Danjulo Ishizaka Litauisches Nationales Sinfonieorchester

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Danjulo Ishizaka
Litauisches Nationales Sinfonieorchester
Christoph Eschenbach
20
Freitag 9. März 2007 20:00
KÖLNER
PHILHARMONIE
Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an der Garderobe Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen
Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis dafür, dass Bild- und Tonaufnahmen aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis dafür, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen
wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal
störungsfrei und ohne Verzögerung verlassen können.
Danjulo Ishizaka Violoncello
Litauisches Nationales Sinfonieorchester
Christoph Eschenbach Dirigent
Freitag 9. März 2007 20:00
Wir bedanken uns bei Christoph Eschenbach für die
spontane Bereitschaft, das heutige Konzert für seinen
erkrankten Freund Mstislaw Rostropovich zu dirigieren.
Zu diesem Konzert findet in Schulen ein Jugendprojekt
der KölnMusik statt, das vom Kuratorium KölnMusik e. V.
gefördert wird.
2
Peter Iljitsch Tschaikowsky 1840 – 1893
Roméo et Juliette
Fantasie-Ouvertüre h-Moll
(3. Fassung 1880)
Andante non tanto quasi moderato – Allegro giusto – Epilog. Moderato assai
Variationen über ein Rokoko-Thema A-Dur op. 33 (1876/77)
für Violoncello und Orchester
Pause
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 (1893)
»Pathétique«
Adagio – Allegro non troppo
Allegro con grazia
Allegro molto vivace
Finale. Adagio lamentoso – Andante
3
Zu den Werken des heutigen Konzerts
»Von echtem Gefühl beseelt« – Tschaikowsky und die Musik
»Peter Iljitsch liebte die Musik als das lyrische Sich-Verströmen des
Gefühls. Arbeitend begriff er, welche Kenntnis des Handwerks, welche
Erfahrung notwendig ist, damit aus dem Gefühl die Form werden
kann. Er hasste die Nichtskönner, die es sich leicht machten mit ihrer
gewaltigen ›Ursprünglichkeit‹.« Klaus Mann hat in seinem Roman
Symphonie Pathétique ein einfühlsames Porträt des Komponisten
Tschaikowsky gezeichnet, dessen angeblich rührselige und sentimentale Musikwerke vor allem in Deutschland zunächst auf Unverständnis stießen. Musikschriftsteller wie Hanslick, Riemann oder Sittard erkannten zwar die innige und sinnliche Seite der Musik Tschaikowskys
an, verurteilten aber die vermeintlich rohen und »barbarischen«
Züge, ihr »leidenschaftliches Ungestüm«.
Es scheint so, als sollte die bis heute anhaltende Popularität
Tschaikowskys, der spätestens seit Anfang der 1880er Jahre als erfolgreichster russischer Komponist galt, durch solche Vorbehalte in ihre
Schranken gewiesen werden. Und wirklich fühlte sich Tschaikowsky,
obschon mit Ehrungen in Europa und Amerika überhäuft, zeitlebens
als nicht vollgültig anerkannt, was sich auch in Skepsis und Unsicherheit seinen eigenen Werken gegenüber zeigte. Nur weniges ließ der
zu Melancholie und Depression neigende Künstler im Nachhinein
noch gelten, darunter seine sechste Sinfonie »Pathétique«, in die er
»ohne Übertreibung [seine] ganze Seele gelegt« habe. Das »lyrische
Sich-Verströmen des Gefühls«, wie es Klaus Mann beschreibt, meint
ein ganzes Bündel elementarer Ausdruckseigenschaften von Tschaikowskys Musik – elegische, tragische und dramatische Züge mit eingeschlossen. Das Gegenstück zu dieser »inneren« Bewegtheit findet
sich, quasi nach Außen gewendet, in der rhythmischen Beweglichkeit
vieler Musikstücke des russischen Komponisten wieder, sprich: in
ihrem tänzerischen Habitus.
