Kobins Kochbuch

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Rainer Kobin
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Das
Kochbuch
für ambitionierte Hobbyköche
Verlag und Vertrieb Rainer Kobin
Rainer Kobin
„Das Kochbuch für ambitionierte Hobbyköche“
Berlin, 1999
Verlag und Verkauf: Rainer Kobin, Berlin
Druck: Rucksaldruck GmbH + Co., Berlin
Rainer Kobin
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Das
Kochbuch
für ambitionierte Hobbyköche
Eine Sammlung von Erfahrungen, Küchentechniken und Rezepten
für die gehobene Küche
Herausgegeben von Rainer Kobin
Berlin, 1999
Zur Neufassung November 2005:
Bearbeitet und korrigiert für das Internet als pdf-Datei, da alle Bücher verkauft sind. Die Seitenangaben
im Register sind dadurch nicht mehr aktuell!
Ein Zusatzband über Niedertemperatur (Juli 2005) ist hier enthalten.
Allgemeiner Teil
V ORWORT
Es gibt ja schon so viele Kochbücher! Auch viele gute und informative.
Was will also dieses Buch noch vermitteln, an wen will es sich wenden? Was will es nicht sein?
In einer Zeit, in der die Kochkunst uns vielerorts umgibt und zu sensationellen Höchstleistungen gelangt,
bleibt die häusliche Küche diesem Anspruch weit hinterher. Das hat zwar Gründe, denn wer hat noch
ausreichend Zeit, alles selbst herzustellen, wo doch die Nahrungsmittelindustrie alles in vorgefertigter
Form bietet. Wer beherrscht noch die Techniken, Cremes, schaumige Saucen und luftige Soufflés
entstehen zu lassen, ohne die chemischen Hilfsmittel der berühmten Firma aus Bielefeld zu benutzen. Die
Garmethoden der Vor- und Vorvorgeneration haben Gemüse, Fisch und Fleisch häufig zu wertlosen und
geschmacklosen Speisen verkommen lassen. Dieser angelernte Geschmack hält sich in unserer
Gesellschaft trotz aller Aufklärung hartnäckig.
Dabei ist die Frage nach einer sinnvollen und gesunden Ernährung allgegenwärtig.
Wichtigste Voraussetzung für eine gute Küche ist der Einkauf von wertvollen Lebensmitteln. Das ist
leichter gesagt als getan. Ökologischen Landbau zu unterstützen, natürliche Lebensmittel den industriell
hergestellten vorzuziehen, Frische zu gewährleisten, ist dabei selbstverständlich. Um Mißverständnissen
vorzubeugen, dieses Buch will nicht in die Öko-Ecke gedrängt werden! Auch ein Supermarkt kann hin
und wieder diesen Forderungen entsprechen. Trotzdem ist der Einkauf bei vertrauenswürdigen Händlern
wichtig. Das gilt für alle Lebensmittel.
Im zweiten Schritt folgt das angemessene Behandeln der Lebensmittel, um sie in ihrem natürlichen
Geschmack zu unterstützen und ihre Werte zu nutzen und zu schonen bzw. erhalten. Hierfür will dieses
Buch eine Hilfe sein.
Daher werden in den meisten Rezepten genaue Zeit- und Temperaturangaben vorgeschlagen, die in
anderen Büchern so selten zu finden sind.
Die hohe Kochkunst, wie sie derzeit von den Meisterköchen beherrscht wird, kann auch im privaten
Haushalt erreicht werden - natürlich nur in gewissen Grenzen. Auch hier will dieses Buch genügend
Informationen vermitteln, gewisse schwierige Küchentechniken zu erklären und Mut zum Nachmachen
geben.
Auch wenn der hohe industrielle Einfluß zwar einige Zeitersparnis mit sich bringt, verfechte ich das
traditionelle Herstellen von Lebensmitteln wie Fonds, Pasteten, Cremes und Aufstrichen, Nudeln,
Räucherwaren, Milchprodukten und Brot.
Kochkunst ist natürlich auch den zeitlichen Strömungen unterworfen. Seit Bocuse wird vor allem die
Frische der Lebensmittel (marktfrisch) propagiert. Seine Küche strotzt trotz gewisser Leichtigkeit vor
Butter und Sahne. Trotzdem bleiben seine Bücher als Grundlage aller traditionellen Küchentechniken
Standardwerke. Heute ist die Küche internationaler und leichter geworden, die Grenzen zwischen
französischer, italienischer und asiatischer Küche verschwimmen immer mehr. Es ergibt sich aber daraus
die Möglichkeit einer relativ freien und kreativen Küche, die alle Kombinationen ermöglicht und zu neuen
Geschmackserlebnissen führt. Daß hier das solide Beherrschen aller Handwerkstechniken nötig ist,
versteht sich von selbst. Mein Buch möchte neben den Rezepten genau in diesem schöpferischen Prozeß
Küchentechnik und Phantasie vermitteln.
Leichtigkeit wird auch heute noch nicht fettfrei erzeugt, Butter und Sahne bleiben wichtige Hilfsmittel.
Sahne kann geschickt durch Joghurt, Butter durch Öl ersetzt werden. Fett bleibt aber wichtigster
Geschmacksträger, ohne Fett würde vieles sehr fade schmecken. In den letzten Jahren hat sich wieder eine
altbewährte Technik durchgesetzt, die eine unglaubliche Geschmacksdichte produziert: das Konzentrieren
(Einkochen) von Garflüssigkeiten, die sog. Fonds. Da wird ein Liter Kalbsfond auf ein paar Tropfen
eingekocht, aus denen die besten Saucen oder Glaces hergestellt werden können. Eine weitere wichtige
Technik für den leichten Geschmack ist das luftige Aufschlagen von Pürees und Saucen. Dabei wird der
Fettanteil durch die Luftblasen gering gehalten, der Grundstoff (Fond) muß dann aber auch intensiv sein.
Die neuesten Entdeckungen machen die europäischen Köche bei den Asiaten. Hier liegt wahrscheinlich
das größte Potential der aktuellen Küchentrends. Hierzu gibt es in diesem Buch noch keine Hinweise.
Trotz aller Vielfalt und Genauigkeit bedarf der Gebrauch dieses Kochbuchs einiger Erfahrung. Ein gutes
Grund- oder Schulkochbuch ist weiterhin nötig. Wer in der Ideenvielfalt der Kochkunst auf dem neuesten
Stand bleiben will, sollte sich eine der Kochzeitschriften leisten (z. B. „essen & trinken“). Die
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Allgemeiner Teil
Rezeptsammlung dient eher einer systematischen Auflistung aller möglichen Garmethoden. Dabei stehen
selbstverständliche wie außergewöhnliche Zubereitungen nebeneinander. Darüber hinaus wird versucht,
Vielfältigkeit zu gewährleisten und Alternativen aufzuzeigen. Neben den hohen küchentechnischen
Ansprüchen sind fast alle Gerichte letztendlich einfach. Sie entsprechen so aber einer zeitgemäßen und
perfekten Zubereitung.
Trotz aller Genauigkeit stammen diese Kocherfahrungen nur von einem Hobbykoch, der mit viel
Vergnügen, Wagemut und Liebe alles mögliche ausprobiert, erlernt und erfahren hat. Es wäre jedoch
schade, alle diese Erfahrungen für sich zu behalten. Von den ambitionierten Hobbyköchinnen und köchen, die dieses Buch lesen und danach kochen, wünsche ich mir - soweit möglich - Rückmeldung über
ihre Erfahrungen mit diesem Kochbuch.
So sei auch denen - allen voran meiner Frau - gedankt, die regen Anteil am Entstehen dieses Buches
gehabt haben, für die Korrektur Gerda Helmkamp, Ursula Rappel und Wilfried Hacker, für das
Nachkochen Harald Rehnert.
Rainer Kobin, September 1999
Die Rezepte sind in der Regel für vier Personen berechnet. Bei mehrgängigen Menüs ist es ratsam, die
Mengenangaben entsprechend anzupassen.
Alle Flüssigkeitsangaben sind in Milliliter (ml) angegeben: 1 Liter entspricht 1000 ml.
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Allgemeiner Teil
Allgemeiner Teil
G RUNDBEGRIFFE & - TECHNIKEN
Ablöschen (Deglacieren): Bratensatz mit aromatischen Flüssigkeiten lösen und wieder einkochen, um
Röst- und Geschmacksstoffe für eine Sauce zu gewinnen. Diesen Vorgang sollte man mehrmals
wiederholen, um immer mehr Röst- und Karamelstoffe zu erhalten.
Aufmontieren: Binden von Suppen, Saucen oder Fonds mit eiskalter Butter. Dabei muß man kräftig mit
dem Schneebesen oder Mixer schlagen. Die Flüssigkeit nicht mehr erhitzen, weil sie sonst auseinanderfällt.
Blanquette: Ein Gericht, das aus weißer Sauce und hellem Fleisch besteht.
Blanchieren: Kurzes Garen von Gemüse in Salzwasser mit anschließendem Abschrecken in Eiswasser.
Für das Blanchieren braucht man einen großen Topf mit reichlich Wasser, so daß die Wassertemperatur
nicht unter den Siedepunkt gerät. Notfalls nur kleine Mengen blanchieren. Ideale Methode für
empfindliches und farbenreiches Gemüse bei gleichzeitigem Erhalt der Vitamine.
Braten in der Pfanne: Garen in heißem Fett bei etwa 180° (bei höchster Einstellung oder etwas weniger),
außen entstehen Röststoffe, innen bleibt es saftig. Als Fett ist Öl am besten geeignet, vor allem Olivenöl auch das kaltgepreßte - oder Erdnußöl. Butter entwickelt durch die eigenen Eiweißstoffe einen guten
Geschmack, sie darf jedoch nicht zu hoch erhitzt werden. Daher ist Butterschmalz zum Braten ideal. Beim
Braten muß sich an der äußeren Schicht sofort ein festes Eiweißgitter bilden, und es darf sich nie
irgendwelche Flüssigkeit auf dem Pfannenboden bilden. Deshalb nicht zu viel Fleisch auf einmal in die
Pfanne geben, weil sich sonst der Boden zu schnell abkühlt und somit nicht die richtige Temperatur
gehalten wird. Schonendes Braten bei 120° - 150° (mittlere bis etwas höhere Einstellung) bei
Geflügelbrust, Spiegeleiern oder Bratwürsten. Zarte Stücke wie Fisch-, Kalbsfilet oder Zucchinischeiben
vorher in Mehl wenden. So entsteht schneller eine Braunfärbung, und das Bratgut wird geschützt und löst
sich schneller vom Pfannenboden. Nach dem Braten die Fleischstücke immer ruhen lassen, damit sich die
Säfte wieder verteilen. Geeignet für portionierte Fleischstücke, Gemüse und Pilze.
Braten im Backofen: Garen in heißer Luft bei etwa 220° auf dem Rost oder im geschlossenen Bräter. Es
gibt mehrere Möglichkeiten: Auf dem Rost entweder heiß anbraten und bei 120° - 160° weitergaren oder
durchgängig bei 200° - 220° braten. Bei Umluft 20° - 30° weniger rechnen. Im geschlossenen Topf das
Fleisch erst heiß anbraten und dann die Temperatur auf 200 - 220° reduzieren; zum Schluß das Fleisch bei
240° für 10 Minuten offen bräunen oder übergrillen. Die Röststoffe lösen, um daraus eine Sauce oder
einen Fond herzustellen. Geeignet für große Braten wie Keulen, Rücken, Rollbraten und Geflügel.
Bridieren: Binden von Geflügel oder gerolltem Fleisch, um die Form zu erhalten. Wichtig auch für
Braten, um den Saft im Fleisch zu halten.
Coulis: Konzentrierter Saft oder Püree aus Fleisch, Fisch oder Gemüse als Grundlage für Saucen.
Court-bouillon: Garbrühe für Fische und Schalentiere. Sie besteht aus 2/3 Wasser und 1/3 Essig (oder
1:1 Wasser/Wein), aromatisiert mit Wurzelgemüse, Zwiebeln, Lorbeer, Pfefferkörnern und Salz. Man
kann sie gut mehrfach benutzen, wenn man sie mehrfach einfriert. Nach 3 - 4 mal wird sie aber etwas
bitter.
Dämpfen: Garen in Wasserdampf im Siebeinsatz mit geschlossenem Topf, Temperatur um 100°.
Eigengeschmack und Nährstoffe bleiben weitgehend erhalten. Geeignet für Gemüse und Fisch.
Dünsten: Garen in wenig Flüssigkeit oder im eigenen Saft mit sehr wenig Fett bei niedriger Wärmezufuhr
unter 100°. Sehr schonende Garmethode für Fisch, Gemüse oder Obst.
Duxelles: Farce aus gedünsteten, gehackten Champignons mit Schalotten, Speck, evtl. Kräutern, Wein,
Zitronensaft und Tomatenmark.
Emincé: Gericht mit hauchdünnen Fleischscheiben
Farce: Gehackte Füllmassen aus Fleisch, Fisch oder Gemüse, die durch Eier oder Eiweißstoffe gebunden
werden.
Flambieren: Aromatisierendes und optisch wirksames Verbrennen von Alkoholika auf Speisen. Technik:
Hochprozentigen Alkohol (ab 40%) leicht anwärmen oder über die heiße Speise gießen und sofort
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Allgemeiner Teil
anzünden. Je nach Wunsch den gesamten Alkohol verbrennen lassen oder vorher durch Abdecken
löschen. Achtung: Brandgefahr unter der Abzugshaube! Geeignet für Desserts, Saucen, Geflügelleber und
Steaks.
Fond: Konzentrierte, salzarme und klare Brühe.
Frikassee: Gericht aus hellem Fleisch, das mit getrennt hergestellter Sahnesauce zubereitet wird.
Garziehen: Garen in viel Flüssigkeit unterhalb des Siedepunktes bei 70° - 90°. Sehr schonend für alle
Lebensmittel, die eine lockere Zellstruktur haben oder deren Form beim „Kochen“ erhalten bleiben muß.
Nähr- und Geschmacksstoffe gehen teilweise in die Garflüssigkeit. Geeignet für Fisch, Klöße, Eier.
Glacieren (Glasieren): Überziehen von Fleisch oder Gemüse mit glänzender, karamelisierter und
reduzierter Flüssigkeit.
Grillen: Garen durch heiße Strahlungswärme mit glühender Holzkohle oder mit rotleuchtenden
Grillstäben. Das Grillgut immer mit Öl bestreichen. Flammen und übermäßige Hitze vermeiden. Evtl.
verbrannte Stellen abschneiden. Die Entfernung von der Glut je nach Dicke des Grillguts bemessen.
Julienne: In feine Streifen geschnittenes Gemüse, das nur kurz gedünstet werden muß.
Karamelisieren: Durch Einkochen von zuckerhaltigen Flüssigkeiten und Stoffen (Zucker, Saft, Likör,
brauner Fond u.a.) wird Gemüse mit einer glänzenden Schicht überzogen.
Klären: Beseitigen von Trübstoffen in Fonds mit Eiweiß oder magerem gehacktem Fleisch (siehe
„Fonds“).
Kochen: Garen von Lebensmitteln in viel Wasser oder anderen Flüssigkeiten bei 100°. Alles, was
ausgelaugt werden soll, muß kalt aufgesetzt werden, alles, was Wert und Geschmack behalten soll, muß in
die kochende Flüssigkeit gelegt werden.
Konzentrate: Selbst hergestellte Konzentrate dienen als Würzmittel, ohne ein Gericht zu verwässern.
Vorschläge: Portwein, Sherry, Wein, Fond oder Sahne bis weit über die Hälfte einkochen (reduzieren).
Legieren: Saucen oder Suppen mit Eigelb binden. Die Flüssigkeit etwas abkühlen lassen, verrührtes
Eigelb mit dem Schneebesen einrühren; etwas erhitzen, bis die Flüssigkeit bindet. Dabei weiterschlagen.
Marinieren: Haltbarmachen und Aromatisieren von Lebensmitteln durch Salz, Essig, Öl, Gewürze und
Kräuter.
Mirepoix: Kleingeschnittenes Wurzelgemüse mit Speck anrösten. Als Würze für Saucen.
Nappieren: Eine Speise mit einer dickflüssigen Sauce überziehen.
Noilly Prat: Französischer trockener Wermut, der besonders gut für Fischgerichte geeignet ist. Als Ersatz
Martini.
Parieren: Das Zurechtschneiden, Säubern und Entsehnen von Fleisch.
Passieren: Das Durchseihen von Brühen o.ä. durch ein feines Sieb oder ein Tuch, um Trübstoffe und
feste Bestandteile zu entfernen. Auch Cremes oder Farcen werden passiert. Sie müssen allerdings durch
ein feinmaschiges Sieb getrieben werden. Dabei immer nur kleine Mengen mit Hilfe eines flexiblen
Spachtels durch das Sieb streichen.
Pochieren: Siehe unter „Garziehen“.
Poëlieren: In einer Pfanne anbraten und weiterdünsten.
Pökeln: Einlegen von Fleisch in Salz, etwas Salpeter und Gewürzen. Im Privathaushalt kann man auf das
krebserregende Salpeter verzichten. Es dient der besseren Haltbarkeit und färbt das Fleisch rot ein.
Naßverfahren: 10%ige Salzlösung (1 Liter Wasser mit etwa 100 g Pökelsalz) mit Gewürzen aufkochen
und abgekühlt über das Fleisch gießen. Je nach Dicke 2 - 8 Tage kühl pökeln lassen. Anschließendes
Wässern nimmt die Salzschärfe. Trockenverfahren: Fleisch mit Pökelsalz einreiben und in eine saubere
und trockene Schale legen. Nach einem Tag bildet sich Pökelflüssigkeit, in der das Fleisch täglich
gewendet werden muß. Unbedingt wässern.
Pürieren: Feines Zerkleinern von Obst, Gemüse oder Fleisch mit Hilfe von Geräten (Mixer, Mixstab,
Moulinette oder Passiersieb).
Reduzieren: Einkochen von Gar- und anderen Aromaflüssigkeiten (Fonds, Wein) auf ein Minimum,
damit konzentrierter Geschmack und dickflüssige Konsistenz entstehen.
Roux: Mehlschwitze mit gleichen Anteilen von Mehl und Butter. Für „Weiße Sauce“, „Velouté“ oder zum
Binden aller trüben Saucen oder Brühen. Heute etwas aus der Mode gekommen, da der Geschmack
schnell zu pampig oder mehlig wird. Daher lange kochen und den Mehlkörper durch Konvektionsstrom
beseitigen.
Sautieren: Siehe unter „Braten in der Pfanne“.
Schmoren: Scharfes Anbraten in heißem Fett und Weitergaren in wenig Flüssigkeit (eigener Saft oder
Zusatz) im geschlossenen Topf. Durch die Röststoffe entstehen gute Soßen oder Fonds. Daher die
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Allgemeiner Teil
zugesetzte Flüssigkeit mehrmals einkochen lassen! Nicht zuviel Flüssigkeit hinzufügen, sonst wird das
Gargut nur gekocht. Große Mengen können auch im Backofen geschmort werden. Geeignet für Fleisch
mit langer Garzeit.
Suprême: Das beste Stück eines Tieres (Geflügelbrust, Filet).
Tranchieren: Das Zerlegen und Aufschneiden von Braten und Geflügel.
Wasserbad: Kontrolliertes Wärmen über Kontaktwärme. Metallschüssel in einen passenden Topf mit
heißem Wasser stellen. Das Wasser darf nicht kochen. Da sich die Masse vom Schüsselrand her erhitzt, ist
es unbedingt nötig, sieimmer wieder vom Rand her zu rühren oder zu schlagen. Deshalb ist ein
elektrischer Quirl ungeeignet. Mit dem Aufschlagen wird gleichzeitig Luft in die Masse eingearbeitet. Für
Sabayons, Schokolade, Sauce Hollandaise.
Wässern: Methode, um Blutreste, Schadstoffe oder überschüssiges Salz abzuschwämmen (Bries, Nieren,
Fettleber, eigene Pökelwaren, Sardellen, Sauerkraut).
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K ÜCHENTECHNISCHE W EISHEITEN
Obst, Gemüse, Pilze und Kräuter
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Filetieren von Mangos: Zunächst die ganze Frucht schälen, dann mit einem scharfen Messer
jeweils zum Stein hin einzelne Spalten herausschneiden.
Filetieren von Orangen und Pampelmusen: Die Schale mit einem geraden scharfen Messer so dick
abschneiden, daß gleichzeitig die Außenhaut der Obstspalten entfernt wird. Dann nimmt man die
ganze Frucht in die Hand und schneidet über einer Schüssel die Filets an den Scheidewänden heraus.
Der Rest kann ausgedrückt und als Saft weiterverarbeitet werden.
Aufschneiden einer Ananas: Zunächst Deckel und Boden abschneiden und die ganze Frucht auf die
eine Schnittfläche stellen, dann die Schale mit einem Messer senkrecht herunterschneiden. Die Ananas
senkrecht vierteln und mit einem Schnitt den Kern entfernen. Ananasstücke nach Wunsch schneiden.
Gemüse muß immer sehr schonend behandelt werden, um alle wertvollen Stoffe zu erhalten. Schon
beim Lagern Wärme, vor allem Licht und lange Lagerzeiten vermeiden.
Beim Putzen von Gemüse ist langes Waschen und das Waschen von schon zerkleinertem Gemüse zu
vermeiden.
Für Salate sollte bei Tomaten und Gurken das saftige Innenleben samt der Kerne entfernt werden.
Das sonst empfohlene vorherige Salzen läßt das Gemüse durch Wasserbildung zu weich oder mürbe
werden. Außerdem wird die Salatsauce zu wäßrig.
Gemüse für das Kochen nicht zu früh vorbereiten, sonst gehen die Vitalstoffe verloren.
Gemüse so kurz wie möglich garen, entweder in viel Wasser, damit die Kochtemperatur nicht absinkt
(diese Methode ist aber nicht gerade energiesparend), oder nur in Dampf, allerdings anschließend im
Topf mit Salz und Pfeffer, etwas Butter, Speck oder Öl wenden, oder im geschlossenen Topf mit sehr
wenig Flüssigkeit (Wasser, Wein, Saft usw.) und etwas Öl oder Butter.
Blanchiertes Gemüse (1 - 2 Minuten in reichlich kochendem Salzwasser) erhält nicht nur die Farbe
und Festigkeit, sondern auch die Vitamine besser. Nach dem der kurzen Kochzeit das Gemüse sofort
in sehr kaltem Wasser (besser Eiswasser) abschrecken, damit der Garvorgang sofort unterbrochen
wird. Durch vorsichtiges Weitergaren bleiben die Qualitäten des Gemüses (Farbe, Festigkeit und
Frische) erhalten!
Viele Gemüsesorten eignen sich dazu, sie zum Glasieren (Glacieren). Dabei wird aus Butter und
Zucker (oder Honig, Likör, Saft) ein heller Karamel gekocht, in dem das Gemüse gewendet wird. Man
kann auch rohes oder blanchiertes Gemüse in der Butter-Zucker-Mischung langsam karamelisieren
lassen und dabei gleichzeitig garen (Möhren, Teltower Rübchen, Kohlrabi, grüne Bohnen,Porree,
kleine ganze Zwiebeln, Rotkohlstreifen).
Der hochgelobte Dampfdrucktopf ist für Gemüse nicht so gut geeignet. Es geht zwar schnell, aber
die Temperaturen liegen bei etwa 115° - 120°, die Vitalstoffe werden zerstört.
Spargel (siehe auch unter „Spargel“) bleibt besonders aromatisch, wenn er nur 7 - 8 Minuten (weiß)
oder 5 Minuten (grün) gekocht wird.
Die Natur- und Vollwertkost verlangt häufig, das Gemüse roh, am besten unzerkleinert zu
verzehren. Manche dieser Lebensmittel sind jedoch nicht dazu geeignet, weil sie Giftstoffe enthalten
oder der Körper Abwehrmechanismen entwickelt: Kartoffeln, grüne Bohnen, Hülsenfrüchte,
Getreide usw.
Frische Bohnen mindestens 10 Minuten kochen, grüne Stellen bei Kartoffeln herausschneiden, um
die eigenen Gifte zu vernichten.
Möhren schmecken köstlich, wenn sie in Orangenlikör oder in Orangensaft mit Butter gekocht
werden.
(Wald-) Pilze nicht waschen, sondern nur mit einem Messer oder Pinsel putzen, da sie sonst noch
mehr Wasser aufnehmen. Sehr saubere Waldpilze beim Händler können einen hohen Wasserpreis
bedeuten.
Neben der sonst üblichen Garmethode von (Wald-) Pilzen - Braten in Butter und Öl - diese zuerst
salzen und ihnen dann in einer trockenen, aber heißen Pfanne mit aufgelegtem Deckel den Saft
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Allgemeiner Teil
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entziehen. Den Saft in einen anderen Topf umgießen und einkochen, die Pilze je nach Rezept
weiterbehandeln. Zum Schluß den eingedickten Sud dazugeben.
Champignons in Portwein: Champignons in Butter anschwitzen, mit Port ablöschen, stark
einkochen, etwas Sahne zufügen, Salz und Pfeffer.
Knoblauch immer nur frisch verwenden, da er bei allen Brat- und Kochvorgängen seine gesunden
Wirkstoffe verliert. In Frankreich wird der Knoblauch mit grobem Salz zerdrückt. Geschnittener
Knoblauch hat weniger Wirkung. Erstaunlich geschmacksintensiv ist das Ausreiben der Salatschüssel
mit einer Zehe.
Getrocknete Kräuter reichern sehr viele Bakterien an. Sie sollten daher immer nur heiß verarbeitet
werden.
Typische Kräutermischungen:
- Bouquet garni: Petersilie (oder Kerbel), Thymian, Lorbeer
- Fines Herbes: Petersilie (Kerbel), Schnittlauch, Estragon
- Herbes de Provence: Rosmarin, Bohnenkraut, Thymian, Fenchel
Frische Gartenkräuter lassen sich trocknen oder sehr einfach in Öl einlegen:
Entweder sehr fein hacken, mit reichlich Salz vermischen und mit Öl übergießen, bis die Kräuter
luftdicht abgeschlossen sind; sehr hohe Würzkraft, oder ganze Kräuterblätter (z. B. Basilikum)
gründlich waschen und trocknen; die Blätter in einem Schraubglas mit groben Salz bestreuen und mit
Öl übergießen. Das aromatisierte Öl kann später für Salatsaucen verwenden werden.
Curry bleibt weiterhin ein Geheimrezept. Diese Mischung kann gut eine schlechte Curry-Mischung
aus dem Gewürzregal ersetzen.
1 EL
Korianderkörner
1 TL Zimtpulver
1 EL
weiße Pfefferkörner
1 TL Ingwerpulver
2 TL
Kardamonkörner
1 TL Piment
1 TL
Nelken
etwas Muskatnuß
1 TL
Macis
Cayennepfeffer
Fisch
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Fischfleisch ist sehr empfindlich gegen Hitze. Es trocknet sehr schnell aus oder wird faserig oder
fest. Neben den in den Rezepten angegebenen Methoden sollten die hier genannten Überlegungen
berücksichtigt werden. Je nach Methode (mit viel oder wenig Hitze) sollte die Innentemperatur 65°
nicht überschreiten. Leider lassen sich nicht einfach Zeitangaben vermitteln, Erfahrungen mit der
Konsistenz der Faserstruktur muß jeder selbst sammeln. Mit einer vorsichtigen Druckprobe mit
einem Löffelrücken kann der Gargrad erahnt werden: Das Fleisch muß beim Andrücken an der
dicksten Stelle elastisch nachgeben, die einzelnen Lamellen sollten noch fest verbunden sein.
Alle Kochfischgerichte immer bei 80° garen.
Fisch (ein ganzer oder als Filet) kann sehr heiß gebraten (vorher in Mehl wenden) oder gegrillt (mit
Öl bestreichen) werden, dann dafür aber nur kurz. Besonders saftig bleibt der Fisch, wenn er in
Dampf oder im Sud (Court-bouillon) bei 75° - 80° gargezogen wird (Thermometer nötig).
Man kann Fische auch im Backofen bei 60° (!) garen. Das Eiweiß wandelt sich dabei aber noch nicht
um (das geschieht erst bei etwa 68°). Diese Methode funktioniert am besten mit Filet (ohne Haut):
Nicht würzen, mit etwas Öl einreiben, auf einem Teller oder in einer Schale zugedeckt garen, die
Temperatur muß gleichbleiben (also selbst den Ofen an- und ausschalten). Lachsfilets brauchen etwa
30 - 45 Minuten. Serviert werden muß allerdings auf vorgewärmten Tellern mit einer heißen Sauce
(z.B. Fischfond, süße Sahne, Julienne-Gemüse, etwas Pernod).
Ganze Fische sind gar, wenn man die Rückenflosse herausziehen kann.
Aus frischen Fischresten (Fleisch, Gräten und Kopf; keine Haut und Kiemen) kann man mit Wasser,
Wein und/oder Essig, Suppengrün, Salz, Gewürzkörnern und Kräutern schnell einen Fischfond
herstellen: Alles langsam aufkochen lassen, bei niedriger Temperatur bis höchstens 20 Minuten weiter
ziehenlassen. Nicht kochen, sonst lösen sich zu viele Bitterstoffe. Evtl. zu Anfang den Schaum
entfernen. Alles durch ein Sieb geben und den Fond weiterverarbeiten oder einfrieren (für Saucen,
Fischsülzen, Fischterrinen). Man kann zu Anfang auch die Gräten in etwas Butter anschwitzen und
mit Wein und Noilly Prat ablöschen, sonst wie oben.
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Sehr frischer Fisch muß nicht vor dem Garen mit Zitronensaft beträufelt werden. Die richtige
Konsistenz bleibt auch so erhalten. Früher hat man eher wegen des Fischgeruchs Zitronensaft
genommen. Wenn es denn soweit ist, sollte man auf den Fisch lieber verzichten. Die Säure allerdings
führt beim Garen zu einer festeren Struktur des eiweißhaltigen Fisches. Das gilt auch für das Eiweiß
in Fleisch und Eiern.
Welche Fische gelten als wertvoll? Wildlachs, Saibling, Waller/Wels, Zander, Hecht, Forelle, Aal,
Karpfen; Seezunge, Steinbutt, Dorade royale, Petermännchen, Rochen.
Woran erkennt man frischen Fisch? Klare Augen, rote unverschmierte Kiemen, feste
Fleischstruktur (beim Eindrücken mit dem Finger darf keine Delle bleiben), starre Hauptgräte,
glänzender Schleim auf der Haut, frischer Geruch nach reinem Wasser.
Vorbereiten der rohen Fische: Die Fische immer gründlich waschen, alle Blutreste mit dem
Daumen oder mit einem Messer herauskratzen. Die Kiemen sollten immer herausgeschnitten werden,
das geht am besten mit einer Küchenschere. Vor allem bei Fischen mit sehr scharfen oder spitzen
Flossen sollten diese ebenfalls mit der Schere kurzgeschnitten werden, sonst besteht
Verletzungsgefahr! Wenn nicht schon vom Fischhändler erledigt, müssen die meisten Meeresfische
noch geschuppt werden. Das gibt leider sehr viel Dreck, und die Kiemen finden sich noch tagelang in
der Küche an. Deswegen schuppe ich die Fische im Spülbecken unter Wasser. Das geht mit einem
kleinen Küchenmesser ganz gut, besser sind jedoch Schuppenbürsten. Das Filetieren wird weiter
unten beschrieben. Erst kurz vor der Zubereitung die Fische innen und außen mit Salz bestreuen.
Süßwasserfische mit Schleimschicht (Forelle, Aal, Hecht, Karpfen, Schleie) werden beim Kochen
„blau“ gefärbt. Daher sollten die Fische erst kurz vor der Zubereitung getötet werden und auf nasser
Fläche ausgenommen werden, damit der Schleim nicht verletzt wird. Sonst funktioniert es nicht! Nur
innen waschen! Häufig wird angegeben, daß nur in essighaltigem Sud die Fische blau werden. Das
stimmt so nicht, denn sie werden, solange der Schleim noch unverletzt ist, immer blau. Wein ist
geschmacklich besser als der zu aufdringliche Essig. Nach dem Garen allerdings den Fisch immer mit
flüssiger Butter übergießen, damit sich die Farbe nicht schwarzblau färbt.
Damit Fisch schonend gebraten werden kann und nicht in der Pfanne festklebt, sollte er in Mehl
gewendet und in einer guten Eisenpfanne oder in einer beschichteten Pfanne wegen der ungleichen
Form der Fische in nicht zu wenig Fett (Butter, Butterschmalz oder Öl) gebraten werden.
Das Zerlegen ganzer Fische (Filetieren) wird für Rundfische unter „Marinierter Fisch“ (siehe dort)
erklärt. Die ausgelösten Fischseiten auf ein Brett legen und mit einem großen Küchenmesser von
hinten nach vorne das gesamte Filet von der Haut lösen. Bei Plattfischen (Seezunge usw.) wird erst
die Haut auf beiden Seiten von hinten nach vorne mit viel Kraft abgezogen, dann werden die Filets
auf beiden Seiten jeweils oben und unten von der Mitte her von den Gräten mit einem scharfen
Messer gelöst.
Ganze gegarte Fische sind eigentlich ganz einfach zu zerlegen: Zunächst werden alle Flossen
herausgezogen, dann am Rücken die Haut vorsichtig von vorne nach hinten aufgeschnitten, das
Oberfilet wird von dem unteren Filet getrennt (das obere Filet ist schmaler, aber dicker), beide werden
von den Gräten abgehoben. Bei großen Fischen (z. B. Lachs) zum Servieren zwei große Messer (oder
Tortenheber aus Edelstahl) benutzen. Die Mittelgräte liegt somit frei und kann entfernt werden: Bei
Forellen und anderen Rundfischen vom Schwanzende her, dabei etwas in Richtung Bauch
herunterziehen, damit auch die meisten der kleinen Zwischengräten mitgenommen werden. Bei
Mittelmeerfischen (Doraden u. ä.) ist es besser, die Mittelgräte vom Kopf aus herauszuheben. Die
untere Filetseite ist so sofort zu essen. Soll die Haut nicht mitgegessen werden (weil zu fest, zu fett
oder aus geschmacklichen Gründen), wird sie mit Messer und Gabel vor dem Teilen der Ober- und
Unterfilets abgehoben, bei der anderen Filetseite werden die Filets von der Haut weggeschoben, so
daß die Haut vom Teller genommen werden kann.
