Ernährungsempfehlungen neu denken - Einfach und weniger ist mehr

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Ernährungsempfehlungen neu denken
Einfach und weniger ist mehr
(aid) - „Essen Sie weniger, bewegen Sie sich mehr und essen sie reichlich Obst und Gemüse“. So
einfach fasst Marion Nestle, US-amerikanische Professorin für Ernährung und Public Health, die
Grundprinzipien eines gesunden Lebensstils zusammen. Ihre Aussage steht sinnbildlich für die
Forderung nach einfachen und erreichbaren Faustregeln für eine gesunde Ernährung statt komplexer
Vorgaben. Und genau das forderten für Deutschland auch Wissenschaftler und Praktiker
unterschiedlicher Fachrichtungen auf dem 18. aid-Forum am 28. Mai 2015 in Bonn. Über 300
Teilnehmer beschäftigten sich mit der Frage, ob Ernährungsempfehlungen neu gedacht werden
sollten. Dr. Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführender Vorstand des aid infodienst, stellte fest:
„Ernährungsempfehlungen müssen flexibler, individueller und alltagstauglicher gestaltet werden. Am
besten begleitet durch eine Umgebung, die es im Sinne von „Make the healthy choice the easy
choice“ einfacher macht, eine gesundheitsförderliche Lebensmittelauswahl zu treffen. Ziel sollte sein,
dass die Menschen das Wichtigste richtig machen.
Nur 0,6 Prozent der Frauen und 0,8 Prozent der Männer erreichen alle Ernährungsempfehlungen der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Zu diesem Ergebnis kam Prof. Dr. Ingrid Hoffmann vom Max
Rubner-Institut durch Auswertung von Daten der Nationalen Verzehrsstudie II. Darüber hinaus zeigten
die Daten, dass nicht alle lebensmittelbasierten Empfehlungen umgesetzt werden müssen, um die
empfohlene Nährstoffzufuhr zu erreichen. Für viele Nährstoffe reiche es schon aus, die Empfehlungen
für den Verzehr von Gemüse und Obst zu erfüllen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es sinnvoll ist,
in der Ernährungskommunikation Prioritäten zu setzen. Psychologin Prof. Dr. Jutta Mata, Universität
Basel, bekräftigte diese Forderung. Sie erklärte, dass „mehr nicht automatisch mehr“ ist. Menschen
treffen Essensentscheidungen anhand weniger Informationen und nutzen dazu einfache Regeln.
Büning-Fesel fasste zusammen: „Wissenschaft und auch Kommunikation sind ständig im Fluss und
dabei sollte man Fehler als Lernchancen betrachten. Ernährungsempfehlungen müssen nicht
kompliziert sein. Botschaften sollten reduziert werden, denn Faustregeln für eine gesunde Ernährung
sind wichtig für die einfache Umsetzung im Alltag.“
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Weitere Informationen:
Kurzfassungen der Vorträge und Bilder zum Download finden Sie in unserer Presselounge unter
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Stand: 02.06.2015
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