Schott Christian/Steinacker Sven: „Wilde Gesellen am Wupperstrand, verfolgt von Schirachs Banditen“. Jugendopposition und -widerstand in Wuppertal 1933–1945, Grafenau: edition wahler 2004, 238 S., 3 Abb. (= Verfolgung und Widerstand in Wuppertal, Bd. 7) Schuchardt, Peter: Die Elberfelder Bilderhandschrift. Bilder und Dokumente aus napoleonischer Zeit, Herne: VS-BOOKS 2004, 280 S., zahlr. Abb. arbeitern und Mitarbeiterinnen der Thomasgemeinde, Wuppertal 2002, 216 S., zahlr. Abb. Der WSV wird niemals untergehen! 50 Jahre Wuppertaler Sport-Verein 1954–2004, Wuppertal: Verlag Osenberg 2004, 196 S., zahlr. Abb. Wuppertal 1929–2004. Ein Sonderheft der Bergischen Blätter, Wuppertal 2004, 94 S., zahlr. Abb. Thomaskirchengeschichte-n der evangelischlutherischen Thomasgemeinde in WuppertalElberfeld 1964–1980. Verf. und hrsg. von Mit- Peter Elsner Jubiläen und Gedenktage 2005 ■ 1530 Gründung der evangelisch-reformierten Gemeinde in Schöller, der wahrscheinlich ältesten evangelischen Gemeinde im Bergischen Land. In Elberfeld wird Peter Lo geboren. Seit 1552 war er als Kaplan an der Laurentiuskirche in Elberfeld tätig. Wegen seiner Sympathien für die Lehre Luthers wurde er von der katholischen Kirche geächtet und musste die Stadt verlassen. Im Jahr 1565 kehrte Lo, der sich inzwischen offen zur reformierten Lehre bekannte, als Prediger zurück. Seine Predigten trugen entscheidend dazu bei, dass die Elberfelder Gemeinde größtenteils zum reformierten Bekenntnis übertrat. Der große Reformator Elberfelds starb 1581 in seiner Heimatstadt. ■ 1680 Eröffnung einer evangelisch-lutherischen Schule auf dem Heidt, der „Heidter Schule”. Diese Privatschule wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von der Gemeinde Ronsdorf übernommen und als öffentliche Schule weitergeführt. Von Mai bis Dezember 1848 unterrichtete der bekannte Pädagoge Friedrich Wilhelm Dörpfeld an der Heidter Schule. Nachfolgeeinrichtung dieser Schule ist die Grundschule in der Echoer Straße. ■ 1805 Gründung der Bandfabrik J.H. vom Baur Sohn in Ronsdorf. 8. August Der Kaufmann Johann Friedrich von Eynern wird in Barmen geboren. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war er politisch aktiv, u.a. war er Stadtverordneter und von 1849 bis 1873 (mit Unterbrechungen) Abgeordneter der 2. Kammer in Preußen, wo er sich sehr für die Belange seiner Heimatstadt einsetzte. Von Eynern, der von 1865 bis 1878 auch Präsident des Barmer Handelsgerichts gewesen ist, starb 1882 in Rolandseck. 127 12. Oktober Gründung der „Schützengesellschaft am Brill“ in Elberfeld. Hauptzweck dieser Gesellschaft war nicht etwa das Schießen, sondern die Geselligkeit. Die Mitglieder gehörten fast ausschließlich zu den wohlhabenden und angesehensten Bürgern Elberfelds. Gemeinsam versuchten sie, ihren Einfluss in Politik und Gesellschaft zum Wohle der Stadt geltend zu machen. ■ 1830 Gründung des Wuppertaler Instrumentalvereins, der zu den ältesten Laienorchestern Deutschlands gehört. Anfangs spielte man nur bei privaten Anlässen, erst am 2. Februar 1840 gab das Orchester im Kasino in Elberfeld sein erstes öffentliches Konzert. Gründung der Missionsstation „Wupperthal“ in Südafrika, die älteste Missionsstation der Rheinischen Mission. Februar Die evangelische Kirchengemeinde Langerfeld erhält die Erlaubnis, sich von der Gemeinde in Schwelm zu trennen und eine selbstständige evangelisch-lutherische Gemeinde zu gründen. 