Ob die Haut gegessen werden kann, hängt vom eigenen Geschmack oder von der Festigkeit der Haut
ab. Feste Regeln gibt es heute nicht mehr!
Beim Vorbereiten von Schalentieren (Garnelen, Shrimps, Gambas, Hummer) sollte der Darm
entfernt werden. Das geht nur, wenn vorher die Schalen entfernt werden. Mit einem scharfen Messer
wird das Fleisch am Rücken entlang eingeschnitten, um so den mehr oder weniger dunklen Darm zu
entfernen. Manchmal reicht auch schon ein kleiner Schnitt in den Rücken, um vorsichtig den Darm
herauszuziehen, ohne daß er abreißt. Dann sind die Schalentiere wirklich frisch.
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Die Schalentiere reagieren leider sehr schnell auf Hitze: Ihr Fleisch wird sehr schnell fest und
trocken. Dabei ist gerade der Grillgeschmack besonders beliebt. Deshalb unbedingt nur sehr kurze
Grill- und Bratzeiten einhalten und kurz die Hitze verteilen lassen oder bei 80° vorsichtig im Sud
garziehen lassen.
Größere Schalentiere wie King Prawns gelingen besonders gut, wenn sie nach dem Entfernen der
Schale (die Schwanzflosse am hinteren Ende belassen) der Länge nach bis zur Schwanzflosse geteilt
werden (Schmetterlingsform), weil sie dann nur kurze Bratzeiten benötigen (mittlere Hitze).
Aus den Schalen - noch roh oder schon gargezogen (also grau oder rot) - kann ein sehr intensiver
Fond hergestellt werden, der zum Aromatisieren für kalte oder warme Saucen genutzt werden kann.
Die Schalen werden mit etwas Öl heiß angebraten, mit Wein und/oder Fischfond abgelöscht und mit
Zwiebeln, Fenchelsamen, Salz und Pfeffer aromatisiert. Den Sud eine halbe Stunde köcheln lassen,
abseihen und mindestens auf die Hälfte einkochen.
Manchmal gibt es an oder in den Schalentieren eine orangefarbene, relativ feste Masse, das sog.
Corail, der Rogen dieser Tiere. Diese wertvolle Innerei unbedingt so servieren oder in der Sauce
verwerten. Das gleiche gilt für die Leber im Hummer, eine grünlich-graue und weiche Masse hinter
dem Kopf.
Frische lebende Hummer werden kopfüber in reichlich kochendes Salzwasser oder Court bouillon
geworfen und mit einem Holzlöffel unter Wasser gehalten. Andere Methoden sind in Deutschland
verboten! Übrigens werden auch Krebse so getötet. Garzeiten siehe unter „Hummer“.
Ein gegarter Hummer kann sofort warm oder - nachdem er in der Schale abgekühlt ist - kalt
gegessen werden. Besonders gut mit selbstgemachter Mayonnaise, die mit Knoblauch aromatisiert
wird. An das begehrte Hummerfleisch gelangt man, nachdem man den Hummer mit einem großen
Küchenmesser der Länge nach halbiert hat: Zunächst hinter dem Kopf einstechen und bis zum
Schwanzende schneiden, danach den Kopf teilen. Das helle Fleisch lösen und zum Servieren in die
Schalen zurücklegen. Das Corail und die Leber mit einem Löffel herausheben und weiterverarbeiten.
Alle anderen Innereien aus dem Kopfteil wegwerfen. Die Schalen mit Öl einreiben und zum
Garnieren benutzen (z. B. als Schale für die Mayonnaise).
Fleisch
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Frisches Fleisch kann sehr unterschiedliche Qualität haben, und daß man heute nicht nur im
Supermarkt, sondern auch beim Fleischer oft nicht richtig gereiftes oder gelagertes Fleisch bekommt,
ist an sich empörend. Wer einen guten Fleischer kennt, sollte ihm auch treu bleiben. Was sollte man
wissen? Was bedeutet Frische und was ist damit verbunden? Neben der angemessenen Fütterung und
der artgerechten Tierhaltung hängt die Qualität vom Reifegrad des Fleisches ab. Schlachtwarmes
Fleisch ist wegen der Emulsionsfähigkeit mit Wasser besonders für Wurstherstellung geeignet. Nach
einigen Stunden aber tritt die Totenstarre ein und erst nach zwei bis drei Tagen löst sie sich wieder.
Während dieser Zeit ist eine rapide Veränderung des pH-Wertes zu messen. Der zunächst hohe
Säuregehalt wird in der Starre abgebaut. Erst langsam baut sich der Säuregehalt durch Enzymtätigkeit
im Fleisch wieder auf. Damit schützt sich das Fleisch selbst gegen Fäulnisbakterien. Beim Sauerbraten
wird dieses Verfahren unterstützt. Damit wird aber auch klar, daß gegartes oder aufgetautes Fleisch
nicht mehr lange haltbar ist, weil die Enzyme vernichtet sind.
Kalb- und Schweinefleisch kommt nach dem Schlachten immer schnell in den Verkauf, weil es
frisch verarbeitet werden muß. Trotzdem sollte es nicht wäßrig oder gar blaß aussehen. Rindfleisch
sollte eine lebhaft rote Farbe haben, weder grau noch unregelmäßig in der Farbstruktur sein. Schmorund Kochfleisch ist zwar frisch, sollte aber ebenfalls trocken sein. Rindfleisch zum Kurzbraten muß
länger abhängen, um durch die Enzymtätigkeit den eigenen Säuregrad zu erhöhen und dadurch das
Kollagen der Muskelfasern aufzuweichen. Nur ein so gereiftes Steak spritzt und schrumpft nicht in
der Pfanne. Geflügelfleisch sollte immer frisch sein, es darf nicht riechen, und die Haut soll
unverletzt sein. Innereien sollten immer frisch sein und eine feste Struktur haben.
Für Zuhause gibt es Möglichkeiten, die Fleischqualität noch zu verbessern. Ganze oder größere
Muskelstränge (z. B. Filet, Roastbeef) reibe ich mit Öl ein und lasse sie im sehr kalten Kühlschrank für
ein bis zwei Wochen unter täglichem Wenden nachreifen. Manchmal hat man Glück, noch
vakuumverschweißtes Fleisch zu bekommen, das so bis zu vier Wochen im Kühlschrank liegen kann.
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Allgemeiner Teil
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Mit schon gefrorenem Fleisch geht das nicht mehr, da die Enzyme zerstört sind. Dafür werden die
Fasern durch das Gefrieren teilweise aufgebrochen, so daß das Fleisch mürber wird, der Fleischsaft
läuft aber trotzdem heraus.
Fleisch sollte nie zu lange erhitzt werden (außer Schmorfleisch), Innentemperaturen
(Fleischthermometer) von 55° - 60° (bei Rinderfilet) oder 60° - 65° (bei Lamm und
Schweinefilet) sind ausreichend. Nur Schweinebraten (und teilweise Wildschwein) sollte eine
Temperatur von 75° - 80° haben. Die bedenklichen Trichine werden schon bei 60° zerstört. Das
Anraten, Wildfleisch immer ganz durchgebraten zu essen, ist geschmacklich unsinnig und
gesundheitlich nur teilweise richtig. Eine Innentemperatur von 60° - 70° (Reh- und Hirschkeule) ist
angemessen. Eingefrorenes Wild- und Rindfleisch (mindestens 48 Stunden) vernichtet alle
diesbezüglichen Krankheitserreger. Wer seine Fleischstücke „medium“ haben will, sollte etwa 5
Minuten dazurechnen.
Bei größeren Stücken (Keulen, Rücken, Roastbeef), die im Ofen gebraten werden, läßt sich die
Garzeit ungefähr berechnen. Der Braten muß gewogen werden. Man rechnet für je 500g Fleisch
etwa 10 - 12 Minuten einschließlich der Anbratzeit für die oben genannten Innentemperaturen. Um
das Fleisch „medium“ zu braten, sollten 15 Minuten nicht überschritten werden.
Bei Schmor- und Kochgerichten sollte die Temperatur im Topf nach dem Anbraten oder -kochen
unter dem Siedepunkt gehalten werden.
Gebratenes Fleisch immer erst ruhen lassen. Der Fleischsaft verteilt sich, und auf dem Teller gibt es
keine Blutreste mehr. Beim Braten passiert folgendes: Die Außenporen werden durch die Hitze sofort
geschlossen und trocknen dort das Fleisch langsam aus. Dafür wandert der Fleischsaft in das Innere,
womit sich der Druck im Fleisch erhöht. Wird nun Salz auf die Außenflächen gestreut (Salz zieht
Wasser an), kehrt der Fleischsaft als Druckausgleich wieder in die trockenen Randschichten zurück
und wird dabei etwas erwärmt. So bleibt Fleisch immer saftig. Mit den Bratenstücken im Ofen sollte
man ebenso verfahren.
Deshalb gilt weiterhin die Regel: Fleisch nie vor dem Braten salzen.
Beim Braten in der Pfanne braucht man hohe Temperaturen, deswegen ist Gas gut geeignet.
Elektroplatten benötigen Pfannen mit dickem Boden, denn wenn das Bratgut hineingelegt wird, kühlt
der Boden ab, und die Hitze reicht nicht mehr aus, um die Poren zu schließen. Die Folge ist, daß der
Fleischsaft sofort ausläuft, und das Fleisch eher kocht, als daß es gebraten wird.
Trotzdem sollte man zwischen dünnen Scheiben und sehr kurz gebratenen Stücken (z. B. Filet)
unterscheiden. Mageres Fleisch immer sehr heiß anbraten, Stücke mit Fettschicht (z. B. Entenbrust)
bei mittlerer Hitze braten. Fleisch mit durchwachsenem Fett braucht zunächst hohe Hitze, nach ein
bis zwei Minuten weniger. Dickere Stücke erst heiß, dann bei reduzierter Hitze weitergaren, evtl.
häufiger wenden.
Das Fleisch nie mit einer Fleischgabel anstechen, sonst läuft sofort der Saft aus.
Den Gargrad kann man feststellen, indem man mit einem Löffelrücken auf das Fleisch drückt: gibt es
zu sehr nach, ist es noch zu roh; gibt es nach, geht aber sofort in die ursprüngliche Form zurück, ist es
gerade richtig (rosa); gibt es nicht mehr nach, Pech gehabt.
Bratenstücke (Roastbeef, Kalbsfilet, Putenbrust, kein Schmorfleisch) kann man erst kurz heiß
anbraten, dann bei 90° - 100° im Backofen für etwa 1 - 2 Stunden weitergaren. Das Fleisch bleibt
besonders saftig, und man hat Zeit für die Gäste oder andere Küchenarbeiten.
Wenn man Gäste hat, ist ein Rücken (Lamm, Reh oder Hirsch) von etwa 800 - 900 g ein besonders
edles Stück. Sorgfältig die Oberhaut mit den darunter liegenden Sehnen entfernen, bis nur noch das
magere Fleisch zu sehen ist. Die beiden großen Filets an der Wirbelsäule und an den Seiten zu den
Rippen hin mit einem scharfen Messer etwa 1 cm ablösen, die echten kleinen Filets unter den Rippen
ebenfalls von den Sehnen befreien. Das ganze Stück mit Öl und etwas Wein einreiben (dazu paßt
auch zerstoßener Wacholder), kurz marinieren lassen. Unbedeckt in den heißen Ofen (230°) geben,
nach 10 Minuten auf 200° herunterschalten und höchstens noch 20 Minuten im Ofen lassen. Das
Fleisch sofort in Alufolie wickeln und mindestens 15 Minuten ruhen lassen, bis sich die Fleischsäfte
wieder verteilt haben. Das Fleisch ist dann rosa, aber nie blutig. Die Filets auslösen und längs (!) in
dünne Scheiben schneiden. Beilagen nach Belieben.
Ganze Keulen (Lamm, Reh oder Hirsch) reichen für sechs bis acht Personen. Damit das Fleisch
saftig bleibt und die sehr kräftigen Bewegungsmuskeln und -sehnen nicht zäh werden, sind einige
Vorarbeiten nötig. Wenn man eine ganze Keule hat, sollte der untere Teil des Unterschenkels
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Allgemeiner Teil
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abgesägt werden, denn hier befinden sich die meisten Sehnenansätze. Im Oberschenkel sollte der
Beckenknochen ebenfalls entfernt werden. Für den Unterschenkel gibt es für das Servieren silberne
Knochenhalter zum Festhalten beim Tranchieren der Keule. In Deutschland gibt es dieses Hilfsmittel
nicht, deshalb wird der Unterschenkelknochen meistens entfernt. Nun sollte man das Gelenk
zwischen Ober- und Unterschenkel etwas bewegen: gibt es leicht nach, sind die Sehnen schon
entspannt; wenn nicht, sollte man die Sehnen von der Innenseite der Keule mit einem kleinen
scharfen Messer im Gelenk zertrennen. Die Keule besteht aus verschiedenen Einzelmuskeln, die von
der Außenhaut zusammengehalten werden. Diese Haut darf nicht entfernt werden, sonst fällt die
Keule auseinander. Trotzdem ist es wichtig, die Außenhaut so zu präparieren, daß sie nicht
zusammenziehend auf das Muskelfleisch wirkt. Also: teilweise die Fettschicht abziehen oder
abschneiden und die Ränder der Außenschicht mehrfach einschneiden, ohne das Muskelfleisch zu
verletzen. Falls sich die Keule doch etwas deformieren sollte, kann man sie mit einem Bratfaden
wieder zurechtbinden. Das Fleisch kann mit Öl und/oder Weißwein mariniert werden. Gut ist
ebenfalls das Einmassieren von Öl und Kräutern. Eine große Keule gelingt am besten im Backofen,
offen gebraten. Soll der Ofen sauber bleiben, kann man auch einen großen Schmortopf (Gänsebräter)
verwenden. Den Ofen auf 230° vorheizen und die Keule in der Fettpfanne auf der ersten
Einschubhöhe für 10 Minuten anbraten, die Temperatur auf 180° herunterschalten und für je 500 g
Fleisch 9 - 11 Minuten Zeit rechnen. Diese Angabe gilt für Franzosen (!), wer es etwas mehr durch
haben will, kann auf 13 - 15 Minuten erhöhen, mehr sollten es aber nicht sein. Wenn ein
Fleischthermometer zur Verfügung steht, sollte besser die Innentemperatur gemessen werden, bei
Lamm reichen 60° - 65°, Wildfleisch sollte wegen eventueller Krankheitserreger höher erhitzt werden
(bis 70°), es wird dadurch leider nicht besser! Durchgebraten heißt nicht unbedingt, daß das Fleisch
fasrig werden muß: Wenn eine Innentemperatur von 80° für 10 Minuten gehalten wird, ist das Fleisch
noch etwas saftig und sterilisiert, d. h. keimfrei! Übrigens sind die meisten Krankheitserreger im
Fleisch (auch in Wildfleisch) nach 48 Stunden Gefrierzeit zerstört. Dann kann man sich auch
niedrigere Innentemperaturen leisten. Das Fleisch nach dem Bratvorgang unbedingt 15 - 30 Minuten
ruhen lassen. Zum Tranchieren die Keule am Knochen des Unterschenkels festhalten, dann einzelne
Scheiben vom Oberschenkel so abschneiden daß das Messer immer parallel zum Knochen bleibt. Erst
den dickeren Muskel, dann die dünnere Seite der Keule in Scheiben schneiden. Erst nach dem
Aufschneiden das Fleisch salzen!
Poularden gelingen im Ofen besser, wann man vorher das Geflügel am Rücken aufschneidet und
flach auseinanderbricht. Würzen wie gewohnt, einölen und mit der Haut nach oben in eine feuerfeste
Form legen. Bei 200° etwa 40 - 45 Minuten backen.
Bei Geflügel sind einige Vorarbeiten sehr wirksam. Die Bruststücke sind früher gar als die Keulen
(daher die vorher genannte Methode). Es lassen sich aber auch die Keulen präparieren, so daß sie
nicht so lange braten müssen: Zunächst alle Sehnen am unteren Ende des Unterschenkels lösen bzw.
durchtrennen. Zusätzlich kann man den Oberschenkel, der in einer „Pfanne“ am Rückgrat endet,
ausbrechen. Die Flügel kann man ebenfalls vom Zerren der Sehnen befreien, wenn man sie am Ende
im oberen Teil der Brust durchtrennt. Für das einfachere Tranchieren am Tisch kann man auch den
Gabelknochen vorher herauslösen.
Ballotines: Geflügelkeulen entbeinen und mit einer Farce füllen und zunähen oder zustecken. Der
Oberschenkelknochen sollte auf jeden Fall herausgelöst werden, der Unterschenkelknochen könnte
im Fleisch bleiben. Ich säge häufig den Unterschenkelknochen in der Mitte ab, so daß er nur noch am
unteren äußeren Ende vorhanden ist. Der ganze Schenkel läßt sich so mit dem Messer in Scheiben
schneiden. Der Gast wird zunächst getäuscht, dann aber überrascht.
Bei Enten und Gänsen wird das Garzeitverhältnis noch schwieriger, daher essen wir die Brust immer
als ersten Gang (z. B. zu Salat), während der Rest im Ofen weiter braten kann. Falls die Brust einmal
zu früh herausgelöst wurde, kann man sie umgekehrt liegend kurz fertig braten. Manchmal löse ich die
Entenbrust vor dem Braten aus; sie kann irgendwann später gegessen werden. Der Rest kommt in den
Backofen, und zwar mit der ausgelösten Brustseite nach unten. So gibt es mehr knusprige Haut.
In Berlin bekommt man aus dem Umland gutes Wildfleisch. Das Fleisch ist absolut mager! Die Tiere
sollten nicht älter als 2 Jahre sein. Wenn man Platz hat, kann man ein ganzes Tier mit der Decke (Fell)
für längere Zeit - bis zu 10 Tagen - aushängen lassen (an den Hinterbeinen aufhängen). Ich habe
schon einige Male auch ein frisches Reh sofort zerlegt und in Stücken eingefroren. Das Fleisch hat
eine sehr zarte Struktur und schmeckt immer noch intensiv genug nach Wild. Wildschweinfleisch
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sollte man bald verarbeiten. Viele haben Angst vor der Vorstellung, ein ganzes Tier
auseinandernehmen zu müssen. Dabei ist es ganz einfach: Man braucht Ruhe, Zeit und ein scharfes
Messer, praktisch ist auch ein Fleischerbeil und eine Geflügelschere. Es läuft auch kein Blut. Beispiel
Reh: Wenn nicht schon geschehen, muß das Fell abgezogen werden. Man fängt bei den Hinterläufen
an und „schlägt den Korpus bis zum Kopf aus der Decke“. Der Übergang zwischen dem
Muskelfleisch und der Decke ist ganz leicht mit einem Messer zu lösen. Ebenso einfach lassen sich die
vier Läufe auslösen: Man fährt mit dem Messer an den Muskelzwischensehnen entlang bis zum
Rückgrat. Mit etwas Kraft, Dreharbeit und Messerhilfe kann man die Oberschenkel auskugeln. Die
vorderen Blätter verleiten einen zu leicht, in das Rückenfleisch zu schneiden. Den wertvollen Rücken
hat man nun mit dem gesamten Gerippe vor sich liegen. Bis zum Rand des Rückens kann man die
Rippen durchtrennen (Messer oder Geflügelschere). Das anhaftende Fleisch dieser Bauchpartie kann
für Ragouts oder Pasteten benutzt werden. Nun muß man das Rückgrat an zwei Stellen teilen: Der
Hals (evtl. mit Kopf) kann nur zu Ragouts verwendet werden, der gesamte Rücken kann dann etwa in
der Mitte geteilt werden (der vordere Teil ohne Unterfilet, der hintere Teil mit dem Filet). Das war’s.
Etwa zwei Stunden Arbeit, manchmal etwas länger. Die Ausbeute von einem 12 - 13 kg schweren
Tier ist recht gut: 2 x 800 g Rücken, 2 x 1500 g Keule, 2 x 600 g Blatt, 1000 g Ragoutfleisch, ein Herz
und eine Leber und einige Liter Wildfond aus den Knochen und Fleischresten.
Ziegen, Lämmer, Wildschweine lassen sich auf die gleiche Weise zerlegen.
Das Beizen von Wild hatte früher einen ähnlichen Grund wie das Säuern der Fische: Man wollte
neben dem Mürbemachen den unangenehmen Geruch beseitigen. Es lohnt sich immer, Fleisch mit
Öl einzureiben. Grundsätzlich aber gilt, daß Säure das Kollagen in den Fasern auflöst. Das Kollagen
ist dafür verantwortlich, daß manche Fleischstücke zäher sind (z. B. Schmorfleisch). Deshalb ist auch
die Zugabe von Wein oder Essig in Schmorgerichten sinnvoll.
Auch wenn das Wildfleisch besonders fettarm ist, muß es nicht gespickt werden, denn die
angegebenen Garmethoden lassen das Fleisch saftig. Wer es unbedingt ganz durchbraten haben will,
sollte auf das Spicken (oder mit Speck belegen) nicht verzichten.
Aus den Fleisch- und Knochenresten kann man immer einen Fond für Saucen herstellen: Die Reste
in einem Topf scharf anbraten oder im Backofen eine Stunde lang heiß anrösten, mit Wein und/oder
Wasser ablöschen, evtl. noch mehrmals einkochen, um mehr Röststoffe zu erhalten. Dann
Suppengrün, Kräuter und Gewürze nach Belieben, Zwiebel, Knoblauch, getrocknete Pilze und
Tomaten mit Salz und Pfeffer hinzufügen und mit Wasser bedecken. Etwa zwei Stunden lang auf
kleiner Flamme die Geschmacksstoffe herauslösen, durch ein Sieb gießen, evtl. entfetten und klären.
Für Saucen und Gelees weiterverwenden. Die Salzmenge des Wassers darf nicht zu hoch sein, denn
Salze sollen aus dem Fleisch in das Wasser geraten und nicht umgekehrt (osmothischer Druck).
Außerdem wird der Fond schnell zu salzig, wenn man ihn weiter reduziert.
Wenn man einen ganz edlen Fond (Consommé) herstellen möchte, muß die Brühe geklärt werden:
kalte Brühe mit zerschlagenem Eiweiß (1-2) und (zur Geschmacksverbesserung als Consommé
double) kleingehacktem mageren Rindfleisch langsam auf dem Herd erhitzen, bis sich reichlich
Schaum bildet. Bis zu einer Stunde köcheln lassen, bis das Eiweiß alle Trübstoffe an sich gebunden
hat. Die Brühe durch ein feines Sieb (ich habe dafür extra einen sogenannten Kaffee-Goldfilter)
seihen. Besser ist es, die Brühe durch ein Tuch zu gießen. Diesen Fond kann man noch weiter
reduzieren, er wird dann immer besser. So ein Konzentrat kann man auch in Espresso-Tassen (!)
servieren.
Saucen müssen nicht angedickt werden. Zur traditionellen Mehlschwitze (Mehl, Fett und Flüssigkeit)
oder dem Mondamin-Binder gibt es einige Alternativen: Mitgeschmortes Gemüse (Zwiebeln, Möhren,
Lauch), Pilze und Kräuter kann man im Bratenfond pürieren und noch etwas Sahne dazugeben. Nicht
zu salzige Fonds kann man so lange einkochen, bis sie etwas karamelisieren und zähflüssig werden.
Manche Köche aromatisieren ihre Saucen auch nur mit Konzentraten, z. B. eine Flasche Portwein
oder Barolo auf ein Viertel einkochen. Heiße Saucen kann man auch mit eiskalten Butterstücken
binden (aufmontieren); das geht am besten mit einem Mixstab oder einem Schneebesen. Luftige
Saucen entstehen, wenn man sie als Sabayon herstellt, d. h. sie mit Eigelb im Wasserbad aufschlägt.
Soll eine Sauce unbedingt mit Mehl gebunden werden, dann läßt sich der pampige Mehlgeschmack
dadurch beseitigen, daß der Topf nur halb auf die Herdplatte gestellt wird, so daß sich im
aufsteigenden Konvektionsstrom der einen Topfhälfte der Mehlkörper als Schaum absetzt und mit
einem Löffel abgehoben werden kann.
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Milchprodukte
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Joghurt läßt sich ganz einfach herstellen: 1 L H-Milch im Kochtopf auf etwa 45° erhitzen (frische
Milch für 1/2 Minuten auf 73° , Vorzugsmilch - leider - erst für 2 Minuten auf 90° erhitzen und
wieder auf 45° abkühlen lassen). 2 EL Naturjoghurt hineinrühren und für etwa 4 - 6 Stunden
(probiotische Joghurts brauchen mindestens 12 Stunden) bei gleicher Temperatur halten. Das geht im
Winter ganz gut auf oder neben der Heizung, oder in den auf 50° vorgeheizten Backofen stellen und
den Umluftventilator (ohne Temperatur) anstellen. Das Backofenlicht reicht als Energiequelle aus.
Die erste Generation wird noch nicht ganz fest, die nächsten werden besser. Eventuell wie bei fast
allen Industrieprodukten mit 2 EL Milchpulver im Ansatz nachhelfen. Man kann etwa 6 - 8
Generationen herstellen, dann wieder mit einem gekauften Joghurt beginnen. Seit einiger Zeit gibt es
auch elektrische Joghurtbereiter, die ein Fassungsvermögen von einem Liter haben. Wie bei der
Herstellung von Quark kann man die Molke durch ein Nesseltuch ablaufen lassen. Dieser festere, aber
auch fettigere Joghurt eignet sich besser zur Herstellung von Zaziki, denn die zerkleinerten Gurken
geben noch viel Wasser ab, wodurch das Zaziki wieder dünnflüssiger wird.
Noch einfacher sind Sauermilch (Dickmilch) und Crème fraîche herzustellen, da sie nur aus der
sauer gewordenen Milch oder Sahne entstehen. Die Mühe lohnt, denn der Geschmack ist bedeutend
besser als bei den gekauften Produkten. Die Milch oder Sahne muß nicht vorher erhitzt werden, daher
kann man auch gut Bio-Produkte kaufen und hat beste Qualität. Die Milch bzw. die Sahne muß mit
nur wenig fertiger Sauermilch oder Buttermilch geimpft werden. Bei Zimmertemperatur (zwischen
18° und 30°) bis höchstens 24 Stunden (bei 30° reichen 12 Stunden) zugedeckt stehenlassen, das
Gefäß nicht bewegen. Fertig! Je wärmer die Milch ist, desto saurer wird sie. Besser ist es daher, sie nur
kühler zu säuern, was vor allem für Quark günstiger ist.
Falls das Ergebnis mit Bio-Milch nicht ganz überzeugend sein sollte, muß sie pasteurisiert werden:
Man erhitzt die Milch auf 73° und hält sie so für 30 Sekunden. Für Joghurts reicht auch das noch
nicht: Mindestens 2 Minuten auf 90° halten.
Quark wird nur aus der entstandenen Sauermilch gewonnen. Die Sauermilchmasse mit einem Messer
in Würfel zerschneiden, damit die Molke sich besser herauslösen kann. Für eine Stunde in den
Kühlschrank stellen, dann über einer Schüssel in ein Sieb umfüllen, das mit einem Nesseltuch
(Windel, 3-lagig) ausgelegt ist. Für etwa 12 Stunden die Molke abtropfen lassen. Hin und wieder mit
einem Löffel die festen Teile vom Rand in die Mitte des Siebes kratzen. Wenn über die Hälfte der
Sauermilch als Molke abgelaufen ist, hat der Quark die richtige Konsistenz. Für Käsekuchen kann
man den Quark natürlich weiter trocknen lassen oder sogar im Tuch ausdrücken. Die Molke nicht
wegschütten, sie ist ein wunderbar verdauungsförderndes Getränk. Bei nicht-homogenisierter Milch
(Reformhaus) bildet sich auf der Sauermilch eine Rahmschicht (ähnlich wie Crème fraîche): Diese
vorsichtig mit einem Löffel abheben und sofort mit frischen Erdbeeren essen!
Für sehr trockenen Quark, wie man ihn für Käsekuchen und grundsätzlich in Österreich braucht,
kann die Sauermilch auch langsam bis auf 45° unter ständigem Rühren erhitzt werden. Dabei spaltet
sich sofort mehr Molke ab, die dann aus dem Tuch besser ablaufen kann.
Wie der Quark wird auch Frischkäse zubereitet. Frischkäse braucht nicht so viel Säure. Deshalb muß
die Festigkeit für die Dickmilch mit Lab unterstützt werden, damit der Vorgang schneller geht. Lab,
das Gerinnungsmittel für alle Käsesorten, bekommt man in der Apotheke. Praktisch sind kleine
Labtabletten, die für ein bis zwei Liter Milch gedacht sind. Es gibt aber auch Labpulver oder flüssigkeit für größere Milchmengen. Das Lab wird in 1 EL Wasser aufgelöst und nach 60 Minuten in
die Milch mit der Säurekultur gegeben. Je nach Temperatur wird die Milch zwischen 1 Stunde (35°)
und 8 Stunden (20°) dickgelegt. Da sich auch die Säure entwickeln muß, sind manchmal bis zu 12
Stunden auch bei höherer Temperatur angemessen. Die eingedickte Milch (1 Liter) wie bei Quark
abtropfen lassen, dabei mit einem Gewicht nachhelfen. Wenn etwa 700 - 750 ml Molke abgelaufen
sind, wird der Quark mit Salz (4 g) verrührt und noch einmal unter Druck abgetropft. Die richtige
Konsistenz erhält man bei einem Käsegewicht von etwa 200 - 230 g. Der Käse hält sich gekühlt etwa
eine Woche. Bei guten Lagerbedingungen könnte der Käse langsam reifen. Das ist aber alles sehr
schwierig.
Besonders gut wird der Frischkäse aus Ziegenmilch. Zubereitung wie oben. Biologische
Ziegenmilch bekommt man im Reformhaus. Vorzugsmilch evtl. pasteurisieren. Unglaublich gut!
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Für viele italienische Füllungen oder Desserts braucht man Ricotta, ein quarkähnlicher Käse, der
weniger Säure hat und ebenfalls einfach herzustellen ist. Man vermischt in einem Kochtopf 1 L. Milch
mit etwas Joghurt oder saurer Sahne und etwa 125 ml Buttermilch. Die Mischung bringt man unter
ständigem Rühren langsam zum Kochen und läßt sie weiter für wenige Minuten simmern. Durch die
Hitze gerinnen die Eiweißpartikel sofort und setzen sich von der Molke ab. Alles in ein Sieb mit
doppelt ausgelegtem Nesseltuch gießen. Die Molke läuft sehr schnell ab, und der Käse ist bald
gebrauchsfähig. Je nach Trockengrad bleiben 200 - 250 g Ricotta übrig.
Kochen mit Milchprodukten: Saure Milchprodukte flocken unter Hitze schnell aus, da das Eiweiß
gerinnt. Saucen mit Joghurt oder Saurer Sahne dürfen daher nicht mehr aufgekocht werden. Milch,
Sahne und Crème double dagegen können problemlos gekocht werden. Sehr fette saure
Milchprodukte wie Crème fraîche und Mascarpone halten ebenfalls Hitze aus. Nur zusätzlicher
Zitronensaft oder Essig können dann eine Sauce zum Gerinnen bringen.
Sonstige Hinweise
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Gelatinehaltige Speisen, die gerade im Begriff sind zu erstarren, sollte man nach Möglichkeit nicht
bewegen, da die Gitterstruktur noch recht labil ist und der Prozeß sonst verlängert wird. Die Masse
sollte langsam abkühlen, sie erhält so eine festere Struktur. Ab etwa 30° löst sich Gelatine in feuchter
Umgebung auf, darunter verfestigt sie sich. Durch das Einfrieren wird die Gelierwirkung aufgehoben.
Gute Essige sind für Salate geschmacklich wertvoller als Zitronensaft.
Wertvolle kaltgepreßte Öle kann man mit ein paar Tropfen Vitamin E (Apotheke, Reformhaus)
haltbar machen. Natürlich sofort nach dem Öffnen, nicht erst, wenn das Öl schon fast ranzig
geworden ist.
In Kräuterzeiten (Sommer) kann man die Blätter in Öl konservieren, etwas Salz dazugeben. Das Öl
muß immer über den Kräutern stehen (Basilikum, Thymian, Rosmarin, Knoblauch).
Essig und Öl können auch aromatisiert werden, z.B. Steinpilzöl: getrocknete Steinpilze mit
Rosmarin, 1 EL grobem Salz, Pfefferkörner und Lorbeerblatt mit ½ L Oliven- oder Sonnenblumenöl
übergießen. 2 - 4 Wochen ziehen lassen. Besonders gut auf Ziegenkäse (!) oder zu Steinpilzgerichten.
Beim Arbeiten mit Mehl: Hände und Geräte mit warmem Wasser abwaschen, bei Roggenmehl
unbedingt erst mit kaltem Wasser, danach mit warmem.
Wasser zu kochen ist nicht so einfach! Man kann eine Menge Energie sparen, wenn das Wasser erst
ohne Salz zum Kochen gebracht wird; erst wenn es sprudelt, das Salz hinzufügen. (Salzwasser hat
einen höheren Siedepunkt!).
Kaffee- bzw. Teewasser sollte nicht den Siedepunkt überschreiten, denn auch Wasser kann man
totkochen, es schmeckt fade und weniger frisch.
Die meisten Lebensmittel werden in kochendem Wasser aufgesetzt. Bei manchen Kochvorgängen ist
kaltes Wasser aber besser: z. B. bei Hülsenfrüchten, Brühen oder Fonds, Kartoffeln mit Schale.
Mit einem Elektroherd kann man ganz energiesparend Eier kochen. Die Eier in einen kleinen Topf
legen, nur soviel Wasser dazugießen, daß der Boden gut bedeckt ist (etwa 100 - 150 ml). Den Topf
mit Deckel auf die kalte Herdplatte stellen, diese dann auf die höchste Stufe stellen. Wenn die ersten
Dampffahnen zu sehen sind (nach etwa 2 - 3 Minuten), die Platte ausstellen und mit der Nachwärme
weiter kochen. Wir stellen unseren Küchenwecker auf etwa acht Minuten (zu Beginn des Anheizens)
und haben dann wunderbare weichgekochte Eier. Sollen sie hart werden, läßt man sie zwei oder drei
Minuten länger im Topf. Man muß diese Methode (wie beim Eierkocher) einige Male ausprobieren,
bis man die richtige Zeit je nach Eiergröße gefunden hat.
