Jubiläen und Gedenktage 2005

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Schott Christian/Steinacker Sven: „Wilde
Gesellen am Wupperstrand, verfolgt von Schirachs Banditen“. Jugendopposition und -widerstand in Wuppertal 1933–1945, Grafenau:
edition wahler 2004, 238 S., 3 Abb. (= Verfolgung und Widerstand in Wuppertal, Bd. 7)
Schuchardt, Peter: Die Elberfelder Bilderhandschrift. Bilder und Dokumente aus napoleonischer Zeit, Herne: VS-BOOKS 2004, 280
S., zahlr. Abb.
arbeitern und Mitarbeiterinnen der Thomasgemeinde, Wuppertal 2002, 216 S., zahlr. Abb.
Der WSV wird niemals untergehen! 50 Jahre
Wuppertaler Sport-Verein 1954–2004, Wuppertal: Verlag Osenberg 2004, 196 S., zahlr.
Abb.
Wuppertal 1929–2004. Ein Sonderheft der
Bergischen Blätter, Wuppertal 2004, 94 S.,
zahlr. Abb.
Thomaskirchengeschichte-n der evangelischlutherischen Thomasgemeinde in WuppertalElberfeld 1964–1980. Verf. und hrsg. von Mit-
Peter Elsner
Jubiläen und Gedenktage 2005
■ 1530
Gründung der evangelisch-reformierten Gemeinde in Schöller, der wahrscheinlich ältesten
evangelischen Gemeinde im Bergischen Land.
In Elberfeld wird Peter Lo geboren. Seit 1552
war er als Kaplan an der Laurentiuskirche in
Elberfeld tätig. Wegen seiner Sympathien für
die Lehre Luthers wurde er von der katholischen Kirche geächtet und musste die Stadt
verlassen. Im Jahr 1565 kehrte Lo, der sich inzwischen offen zur reformierten Lehre bekannte, als Prediger zurück. Seine Predigten
trugen entscheidend dazu bei, dass die Elberfelder Gemeinde größtenteils zum reformierten Bekenntnis übertrat. Der große Reformator
Elberfelds starb 1581 in seiner Heimatstadt.
■ 1680
Eröffnung einer evangelisch-lutherischen Schule
auf dem Heidt, der „Heidter Schule”. Diese Privatschule wurde Anfang des 19. Jahrhunderts
von der Gemeinde Ronsdorf übernommen und
als öffentliche Schule weitergeführt. Von Mai bis
Dezember 1848 unterrichtete der bekannte
Pädagoge Friedrich Wilhelm Dörpfeld an der
Heidter Schule. Nachfolgeeinrichtung dieser
Schule ist die Grundschule in der Echoer Straße.
■ 1805
Gründung der Bandfabrik J.H. vom Baur Sohn
in Ronsdorf.
8. August
Der Kaufmann Johann Friedrich von Eynern
wird in Barmen geboren. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war er politisch aktiv,
u.a. war er Stadtverordneter und von 1849 bis
1873 (mit Unterbrechungen) Abgeordneter der
2. Kammer in Preußen, wo er sich sehr für die
Belange seiner Heimatstadt einsetzte. Von Eynern, der von 1865 bis 1878 auch Präsident des
Barmer Handelsgerichts gewesen ist, starb
1882 in Rolandseck.
127
12. Oktober
Gründung der „Schützengesellschaft am Brill“
in Elberfeld. Hauptzweck dieser Gesellschaft
war nicht etwa das Schießen, sondern die Geselligkeit. Die Mitglieder gehörten fast ausschließlich zu den wohlhabenden und angesehensten Bürgern Elberfelds. Gemeinsam versuchten sie, ihren Einfluss in Politik und Gesellschaft zum Wohle der Stadt geltend zu machen.
■ 1830
Gründung des Wuppertaler Instrumentalvereins, der zu den ältesten Laienorchestern
Deutschlands gehört. Anfangs spielte man nur
bei privaten Anlässen, erst am 2. Februar 1840
gab das Orchester im Kasino in Elberfeld sein
erstes öffentliches Konzert.