6. Mai Gründung des Gymnasiums „Aue“ in Elberfeld, das nach der Zusammenlegung mit dem Cronenberger Progymnasium (1970) zunächst Gymnasium-Süd und seit 1986 „Carl-FuhlrottGymnasium“ heißt. Im Jahr 1975 bezieht man ein neues Gebäude im Schulzentrum Süd. 19. Juni König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erklärt sein Einverständnis zur Errichtung der „Handelskammer von Elberfeld und Barmen”. Das Statut der neu gegründeten Handelskammer tritt am 22. Juni in Kraft. 2. August Gründung des Elberfelder Schützenvereins, heute Schützengemeinschaft Elberfeld 1830. In 128 den Anfangsjahren stand die Königsverehrung im Mittelpunkt des Vereinslebens und so lag der Schwerpunkt der Vereinsarbeit in der Organisation von Feiern, Aufmärschen und Schützenfesten zu Ehren des preußischen Königs. ■ 1855 Eröffnung des Ausfluglokals „Elfriedenhöhe“ in Barmen. Gründung der „Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Baustraße“ (Else-Lasker-SchülerStraße). 13. Januar Im Alter von 72 Jahren stirbt Johannes Schuchard in seiner Heimatstadt Barmen. Er war ein entschiedener Gegner der Kinderarbeit und gilt als Vorkämpfer des Jugendschutzes. Selber Unternehmer und Besitzer einer Weberei, sprach sich der Sozialpolitiker bei jeder Gelegenheit gegen die Auswüchse der Kinderarbeit in den aufstrebenden Industriebetrieben und die damit verbundene Verelendung der Kinder aus. Es war in erster Linie das Verdienst Schuchards, dass die preußische Regierung 1839 zunächst ein Regulativ und im Mai 1853 dann ein für die damalige Zeit vorbildliches „Kinderschutz-Gesetz“ erließ, das die Kinderarbeit regelte und bei Missbrauch drastische Strafen vorsah. 19. Januar Oswald Sehlbach wird in Barmen geboren. Der Unternehmer erwarb sich als Stadtverordneter und ehrenamtlicher Beigeordneter große Verdienste um seine Heimatstadt. So setzte er z.B. nach dem Barmer Theaterbrand die Gründung der Berufsfeuerwehr durch und der Neubau des Barmer Krankenhauses war in erster Linie sein Verdienst. Sehlbach starb 1938. 24. März Der Unternehmer Albert Molineus wird in Barmen geboren. Von 1906 bis 1917 war er Präsident der Barmer Handelskammer, von 1917 bis 1919 Präsident der zusammengelegten Handelskammern Barmen und Elberfeld. Er hatte großen Anteil am Ausbau des Verkehrswesens, speziell der Eisenbahn, und an der Verbesserung der beruflichen Ausbildung, besonders im kaufmännischen Bereich. Im Jahr 1886 veröffentlichte er den Plan einer Standseilbahn, die von der Clefer Straße bis zum Toelleturm führen und durch eine Dampfmaschine angetrieben werden sollte. Molineus gilt damit als einer der Väter der Barmer Bergbahn. Mai Gründung der Flechterei Carl Killmer in Barmen. 8. August Im Alter von 87 Jahren stirbt in Elberfeld der Kaufmann Peter de Weerth, der Jüngere, der zu den einflussreichsten und angesehensten Bürgern der Stadt gehörte. Er bekleidete nicht nur zahlreiche öffentliche Ehrenämter, sondern seine Heimatstadt Elberfeld profitierte auch von seinem enormen Reichtum. De Weerth überließ der Gemeinde aus seinem Grundbesitz kostenlos Bauplätze, so z.B. für den Bau eines Waisenhauses, und spendete große Summen Bargeld für wohltätige Zwecke und Bildungseinrichtungen. 24. August In Elberfeld wütet eines der heftigsten Unwetter in der Geschichte der Stadt. 21. November Offizielle Einweihung des St. Joseph-Krankenhauses, das im Volksmund nur „Kapellchen“ genannt wird. Es ist das älteste katholische Krankenhaus im Bergischen Land. 10. Dezember Heinrich Bammel wird in Köckte/Altmark geboren. Am 1. Juli 1888 wurde er Bürgermeister der damals gerade selbstständig gewordenen Gemeinde Vohwinkel und blieb es bis 1919. Er war bei den Bürgern sehr beliebt und wurde auch von seinen politischen Gegnern geachtet, da er sein Amt stets zum Wohle der Gemeinde und ihrer Einwohner ausübte. ■ 1880 Gründung des Hardtvereins. Der Verein hatte sich zum Ziel gesetzt „in der gesamten Bürgerschaft ein dauerhaftes Interesse für die städtischen Hardtanlagen anzuregen und die Vergrößerung, Verschönerung und Erhaltung dieser Anlagen fördern zu helfen“. Erste Ausgabe des „Cronenberger Anzeigers“, der sein Erscheinen auf Anordnung der Nationalsozialisten am 31. Mai 1941 einstellen musste. Seit Oktober 1948 erscheint die Zeitung als wöchentliches Anzeigenblatt. 