Archiv Gymnasium Untergriesbach 05.02.2016 Von den Hungerspielen zu den Sternen Abiturienten stellen öffentlich Seminararbeiten vor – Themen: Doping, Staatskunde, Mythen, Mathe und Frisuren von Martin Riedlaicher Untergriesbach. Jedes Jahr präsentiert das Gymnasium öffentlich "besondere" Seminararbeiten des Abiturjahrgangs, lädt dazu Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Behörden. Der Termin ist bei den Gästen sehr beliebt. Denn hier lernt und erfährt man auf spannende und unterhaltsame Art Dinge, die man vorher nicht wusste. Das erlebt man nicht bei jeder Veranstaltung. Heuer hatte die Schule aus einer breiten Auswahl fünf Arbeiten ausgewählt. Zum Thema "Zykloiden und Schraubenlinien" referierte Robert Zitzelsberger. Viele organische Stoffe sind aus Molekülen aufgebaut, deren Struktur Schraubenlinien- oder Spiralform aufweisen. Am bekanntesten dürfte die Doppelhelix der DNS (Träger unserer Erbinformation) sein. Im Experiment hielt er Zykloide auch fotografisch fest. Er beschrieb die Prinzipien auch in einem kleinen "Schauversuch" (Bild). Das Spektrum war wieder breit. Es gab Referate zu den Themen Epo-Doping, Sternenmythen, Schraubenlinien in der Mathemik, zur Staatstheorie in den "Tributen von Panem" und zur Befreiung der Frauen in den 20er Jahren. Mitschüler stellen jeweils das Fach vor Die Autoren hatten die Aufgabe, die Essenz ihrer Arbeit in zehn Minuten "knackig" vor Publikum zu präsentieren. Auch das war Teil der Lernübung. Vorredner stellten dabei zunächst die Themen der jeweiligen Seminare vor. Auch hier gab es erfrischende Auftritte zu bestaunen. Die Ohren spitzten die vielen Sportinteressierten nach der Einleitung durch Lisa Wegerbauer beim Referat von Marcel Pangerl zum Thema "Epo-Doping". Er machte deutlich, dass die vielen Marathon-Weltrekorde der Läufer aus Kenia wohl nicht allein auf Training und Frühstücksflocken zurückzuführen sind. Mit Beispielen aus dem Radsport (Jan Ulrich) zeigte er die Wirkungen und Nebenwirkungen von Epo, bat abschließend alle Sportler im Publikum, die Finger davon zu lassen: "Keep clean". Musikprogramm selbst organisiert "Sternenbilder und ihre Mythen" waren das Thema von Eva Kramlich (Einführung Ayumi Wandl). Sie beschrieb die Entstehung der Tierkreiszeichen am Sternenhimmel, ausgehend von den Babyloniern über die Griechen in die heutige Zeit. Aus ihrer Arbeit griff sie als Beispiel das Sternbild des "Großen Bären" (Kallisto) heraus, beschrieb die mythologischen Hintergründe dazu. Robert Zitzelsberger (Anmoderation Johanna Gallistl und Barbara Kneidinger) tauchte in die Geheimnisse der Mathematik ein mit seinem Thema "Schraubenlinien und Zykloide". Diese begegnen jedem im täglichen Leben. Viele organische Stoffe sind aus Molekülen aufgebaut, deren Struktur Schraubenlinien- oder Spiralform aufweisen. Am bekanntesten dürfte die Doppelhelix der DNS (Träger der Erbinformation) sein. Der Abiturient hatte sich mit der mathematischen Beschreibung solcher Schraubenlinien sowie der sogenannten Zykloide 1 von 2 Nach der Präsentation stellten sich die Referenten mit den "Anmoderatoren" zum Bild: Schulleiter Franz Brunner (v. l.), Adina Deiner, Joachim Wiesbeck (Vorstellung W-Seminar "Politische Theorien" von Dr. Markus