Die Trennung in absolute Musik einerseits und die von außermusikalischen Inhalten inspirierte Programmmusik andererseits teilte
Tschaikowsky nicht, da er jedes seiner Werke ganz selbstverständlich
mit einer poetischen Idee verknüpft sah. Er betrachtete sein Schaffen
als »musikalische Beichte der Seele, die sich in Tönen ergießt« und zog
einen Vergleich zum lyrischen Dichter, der in Versen spricht. »Bloßen
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Tonspielereien« stand Tschaikowsky vollkommen ablehnend gegenüber, während die Frage, ob ein gehörtes Musikstück von »echtem Gefühl« durchdrungen sei, zum wahren Prüfstein seiner Werkästhetik erhoben wurde. So verwundert es nicht, dass Tschaikowsky, der eine
umfassende europäische Bildung genossen hatte, immer wieder
Stoffe der Weltliteratur anzogen. Psychische Vorgänge, wie sie sich
ihm im Denken und Handeln von Figuren aus Roman oder Drama erschlossen, wurden ihm dabei zum wichtigen Schaffensimpuls. Ein Beispiel dafür ist seine Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeares Romeo
und Julia.
»... nur Liebe, Liebe, Liebe« –
Die Fantasie-Ouvertüre Roméo et Juliette
Für die Komponistengruppe »Mächtiges Häuflein« zählte Tschaikowsky, der in den 1870er Jahren als Komponist die Bühne betrat, zum
»feindlichen Lager« der russischen Musikgesellschaft um deren Begründer Nikolai Rubinstein. Rubinstein, der den Anschluss Russlands
an die europäische Musikkultur anstrebte, hatte Tschaikowsky 1866
an die neugegründete Zweigstelle der russischen Musikgesellschaft
berufen und dirigierte jedes seiner neuen Werke, von deren Qualität
er überzeugt war. Der Wortführer des »Mächtigen Häufleins« Milij Balakirew, der gegen den angeblichen Akademismus des Moskauer
Konservatoriums und für die Schaffung einer nationalen Schule aus
den Quellen des russischen Volkstums kämpfte, zeigte sich ebenfalls
beeindruckt von Tschaikowskys Werken. Auf seiner Moskau-Reise im
Herbst 1869 traf sich Balakirew mit Tschaikowsky und schlug ihm vor,
ein Orchesterwerk nach Shakespeares Drama Romeo und Julia zu
komponieren. Mit seiner Einschätzung, dass der feinsinnige und
hochgebildete Tschaikowsky für dieses Sujet geradezu prädestiniert
war, traf Balakirew ins Schwarze. Noch einige Jahre nach Vollendung
der Fantasie-Ouvertüre Roméo et Juliette beschäftigte sich Tschaikowsky mit diesem literarischen Stoff. Der Plan zu einer Oper wurde jedoch leider nie realisiert. In einem Brief schrieb er: »Natürlich werde
ich Romeo und Julia komponieren, das wird mein bestes Werk. Ich begreife nicht, und es kommt mir geradezu lächerlich vor, dass ich bisher
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nicht erkannt habe, zur Vertonung dieses Werkes geradezu ausersehen zu sein. Nichts eignet sich besser für meine musikalische Eigenart. Es gibt weder Zaren noch Märsche, noch die gewöhnliche Opernroutine, sondern nur Liebe, Liebe, Liebe.«
Die Fantasie-Ouvertüre hebt mit einem choralartigen Thema an,
das sich auf die heimliche Trauung der beiden Liebenden durch den
Pater Lorenzo beziehen soll. Zwei Themen unterschiedlicher Ausprägung bilden die Grundlage des freien Sonatensatzes. Das sogenannte
»Fechtthema« (Hauptsatz) symbolisiert die rivalisierende Beziehung
der beiden Veroneser Familien und geht auf eine Anregung Balakirews zurück, der Tschaikowsky vorschlug, gleich zu Beginn »die
Schwerter aneinanderschlagen« zu lassen. Den innigen zweiten Seitensatz, mit dem die Liebesszene zwischen Romeo und Julia beginnt,
hielten sowohl Balakirew als auch Rimskij-Korsakow für eines der besten Themen der russischen Musik überhaupt. In der Durchführung
verschärfen sich die Gegensätze zwischen beiden thematischen Gedanken, am Ende behält das kämpferische Motto die Oberhand. Das
tragische Ende des Dramas zeigt sich im allmählichen Verlöschen der
Liebesweise und im ostinaten Trauermarschrhythmus der Pauke, die
die Gruftszene andeutet. Mit besänftigenden Bläserklängen und harschen Fortissimo-Schlägen endet das Werk. Die Uraufführung der ersten Fassung der Fantasie-Ouvertüre im März 1870 unter der Leitung
von Nikolai Rubinstein wurde kaum beachtet. Es fand sich aber bald
ein europäischer Verleger. Später fertigte Tschaikowsky weitere Fassungen der Ouvertüre an.