1. März Auf Veranlassung der städtischen Armenverwaltung wird der „Elberfelder Frauenverein zur Unterstützung Hilfsbedürftiger“ gegründet. Hauptaufgabe der Mitglieder war es zunächst, notleidende Personen zu unterstützen, denen die Armenverwaltung auf Grund der Armenordnung keine Hilfe gewähren konnte; darüber hinaus kümmerten sich die Frauen intensiv um hilfsbedürftige Kleinkinder. 16. März In Elberfeld wird der Maler und Heraldiker Wolfgang Pagenstecher geboren, der sich seit den 20er Jahren fast ausschließlich mit der Wappenkunde beschäftigte. So entwarf er u.a. das Wuppertaler Stadtwappen, die Wappen für zahlreiche rheinische Gemeinden sowie das Wappen für das neu geschaffene Bundesland Nordrhein-Westfalen; außerdem gestaltete er viele Wappen bergischer Familien. Pagenstecher, der 1953 in Düsseldorf starb, hinterließ eine Sammlung von mehr als 12.000 Siegeln, die im Stadtarchiv Duisburg deponiert ist. 1. April Eröffnung der evangelischen Volksschule an der Collenbuschstraße in Barmen. Heute ist in dem Gebäude eine Zweigstelle des Berufskollegs Barmen untergebracht. 12. April Eröffnung der Provinzial-Taubstummenanstalt in Elberfeld. Die Einrichtung dieser Schule 129 galt als sehr vorbildlich und fortschrittlich, da der Unterricht für taubstumme Kinder erst 1911 gesetzlich vorgeschrieben wurde. Die Gehörlosenschule, die seit 1971 in der Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ist, verlagerte ihren Standort 1976 von Wuppertal nach Düsseldorf. beide Konzerte restlos ausverkauft. Das Publikum und die Kritiker waren von den Auftritten begeistert und in der Zeitung war zu lesen, „dass der hochberühmte Künstler auch diesmal durch sein unvergleichliches oder vielmehr unbegreifliches Spiel allgemein Bewunderung und rauschenden Beifall erntete.“ Mai Gründung der „Cronenberger Turngemeinde“, des ältesten Sportvereins in Cronenberg. 30. Mai Gründung des „Vohwinkeler Turnvereins“. Der Verein fusionierte im Jahr 2001 mit dem Sonnborner Turnverein, und der neu entstandene Verein gehört mit mehr als 2.500 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen in Wuppertal. 3. Mai Einweihung der ersten katholischen Volksschule in Vohwinkel, einer Vorgängerschule der katholischen Grundschule an der Corneliusstraße. Kurioserweise hatte Vohwinkel somit eine katholische Schule bevor es dort eine selbstständige katholische Pfarrgemeinde (1901) gab. 6. Mai Der Unternehmer Friedrich Bayer sen., der in Barmen geboren ist, stirbt im Alter von 54 Jahren in Würzburg. Zusammen mit seinem Freund Friedrich Westkott gründete er 1863 in Oberbarmen die „Fa. Friedrich Bayer & Co.“, in der anfangs hauptsächlich Farbstoffe für die Textilindustrie hergestellt wurden. Schon sehr bald wurde die Produktionsstätte zu klein und 1866 errichtete man in Elberfeld ein neues Werk. Als Bayer starb, hatte seine Firma rd. 400 Mitarbeiter und das Verkaufsnetz erstreckte sich weltweit über alle Textilzentren; damit war der Grundstein für den heutigen Weltkonzern gelegt. 10. Mai Eröffnung des Textilkaufhauses Klischan in Elberfeld. 