Eier im Kühlschrank lagern, so halten sie bis zu vier Wochen. Gekochte Eier sind schnell
verderblich; sie sollten innerhalb von zwei Tagen verzehrt werden.
Frische-Test bei Eiern: 1. In Wasser: Wenn man Eier in Wasser taucht, liegen ganz frische Eier auf
dem Boden, ältere heben sich wegen der vergrößerten Luftkammer auf der dickeren Seite langsam
nach oben. 2. Die Frische bei aufgeschlagenen Eiern erkennt man an der Festigkeit des Eiweiß, das
nur wenig auseinanderläuft. Wenn das Eigelb schnell zerläuft, sind die Eier über zwei Wochen alt. 3.
Eier schütteln: Bei älteren Eier spürt man wegen des weicheren Eiweiß leichte Bewegungen im
Inneren. Verdorbene Eier erkennt man sofort am Geruch.
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Allgemeiner Teil
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Butterschmalz eignet sich hervorragend zum Braten und hält zudem bis zu einem Jahr im
Kühlschrank. Butter selbst hat nur einen Fettanteil von 80 %. Deshalb bräunt Butter schneller, sie
verbrennt aber auch bei zu großer Hitze. Man kann die Butter von den fettigen und milchigen
Bestandteilen trennen. Zunächst die Butter (es kann auch preiswerte sein) in einem Topf langsam
erhitzen, bis sie geschmolzen ist, und solange weiter erhitzen, bis sie aufschäumt. Sie ist nun in drei
Lagen geschichtet: oben schwimmender Schaum, in der Mitte das reine Fett, unten feste Eiweißstoffe.
Die obere Schicht mit einem Löffel abheben, dann das Butterschmalz vorsichtig in eine Schale gießen,
damit keine Eiweißstoffe hineingelangen. Die am Boden haftende Eiweißmasse kann man ebenso
verwenden wie den oberen Schaum, z. B. für Saucen anstelle von süßer oder saurer Sahne.
Eine Sonderform ist die sogenannte Nußbutter. Sie wird genauso hergestellt wie Butterschmalz,
jedoch etwas heißer, bis die Eiweißstoffe braun werden und so einen nußartigen Geschmack an das
Fett abgeben. Damit alle Partikel entfernt werden können, das warme Fett unbedingt durch
Filterpapierapier oder ein sehr feines Sieb gießen. Diese Butter ist besonders für feine Teige geeignet,
wie für Pfannkuchen oder Gebäck.
Beilagen (im DDR-Jargon: Sättigungsbeilage!) veröden auf deutschen Tellern häufig zu den
Standards Kartoffel, Reis und Nudeln. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, mit diesen
Grundnahrungsmitteln umzugehen. Vor allem im Bereich der Getreidesorten gibt es eine große
Vielfalt. Beim Reis sind die Qualitäten besser und vielfältiger geworden: Basmati-Reis (Duftreis),
roter Camargue-Reis, klebriger Sushi-Reis und natürlich schwarzer Wildreis (botanisch allerdings
keine Reispflanze, sondern der Samen einer Graspflanze). Die aus dem nördlichen Afrika oder den
Bergen Südamerikas bekannten Getreidesorten dienen einer vielfältigen Abwechslung. Couscous und
Bulgur (vorbehandelter Weizen) können ebenso einfach gekocht werden wie Hirse, Quinoa oder
Aramanth. Sie sind alle schön körnig, eignen sich zu eigenen Hauptspeisen wie als Beilage oder als
Basis für lockere Salate. Das Getreide in der 2 - 3fachen Menge Wasser zum Kochen bringen und für
20 - 30 Minuten ausquellen lassen. Natürlich gibt es auch richtig gute Kartoffelsorten: am besten sind
die ‚Ratte‘ aus Frankreich. Diese kleinen, länglichen Kartoffelsorten gibt es ähnlich auch bei uns, aber
unter anderem Namen (‚Hamburger Hörnchen‘ oder ‚Kipferl-Kartoffeln‘).
Ganze (vorher einige Stunden einweichen) oder geschrotete Körner wie Weizen, Roggen oder
Hafer (der muß nicht eingeweicht werden) brauchen ebenfalls nur 30 Minuten Kochzeit. Mit fast
allen Getreidesorten verbindet sich der Geschmack von Butter besonders gut. Eine weitere
Bereicherung der Beilagen ist die Polenta (Maisgries, siehe dort).
Der Kühlschrank sollte so eingestellt werden, daß eine Lagertemperatur von höchstens 5° erreicht
wird. Damit bleiben die meisten Lebensmittel besser und länger erhalten, auch das Gemüse.
Kühlhäuser haben Temperaturen um 0°, um Gemüse, Obst und Fleisch wochenlang frisch zu halten.
Tatsächlich bleiben Vitamin-, Mineralstoff- und Geschmacksverluste gering. Weiterhin ist zu
bedenken, daß unsere nicht mehr so resistenten Lebensmittel anfälliger gegen Bakterien und andere
Krankheitserreger sind. Neue Kühlschränke haben die Null-Grad-Technik in bestimmten
Lagerbereichen, sie sollten zusätzlich mit einer Steuerung für Luftfeuchtigkeit ausgestattet sein (z. B.
Liebherr).
Die neuen Backöfen haben häufig ein elektronisches Backthermometer, das auch genau
funktioniert. Die sonst üblichen Backthermometer zum Einstechen sind leider sehr ungenau. Deshalb
sollte man sie für sich eichen, indem man die Temperaturen mit einem anderen genauen
Thermometer (z. B. in heißem Wasser) vergleicht. Der für das Kochen wichtige Bereich zwischen 50°
- 75° sollte dabei genau eingestellt werden. Mit einer (Rohr-) Zange kann der Einstechstab so verdreht
werden, bis die Nadel im Anzeigefeld die richtige Temperatur angibt.
Wann immer möglich, die Teller für warmes Essen vorwärmen. Es gibt viele Methoden: auf der
Heizung, im Backofen, als Deckelersatz für heiße Töpfe, in der Mikrowelle mit ein paar Tropfen
Wasser, heiß aus der Spülmaschine usw. Gerade knapp gegarte Lebensmittel werden sonst zu schnell
kalt, vor allem, wenn mehrere Gäste erst ihre Teller füllen und auf die anderen warten müssen.
Wenn man auf dem Tisch alles warm halten möchte (sollte!), sind Rechauds oder elektrische
Heizplatten sehr gut geeignet, Deckel (Hauben) oder notfalls Alufolie sind auch praktisch.
Um Küchenmesser in ihrer Qualität länger zu erhalten, sollten sie vor jedem Gebrauch mit einem
Wetzstahl oder -stein geschliffen werden, und zwar immer mit der Messerspitze beginnend zum Griff
gegen die Schneide. Eine gute Fleischgabel sollte an den Forken abgerundet sein, die Spitzen müssen
superscharf sein (auch schleifen!), damit Fasern ohne Druck durchstochen werden können.
20
Allgemeiner Teil
K ALTE S AUCEN
Vinaigrette
1 EL
1 TL
3 - 5 EL
Salz und Pfeffer
Weinessig
Senf
Olivenöl
Die einfache Version besteht nur aus Salz und Pfeffer, einem guten Weinessig, der das Salz auflösen soll,
bevor drei bis fünf Teile Olivenöl auf einen Teil Essig sorgfältig aufgeschlagen werden. Je mehr Öl in die
Emulsion geschlagen wird, desto fester wird sie.
Man kann natürlich auch aromatisierten Essig oder Obstessig und ebenso Walnußöl oder ein anderes
kaltgepreßtes Öl benutzen.
Abwandlungen:
ƒ Zunächst einen Teelöffel Senf mit Salz, Pfeffer und Essig verrühren.
ƒ Nach Belieben eine Prise Zucker oder einen Schuß Obstlikör oder –sirup hinzufügen.
ƒ Weitere Zutaten: Kräuter, Knoblauch oder – wie in Österreich kennengelernt – jeweils ein Schuß
Sherry und süße Sahne.
ƒ Für grünen Spargel oder anderes bißfest gegartes Gemüse kann ein gehacktes Ei zur Senf-Vinaigrette
hinzugefügt werden.
ƒ Als Tomaten-Vinaigrette: 2 EL eingekochte, pürierte Tomaten und evtl. gehackte Minze oder
Basilikum unter die Vinaigrette mischen.
Katrins Zwiebel-Vinaigrette
40 - 50 ml
1 TL
40 - 50 g/ml
1
1
1 EL
bis 150 ml
Salz und Pfeffer
Weißweinessig
Senf
Zucker oder Sirup
kleine Zwiebel
Knoblauchzehen
Sherry oder Portwein
Olivenöl
Alle Zutaten bis einschließlich Sherry kräftig durchmixen (Mixer oder Pürierstab). Anschließend mit Öl
weiterschlagen bis eine homogene Masse entsteht. Erst zum Schluß mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Orangendressing mit Sahne
Eine frischgepreßten Orange ausdrücken und mit Salz und Pfeffer würzen. Getrockneten Ingwer reiben
und eine Prise Curry hinzugeben. Schließlich einen Schuß Nußöl unterrühren und alles mit bis zu 300 ml
süßer Sahne aufschlagen.
21
Allgemeiner Teil
Thunfischsauce
100 g
5
350 ml
100 ml
1 EL
Salz und Pfeffer
Thunfisch (in Öl oder im Saft)
Kapern
Kalbsfond
Sahne
gehackte Petersilie
Alle Zutaten mit dem Pürierstab oder im Mixer aufschlagen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gut
geeignet als Dip. Für eine Sauce etwas mehr Kalbsfond nehmen.
Senfsauce
150 g
150 g
1 TL
1 EL
1 EL
1 EL
etwas Puderzucker, Salz
Joghurt
Sahne
Senf
Zitronensaft
Dill
geschlagene Sahne
und Pfeffer
Joghurt und Sahne glattrühren, Senf, Zitronensaft, Puderzucker zugeben und mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Feingehackten Dill untermischen und mit der geschlagenen Sahne auflockern.
Schnittlauchsauce
250 g
50 g
1 Bund
etwas Zitronensaft, Salz
Schmand
Sahne
Schnittlauch
und Pfeffer
Alles miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Joghurtsauce
100 ml
Joghurt
1 - 2 EL
Öl
1 EL
Zitronensaft
,frische Kräuter
Zucker, Salz und Pfeffer
Alles miteinander verrühren und mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.
Joghurt-Sahne-Dressing
150 ml
50 ml
1/2
1/4
1
reichlich
Zucker, Salz und Pfeffer
Joghurt
Sahne
Zitrone (Saft)
Zwiebel
Knoblauchzehen
frische Kräuter
22
Allgemeiner Teil
Alle Zutaten im Mixer zerschlagen, bis eine gleichmäßige Sauce entstanden ist. Mit Zucker, Salz und
Pfeffer abschmecken.
Mayonnaise
Frische Mayonnaise herzustellen ist wirklich sehr einfach. Der Vorteil gegenüber gekaufter Mayonnaise
liegt vor allem im besseren Geschmack, natürlich wegen der besseren Zutaten. Industriell wird nur
einfachstes und neutrales Öl verwendet. Je nach Wunsch lassen sich so mit verschiedlichen Ölen
abwechslungsreiche Saucen herstellen.
Mayonnaise ist eine Emulsion von wäßrigen Zutaten (Zitronensaft oder Essig und Senf) und Öl. Eigelb
dient als Emulgator. Das Lezithin im Eigelb hat erstaunliche Wirkung: Mit einem Eigelb könnte man bis
zu 15 Liter Öl binden, aber nur unter der Bedingung, daß genügend wäßrige Bestandteile zur Emulsion
zur Verfügung stehen. In den meisten Kochbüchern werden für ein Eigelb Ölmengen von 100 bis 200 ml
angegeben. Da aber der Geschmack von rohem Eigelb in der Mayonnaise eher störend ist, kann man
ruhig weniger Eigelb, dafür aber mehr Zitronensaft, Wein, Essig oder auch Wasser nehmen.
Wichtig ist bei der Herstellung kräftiges Schlagen mit dem Schneebesen. Mit dem elektrischen Handrührer
oder dem Stabmixer geht es noch leichter, die Öltropfen zu zerschlagen. Die Zutaten sollten nicht zu kalt
sein, da sonst das Emulgieren verhindert wird. Sollte einmal eine Mayonnaise gerinnen, wird empfohlen,
ein weiteres Eigelb dazuzugeben. Es reicht aber auch, mit etwas kaltem Wasser (kräftig schlagen) die
Emulsion zu retten.
1
Eigelb
Salz
1 EL
Zitronensaft oder Weinessig
100 - 150 ml
Öl
Senf , Zucker und Essig
Das Eigelb und etwas Salz einige Minuten lang mit einem Schneebesen schlagen, bis die Konsistenz
weich und die Farbe blaß ist. Etwas Zitronensaft oder Weinessig unter weiterem Schlagen hinzufügen,
schließlich Öl (bis zu 300 ml) erst tropfenweise, dann mit dünnem Strahl gleichmäßig unterrühren, bis
eine cremige und feste Konsistenz entsteht. Mit etwas Senf , Zucker und Essig abschmecken. Für eine
leichte Version je nach Geschmack bis zu 3 EL Joghurt dazugeben.
Mayonnaise-Abwandlungen:
Sauce tartare
1 TL Senf, feingehackte Kapern, Gewürzgurken und Kräuter unter die Mayonnaise rühren.
Knoblauch-Mayonnaise
3 - 4 Knoblauchzehen mit Salz zerdrücken und in die Mayonnaise rühren.
Grüne Sauce
125 g Spinat, Sauerampfer oder Petersilie blanchieren, in kaltem Wasser abschrecken, ausdrücken, fein
hacken und in die Mayonnaise rühren.
Currysauce
3 EL Gemüsebrühe mit 2 EL Weißwein und 1 EL Curry aufkochen und abkühlen lassen. Diesen Sud
mit 100 ml Joghurt vermischen und zu der Mayonnaise geben. Evtl. mit einem kleinen, gewürfelten
Apfel die Mayonnaise auffrischen.
23
Allgemeiner Teil
Cocktailsauce
Die Mayonnaise mit etwas Sahne, 2 - 3 EL Tomatenketchup, wenig Meerrettich, Chili- und
Worcestersauce, Salz und Pfeffer, etwas Cognac und Orangensaft verrühren.
Tomaten-Mayonnaise
1 - 2 El Tomatenpüree in die Mayonnaise rühren.
Barbecuesauce
Diese scharfen und pikanten Saucen muß man nicht als Fertigprodukt kaufen.
500 ml
eingedicktes Tomatenmark,
3 EL
Tomatenketchup
1 EL
Meerrettich
1 TL
Zwiebelsaft
1 EL
Essig
1 TL
Senf
1-3
Knoblauchzehen
Cayennepfeffer, Worcestersauce, Tabasco
Chilisauce
Diese sehr scharfe Sauce besteht aus Chili (roh oder getrocknet), Tomaten, Zwiebeln, Aprikosen,
Ingwer, Nelken, Zimt, Paprika, Knoblauch, Zucker und Essig. Die jeweiligen Anteile sind offiziell
nicht bekannt. Aus den Zutaten läßt sich aber gut eine eigene Version herstellen.
Frankfurter Sauce
Feingehackte Kräuter (Petersilie, Kerbel, Estragon, Majoran, Sauerampfer) mit hartgekochtem Ei
vermischen und durch ein Sieb streichen. Mit Senf, Essig und Öl zu einer Mayonnaise aufschlagen. Evtl.
mit saurer Sahne verlängern.
Chaudfroid
Das sind Saucen, die noch warm über das Fleischscheiben gezogen werden und beim Erkalten dann
erstarren. Dazu wird weiße Sauce oder dunkle Bratensauce (beide werden leider mit Mehl gebunden)
mit stark gelierendem Fond versetzt. Die Saucen müssen kräftig gewürzt werden, da sie kalt weniger
intensiv schmecken. Besonders gut zu Kalb-, Geflügel- und Wildfleischstücken. Gut abwandelbar mit
Apfelsinenschale, Trüffel, Pistazien, Kräutern, Tomatenpüree, Madeira usw.
Pesto
40 g Pinienkernen hell anrösten und mit etwa 5 Knoblauchzehen, Salz und den Blättern von einem
Bund Basilikum im Mörser zerstoßen oder in der Moulinette pürieren. 100 g Parmesankäse und 100 ml
Olivenöl unterühren. Zu Nudeln mit etwas Nudelwasser vermischen. Auch gut zu Gemüse und zu
gebratenem Fisch.
Es gibt sehr viele Abwandlungen für diese köstliche Sauce, wobei der Basilikum teilweise oder ganz
durch Petersilie und der Parmesankäse durch Pecorino oder anderen Hartkäse ersetzt wird. Der grüne
Anteil kann aber auch durch Rucola oder Spinat variiert werden. Die Pinienkerne lassen sich durch
Walnüsse oder Kürbiskerne ersetzen. Ebenso können Nußöle den Geschmack verändern.
24
Allgemeiner Teil
Aioli
3 - 4 durchgepreßte Knoblauchzehen mit 1 Eigelb, etwas scharfem Senf und weißem Pfeffer verrühren.
Bis zu 125 ml Olivenöl wie bei einer Mayonnaise nach und nach unterschlagen. Mit Zitronensaft und
Salz nachwürzen. Besonders gut zu Schalentieren.
Manche Puristen arbeiten hart an der Urversion: Den Knoblauch mit Salz im Mörser zerstoßen und nur
mit Olivenöl zur Mayonnaise aufschlagen. Das gelingt aber nur selten, weil die Emulsion sehr schnell
auseinanderfällt.
In Griechenland wird die Knoblauchsauce mit einer zerdrückten gekochten Kartoffel gehalten. Diese
Sauce ist aber nicht so fein.
Roquefortsauce
70 g
100 ml
1 EL
8 EL
Roquefort (oder anderer Blauschimmelkäse)
Saure Sahne
Weinessig (evtl.)
Olivenöl
Den Käse mit einer Gabel fein zerdrücken und mit den anderen Zutaten verrühren. Gut für Blatt- und
Nudelsalate.
Apfelmeerrettich
300 g
2 - 3 EL
15 g
10 g
1 EL
Salz
säuerliche Äpfel
Zitronensaft
Meerrettich
Zucker
Öl
Die Äpfel und den Meerrettich reiben und mit den weiteren Zutaten vermischen. Zu Tafelspitz und
gepökelter Zunge.
W ARME S AUCEN
Sauce Hollandaise
Eine der besten Saucen-Erfindungen! Sie paßt zu Fisch, Spargel, Filet und Gemüse.
3
Eigelb
1 EL
kaltes Wasser
250 g
kalte Butter, in Würfeln
Salz und Pfeffer, Cayennepfeffer
1 TL
Zitronensaft
Eigelb mit 1 EL Wasser im Wasserbad mit einem Schneebesen glattrühren. Einige Stücke der Butter
dazugeben und so lange schlagen, bis sich die Butter mit dem Ei vermischt hat. Dann die Butterstücke
einzeln unter ständigem Schlagen in die Emulsion rühren, bis die Sauce dick und cremig wird. Mit den
Gewürzen und dem Zitronensaft abschmecken.
Mit dem Schneebesen immer die festen Randschichten mitnehmen, daher sind elektrische Quirle
ungeeignet. Wenn das Wasserbad zu heiß wird, die Schüssel herausnehmen. Diese Sauce wird nie ganz
heiß sein: wenn sie extra noch einmal heiß gemacht wird, zerfällt sie sofort. Man kann die Sauce notfalls
25
Allgemeiner Teil
retten, wenn man sofort einen Eiswürfel hineinrührt oder eine neue Sauce beginnt und anstelle der Butter
die geronnene Sauce nimmt. Manche Köche schwören darauf, daß eine Prise Mehl die Sauce nicht zum
Gerinnen bringt. Ich habe es trotzdem geschafft!
Man kann die Sauce etwas „entfetten“, wenn man 100 - 150 ml geschlagene Sahne hinzufügt. Anstelle des
Zitronensafts kann man auch Orangensaft, Wein, Alkohol oder konzentrierten Fond nehmen. Wer schon
mehr Übung mit Emulsionssaucen hat, kann auch etwas mehr wäßrige Zutaten nehmen.
Sauce Béarnaise
6 EL
6 EL
1
2 EL
Estragon- oder Gewürzessig
Weißwein
kleingewürfelte Schalotte
frischer Estragon
Sauce Hollandaise (Menge wie oben)
Die Zutaten - außer der Sauce - werden auf etwa 1 EL eingekocht und mit frischem Estragon zur Sauce
Hollandaise gegeben.
Sauce Sabayon
5 - 6 EL
3
250 g
aus etwa 250 ml Fond (je nach Art des Hauptgerichts) eingekocht
Eigelb
Butter, in Würfeln
Zubereitung wie bei ‚Sauce Hollandaise‘. Die Sauce aus dem Wasserbad nehmen und für eine Minute
luftig aufschlagen.
Eine leichtere Version:
Pro Eigelb 50 - 100 ml konzentrierten Fond im Wasserbad aufschlagen, bis eine schamige Masse entsteht
(vgl. „Zabaione...“ unter Desserts). Trotzdem etwas kalte Butter in die warme Sauce schlagen. Sie bleibt
dann etwas stabiler.
Weiße Sauce (Béchamelsauce)
Als Saucengrundlage für Käsesaucen, Nudelgerichte, Käsesoufflé
30 g
Butter
30 g
Mehl
600 - 650 ml
Milch
Salz und Pfeffer, Muskatnuß
evtl. etwas Sahne
Die Butter zerlassen, das Mehl hineinrühren und hell aufschäumen lassen. Die Milch mit einem
Schneebesen hineinschlagen und etwa 45 Minuten bei geringer Temperatur simmern lassen. Mit den
Gewürzen abschmecken. Die Sauce wird heller und gehaltvoller, wenn noch etwas Sahne hinzukommt.
Beurre blanc
6 EL
6 EL
3
250 - 400 g
Weißwein
Weißweinessig
feingehackte Schalotten
kalte Butter, in Würfeln
Salz und Pfeffer
Wein, Essig, Schalotten mit dem Salz so lange kochen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Etwas
abkühlen lassen und die Butter auf geringster Wärmestufe portionsweise hineinschlagen, bis sie cremig ist.
26
Allgemeiner Teil
Velouté (Helle Grundsauce)
30 g
30 g
600 ml
Butter
Mehl
Fond (je nach Bedarf Fisch- oder Kalbsfond)
Butter mit Mehl anschwitzen und den Fond unter ständigem Rühren dazugießen. Die Sauce zum Kochen
bringen
und
bei
mäßiger
Temperatur
etwa
45
Minuten
simmern
lassen.
Um den Mehlkörper und damit den Mehlgeschmack zu beseitigen, wird der Topf für einige Zeit nur auf
die halbe Herdplatte gestellt. Durch den Konvektionsstrom bildet sich eine Haut, die mit einem Löffel
abgeschöpft werden sollte.
Bei einem Gericht mit dem Titel „Blanquette de...“ (meist mit Kaninchen oder Kalbfleisch) wird die
Velouté mit 1 - 2 in Sahne verrührtem Eigelb legiert, indem die Sahnemischung in die kochende Sauce
gerührt wird. Den Topf dann sofort vom Herd nehmen.
Alltägliche Saucen
Bratenfond: Nach dem Braten das Fett aus der Pfanne oder dem Topf gießen. Den Bratensatz mit
Wein, Sahne oder Fond ablöschen, etwas einkochen lassen und evtl. mit etwas eiskalter Butter
aufmontieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Schmorgerichte: Den entstandenen Bratensaft so verwenden oder das mitgegarte Gemüse
(Zwiebeln, Wurzelgemüse, Tomaten) darin pürieren. Evtl. mit Wein, Sahne oder Butter verfeinern.
Fischfond: Einen Teil der Garflüssigkeit (Fischfond, Court-bouillon) reichlich einkochen und mit
Sahne oder Butter verrühren.
Zu gebratenen Fischen: Zerlassene, geklärte Butter oder bei Mittelmeerfischen nur etwas frisches
Olivenöl.
Gemüse braucht keine Sauce, es sei denn den eigenen Karamelsud, wenn vorhanden, oder Sauce
Hollandaise.
27
Allgemeiner Teil
F ONDS
Fonds sind wichtige küchentechnische Hilfsmittel. Sie sind salzarme, aber konzentrierte
Geschmacksträger, die überall eingesetzt werden können. Besondere Qualität erhalten sie, wenn sie geklärt
sind, eine goldene bis bernsteinartige Farbe bekommen, fettfrei und gelatinehaltig sind.
Kalbs-, Wild-, Lamm-, Geflügel-, Fisch- und Gemüsefond sollte immer zur Verfügung stehen. Die
gekauften Fonds sind nur teilweise empfehlenswert, ganz zu schweigen von den durch chemische
Manipulation entstandenen, fast fleischlosen Brühwürfeln oder Granulaten. Die selbstgemachten Fonds
können durch veränderte Zutaten ständig variiert werden.
Fleischfonds brauchen einige Stunden Garzeit, zwar auf allerniedrigster Schaltstufe, verbrauchen aber
nicht so viel Energie, wenn gleich größere Mengen hergestellt werden, die portionsweise eingefroren oder
in Twist-Off-Gläsern eingeweckt werden können. Für die Fonds kann man Fleischreste, die beim Parieren
anfallen, mitbenutzen. Diese Reste kann man auch „ansammeln“, indem man sie einfach einfriert und
dann benutzt, wenn genügend vorhanden sind und ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Einen Fond
kann man neben der eigentlichen Küchenarbeit erledigen, das stundenlange Kochen geht von alleine.
Anleitung für alle Fonds
Alle Fonds werden mit kaltem Wasser aufgesetzt und sehr langsam zum Kochen gebracht, damit sich die
Eiweißstoffe nur langsam herauslösen - erkennbar am oben schwimmenden Schaum, der zunächst noch
grau ist. Damit dieser Vorgang noch verzögert wird, sollte man immer wieder etwas kaltes Wasser
zugießen. Der Schaum muß ständig mit einem Löffel oder Schaumsieb abgehoben werden, bis nur noch
weißer Schaum aufsteigt. Dann nicht sprudelnd weiterkochen lassen (also unter 100°). Trotzdem wird der
Fond durch die Eiweißstoffe und weiteren Zutaten relativ trübe. Deshalb muß man den fertigen Fond
durch ein sehr feines Sieb, am besten durch ein doppelt gelegtes Tuch gießen.
Sollen Geschmack und Aussehen noch besser werden, gibt es zwei weitere Methoden des Klärens. In den
abgekühlten Fond schlägt man entweder einige Eiweiße, oder man gibt püriertes, mageres Fleisch der
gleichen Sorte hinein und läßt alles wieder langsam aufkochen und bis zu einer Stunde weitersimmern. Die
neuen Eiweißstoffe binden nun alle Trübstoffe, steigen als grauer Schaum auf und verfestigen sich, so daß
beim Durchseihen nur noch der klare Fond übrig bleibt.
Fischfond
Aus frischen Fischresten (Fleisch, Gräten und Kopf; keine Haut oder Kiemen) kann man mit Wasser,
Wein und/oder Weinessig, Suppengrün, Salz, Gewürzkörnern und Kräutern schnell einen Fischfond
herstellen: Alles langsam aufkochen lassen, bei niedriger Temperatur bis höchstens 20 Minuten weiter
ziehen lassen. Evtl. zu Anfang den Schaum entfernen. Alles durch ein Sieb geben und den Fond
weiterverarbeiten oder einfrieren (für Saucen, Fischsülzen, Fischterrinen). Man kann zu Anfang auch die
Gräten in etwas Butter anschwitzen und mit Wein und Noilly Prat ablöschen, sonst wie oben.
Dunkler und heller Fleischfond
Aus den Fleisch- und Knochenresten kann man immer einen Fond für Saucen herstellen: Die Reste in
einem Topf scharf anbraten oder besser im Backofen (weil das abgetropfte Fett auf dem Blech bleibt) eine
Stunde lang heiß anrösten, mit Wein oder Wasser ablöschen, evtl. noch mehrmals einkochen, damit mehr
Karamelstoffe entstehen. Dann Suppengrün, Kräuter und Gewürze nach Belieben, Zwiebel, Knoblauch,
getrocknete Pilze und Tomaten mit Salz und Pfeffer hinzufügen und mit Wasser bedecken. Etwa 2 - 6
Stunden lang auf kleiner Flamme die Geschmacksstoffe herauslösen, durch ein Sieb gießen, evtl. entfetten
und klären. So als Brühe (consommé) oder für Saucen und Gelees weiter verwenden. Die Salzmenge des
Wassers darf nicht zu hoch sein, denn Salze sollen aus dem Fleisch in das Wasser geraten und nicht
umgekehrt (osmothischer Druck). Außerdem wird der Fond schnell zu salzig, wenn man ihn weiter
reduziert.
Beim hellen Fleischfond wird alles ohne anzurösten mit kaltem Wasser aufgesetzt.
28
Allgemeiner Teil
Wenn man einen ganz edlen Fond (Consommé) herstellen möchte, muß die Brühe geklärt werden: kalte
Brühe mit zerschlagenem Eiweiß (1 - 2) und (zur Geschmacksverbesserung als Consommé double)
kleingehacktem mageren Rindfleisch langsam auf dem Herd erhitzen, bis sich reichlich Schaum bildet. Bis
zu einer Stunde köcheln lassen, bis das Eiweiß alle Trübstoffe an sich gebunden hat. Die Brühe durch ein
feines Sieb (ich habe dafür extra einen sogenannten Kaffee-Goldfilter). Besser ist es, die Brühe durch ein
Tuch zu gießen. Diesen Fond kann man noch weiter reduzieren, er wird dann immer besser. So ein
Konzentrat kann man auch in Espresso-Tassen (!) servieren.
Mengenangaben:
1 - 2 kg
Fleischknochen und Fleischreste oder Geflügelklein
300 - 500 g
Suppengrün
1/2 Flasche
Rot- oder Weißwein (je nach Farbe)
2 - 3 Liter
kaltes Wasser
Tomaten, Zwiebeln mit Schale, getrocknete Pilze, Gewürze und Kräuter
Alles auf etwa einen Liter oder weniger einkochen.
H ÜLLEN & H AUBEN
Für bestimmte Lebensmittel sind als Hitzechutz oder für den Geschmack (oder beides) Umhüllungen
nötig. Hier nun eine kleine Sammlung dieser köstlichen Hilfsmittel.
Panade
Z. B. für Wiener Schnitzel, Fischfilets, gebackenen Camembert.
3 Teller vorbereiten, die mit Mehl, leicht verquirltem Ei und Semmelmehl gefüllt werden. Die
Fleischscheiben durch alle Teller ziehen und sofort in Butter braten.
Das Fleisch sollte vorher besser nicht gesalzen werden, da es zu viel Feuchtigkeit zieht und die Panade
von innen aufweicht. Das Ei nicht zu sehr verquirlen, sonst haftet es nicht so gut.
In das Paniermehl, das immer frisch sein sollte, kann man einige gemahlene Nüsse oder Mandeln geben.
Das Mehl kann mit Paprika oder Cayennepfeffer aromatisiert werden.
Bierteig (Ausbackteig)
100 g
Salz
(1 EL
1 - 2 EL
2
200 ml
2
Mehl
Zucker, bei Früchten)
Öl oder flüssige Butter
Eigelb
Bier
Eiweiß
Alle Zutaten in der oben genannten Reihenfolge außer den Eiweiß zusammenrühren. Eine Stunde ruhen
lassen. Dann erst das zu Schnee geschlagenen Eiweiß unter den Teig heben.
Der Teig darf auch flüssiger sein, dann wird er knuspriger. Wenn er dickflüssiger ist, haftet er besser.
Ohne Eigelb wird er ebenfalls knuspriger.
29
Allgemeiner Teil
Tempura-Teig
125 g
200 ml
Tempuramehl
kaltes Wasser
Als dünner, knuspriger Ausbackteig für asiatisch angehauchte Rezepte. Hervorragend geeignet für
Shrimps und Gemüse.
Speck
Trockene bzw. magere Fleischstücke werden gerne mit fettem oder durchwachsenem Speck umhüllt.
Dazu eignet sich eher der sogenannte ‚grüne Speck‘, ein frischer ungeräucherter Rückenspeck, da er im
Geschmack neutraler ist.
So wird z. B. ein Rinderfilet mit fettem Speck eingewickelt, mit Küchengarn festgebunden und dann in
Scheiben geschnitten. Rehrücken wird mit grünem Speck belegt, und Pastetenformen werden damit
ausgelegt.
Der grüne Speck schmilzt besser als geräucherter und dringt so besser in das Fleisch. Abgekühlt bekommt
er seine weiße Farbe wieder, was besonders für Pasteten wichtig ist.
Brotteig
Ein Brotteig auf Sauerteigbasis kann große Braten, die 60 - 90 Minuten im Backofen bleiben müssen, gut
schützen. Das Aroma des Brotes verbindet sich mit dem des Fleisches. Traditionell wird
Schweineschinken im Brotteig gebacken.
Blätterteig
Das Rinderfilet „Wellington“ wird in Blätterteig gehüllt. Das Fleisch wird kurz in der Pfanne angebraten,
auf einen ausgerollten Blätterteig gelegt und mit Duxelles (gehackte sautierte Champignons mit Zwiebeln)
oder Gänseleberpastete bestrichen. Den Blätterteig um das Filet wickeln und mit der Naht nach unten auf
ein Backblech legen. Den Teig mit verquirltem Eigelb bestreichen und für 25 - 30 Minuten bei 200°
backen. Man kann auch einzelne Filetscheiben anbraten und jeweils in den Teigstücke setzen. Dann 10 15 Minuten bei 250° backen.
Aus Blätterteigresten kann man kleine Figuren oder andere Verzierungen schneiden oder ausstechen und
sie auf dem Teig mit Eiweiß befestigen.
Typisch sind auch kleine Blätterteigpasteten, die mit Spinat oder gehacktem Fleisch gefüllt werden. Oder
für feinste Suppen die Schalen mit Blätterteig verschließen und im Backofen backen.