Referenz an ein vergangenes Zeitalter – Die Variationen über ein
Rokoko-Thema A-Dur für Violoncello und Orchester
»Mit sechzehn Jahren hörte ich zum ersten Mal Mozarts ›Don Giovanni‹. Dieses Erlebnis war für mich geradezu eine Offenbarung [...]
Wahrscheinlich hat dieses Erlebnis auch dazu geführt, dass ich unter
allen Komponisten Mozart am meisten liebe«, äußerte sich Tschaikowsky 1892 in einem Interview. In Mozarts Musik fand Tschaikowsky
»künstlerische Schönheit« in idealer Weise verwirklicht. Nach eigener
Aussage zwang ihn die Liebe zu Mozart dazu, sein Leben der Musik zu
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widmen. Diese Bewunderung war für Tschaikowsky darüber hinaus in
einen größeren Zusammenhang gebettet, den man als verklärenden
Blick in eine Vergangenheit ohne Makel bezeichnen könnte. Im Vergleich mit der fernen Zeit des Rokokos und seiner »gesunden Lebensfreude« erschien ihm die Gegenwart als schal und »moralisch angekränkelt«. Spuren seiner Mozart-Verehrung finden sich in den Opern
Kuznec Vakula und Pique Dame und insbesondere in der vierten Orchestersuite Mozartiana, die Mozartsche Themen neu arrangiert. Für
seinen Kollegen am Moskauer Konservatorium, den Cellisten Wilhelm
Karl Fitzenhagen, komponierte Tschaikowsky 1876/77 die Variationen
über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester op. 33. Zur
Grundlage des Variationenwerks, hinter dem sich ein ausgereiftes
Cellokonzert verbirgt, erhob Tschaikowsky zwar nicht Originalkompositionen von Mozart, das »Rokoko-Thema« ist aber im Stil des Wiener
Klassikers erfunden. Nach einer kurzen Einleitung trägt das Soloinstrument das metrisch einfach gebaute, einprägsame Thema vor, im
Anschluss folgen sieben freie, abwechslungsreich gestaltete Variationen. Mag das schlichte Thema noch authentisch »mozartisch« klingen, so lässt der weitere Verlauf keinen Zweifel an der romantischen
Diktion des Stückes aufkommen. Der Orchestersatz ist mit Blick auf
das klassische Vorbild absichtlich durchsichtig gehalten, grundiert
vom Streichersatz, in dem die Holzbläser Akzente setzen. In der fünften Variation tritt die Soloflöte hinzu, das Grundthema noch einmal
bestätigend. Vollendet ausbalanciert erscheint das Verhältnis von virtuos-konzertanten Partien (mit hohem Anspruch an den Solopart)
und lyrischen Passagen (z. B. in der 6. und 7. Variation). Damit erfüllt
Tschaikowsky perfekt die Erwartungen an ein wirkungsvolles Konzertstück.
Tragische Lebensbeichte – Tschaikowskys sechste Sinfonie
»Pathétique«
Tschaikowskys letzte Sinfonie mit dem Beinamen Pathétique ist zugleich seine berühmteste und populärste. Ihr Requiemcharakter und
das von Tschaikowsky mit Absicht verschwiegene »Programm« geben
bis heute Rätsel auf, genauso wie das mysteriöse Ableben des Kompo-
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nisten wenige Tage nach der Uraufführung am 28. Oktober 1893 in
St. Petersburg. Ob Tschaikowsky Opfer eines sogenannten »Ehrengerichts« wurde, das ihn wegen seiner ruchbar gewordenen Homosexualität zum Freitod verurteilte oder er (versehentlich?) ein Glas unabgekochtes Wasser trank, obwohl in St. Petersburg die Cholera
grassierte – darüber streiten sich tatsächlich bis heute verschiedene
Forscher und Publizisten. Der unerwartete Tod kurz nach der Premiere
der Pathétique verstärkte jedenfalls die Gerüchte um Tschaikowskys
angebliche Todessehnsüchte – nicht ganz ohne Grund: kommt der
abgründig-traurige Charakter seiner letzten Sinfonie doch einer tragischen Lebensbeichte gleich.