Gründung der Missionsstation „Wupperthal“
in Südafrika, die älteste Missionsstation der
Rheinischen Mission.
Februar
Die evangelische Kirchengemeinde Langerfeld
erhält die Erlaubnis, sich von der Gemeinde in
Schwelm zu trennen und eine selbstständige
evangelisch-lutherische Gemeinde zu gründen.
6. Mai
Gründung des Gymnasiums „Aue“ in Elberfeld, das nach der Zusammenlegung mit dem
Cronenberger Progymnasium (1970) zunächst
Gymnasium-Süd und seit 1986 „Carl-FuhlrottGymnasium“ heißt. Im Jahr 1975 bezieht man
ein neues Gebäude im Schulzentrum Süd.
19. Juni
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erklärt sein Einverständnis zur Errichtung der
„Handelskammer von Elberfeld und Barmen”.
Das Statut der neu gegründeten Handelskammer tritt am 22. Juni in Kraft.
2. August
Gründung des Elberfelder Schützenvereins,
heute Schützengemeinschaft Elberfeld 1830. In
128
den Anfangsjahren stand die Königsverehrung
im Mittelpunkt des Vereinslebens und so lag
der Schwerpunkt der Vereinsarbeit in der Organisation von Feiern, Aufmärschen und Schützenfesten zu Ehren des preußischen Königs.
■ 1855
Eröffnung des Ausfluglokals „Elfriedenhöhe“
in Barmen.
Gründung der „Evangelisch-Freikirchlichen
Gemeinde Baustraße“ (Else-Lasker-SchülerStraße).
13. Januar
Im Alter von 72 Jahren stirbt Johannes Schuchard in seiner Heimatstadt Barmen. Er war
ein entschiedener Gegner der Kinderarbeit und
gilt als Vorkämpfer des Jugendschutzes. Selber
Unternehmer und Besitzer einer Weberei,
sprach sich der Sozialpolitiker bei jeder Gelegenheit gegen die Auswüchse der Kinderarbeit
in den aufstrebenden Industriebetrieben und
die damit verbundene Verelendung der Kinder
aus. Es war in erster Linie das Verdienst
Schuchards, dass die preußische Regierung
1839 zunächst ein Regulativ und im Mai 1853
dann ein für die damalige Zeit vorbildliches
„Kinderschutz-Gesetz“ erließ, das die Kinderarbeit regelte und bei Missbrauch drastische
Strafen vorsah.
19. Januar
Oswald Sehlbach wird in Barmen geboren.
Der Unternehmer erwarb sich als Stadtverordneter und ehrenamtlicher Beigeordneter große
Verdienste um seine Heimatstadt. So setzte er
z.B. nach dem Barmer Theaterbrand die Gründung der Berufsfeuerwehr durch und der Neubau des Barmer Krankenhauses war in erster
Linie sein Verdienst. Sehlbach starb 1938.
24. März
Der Unternehmer Albert Molineus wird in Barmen geboren. Von 1906 bis 1917 war er Präsident der Barmer Handelskammer, von 1917 bis
1919 Präsident der zusammengelegten Handelskammern Barmen und Elberfeld. Er hatte
großen Anteil am Ausbau des Verkehrswesens,
speziell der Eisenbahn, und an der Verbesserung der beruflichen Ausbildung, besonders im
kaufmännischen Bereich. Im Jahr 1886 veröffentlichte er den Plan einer Standseilbahn, die
von der Clefer Straße bis zum Toelleturm
führen und durch eine Dampfmaschine angetrieben werden sollte. Molineus gilt damit als
einer der Väter der Barmer Bergbahn.
Mai
Gründung der Flechterei Carl Killmer in
Barmen.