Eierkuchen
Sehr dünne Filets, z. B. vom Hasen oder Kaninchen (oder auch beide als ‚Liaison‘) in fertige Eierkuchen
legen, die mit einer Mousseline (siehe dort) ausgestrichen sind. Die aufgerollten Eierkuchen in eine Form
legen und im Backofen bei 180° für 20 - 30 Minuten (je nach Dicke) backen.
Ähnlich wie beim Strudelteig können auch Gemüsebeilagen eingeschlagen oder -gerollt werden. Mit einer
Weißen Sauce (vielleicht mit Käse angereichert) begießen und im Backofen für 10 - 20 Minuten - je nach
Menge, Inhalt und Hitze - backen, bis die Oberschicht Farbe annimmt.
Spinat
Frische Spinatblätter für 30 Sekunden blanchieren. Die dicken Stiele entfernen.
30
Allgemeiner Teil
Spinathüllen eignen sich vor allem für empfindliche Fischfilets, aber auch für ganze Fische - diejenigen mit
trockenem Fleisch wie Hecht - wird das Gargut geschützt und geben ihm zusätzlich Geschmack.
In Fischterrinen kann ein mit Spinat umhülltes Filet als Einlage den Anschnitt farbenfroher erscheinen
lassen.
Mandeln
Ganze Forellen, Hühnerbrust oder Kalbsschnitzel dick in Mandelscheiben wälzen und in Butter braten.
Kartoffelteig, - püree
Gemüse (Zucchini, Auberginen oder Tomaten) oder Gehacktes mit Kartoffelpüree, das kräftig mit
Knoblauch aromatisiert wird, überziehen oder füllen (mit Hilfe einer Verzierungsspritze) und im
Backofen backen.
Fischfilets mit Kartoffelteig (siehe unter „Gnocchi“ oder „Süße Knödel“) umhüllen und im knapp
siedenden Salzwasser für 10 Minuten ziehenlassen.
Strudelteig
Neben dem berühmten Apfelstrudel können auch gegarte Gemüse, die in Kartoffelpüree gebunden
werden, mit Strudelteig umhüllt und 20 Minuten gebacken werden. In Scheiben geschnitten ist das eine
wunderbare Beilage.
Salzteig
Meersalz (1 - 2 kg) mit Eiweiß und etwas Mehl gebunden wird als Hülle für ganze Fische (Doraden,
Steinbutt) oder große französische Poularden benutzt. Die Hülle wird durch den von innen entstehenden
Dampf in der Backofenhitze steinhart. Das Aroma bleibt perfekt in der engen Hülle erhalten. Der Inhalt
wird nicht versalzen (siehe ‚Fisch in Salzkruste‘).
Markhaube
Tournedos (in Scheiben geschnittene Rinderfiletscheiben) werden auf beiden Seiten sehr kurz (je 1
Minuten) angebraten. Aus Rindermark, Butter, Semmelmehl und Petersilie bereitet man eine Paste, die auf
eine Seite der Filets gelegt wird und die im heißen Backofen für 10 Minuten gebraten oder übergrillt
werden. Das Fett zieht in das magere Fleisch ein und macht es saftig.
Seit den BSE-Skandalen sollte man sich über die Herkunft des Marks als Quelle informieren.
Brösel- oder Kräuterhaube
Aus Butter, Semmelbrösel (1 : 1), 1 - 2 Eigelb und Thymian oder anderen Kräutern eine Paste herstellen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Weiter wie bei der Markhaube. Diese Haube kann auch einen
Fischauflauf bedecken.
31
Allgemeiner Teil
ÖL &
ANDERE
F ETTE
Die Diskussion um Öle ist zur Zeit kontrovers. Ob nun die mehrfach ungesättigten Öle die wirklich
sinnvollen Fette für unser Wohlsein sind, ist nicht bewiesen. Dagegen überzeugen die relativ einfachen
Olivenöle dadurch, daß es in den Mittelmeerländern trotz hohen Ölverbrauchs nur sehr wenige Herz- und
Bluterkrankungen gibt.
Natürliches und gutes Öl ist auf jeden Fall das bessere für uns. Nicht raffiniertes Öl ist wenigstens nicht
denaturiert. Natürliches Öl, also kaltgepreßtes, gehört zu den wertvollsten. Leider kann man sich dabei
kaum auf echte Qualität verlassen, denn bestimmte Vortemperaturen und Druckgrade sind in der
Ölverarbeitung erlaubt.
Echte Qualität zeigt sich nicht vordergründig - auch nicht durch positiven Geschmack. Man kann nur bei
einem vertrauenswürdigen Hersteller sicher sein, bei dem reine Ölfrüchte ohne Wärme, mit nur
geringstem Druck und ohne weitere Verarbeitung zum Verbraucher gelangen.
Die häufig gehörte Empfehlung, kaltgepreßte (native) Öle aus der erster Pressung z. B. für Salate zu
nehmen, aber zum Braten wegen der hohen Temperaturen raffinierte Öle zu benutzen, scheint mir zu
oberflächlich.
Gute Olivenöle halten auch hohe Temperaturen aus, im Gegensatz zu anderen empfindlichen und
mehrfach, ungesättigten Ölen.
Ähnlich kompliziert hat sich die Diskussion über Butter und Margarine entwickelt. Hier nur kurz meine
Erkenntnis: Butter ist ein Naturprodukt (das in Deutschland erheblich besser sein könnte), und
Margarine ist ein ausschließliches Industrieprodukt und damit denaturiert. Wer also auf Margarine nicht
verzichten will oder kann, sollte auf beste Qualität achten, denn die vorgegaukelten Argumente der
Industrie wollen uns Natürlichkeit weismachen.
So hat uns auch die entsprechende Ernährungs- und Pharmaindustrie die Colesterinangst beigebracht,
obwohl wir diesen Stoff so unbedingt für unseren Körper brauchen.
Für die Zukunft ist hier wohlgmeinte Aufklärung nötig!
Butterschmalz (siehe „Küchentechnische Hinweise“) ist ein besonders wertvolles Bratfett, das
hocherhitzt werden kann und den Buttergeschmack beibehält.
Schmalz ist aus geschmacklichen Gründen bestimmt gut, die erhitzten tierischen Fette sind aber relativ
schwer verdaulich.
32
Allgemeiner Teil
W EIN
Ratschläge zur Beziehung zwischen Essen und Trinken
Die Auswahl der Weine
Weinempfehlungen auszusprechen, bleibt ein schwieriges Unterfangen, denn die Vielfalt der Weine, der
individuelle Geschmack und unterschiedliche Preiskategorien lassen unendliche Möglichkeiten offen.
Daher beschränke ich mich hier auf die nötigsten Informationen (Vgl. auch das Kapitel „Im Restaurant“).
Viele zeigen sich der unüberschaubaren Menge an Weinen ängstlich in der Auswahl, andere trinken ihren
Wein zu jeder Gelegenheit. Zugegebenermaßen gehört eine große Erfahrung dazu, Weine in ihrer Qualität
zu erschmecken und dann noch dem passenden Essen zuzuordnen. Dazu braucht man viel Geld und gute
Freunde, mit denen man diese Spezialkentnisse schulen kann. Außerdem braucht man gute WeinLiteratur, die den Geschmackshorizont fundiert erweitern kann.
Im Anhang (S. 48) werden Hilfen für die Weinverkostung angeboten.
Käse und Wein verbinden sich geschmacklich besonders gut, zu Weinproben ist Käse allerdings nicht
geeignet. Einfaches Weißbrot, aber auch ein Biß in einen Apfel, sind zum Neutralisieren der
Geschmacksnerven besser geeignet. Wenn man mehrere Weine verkosten will (zu Hause, beim
Weinhändler oder Winzer), immer mit den Weißweinen beginnen, dann die Roten; außerdem zuerst die
jüngeren, dann die älteren Weine; trockene vor den süßeren Weinen.
Weinkategorien
Eine genauere Gliederung ist möglich, wenn man die Weine nach ihrem Grundcharakter unterscheidet.
Weißweine:
ƒ säurehaltige Weißweine
ƒ fruchtige Weißweine
ƒ gehaltvolle Weißweine
ƒ süße Weine
Rotweine:
ƒ junge (einfache) Rotweine
ƒ fruchtige Rotweine (Burgundertyp)
ƒ gerbsäurehaltige (alte) Rotweine (Bordeauxtyp)
Jeder dieser Grundtypen kann preiswert oder teurer sein, daher ist zusätzlich zwischen einfachen und
großen Weinen zu unterscheiden.
Die echten großen Bordeaux- und Burgunder-Weine sind heute kaum noch zu bezahlen, das gilt vor
allem, wenn sie das richtige Alter (ab 10 Jahre) erreicht haben. Billig sind die sehr guten Weine nie!
Es gibt aber genügend (sehr) gute Rotweine aus anderen Weinbaugebieten Frankreichs, aus Italien,
Spanien, Kalifornien, auch neuerdings aus Deutschland, Österreich, Chile, Südafrika und Australien.
Roséweine:
ƒ mit Rotweincharakter
ƒ mit Weißweincharakter
Die Roséweine sind immer relativ einfache Weine, unterscheiden sich aber wegen ihres
Herstellungsverfahrens in die genannten Charaktere.
Weiß- und Rotweine unterscheiden sich auch in der Art der Säure (wegen des jeweils anderen
Kelterungsverfahrens). In Weißweinen schmeckt man Wein- und Apfelsäure, in Rotweinen Gerbsäuren =
Tannin (Faß, Stiele, Schalen). Frische Weißweine (vor allem Riesling und Chardonnay) leben von dieser
Fruchtsäure, die sich aber im Laufe der Jahre abbaut. Daher sollten diese Weine relativ frisch getrunken
werden. Ausnahmen bilden hier die großen Weine mit viel Extraktstoffen (große weiße Burgunder) und
diejenigen mit hohem Zuckergehalt (Trockenbeeren-Auslese, Sauternes usw.).
[Nebenbei: Immernoch verwechseln einige Unkundige den Begriff „trocken“ mit „sauer“. Säure enthält
jeder Wein - mehr oder weniger ausgeprägt, „trocken“ bedeutet nur, daß bis auf einen kleinen Rest der
Zucker des Traubensaftes im Wein sich zu Alkohol umgewandelt hat. In diesem Fall kommt auch die
Säure deutlicher hervor. Trockene Weine sind in ihrer Geschmacksstruktur besser zu schmecken, weil sie
33
Allgemeiner Teil
nicht vom Zucker überdeckt werden. Sehr gute Süßweine haben aber immernoch einen hohen Säuregrad
dagegenzusetzen.]
Der Weinkeller
Der eigene Weinkeller sollte also einige unterschiedliche Weine beherbergen. Dabei sollten lieber
weniger Sorten, dafür aber ausreichend, vorhanden sein. Ein Sammelsurium von allerlei Einzelflaschen ist
für Gäste nicht geeignet. Zum Erlernen von Geschmacksrichtungen sollte man Einzelflaschen
systematisch probieren.
ƒ säurebetonter Weißwein (Riesling, Grüner Veltliner, Chardonnay, Entre-Deux-Mer, Muscadet )
ƒ gehaltvoller Weißwein (Burgunder, Pinot blanc)
ƒ Süßwein (aus Sauternes, Mosel, Burgenland)
ƒ einfacher kräftiger Rotwein (alle einfachen italienischen Rotweine, einfache Lagen in Frankreich
ƒ große Rotweine (Medoc, Burgunder, Barolo)
ƒ Sekt und Champagner
Alle Flaschen müssen liegend gelagert werden, damit der Korken nicht austrocknet. Kühle, dunkle
Kellerräume sind zwar ideal zum Lagern, aber nicht überall vorhanden. Man sollte wenigstens einen Ort
auswählen, der etwa eine gleichmäßige Temperatur im Tages- und Jahresablauf hält und erschütterungsfrei
ist. Wer sehr wertvolle Weine besitzt, aber keine Lagermöglichkeit hat, der sollte sich einen speziellen
Weinkühlschrank anschaffen.
Die wenigsten Weine eignen sich für eine lange Lagerung. Hoher Alkoholgrad, hoher Säuregrad,
reichlich Extrakte und bei wertvollen Süßweinen der Zuckergehalt weisen auf einen großen Wein hin, der
über einige Jahre die Qualität zunächst erhöht, später aber langsam abbaut. Hier machen sich auch die
Qualitätsunterschiede der einzelnen Jahrgänge bemerkbar: Manche Jahre bringen eher lagerfähige, andere
kurzlebige und wieder andere nur einfache Weine hervor. Zur groben Orientierung gibt es in den
Weinbüchern oder von Weinhäusern jährlich neu aufgelegte Angaben über den Zustand der Weine aus
bestimmten Regionen.
Weine in der Menüfolge
Für die Abfolge mehrerer Weine bei einem großen Essen gelten die Überlegungen zur Weinkategorie
ebenfalls, weil sie dem Geschmacksempfinden des Gaumens entsprechen. Das bedeutet allerdings auch,
daß die Menüfolge von der Reihenfolge der Weine abhängig wird.
Bei einem dreigängigen Menü gibt es noch wenig Entscheidungsprobleme. Denn je nach Hauptgang wird
man einen Weiß- oder Rotwein wählen, der auch für die Vorspeise passen sollte. Soll ein großes Menü nur
mit einem Wein begleitet werden, wird die Auswahl der einzelnen Gänge schon sehr beschränkt. Ab vier
Personen lohnt es, wenigstens zwei unterschiedliche Weinflaschen zu öffnen. Auch hier sollte man auf
Rotwein zur Vorspeise und Weißwein zum Hauptgericht verzichten.
Eine sehr angenehme Variante gibt es, wenn man zur Vor- und Nachspeise den gleichen Wein (Sekt,
Champagner, Süßwein) anbietet; in die Mitte paßt dann immer ein Weiß- oder Rotwein. Große Menüs
können mit einem leichteren Rotwein beginnen, wenn ein großer Rotwein folgt. Sonst sollte man immer
mit Weißwein beginnen (Amuse gueule, Salat, Vorspeise, Fisch und Schalentiere), gefolgt von einem (oder
mehreren) Rotwein (dunkles Fleisch, Gratin, später Käse). Es sei denn, der Hauptgang enthält Fisch, dann
bleibt man bei Weißwein, wählt zum Fisch aber einen weniger säurehaltigen Wein.
Die Differenzierung in Weiß-, Rosé- und Rotwein ist zwar grundsätzlich richtig und wichtig, deutet auch
auf bestimmte Essenzubereitungen hin, bleibt aber noch zu ungenau in der Zuordnung zwischen Wein
und Essen. Trotzdem - wenn auch heute nicht mehr so kategorisch - bleibt folgende Grundregel erhalten:
ƒ Weißwein - helles Fleisch (Kalb, Schwein, Geflügel), Fisch und Krustentiere
ƒ Rotwein - dunkles Fleisch (Rind, Wild, Lamm, Gans und Wildgeflügel)
ƒ Roséwein - Leber, Geflügel, Krustentiere
Leider gibt es dabei keine Hinweise für Vorspeisen aller Arten, Gemüsegerichte, Nudeln, Suppen,
Desserts usw.
Eine bessere Zuordnung läßt sich schon erreichen, wenn unterschiedliche Garmethoden berücksichtigt
werden. Denn scharf Angebratenes kann immer auch Rotwein, Gedünstetes Weißwein vertragen.
Regionale Gerichte passen immer zu den entsprechenden Weinen.
34
Allgemeiner Teil
Weitere Grundregeln der Weinauswahl zum Essen
ƒ
Immer Weine aus einer Region zusammenstellen (wenigstens aus einem Land, besser aus einem
Anbaugebiet). Sekt, Champagner oder Süßwein kann aus anderen Gebieten stammen.
ƒ Selten ist es angebracht, bestimmte Rebsorten (wie bei einer Weinprobe) zu vergleichen, denn dabei
kann die Essensfolge kaum klassischen Regeln folgen.
ƒ Einfaches Essen verlangt einen einfachen Wein.
ƒ Aufwendiges Essen verlangt große Weine.
ƒ Weine immer mit den unterschiedlichen Gängen wechseln.
ƒ Junge und leichte Weine kühler halten, ältere etwas wärmer.
ƒ Rotwein immer vor (etwa eine Stunde) dem Essen öffnen, Sauerstoff verhilft dem Wein zu mehr
Geschlossenheit.
ƒ Beim Öffnen einer Weinflasche sofort am Korken riechen, dadurch läßt sich relativ sicher ein
Weinfehler erkennen.
Manche der folgenden Vorschläge können, müssen aber nicht beachtet werden:
Schalentiere
frischer, säurehaltiger Wein, Champagner, evtl. Rosé
Fisch
klassische, reinsortige Typen: Riesling, Chardonnay, Pinot blanc
Geräucherte Fische kräftige, trockene Weißweine
gebratener Fisch
kräftige, trockene Weißweine, evtl. sehr leichter Rotwein, Rosé
helles Fleisch
runde Weißweine mit wenig Säure
Lamm und Wild
kräftige, große Rotweine (Bordeaux)
Rind
volle, evtl. fruchtige Rotweine (Burgunder)
Leber
weiß bis rot
Geflügel
würzige Weißweine, leichte Rotweine
Gänseleberpastete
unbedingt einen großen Süßwein! (Sauternes)
Gerichte mit Säure
Weißwein mit wenig Säure
Fettes
säurehaltige Weißweine
Süßton (Zwiebeln)
säurebetonte, trockene Weißweine, leichte Rotweine
Gegrilltes
Weißwein mit hoher Säure, evtl. etwas Süße, oder Rotwein mit Gerbstoff
stark gewürzt
kräftige, säurearme Weißweine
Süße Weine sind wieder in Mode gekommen. Es gibt hervorragende Qualitäten, aber auch den
entsprechenden Preis. Halbe Flaschen reichen gut für vier Personen. Die Süße läßt sich allerdings nur mit
wenigen Lebensmitteln kombinieren, diese Geschmacksbomben sind dann aber auch perfekt:
Gänse- und Entelleberterrinen
Melone mit luftgetrocknetem Schinken
Roquefort
Walnüsse
Desserts (am besten auch aus dem Wein hergestellte)
Das Servieren der Weine
Die richtige Weintemperatur ist wichtig, den Weinen den angemessenen Geschmack abzuverlangen. Die
Temperatur darf sogar etwas niedriger sein, denn im Glas wird der Wein schnell wärmer. Es ist nicht nur
chic, den Wein in einem Kühler, der mit Eiswasser gefüllt ist zu kühlen und kalt zu halten, denn durch die
Kontaktkühlung wird die Kälte besser übertragen als im Kühlschrank.
Weintemperaturen:
Weißwein
6° - 10°
von leichten bis gehaltvollen Weißweinen
Rotwein
12° - 18°
von Primeur bis zu großen Rotweinen
Rosé
7° - 10°
Champagner
4° - 6°
Sauternes
6° - 8°
Bei deutschen Weißweinen gilt: je einfacher der Wein, desto kühler sollte er sein. Je frischer ein Rotwein,
desto kühler kann er getrunken werden.
Das Öffnen und Dekantieren
Die Studentenzeiten sind vorbei, als wir die Korken noch mit dem Daumen in die Flasche gedrückt
haben! Heute ist das Öffnen eine Zeremonie.
35
Allgemeiner Teil
Die Kapsel mit einem kleinen Messer sauber abschneiden. Einige Gastgeber schneiden die Kapsel so an,
daß sie sie nach dem Entkorken als Klappdeckel benutzen. Für eine Gartenparty mit Mücken kann das
sinnvoll sein, aber es ist zu beachten, daß die Unterseite der Kapsel häufig Altersbakterien und
Schimmelpilze enthält, oder das Metall mit dem Wein oxidiert.
Die Flaschen immer mit einem guten Korkenzieher (gerade, in Form einer Spirale, angenehmer Griff, der
nicht einschneidet) öffnen. Es gibt eine große Auswahl an Hebe- und Ziehhilfen an den Korkenziehern.
Das Öffnen sollte nur mit leisem „Plop“ geschehen. Sofort am Korken riechen, um evtl. Weinfehler zu
erahnen. Dann sich selbst oder einem interessierten Gast einen Schluck des Weines eingießen und
probieren, ob er fehlerfrei ist. Nun kann der Wein an alle verteilt werden. Jede neue Flasche so prüfen.
Gute Rotweine mindestens eine Stunde vorher öffnen, weil sie durch das Oxidieren mit der Luft reifer
werden.
Weinprobe (persönliche Geschmacksanalyse)
Will man sich über Wein Rechenschaft ablegen, wird bei großen Verkostungen diese 20-PunkteMethode
angewendet. Mit den Begriffen wird versucht, den Weingeschmack sensorisch und sprachlich zu erfassen.
Kriterien
Begriffe
Aussehen: max. 4 Punkte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Klarheit
Farbintensität
Farbe
Konsistenz
trüb, Schwebstoffe, stumpf, klar, funkelnd
wäßrig, hell, mittel, tief, dunkel
grünlich, blaßgelb, gelb - purpur, rot, bräunlichrot
spritzig, dünn, normal, dick, ölig
Duft: max. 4 Punkte
ƒ
ƒ
ƒ
Allg. Eindruck
Fruchtaroma
Bukett
neutral, sauber, ansprechend, groß, stichig (Hefe, Essig, oxidiert)
fehlend, schwach, kräftig, typisch
fehlend, angenehm, mannigfaltig, stark
Geschmack: max. 9 Punkte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Süße (weiß)
Gerbstoff (rot)
Säure
Körper
Abgang
Ausgewogenheit
Charakter: max. 3 Punkte
trocken, herb, mittel, lieblich, süß
adstringierend, hart, herb, weich
flach, erfrischend, ausgeprägt, hart
schwach, leicht, mittel, körperreich, schwer
schwach, erfreulich, anhaltend, nachhaltig
(un-) ausgewogen, rund, vollendet
rauh, charakterarm, erfreulich, fein, vorzüglich
Gesamtpunktzahl: 20 Punkte
36
Allgemeiner Teil
I M (S TERNE -) R ESTAURANT
Um in ein Spitzenrestaurant zu gehen, müssen erst einmal Hemmschwellen überwunden werden.
Sind die hohen Preise gerechtfertigt? Ist die Atmosphäre nicht zu steif oder erdrückend? Verhält man sich
unter der Aufsicht von Ober und Küchenchef bei der Wahl von Speisen und Getränken richtig?
Hat man einmal die finanzielle Schwelle überschritten, ist der Rest ganz einfach!
Zu den Preisen: Wenn man pro Person mit mindestens 100 DM (bei den ganz großen Köchen sogar das
Doppelte oder mehr) rechnen muß, kommt die Frage auf, ob das nötig ist. Natürlich muß das jeder für
sich selbst entscheiden. Andererseits ist es unglaublich, was diese Meisterköche zaubern können, um
Augen, Gaumen und Magen zu verwöhnen. Wertvollste Lebensmittel, vielfältige und kreative
Zusammenstellungen, komplizierte Zubereitungstechniken, aufwendige Menüfolgen, perfekter Service
und stilvolle Einrichtung - alles kostet seinen Preis. Wer ahnt, wieviel Arbeit hinter dieser Perfektion
steckt, kann diese Kosten leicht nachvollziehen. Unter diesem Blickwinkel sind die Preise nicht zu hoch.
Ärgerlicher sind da eher manche halbteuren Restaurants, in denen man für geringere Qualität ebenfalls
viel Geld ausgibt.
Die Ober, Maîtres und Küchenchefs sind immer darum bemüht, daß sich ihre Gäste wohlfühlen. Daher
liegt das Problem der Atmosphäre nicht so sehr beim Gast als beim Gastgeber. Service und Beratung sind
meist so perfekt, daß man bald zu einem gelockerten und persönlichen Abend kommt. Selbst eine für den
Gast unerfahrene Situation wird von einem guten Ober geschickt gelenkt. Ausnahme: In Frankreich
haben wir auf diesem Gebiet nicht immer gute Erfahrungen gemacht!
Bei den meisten Sterne-Köchen gibt es fertige Menüvorschläge, die etwas variiert werden können. Auch
hier sollte man sich nicht scheuen, eventuelle Wünsche zu äußern. Da die Zubereitungsmethoden
perfektioniert sind, kann man sich auf alle Angebote einlassen und sollte geschmacklich genießen und
lernen.
Eine richtige Weinwahl zu treffen ist bestimmt schwierig. Wer hier nicht sicher ist (siehe Kapitel „Wein“),
sollte seine Wünsche nennen und sich beim Weinober (Sommelier) beraten lassen. Auch preisliche
Dimensionen lassen sich so vorher klären, denn Wein kann ganz schön teuer sein. In Frankreich gilt
folgende Norm: Menü-Preis = Wein-Preis!
Was sollte man noch wissen?
ƒ Besteck immer von außen nach innen benutzen.
ƒ Auch mehrere Gläser werden immer von außen benutzt.
ƒ Die kleineren Gläser sind für Weißwein, die größeren für Rotwein.
ƒ Eingeschenkt wird immer (soweit Platz) von rechts.
ƒ Das Probieren des Weines dient dazu, Weinfehler festzustellen.
ƒ Gläser nur am Stiel anfassen, damit im Kelch die Klarheit des Weines zu sehen ist. Vor dem Trinken
mit der Serviette den Mund abwischen.
ƒ Nur mit Sekt oder Champagner wird angestoßen.
ƒ Serviert wird von links, abgeräumt von rechts.
ƒ Nicht selbst das Geschirr zusammenstellen, das ist Aufgabe des Kellners.
ƒ Nach jedem Gang wird das Besteck auf den Teller gelegt. Beides wird abgeräumt.
ƒ Während des Essens wird das Besteck immer auf dem Teller abgelegt, die Griffe sollten nicht die
Tischdecke berühren (Fett oder Sauce könnte herablaufen!).
ƒ Der Brotteller steht immer links. Dafür gibt es eigens ein Buttermesser.
ƒ Reklamationen sofort beim Ober (freundlich) ansagen.
ƒ Typischer Aperitif (vor dem Essen): Champagner oder Sekt, auch als „Kir“, Sherry, Martini, Campari,
Pernod oder bei Durst auch ein Glas Bier. Bei der Frage nach einem Aperitif kann man
selbstverständlich auch ablehnen.
ƒ Typischer Digestif (nach dem Essen): Cognac und andere Weinbrände, Whisky, Calvados und andere
Obstbrände, Aquavit oder ein Espresso.
Sonst ist alles ganz einfach, und man kann sich wunderbar verführen lassen.
37
Vorspeisen
Vorspeisen
V ORSPEISEN , A MUSES GUEULES
KLEINE A PPETITANREGER
UND
Jedes Essen wird dadurch bereichert, daß man sich durch kleine verführerische Vorspeisen Appetit macht.
So wird der erste Heißhunger gestillt (hoffentlich) und die Menge des Hauptganges kann etwas kleiner
ausfallen. Die meisten Vorspeisen sind weniger kalorienreich als die Hauptspeisen. Salat als Vorspeise ist
in Deutschland immerhin schon zur Normalität geworden; aber nun ist Abwechslung gefragt, die die
Uniformität des Salates (der trotzdem wichtig ist) zu Leibe rückt. Eingelegte Oliven, Nüsse und
Salamischeiben mit etwas Brot gehören sonst zu den traditionellen Eröffnern. Unter ‚Italienische
Vorspeisen‘ und ‚Salate‘ findet man weitere Ideen. Letztlich kann man aus allen Lebensmitteln kleine
Vorspeisen herstellen. Hier liegt das Tummelfeld der Phantasie: Sieh in den Kühlschrank und kreiere eine
neue Vorspeise. Experimente dürfen auch einmal mißlingen!
Wer sein Essen mit einer Vorsuppe beginnen möchte, sollte sich darüber im klaren sein, daß er den
Magen mit der Hitze erst einmal erschreckt. Das Innenleben reagiert darauf als hätte der Magen plötzlich
ein Geschwür. Also: Kalte oder lauwarme Brühen oder Suppen ja, sonst sollte man lieber irgendeine
Kleinigkeit vorher essen.
Gemischter Blattsalat mit (lau-) warmen Beilagen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Hühnerbrust ohne Haut bei mittlerer Temperatur in Butter von beiden Seiten rosa braten (je nach
Dicke 4 - 6 Minuten je Seite) und kurz ruhen lassen, in Streifen (längs zur Faser) oder Scheiben (quer
zur Faser) schneiden, mit Salz und Pfeffer (oder Sojasoße) würzen.
Die Haut einer Entenbrust gitterartig einschneiden, bei nicht zu heißer Temperatur in einer Pfanne
(ohne Fett) die Hautseite für 5 - 6 Minuten auslassen, wenden und etwa 4 Minuten weiterbraten;
ruhen lassen, ebenfalls in dünne Streifen schneiden.
Enten- oder Gänseleber vorsichtig in Butter braten (eher dünsten), evtl. etwas Balsam- oder
Himbeeressig oder Orangenlikör dazugießen. Auf dem Salat anrichten.
Kleine Ziegenkäse (frische) unter dem Grill anrösten und auf den Salat legen.
Frisch gegrillte Shrimps oder marinierte Krusten- oder Schalentiere (z. B. in Zitronensaft mit
körnigem Senf; Knoblauch-Öl oder...)
Mariniertes Rindfleisch
Kaltes, gegartes Rindfleisch (z. B. Tafelspitz) in dünne Scheiben schneiden (diagonal zur Faser), mit
leichter (nicht zu sauer) Vinaigrette, die mit kleinsten Gemüsewürfelchen (oder Julienne) und Zwiebeln
aromatisiert ist, kurz marinieren; mit etwas Salat anrichten und Kürbiskernöl darübergießen.
Marinierte Zunge (Kalbs-, Schweine- oder Lammzunge)
Wie oben; hier eignet sich eher eine Vinaigrette mit kleinen Zwiebelwürfeln.
39
Vorspeisen
Kalte Kalbsrückenscheiben mit Gänseleber
Rosa gebratenen Kalbsrücken in sehr dünne Scheiben schneiden und mit rosa Gänseleberscheiben oder würfeln belegen. Dazu paßt gewürfelter Aspik (z. B. aus Kalbsfond und Madeira, oder Kalbsfond, Wein
und Traubensaft, oder Kalbsfond mit Balsamessig).
Oder: Gegarte Rehmedaillons mit einer dünnen Apfelscheibe belegen, die in Sirup pochiert wurde, und
mit passierter Gänseleberpastete bestreichen.
Carpaccio
Rohes Rinderfilet anfrieren und in sehr hauchdünne Scheiben (Brotmaschine) schneiden. Man kann auch
etwas dickere Scheiben mit einem breiten Messer flachdrücken (das geht besonders gut zwischen zwei
Gefrierbeutelfolien). Für jede Person die Scheiben auf einem Teller verteilen, etwas mit einer wenig sauren
Vinaigrette (Zitrone/Öl) bestreichen. Evtl. mit Parmesan bestreuen; dünn gehobelte Champignons passen
auch dazu. (Siehe auch ‚Carpaccio vom Reh‘ oder ‚Lachs-Carpaccio‘.)
Räucherfische
Eine Platte mit verschiedenen Räucherfischen ist ein edles Entree. Dazu Weißbrot mit Butter. Das macht
aber sehr satt!
Gästen soll man die Fische filetiert als Portionshäppchen auf einer Platte oder auf Tellern servieren. Evtl.
mit Kaviar verzieren.
Die Räucherfische schmecken besser, wenn sie nicht ganz kalt sind; ab 30° löst sich die Gelierflüssigkeit
auf, die Filets werden geschmeidiger und aromatischer.
Fischfilets
Fischfilets von verschiedenen Edelfischen (häppchengroße Stücke) kurz grillen oder in Court-bouillon 2 3 Minuten bei 80° garziehen (nicht kochen!). Zum Servieren die Filets mit Kräutern, kleinem Gemüse,
Salat oder kleinen Beilagen garnieren. Kalt sollten die Filets mit Aspik überzogen werden, damit sie nicht
austrocknen.
Pasteten, Terrinen, Sülzen
Jedes dieser geschmacklichen und optischen Kunstwerke, gekauft oder selbst zubereitet, dient als kleiner
Appetitanreger. Schöner sieht es aus, wenn man den Teller noch etwas garniert (Kräuter, Feldsalat, Nüsse,
Keimlinge, farbige oder weiße Soßen usw.).
Gefüllte Champignons
Man kann sie einfach mit Gorgonzola füllen (vorher Stiele ausbrechen) und übergrillen oder im Backofen
heiß garen. Oder: Stiele hacken, mit Ei und etwas Sahne oder auch geriebenem Käse vermischen, füllen
und im Ofen backen, bis die Füllung etwas aufsteigt; oder die gehackten Stiele mit gegartem Getreide
mischen, füllen (auch hier evtl. Käse, Kräuter usw.) und im Backofen garen.
Gefüllte Zucchini
Kleine Zucchini der Länge nach halbieren, den weichen Kern herauskratzen. Mit Kartoffelpüree, das mit
reichlich Knoblauch versehen wird, füllen und im heißen Ofen übergrillen. Das geht auch mit
Auberginen, die in längliche Scheiben geschnitten wurden. Die Scheiben evtl. vorher grillen.
40
Vorspeisen
Appetithappen im Speckmantel
Trockenobst, am besten sind steinlose Pflaumen und gute Feigen, mit sehr dünn geschnittenen
geräucherten Speckscheiben umwickeln, mit Zahnstochern befestigen und im Backofen oder in der
Pfanne für wenige Minuten braten. Shrimps kann man so auch anbieten. Noch besser schmecken diese
Köstlichkeiten, wenn man die Früchte und die Shrimps vorher in einer Zitronen-Vinigraitte mariniert.
Blätterteig-Pastetchen
Ausgerollten Blätterteig in Quadrate, Dreiecke oder Kreise schneiden und mit Käse (Ziege/Schaf) FleischLeber- oder Fischfarcefarce, Speck oder Gemüse füllen. Den zu Taschen zusammenklappen und 15 - 20
Minuten im Ofen bei 180° backen
Salate aus Gemüse oder Hülsenfrüchten
Sellerie-, Spargel-, Avocado-, Champignon-, Bohnen-, Linsensalat.
Rohes Gemüse mit Dips
Unterschiedliche Gemüsesorten, die man so vorbereitet, daß man sie mit der Hand in Dips tauchen und
so verspeisen kann. Siehe unter „Kalte Saucen“ und „Aufstriche & Käsecremes“.