Schon 1890 trug sich Tschaikowsky mit dem Gedanken, eine
große Sinfonie zu schreiben, die sein Schaffen zu einem krönenden
Abschluss bringen sollte. Zwei Jahre später entstanden Skizzen zu
einer Sinfonie mit dem (Arbeits-)Titel »Leben«, die er jedoch bald als
ungenügend verwarf. Während seiner letzten großen Konzertreise
entwickelte er Ideen für eine neue Sinfonie – die sechste –, die er in
vergleichsweise kurzer Zeit auf seinem Landsitz in Klin niederschrieb
und im August 1893 vollendete. Tschaikowsky, der sonst stets an sich
zweifelte, hielt diese Sinfonie für sein bestes und wahrhaftigstes Werk:
»Ich liebe es, wie ich nie zuvor eines meiner musikalischen Produkte
geliebt habe.« Er räumte ein, dass das Werk von einer Stimmung
durchdrungen sei, die einem Requiem ähnlich sei. Über die dahinterliegenden Gründe hüllte sich der Komponist in Schweigen. Nur seinem Lieblingsneffen Bobyk Dawydow gab er den Hinweis auf eine Art
von »Programm«, das allerdings »für alle ein Rätsel bleiben« solle.
Hypothetische Deutungsversuche sind auch gar nicht vonnöten, da
dieses Werk ganz ohne Zweifel autobiographische Erlebnisse und Erfahrungen verarbeitet. Wie bei jedem anderen Werk von Tschaikowsky wird auch die sechste Sinfonie durch das persönlichen Empfinden
des Komponisten bestimmt, das in diesem Fall den Ausdruck durchlittener Qualen und tiefsten Leides trägt. Im Prinzip steht der Ausgang
des (vergeblichen) Kampfes, der in dieser Sinfonie ausgefochten wird,
bereits von vornherein fest: Trotz Auflehnung gegen das Schicksal
münden alle Bemühungen und illusorischen Hoffnungen des Subjekts unweigerlich in Resignation und Untergang. Von diesem fatalistischen Schicksalsbegriff künden die schmerzhaften Aufbäumungs-
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versuche des Hauptthemas im Kopf- und Finalsatz, die jeweils im völligen Zusammenbruch enden. Dazwischen stehen Ablenkungsmanöver: heiteres Träumen und Erinnern im zweiten Satz, einem Walzer im
5/ 4 -Takt,
und rauschende Festlichkeit im Scherzo, das am Ende in
einen Geschwindmarsch übergeht. Der einem Absturz gleichende
Übertritt in den bitteren Klagegesang des Adagio lamentoso könnte
nicht eindrucksvoller ausfallen. Über mehrere vergebliche Versuche,
dem drohenden Ende auszuweichen, tröstet eine wehmütige Melodie
hinweg, die schlussendlich die Unabänderlichkeit des Schicksals besiegelt. Tschaikowsky wählte bewusst für seine Pathétique ein getragenes, langsames Finale. Eine Entscheidung, für die es bis dato keine
Vorbilder gab, die in ihrer Kompromisslosigkeit aber die einzig mögliche Lösung ist.
Klaus Mann deckte auf, dass Tschaikowskys zentrales Lebensgefühl von Fremdheit und Nicht-zugehörig-Sein, ob nun in (musik-)geschichtlicher oder auch intimer Hinsicht, zeitweise existenzbedrohende Ausmaße annahm. In seiner letzten Sinfonie scheute der
Komponist nicht mehr die Offenbarung seines Innersten. »Möge die
Welt nicht erschrecken vor seiner furchtbaren Aufrichtigkeit – ein
Glück nur, dass sie nicht imstande sein wird, sie zu verstehen. Sie wird
fassungslos bleiben vor dem Gebild aus Tönen, in dem alles zusammengeströmt ist, was diesen armen Erdensohn, Peter Iljitsch Tschaikowsky, jemals bewegt, gepeinigt und beseligt hat.«
Tilla Clüsserath
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Danjulo Ishizaka
Danjulo Ishizaka, geboren 1979, studierte bei Hans-Christian
Schweiker in Köln, an der Indiana University und an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin – von 1998 bis 2004 bei Boris
Pergamenschikow, anschließend bei Antje Weithaas und Tabea
Zimmermann. Er gewann u. a. 2001 den Ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD München sowie 2002 den
Grand Prix Emanuel Feuermann der Kronberg Academy und der
Universität der Künste Berlin. Bei seinen Konzerten zusammen mit
den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Krzysztof Penderecki im Musikverein Wien gelang ihm im November 2003 der internationale Durchbruch. Kurz darauf spielte er erfolgreich in der Alten Oper in Frankfurt. Seitdem gastiert er regelmäßig bei bedeutenden Festivals wie dem Kronberg Cello-Festival,
dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, dem Jerusalem
Chamber Music Festival, dem Kissinger Sommer, dem Kammermusikfest Lockenhaus, dem
Festival Internacional de Santander, dem City of London Festival und den Osterfestspielen
Salzburg.Tourneen führen ihn durch Europa, in die USA, nach China, Russland und Japan. Im
März 2006 debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall. Er konzertiert mit Künstlern wie
Gidon Kremer oder Lars Vogt und renommierten Orchestern wie dem Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks, dem Baltimore Symphony Orchestra, dem NHK Symphony
Orchestra, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg oder der Academy of St. Martin in
the Fields und unter Dirigenten wie Christoph Poppen oder Sir Roger Norrington. In dieser
Saison folgt er einer Einladung von Mstislaw Rostropovich zu einer Europa-Tournee und gibt
seine Debüts mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Bruckner Orchester Linz unter
Gerd Albrecht, dem Royal Philharmonic Orchestra unter Leonard Slatkin und beim Lucerne
Festival. Die BBC wählte ihn für das renommierte New Generation Artists-Programm aus.