20. Mai Paganini, der berühmteste und bekannteste Geiger seiner Zeit, gibt ein Konzert im Saal des Elberfelder Kunstmuseums. Am 22. Mai findet am gleichen Ort ein zweites Konzert mit dem Geigenvirtuosen statt. Trotz des für damalige Verhältnisse enormen Eintrittspreises von 2 Talern – Paganini stiftete von den Einnahmen 70 Taler für die Armen in Elberfeld – waren 130 16. August Der Elberfelder Frauenverein eröffnet am Grünewalder Berg die erste Kinderkrippe; Elberfeld gehörte damit zu den ersten Städten in Norddeutschland, die eine Kinderkrippe einrichteten. 28. August Im Alter von 85 Jahren stirbt in Barmen Wilhelm Werlé, der sich viele Verdienste um Barmen erworben hat. Sein größter Verdienst ist ohne Zweifel die Gründung des Barmer Verschönerungsvereins und die damit verbundene Anlage der Barmer Anlagen. 26. September Gründung des Wuppertaler Turngaus, Dachverband der Wuppertaler Turnvereine. Dezember Gründung der Fa. F. Carl Weyerstall, Sanitärund Heizungstechnik, in Elberfeld. ■ 1905 In der Nähe von Philadelphia stirbt der Komponist Heinrich Friedrich Wink, der 1843 in Elberfeld geboren ist und 1875 in die USA auswanderte. Sowohl in seiner alten als auch in seiner neuen Heimat arbeitete er als erfolgreicher Geschäftsmann in der Textilbranche, so dass er finanziell unabhängig war und sich der Musik widmen konnte. Seine Kompositionen, bis auf wenige Ausnahmen der Unterhaltungsmusik zuzuordnen, waren bei seinen Zeitgenossen sehr beliebt. Nach seinem Tod gerieten seine Werke jedoch schnell in Vergessenheit. Gründung des evangelischen Posaunenchores Ronsdorf-Mühle. Schwerpunkte seiner Aktivitäten sind die Mitgestaltung von Gottesdiensten, das Musizieren in Altenheimen und das Ständchenblasen. Gründung der „Freien evangelischen Gemeinde“ in der Bergstraße in Elberfeld. Eröffnung der Walderholungsstätte für Männer im Burgholz. Die gleiche Einrichtung für Frauen wurde 1906 eröffnet. Gründung der „Bergischen Kunstgenossenschaft“; Mitglieder sind bildende Künstler, die entweder im Bergischen Land geboren sind oder dort arbeiten. Gründung der DRK-Bereitschaft Langerfeld. April Eröffnung des Blumengeschäftes Flunkert in Barmen. 26. April Der Orden der Armen Schulschwestern gründet das St. Anna-Gymnasium in Elberfeld. Im Jahr 1968 geht die Trägerschaft der Schule an das Erzbistum Köln über. 1. Mai Offizielle Einweihung der katholischen Volksschule in der Vogelsaue in Elberfeld. Bei diesem Schulbau wurde erstmals die Turnhalle im Dachgeschoss untergebracht. Wegen der unvermeidlichen Störungen durch den Turnbetrieb wurde diese Bauweise nicht wiederholt. Das Schulgebäude wurde beim Luftangriff 1943 völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut. 5. Mai Gründung des Bestattungsunternehmens Zocher in Elberfeld. 12. Mai In Elberfeld wird Heinz Frowein geboren, der von 1961 bis 1964 Wuppertaler Oberbürgermeister gewesen ist. Bei seiner politischen Tätigkeit ließ er sich von dem Grundsatz leiten: „Man kann nicht immer nur herumnörgeln, man muss sich auch aufraffen und versuchen, es besser zu machen.“ 28. Mai Im Alter von 64 Jahren stirbt Gustav Riffelmann. Er war ein erfolgreicher Gastwirt und in Deutschland ein Pionier auf dem Gebiet der Verpflegung der Eisenbahnreisenden. Im Jahr 1892 gründete der gebürtige Beyenburger den ersten deutschen „Eisenbahn-Speisewagen-Betrieb”. Einweihung des Turnvater-Jahn-Gedenksteines (Turnerdenkmal) im Stationsgarten in Vohwinkel. Das Denkmal stiftete der Vohwinkeler Turnverein aus Anlass seines 25jährigen Bestehens. Juni Gründung des TSV 05 Ronsdorf. Der Verein wurde mit dem Ziel gegründet, die Ausübung und Verbreitung des Fußballspiels in Ronsdorf zu fördern. 