Rohkost
Rohkostgemüse (zerkleinert und mariniert oder in Sauce) sollte immer nur frisch hergestellt sein. Im
kleinen Kreis wird man sich auf ein Gemüse beschränken. Für Gäste lohnt es sich, mehrere
Gemüsesorten anzubieten. Dabei sollte man aber raffiniert mit jeder Sorte umgehen, um jedes Gemüse in
seinem Eigengeschmack zu unterstützen und gleichzeitig Geschmacksvielfalt durch entsprechendes
Aromatisieren zu erlangen. Außerdem ist auch optische Vielfalt nötig und wichtig; also unterschiedliche
Farben der Gemüsesorten einplanen. Hier spielt sogar die Farbe der Teller eine Rolle.
Eclairs Rossini
Stangen aus ungesüßtem Brandteig backen, aushöhlen, mit Gänseleberpüree füllen und mit brauner
Chaudfroid bedecken.
Diese Miniwindbeutel lassen sich mit allem möglichen füllen: Käse- und Quarkmischungen,
Schinkenwürfel, Pastete usw.
Gefüllte Eierkuchen
Siehe unter „Crêpes, Eierkuchen & Co.“.
41
Vorspeisen
I TALIENISCHE V ORSPEISEN
Zu kalten Vorspeisen eignet sich alles mögliche an Gemüse. Was ihnen allen gleich ist, ist das kurze Garen
und das Marinieren in Olivenöl und Gewürzen. Hält sich bis zu einer Woche.
Hier nun unsere Renner:
Gelbe und rote Paprikaschoten
Im Backofen die zerteilten Schoten etwa 5 Minuten grillen, bis die Haut Blasen schlägt (kann auch
schwarz werden), mit einem feuchten Tuch überdecken, damit sich die Haut löst, und nach 2 Minuten die
Haut abziehen. Mit Salz, Pfeffer, evtl. Petersilie und Knoblauch, reichlich Olivenöl marinieren.
Champignons oder Steinpilze
in heißem Olivenöl braten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist (ständig wenden!), etwas Zitronensaft
dazugeben, mit Zitronenschale und Olivenöl aromatisieren.
Kleine Zwiebeln (geschält)
5 Minuten blanchieren. Dann in Olivenöl, etwas Zucker und etwas Balsamessig in einer Pfanne
karamelisieren.
Möhren
schälen, in diagonale Scheiben schneiden und in Olivenöl mit etwas Salz (evtl. mit etwas Safran) vorsichtig
garen. Mit reichlich Knoblauch und Pfeffer marinieren.
Zucchini (Scheiben oder Würfel)
in Olivenöl kurz anbraten, mit etwas Weinessig oder Zitronensaft, Minze- oder Zitronenmelisseblättern
und Olivenöl aromatisieren.
Fenchel (grob zerteilen)
in Salzwasser bißfest kochen. Mit zerdrückten Sardellen (oder Sardellenpaste), Kapern, Petersilie und
Olivenöl marinieren.
Porree
waschen, in etwa 1 cm lange Stücke schneiden und in reichlich Salzwasser blanchieren, in Eiswasser abschrecken und mit etwas Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer marinieren.
Frühlingszwiebeln
in zwei oder drei Teile schneiden. In Olivenöl sehr kurz anbraten und mit Zitronensaft und -schale
aromatisieren.
Spinatblätter
1 Minuten blanchieren, abschrecken und gut ausdrücken. Salzen und mit reichlich Knoblauch, Pfeffer und
Olivenöl marinieren. Dazu geröstete Pinienkerne.
Mangold
vorbereiten: Stiele von den Fäden befreien oder schälen. Kurz blanchieren, mit Weinessig und Öl
marinieren.
Auberginen
in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden, mit Salz bestreuen und nach 30 Minuten mit den Handballen
ausdrücken, um die Bitterstoffe zu entfernen. Auf beiden Seiten kurz aber heiß grillen. Mit
Pfefferminzblättern, etwas Wein, Zitronensaft und reichlich Olivenöl marinieren.
42
Vorspeisen
Tomaten
halbieren, entkernen und in Olivenöl auf beiden Seiten anbraten. Die Tomaten auf einer Platte anrichten.
In der Pfanne eine gewürfelte Zwiebel, eine Knoblauchzehe und reichlich gehackte Kräuter (Petersilie,
Basilikum und Oregano) in der Pfanne 3 Minuten dünsten und mit ein paar Tropfen Wein und/oder
Essig ablöschen und verdampfen lassen. 1 EL Semmelbrösel hineinrühren und mitbraten. Die Masse in
die Tomatenhälften füllen und auskühlen lassen.
Broccoli
in Röschen zerteilen und 3 Minuten in Salzwasser kochen. Mit Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer
marinieren. Nach Geschmack mit zerdrückten Sardellenfilets oder Streifen von Parmaschinken variieren.
Auch für Blumenkohl geeignet.
S ALATE
Rezepte zu Salaten zu schreiben, erscheint mir relativ überflüssig. Frische Blattsalate mit geeigneter
Salatsauce, Rohkost in variablen Zubereitungsarten oder typische angemachte Salate (Nudel-, Bohnensalat
usw.) sind in jedem Standardbuch zu finden.
Siehe unter „Kalte Saucen“ und „Vorspeisen, ...“.
Blattsalate
Ganze Salatblätter erst kurz vor dem Servieren waschen und sofort trocknen (Salatschleuder oder sauberes
Küchentuch). Blattsalate sollten nie in einer Sauce schwimmen, die zerrupften Blätter sollten nur von der
Sauce benetzt sein, daher gut wenden. Salatblätter als Verzierung werden nur einzeln durch die Sauce
gezogen.
Durch unterschiedliche Saucen und Beigaben (Nüsse, Käse, gebratenes Filet, sautierte Leber, kaltes
Fleisch, ausgelassener Speck, geräucherter Fisch, Schalentiere, Croutons, auch Obst) bekommt man mehr
Abwechslung. (Siehe „Vorspeisen, ...“)
Zu einem aufwendigen Menü kann der Salat sehr einfach bleiben, muß dann aber sinnvoll in das Menü
eingebaut werden.
Wenn wir viele Gäste haben oder das Essen als Buffet angerichtet wird, werden die frischen Blattsalate,
geschnittenes Gemüse usw. ohne Salatsauce getrennt serviert. Jeder Gast stellt sich seine eigene
Salatmischung zusammen und mariniert mit einer der Saucen selbst. So zerfallen die empfindlichen Salate
nicht so schnell. Reste können sogar am nächsten Tag noch gegessen werden.
Linsensalat
250 g
1
1 Bund
100 g
3 - 4 EL
6 EL
3 EL
1
Salz und Pfeffer
Puy- oder Berglinsen
Zwiebel oder
Frühlingszwiebeln
Cocktail-Tomaten
Balsamessig
Olivenöl
Kürbiskernöl
Apfel
Die Linsen etwa 20 - 30 Minuten kochen. Sie sollen nicht aufplatzen und noch kernig bleiben. Die
(Frühlings-) Zwiebeln und einige geviertelte Cocktail-Tomaten zufügen. Mit Balsamessig, Olivenöl,
Kürbiskernöl, Salz und Pfeffer abschmecken. Es paßt auch ein sehr klein gehackter Apfel dazu.
43
Vorspeisen
Spinatsalat Cornhusker
In Lincoln (Nebraska) sind wir im Hotel Cornhusker sehr verwöhnt worden.
Man fuhr mit allerlei Gerätschaften, Rechaud, Pfannen, Töpfchen usw. auf. Wir haben alles genau
beobachtet. Hier nun das Ergebnis:
500 g
frischer Spinat
je 1 EL
Öl und Butter
100 g
Speck
2 EL
Grand Marnier
2 Scheiben
Weißbrot
1 EL
Himbeeressig
2 EL
Himbeeren
Salz und Pfeffer
Geflügelbrust oder -leber
Etwas Öl und Butter in einer Pfanne erhitzen, darin Speckwürfel zerlassen. Mit Grand Marnier ablöschen
und flambieren. Die Speckwürfel herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
In einer zweiten Pfanne Weißbrotwürfel in Butter schwenken und knusprig rösten.
In dem restlichen Fett der ersten Pfanne Himbeeressig dazugeben und mit Salz und Pfeffer eine
„Vinaigrette“ herstellen.
Die gewaschenen Spinatblätter (etwa 100 g pro Person) in eine Salatschüssel geben, mit der Vinaigrette,
den Speckwürfeln und einigen zerdrückten Himbeeren wenden. Die Brotwürfel darüberstreuen oder extra
reichen.
Dazu gab es gebratene Entenbrust, die in Scheiben geschnitten war.
Noch besser paßt zu dem Himbeergeschmack Enten- oder Gänseleber, sehr vorsichtig gebraten, innen
noch rosa. Man kann zum Braten die erste Pfanne nehmen, wenn man nur etwas Butter darin
aufschäumen läßt.
Die Entenleber oder -brust ebenfalls mit der Marinade überziehen.
Abwandlungen:
ƒ Feldsalat anstelle der Spinatblätter
ƒ Walnüsse oder Pinienkerne anstelle der Brotwürfel
ƒ Geflügelleber anstelle der Entenbrust (oder ohne Fleisch)
Dicke Bohnen mit Thunfisch
250 g
1 Bund
3 - 5 EL
Salz und Pfeffer
1-2
1
6 - 8 EL
1 Bund
1 Dose
getrocknete dicke Bohnen
Suppengrün
Weißweinessig
Zwiebeln
rote Paprika
Olivenöl
grobgehackte Petersilie
Thunfisch (in Öl, zerpflückt)
Die Bohnen über Nacht in einem großen Topf mit viel Wasser einweichen. Am nächsten Tag die Bohnen
mit frischem Wasser und Suppengrün zum Kochen bringen und bei niedriger Temperatur weitergaren.
Das dauert etwa eine Stunde, die Bohnen sollten nicht aufplatzen! Zum Schluß hin salzen. Das Wasser
abgießen und die Bohnen abkühlen lassen.
Zu den noch lauwarmen Bohnen Weißweinessig, Salz und Pfeffer geben (kräftig aber nicht zu sauer), die
Zwiebeln in Streifen schneiden und dazugeben, nach Belieben eine kleingewürfelte rote Paprika
hinzufügen, mit reichlich Olivenöl übergießen und einige Stunden marinieren lassen.
Am Tag des Servierens mit grobgehackter Petersilie bestreuen und mit etwa Thunfisch vermengen. In
einer Schüssel anrichten und mit Petersilie verzieren.
44
Vorspeisen
Taboulé (Tabbouleh)
250 g
1
1 Bund
200 g
1
8 EL
1/2 Bund
1 Bund
Salz und Pfeffer
Bulgur (oder Couscous)
Zwiebel oder
Frühlingszwiebeln
Tomaten
Zitrone (Saft)
Olivenöl
Petersilie
Pfefferminze
Bulgur ist wie Couscous ein schon vorgekochter und wieder getrockneter Weizenschrot. Nur durch das
Einweichen in lauwarmen Wasser wird Bulgur gebrauchsfertig. Manche dämpfen ihn wie Couscous
schonend in einem Siebeinsatz. Kochen sollte man beide Getreidesorten nicht. Das Getreide zerbröseln,
Zwiebeln, Tomaten zerkleinern und die Kräuter hacken. Alles miteinander vermischen und abschmecken.
Abgeriebene Zitronenschale macht den Salat noch frischer.
45
Vorspeisen
C ROSTINI
In italienischen Restaurants gibt es häufig kleine Appetitanreger, geröstete Weißbrotscheiben mit
phantasievollem Belag, häufig öltriefend aber köstlich. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt:
Alles, was italienisch ist und einen kräftigen Geschmack hat, paßt auf die Brote.
Hier nun eine Auswahl dieser kleinen Köstlichkeiten für etwa 4 - 8 Scheiben Weißbrot.
Bruschetta
2
1
1
1 Stengel
1 EL
2 EL
Salz und Pfeffer
Tomaten
Zwiebel
Knoblauchzehe
Basilikum oder Petersilie
Kapern
Olivenöl
Die Haut der Tomaten abziehen. Dazu die Haut einschneiden, mit kochendem Wasser übergießen, nach
einer Minute die Haut entfernen. Die Tomaten aufschneiden, die Kerne entfernen, das Fruchtfleisch in
kleine Würfel schneiden. Alle weiteren Zutaten zu den Tomatenwürfeln geben. Auf den getoasteten
Brotscheiben verteilen. Sofort essen.
Man kann auch alle Zutaten im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren und die Brote damit
bestreichen.
Paprika und Thunfisch
2
1
1 Dose
2 EL
1 EL
2 EL
Cayennepfeffer, Salz und
rote Paprikaschoten
Zwiebel oder Frühlingszwiebeln
Thunfisch‚ im eigenen Saft
Kapern
Zitronensaft
Olivenöl
Pfeffer
Von den Paprikaschoten die Haut abziehen (siehe „Italienische Vorspeisen“). Paprika, Zwiebeln (oder
Frühlingszwiebeln), Thunfisch, Kapern fein würfeln und mit etwas Zitronensaft, Olivenöl, Salz und
Pfeffer, Cayennepfeffer vermischen.
Abwandlungen: Das Öl durch Crème fraîche ersetzen. Oder mit Mozzarella belegen und überbacken.
Steinpilze
20 g
getrocknete Steinpilze (oder 100 g frische Pilze)
1 kleine
Zwiebel
1
Knoblauchzehe
2 Stengel
Petersilie
Zitronensaft, Salz und Pfeffer
Die Steinpilze in lauwarmem Wasser 30 Minuten quellen lassen (oder man nimmt etwa 100 g frische
Steinpilze). Die Pilze dann abgetropft mit etwas Öl 5 Minuten lang in der Pfanne anbraten, Zwiebeln,
Knoblauch und Petersilie untermischen und noch 3 Minuten dünsten. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer
abschmecken.
46
Vorspeisen
Hühnerleber
200 g
1 kleine
1 kleine
1 Stange
4 EL
2 EL
je 1 Bund
1 EL
Zitronenschale, Salz und
Hühnerleber
Zwiebel
Möhre
Staudensellerie
Wein oder Brühe
Öl
Petersilie und Basilikum
Kapern
Pfeffer
Das Gemüse putzen, fein hacken und in Öl andünsten. 200 g grob gewürfelte Leber dazugeben und mit
etwas Weißwein oder Geflügelbrühe aufgießen. Mit den Kräutern und Gewürzen 10 Minuten zugedeckt
köcheln lassen. Abkühlen lassen und pürieren (evtl. vorher etwas von der Flüssigkeit abgießen). Mit
abgeriebener Zitronenschale abschmecken.
Man kann die Brote auch nur mit den gewürfelten Bestandteilen belegen, wenn man auf den Wein
verzichtet.
Sardellenbutter und Mozzarella
8
50 g
150 g
Sardellenfilets
Butter
Mozzarella
Die Sardellenfilets hacken und mit der weicher Butter verkneten. Die Sardellenbutter auf die Brote
streichen, mit einer Scheibe Mozzarella belegen und im heißen Backofen 4 - 5 Minuten überbacken.
Tapenade
Ergibt etwa 250 g.
150 g
6-8
2 EL
4 - 6 EL
schwarze, entsteinte Oliven
Sardellenfilets
Kapern
Olivenöl
Im Original (Provence) wird diese Olivencreme nur mit Oliven, Sardellenfilets und Kapern hergestellt:
Die Oliven mit den Sardellenfilets und den Kapern im Mixer oder mit dem Pürierstab zu einer Creme
schlagen. Manche Rezepte gehen sogar von gleichen Gewichtsanteilen aus. Auf jeden Fall muß noch
Olivenöl untergeschlagen werden.
Je nach Salzgehalt der Oliven sollten die Kapern und Sardellen gewässert werden. Die Oliven sollten nicht
zu trocken sein.
Kleine geschmackliche Abwandlungen durch 1 EL Pinienkerne, etwas Cayennepfeffer, 1 Spritzer
Zitronensaft, Pfeffer, 1 Schuß Cognac.
Frisches oder geröstetes Brot mit der Tapenade bestreichen, evtl. mit Tomatenwürfeln und Basilikum
verzieren.
Kapern-Kräuter-Creme
75 g
Kapern
1 Bund
Rucola
einige Stengel
Kräuter
3 EL
Mascarpone oder Ricotta
Zitronensaft, Salz und Pfeffer
47
Vorspeisen
Die Kapern mit einigen Blättern Basilikum und Majoran, Schnittlauch (oder anderen Kräutern) und
Rucola fein hacken und mit Mascarpone verrühren. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Anstelle der Mascarpone kann man auch Ricotta nehmen. Auf kaltes oder geröstetes Brot streichen.
Scampi
Sehr scharf!
200 g
rohes Scampifleisch
1
Chilischote
1 Bund
Dill
1 EL
Crème fraîche
Zitronenschale, etwas Zitronensaft und Salz
Das Scampifleisch mit der Chilischote und dem Dill sehr fein hacken. Alle Zutaten mit Crème fraîche,
abgeriebener Zitronenschale, etwas Zitronensaft und Salz abschmecken. Die Masse auf die Brote
streichen und im heißen Ofen 5 Minuten backen. Mit Dillspitzen garnieren.
Anstelle der Scampi kann man auch Krabbenfleisch oder festfleischige Fische (Rotbarsch oder Seeteufel)
nehmen.
Käse
125 g
je 50 g
1 Stengel
2-3
Mozzarella
Gorgonzola, Parmesan, Pecorino
Basilikum
getrocknete Tomaten in Öl
Mozzarella klein würfeln, Gorgonzola mit einer Gabel zerdrücken, mit Parmesan, Pecorino und einigen
Blättern Basilikum vermengen. Auf Brote streichen und im heißen Ofen 5 Minuten backen. Die
getrockneten Tomaten in Streifen schneiden und damit garnieren.
A ROMATISIERTE B UTTER
Für Fondues, Brote oder als Dip braucht man geschmacklich angereicherte Butter. Hier einige
traditionsreiche Möglichkeiten.
Kräuterbutter
250 g Butter weich werden lassen und schaumig rühren, dann einige Spritzer Worchester-Sauce, 1/2 TL
Salz, eine sehr feingehackte mittelgroße Zwiebel (besser Schalotte), mindestens drei Knoblauchzehen
und ein Bund frische Kräuter nach Wahl und Saison unterrühren.
Die Buttermischung etwas ankühlen lassen und in Klarsichtfolie zu einer Rolle formen. Scheibenweise
servieren.
Dillbutter
Für Krabben und Krebsschwänze auf Brot.
1 EL gehackter Dill, 100 g weiche Butter, 2 hartgekochte Eier (durchs Sieb zerkleinert). Alles
miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
48
Vorspeisen
Peanut Butter
500 g Erdnüsse (ohne Schale 20 Minuten bei 150° geröstet), je 1/2 - 1 TL Salz und Zucker und 2 EL
Erdnußöl im Mixer oder in der Moulinette pürieren.
Anstelle der Erdnüsse kann man auch Cashew- und Haselnüsse oder Mandeln nehmen; geschmacklich
besonders geeignet ist eine Hasel/Mandel-Mischung.
Als Aufstrich für hungrige Morgenmäuler.
Beurre Fermière
5 hartegekochte Eier (durchs Sieb), 250 g weiche Butter, Salz und Pfeffer , Cayennepfeffer, 3 EL
Weißwein, etwas Zitronensaft, 1 TL Senf.
Alles Miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Sardellenbutter
100 g Sardellen (in Salzlake, evtl. 10 Minuten wässern) im Mörser zur Paste zerstoßen, mit 120 - 200 g
Butter vermischen; etwas Muskatblüte und -nuß. Im Notfall geht auch Sardellenpaste aus der Tube.
Lachsbutter
100 g weiche Butter mit 60 g feingehacktem Räucherlachs vermengen.
Krabbenbutter
100 g weiche Butter mit 60 g feingehackten Krabben vermengen.
Hummer-/ Krebsbutter
Hummer- oder Krebsschalen (frische oder gegarte) in Butter und Wurzelgemüse anrösten und mit
Wein und/oder Fischfond ablöschen. Evtl. mit Fenchelsamen oder Anislikör und Tomaten (-mark)
aromatisieren. Nach etwa 30 Minuten alles in einen anderen Topf abseihen und fast vollständig einkochen.
Je nach Konzentration mit 100 - 200 g Butter verkneten.
49
Vorspeisen
A UFSTRICHE
UND
K ÄSECREMES
Liptauer
Diese Käsecreme fehlt in keinem ‚Heurigen‘, den Winzerlokalen in Österreich.
250 g
passierter Schafskäse oder abgetropfter Quark (oder Mischung)
60 g
weiche Butter
2 EL
saure Sahne
1-2
Zwiebeln, feingehackt
1-2
Essiggurken, feingehackt
1 EL
Kapern, feingehackt
1 TL
(Estragon-) Senf
1 TL
Paprikapulver
3
zerdrückte Sardellenfilets
Kümmel, Schnittlauch, Salz und Pfeffer
Die Butter glatt verrühren und alle weiteren Zutaten hineinrühren.
Quark-Nuß-Creme
200 g trockenen Quark (notfalls für einige Stunden in einem Tuch abtropfen lassen) durch ein Sieb
passieren und mit 80 g weicher Butter, 1 EL geriebenen Meerrettich, 30 g gehackten Walnüssen, Salz
und Pfeffer eine Creme rühren. Sie ist sehr gut für gefüllten Schinken geeignet.
Marinierter Camembert
350 g reifen Camembert (die Rinde entfernen) in Würfel schneiden und über Nacht in 100 ml Weißwein
marinieren. Am folgenden Tag den Käse mit 70 g Butter, etwas Marinade, Salz und Pfeffer und
Weinbrand zerdrücken. Einige Stunden in einer Form abkühlen lassen.
Oder die Käsemasse in einer kleinen Springform fest werden lassen, oben und unten mit gerösteten
Weißbrotkrumen oder gehackten Nüssen bestreuen und den Rand in gehackter Petersilie rollen.
Roquefort mit Pinienkernen
250 Roquefort mit 100 g weicher Butter und 2 EL Weinbrand vermischen. Daraus eine Kugel formen
und mit etwa 60 g Pinienkernen wie einen Igel verzieren.
Hähnchenfleischaufstrich
175 g gegartes und feingehacktes Hähnchenfleisch (Gewicht einer Hühnerbrust oder Keule) mit 60 g
Butter, Salz, Cayennepfeffer und Muskatnuß vermischen. Diese Masse wird relativ fest, deshalb kann
dieser Aufstrich mit Sahne, Kokosmilch oder Joghurt, Cognac oder Weißwein, Zitronensaft oder
Sojasauce variiert und aufgelockert werden. Erdnußbutter oder Mandelpüree können den Geschmack
verbessern.
Oder:
175 g gegartes Hähnchenfleisch und 175 g Mandeln sehr fein hacken (oder in der Moulinette) und mit
1/8 L Sahne, 3/4 TL Salz, 1/4 TL Paprika und Pfeffer zu einer cremigen Masse verarbeiten.
50
Vorspeisen
Garnelenpaste
350 g Nordseekrabben mit 125 g Butter, Muskatblüte und Cayennepfeffer mit dem Pürierstab
verarbeiten.
Oder:
350 g Krabbenfleisch in Zitronensaft, 2 EL Madeira, Muskatnuß, Salz und Pfeffer.
Humus
Orientalisches Kichererbsenpüree
Dieser köstliche Dip wird hierzulande in die bekannte Falaffel (Weißbrotfladen mit Namen Pita) gefüllt,
die auch einige Kichererbsenbällchen enthalten. Humus ist als Dip für Weißbrot wie für Rohkostgemüse
oder als Belag für italienische Crostini (mit wenig Rucola belegen) geeignet, paßt aber auch zu Auberginen
oder anderen Gemüsegerichten. Als Beilage zu Hauptgerichten, z. B. gegrilltem Fisch oder Lamm, kann
man es ebenfalls reichen.
Trotz des relativ frischen Geschmacks sind die mehligen Kichererbsen schwer verdaulich, gesund im
Sinne von vollwertiger Ernährung ist Humus allemal. Die Qualität ist ebenfalls ausschlaggebend: Die
Kichererbsen sollten nicht schrumplig aussehen, sonst sind sie zu alt.
200 g
getrocknete Kichererbsen
1 Bund
Suppengrün
Kichererbsen in (weichem) Wasser (etwa dreifache Menge) höchstens 10 Stunden einweichen, sonst
beginnt schon der Keimvorgang. Im Einweichwasser je nach Alter 60 - 90 Minuten mit Suppengrün auf
kleiner Flamme gekocht, bis sie weich sind. Das Gewicht der Kichererbsen verdoppelt sich etwa.
In einem Mixer oder mit dem Pürierstab müssen nun alle Zutaten zu einer cremigen Masse verarbeitet
werden:
2
Zitronen (Saft)
2-6
Knoblauchzehen, je nach Geschmack
1 - 2 TL
Cayennepfeffer (je nach gewünschter Schärfe)
200 g
Tahin (Sesampaste, gibt es im Reformhaus)
1 - 2 TL
Salz
4 - 6 EL
Olivenöl (oder etwas mehr)
Evtl. etwas Wasser (oder das Kochwasser, Joghurt ist bestimmt auch gut, Sherry ebenfalls) zum
Regulieren der Konsistenz.
Die Masse sollte zähfließend und nur wenig krümelig sein, etwas nach Zitrone, Cayennepfeffer,
Knoblauch und Olivenöl schmecken. Anstelle des Tahin kann man auch Sesamkörner direkt hineinmixen.
Kichererbsen gibt es auch gegart in Dosen zu kaufen. Dann braucht man etwa 400 g davon. Sie
schmecken aber nicht gut.
Serviert wird in Schälchen. Die Oberfläche wird mit Paprikapulver verziert und mit Olivenöl begossen. Da
es sich lohnt, Humus in größere Mengen herzustellen, kann man Teilportionen auch einfrieren.
Kichererbsen-„Nüsse“
Kichererbsen sind wegen des hohen Eiweißanteils ernährungsphysiologisch sehr wertvoll, aber wegen des
mehligen Geschmacks nicht jedermanns Sache. Humus ist da eine löbliche Ausnahme. Wenn man von
den Kichererbsen zu viel gekocht hat, kann man sie auch in einer Pfanne mit etwas Öl zu köstlichen
„Nüssen“ rösten.
Oder man stellt Kichererbsenbällchen wie für die Falafel her, die auch als Partysnack anstelle der üblichen
Fleischbällchen gut sind. Eigentlich werden die Kichererbsen für diese Bällchen ungekocht püriert und
weiterverarbeitet, es geht aber auch auf diese Weise.
51
Vorspeisen
Falafel
300 g
1 EL
1
1 EL
1 Bund
je 1 TL
gekochte und pürierte Kichererbsen
Semmelmehl
Knoblauchzehe
Mehl
frische Kräuter (unbedingt Pfefferminze)
gemahlener Koriander, Kümmel, Cayenne-Pfeffer und Salz
Kichererbsen mit Semmelmehl, Knoblauch, Mehl, frischen Kräutern und den Gewürzen miteinander
vermischen und verkneten. 2 cm große Bällchen formen, in Sesamsamen wälzen und in Öl fritieren, in der
Pfanne braten oder bei 170° im Backofen backen. Dazu paßt wiederum Humus oder auch die oben
genannte Sesampaste „Tahin“. Das alles füllt man dann in die Mitte eines aufgeschnittenen Pita-Brotes.
Kichererbsen keimen besonders einfach.
S OUFFLÉS & M OUSSES
Käsesoufflé
Soufflés sind immer Besonderheiten bei einem Menü. Bei der Zubereitung sollte man sehr genau die
Vorschriften einhalten, denn die Gefahr, daß ein Soufflé mißlingt, ist groß. Vor allem muß terminlich alles
stimmen, denn dieses zerbrechliche Luftgebilde kann man nicht stehenlassen; es muß sofort gegessen
werden.
25 + 50 g
Butter
150 g
Greyerzer (Gruyère)
50 g
Mehl
250 ml
heiße Milch
4
Eigelb
4 (- 6)
Eiweiß
Salz und Pfeffer, evtl. Muskatnuß
Backofen auf 200° (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Eine Souffléform (hitzebeständige Schüssel mit steilen
Wänden) mit 1 EL weicher Butter ausfetten und mit etwas geriebenem Käse ausstreuen - auch die Ränder.
Weiße Sauce
In einem Topf die restliche Butter bei milder Hitze schmelzen und mit der gleichen Menge Mehl unter
ständigem Rühren zu einem hellen roux kochen. Dann wird die heiße Milch dazugegossen und mit einem
Schneebesen so lange geschlagen, bis sich alles miteinander vermischt hat. Salz und Pfeffer hinzufügen.
Diese sogenannte ‚weiße Sauce‘ noch etwas weiter kochen lassen, bis sie dickflüssig geworden ist. Die
Eigelb werden nacheinander in die heiße Sauce untergezogen.
Die Eiweiß werden steif geschlagen (eine Prise Salz). Der Eischnee wird für das Soufflé bedeutend besser,
wenn er mit einem Schneebesen per Hand geschlagen wurde, aber mit der Maschine geht es auch.
Übrigens: Eischnee gelingt am besten in einer kupfernen Halbkugel, die mit Zitronensaft ausgerieben
wurde.
Zunächst wird 1 EL des Schnees in die Sauce gerührt, damit sie leichter wird, danach der geriebene Käse
und zum Schluß der restliche Eischnee. Die Lockerheit bleibt besser erhalten, wenn mit einem Spatel,
nicht mit dem Schneebesen, gearbeitet wird. Wenn man ein oder zwei Eiweiß mehr nimmt, geht die Masse
noch höher auf, sie bekommt allerdings immer weniger Struktur.
Die Masse wird in die Form gegossen, etwa drei Viertel voll, glatt gestrichen und mit 1 EL Käse bestreut.
Zum Schluß wird eine Haube geformt, die sich erst nach dem Backen zeigt: entweder mit dem Daumen
einmal rund am Rand entlang fahren oder mit einem Stiel einen Kreis formen, der etwa 1 cm vom Rand
entfernt ist.
52
Vorspeisen
Nun kommt die Masse in den Backofen und wird dort etwa 30 Minuten bei 180° - 190° gebacken. Die
Backofentür währenddessen nicht öffnen. Glück haben diejenigen, die ein Glasfenster haben.
Das Soufflé geht mächtig auf und steigt weit über den Schüsselrand. Es ist perfekt, wenn die Haube eine
goldbraune Farbe angenommen hat und innen noch ganz cremig ist. Soll es etwas fester werden, kann
man es etwas länger bei geringerer Temperatur backen. Es gibt auch für Einzelportionen kleine
Souffléförmchen. Hier reicht die Hälfte der Garzeit bei etwas höherer Temperatur. Als Käse eignet sich
alles was fest und aromatisch ist. Greyerzer ist dafür ideal, Comté, Cheddar, Bergkäse oder ein alter
Emmentaler ist ebenfalls annehmbar. Soll der Käsegeschmack etwas kräftiger sein, kann man auch die
Hälfte des Käses durch Parmesan ersetzen.
Soufflérolle
Mit der gleichen Masse kann man auch eine Rolle herstellen, die dann gefüllt wird.
Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gießen und glattstreichen. 15 Minuten bei 180°
backen, sofort aus dem Ofen nehmen, mit einem Küchentuch bedecken, das Soufflé auf das Tuch stürzen
und das Blech entfernen. Das quadratische Soufflé etwas abkühlen lassen und mit einer leichten Füllung
bestreichen. Mit Hilfe des Tuchs den Teig zu einer Rolle formen, die in eine Auflaufform gelegt wird. Mit
etwas flüssiger Butter bestreichen und mit Käse überraspeln. 10 Minuten bei 180° backen.
Vorschläge für Füllungen:
ƒ Ricotta mit Sahne und Kräutern
ƒ Duxelles (kleingehackte Champignons und Schalotten in Butter gedünstet)
ƒ Hüttenkäse mit Roquefort
ƒ Gedünstetes Gemüse (Tomaten, Paprika oder Zucchini)
Pochiertes Soufflé
Kleine Portionsschälchen ausbuttern und mit der Masse (s.o.) füllen. Die Förmchen ins Wasserbad stellen
(Topf oder Bräter mit heißem Wasser füllen, Deckel auflegen) und bei 180° für 20 Minuten im Ofen
lassen. Die Soufflés auf eine Platte stürzen, mit flüssiger Sahne übergießen und mit Käse bestreuen. 20
Minuten bei 180° überbacken.
Diese Soufflés gehen nicht ganz so hoch auf, die Konsistenz ist fest und elastisch.
Spargel-Soufflé
175 - 250 g
125 ml
3
3-4
geschälte und 5 Minuten blanchierte Spargelstangen
Spargelköpfe aufheben
weiße Sauce (s.o.)
Eigelb
Eiweiß
Den Spargel pürieren, durch ein Sieb streichen und zur weißen Sauce geben. Weiter wie beim Käsesoufflé.
Die Masse erst nur zur Hälfte in die Form gießen, dann die blanchierten Spargelspitzen und den Rest der
Masse hinzufügen.
Zucchini-Soufflé
500 g
125 ml
80 g
3
3
Zucchini (oder Möhren, Broccoli, Kürbis)
weiße Sauce (s.o.)
Greyerzer, gerieben
Eigelb
Eiweiß
Zubereitung wie Spargel-Soufflé.
53
Vorspeisen
Auberginenmousse auf Tomatensauce
500 g
500 ml
1
200 ml
2 EL
2 EL
Auberginen
Sahne
kleine Knoblauchzehe
Tomatensugo (siehe dort)
Gin
geschlagene Sahne
Die Auberginen schälen, in kleine Würfel schneiden und mit der Sahne, Salz und Pfeffer in einem Topf
bei schwacher Hitze so lange garen, bis die Sahne vollkommen eingekocht ist. Dabei immer rühren, damit
nichts anbrennt. Die Masse etwas abkühlen lassen und zerdrücken oder pürieren. Währenddessen die
Tomatensauce aus den übrigen Zutaten herstellen. Sie sollte etwas dickflüssig sein. Man gibt sie als Spiegel
auf flache Teller und verteilt darauf die mit einem Löffel abgestochene Auberginenmousse als Nocken.
Mit Kerbel oder Petersilie verzieren.
Dazu passen auch kurz sautierte Zucchinischeiben.
Räucherforellenmousse
Ganz schnell herzustellen!