8. August
Im Alter von 87 Jahren stirbt in Elberfeld der
Kaufmann Peter de Weerth, der Jüngere, der zu
den einflussreichsten und angesehensten Bürgern der Stadt gehörte. Er bekleidete nicht nur
zahlreiche öffentliche Ehrenämter, sondern
seine Heimatstadt Elberfeld profitierte auch
von seinem enormen Reichtum. De Weerth
überließ der Gemeinde aus seinem Grundbesitz kostenlos Bauplätze, so z.B. für den Bau
eines Waisenhauses, und spendete große Summen Bargeld für wohltätige Zwecke und Bildungseinrichtungen.
24. August
In Elberfeld wütet eines der heftigsten Unwetter in der Geschichte der Stadt.
21. November
Offizielle Einweihung des St. Joseph-Krankenhauses, das im Volksmund nur „Kapellchen“ genannt wird. Es ist das älteste katholische Krankenhaus im Bergischen Land.
10. Dezember
Heinrich Bammel wird in Köckte/Altmark geboren. Am 1. Juli 1888 wurde er Bürgermeister
der damals gerade selbstständig gewordenen
Gemeinde Vohwinkel und blieb es bis 1919. Er
war bei den Bürgern sehr beliebt und wurde
auch von seinen politischen Gegnern geachtet,
da er sein Amt stets zum Wohle der Gemeinde
und ihrer Einwohner ausübte.
■ 1880
Gründung des Hardtvereins. Der Verein hatte
sich zum Ziel gesetzt „in der gesamten Bürgerschaft ein dauerhaftes Interesse für die städtischen Hardtanlagen anzuregen und die Vergrößerung, Verschönerung und Erhaltung dieser Anlagen fördern zu helfen“.
Erste Ausgabe des „Cronenberger Anzeigers“,
der sein Erscheinen auf Anordnung der Nationalsozialisten am 31. Mai 1941 einstellen
musste. Seit Oktober 1948 erscheint die Zeitung als wöchentliches Anzeigenblatt.
1. März
Auf Veranlassung der städtischen Armenverwaltung wird der „Elberfelder Frauenverein zur
Unterstützung Hilfsbedürftiger“ gegründet.
Hauptaufgabe der Mitglieder war es zunächst,
notleidende Personen zu unterstützen, denen
die Armenverwaltung auf Grund der Armenordnung keine Hilfe gewähren konnte; darüber
hinaus kümmerten sich die Frauen intensiv um
hilfsbedürftige Kleinkinder.
16. März
In Elberfeld wird der Maler und Heraldiker
Wolfgang Pagenstecher geboren, der sich seit
den 20er Jahren fast ausschließlich mit der
Wappenkunde beschäftigte. So entwarf er u.a.
das Wuppertaler Stadtwappen, die Wappen für
zahlreiche rheinische Gemeinden sowie das
Wappen für das neu geschaffene Bundesland
Nordrhein-Westfalen; außerdem gestaltete er
viele Wappen bergischer Familien. Pagenstecher, der 1953 in Düsseldorf starb, hinterließ
eine Sammlung von mehr als 12.000 Siegeln,
die im Stadtarchiv Duisburg deponiert ist.
1. April
Eröffnung der evangelischen Volksschule an
der Collenbuschstraße in Barmen. Heute ist in
dem Gebäude eine Zweigstelle des Berufskollegs Barmen untergebracht.
12. April
Eröffnung der Provinzial-Taubstummenanstalt
in Elberfeld. Die Einrichtung dieser Schule
129
galt als sehr vorbildlich und fortschrittlich, da
der Unterricht für taubstumme Kinder erst
1911 gesetzlich vorgeschrieben wurde. Die
Gehörlosenschule, die seit 1971 in der Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland
(LVR) ist, verlagerte ihren Standort 1976 von
Wuppertal nach Düsseldorf.
beide Konzerte restlos ausverkauft. Das Publikum und die Kritiker waren von den Auftritten
begeistert und in der Zeitung war zu lesen,
„dass der hochberühmte Künstler auch diesmal
durch sein unvergleichliches oder vielmehr unbegreifliches Spiel allgemein Bewunderung
und rauschenden Beifall erntete.“
Mai
Gründung der „Cronenberger Turngemeinde“,
des ältesten Sportvereins in Cronenberg.