Rostek, Leitfach Sozialkunde), Johanna Gallistl und Barbara Kneidinger (Vorstellung W-Seminar "Elemente der Hochschulmathematik" von Franz Brunner, Leitfach Mathematik), dahinter Oberstufenkoordinator Q12 Gerold Frankenberger, Lydia Kammermeier (Vorstellung W-Seminar "Handzeichnung" von Brigitte Friedrich, Leitfach Kunsterziehung), Ayumi Wandl (Vorstellung W-Seminar "Doping" von Benedikt Wagner, Leitfach Sport), Anja Kandlbinder, Eva Archiv Gymnasium Untergriesbach beschäftigt, ging dabei weit über die Inhalte der Schulmathematik hinaus. Im Experiment hielt er Zykloide auch fotografisch fest. Dass solche Kurven konkrete Anwendungen haben, zeigte er am Beispiel des Wankel- oder Kreiskolbenmotors. Philosophie und Staatskunde verband Anja Kandlbinder mit ihrem Kramlich, Marcel Pangerl, Lisa Wegerbauer (Vorstellung W-Seminar "Antike Mythen und Schauplätze" von Karin Ittlinger, Leitfach Latein), Oberstufenkoordinator Q11 Harald Täuber (verantwortlich für die Organisation des Präsentationsnachmittags) und Robert Zitzelsberger. − Fotos: Riedlaicher Thema "Vergleich von Thomas Hobbes ,Leviathan’ mit Suzanne Collins ,The Hunger Games‘". In seiner Schrift hatte der Engländer Thomas Hobbes 1651 ein theoretisches Staatssystem entworfen mit einer starken Herrscherfigur. Die Referentin zeigte viele Bezüge und Parallelen zum Staatssystem in der Bestsellerreihe und in den Kinohits "Die Tribute von Panem" (Hunger Games). Hier befreit sich das Volk letzlich vom starken Herrscher. Mit der bekannten (abgewandelten) Zeile aus den Panem-Filmen "Willkommen zu den Untergriesbacher Hungerspielen" hatte Joachim Wiesbeck seine Anmoderation eröffnet und Lacher geerntet. Das Thema "Befreiung" beschrieb auch Adina Deiner (Ein führung Lydia Kammermeier) in ihrer Arbeit "Frauenfrisuren in den Goldenen Zwanzigern". Damals waren die Kurzhaarfrisuren große Mode geworden. Diese waren auch Symbole für den Kampf um die Gleichberechtigung. Frauen wurden selbständig, stellten sich beruflich auf eigene Beine, betrieben auch Sport, was vorher alles verpönt war. Die Abiturientin zeigte die sozialen Hintergründe mit Bildern, präsentierte "Selbstversuche" mit damaligen Frisuren und entsprechende Zeichnungen dazu. Großes Thema: Kampf um Freiheit Auch das Musikprogramm hatten die Abiturienten selbst organisiert: Den Song "Wonderwall" von Oasis sang Laura Ritzer (Q12) zur Gitarre, Sätze aus der "Sonate Nr IV" von Tomaso Albinoni interpretierten Magdalena Gell (Q11) an der Violine und Korbinian Sicklinger (Q12) am Klavier. Prasselnden Beifall bekam Kilian Sicklinger (10c). Von seinem Bruder Korbinian am Klavier begleitet, bot er bei den "Variationen auf einer Saite" von Niccolo Paganini einen wilden Ritt auf eben jener Saite am Violoncello. URL: http://www.pnp.de/region_und_lokal/paid_content/landkreis_passau/passau_stadt_land/hauzenberg/1954759_Vonden-Hungerspielen-zu-den-Sternen.html Copyright © Passauer Neue Presse GmbH. Alle Inhalte von pnp.de sind urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterveröffentlichung, Vervielfältigung, Verbreitung auch in elektronischer Form, sowie eine Speicherung, die über die private Nutzung hinausgeht, ist ohne vorherige Zustimmung des Verlages nicht zulässig. 2 von 2