Seine Debüt-CD, die er mit dem Pianisten Martin Helmchen eingespielt hat, wurde 2006 mit
dem ECHO Klassik (Nachwuchskünstler des Jahres) ausgezeichnet. Danjulo Ishizaka spielt
das von Wolfgang Schnabl erbaute Violoncello der Kronberg Academy, das zuvor von Boris
Pergamenschikow benutzt wurde, sowie das Stradivari-Cello »Lord Aylesford« (1696) der
Nippon Music Foundation. Bei uns spielte er zuletzt am 8. Februar im Rahmen der Reihe
»Portrait Tabea Zimmermann«.
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Litauisches Nationales Sinfonieorchester
Das Litauische Nationale Sinfonieorchester ist eines der ältesten Sinfonieorchester Litauens. Es wurde 1940 durch den Komponisten, Pianisten und Dirigenten Balys Dvarionas gegründet. Jährlich gibt das Orchester rund fünfzig Konzerte in Litauen, die meisten davon in
der Konzerthalle der National Philharmonic Society in Vilnius, wo es seit seiner Gründung
beheimatet ist. Das Repertoire umfasst die klassischen und romantischen Meisterwerke
ebenso wie die Musik des 20. Jahrhunderts sowie Uraufführungen sinfonischer Werke litauischer Komponisten. Unter den Chefdirigenten des Litauischen Nationalen Sinfonieorchesters waren Abelis Klenickis und Margarita Dvarionaitė. Seit 1964 geleitet von Juozas
Domarkas, nimmt das Orchester regelmäßig an zahlreichen Festivals teil, darunter das Russian Winter Festival, der Warsaw Autumn, der Prager Frühling und das Schleswig-Holstein
Musik Festival. Berühmte Gastdirigenten standen am Pult des Orchesters, u. a. Kirill Kondrashin, Vladimir Fedosseyev, Mstislaw Rostropovich, Neeme Järvi, Krzysztof Penderecki, Kurt
Masur, Hanns Martin Schneidt, Justus Frantz, Christoph Spering und Richard Hickox. Zahlreiche Solisten sind mit dem Orchester aufgetreten, darunter Montserrat Caballé, Jessye Norman, Bernarda Fink, Simon Estes, Emil Gilels, Rudolf Kehrer, Dmitri Bashkirov, Nikolai Petrov,
Daniel Pollack, John Ogdon, Leonid Kogan, Gidon Kremer, Viktor Tretyakov, Vladimir Spivakov, Mstislaw Rostropovich, Natalia Gutman, David Geringas, Danjulo Ishizaka, Yuri Bashmet
und Gábor Boldoczki. Regelmäßig arbeitet das Orchester mit dem Kaunas State Choir zusammen. Auf internationalen Tourneen gibt das Orchester jährlich zahlreiche Konzerte und
gilt weltweit als Botschafter der litauischen Kultur. Regelmäßig tritt es in Europa und Japan
auf und spielt dabei in Konzerthäusern wie dem Musikverein Wien, der Alten Oper Frankfurt,
dem Londoner Barbican Centre oder dem Tokyo Metropolitan Art Space. Zu den Höhepunkten der letzten Jahre zählen Tourneen u. a. nach Schweden und Italien sowie Auftritte mit
der Sängerin Violeta Urmana in Deutschland und Slowenien. Bei uns war das Orchester zuletzt im Dezember 2001 zu Gast.