125 g
geräucherte Forellenfilets
125 ml
Sahne
Zitronensaft, Salz und Pfeffer
Räucherfilets ohne Haut im Mixer oder mit dem Mixstab zerkleinern und etwa die gleiche Menge
geschlagene Sahne untermischen. Mit Zitronensaft, Salz und weißem Pfeffer abschmecken.
Etwas aufwendiger und gehaltvoller:
250 g
geräucherte Forellenfilets
50 g
Butter
2 - 3 Blatt
Gelatine
250 ml
Sahne
Zitronensaft, Meerrettich, Salz und Pfeffer
Die Filets mit der warmen Butter pürieren, 2 - 3 Blatt Gelatine eingeweicht und aufgelöst untermengen.
Die geschlagene Sahne vorsichtig unterheben. Würzen wie oben, evtl. mit Meerrettich.
Wenn es besonders fein sein soll, kann man die pürierte Masse noch durch ein feines Sieb streichen, bevor
die Gelatine eingerührt wird.
Andere geräucherte Fische eignen sich ebenfalls für diese Herstellungsweisen.
Zum Thema Räucherfisch fällt mir noch folgender köstliche Salat ein:
Räucherlachs mit lauwarmen Champignons
1
2
1
1
8
kg
EL
Bund
Scheiben
Champignons
Olivenöl
Frühlingszwiebeln
Limette
geräucherter Lachs
Die kleinen Champignons waschen, putzen und in Olivenöl heiß anbraten, so daß sie kein Wasser ziehen.
Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden, zu den Champignons geben und 2 Minuten mitdünsten. Mit
Limettensaft und abgeriebener Limettenschale, Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Pro Person 2
Scheiben Räucherlachs mit den Champignons auf Chicorée anrichten.
54
Vorspeisen
E DLE V ORSPEISEN
MIT
F LEISCH
Gänse- & Entenstopfleber
Diese Lebern gehören zu dem Feinsten, was die gehobene Gourmet-Küche zu bieten hat. Meist als
Bestandteil in Terrinen (siehe dort) kann man sie auch anders verarbeiten.
Siehe wegen der Vorbereitung dieser wertvollen Leber unter „Gänsestopfleber“ im Kapitel „Pasteten &
Terrinen“.
1. Die Leber parieren und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Bei ganz milder Hitze (besser Wärme)
die Scheiben in der Pfanne erwärmen und schmelzen lassen. Dabei sollte kaum Fett auslaufen. Mit
Salz und Pfeffer würzen. Das evtl. ausgelaufene Fett der Leber mit etwas Cognac flambieren oder mit
Portwein aromatisieren und über die Leber gießen.
Dazu paßt nur sehr gutes Toast- oder Weißbrot mit einem Glas feinsten Sauternes.
Oder nach einer Idee des Gourmet-Restaurants „Vau“ in Berlin:
2. Die rohe Leber in hauchdünne Scheiben schneiden oder hobeln (mit Trüffelhobel) und mit einer
süßlichen Vinaigrette oder einem sehr guten Pflaumen- oder Apfel-Chutney (siehe dort) marinieren.
Da dazu allerbester Süßwein serviert wird (Sauternes, Trockenbeerenauslese, Eiswein), kann man auch
daraus eine Sauce oder ein sehr intensives Gelee herstellen. Saucen aus hellem Portwein sind ebenfalls
gut. Einige zerdrückte Preiselbeeren als Verzierung.
Ist man schon bei einem teuren Essen, kann ein über die Leber frisch gehobelter schwarzer Trüffel nicht
schaden.
Tatar, Schabefleisch
Dieses rohe, magere Rindfleisch muß dann zubereitet werden, wenn gerade frisches Roggenmischbrot
und allerbeste Butter vorhanden sind.
Wir vertragen davon eine vollständige Mahlzeit mit etwa 150 g Fleisch pro Person.
Am besten wird das Schabefleisch, wenn man ein ganzes Stück Rindfleisch würfelt und durch den
Fleischwolf (3 - 4,5 mm-Scheibe) dreht. Mit der Moulinette wird das Fleisch zwar auch gut zerkleinert,
wird aber etwas zu cremig.
Man nehme nur sehnenfreies Fleisch aus der Keule. Wenn man es besonders edel haben möchte, ist
Rinderfilet der Gipfel des Geschmacks. Das Filetfleisch kann auch mit einem Wiegemesser oder zwei
Küchenmessern zerkleinert werden, oder dünne Scheiben werden mit einem schweren Messer
plattgedrückt. So ist man schon in der Nähe des italienischen Carpaccios.
Tatar für 2 Personen stelle ich folgendermaßen her:
Für 300 g Schabefleisch reicht ein Eigelb; etwas Salz und Pfeffer.
Zusätzlich je nach Trockenheit des Fleisches etwas Wasser (manche nehmen das Eiweiß; aber rohes
Eiweiß kann vom Menschen nicht richtig verdaut werden), weiterhin je nach eigenem Geschmack oder
Abwechslung 1 EL Oliven- oder Walnußöl, sehr wenig Balsamessig, Cayennepfeffer, etwas Senf,
zerdrückte Sardellen, gehackte Kapern, obenauf natürlich Zwiebeln.
Falls noch übriggeblieben, paßt zur ersten Grundmischung mit Eigelb auch allerfeinster Kaviar, aber nur,
wenn etwas übriggeblieben ist! Dann ohne Zwiebeln!
Carpaccio vom Reh mit Pilztatar
Nach einer Idee von Herrn Frühsammer (ehemals „An der Rehwiese“)
Alle Warnungen, Wildfleisch immer nur durchgegart zu verzehren, kann und muß man nicht einhalten.
Sicherheitshalber sollte rohes Wildfleisch mindestens 48 Stunden tiefgefroren gewesen sein. Unter dieser
Voraussetzung kann man getrost folgende Köstlichkeit genießen.
Dünne Scheiben vom (rohen) Rehrücken schneiden. Das geht am besten, wenn das Fleisch angefroren
ist. Danach zwischen zwei Plastikfolien flachdrücken.
55
Vorspeisen
Auf einem Teller Kürbiskernöl mit ein paar Tropfen Balsamessig und Pfeffer verrühren. Die leicht
gesalzenen Scheiben durch diese Marinade ziehen und auf einem Teller anrichten. Oder die hauchdünnen
Scheiben mit der Marinade bestreichen.
Dazu paßt:
Steinpilztatar
Eine Fleischtomate von der Haut und den Kernen befreien und in kleine Würfel schneiden.
150 g Steinpilze putzen und ebenfalls würfeln.
Aus Steinpilzöl (s. „Küchentechnische Weisheiten“), Balsamessig, 3 EL Geflügelfond, etwas Petersilie,
Salz und Pfeffer eine Marinade herstellen. Die Tomaten- und Steinpilzwürfel darin 10 Minuten ziehen
lassen.
Dazu noch etwas Salat.
Wer gegen das rohe Wildfleisch Vorbehalte hat, kann auch die fleischlose Variante probieren:
Steinpilz-Carpaccio
Frische, feste und madenfreie Steinpilze in hauchdünne Scheiben schneiden (Schneidemaschine oder
Trüffelhobel benutzen) und einen großen Teller damit belegen. Mit einer Marinade aus Olivenöl und
Zitronensaft (oder Balsamesseig) die Pilzscheiben bestreichen. Salz und Pfeffer nach Geschmack.
56
Suppen
Suppen
K ALTE S UPPEN
Quittensüppchen mit Birnensahne
Für 6 Personen; Zubereitungszeit: 2 Stunden
500g
Quitten
1/2 L
Weißwein
je 2
Orangen und Zitronen (Saft)
1/2
Vanilleschote
1/4
Zimtstange
1 dünne Scheibe frischer Ingwer
100 g
Zucker
3 Blatt
Gelatine
3 EL
Champagner
Für die Birnensahne:
125g
1/2
2
150 ml.
1 EL
Zucker
Vanilleschote (ausgekratztes Mark)
kleine, aromatische Birnen
Sahne
Birnengeist
Von den Quitten den Flaum abreiben, sie dann waschen und in Stücke schneiden. Mit Weißwein, 1/2 L
Wasser, Zitrussäften, Gewürzen und Zucker in einen Topf geben und aufkochen lassen. Bei schwacher
Hitze in etwa 90 Minuten kochen, bis sie weich sind.
Durch ein Haarsieb passieren, jedoch nicht zu stark ausdrücken. Es sollen 700 ml Saft entstehen.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen und gut ausgedrückt unter den heißen Fruchtsaft rühren. Dann
denTopf in eine mit Eiswürfeln gefüllte Schüssel stellen und unter Rühren erkalten lassen. Sobald die
Suppe zu gelieren beginnt, den Champagner unterrühren und bis zum Verzehr kühl stellen.
Für die Birnensahne aus 1/8 L Wasser, Zucker und Vanillemark einen Sirup kochen. Die Birnen schälen,
halbieren, entkernen und in sehr kleine Würfel schneiden. Im heißen Vanillesirup pochieren. Mit einem
Schaumlöffel herausheben, auf einen Teller legen und kurz in den Tiefkühler stellen.
Die Sahne sehr steif schlagen, die Birnenwürfel und den Birnengeist unterziehen.
Die Quittensuppe in eiskalte tiefe Teller füllen. Von der Birnensahne mit einem großen Löffel Nocken
abstechen und in die Mitte setzen.
Man kann die Quitten auch vor dem Kochen schälen und vor dem Passieren einige Stücke herausnehmen,
diese in Streifen oder Würfel schneiden und zum Schluß über die Suppe streuen. Dazu paßt natürlich der
Rest von dem Champagner, mit dem das Süppchen aufgegossen wurde.
58
Suppen
Gazpacho
Zu dieser berühmten spanischen Suppe gibt es unterschiedliche Zutatenverhältnisse. Diese Version von
Alfons Schubeck ist durch die Mayonnaise etwas cremiger.
400 g
Freilandgurken
300 g
Tomaten
2
rote Paprika
5 EL
Öl
2 TL
Rotweinessig
1
Knoblauchzehe
1-2
Weißbrotscheiben
Salz und Pfeffer
100 g
Mayonnaise
Gurken schälen, halbieren und entkernen. Die Tomaten blanchieren, häuten, halbieren und entkernen.
Paprika halbieren und entkernen.
Ein Viertel des Gemüses in sehr kleine Würfel schneiden. Das Brot würfeln und in etwas Butter rösten.
Das restliche Gemüse im Mixer fein pürieren. Aus Eigelb, Öl und Essig eine dicke Mayonnaise (siehe
dort) herstellen.
Das Gemüse mit der Mayonnaise mischen, mit Knoblauch, Salz und Pfeffer abschmecken. Für einige
Stunden kalt stellen und mit den Würfeln servieren.
Kalte Avocadosuppe mit Ziegenfrischkäse
3
Avocados
2 EL
saure Sahne
1 EL
Sahne
1 EL
Zitronensaft
100 g
Ziegenfrischkäse
Salz und Pfeffer, Petersilie
Die Avocados schälen, halbieren und sofort mit Zitronensaft beträufeln. Das Fleisch durch ein Sieb
streichen und mit allen Zutaten außer dem Ziegenkäse verrühren und abschmecken. Die kalte Suppe in
Teller füllen und mit Ziegenkäsenocken und Petersilie verzieren.
Kalte Tomatensuppe
1 kg
wenig
2 EL
50 g
50 g
4
einige
2 TL
Tomaten
Rotweinessig
Noilly Prat
dünne Prinzeßbohnen
grüne Algen
große Champignons
Basilikumblätter
Olivenöl
Die Tomaten blanchieren, enthäuten und entkernen. Das Fruchtfleisch durch ein Sieb streichen und mit
Zucker, Salz und Pfeffer, Essig und Noilly Prat abschmecken. Die Suppe kalt stellen.
Die Bohnen 8 Minuten und die Algen 5 Minuten getrennt in Salzwasser garen und in Eiswasser
abschrecken. Die Bohnen der Länge (!) nach vierteln. Die Champignonköpfe erst in dünne Scheiben und
dann in Stifte schneiden. Die Suppe in Teller füllen und mit dem Gemüse und den Basilikumblättern
verzieren. Mit Öl beträufeln.
59
Suppen
Geeiste Gurkensuppe
1 kg
1
3 EL
2 TL
50 g
Cayennepfeffer, Salz und
Freilandgurken
Knoblauchzehe
neutrales Öl
Rotweinessig
Sahne
Pfeffer
Gurken schälen, halbieren, entkernen und in Stücke zerteilen. Im Mixer aufmixen, Öl und Essig zugeben,
die Sahne untermischen und nochmals durchmixen. Mit den Gewürzen abschmecken und für einige
Stunden in den Kühlschrank stellen. Die kalte Suppe mit Dill garnieren.
Geeiste Paprika-Kraftbrühe
2
800 ml
4
2
einige
rote Paprika
Gemüsebrühe
Liebstöckelblätter
Fleischtomaten
Basilikumblätter, Estragonblätter und Pfefferminzblätter
Muskat, Salz und Pfeffer
Die Gemüsebrühe mit dem Liebstöckel und den Gewürzen zum Kochen bringen. Währenddessen die
Paprika säubern und zerteilen, die Tomaten blanchieren, enthäuten, entkernen und in kleine Würfel
schneiden. Eine der Paprika für 2 – 3 Minuten grillen, kurz in Wasser legen, enthäuten und ebenfalls
würfeln.
Die Paprika mit der Haut in der schon lauwarmen Brühe pürieren und alles durch ein mit einem Tuch
ausgelegtes Sieb gießen, damit die Brühe klar bleibt. Die Brühe und das Gemüse für einige Stunden mit
den Kräutern in den Kühlschrank stellen.
Zum Servieren die Gemüsewürfel in Tassen oder Teller geben und mit der Brühe und den Kräutern
übergießen.
F ISCHSUPPEN
Brandenburger Fischsuppe
Sehr einfach, aber ganz köstlich!
Süßwasserfische wie Zander, Hecht, Aal, Waller, Forelle oder auch
Meerwasserfische wie Dorade, Rotbarbe, Seezunge
Wurzelgemüse
Kräuter
Fischfond
Die Mengenverhältnisse sind beliebig; sie richten sich nach der Personenzahl oder danach, ob die Suppe
als Vor- oder Hauptspeise dienen soll. Die Qualität hängt von der Güte des Fonds ab.
Verschiedene Fische filetieren. Aus den Resten einen Fischfond bereiten (s. dort). Julienne-Gemüse (oder
anderes kurz gegartes Gemüse) in den heißen Fond geben und abschmecken. Den Fond vom Herd
nehmen und die in Stücke geschnittenen Filets darin kurz ziehen lassen. Sofort essen.
Man kann auch noch etwas Sahne in den Fond gießen (die Einfachheit geht dabei allerdings verloren),
einen Schuß Pernod oder Noilly Prat.
60
Suppen
Norddeutsche Fischsuppe
Fischsuppe wie oben, jedoch mit Sahne.
Die klare Fischbrühe kann man mit (geschlagener) Sahne samtiger machen. Anstelle der Fische können
auch Krabben (oder auch dazu) genommen werden. Mit reichlich Dill würzen. Die Suppe aber nicht
andicken! Diese Version entspricht eher der Hamburger Fischsuppe.
Französische Fischsuppen werden ganz anders hergestellt. In der Provence bemüht man sich um das
Original dieser Fischsuppe. Trotzdem gibt es sehr unterschiedliche Vorstellungen.
Bouillabaisse
1 kg
Fischfilets von Mittelmeerfischen
1
Hummer (kann auch wegfallen)
2
Zwiebeln
1 Stange
Lauch
2
Tomaten
3
Knoblauchzehen
750 ml
Fischfond
40 g
Butter
Kräuter, Fenchelgrün, Anis, Safran
Baguette
Zwiebeln mit dem Weißen einer Lauchstange in Olivenöl andünsten, später die enthäuteten und
entkernten Tomaten und die zerdrückten Knoblauchzehen hinzufügen. Einige verschiedene
Mittelmeerfische (z. B. Merlan, Rot- und Meerbarbe, Rotzunge, Seeteufel, Heilbutt u. a.) säubern, Köpfe,
Schwänze und Flossen entfernen. Die Fische auf dem Gemüse verteilen und mit heißem Fischfond (aus
den Abfällen vorher herstellen) aufgießen. Einige frische Kräuter, Fenchelgrün, etwas Anis und Safran
und etwa 40 g Butter in die Suppe geben. 15 Minuten kräftig weiterkochen, damit eine cremige Konsistenz
entsteht. Zum Schluß kann man kurz Hummer- oder Langustenfleisch mitgaren lassen. Die Fische
vorsichtig aus der Brühe nehmen und warm halten.
In eine Terrine legt man mit Knoblauch abgeriebene Weißbrotscheiben und übergießt sie mit der Brühe.
Die Fische werden zu der Suppe gegessen.
Trotz aller Einfachheit der Zubereitung, die Kunst liegt in der Konsistenz der Brühe und an dem
Zusammenspiel der unaufdringlichen Aromastoffe von Anis und Safran.
In der einfachen französischen Küche werden die grätenlosen Fische mit Gemüse und Gewürzen
verkocht, bis sie auseinanderfallen. Die Brühe wird dann püriert. Diese Suppe wird auch auf
Knoblauchbrot gegossen. Ob die Franzosen weitere Fischfilets darin garziehen, konnte ich nicht in
Erfahrung bringen. Es täte der Suppe (und den Franzosen) aber gut.
61
Suppen
G EMÜSESUPPEN
Möhrensuppe mit Orangen
Diese Suppe lebt von der Vielfalt der Geschmacksrichtungen (süßlich, säuerlich, scharf, salzig) und bleibt
trotzdem einfach.
500 g
Möhren
2-3
gehackte Zwiebeln
20 g
Butter
1L
Brühe
2-3
unbehandelte Orangen (Saft und Schale)
Salz und Pfeffer
100 ml
süße Sahne
Möhren in Scheiben schneiden und mit den gehackten Zwiebeln in etwas Butter anschwitzen. Mit der
Brühe ablöschen und 10 Minuten köcheln lassen. Alles mit einem Pürierstab oder im Mixer fein pürieren.
Den Orangensaft hineinrühren. Die Brühe in den Topf zurückgießen, mit Salz und Pfeffer würzen und
mit etwas süßer Sahne abschmecken. Nicht mehr aufkochen lassen. Die Schale von 2 Orangen in feine
dünne Streifen schneiden, kurz in Wasser blanchieren und als Verzierung auf der Suppe verteilen.
Abwandlungen:
Die Mengenverhältnisse von Möhren, Brühe und Saft können sehr unterschiedlich sein. Evtl. kann man
den Geschmack mit etwas Zucker, Ingwer (gleich mitkochen), Safran oder Knoblauch verändern. Zum
Ablöschen eignet sich Gemüsebrühe, mit Hühnerbrühe schmeckt es etwas kräftiger.
Sehr einfach, aber köstlich!
Paprikaschaum mit Ziegenfrischkäse
4
8
200 ml
5 EL
200 g (1 - 2)
2 EL
100 g
Salz und Pfeffer
rote Paprikaschoten
reife Fleischtomaten
Gemüsebrühe
Sahne
Zucchini
geschlagene Sahne
Ziegenfrischkäse
Das Gemüse vorbereiten und grob zerteilen. Die Brühe und die Sahne zum Kochen bringen und etwa bis
zur Hälfte einkochen. Das Gemüse in den Entsafter geben und zu der eingekochten Brühe geben. Die
Zucchini 1/2 cm dick schälen und nach Belieben in Rauten oder andere Figuren schneiden; 2 Minuten
blanchieren.
Die Suppe mit der Schlagsahne vermischen und mit dem Stabmixer luftig aufschlagen. Den Schaum in
vorgewärmte Teller geben und mit den Zucchinistücken und Ziegenkäsenocken verzieren.
Klare Tomatensuppe mit Ravioli
2 kg
300 g
Tomaten
Estragonessig
Noilly Prat
Basilikumblätter in Streifen geschnitten
Salz und Pfeffer
frische Ravioli
62
Suppen
Eine Tomate zurückbehalten. Die übrigen Tomaten waschen, grob zerkleinern und mit Salz im Mixer
pürieren. Diese Masse etwa 12 Stunden durch ein Tuch abtropfen lassen, bis etwa 1 Liter klarer Saft
ausgelaufen ist. Die Brühe aufkochen lassen und mit Essig und Noilly Prat abschmecken. Die
zurückbehaltene Tomate blanchieren, enthäuten und von den Kernen befreien; das Fruchtfleisch in
Streifen schneiden.
Ravioli mit Käsefüllung in Salzwasser garen und abgetropft auf die Teller verteilen. Die heiße Brühe
darübergießen und mit den Tomatenstreifen verzieren.
Linsen-Kartoffel-Suppe
Am besten sind die kleinen Puy-Linsen oder Berglinsen (im Reformhaus), sie haben mehr
Schalenoberfläche und schmecken daher intensiver. Außerdem bleiben diese Linsen fester.
500 g
Linsen
500 g
Kartoffeln
3/4 L
Gemüsebrühe
3/4 L
Sahne
30 - 50 g
getrockneten Steinpilzen kochen.
Die Linsen in 20 Minuten mit etwas Salz garen. Kartoffeln und Steinpilze in der Brühe und der Sahne
garkochen.
Einen Teil der Linsen (etwa ein Viertel) dazugeben und mit einem Handmixer zu einer dicken Flüssigkeit
verarbeiten. Die restlichen Linsen dazugeben und abschmecken.
Evtl. Streifen von geräuchertem Lachs oder geräucherter Gänsebrust auf dem Teller verteilen.
Je nach Geschmack oder Qualität der Brühe können Möhren, Porree, Sellerie, Brunnenkresse oder
Sauerampfer mitgekocht werden. Ein Schuß Weißwein oder 1 EL Zitronensaft, Majoran und/oder
Thymian verbessern deutlich den Geschmack.
63
Gemüse
Gemüse
K ARTOFFELN
Kartoffeln werden je nach Alter und Stärkegehalt in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt. Frühkartoffeln
sind im Frühjahr noch nicht abgereift und haben dadurch nur wenig Stärke. Sie sind als Pell- oder
Salatkartoffeln geeignet.. Im Sommer gibt es die mittelfrühen Sorten, die wie die Frühkartoffeln zum
baldigen Verbrauch bestimmt sind. Erst ab Mitte September kommen stärkehaltigen und lagerfähigen
Kartoffeln. Diese sogenannten ‚mehligen‘ Kartoffeln sind sehr geschmacksintensiv und sind besonders für
Knödel, Gnocchi, Rösti und Kartoffelteig geeignet. Wir mögen sonst eher die festkochenden Sorten, da
sie meist etwas feiner im Geschmack (mit etwas Süße) sind. Junge Kartoffeln können sogar mit Schale
gegessen werden, ältere sollte man lieber schälen.
Leider ist es in Deutschland immer noch schwer, sehr gute Kartoffeln zu bekommen. Für sehr gute
Sorten kann man bis zu zehn DM für ein Kilogramm bezahlen.
Die meisten der wertvollen Inhaltsstoffe bleiben bei ungeschälten Kartoffeln durch das Kochen in Dampf
oder in sehr wenig Wasser am besten erhalten. Auch das Backen und Grillen in der Schale (auch in AluFolie) wird empfohlen. Geschälte Kartoffeln sollten - gegen jede Rezeptanweisung - nicht in kaltem
Wasser wegen eventueller Verfärbungen aufbewahrt werden. Sie verlieren so alle ihre Wertstoffe.
Alle grünen Stellen und Keime sind roh und gekocht giftig. Diese Stellen müssen großzügig entfernt
werden. Gegarte Kartoffeln sind ausgesprochene Bakterienfänger, daher sollten sie auch im Kühlschrank
höchstens einen Tag aufbewahrt werden.
Neben den sonst üblichen Pell-, Salz- und Bratkartoffeln hier nun weitere Vorschläge:
Siehe auch unter „Rösti“, „Gnocchi“ und „Linsen-Kartoffel-Suppe“.
Rosmarinkartoffeln
Geschälte Kartoffeln in mittelgroße Würfel schneiden, die dann in einer beschichteten Pfanne gesalzen
und in Olivenöl oder Butterschmalz bei mäßiger Temperatur angebraten werden. Für etwa 10 Minuten
einen Deckel auflegen, damit die Kartoffeln schneller durchgaren. Den Deckel abnehmen, frische
Rosmarinnadeln in die Pfanne streuen und bei etwas höherer Temperatur die Kartoffeln kroß braten.
Wunderbar zu Lammgerichten.
Gegarte Kartoffeln können direkt mit dem Rosmarin kurz gebraten werden.
Bratkartoffeln mit getrockneten Tomaten
Pellkartoffeln kochen, nach dem Abkühlen pellen und in Scheiben oder Würfel schneiden, die mit Salz
und Pfeffer gewürzt und dann in Butterschmalz kroß gebraten werden. Zum Schluß gewürfelte
Zwiebeln und getrocknete Tomaten hinzufügen. Es passen auch Walnüsse oder Kürbiskerne dazu.
Kartoffelgratin
Die ursprüngliche Version des „Gratin Dauphinois“ ist kaum bekannt. In verschiedenen Kochbüchern
werden Gratins mit Käse oder Ei überliefert, die von den meisten aber in der Form verworfen werden.
1 kg
festkochende Kartoffeln, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
100 - 125 g
Butter
etwa 300 ml
Sahne
etwa 300 ml
Milch
Knoblauch, Muskatnuß, Salz und Pfeffer
65
Gemüse
Eine Auflaufform mit Butter und Knoblauch ausreiben. Die Kartoffeln darin einschichten und mit der
kräftig gewürzten Sahne-Milch-Mischung übergießen, bis die Kartoffeln bedeckt sind. Die restliche Butter
in Flöckchen auf dem Gratin verteilen. Bei 170° etwa 90 Minuten im Backofen garen, bis die Flüssigkeit
eingedickt ist und langsam bräunt. Das Sahne-Milch-Verhältnis kann verändert werden. Wer auf Käse
nicht verzichten will, sollte nur geriebenen Greyerzer-Käse verwenden.
Kartoffelsalat
Es gibt tatsächlich viele Möglichkeiten, Kartoffelsalat herzustellen. Grundsätzlich ist zu bedenken, daß die
Kartoffeln viel Säure und Flüssigkeit brauchen. Dieser eher italienische Salat kann anstelle der
getrockneten Tomaten auch geschmorte Steinpilze, Parmaschinken, Avocado, Walnüsse, Pinienkerne oder
Sardellen, Thunfisch, Matjestatar und geräucherten Fisch beinhalten.
800 g
festkochende Kartoffeln, als Pellkartoffeln gegart
1
Frühlingszwiebel
frischer Thymian, Salz (oder zerdrückte Sardellen) und Pfeffer
1 EL
Balsamessig
2 EL
Weißweinessig
6 EL
Weißwein
3 - 6 EL
Olivenöl
1 Bund
Rucola oder Basilikum
Die Kartoffeln in Scheiben oder Würfel schneiden. Getrockneten Tomaten und Frühlingszwiebeln in
Streifen schneiden. Aus den übrigen Zutaten eine Sauce herstellen, die noch über die warmen Kartoffeln
gegossen werden sollte. Alle Zutaten zu einem Salat vermischen.
Gemüsestrudel
Kartoffeln kochen, abdampfen, pellen und zerstampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuß würzen.
Knapp gekochter Rosenkohl und/oder kleines gegartes Wurzelgemüse darin untermischen. Je nach
Festigkeit kann noch etwas Sahne hineingerührt werden. Die Masse in Strudelteig einrollen, der mit
Butter, Milch, Sahne oder Eigelb bestrichen wird. Den Strudel für 15 - 20 Minuten im Ofen backen und
zum Servieren als Beilage in Scheiben schneiden.
M ÖHREN &
ANDERE
W URZELN
Möhren gehören zu meinen Lieblingsgemüsen, da sie so vielfältig zuzubereiten sind und zu vielen
Gerichten passen. Es werden die Wintermöhren (groß und fest, kräftiger Geschmack) von den viel
zarteren und etwas süßlichen Frühjahrs- und Sommermöhren unterschieden. Sie schmecken tatsächlich
das ganze Jahr über! Möhren brauchen bei der Zubereitung immer etwas Fett, damit das Provitamin in
verwertbares Vitamin verwandelnt wird. Gut gesäuberte und glatte Möhren werden mit einem Messer
geschabt, ältere sollten geschält werden.
Bekommt man sehr frische kleine Möhren, können sie mit etwa l cm des Grüns roh nur kurz gedünstet
oder blanchiert werden. Sie können auch in zerlassener Butter mit etwas Zucker karamelisiert werden.
Abwechslung bekommt man durch unterschiedliche Schneid- und Gartechniken.
Scheiben in unterschiedlichen Dicken, diagonale Scheiben (sie werden dadurch oval und größer), in
längliche Stifte ( 3 - 5 cm Stücke in 4 - 6 Stifte) schneiden, tournieren (in längliche und abgerundete
Stücke; nichts für Sparer), als Julienne...
Geraspelt als Rohkost.
Oder mit folgenden Garmethoden:
ƒ Je nach Dicke 5 - 10 Minuten in etwas Flüssigkeit dünsten (Salzwasser, Sahne, Wein, Sherry oder Port,
Gelee, Sirup, Orangensaft oder Likör).
ƒ Währenddessen salzen und hinterher in Öl oder Butter schwenken.
66
Gemüse
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Gegarte Möhren in Karamel schwenken. Karamel aus Zucker oder Zuckerhaltigem (Honig, Likör,
Sirup oder Saft) und Butter herstellen.
Die meisten Vitamine bleiben durch das Garen in Dampf erhalten.
Gegarte Möhren in etwas Brühe (etwa 1:1) zu Mus pürieren, evtl. mit etwas Sahne, Wein oder Likör
aromatisieren. Dieses Mus kann mit geschlagenem Eiweiß im Backofen als Gemüseflan verändert
werden.
Für dünne Möhren oder Scheiben: knackig blanchieren und in Eiswasser abschrecken, evtl.
weiterbehandeln (s.o.).
Andere Wurzeln und Knollen:
Navets, Teltower Rübchen
Diese weißen, knackigen Wurzeln können roh gegessen oder besser noch glaciert werden. So kommt der
Geschmack am besten zur Geltung; evtl. mit frischen Kräutern aufpeppen.
Rote Bete
Rote Bete zunächst roh schälen oder 10 Minuten im Backofen backen und dann schälen.
Als Rohkost wie bei den Möhren, als Salat gekocht und in Vinaigrette mariniert. Sonst in Gelee nur kurz
dünsten, damit die Scheiben oder Stifte knackig bleiben. Grundsätzlich verbessert sich der Geschmack
durch etwas Süße und Säure. Als Gewürze: Senf, Nelken, Zimt, Kräuter.
K OHL
Erst seit kurzem widmen sich die Köche der gehobenen Küche wieder diesem Gemüse.
Als besonders feines Gemüse bekommt man im Frühjahr den Spitzkohl, der nur längs geviertelt werden
muß Den Strunk nur so abschneiden, daß noch alle Blätter zusammenhalten. In einer großen
Deckelpfanne wird der Kohl in wenig Wein und Butter in 10 - 15 Minuten gar gedünstet. Zwischendurch
salzen. Beim Dünsten die Hitze so reduzieren, daß der Kohl nicht am Pfannenboden wegen seiner
Zuckerstoffe verbrennt. Mit jungem Wirsing kann man ebenso verfahren.
Sauerkraut
Roher Kohl ist als Sauerkraut wegen der Vitamine und der Milchsäurebakterien besonders wertvoll.
Sauerkraut sollte daher roh gegessen oder nur sehr kurz (bis 10 Minuten) gegart werden. Viele Sorten sind
zu salzig oder zu sauer. Daher wird Sauerkraut häufig gewaschen oder gewässert. Dabei gehen zwar
wertvolle Stoffe verloren, der Geschmack gewinnt jedoch, vor allem wenn das Sauerkraut mit Wein und
Butter oder Sahne aufgebessert wird. So zubereitet sind auch die Kombinationen mit Fisch und
Schalentieren nachzuvollziehen.
Sauerkraut in eigener Herstellung
Sauerkraut kann man leicht selbst herzustellen: Den Weißkohl vierteln und den Strunk entfernen. Mit
einem Messer oder mit der Maschine die Viertel in feine Streifen schneiden. Den Kohl schichtweise mit
Salz in einen Gärtopf füllen und kräftig stampfen, bis sich Saft bildet. Das Stampfen ist der wichtigste
Vorgang, um den Milchsäureprozeß in Gang zu setzen. Mit Wacholderbeeren würzen. Evtl. mit Apfeloder roten Paprikascheiben variieren. Das Kraut mit einem Teller oder einen sauberen Holzscheibe
bedecken und mit einem großen Stein beschweren, damit mehr Saft austreten kann und das Kraut in der
Flüssigkeit reifen kann. Eine gute Woche bei Zimmertemperatur gären lassen, danach etwas kühler lagern.
67
Gemüse
Nach etwa 4 Wochen ist das Sauerkraut gebrauchsfertig. Im Gärgefäß ist es wochenlang haltbar. Pro
Kilogramm Weißkraut rechnet man 100 g Salz (100 g Apfel oder rote Paprika), 10 Wacholderbeeren.
Weißkohl
Krautsalat
Vorbereitung: Weißkohl vierteln, Strunk und dicke Rippen entfernen, Kohl in feine Streifen schneiden,
mit reichlich Salz bestreuen und mit den Händen gut durchkneten, bis sich etwas Saft bildet. Oder: Ganze
Krautblätter mit kochendem Wasser überbrühen und dann in Streifen schneiden. Beide Methoden dienen
dazu, den Kohl verdaulicher zu machen und den strengen Kohlgeschmack zu beseitigen. Für einfache
Versionen reicht es, die Streifen mit Essig und Öl zu marinieren. Kümmel und Oregano sind ebenfalls
typisch. Gut schmeckt folgende Variante: l Apfel, Walnüsse, Rosinen, und reichlich Curry.
Geschmorter Kohl
In den meisten Rezepten wird für Kohl eine lange Garzeit (meist 90 Minuten) angegeben. Die
Begründung liegt unter anderem in der besseren Verdaulichkeit. Diese alte Erfahrung ist bestimmt
ernstzunehmen. Den Kohl grob zerkleinern, in einem feuerfesten Topf verteilen und salzen. Darauf
Butterflöckchen oder Schmalz verteilen. Mindestens 60 Minuten bei 160° im geschlossenen Topf im
Backofen schmoren lassen. Sehr einfach, aber geschmacklich erstaunlich gut.