30. Mai
Gründung des „Vohwinkeler Turnvereins“. Der
Verein fusionierte im Jahr 2001 mit dem Sonnborner Turnverein, und der neu entstandene
Verein gehört mit mehr als 2.500 Mitgliedern
zu den größten Sportvereinen in Wuppertal.
3. Mai
Einweihung der ersten katholischen Volksschule in Vohwinkel, einer Vorgängerschule der katholischen Grundschule an der Corneliusstraße.
Kurioserweise hatte Vohwinkel somit eine katholische Schule bevor es dort eine selbstständige katholische Pfarrgemeinde (1901) gab.
6. Mai
Der Unternehmer Friedrich Bayer sen., der in
Barmen geboren ist, stirbt im Alter von 54 Jahren in Würzburg. Zusammen mit seinem
Freund Friedrich Westkott gründete er 1863 in
Oberbarmen die „Fa. Friedrich Bayer & Co.“,
in der anfangs hauptsächlich Farbstoffe für die
Textilindustrie hergestellt wurden. Schon sehr
bald wurde die Produktionsstätte zu klein und
1866 errichtete man in Elberfeld ein neues
Werk. Als Bayer starb, hatte seine Firma rd.
400 Mitarbeiter und das Verkaufsnetz erstreckte sich weltweit über alle Textilzentren; damit
war der Grundstein für den heutigen Weltkonzern gelegt.
10. Mai
Eröffnung des Textilkaufhauses Klischan in
Elberfeld.
20. Mai
Paganini, der berühmteste und bekannteste
Geiger seiner Zeit, gibt ein Konzert im Saal
des Elberfelder Kunstmuseums. Am 22. Mai
findet am gleichen Ort ein zweites Konzert mit
dem Geigenvirtuosen statt. Trotz des für damalige Verhältnisse enormen Eintrittspreises von
2 Talern – Paganini stiftete von den Einnahmen
70 Taler für die Armen in Elberfeld – waren
130
16. August
Der Elberfelder Frauenverein eröffnet am Grünewalder Berg die erste Kinderkrippe; Elberfeld
gehörte damit zu den ersten Städten in Norddeutschland, die eine Kinderkrippe einrichteten.
28. August
Im Alter von 85 Jahren stirbt in Barmen Wilhelm Werlé, der sich viele Verdienste um Barmen erworben hat. Sein größter Verdienst ist
ohne Zweifel die Gründung des Barmer Verschönerungsvereins und die damit verbundene
Anlage der Barmer Anlagen.
26. September
Gründung des Wuppertaler Turngaus, Dachverband der Wuppertaler Turnvereine.
Dezember
Gründung der Fa. F. Carl Weyerstall, Sanitärund Heizungstechnik, in Elberfeld.
■ 1905
In der Nähe von Philadelphia stirbt der Komponist Heinrich Friedrich Wink, der 1843 in
Elberfeld geboren ist und 1875 in die USA
auswanderte. Sowohl in seiner alten als auch in
seiner neuen Heimat arbeitete er als erfolgreicher Geschäftsmann in der Textilbranche, so
dass er finanziell unabhängig war und sich der
Musik widmen konnte. Seine Kompositionen,
bis auf wenige Ausnahmen der Unterhaltungsmusik zuzuordnen, waren bei seinen Zeitgenossen sehr beliebt. Nach seinem Tod gerieten
seine Werke jedoch schnell in Vergessenheit.
Gründung des evangelischen Posaunenchores
Ronsdorf-Mühle. Schwerpunkte seiner Aktivitäten sind die Mitgestaltung von Gottesdiensten, das Musizieren in Altenheimen und das
Ständchenblasen.
Gründung der „Freien evangelischen Gemeinde“ in der Bergstraße in Elberfeld.