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Die Besetzung des Litauischen Nationalen Sinfonieorchesters
Juozas Domarkas
Künstlerischer Leiter
und Chefdirigent
Robertas Šervenikas Dirigent
Modestas Pitrėnas Assistent
des Chefdirigenten
Violine I
Algimantas Peseckas Solo
Almina Statkuvienė
Ilona Girdžiūnaitė
Barbora DomarkaitėArmonienė
Aurelija Urbietienė
Edita Vasiliauskaitė
Borisas Traubas
Vytenis Grigas
Giedrė Žiliukaitė
Algirdas Šimėnas
Rita Viselgienė
Izolda Andriukaitienė
Dalia Žygienė
Vilija Valančauskienė
Martynas Grigas
Agnė Švagždytė
Violine II
Rolandas Sinkevičius Solo
Vilija Peseckienė
Ida Jofienė
Jūratė Juodelienė
Rimantė Smalenskaitė
Rasa Kubilienė
Giedrius Antanas Butautas
Violeta Barkauskienė
Ingrida Elena Giunter
Vitalius Emilijus Petronis
Algirdas Jonas Verbauskas
Dainius Peseckas
Viola
Arūnas Statkus Solo
Vitalija Raškevičiūtė
Eglė Delkutė Kloufi
Georgijus Rancevas
Aušra Vileikienė
Henrikas Marcinkus
Ramutė Marcinkienė
Olga Lužnova
Remigijus Vitkauskas
Daiva Valentaitė
Violoncello
Edmundas Kulikauskas Solo
Raimundas Jasiukaitis
Valentinas Kaplūnas
Virgilijus Vasiliauskas
Arvydas Malcys
Jonas Armonas
K˛estutis Eidukonis
Vilija Veličkienė
Dainius Misiūnas
Lionius Treikauskas
Kontrabass
Arnoldas Gurinavičius Solo
Jonas Paulikas
Arvydas Kurklinskas
Povilas Tautkus
Ramūnas Šlekaitis
Virginijus Prieskienis
Balys Petras Simaitis
Aleksandras Cvetkovas
Flöte
Valentinas Gelgotas Solo
Violetas Višinskas
Darius Gedvilas
Oboe
Romualdas Staškus Solo
Justina Gelgotaitė
Tomas Bieliauskas
Eugenijus Paškevičius
Sigitas Sulžickas
Klarinette
Antanas Taločka
Aidas Kančauskas
Andrius Žiūra
Dainius Platūkis
Fagott
Alfonsas Ančerevičius Solo
Šarūnas Kačionas
Jonas Lesys
Artūras Mikoliūnas
Horn
Mindaugas Gecevičius Solo
Skaidris Kižys
Linas Dakinevičius
Paulius Lukauskas
Vytautas Štrapenskas
Steponas Einikis
Arvydas Valatkevičius
Trompete
Igor Kramarev Solo
Domas Memėnas
Darius Mišeikis
Algirdas Januševičius
Remigijus Šereckis
Posaune
Rimantas Valančius Solo
Marius Balčytis
Egidijus Miknius
Pranas Dapšauskas
Tuba
Leonardas Benediktas
Ulevičius Solo
Schlagzeug
Kostia Akopian Solo
Zenonas Bagavičius
Vladislavas Šeibakas
Saulius Astrauskas
Artūras Zimblys
Harfe
Giedrė Debesiūnaitė Solo
Klavier
Liudmila Adomavičiūtė Solo
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Christoph Eschenbach
Bevor sich Christoph Eschenbach dem Dirigieren zuwandte, hatte er
bereits einen international hervorragenden Ruf als Konzertpianist.