4. August Der Jurist und Widerstandskämpfer Martin Gauger wird in Elberfeld geboren. Da er sich weigerte, den Treueid auf Adolf Hitler abzulegen, wurde er 1934 aus dem Staatsdienst entlassen; später arbeitete er als Jurist in der Bekennden Kirche. Im Jahr 1941 stirbt Gauger in einem Konzentrationslager. 19. August In Schwelm wird Heinrich Schmeißing geboren. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat er als Mitglied des Rates und der Verwaltung den Wiederaufbau Wuppertals entscheidend mitgestaltet und mitgeprägt. Von 1946 bis 1958 gehörte er dem Stadtrat an und von 1951 bis 1956 amtierte er als Oberbürgermeister. Im Jahr 1958 übernahm Schmeißing das Amt des Stadtkämmerers und behielt es bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst der Stadtverwal- 131 tung 1970; seit 1967 war er zusätzlich Stadtdirektor. Schmeißing starb 1979 in Wuppertal. 30. September Mit der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner wird das neu erbaute Barmer Stadttheater eingeweiht. Sein Vorgängerbau wurde im März 1902 durch einen Großbrand völlig zerstört. 8. Januar Gründung des Wupperverbandes, der für die gesamte Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der Wupper zuständig ist. Zu seinen Mitgliedern gehören Kommunen, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen und Entsorgungsbetriebe sowie Gewerbe- und Industriebetriebe im Flussgebiet der Wupper. 1. Oktober Eröffnung des Berufskollegs an der Bachstraße in Barmen. Die Schule wurde als IndustrieBerufsschule gegründet, nachdem die Städte durch einen Ministererlass dazu aufgefordert wurden, „Obligatorische Fortbildungsschulen“ (Berufsschulen) einzurichten. 25. Januar Durch einen Erlass des Preußischen Staatsministeriums erhält die neu gegründete Stadt Barmen-Elberfeld den Namen Wuppertal. Gründung der Baumschule und des Pflanzenhofes Nissen. Mai Gründung des Bauunternehmens Störte & Mortsiefer in Ronsdorf. 5. November Gründung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) der St. Antonius-Gemeinde in Barmen. Der Verein, der sich intensiv für die Interessen der Arbeiter einsetzte, hatte anfangs großen Mitgliederzuwachs; schon anderthalb Jahre nach der Gründung hatte er 380 Mitglieder. 14. Dezember Adolf Rott wird in Barmen geboren. Der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter war an zahlreichen Theatern im In- und Ausland engagiert; von 1954 bis 1958 war er Direktor des Wiener Burgtheaters. Er starb 1982 in Wien. ■ 1930 Gründung der Karnevalsgesellschaft Weinberger Funken „Rot-Grün”. Gründung des Schwimmvereins „WuppertalNeuenhof 1930”. Januar Fertigstellung der neuen Betriebszentrale der Konsumgenossenschaft „Vorwärts-Befreiung“ auf Clausen. 132 1. Februar Gründung der Fa. Elektro-Scheffel in Barmen. 7. Juni Der Deweerthsche Garten wird für die Öffentlichkeit freigegeben. 22. Juni Einweihung des Uthmann-Denkmals im Barmer Nordpark. Das Denkmal erinnert an den Barmer Arbeiterlieder-Komponisten Adolf Uthmann (1867–1920). 23. Juni In Elberfeld am Wall wird der Neubau des Kaufhauses Michel eingeweiht; heute ist in dem Gebäude das Textilkaufhaus Sinn & Leffers untergebracht. 30. Juni Einweihung der neuen Elberfelder Stadtsparkassen-Hauptstelle an der Schlossbleiche. August Offizielle Einweihung der Kleingartensiedlung „In der Böhle“ in Elberfeld. 9. September Das Lutherstift, 1846 als Armenhaus gegründet, bezieht das Gebäude des ehemaligen Be- thesda-Krankenhauses in der Schusterstraße in Elberfeld. völlig zerstörten Alten reformierten Kirche in Elberfeld. 1. Oktober Mit der Einweihung des Neubaus wird das Marienheim offiziell ein allgemeines Krankenhaus; bisher war dort nur eine chirurgische Abteilung untergebracht. 