Eröffnung der Walderholungsstätte für Männer
im Burgholz. Die gleiche Einrichtung für
Frauen wurde 1906 eröffnet.
Gründung der „Bergischen Kunstgenossenschaft“; Mitglieder sind bildende Künstler, die
entweder im Bergischen Land geboren sind
oder dort arbeiten.
Gründung der DRK-Bereitschaft Langerfeld.
April
Eröffnung des Blumengeschäftes Flunkert in
Barmen.
26. April
Der Orden der Armen Schulschwestern gründet das St. Anna-Gymnasium in Elberfeld. Im
Jahr 1968 geht die Trägerschaft der Schule an
das Erzbistum Köln über.
1. Mai
Offizielle Einweihung der katholischen Volksschule in der Vogelsaue in Elberfeld. Bei diesem Schulbau wurde erstmals die Turnhalle im
Dachgeschoss untergebracht. Wegen der unvermeidlichen Störungen durch den Turnbetrieb
wurde diese Bauweise nicht wiederholt. Das
Schulgebäude wurde beim Luftangriff 1943
völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut.
5. Mai
Gründung des Bestattungsunternehmens Zocher in Elberfeld.
12. Mai
In Elberfeld wird Heinz Frowein geboren, der
von 1961 bis 1964 Wuppertaler Oberbürgermeister gewesen ist. Bei seiner politischen
Tätigkeit ließ er sich von dem Grundsatz leiten: „Man kann nicht immer nur herumnörgeln, man muss sich auch aufraffen und versuchen, es besser zu machen.“
28. Mai
Im Alter von 64 Jahren stirbt Gustav Riffelmann.
Er war ein erfolgreicher Gastwirt und in
Deutschland ein Pionier auf dem Gebiet der Verpflegung der Eisenbahnreisenden. Im Jahr 1892
gründete der gebürtige Beyenburger den ersten
deutschen „Eisenbahn-Speisewagen-Betrieb”.
Einweihung des Turnvater-Jahn-Gedenksteines
(Turnerdenkmal) im Stationsgarten in Vohwinkel. Das Denkmal stiftete der Vohwinkeler Turnverein aus Anlass seines 25jährigen Bestehens.
Juni
Gründung des TSV 05 Ronsdorf. Der Verein
wurde mit dem Ziel gegründet, die Ausübung
und Verbreitung des Fußballspiels in Ronsdorf
zu fördern.
4. August
Der Jurist und Widerstandskämpfer Martin
Gauger wird in Elberfeld geboren. Da er sich
weigerte, den Treueid auf Adolf Hitler abzulegen, wurde er 1934 aus dem Staatsdienst entlassen; später arbeitete er als Jurist in der Bekennden Kirche. Im Jahr 1941 stirbt Gauger in
einem Konzentrationslager.
19. August
In Schwelm wird Heinrich Schmeißing geboren. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg
hat er als Mitglied des Rates und der Verwaltung den Wiederaufbau Wuppertals entscheidend mitgestaltet und mitgeprägt. Von 1946 bis
1958 gehörte er dem Stadtrat an und von 1951
bis 1956 amtierte er als Oberbürgermeister. Im
Jahr 1958 übernahm Schmeißing das Amt des
Stadtkämmerers und behielt es bis zu seinem
Ausscheiden aus dem Dienst der Stadtverwal-
131
tung 1970; seit 1967 war er zusätzlich Stadtdirektor. Schmeißing starb 1979 in Wuppertal.
30. September
Mit der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner wird das neu erbaute Barmer Stadttheater
eingeweiht. Sein Vorgängerbau wurde im März
1902 durch einen Großbrand völlig zerstört.
8. Januar
Gründung des Wupperverbandes, der für die gesamte Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der
Wupper zuständig ist. Zu seinen Mitgliedern
gehören Kommunen, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen und Entsorgungsbetriebe
sowie Gewerbe- und Industriebetriebe im Flussgebiet der Wupper.