Seine Karriere begann er im Alter von elf Jahren als Sieger von bedeutenden Wettbewerben. 1965 war er im Nachkriegsdeutschland
als führender junger Pianist anerkannt. 1969 gab er mit dem Cleveland Orchestra sein Debüt in den Vereinigten Staaten. Das Dirigieren
erlernte er unter anderem bei George Szell, mit dem er mehr als drei
Jahre lang arbeitete. Zu seinen Mentoren zählte 25 Jahre lang auch
Herbert von Karajan. Sein erster Auftritt als Dirigent fand 1972 in
Hamburg statt. 1981 wurde Christoph Eschenbach zum Ersten Gastdirigenten des Tonhalle-Orchesters Zürich ernannt; zwischen 1982 und 1986 war er dessen
Chefdirigent. Danach war er von 1988 bis 1999 Musikdirektor des Houston Symphony
Orchestra, von 1998 bis 2004 Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters in Hamburg, von 1999
bis 2002 Intendant und Künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein Musik Festivals und
von 1994 bis 2003 Musikdirektor des Ravinia Festival, der Sommerresidenz des Chicago
Symphony Orchestra. Seit 2000 ist Christoph Eschenbach Musikdirektor des Orchestre de
Paris und seit 2003 auch des Philadelphia Orchestra. Einfallsreichtum und Dynamik haben
ihm als Dirigenten, künstlerischem Partner und leidenschaftlichem Förderer junger Musikbegabungen weltweite Anerkennung eingebracht. Von Christoph Eschenbach liegen zahlreiche, erfolgreiche Einspielungen vor, sowohl als Pianist als auch als Dirigent. Seine Aufnahmen umfassen unter anderem Werke von Bach, Berg, Berlioz, Brahms, Bruckner, Mahler,
Mendelssohn Bartholdy, Messiaen, Mozart, Ravel, Roussel, Schönberg, Schumann, Strauss,
Tschaikowsky und Zemlinsky. Als engagierter Förderer zeitgenössischer Musik hat er auch
Kompositionen u. a. von Adams, Berio, Dusapin, Glass, Lourié, Picker, Pintscher, Rouse und
Schnittke eingespielt. Zu seinen jüngsten Auszeichnungen zählen das Große Verdienstkreuz
mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland, die Aufnahme in die französische Ehrenlegion, der Ordre national du Mérite und die Ehrung als Commandeur des Arts et
des Lettres. 1993 wurde er mit dem Leonard-Bernstein-Preis des Pacific Music Festival ausgezeichnet, wo er zwischen 1992 und 1998 als Intendant fungierte. Bei uns war Christoph
Eschenbach zuletzt am 22. Februar mit dem Orchestre de Paris zu Gast.
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Jugendprojekt der Kölner Philharmonie
Der Komponist Peter Iljitsch Tschaikowsky stand im Mittelpunkt eines Jugendprojekts zum
heutigen Konzert. Dabei setzten sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur musikanalytisch mit den Werken des heutigen Abends auseinander, sondern auch mit der Person
Tschaikowskys sowie den politischen und kulturellen Bedingungen im damaligen Russland,
insbesondere mit der Kulturpolitik um 1880, die mit den Verhältnissen um 1970 in der Sowjetunion und der heutigen Politik verglichen wurde.
Folgende Klassen haben an dem Projekt teilgenommen:
Anna-Freud Schule für Körperbehinderte, Klasse 11
Bettina-von-Arnim-Gymnasium Dormagen, Klassen 11 und 12
Dreikönigsgymnasium, Klasse 12
Gesamtschule Köln Raderthal / Europa-Schule, Klasse 11
Gymnasium Kerpen, Klasse 11
Ritzefeld-Gymnasium Stolberg
Städtisches Gymnasium Pesch, Klasse 12
Ursulinenschule Bornheim, Klassen 11 und 12
Unterstützt wurden die Musiklehrerinnen und -lehrer und ihre Schülerinnen und Schüler
durch Unterrichtsmaterialien und Tonbeispiele, die in einem Proseminar an der Hochschule
für Musik in Köln von Studierenden des Fachs Lehramt Musik unter der Leitung von Nina
Dyllick entwickelt und zusammengestellt wurden. Eine Studentin hat in der vergangenen
Woche zusätzlich einige Schulklassen besucht und mit ihnen die 6. Sinfonie erarbeitet. Aufgrund der Kooperation mit der Musikhochschule konnte die KölnMusik dieses Material dem
Projekt kostenlos zur Verfügung stellen.Nina Dyllick und ihren Studierenden gilt für ihre Unterstützung des Jugendprojekts unser herzlicher Dank.
