesse der Verbraucher
stellte man ihre Produktion jedoch bald wieder
ein.
31. August
Die letzte Güterlokomotive fährt in Ronsdorf
und damit endet auch der Bundesbahn-Gütertransport in diesem Stadtteil.
6. September
Der Elberfelder Verein für Gemeinwohl weiht
das Bernhard-Letterhaus-Jugendheim In den
Birken ein. Das Heim bot Platz für 70 Jungarbeiter, die aus der DDR übergesiedet sind.
9. September
Im Alter von 59 Jahren stirbt Fritz Schwenkhagen, der Mitbegründer, Direktor und wissenschaftliche Leiter der Technischen Akademie Bergisch Land. Bei der Akademiegründung hatte er sich von der Überlegung leiten
lassen, dass die Ingenieure intensiv aus- und
fortgebildet werden müssen, um den Anschluss
an die wissenschaftliche Entwicklung im Ausland wiederherzustellen.
26. September
Uraufführung des Dramas „Der Doktor und die
Teufel“ von Dylan Thomas; Regie führte Werner Kraut, das Bühnenbild schuf Heinrich
Wendel.
11. Oktober
Einweihung der neuen evangelischen Kirche
Auf dem Bremkamp in Vohwinkel. Der
Glockenturm ist seitlich neben dem Kirchenschiff platziert.
23. Oktober
Wegen der anhaltenden Trockenheit und dem
damit verbundenen dramatischen Rückgang
der Wasservorräte tritt eine Wassernotverordnung in Kraft. Der Aufruf, den Wasserverbrauch freiwillig einzuschränken, hatte keinen
Erfolg gebracht. Verboten waren ab sofort u.a.
das Waschen von Autos, das Sprengen von
Gärten, Rasen und Sportplätzen und das Füllen
privater Schwimmbäder. Verstöße wurden mit
Geldbußen bis zu DM 500,– geahndet.
14. November
In Wuppertal findet erstmals ein „Tag der
offenen Tür“ der Stadtverwaltung statt. Rund
137
7.500 Bürger machten von dem Angebot Gebrauch, die meisten Besucher (1.600) kamen in
das Haus der Jugend.
24. November
Enthüllung der Skulptur „Die Sitzende“ von
Henry Moore vor der Schwimmoper. Die
Plastik, die seit September 1966 vor dem
Schauspielhaus steht, wurde anfangs von der
Bevölkerung größtenteils abgelehnt. Die Proteste fanden ihren Höhepunkt in der Nacht vom
5. zum 6. Dezember 1966, als die Figur geteert
und gefedert wurde.
29. November
Einweihung der wieder aufgebauten Friedhofskapelle auf dem lutherischen Friedhof an der
Heckinghauser Straße. Die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Kapelle wurde im Zweiten
Weltkrieg zu großen Teilen zerstört.
1. Dezember
Verkehrsfreigabe der Blombachtalbrücke. Die
196 m lange Brücke war bei ihrer Fertigstellung die Stahlbetonbogenbrücke mit der
größten Stützweite (150 m) in Deutschland.
In der Schwanenstraße eröffnet Wuppertals
erster
Edeka-Schnellkauf-Großraumladen.
Hierbei handelte es sich um keine Einrichtung
der Genossenschaft, sondern um einen Gemeinschaftsladen mehrerer Edeka-Einzelhändler.
■ 1984
16. Januar
Im Alter von 59 Jahren stirbt in München der
Schriftsteller und Regisseur Paul Pörtner. Der
gebürtige Elberfelder, Von der Heydt- Preisträger 1967, ist einer breiteren Öffentlichkeit
vor allem als Verfasser experimenteller Dramen und Hörspiele bekannt geworden. Pörtner
gründete 1945 in Wuppertal die Künstlervereinigung „Der Turm“, die das kulturelle Leben
in der Stadt in den ersten Nachkriegsjahren
stark prägte.
138
20. April
Durch einen Großbrand wird das City-Bowlingcenter an der Alten Freiheit in Elberfeld
völlig zerstört.
4. Mai
Einweihung der neu gebauten Zweigstelle der
Stadt-Sparkasse am Wichlinghauser Markt.
13. Mai
Im Rahmen des internationalen Tanztheaterfestivals „New York und zurück“ wird das neue
Stück von Pina Bausch „Auf dem Gebirge hat
man einen Schrei gehört“ uraufgeführt.
18. Mai
Uraufführung der szenischen Lesung „... So
werden die Steine schreien“ von Johannes
Schütz in einer Inszenierung von Dieter Reible.
27. Mai
Enthüllung eines Mahnmals zum 50. Jahrestag
der Barmer Theologischen Erklärung auf dem
Werth in Höhe der Gemarker Kirche, geschaffen von Ulle Hees.
Juni
In der Palette Röderhaus gründen Wuppertaler
Bürger den „Freundeskreis Kosice“, der sich
als weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig sieht. Laut Satzung fördert er den Austausch von Gesprächen, Kontakten und Begegnungen zwischen den beiden Partnerstädten
und ihren Bürgern.
30. Juni
Die Engelbert-Heimstatt, das einzige katholische Lehrlingsheim, wird geschlossen. In 33
Jahren wurden dort mehr als 1.200 Jugendliche
(Schüler, Lehrlinge, Strafentlassene) betreut.
25. September
Einweihung des Hauses der Jugend an der
Bergstraße. Schon seit den 50er Jahren gab es
Pläne, in Elberfeld ein Zentrum für die offene
Jugendarbeit zu errichten.
22. Oktober
Enthüllung des Bergbahn-Denkmals in den
Barmer Anlagen. Das vom Wuppertaler Archi-
tekten Max R. Wenner gestaltete Denkmal
wurde von der Barmer Ersatzkasse (BEK) gestiftet.
2. November
Eröffnung des Novo-Hotels am Otto-Hausmann-Ring.
12. November
In Sinzig stirbt Otto Schmidt im Alter von 82
Jahren. Der ausgebildete Jurist trat nach dem
Zweiten Weltkrieg in die Politik ein. Er war
Mitbegründer der Wuppertaler CDU und in
den Jahren 1948/49 Oberbürgermeister in
Wuppertal. Zwischen 1950 und 1954 war er
Minister in der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Von 1957 bis 1972 war Schmidt
Mitglied des Bundestages; in der Bundespolitik beschäftigte er sich hauptsächlich mit
wirtschafts- und finanzpolitischen Themen,
und er hat maßgeblich an der Einführung der
Mehrwertsteuer mitgewirkt.
Blick etwa von der Höhe des Landgerichts in Richtung Elberfeld, ca. 1895. – Foto: Stadtarchiv Wuppertal, Nachlass: Viefhaus/Boeddinghaus.
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