1. Oktober
Eröffnung des Berufskollegs an der Bachstraße
in Barmen. Die Schule wurde als IndustrieBerufsschule gegründet, nachdem die Städte
durch einen Ministererlass dazu aufgefordert
wurden, „Obligatorische Fortbildungsschulen“
(Berufsschulen) einzurichten.
25. Januar
Durch einen Erlass des Preußischen Staatsministeriums erhält die neu gegründete Stadt
Barmen-Elberfeld den Namen Wuppertal.
Gründung der Baumschule und des Pflanzenhofes Nissen.
Mai
Gründung des Bauunternehmens Störte &
Mortsiefer in Ronsdorf.
5. November
Gründung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) der St. Antonius-Gemeinde in
Barmen. Der Verein, der sich intensiv für die
Interessen der Arbeiter einsetzte, hatte anfangs großen Mitgliederzuwachs; schon anderthalb Jahre nach der Gründung hatte er 380
Mitglieder.
14. Dezember
Adolf Rott wird in Barmen geboren. Der
Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter war
an zahlreichen Theatern im In- und Ausland engagiert; von 1954 bis 1958 war er Direktor des
Wiener Burgtheaters. Er starb 1982 in Wien.
■ 1930
Gründung der Karnevalsgesellschaft Weinberger Funken „Rot-Grün”.
Gründung des Schwimmvereins „WuppertalNeuenhof 1930”.
Januar
Fertigstellung der neuen Betriebszentrale der
Konsumgenossenschaft „Vorwärts-Befreiung“
auf Clausen.
132
1. Februar
Gründung der Fa. Elektro-Scheffel in Barmen.
7. Juni
Der Deweerthsche Garten wird für die Öffentlichkeit freigegeben.
22. Juni
Einweihung des Uthmann-Denkmals im Barmer Nordpark. Das Denkmal erinnert an den
Barmer Arbeiterlieder-Komponisten Adolf
Uthmann (1867–1920).
23. Juni
In Elberfeld am Wall wird der Neubau des
Kaufhauses Michel eingeweiht; heute ist in
dem Gebäude das Textilkaufhaus Sinn & Leffers
untergebracht.
30. Juni
Einweihung der neuen Elberfelder Stadtsparkassen-Hauptstelle an der Schlossbleiche.
August
Offizielle Einweihung der Kleingartensiedlung
„In der Böhle“ in Elberfeld.
9. September
Das Lutherstift, 1846 als Armenhaus gegründet, bezieht das Gebäude des ehemaligen Be-
thesda-Krankenhauses in der Schusterstraße in
Elberfeld.
völlig zerstörten Alten reformierten Kirche in
Elberfeld.
1. Oktober
Mit der Einweihung des Neubaus wird das Marienheim offiziell ein allgemeines Krankenhaus; bisher war dort nur eine chirurgische Abteilung untergebracht.
2. April
In der Neumarktstraße in Elberfeld wird das
erste Kino im „4–Theater-Palast“ eröffnet. Das
Kino hat 500 gepolsterte Plätze.
15. Oktober
Fertigstellung des 135 m hohen Schornsteines
des Elektrizitätswerkes in Barmen, des damals
höchsten Bauwerkes in Wuppertal.
■ 1955
Gründung des Ortsverbandes Wuppertal des
Deutschen Kinderschutzbunds.
Der „Lions-Club Wuppertal“ wird gegründet.
.
18. Januar
Die Versicherungsgesellschaft „Deutscher
Ring“ verwirklicht erstmals die 5-Tage-Woche
in Wuppertal. Mit der Einführung der wöchentlichen Arbeitszeit von 42,5 Stunden bleiben die
Geschäftsstellen samstags geschlossen.
30. Januar
Im Alter von 53 Jahren stirbt der Maler und
Grafiker Richard Paling. Der gebürtige Barmer gehörte zu den Mitbegründern der Künstlergruppe „Die Wupper“ und viele seiner
Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen
wurden durch seine positive Lebenseinstellung
und seinen feinsinnigen Humor geprägt.