2. April In der Neumarktstraße in Elberfeld wird das erste Kino im „4–Theater-Palast“ eröffnet. Das Kino hat 500 gepolsterte Plätze. 15. Oktober Fertigstellung des 135 m hohen Schornsteines des Elektrizitätswerkes in Barmen, des damals höchsten Bauwerkes in Wuppertal. ■ 1955 Gründung des Ortsverbandes Wuppertal des Deutschen Kinderschutzbunds. Der „Lions-Club Wuppertal“ wird gegründet. . 18. Januar Die Versicherungsgesellschaft „Deutscher Ring“ verwirklicht erstmals die 5-Tage-Woche in Wuppertal. Mit der Einführung der wöchentlichen Arbeitszeit von 42,5 Stunden bleiben die Geschäftsstellen samstags geschlossen. 30. Januar Im Alter von 53 Jahren stirbt der Maler und Grafiker Richard Paling. Der gebürtige Barmer gehörte zu den Mitbegründern der Künstlergruppe „Die Wupper“ und viele seiner Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen wurden durch seine positive Lebenseinstellung und seinen feinsinnigen Humor geprägt. 25. Februar Der Industrielle August Mittelsten Scheid, der 1871 in Barmen geboren ist, stirbt in Wipperfürth. Von 1904 bis zu seinem Tod leitete er die Fa. Vorwerk u. Co.; darüber hinaus bekleidete er verschiedene Ämter in Wirtschafts- und Unternehmerverbänden. 6. März Wiedereinweihung der im Zweiten Weltkrieg 5. April Einweihung des neuen Cronenberger Verwaltungshauses. 18. April Eröffnung der Fachschule für medizinischtechnische Assistentinnen (MTA) im Ferdinand-Sauerbruch-Klinikum; es ist die erste Schule für diese Berufsausbildung im Bergischen Land. 19. Mai Erster Gottesdienst in der neu errichteten Gemarker Kirche in Barmen. 24. Mai Einweihung der neuen Volksschule an der Rathenaustraße. Die Schule war der erste wirkliche Schulneubau nach dem Zweiten Weltkrieg, der nicht eine zerstörte Schule ersetzte. 12. Juni Einweihung der katholischen St. BonifatiusKirche an der Varresbecker Straße. 29. Juni Offizielle Einweihung des Albert-SchweitzerKinderheimes im Burgholz, eines der ersten Kinderheime für Mischlingskinder in Deutschland. 19. Juli Einweihung des katholischen Laurentius-Altenheimes in der Stockmannsmühle, deren Träger der Caritasverband ist. 15. August Auflösung der Theaterfusion mit Solingen, die seit der Spielzeit 1950/51 bestanden hat. 17. September Die Barmer Gemeinde der „Siebenten-Tags- 133 Adventisten“ weiht im Mühlenweg ihre neue Kapelle ein. 21. September In der Herzogstraße werden die ersten Parkometer, so heißen die Parkuhren damals offiziell, aufgestellt. 24. September Einweihung der neuen Volksschule in der Küllenhahner Straße, heute eine Grundschule. 27. Oktober Gründung des Zoovereins, ein Förderverein des Zoologischen Gartens. 12. November Die Kreishandwerkerschaft eröffnet in der Haspeler Straße offiziell das „Haus des Handwerks“. In Berlin stirbt der Jurist und Politiker Robert Tillmanns, der 1896 in Barmen geboren wurde. Von 1953 bis zu seinem Tod gehörte er dem Kabinett Adenauer als „Bundesminister für besondere Angelegenheiten“ an. 27. November Einweihung des Heimkehrer-Mahnmals im Barmer Nordpark. ■ 1980 1. Januar Start des Verkehrverbundes Rhein-Ruhr (VRR), dem 19 Verkehrsbetriebe an Rhein und Ruhr angehören. Im gesamten Verbundgebiet gelten einheitliche Tarife. 6. Februar Im Alter von 82 Jahren stirbt der evangelische Theologe Johannes Schlingensiepen, der viele Jahre Gemeindepfarrer in Unterbarmen war und leitende Ämter in der Evangelischen Kirche des Rheinlandes inne hatte. Im Dritten Reich gehörte der gebürtige Barmer zu den führenden Köpfen der Bekennenden Kirche. 134 Von 1967 bis 1971 war er Präses der Rheinischen Mission, anschließend bis 1973 erster Präses der Vereinigten Evangelischen Mission. 