Seit über 15 Jahren bietet die Betreibergesellschaft der Kölner Philharmonie, die KölnMusik
GmbH, zu ausgewählten Konzerten kostenlose Jugendprojekte für weiterführende Schulen
an. Diese Projekte werden gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Wenn Sie Informationen über unsere Jugendprojekte haben möchten, besuchen Sie uns
unter www.koelner-philharmonie.de oder schreiben Sie uns:
KölnMusik GmbH
Kinder- und Jugendprojekte
Agnes Rottland
Bischofsgartenstr. 1, 50667 KölnMusik GmbH
Telefon: 0221 20408-350, E-Mail: [email protected]
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KölnMusik-Vorschau
Sonntag 11.März 2007 18:00
Sonntag 18. März 2007 16:00
Kölner Sonntagskonzerte 3
Sonntags um vier 4
Antti Siirala Klavier
Sergio Azzolini Fagott
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Kristjan Järvi Dirigent
Kammerakademie Potsdam
Antje Weithaas Violine und Leitung
John Adams
The Chairman Dances: Foxtrot for orchestra
Joseph Haydn
Sinfonie Es-Dur Hob. I:22 »Der Philosoph«
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5
Es-Dur op. 73
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Violine und Orchester Nr. 5
A-Dur KV 219
Béla Bartók
Konzert für Orchester BB 123
Heitor Villa-Lobos
Ciranda das sete notas
Mittwoch 14.März 2007 20:00
Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquintett Nr. 2 B-Dur op. 87
(Fassung für Streichorchester)
Quartetto 5
Tokyo String Quartet
Martin Beaver Violine
Kikuei Ikeda Violine
Kazuhide Isomura Viola
Clive Greensmith Violoncello
Joseph Haydn
Streichquartett d-Moll op. 76, 3 Hob. III:76
Toshio Hosokawa
Blossoming für Streichquartett
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
Ludwig van Beethoven
Streichquartett C-Dur op. 59, 3
»3. Razumovsky-Quartett«
Samstag 17. März 2007 20:00
Thomas Quasthoff & Band
feat. Till Brönner Trompete
Thomas Quasthoff voc
Till Brönner tp
Chuck Loeb git
Alan Broadbent p
Dieter Ilg b
Peter Erskine dr
A Jazz Dream – A programme of popular
American Jazz Standards
Sonntag 18. März 2007 20:00
Hélène Grimaud Klavier
Johann Sebastian Bach
Chaconne d-Moll BWV 1004
(Bearbeitung für Klavier von Ferruccio Busoni)
Frédéric Chopin
Berceuse Des-Dur op. 57
Barcarolle Fis-Dur op. 60
Johannes Brahms
Rhapsodie b-Moll op. 79, 1
Rhapsodie g-Moll op. 79, 2
Sergej Rachmaninow
Sonate Nr. 2 b-Moll op. 36
Bo Skovhus
Freitag 11. Mai 2007
Roncalliplatz
50667 Köln
20:00
Bo Skovhus Bariton
Neue Vocalsolisten Stuttgart
Bamberger Symphoniker –
Bayerische Staatsphilharmonie
Jonathan Nott Dirigent
Claude Debussy
La Mer
in der Mayerschen
Buchhandlung
Neumarkt Galerie
50667 Köln
Gustav Mahler
Ausgewählte frühe Lieder
Bearbeitung von Luciano Berio
Luciano Berio
Sinfonia
€ 10,– 19,– 27,– 37,– 42,– 47,–
€ 27,– Chorempore (Z) zzgl.VVK-Gebühr
0221.280 281
Termine & Informationen MusikTriennale.de
Philharmonie Hotline +49.221.280280
www.koelner-philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie und
Geschäftsführer der KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
www.koelner-philharmonie.de
Redaktion: Andreas Günther
Textnachweis: Der Text von Tilla Clüsserath ist ein
Originalbeitrag für dieses Heft.
Fotonachweis: Jürgen Hasenkopf S. 9;
Chris Lee S. 12
Corporate Design: Rottke Werbung
Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer
Signet 20 Jahre Kölner Philharmonie:
Hida-Hadra Biçer
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
Foto: Klaus Rudolph
Samstag 24. März 2007 20:00
Sonntag 25. März 2007 18:00
Russisches Nationalorchester
Mikhail Pletnev Dirigent
Denis Matsuev Klavier
Franz Liszt
Roncalliplatz
50667 Köln
Philharmonie
Hotline
0221/280 280
www.koelner-philharmonie.de
in der Mayerschen
Buchhandlung
Neumarkt-Galerie
50667 Köln
Sinfonische Dichtungen:
Les Préludes
Mazeppa
u. a.
Konzerte für Klavier und
Orchester Nr. 1 Es-Dur und
Nr. 2 A-Dur
Jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn
Einführung in das Konzert durch Egbert Hiller
€ 10,– 27,– 44,– 63,– 78,– 88,–
€ 63,– Chorempore (Z) / zzgl. VVK-Gebühr
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