Wirsingblätter
Als Gemüse Beilage: Wirsingblätter blanchieren und in kaltem Wasser abschrecken, grob zerteilen und in
etwas Butter kurz schmoren lassen. Dabei salzen und pfeffern. Gehackte Walnüsse und in Butter
gedünstete Apfelspalten untermischen.
Rotkohl
Rotkohl wird in deutschen Küchen häufig totgekocht. Hier reichen wirklich kurze Garzeiten! Obst
verbindet sich erstaunlich gut mit diesem Kohl. Neben dem bekannten Apfelrotkraut sollte man einmal
Versionen mit Johannisbeeren oder Himbeeren probieren. Ein Schuß Essig (Obstessig) verbessert nicht
nur den Geschmack, sondern auch die Farbe. Besonders fein wird Rotkohl, wenn man nur die roten
Blatteile in Streifen schneidet, die dann in etwas Butter mit etwas Johannisbeergelee in etwa 2 Minuten (!)
gedünstet werden. Ganz köstlich!
Rosenkohl
Beim Einkauf kleine Sorten ohne lose Außenblättern bevorzugen. Den Strunk kurz abschneiden und
kreuzweise einschneiden, damit der Kohl gleichmäßiger und schneller garen kann. Durch das Blanchieren
(etwa 3 - 5 Minuten) und das sofortige Abschrecken entsteht eine unglaublich grüne Farbe. Danach in
Butter (evtl. mit Speck und Muskatnuß) kurz wenden und bald auftragen, denn zu lange Nachwärme läßt
den Rosenkohl wieder blaß werden.
Rosenkohl läßt sich auch gut in Dampf (nicht Dampfdrucktopf) in etwa 8 Minuten garen. Weniger Zeit
benötigt man, wenn der Rosenkohl in Salzwasser gekocht wird. Weiterbehandlung wie oben.
Knackiger Rosenkohl (blanchiert) paßt gut in Gemüsestrudel oder -bratlinge., als Püree geschmacklich
und farblich in Gemüseterrinen .
Blumenkohl
Dieses Gemüse mit seinem dicken Strunk und seinen empfindlichen Blüten (Broccoli ist noch
empfindlicher) ist etwas heikel im Garprozeß, da die Blüten gegenüber den harten Teilen viel zu weich
68
Gemüse
werden. Manch einer mag zwar den überweichen Zustand, das Gemüse ist so allerdings viel zu ausgelaugt.
Dafür nimmt es aber mehr Butter auf. Will man den Blumenkohl als Ganzes servieren, wird das
Problem noch größer.
Den Blumenkohl von allen Blättern befreien. Den Strunk soweit wie möglich kürzen und kreuzweise tief
einschneiden, ohne daß der Blumenkohl auseinanderbrechen kann. In Dampf 12 Minuten, in wenig
Wasser oder in reichlich Salzwasser 10 Minuten garen. Nachsalzen und mit einer Käse- oder Buttersauce
überziehen, evtl. noch übergrillen. Als eigenständiges Gericht können gargezogene Krabben oder Krebse
dazugelegt werden.
Blumenkohl in Röschen: Den geputzten Blumenkohl in gleichmäßige Röschen aufteilen und in reichlich
Salzwasser 3 - 5 Minuten sprudelnd kochen. In etwas Butter oder Öl wenden. Oder nach Siebeck die
gegarten Röschen in einer Auflaufform mit einer Mischung aus geklärter Butter und reichlich Curry
übergießen und im Backofen für 10 Minuten bei 150°durchziehen lassen.
Broccoliflan mit (Trüffel-) Vinaigrette
Hier ein Vorschlag, wie man Gemüsepüree mit Ei binden kann. Diese Methode läßt sich auch auf andere
farbenfrohe Gemüsesorten übertragen.
Für den Flan:
500 g
Broccoli
1
Ei
5 EL
Sahne
etwas
Butter
Salz und Pfeffer
Für die Vinaigrette:
1 EL
1 EL
8 – 10 EL
Salz und Pfeffer
Balsamessig
Weißwein
Trüffelöl oder Olivenöl
Den Broccoli waschen, die Röschen dicht am Stiel abschneiden, das untere Drittel der Stiele entfernen, die
restlichen Stiele schälen und in kleine Scheiben schneiden. Die Scheiben in Salzwasser mit etwas Zucker
für drei Minuten garen, dann die Röschen dazugeben und weitere drei Minuten kochen. Den Broccoli
sofort in kaltem Wasser (besser ist Eiswasser) kurz abkühlen und danach abtropfen lassen.
Das gegarte Gemüse mit einem Ei und etwa 5 EL Sahne im Mixer oder mit dem Pürierstab fein
zerkleinern und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse in kleine ausgebutterte Förmchen füllen
und im Wasserbad (das Wasser sollte kochend heiß sein und nicht zu hoch stehen) bei 180° etwa 40
Minuten garen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Aus Balsamessig, etwas Weißwein, Salz, Pfeffer und Trüffelöl (oder „nur“ Olivenöl) eine Vinaigrette
herstellen. Damit einen Spiegel auf den Teller gießen und jeweils einen Broccoliflan daraufsetzen.
Man kann noch mit weiteren blanchierten Röschen und enthäuteten Tomatenstreifen garnieren.
Schmeckt auch kalt.
Gemüse in Eier-Sahne-Mischung
300 - 500 g
Broccoli (oder anderes Gemüse)
2
Eier
125 ml
Sahne/Brühe
Kräuter, Salz und Pfeffer
Noch einfacher ist es, wenn man knackig gegartes Gemüse in einer Eier-Sahne-Mischung (evtl. mit Brühe)
in einer Auflaufform im Backofen bei etwa 100° gart. Diese Mischung sollte kräftig gewürzt werden. Hier
eignen sich auch grüne Bohnen, Erbsen, Mais, Möhren und eigentlich alles.
69
Gemüse
G RÜNE B OHNEN
Wie bei jedem Gemüse sollte man bei den grünen Bohnen besonders darauf achten, daß sie frisch und
knackig sind, dazu sollten sie relativ dünn und makellos grün sein. Gekochte Bohnen verlieren schnell ihre
Farbe, deswegen sollten sie unbedingt blanchiert und in Eiswasser abgeschreckt werden. Dabei verstärkt
sich nicht nur das Chlorophyll, sondern auch der Vitamingehalt.
Die grünen Bohnen in reichlich Salzwasser 10 - 12 Minuten sprudelnd kochen. Je nach Menge
portionsweise oder die gesamte Menge in eiskaltes Wasser tauchen, bis die Bohnen abgekühlt sind (etwa
30 Sekunden). Eventuell noch einmal nachsalzen und kurz in Butter schwenken. In der Butter können
zusätzlich Zwiebeln, Knoblauch und/oder Speck angedünstet werden. Für die Gäste ist es schöner, wenn
kleine, in lange Speckscheiben gewickelt Bohnenpäckchen (etwa je 10 Stück), in Butter geschwenkt
werden. Das Blanchieren kann auch in 2 Minuten geschehen, dann aber 8 - 10 Minuten vorsichtig in
Butter dünsten.
Breite grüne Bohnen können in längliche Rauten geschnitten und einige Minuten nur in Butter oder Öl
gedünstet werden. Sie Bohnen schmecken auch mit geriebenem Parmesan.
Gelbe Bohnen (Butterbohnen) schmecken besonders zart und können auch einmal als Beilage für
weniger intensive Hauptspeisen dienen.
Neben dem obligatorischen Bohnenkraut als Gewürzmittel eignen sich auch Thymian, Petersilie oder
Kerbel.
A RTISCHOCKEN
Große Artischocken sind am besten im (Spät-) Sommer. An warmen Tagen können sie eine wunderbare
Abwechslung sein. Sie werden in zwei Gängen gegessen. Zunächst zupft man die Blätter einzeln von
außen nach innen ab, tupft die untere Seite in eine Sauce und zieht mit den Zähnen das helle Blattfleisch
mit der Sauce ab. Das dauert, bis die Blätter zu klein werden und man auf das ungenießbare Heu stößt,
das man mit der Hand oder mit Hilfe eines Messers vom Boden entfernen kann. Den Boden kann man
dann mit der Sauce bestreichen und mit Messer und Gabel essen.
Pro Person 1
Artichoke
1-2
unbehandelteZitronen
reichlich
Salzwasser
Lorbeer, Pfefferkörner
Eine große Artischocke reicht für eine Person. Die rohen Blüten müssen zunächst vorbereitet werden.
Über einer Kante bricht man vorsichtig den Stiel heraus, indem man kraftvoll mit beiden Händen arbeitet,
evtl. ein- oder zweimal drehen. Dabei sollen die harten Fasern aus dem Boden herausgezogen werden. Die
Unterseite kann mit einem Messer noch nachbehandelt werden. Dann sollte sofort die Bruchstelle mit
Zitronensaft begossen werden, weil sie sonst dunkel anläuft. Wegen der nicht ganz ungefährlichen
Dornen an den Spitzen der Blätter wird mit einem großen, scharfen Messer etwa 1/4 des Blütenkopfes
(Spitze) abgeschnitten; die restlichen großen Blätter werden mit einer Schere gestutzt. Auch hier mit
Zitronensaft einreiben. Daran denken: Für vier Personen braucht man schon einen erstaunlich großen
Topf!
Die Artischocken in reichlich Salzwasser mit etwas Zitronensaft mindestens 30 Minuten kochen. Man
kann sie heiß, lauwarm oder kalt essen. Als Saucen: Vinaigrette, Mayonnaisen in allen Veränderungen,
Schmand oder Crème fraîche mit Salz und Pfeffer, Hollandaise usw.
Für die Artischockenböden gibt es unzählige Rezepte. Für die meisten traditionellen Gerichte, bei denen
man auf die Blätter verzichtet, wird das rohe Gemüse so geschält, bis daß der Boden nur noch übrig
bleibt, der dann in Zitronenwasser oder Brühe in 10 Minuten gargezogen wird. Die gefüllten Böden (z. B.
mit Duxelles, Spargelköpfen, Bries, gewürfeltem Schinken) werden dann im Backofen fertig gegart.
Kleine junge Artischocken können als Ganzes verzehrt werden, da sie noch kein Heu haben. Sie werden
in Salzwasser oder Brühe gekocht und zum Servieren halbiert oder geviertelt. Man kann sie auch panieren
und braten oder mit Käse überbacken.
70
Gemüse
K ÜRBIS
Im Herbst gibt es bei uns Kürbisse. Man sieht häufig die großen gelblichen Kürbisse („Gelber Zentner“)
mit festem Fruchtfleisch. Es werden auch die etwas rötlichen Exemplare mit senkrecht verlaufenden
Streifen angeboten. Diese sind etwas aromatischer und eignen sich eher für die feine Küche.
Was läßt sich daraus herstellen?
Kürbissuppe
400 g - 500 g
500 ml
Salz und Pfeffer
Zitronensaft
Ingwer
100 ml
50 g
2 EL
Kürbisfleisch
Hühnerbrühe
Sahne
Butterstückchen
Kürbiskernöl
Das Kürbisfleisch in der Gemüse- oder (besser) Hühnerbrühe 15 - 20 Minuten gar kochen. Anschließend
pürieren und mit Salz und Pfeffer, etwas Zitronensaft und geriebenem Ingwer abschmecken. Ein Schuß
Sahne verbessert den Geschmack enorm. Die Suppe läßt sich auch mit eiskalten Butterstückchen legieren
(„aufmontieren“). Mit gerösteten Kürbiskernen bestreuen oder mit Kürbiskernöl auf dem Teller verzieren.
Eventuell einige Möhren und/oder Kartoffeln zum Kürbisfleisch geben und ebenfalls pürieren. Noch
nicht ausprobiert: Wahrscheinlich paßt auch frischer Ziegenkäse gut dazu!
Weitere Abwandlungen:
Orangensaft und Curry, kleine in Butter sautierte Gemüsewürfel (Paprika, Zwiebeln oder Sellerie), Kräuter
(Koriander, Pfefferminze).
Kürbissuppe in der Frucht serviert
4
je 300 g
etwas
500 ml
500 ml
400 ml
Salz und Pfeffer
Muskatnuß
Zucker
Hokkaidokürbisse
Zwiebeln und Äpfel
Butter
Cidre
Hühnerbrühe
Crème fraîche
Für vier Personen vier Hokkaidokürbisse (kleine, orangefarbene) im oberen Drittel „köpfen“, die Kerne
mit einem Löffel entfernen und das Fruchtfleisch auskratzen. Gewürfelte Zwiebeln und Äpfel mit dem
Fruchtfleisch in Butter anschwitzen, mit Cidre ablöschen und glacieren (karamelisieren). Diesen Vorgang
zweimal wiederholen, bis etwa 500 ml Cidre verbraucht sind. Mit Gemüse- oder Hühnerbrühe aufgießen
und 15 Minuten köcheln lassen. Die Masse pürieren und unter weiterem Aufschlagen bis zu 400 ml Crème
fraîche unterrühren. Mit Cidre und/oder Balsamessig abschmecken und in den ausgehöhlten Kürbissen
(mit Deckel) servieren. Zur Verbesserung des Geschmacks: Salz, Pfeffer, Muskatnuß, Zucker, Butter.
71
Gemüse
Ravioli mit Kürbisfüllung
500 g
100 g
Kräuter, Pernod
500 g
Kürbis, geschält und in grobe Stücke zerteilt
Ricotta
frischer Nudelteig
Kürbis in Dampf oder in wenig Wasser 10 - 15 Minuten garen, anschließend pürieren und je nach
Geschmack abschmecken. Wenn das Püree zu flüssig ist, kann man es im feinen Sieb abtropfen lassen.
Mit dem Püree frische Ravioli (s. Nudelteig) füllen.
Das Püree kann auch mit Ricotta (1:1) gemischt werden, evtl. Kräuter (Zitronenmelisse, frische
Pfefferminze) oder Pernod dazugeben.
Kürbis-Gnocchi
300 g
400 g
250 g
250 ml
Parmesan
Walnüsse
Muskat, Salz und Pfeffer
Kartoffeln
Kürbispüree
Mehl
Sahne
Den Teig aus den gekochten Kartoffeln, dem Kürbispüree und dem Mehl herstellen, zu Rollen formen
und in einzelne Gnocchi schneiden. Je nach Feuchte der Masse etwas Kartoffelmehl hinzufügen.
Sauce aus Sahne, Parmesan, Walnüssen, Muskat, Salz und Pfeffer kochen.
Kürbispuffer
250 g
50 g
2-3
50 g
Salz und Pfeffer
Muskat, Koriander
Kürbis
Kartoffeln
Eier
Mehl
Kürbis und Kartoffeln fein raspeln, mit den restlichen Zutaten vermischen und als Puffer in Fett braten.
Kürbiscarpaccio
Kürbisstücke
Vinaigrette
Tomatenwürfel
Parmesan
Kürbisstücke in sehr dünne Scheiben hobeln, die auf Tellern verteilt und mit Vinaigrette (mit etwas
Zucker) bestrichen werden. 30 Minuten marinieren lassen und mit kleinen Tomatenwürfeln und Parmesan
(oder Sbrinz) überstreuen.
Geraspelt oder in kleine Stifte geschnitten ist Kürbis auch als Rohkost zu verwenden.
Kürbis süß-sauer
1 kg
400 ml
Kürbiswürfel
Obstessig
72
Gemüse
100 ml
1/2 TL
200 g
Rotwein
Ingwerwurzel, Zimt, Nelke
Salz
Honig
Obstessig, Rotwein, frische Ingwerwurzel, Zimt, Nelke, Salz aufkochen und über die Kürbiswürfel gießen.
24 Stunden marinieren lassen. Dann zusammen mit dem Honig noch einmal 10 Minuten aufkochen. In
Gläser füllen.
Kürbis-Apfel-Chutney
1 kg
2
2
2 EL
Cayennepfeffer
1 TL
1 TL
150 g
200 ml
Kürbiswürfel
Äpfel
gehackte Zwiebeln
Sultaninen
Senfkörner
Salz
Zucker
Apfelessig
Kürbiswürfel, Äpfel (in Stücken), gehackte Zwiebeln, Sultaninen, Cayennepfeffer, 1 TL Senfkörner, Salz,
Zucker in Apfelessig 30 Minuten einkochen, dabei ständig rühren. In Twist-Off-Gläser füllen und sofort
verschließen.
P APRIKA
Paprikagemüse
Von sechs roten und gelben Paprikaschoten die Haut entfernen (Haut schwarz grillen oder anbraten, mit
einem feuchten Tuch bedecken, dann abziehen) und in 1 cm große Würfel schneiden. Zwei Schalotten in
Olivenöl andünsten, die Paprikawürfel dazugeben und kurz weiter garen. Mit gehackten Sardellenfilets,
Thymian, Salz und Pfeffer abschmecken.
Rote Paprikamousse auf grüner Paprikasauce
Farbenfrohes (und relativ faserfreies) Gemüse ist als Mousse oder als Sauce für einen Spiegel (damit wird
der Tellerboden aufgegossen) gut geeignet, ist aber auch ein Mittel, um Teller schöner zu garnieren.
Auch hier gibt es eine Grundtechnik mit etlichen Abwandlungen. Man benötigt ein flüssiges Püree aus
rohem oder gegartem Gemüse, das durch ein sehr feines Sieb gestrichen wurde, aromatisiert es und gibt
Gelatine oder Agar-Agar dazu, um eine mehr oder weniger feste Masse zu erhalten. Für Saucen braucht
man keine Geliermittel.
Wer auf Geliermittel ganz verzichten will, muß die Festigkeit mit Eier erreichen. Warm oder lauwarm
lassen sich so Gemüse-Sabayons sowie in festerer Form Gemüse-Flans oder-Puddings herstellen.
Als Gemüse eignen sich: rote, gelbe und grüne Paprika, Tomaten, Rote Bete, Möhren, Broccoli, Tamarillo.
250 g
rote Paprika
1/8 L
Gemüsebrühe
20 g
Butter
1 - 2 Blatt
Gelatine
1 Glas
Weißwein
50 g
Sahne
Salz und Pfeffer
73
Gemüse
Die Paprika, geputzt und gesäubert, in Stücke schneiden, in etwas Butter anschwitzen, mit Gemüsebrühe
aufgießen und etwa 10 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Etwas abkühlen lassen und im Mixer
oder mit dem Pürierstab gut pürieren und anschließend durch ein Sieb streichen. Ein oder zwei (je nach
Menge und Festigkeit) eingeweichte Blatt Gelatine hineinrühren, mit Weißwein oder Noilly Prat, Salz und
Zucker abschmecken. Die Masse abkühlen lassen (dabei einige Male rühren), bis sie anfängt zu gelieren.
Ein oder zwei Eßlöffel geschlagene Sahne (etwa 50 g) unterheben. Die Mousse für mindestens 30
Minuten in den Kühlschrank stellen.
Man kann auf die Gemüsebrühe auch verzichten, die Paprikamasse ist weich genug. Geschmacklich wäre
aber dann ein Schuß Weißwein zu empfehlen. Falls zufällig vorhanden kann man auch etwas
Tomatenpüree hinzufügen.
Für die grüne (oder auch gelbe) Paprikasauce reicht etwa die Hälfte der Schoten.
Das Verfahren entspricht dem der Mousse; jedoch werden Gelatine und Sahne weggelassen. Ebenfalls
abschmecken. Beide Versionen sollten ähnlich intensiv schmecken.
Die Sauce auf einem kleinen Teller als Spiegel auftragen und mit einem feuchten Teelöffel von der roten
Mousse Nocken abstechen. Mit Kerbelblättern und kleinen roten Paprikawürfeln verzieren. Will man
einen besonders schön verzierten Teller haben, kann man den Rand mit Paprikapulver (durch ein Sieb)
bestreuen. Dann aber beim Auftragen den Tellerrand nicht mit dem Daumen berühren!
Wer einen Entsafter hat, kann die Paprikaschoten auch entsaften. Die Sauce nur mit Salz und Noilly Prat
abschmecken. Bei der Mousse muß man sehr vorsichtig mit der Gelatine umgehen, da sie in kalten
Massen schnell Klümpchen bildet.
S PARGEL
Im Frühjahr gibt es Spargel bei uns in bester Qualität. Leider wird das königliche Gemüse immer nur sehr
traditionell (d. h. gekocht mit Butter und Schinken) genossen.
Dabei lassen sich mit Spargel abwechslungsreiche Gerichte herstellen, mit unterschiedlichen
Garmethoden wie vielfältigen Beilagen. Trotzdem bleiben die meisten Menschen bei „ihrer“ Version.
Seltsamerweise heißt es ausschließlich beim Spargel „Spargel mit ...“ und nicht wie sonst auf Speisekarten
üblich „... mit Spargel“.
Daß es verschiedene Spargelsorten gibt, ist bekannt. Der grüne Spargel wächst aus dem Boden heraus
und kann sich deshalb wie die meisten Pflanzen mit Chlorophyll im Tageslicht grün färben. Dieser Typ
schmeckt relativ kräftig, ist aber trotzdem sehr zart, weil er keine feste Schale hat. Schälen muß man ihn
aber trotzdem an den unteren Enden (alles, was etwas heller gefärbt ist).
Den weißen Spargel gibt es mit etwas (lila) gefärbtem Kopf oder ganz weiß. Dieser weiße Spargel ist
deshalb königlich, weil er auf den Feldern viel Arbeit abverlangt und somit sehr teuer ist und weil er von
besonders feinem und unaufdringlichem Geschmack, süß, etwas bitter, sehr saftig und kaum faserig ist.
Diese Qualitätsmerkmale müssen beim Kauf und beim Garen berücksichtigt werden. Also nur sehr
frischen Spargel kaufen (die Schnittstellen sollten noch nicht verholzt sein). Kurze Lieferwege sind
wichtig. Deshalb den Spargel aus dem Umland beziehen! Falls man an einem Stand probieren darf: Die
Stangen müssen wie Glas brechen, der Saft sollte sofort an der Bruchstelle austreten; sie „quietschen“
wenn die Stangen aneinandergerieben werden, am besten gleich roh probieren! Es gibt überall in Europa
gute Spargelgebiete, aber keines kann besser sein als das nächste.
Welchen Spargeltyp man nehmen will, ist letztlich Geschmackssache bzw. eine Frage der Abwechslung.
Zur Frage der Dicke der Stangen: Kauft man je 1 kg dünneren und dickeren Spargel, so bleiben nach dem
Schälen zugunsten des dickeren Spargels sehr unterschiedliche Mengen übrig. Da der aber teurer ist, kann
man kaum Geld sparen. So bleibt die Entscheidung nur noch beim Geschmack. Dann sollte man doch
den dickeren Spargel nehmen; man hat weniger Arbeit beim Schälen, und das Zusammenspiel der
Geschmackskomponenten ist günstiger.
Unbedingt ordentlich schälen. Man muß ausprobieren, ob das mit dem Messer oder mit speziellen
Spargel- oder Kartoffelschälern besser funktioniert. Die unteren Enden müssen jedenfalls dicker oder
zweimal geschält werden. Die unteren Enden großzügig abschneiden (je frischer, desto weniger). Erst kurz
vor dem Kochen schälen, denn die neue Außenhaut verholzt schnell wieder. Notfalls mit nassen Tüchern
im Kühlschrank lagern. Aber dann erst kurz vor der Zubereitung die unteren Enden abschneiden.
Früher mußte man noch testen, ob der Spargel zu bitter ist. Bei den heutigen Züchtungen ist das nicht
mehr nötig. Sollte einmal eine Stange zu bitter sein, dann ist der Kopf besonders köstlich.
74
Gemüse
Um den natürlichen Geschmack zu erhalten, sollten folgende Dinge beim Kochen berücksichtigt werden:
ƒ Kurze Garzeiten, um die Knackigkeit zu erhalten. Es schmecken zwar fast alle Versionen zwischen
fast roh und gut gar. Wir bevorzugen aber Spargel,der gerade durch ist, bei sehr dickem Spargel ist das
nach etwa 10 Minuten Kochzeit. Zu lang gegarter Spargel ist zwar weich, aber faseriger. Bei grünem
Spargel reichen 5 – 7 Minuten.
ƒ Das Wasser gut salzen. Zur Unterstützung des Geschmacks etwas Zucker und Butter in das
Kochwasser geben.
ƒ Bei größeren Mengen erst die Hälfte kochen, den Nachschlag später aufsetzen, damit der Spargel
nicht austrocknet. Falls das nicht gehen sollte, den Spargel nach dem Garen sofort in Butter oder Öl
wenden, damit weniger Flüssigkeit verdampft.
ƒ Falls eine Spargelplatte vorhanden ist, sollte diese vorgewärmt werden. Das Ablaufsieb ist nur
vorteilhaft, wenn der Spargel mit Fett geschützt wurde; ansonsten lieber mit etwas Garflüssigkeit die
Stangen feucht halten, damit die Außenhaut nicht wieder fest wird.
ƒ Für Hauptgerichte mindestens 500 g pro Person rechnen. Als Beilage reichen 3 - 4 dicke Stangen.
Spargel pur mit ...
Spargel ist sehr anpassungsfähig. Besonders geeignet sind Fett und Säure.
Butter: zerlassene Butter mit Salz; feiner ist geklärte Butter, noch feiner Nußbutter (siehe dort). Butter
und gebräunte Semmelbrösel ist deutscher Standard. Mit Walnüssen (auch zerkleinerten) gewinnt die
Butter an Geschmack.
Essig und Öl: Mit einem sehr guten Essig (Balsamessig) und etwas Öl wird der Frischecharakter des
Spargels besser unterstützt. Wer nur die Butterversion gewöhnt ist, braucht einige Versuche, um
festzustellen, daß der Spargel mit Säure besser schmeckt. Mit Vinaigrette (siehe dort) schmeckt der Spargel
lauwarm am besten. Klassische Kombinationen: Balsamessig und Olivenöl; oder alter Weißweinessig mit
Walnußöl. Es gibt auch Kombinationen, z. B. mit Zitronensaft oder etwas Senf, oder Vinaigrette mit
hartgekochtem und gehacktem Ei.
Mayonnaise: Natürlich frisch hergestellt (siehe unter Mayonnaise) aus den Kombinationen wie unter
Essig und Öl mit Eigelb. Ich weiß manchmal nicht, was besser ist.
Hollandaise: Diese Emulsion (siehe unter Hollandaise) ist ja kaum anders als die Mayonnaise, sie ist nur
warm aufgeschlagen, schmeckt noch geschmeidiger und verbindet sich vollendet mit dem Spargel.
Mayonnaise und Hollandaise können mit Joghurt oder saurer Sahne verlängert werden.
Spargelsalat
Diagonal geschnittene Spargelstücke (grüne und/oder weiße) kurz kochen (3 - 5 Minuten). Mit
Vinaigrette, gehacktem Ei und Schnittlauch vermischen und etwas ziehen lassen.
Oder:
500 g Spargel schälen, jede Stange in 3 - 4 diagonale Stücke schneiden, die bei dickem Spargel jeweils längs
halbiert werden sollten. Die Spargelstücke in einem Topf in Oliven- oder Nußöl anbraten, salzen und etwa
3 Minuten dünsten lassen. Mit wenig Balsamessig ablöschen und kurz ziehen und abkühlen lassen. Zu
dem Spargel passen Walnüsse oder geröstete Pinienkerne, etwas grob zerschnittener Rucola oder
Feldsalat. Ideal sind auch ausgelöste Krebsschwänze und Garnelen, als Kräuter frische Petersilie oder
Schnittlauch.
75
Klein- & Zwischengerichte
Klein- & Zwischengerichte
E IERSPEISEN
Diese eigentlich einfachen Gerichte haben so ihre Tücken in der Zubereitung. Die Eiermasse stockt zwar,
sie wird aber schnell zäh, zu flockig oder zu fest. Daher einige Vorschläge zur Perfektionierung.
Rührei
4
bis zu 30 g
evtl. 50 ml
Salz und Pfeffer
Eier
Butter
Sahne
Beim Rührei besteht die Gefahr, daß es bei zu viel Hitze zu schnell stockt. Dabei gibt es die Möglichkeit,
eine cremige Konsistenz zu erreichen, wenn das Ei nur bei geringster Temperatur, am besten im
Wasserbad, gegart wird.
Einen Topf, der in ein Wasserbad paßt, mit Butter ausstreichen. Die Eier in eine Schüssel schlagen, 30 g
in Würfel geschnittene Butter, Salz und Pfeffer hinzufügen und alles kräftig mit einer Gabel
durchschlagen. Den Topf in das Wasserbad stellen. Das Wasser langsam bis knapp unter den Siedepunkt
erhitzen. Die Eimasse ständig mit einem Holzlöffel rühren und die Seitenränder abschaben, bis sie weich
und cremig ist.
Auf warmen Tellern servieren.
Das Köstlichste, was ich je auf diesem Gebiet bekommen habe, war ein solches Rührei, serviert in dem
größeren Teil der Eierschale und mit weißem Trüffelstücken aromatisiert. Mit schwarzen Trüffeln
schmeckt es bestimmt auch!
Das Rührei kann durch folgende Zusätze verändert werden:
ƒ Kräuter (gleich untermischen)
ƒ Blanchierte und in Butter sautierte Spargelstücke; Zucchini oder Erbsen (kurz vor dem Stocken
dazugeben)
ƒ Croûtons, Trüffel (erst auf dem Teller anrichten)
Omelett
3
20 g + 30 g
Kräuter
Salz und Pfeffer
Eier
Butter
Im Gegensatz zu Rührei braucht man hier eine heiße Pfanne, denn nach etwa 1 Minute soll das Omelett
fertig sein.
Butter in der Pfanne schaumig werden lassen. Das mit einer Gabel verquirlte Ei (mit Gewürzen und
Butterwürfeln) in die Pfanne geben und sofort rühren, damit alle Flüssigkeiten durch die Hitze stocken
können. Wenn am Pfannenboden das Omelett schon fest wird, so sollte der Rand immer wieder mit der
Gabel angehoben werden, damit die restliche flüssige Eiermasse den Pfannenboden erreicht. Nun wird
das Omelett gerollt, indem man es bis zur Mitte faltet. Dann wird von der anderen Seite ebenfalls
übergeschlagen. So wird das Omelett auf den vorgewärmten Teller gerollt oder gehoben. Mit Butter
überstreichen, damit es etwas glänzt. Das Omelett muß saftig und weich sein.
76
Klein- & Zwischengerichte
Schaumomelett
Zutaten wie beim Omelett
Hier werden Eigelb und Eiweiß getrennt, das Eiweiß wird luftig aufgeschlagen. Das gewürzte Eigelb
vorsichtig unter den Eischnee rühren. Die Masse kommt in eine mittelheiße Pfanne, in der etwas Butter
aufgeschäumt wurde. Das Schaumomelett wird nicht gerührt und stockt nur an der Unterseite. Es wird
nur einmal gefaltet, weil es zu dick ist. Profis lassen das Omelett an den hinteren Pfannenrand gleiten und
klappen es mit einer schwungvollen Bewegung um. Der Laie kann auch einen Pfannenwender nehmen.
Das Schaumomelett soll außen goldgelb sein, innen aber weich und cremig.
Pochierte Eier
Sehr frische und kalte Eier einzeln in jeweils eine Schale schlagen und hintereinander in heißes
Essigwasser (auf 1 L Wasser 1/4 L Essig) gleiten lassen. Kein Salz in das Wasser geben, weil sich sonst
Löcher im Eiweiß bilden. Mit zwei Löffeln das Eiweiß an das Dotter pressen. Etwa 5 Min bei 90° ziehen
lassen. Die Eier sollten innen cremig sein. Sofort noch warm servieren oder im kalten Wasser
abschrecken.
Als Suppeneinlage, zu Salat, auf Toasts oder zu Spinat.
Eierstich
2
100 - 200 ml
Eier
Sahne (oder Fond, Milch oder eine Mischung daraus)
Die Eier mit der Sahne (oder Milch, Brühe) und Gewürzen (Salz und Pfeffer, Muskatnuß, Safran, Kräuter
oder Tomatenpüree) verrühren, in eine ausgebutterte Form gießen und nur im Wasserbad
(Wassertemperatur 80 - 90°, Backofen etwa 120°) garen, sonst entstehen Luftblasen. Stürzen und in kleine
Rauten schneiden. Noch feiner wird der Eierstich, wenn nur 50 ml Fond auf 2 Eier genommen wird.
Tip: Die flüssige Eiermasse in eine hitzebeständige Plastiktüte füllen und schwimmend bei 80°
Wassertemperatur stocken lassen.
C RÊPES , & C O
Zutatenliste:
Eier
Eigelb
Milch
Mehl
Sahne
Butter
Salz
Zucker
Sonstiges
Crêpes 1
2
250
100
1 EL
Prise
1 TL
1 EL Cognac
Crêpes 2
1
2
350
125
350
Eierkuchen
2
Palatschinken Pfannkuchen
2
2
250
100
125
60
350
250
Prise
Prise
Prise
Prise
Backpulver
Backpulver
Zutaten nach einem der Rezepte im Mixer oder mit dem Schneebesen verrühren und für mindestens 30
Minuten in den Kühlschrank stellen, bis das Mehl gequollen ist.
Ein Teil der Milch kann durch Wasser ersetzt werden. Mineralwasser macht den Teig lockerer, Butter
weicher, Backpulver höher.
Die flüssigen Bestandteile können auch aus Sahne (auch Kaffeesahne) und Wasser bestehen. Will man die
Crêpes falten oder aufrollen, muß der Teig sehr dünn(flüssig), aber geschmeidig (Fettanteil) sein.
77
Klein- & Zwischengerichte
Crespelle ist die italienische Bezeichnung für die französischen Crêpes. Sie werden häufig für canelloni
benutzt.
Alle Typen lassen sich füllen. Entweder süß mit Quarkcreme, Eis oder/und Obst, oder salzig mit
Gemüse (Spinat, Pilze usw.), Ricotta oder Ragout (evtl. noch überbacken). Rollen oder
zusammenschlagen. Profis falten sie!