25. Februar
Der Industrielle August Mittelsten Scheid, der
1871 in Barmen geboren ist, stirbt in Wipperfürth. Von 1904 bis zu seinem Tod leitete er die
Fa. Vorwerk u. Co.; darüber hinaus bekleidete
er verschiedene Ämter in Wirtschafts- und Unternehmerverbänden.
6. März
Wiedereinweihung der im Zweiten Weltkrieg
5. April
Einweihung des neuen Cronenberger Verwaltungshauses.
18. April
Eröffnung der Fachschule für medizinischtechnische Assistentinnen (MTA) im Ferdinand-Sauerbruch-Klinikum; es ist die erste
Schule für diese Berufsausbildung im Bergischen Land.
19. Mai
Erster Gottesdienst in der neu errichteten Gemarker Kirche in Barmen.
24. Mai
Einweihung der neuen Volksschule an der
Rathenaustraße. Die Schule war der erste wirkliche Schulneubau nach dem Zweiten Weltkrieg, der nicht eine zerstörte Schule ersetzte.
12. Juni
Einweihung der katholischen St. BonifatiusKirche an der Varresbecker Straße.
29. Juni
Offizielle Einweihung des Albert-SchweitzerKinderheimes im Burgholz, eines der ersten Kinderheime für Mischlingskinder in Deutschland.
19. Juli
Einweihung des katholischen Laurentius-Altenheimes in der Stockmannsmühle, deren Träger der Caritasverband ist.
15. August
Auflösung der Theaterfusion mit Solingen, die
seit der Spielzeit 1950/51 bestanden hat.
17. September
Die Barmer Gemeinde der „Siebenten-Tags-
133
Adventisten“ weiht im Mühlenweg ihre neue
Kapelle ein.
21. September
In der Herzogstraße werden die ersten Parkometer, so heißen die Parkuhren damals offiziell, aufgestellt.
24. September
Einweihung der neuen Volksschule in der Küllenhahner Straße, heute eine Grundschule.
27. Oktober
Gründung des Zoovereins, ein Förderverein
des Zoologischen Gartens.
12. November
Die Kreishandwerkerschaft eröffnet in der
Haspeler Straße offiziell das „Haus des Handwerks“.
In Berlin stirbt der Jurist und Politiker Robert
Tillmanns, der 1896 in Barmen geboren wurde. Von 1953 bis zu seinem Tod gehörte er dem
Kabinett Adenauer als „Bundesminister für besondere Angelegenheiten“ an.
27. November
Einweihung des Heimkehrer-Mahnmals im
Barmer Nordpark.
■ 1980
1. Januar
Start des Verkehrverbundes Rhein-Ruhr
(VRR), dem 19 Verkehrsbetriebe an Rhein und
Ruhr angehören. Im gesamten Verbundgebiet
gelten einheitliche Tarife.
6. Februar
Im Alter von 82 Jahren stirbt der evangelische
Theologe Johannes Schlingensiepen, der viele
Jahre Gemeindepfarrer in Unterbarmen war
und leitende Ämter in der Evangelischen Kirche des Rheinlandes inne hatte. Im Dritten
Reich gehörte der gebürtige Barmer zu den
führenden Köpfen der Bekennenden Kirche.
134
Von 1967 bis 1971 war er Präses der Rheinischen Mission, anschließend bis 1973 erster
Präses der Vereinigten Evangelischen Mission.
15. Februar
Offizielle Eröffnung der neuen Justizvollzugsanstalt Simonshöfchen in Vohwinkel. Das alte
Gefängnis im Bendahl war zwischen 1863 und
1879 errichtet worden.
22. Februar
Der Kirchenmusikdirektor Franz Schneider
stirbt im 79. Lebensjahr in Unterhaching. Von
1959 bis 1970 war er Leiter der Wuppertaler
Kurrende. In erster Linie ist es sein Verdienst,
dass der Knabenchor durch zahlreiche Auftritte im Ausland viele neue Freunde gewonnen
hat und weit über die Stadtgrenze Wuppertals
bekannt geworden ist.