15. Februar Offizielle Eröffnung der neuen Justizvollzugsanstalt Simonshöfchen in Vohwinkel. Das alte Gefängnis im Bendahl war zwischen 1863 und 1879 errichtet worden. 22. Februar Der Kirchenmusikdirektor Franz Schneider stirbt im 79. Lebensjahr in Unterhaching. Von 1959 bis 1970 war er Leiter der Wuppertaler Kurrende. In erster Linie ist es sein Verdienst, dass der Knabenchor durch zahlreiche Auftritte im Ausland viele neue Freunde gewonnen hat und weit über die Stadtgrenze Wuppertals bekannt geworden ist. 19. März Im umgebauten und erweiterten Containerbahnhof in Langerfeld wird der leistungsfähigste Containerkran der Bundesbahn in Betrieb genommen. Er kann bis zu 35 Container in einer Stunde verladen. April Die Kliniken St. Antonius in Barmen werden Ausbildungsstätte der Universitätsklinik Düsseldorf und damit akademisches Lehrkrankenhaus. 18. April Eröffnung der neuen Geschäftsstelle der StadtSparkasse in Ronsdorf. 19. April Uraufführung des szenischen Requiems „Die fünf Minuten des Isaak Babel“ von Volker Daniel Kirchner. Regie führte Friedrich MeyerOertel, das Bühnenbild schuf Arnon Adar. 24. April Offizielle Eröffnung der Eissporthalle in Vohwinkel, eine der größten überdachten Eisbahnen in Europa. 28. April Die evangelische Grundschule in der Diecker- hoffstraße wird offiziell eingeweiht, unterrichtet wird dort schon seit Ende der Osterferien. 1. Mai Erste Ausgabe der „Wupper-Nachrichten“, die ab Dezember 1982 regelmäßig erscheinen und im Januar 1998 das Erscheinen einstellen. 22. Mai Offizielle Einweihung des neuen Arbeitsamtsgebäudes in der Hünefeldstraße durch Dr. Josef Stingl, den Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit. Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrages mit Ko‰ice. Dies ist die erste offizielle Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer tschechoslowakischen Stadt. 29. Mai Gründungsversammlung der „Freunde der Wuppertaler Bühnen“. 30. Mai Enthüllung des Denkmals „Bandwirkerpaar“ in der Grünanlage vor dem Ronsdorfer Verwaltungshaus. Die Skulptur soll an die Bandwirkerindustrie in Ronsdorf erinnern. Juni Beginn der Abrissarbeiten an der ehemaligen Adler-Brauerei in Barmen. 1. Juli Eröffnung des Industrielehrpfades „Historisches Gelpetal”. 20. September Eröffnung der Liegnitz-Sammlung in einem der umgebauten Haspelhäuser. 18. Oktober Einweihung des City-Centers in Elberfeld. 15. November Uraufführung der Komödie „Die Reise der alten Männer“ von Karl-Otto Mühl. Inszeniert wurde die Aufführung von Horst Siede, für das Bühnenbild war Hans Georg Schäfer verantwortlich. 31. Dezember Die Neue Rhein-Zeitung (NRZ) erscheint letztmalig mit einer Wuppertaler Lokalausgabe. Nachrichten Günter Völker (1922 – 2002) Sammlung Unterbarmen Der Beamte Günter Völker hatte sich nach seiner Pensionierung mit großem Fleiß der Erforschung der Geschichte der Friedrich-EngelsAllee in Unterbarmen gewidmet. Er durchforstete zu diesem Zweck die Bestände des Stadtarchivs und des Historischen Zentrums und befragte Hausbewohner „seiner Allee“ zwischen Plüschowstraße und Loher Straße. Seine Sammlung an Dokumenten, historischen Fotos und Aufnahmen vom aktuellen Zustand der Häuser wuchs stetig. Durch Günter Völkers plötzlichen Tod wurde sie nicht vollendet. Sein Wunsch, ein Buch über seinen Forschungsgegenstand zu veröffentlichen, blieb unerfüllt. Dankenswerterweise hat seine Tochter, Frau Jutta Hilverkus, dafür gesorgt, dass die Materialsammlung geschlossen in das Stadtarchiv gelangt ist. Hier steht sie allen interessierten Benutzern zu Einsicht und Auswertung zur Verfügung. Uwe Eckardt 135