19. März
Im umgebauten und erweiterten Containerbahnhof in Langerfeld wird der leistungsfähigste Containerkran der Bundesbahn in
Betrieb genommen. Er kann bis zu 35 Container in einer Stunde verladen.
April
Die Kliniken St. Antonius in Barmen werden
Ausbildungsstätte der Universitätsklinik Düsseldorf und damit akademisches Lehrkrankenhaus.
18. April
Eröffnung der neuen Geschäftsstelle der StadtSparkasse in Ronsdorf.
19. April
Uraufführung des szenischen Requiems „Die
fünf Minuten des Isaak Babel“ von Volker Daniel Kirchner. Regie führte Friedrich MeyerOertel, das Bühnenbild schuf Arnon Adar.
24. April
Offizielle Eröffnung der Eissporthalle in Vohwinkel, eine der größten überdachten Eisbahnen in Europa.
28. April
Die evangelische Grundschule in der Diecker-
hoffstraße wird offiziell eingeweiht, unterrichtet wird dort schon seit Ende der Osterferien.
1. Mai
Erste Ausgabe der „Wupper-Nachrichten“, die
ab Dezember 1982 regelmäßig erscheinen und
im Januar 1998 das Erscheinen einstellen.
22. Mai
Offizielle Einweihung des neuen Arbeitsamtsgebäudes in der Hünefeldstraße durch Dr. Josef Stingl, den Präsidenten der Bundesanstalt
für Arbeit.
Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrages
mit Ko‰ice. Dies ist die erste offizielle Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer
tschechoslowakischen Stadt.
29. Mai
Gründungsversammlung der „Freunde der
Wuppertaler Bühnen“.
30. Mai
Enthüllung des Denkmals „Bandwirkerpaar“
in der Grünanlage vor dem Ronsdorfer Verwaltungshaus. Die Skulptur soll an die Bandwirkerindustrie in Ronsdorf erinnern.
Juni
Beginn der Abrissarbeiten an der ehemaligen
Adler-Brauerei in Barmen.
1. Juli
Eröffnung des Industrielehrpfades „Historisches Gelpetal”.
20. September
Eröffnung der Liegnitz-Sammlung in einem
der umgebauten Haspelhäuser.
18. Oktober
Einweihung des City-Centers in Elberfeld.
15. November
Uraufführung der Komödie „Die Reise der alten Männer“ von Karl-Otto Mühl. Inszeniert
wurde die Aufführung von Horst Siede, für das
Bühnenbild war Hans Georg Schäfer verantwortlich.
31. Dezember
Die Neue Rhein-Zeitung (NRZ) erscheint letztmalig mit einer Wuppertaler Lokalausgabe.
Nachrichten
Günter Völker (1922 – 2002)
Sammlung Unterbarmen
Der Beamte Günter Völker hatte sich nach seiner Pensionierung mit großem Fleiß der Erforschung der Geschichte der Friedrich-EngelsAllee in Unterbarmen gewidmet. Er durchforstete zu diesem Zweck die Bestände des Stadtarchivs und des Historischen Zentrums und befragte Hausbewohner „seiner Allee“ zwischen
Plüschowstraße und Loher Straße. Seine
Sammlung an Dokumenten, historischen Fotos
und Aufnahmen vom aktuellen Zustand der
Häuser wuchs stetig. Durch Günter Völkers
plötzlichen Tod wurde sie nicht vollendet. Sein
Wunsch, ein Buch über seinen Forschungsgegenstand zu veröffentlichen, blieb unerfüllt.
Dankenswerterweise hat seine Tochter, Frau
Jutta Hilverkus, dafür gesorgt, dass die Materialsammlung geschlossen in das Stadtarchiv gelangt ist. Hier steht sie allen interessierten Benutzern zu Einsicht und Auswertung zur Verfügung.
Uwe Eckardt
135
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