Bretonische Galettes
Französische Buchweizen-Eierkuchen aus der Bretagne
250 g
Buchweizenmehl
1
Ei
1 TL
Salz
500 ml
Wasser
2 EL
Öl
Das Mehl in eine Rührschüssel schütten und außer dem Wasser alle weiteren Zutaten in eine Mulde
hineingeben. Mit dem Handrührgerät zunächst nur die Hälfte des Wassers mit der Mehlmischung etwa 5
Minuten verrühren, dann das restliche Wasser dazugeben. Den Teig etwa 2 Stunden ruhen lassen. Dünne
Galettes (wie Crêpes) in einer Pfanne backen.
Abwandlungen:
Wasser durch Milch ersetzen; die Hälfte des Mehls durch Weizenmehl ersetzen. Galettes eignen sich wie
die Crêpes zu süßen oder herzhaften Gerichte.
Blinis
Russische Pfannkuchen aus Buchweizenmehl
10 g
Hefe
250 ml
Milch
250 g
Buchweizenmehl
1-2
Eigelb
später 1 - 2
geschlagene Eiweiß
1 - 2 EL
Sahne oder Butter
Dünne kleine Pfannkuchen in Butter braten. Mit saurer Sahne und Kaviar oder geräuchertem Lachs
genießen.
Hafermehl-Pfannkuchen
250 g
2
150 ml
1 Prise
Hafermehl
Eier
Milch
Salz
Alles miteinander verrühren, 60 Minuten ruhen lassen und zu dünnen Pfannkuchen goldgelb backen.
G NOCCHI
1 kg
250 g
Salz
mehlige Kartoffeln
Mehl
Die Kartoffeln schälen und in Salzwasser kochen. Noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken und
etwas abkühlen lassen. Mit Mehl und etwas Salz zu einem glatten Teig verarbeiten. Etwa 10 Minuten
78
Klein- & Zwischengerichte
ruhen lassen, in 8 - 10 Portionen teilen, jeweils daumendicke Rollen formen und in 3 cm lange Stücke
schneiden. Diese mit einer Gabel leicht eindrücken und auf ein bemehltes Tuch legen.
Die Gnocchi sollten kaum kleben. Evtl. etwas Kartoffelmehl dazugeben. Einige Minuten in Salzwasser bei
schwacher Hitze kochen. Sie sind gar, wenn sie an die Oberfläche steigen.
Oder als
Grießnocken
1L
250 g
Salz
Milch
Weizengrieß
Die Milch mit Salz zum Kochen bringen. Weizengrieß hineinrieseln lassen, dabei ständig rühren. 15
Minuten weiter quellen lassen.
Aus dem Teig mit zwei Löffeln Nocken formen.
Die Gnocchi werden fast immer mit Käse oder als Beilage für sahnige Saucen serviert. Oder als Vorspeise
wie folgt anbieten:
Gnocchi mit Parmesan
Die Gnocchi mit Parmesan bestreuen und mit flüssiger Butter übergießen.
Gnocchi mit Salbei und Knoblauch
2 Knoblauchzehen mit 10 feingeschnittenen Salbeiblättern in Butter ziehen lassen und die Gnocchi
damit überziehen.
Gnocchi in Gorgonzola-Sauce
200 g
3 El
125 ml
3 EL
Gorgonzola
Butter
Sahne
Parmesankäse
Gorgonzola in Würfel schneiden und mit Butter bei schwacher Hitze schmelzen. Langsam unter
ständigem Rühren löffelweise Sahne und Parmesankäse dazugeben. Etwas eindicken lassen.
Gnocchi mit Mozzarella überbacken
250 g
200 g
Tomaten
Mozzarella
Tomaten abziehen und in kleine Stücke schneiden. Bei schwacher Hitze etwa 20 Minuten dünsten. Mit
Salz, Pfeffer und Oregano würzen. In einer Form über die gegarten Gnocchi gießen, mit Mozzarella
belegen und im Ofen kurz überbacken.
79
Klein- & Zwischengerichte
R ÖSTI
Es gibt genügend Rezepte, die für die Rösti gekochte Kartoffeln verlangen. Das Ergebnis ist aber längst
nicht so gut. Die Kartoffeln sollten wenigstens nur halbgar gekocht und dann gepellt werden. Mehlige
Kartoffelsorten sind für die Rösti besser geeignet, festkochende Sorten müssen gut ausgedrückt werden.
500 g
rohe Kartoffeln, geschält und grob geraspelt, evtl. ausdrücken
Salz und Pfeffer
In einer beschichteten Pfanne etwas Butter zerlaufen lassen, die Kartoffelmasse dazugeben und würzen;
kurz darin wenden, mit einem Pfannenwender zu einem gleichmäßigen Fladen formen und etwas
andrücken. Bei mittlerer Hitze auf beiden Seiten goldbraun werden lassen (je 10 Minuten). Zum Wenden
einen Topfdeckel benutzen. Den Fladen in vier Teile schneiden.
Als Abwandlung: Eine geraspelte Möhre, eine kleine Zwiebel (fein gehackt), ausgelassene Speckwürfel,
rohen Schinken oder sautierte Champignons zu den Kartoffeln geben.
Rösti mit geräuchertem Lachs, Kaviar oder Matjes
Zu dem Rösti geräucherten Lachs und mit Salz und Pfeffer gewürzten Schmand (oder Crème fraîche)
reichen.
Saure Sahne und Kaviar oder Matjes-Tatar gehen ebenfalls eine gute geschmackliche Verbindung ein.
Die Rösti eignen sich natürlich auch als Beilage, z. B. für Züricher Geschnetzeltes oder andere mit
Sahne zubereitete Gerichte.
Kartoffelpuffer
1kg geriebene Kartoffeln, 1 Zwiebel, 3 Eier mit Salz zu einem Teig verarbeiten und in der Pfanne zu
kleinen Pfannkuchen verarbeiten. Dazu Apfelmus oder einen der oberen Vorschläge.
N UDELN
Nudeln lassen sich wirklich einfach herstellen. Dazu benötigt man allerdings Zeit, eine Nudelmaschine
und manchmal auch Geduld.
Auch wenn man heute schon erstaunlich gute handgemachte Nudeln bei Italienern bekommt, so sind die
eigenen, frischen Nudeln natürlich die besten!
Nudelteig
Pro Person rechnet man etwa:
100 g
Mehl
1 ganzes
Ei (Größe 2 - 3),
wenig
Salz
1 EL
Olivenöl
Alles miteinander verkneten (wirklich gut durchkneten, bis ein seidiger, elastischer Teig entsteht), in Folie
packen und 30 Minuten ruhen lassen. Dann dünn (etwa 2 mm) ausrollen, evtl. in kleineren Portionen, mit
Mehl bestäuben und je nach Wunsch in Streifen, Platten, Rundformen schneiden oder ausstechen. Die
Nudeln etwas antrocknen lassen, damit sie nicht zusammenkleben. Vielleicht auch noch einmal mit Mehl
bestäuben.
Bei größeren Mengen friere ich die frischen Nudeln lieber ein, als sie zu trocknen.
Man kann den Teig auch mit der Küchenmaschine vorkneten, denn per Hand ist das wirklich harte
Arbeit. Danach sollte man jedoch noch etwas mit der Hand nachkneten, um Geschmeidigkeit und
80
Klein- & Zwischengerichte
Feuchtigkeitsgrad zu testen. Der Teig muß relativ trocken sein. Er trocknet allerdings auch sehr schnell
ein, also immer wieder in die Folie legen, wenn man eine Pause macht.
Am besten geht das Weiterkneten in der Nudelmaschine. Die Knetrolle auf weiteste Stellung bringen
und den Teig durchziehen, zweimal zusammenschlagen und wieder durchziehen. Das muß relativ häufig
wiederholt werden. Wenn die Ränder der dicken Platten nicht mehr (oder kaum noch) reißen, hat der Teig
die richtige Konsistenz und kann nun von Stufe zu Stufe dünner ausgezogen werden. Die vorletzte Stufe
entspricht der normalen Nudeldicke.
Nudeln ohne Ei, also nur mit Wasser herzustellen, ist für den Privathaushalt nicht zu empfehlen, denn
der Teig wird mit normalem Haushaltsmehl zu spröde. Es gibt aber gute Zwischenlösungen:
Auf das Eigelb (als Emulator) sollte man nicht verzichten, das Eiweiß läßt sich aber durch Wasser (etwa
40 ml) oder auch durch Milch oder Wein ersetzen. Man kann auch bei doppelter Rezeptmenge ein Ei und
anstelle des zweite Eis etwa 60 - 70 ml Wasser nehmen.
Als Mehl kann im Nudelteig auch Vollkornmehl (bis höchstens 50%) verarbeiten werden.
Wie man auf den Packungen liest, sind die Nudeln immer mit Hartweizenmehl hergestellt. In
Deutschland wächst dieser Weizen nicht, aber im Mittelmeerraum. Deswegen sollte man sich
Hartweizenmehl beim Italiener oder aus Italien besorgen. Das Ergebnis der Nudelherstellung ist
bedeutend besser. Manche der Starköche mischen in das normale Mehl etwas Hartweizengrieß, den man
bei uns erhält. Aber nicht zu viel nehmen, da sonst der Teig zu schnell bröckelig wird.
Nudelteig nur mit Eigelb
Köstlich, aber fast schon ungesund: auf 100 g Mehl kommen etwa 3 - 4 Eigelb, Farbe und Geschmack
der Nudeln sind unvergleichlich.
Färben von Nudeln
Man ersetzt einen Teil der Flüssigkeit im Nudelteig durch farbiges püriertes Gemüse, Saft oder
Konzentrat. Hier einige Vorschläge:
Farbige Gemüsesäfte oder Gewürze können ebenfalls in den Teig eingearbeitet werden. Hier eignen sich
je 100 g Mehl:
- Tomatenmark (1 TL)
- Paprikakonzentrat (1 TL)
- Paprikapulver (1/2 TL)
- gehackte frische Kräuter (bis zu 1 EL)
- Safran (1 Dose - 0,1 g - in 1 EL heißem Wasser auflösen)
- gehackter Spinat (200 g), 250 - 300 g Mehl und nur ein Ei
- eingekochter Gemüsesaft (1 EL Rote Bete, Karotten)
Schwarze Nudeln werden mit der Tinte der Tintenfische gefärbt. Man sollte sie besser fertig kaufen. Sie
passen besonders gut zu allen Saucen mit Fisch, vor allem mit Sahne.
Spätzle und Nocken
Spätzle werden im Teig etwas flüssiger hergestellt. Der Teig sollte zäh fließen und wird dann in einen
sogenannten Nockenhobel gegeben. Schwäbische Spätzle werden von einem Holzbrett in das kochende
Wasser „geschnitten“.
Deutsche Version:
500 g Mehl,
etwa 3 Eier,
3/8 L Wasser
etwas Salz
81
Klein- & Zwischengerichte
Französische Version:
200 g Mehl,
4 Eier,
1 El Öl,
etwas Salz
Unsere Version (für 2 Personen als Hauptspeise oder für 4 Personen als Beilage):
200 g Mehl,
2 Eier,
etwas Wasser,
1 EL Öl oder flüssige Butter,
Salz
Das Kochen von Nudeln
Beim Kochen von frischen Nudeln ist der Gaumeneffekt „al dente“ etwas anders als bei getrockneten,
denn die Nudeln sind ja schon weich, sie sollten aber auch einen fast ungegarten Mehlkern behalten. Man
braucht etwa 2 - 3 Minuten Kochzeit, natürlich im offenen Topf.
Getrocknete Nudeln immer in reichlich kochendes Salzwasser geben, damit die Kochtemperatur
gehalten wird. Je nach Art und Dicke die Nudeln 7 - 12 Minuten ohne Deckel kochen, damit sie nicht
kleben. Sofort abgießen und nur im Notfall (zu weich) im Sieb abschrecken, damit der Garvorgang sofort
unterbrochen wird. Erst in einer vorgewärmten Schüssel werden die Nudeln mit etwas Olivenöl
übergossen und vermengt. Butter oder Öl ist im Kochwasser überflüssig. Damit wird zwar die
Schaumbildung verhindert, aber im offenen Topf wird das sowieso nicht zum Problem.
Ich möchte hier keine Nudelgerichte auflisten, aber drei Besonderheiten seien angemerkt:
Bandnudeln mit weißem Trüffel
Die weißen Trüffeln gibt es nur im Winter (etwa ab Mitte Dezember bis Februar) und gehören zu den
teuersten Lebensmitteln. Sie sind unvergleichlich intensiver als die sonst so bekannten schwarzen
Trüffeln. Man bekommt sie in italienischen Feinkostläden oder im KaDeWe für etwa 4000 bis 6000 DM
das Kilo! Keinen Schreck bekommen. Ein Trüffel kann zwischen 5 und 80 g oder mehr wiegen. 10 g (also
für etwa 40 DM) reichen gut für 4 bis 6 Personen. Es geht also eher um ein Gewürz als eine Beilage, aber
auch ein besonderes Geschmackserlebnis!
Frische Bandnudeln kochen, in etwas Olivenöl (oder Butter) wenden und auf die Teller verteilen. Den
Trüffel über die Nudeln hobeln (es gibt spezielle Trüffelhobel) und sofort essen.
Bitte diesen Geschmack nie wieder vergessen, es kann sonst teuer werden!
Übrigens: Weiße Trüffel schmecken am besten zu einfachen Gerichten wie Rührei, Kartoffelsuppe und
Nudeln.
Bandnudeln mit geräuchertem Lachs
1-2
20 g
2
150 ml
Salz und Pfeffer
200 g
Zwiebeln
Butter
Orangen
süße Sahne
geräucherter Lachs
82
Klein- & Zwischengerichte
Zwiebeln kleinhacken und mit etwas Salz in Butter andünsten. Mit dem Saft einer Orange ablöschen und
5 Minuten köcheln lassen. Süße Sahne hineingießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Evtl. auch etwas
Safran oder Noilly Prat hinzufügen.
Die Lachsscheiben in nicht zu dünne Streifen schneiden, in die heiße Sahnesoße geben, aber nicht mehr
kochen. Sofort mit den fertigen Bandnudeln mischen und auf Tellern verteilen. Mit einer Lachsscheibe
und filetierten Orangenstücken garnieren.
Bandnudeln in Gorgonzolasauce
150 - 200 g
250 ml
1 EL
50 g
Salz und Pfeffer
Gorgonzola
Sahne
Cognac
Walnüsse
Den Käse mit einer Gabel gut zerteilen und mit der Sahne vorsichtig aufkochen, bis die Sauce sämig wird.
Die Sauce mit den weiteren Zutaten abschmecken und zu den fertigen Nudeln geben.
Bandnudeln in Steinpilzsahne
Ein Rezept für eine vollkommene Einfachheit.
100 g
magerer Speck
30 g
Butter
1
Zwiebel
250 ml
Sahne
30 - 50 g
getrocknete Steinpilze
1 EL
Cognac
Salz und Pfeffer
Parmesankäse
Für die Saue etwas Speck in Butter anbraten; darin gewürfelte Zwiebeln glasig dünsten. Mit Sahne (oder
Crème double und evtl. Mascarpone) ablöschen.
Einige in Wasser aufgeweichte getrocknete Steinpilze mit der Flüssigkeit dazugeben. Den Sud durch ein
feines Sieb gießen, da die Pilze häufig sandig sind. Das Ganze mit etwas Salz und Pfeffer einkochen
lassen. Zum Schluß mit einem Schuß Cognac aromatisieren.
Bandnudeln währenddessen bißfest kochen. Alles miteinander vermischen.
Dazu geriebenen Parmesankäse. Rotwein oder Rosé!
R ISOTTI
Risotto-Gerichte haben in manchen Gebieten Italiens eine ähnliche Bedeutung wie Nudelgerichte. Auch
hierbei geht es um perfekte Zutaten und Zubereitung.
In italienischen Lebensmittelläden gibt es spezielle Reissorten für Risotto. Am besten sind die Sorten
Carnaroli, Vialone und Arborio. Es ist eine Art Rundkornreis, der aber nicht so weich wird, wie derjenige,
der in Deutschland bekannt ist. Allen Rezepten ist eine Zubereitungsweise gleich: Der Reis wird zunächst
in Olivenöl oder Butter glasig gedünstet, mit Brühe, Fond oder Wein mehrfach abgelöscht, bis unter
mehrfachem Rühren alles verdampft ist. Der Reis ist nach etwa 20 Minuten fertig und sollte - ähnlich wie
bei Nudeln - noch einen festen Kern haben (al dente). Mit Gewürzen, Kräutern, Pilzen, Gemüse, Fisch,
Schalentieren und Fleisch kann das Risotto in unendlicher Vielfalt variiert werden. Am Tisch mit
Parmesankäse überstreuen.
83
Klein- & Zwischengerichte
Risotto alla milanese
Italienischen Risottoreis und eine gehackte Zwiebel unter Rühren in Butter oder Olivenöl anbraten. Mit
Weißwein ablöschen und mehrmals kochende Brühe dazugießen, damit der Reis seine typische klebrige
Konsistenz erhält. Verfeinerung durch etwas Safranpulver und etwas Butter. Mit Parmesankäse
überstreuen.
Pilzrisotto
1
300 g
1
1 Bund
60 g
300 g
150 ml
etwa 1 L
4 EL
Zwiebel, fein gewürfelt
Steinpilze (oder Maronen), grob gewürfelt
Knoblauchzehe
Petersilie
Butter
Risotto-Reis
Weißwein
heiße Fleischbrühe
Parmesankäse
Die Hälfte der Butter in einer Kasserolle erhitzen, die Ziebeln und etwas später den Reis darin glasig
dünsten. Mit dem Wein ablöschen und alles verdampfen lassen. Nun wird die kochende Brühe nach und
nach dazugegossen und immer wieder gerührt, bis der Reis nach etwa 20 Minuten kernig gar ist.
Die Pilze werden währenddessen in etwas Öl oder Butter mit dem Knoblauch gebraten, mit Salz und
Pfeffer abgeschmeckt und mit der Petersilie zum Risotto gegeben. Mit etwas Butter und Parmesankäse
abschmecken.
P OLENTA
Polenta ist eine wunderbare Beilage zu gebratenem Fleisch oder zu Gemüse. Als eigenständiges Gericht
wird sie mit Tomaten (-sugo), Hackfleisch und Käse zubereitet.
Polenta-Grundrezept
1L
200 - 250 g
15 g
30 g
Wasser (selten: die Hälfte durch Milch ersetzen)
Maisgries, möglichst grob gemahlen
Salz
Butter (oder Öl)
In einem Topf Wasser zum Kochen bringen, Salz und Butter hinzufügen und den Maisgrieß langsam
einrieseln lassen. Dabei mit einem Schneebesen rühren, damit keine Klümpchen entstehen. Die Masse
muß etwa 45 Minuten bei geringster Hitze quellen, während häufig mit einem Kochlöffel gerührt werden
muß, damit nichts ansetzt. Der Brei sollte etwas fest werden.
Das Quellen kann auch im Backofen bei 100° - 120° geschehen.
Die Polenta wird 1 cm dick auf ein Brett oder eine Platte gestrichen, in Rechtecke, Kreise oder Rhomben
geschnitten, die dann in Butter vorsichtig gebraten werden.
Man kann die Polenta-Scheiben auch in eine Auflaufform schichten, mit Butter und Parmesankäse
überziehen und im heißen Ofen überbacken.
84
Klein- & Zwischengerichte
D AMPFNUDELN
Sehr einfache, aber köstliche Abwechslung im Essensalltag.
Hefeteig herstellen aus:
500 g
Mehl
250 ml
Milch
25 g
Hefe
Nach dem Gehen
50 g
2-3
50 g
Zucker
Eier
zerlassene Butter
in den Teig einarbeiten. In ein passendes Kochgeschirr
500 ml
warme Milch
25 g
Zucker
25 g
Butter
geben, aus dem Teig eigroße Stücke stechen, kurz gehen lassen und in die Form mit der Milch setzen. Im
Ofen so lange bei etwa 160° backen, bis die Milch aufgesogen bzw. verdampft ist und der Teigboden
leicht gebräunt ist. Mit Vanillezucker oder -sauce servieren.
Z WIEBELKUCHEN & C O
Zum Federweißen
Im Herbst ist es wieder so weit, daß es endlich Zwiebelkuchen gibt, der natürlich mit dem frischen Wein
der derzeitigen Lese genossen werden muß.
Vorab ein paar Anmerkungen zum Federweißen: Wenn im September allmählich die Trauben reif werden,
haben sie noch nicht den vollen Geschmack, der für Wein nötig ist. Da zu viele Reben an einem
Weinstock gute Qualität verhindern, weil die Nährstoffe in alle Pflanzenteile gelangen, werden einige
Reben und auch das Grün herausgeschnitten; so gewinnt der Rest für die Weinbereitung an Wert. Da
Federweißer aus dem ersten Schnitt stammt, wird er immer nur ein einfaches Getränk bleiben, wenn auch
geschmackliche Unterschiede wahrzunehmen sind. Als angegorener Saft gelangt er in den Handel, hat
noch sehr wenig Alkohol, dafür aber einen hohen Zuckeranteil. Wenn man ihn stehen läßt, wird der
Zucker in Alkohol verwandelt. Das dauert je nach Umgebungstemperatur 3 - 14 Tage. Ob süß oder schon
durchgegoren dringt er schnell ins Blut und macht sich auch schnell im Kopf bemerkbar. Das liegt auch
an seinem relativ hohen Schwefelgehalt, ohne den sich dieser Wein nicht halten könnte und würde faulen
würde. Federweißen sollte man nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen.
Zwiebelkuchen
Für zwei große Bleche einen einfachen Hefeteig (500 g Mehl, 300 ml Wasser) herstellen und auf den
Blechen ausrollen (besser mit Backpapier). Der Belag besteht aus Zwiebeln, Speck, Eiern, Sahne und evtl.
Käse.
300 g
magerer Speck
1,5 - 2 kg
Zwiebeln
100 g
Butter
500 ml
saure oder süße Sahne
5-6
Eier
85
Klein- & Zwischengerichte
Speck in feine Streifen schneiden und in einem großen Topf auslassen. Den Speck beiseitestellen.
Zwiebeln schälen, halbieren, in dünne Streifen schneiden und in dem Topf mit Butter glasig dünsten.
Sahne mit Eiern, Salz und Pfeffer verquirlen.
Erst die abgekühlten Zwiebeln, dann den Speck und zum Schluß die Sahnemischung auf dem Teig
verteilen. Bei 200° etwa 35 Minuten backen.
10 Minuten vor Ende der Backzeit kann man noch geriebenen Greyerzer oder Gouda auf dem
Zwiebelkuchen verteilen. Noch lauwarm essen. Läßt sich auch einfrieren oder noch einmal aufwärmen.
Abwandlungen:
ƒ
ƒ
ƒ
Als Gewürze und Kräuter eignen sich Majoran, Oregano und Kümmel.
Man kann auch auf die Sahnemischung verzichten, dann müssen die Zwiebeln aber saftig bleiben.
Anstelle von Speck kann man auch Schinkenwürfel nehmen oder ganz darauf verzichten. Dann aber
mehr salzen.
ƒ In manchen Gegenden wird ein Sauerbrotteig (Weizenmischbrot) als Unterlage genommen.
ƒ Etwas Vollkornanteil (10 % – 20 %) ergibt einen kräftigeren Geschmack.
Im Elsaß kennt man zwei andere Teigversionen, die zum Wein getrunken werden:
Quiche Lorraine und Flammkuchen.
Zwiebelfladen (Schiacciata con la Cipolla)
Einen einfachen Hefeteig auf dem Blech ausrollen und aufgehen lassen. Einige Zwiebeln in dünne
Scheiben schneiden, mit Salz bestreuen, mischen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Flüssigkeit abgießen,
mit frischen, gehackten Salbeiblättern vermischen und auf dem Teig verteilen. Mit Öl beträufeln und 20
Minuten bei 220° backen.
Siehe auch unter „Fladenbrote“
Flammkuchen
Traditionell wird ein dünnflüssiger Teig aus Mehl und Wasser auf eine heiße Eisenplatte gegossen und
diese mit einer Eier-Öl-Mischung, Salz, wenigen Zwiebeln und kleinen Speckstreifen belegt. Der Teig ist
sehr schnell gar. Zum Essen reißt man von dem Fladen Stücke ab, rollt sie auf und ißt sie sofort.
etwa 500 g
Hefeteig (s. dort)
1–2
Eier
4 EL
Öl
2
Zwiebeln in Streifen geschnitten
100 g
Speck
Heute legt man Hefeteig in runden Formen oder auf dem Blech dünn aus. Ein Ei mit 4 EL Öl
vermischen, auf dem Teig verstreichen und salzen. Mit Zwiebeln und Speck nach Belieben belegen. 20 25 Minuten bei 200° backen.
Oder den ausgerollten Teig mit angebratenen frischen Speckstreifen belegen, mit etwas Sahne übergießen
und backen. 10 Minuten vor Schluß noch einmal mit Sahne übergießen, die teilweise einzieht oder
verdampft. In Frankreich wird der Speck nicht geräuchert, sondern nur gesalzen. Er sollte dann kurz
blanchiert werden.
Quiche Lorraine
400 g
200 g
2
1
1
750 ml
Salz und Pfeffer
Auslegeteig
mageren Speck, in feine Streifen geschnitten
Zwiebeln, gewürfelt
Ei
Eigelb
Sahne
86
Klein- & Zwischengerichte
Einen Auslege-Mürbeteig (s. dort) aus 250 g Mehl und 125 g Butter (besser noch mit einem Eigelb und
evtl. etwas Wasser) herstellen. Den Teig rund ausrollen und eine Quicheform damit auslegen.
Einen Guß aus Ei, Eigelb und Sahne herstellen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Den Teig mit ausgelassenem Speck und Zwiebeln belegen und mit der Sahnemischung übergießen. Auf
der untersten Ebene im Backofen 90 Minuten bei 150° backen.
Anstelle von Speck und Zwiebeln können die Füllungen auch eine der folgenden Zutaten haben:
- frischer oder geräucherter Lachs
- vorgegartes Gemüse wie Broccoli, Porree oder Champignons
- Schafs- oder Ziegenkäse
- Kräuter usw.
Käswähe
Bei einer Schweizer Käswähe wird der Hefeteig mit etwas Butter angereichert und nicht ganz so dünn
ausgerollt. Belag wie beim Zwiebelkuchen, aber unbedingt mit einer Emmentaler-Greyerzer-Mischung
bestreuen. 30 Minuten backen.
F ONDUE
Zu Familienfesten und ausgiebigen Freundestreffen trotz aller Einfachheit ein gutes Essen, wenn die
nötigen Zutaten phantasievoll zubereitet werden.
Deshalb sollte man sich unbedingt darum bemühen, die dazugehörigen Saucen selbst herzustellen. Siehe
dazu unter „Kalte Saucen“ und „Aromatisierte Butter“.
Fleischfondue
Das traditionelle Fondue, bei dem das Fleisch in Öl gegart wird, ist Gott sei dank überholt. Schon lange
wird Filetfleisch vom Rind, Schwein und Lamm oder Leber und Würstchen in Brühe gargezogen. Die
Brühe sollte aus einem guten Kalbs- oder Hühnerfond bestehen, der mit Weißwein und gedünsteten
Zwiebeln erweitert sein kann. Zum Abschluß des Essens sollte diese konzentrierte Brühe Höhepunkt
sein. Evtl. mit frischem Wein (weiß oder rot) auffrischen.
Pro Person mit etwa 200 - 250 g Fleisch, am besten gemischt, rechnen.
Schalentier- und Fischfondue
Als Abwechslung ist auch ein Fondue aus Schalentieren oder festen Fischfiletstücken möglich. Man
nimmt dazu nur einen kräftigen Fischfond, gegebenenfalls mit Zwiebeln und Wein aromatisiert. Die
Brühe sollte nie kochen (70° - 90°), damit der Fisch oder die Schalentiere nicht zu zäh werden.
Pro Person mit etwa 250 g Fischfilet rechnen.
Käsefondue
Eine irdene Kasserolle wird mit einer Knoblauchzehe ausgerieben, darin für vier Personen je 200 g
gewürfelten Emmentaler, Greyerzer und Appenzeller mit 1/2 Flasche trockenem Weißwein schmelzen
lassen. Dabei ständig mit einem Holzlöffel rühren, damit nichts ansetzt. Mit Pfeffer, Muskatnuß und
einem Gläschen Kirschwasser würzen. Weißbrotstücke werden mit der Spießgabel in den flüssigen
Käse getaucht und mit saurem Gemüse genossen. Dazu gibt es sauer eingelegtes Gemüse und
Pellkartoffeln.
87
Fisch & Schalentiere
Fisch & Schalentiere
S ÜSSWASSERFISCHE
Hecht in Kapernsauce
Der Hecht sollte nicht schwerer sein als 2 kg, darüberhinaus ist das Fleisch nur für eine Farce geeignet.
Beste Jahreszeiten sind Herbst und Winter.
2
Zwiebeln
1
Lorbeerblatt
1
Nelke
1
Suppengrün
Salz
6
Wacholderbeeren
2 EL
Weißweinessig
1
Hecht von 1 - 1,5 kg
30 g
Butter
1/8 l
Weißwein
70 g
Kapern
200 g
Crème fraîche
200 g
Schlagsahne
1/2
Zitrone, Saft
frisch gemahlener weißer Pfeffer
Kerbel zum Garnieren
Zwiebeln abziehen, eine fein hacken, auf die andere mit der Nelke das Lorbeerblatt feststecken. Das
Suppengrün waschen.
In einem länglichen Fischkochtopf ausreichend Wasser mit der gespickten Zwiebel, dem Suppengrün, den
Wacholderbeeren, dem Essig und dem Salz aufkochen und 20 Minuten ziehen lassen.
Den Hecht waschen, wenn nötig säubern und aufrecht in den nicht mehr kochenden Sud geben. Den
Fisch etwa 30 Minuten pochieren. Nach ca. 25 Minuten die Garprobe machen: Läßt sich die Rückenflosse
leicht herauszupfen, dann ist der Fisch gar.
Inzwischen die Zwiebelwürfel bei milder Hitze in der Butter glasig dünsten. Den Wein zugießen und bei
großer Hitze völlig verdampfen lassen. Mit Kapernflüssigkeit und 1/10 Liter des Kochsudes ablöschen
und mit Crème fraîche und der Sahne aufgießen.
Die Sauce offen in ca. 5 Minuten cremig einkochen. Dann mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen und
die Kapern unterrühren.
Den Hecht vorsichtig auf eine vorgewärmte Platte heben, mit der Kapernsahne umgießen und mit
Kerbelblättchen garnieren.
Sollte das Tranchieren bei Tisch zu „gefährlich” sein, den Fisch noch in der Küche zerteilen und die
entgräteten Filets portionsweise auf vorgewärmte Teller legen.
Hechtklöße/Fischfarce
Hechtklöße können entweder in einer Fischbrühe bleiben oder als Beilage bzw. als Zusatz bei
Fischgerichten dienen. Die Masse kann auch in einer Form im Wasserbad gegart werden und dann als
Vorspeise in Nocken oder Scheiben mit einer leichten Soße und Salat serviert werden.
88
Fisch & Schalentiere
1. Version:
250 g
schieres Hechtfleisch
1
ganzes Ei
1
Eigelb
100 g
Sahne
Salz, Pfeffer und Muskatnuß
(oder: 100 g Hechtfleisch, 1 Ei, 60 ml Sahne, 25 g Butter)
Alle Zutaten sollten eiskalt sein. Sie werden m Mixer püriert und anschließend durch ein Sieb gestrichen.
Klöße oder Nocken ausstechen und im Fischfond 15 – 20 Minuten bei 80° ziehen lassen.
2. Version:
250 g schieres Hechtfleisch
200 ml Sahne
Salz, Pfeffer und Muskatnuß
250 g schieres Hechtfleisch bei ständiger Zugabe von ca. 200 ml Sahne mit einem Zerschneidegerät zu
einer glatten, homogenen Masse verarbeiten. Die Farce durch ein Sieb streichen und würzen.
Vergleiche auch Mousseline (250g Fisch, 1 Eiweiß, 250 ml Sahne).
Weiterverarbeiten wie oben. Allerdings muß man aufpassen, denn diese Masse wird nur durch das gegarte
Eiweißgitter zusammengehalten, evtl. mehr Eiweiß hinzufügen und wirklich vorsichtig garen.
Fischfarce für Fischterrinen
Andere weiße Fische sind nach den oben genannten Rezepten ebenfalls für Farcen geeignet, am besten
sind Merlan (Wittling) und Zander. Mit Lachs (nicht die fetten Bauchlappen nehmen) läßt sich diese Farce
ebenfalls herstellen.
Durch die unterschiedliche Fischfarbe oder durch Kräuterzugabe kann man daraus auch eine marmorierte
Fischpastete herstellen, die mit dünnen Fischfilets gefüllt sein kann.
Übrigens:
In vielen Rezepten für Fischfarce werden sogenannte „Panaden“ (mit Mehl oder Semmelmehl)
empfohlen. Sie schmecken auch so!
Fischfilets mit Fischfarce
Man kann die Masse auch auf Seezungenfilets streichen und diese dann aufrollen; im Backofen (150°)
oder in Salzwasser (80°) vorsichtig garziehen.
Oder ein Lachsfilet mit der Farce bestreichen, dieses dann in Blätterteig oder Strudelteig hüllen und im
Backofen nicht zu heiß backen.
Fischfarce im Strudelteig
Strudelteig (300 g) dünn ausziehen, mit Butter bestreichen und doppelt legen. Wieder mit Butter
bestreichen. Die Farce auf den Teig auftragen (mit einem Löffel oder dem Spritzsack) und straff aufrollen.
Die Enden schließen, auf ein gebuttertes Blech lagen und mit etwas Butter besstreichen. Etwa 20 Minuten
bei 220° backen. Warm oder kalt servieren.
Die Füllung ist auch mit Blätter- oder Auslegeteig zuzubereiten.
Ganze Lachsforelle mit Fischfarce gefüllt
Fischgalantinen gehört zu den etwas aufwendigen Zubereitungsarten, denn der Fisch muß zunächst
vollständig entgrätet werden. Das geht vom ausgenommenen Bauchraum aus, indem die Brustgräten
einzeln und das ganze Rückgrat herausgetrennt werden. Nach dem Füllen mit einer Fischfarce müssen die
Bauchlappen zusammengenäht werden.
89
Fisch & Schalentiere
Besser ist jedoch ein noch nicht aufgeschnittener Fisch, der vom Rücken her ausgenommen wird. Man
schneidet mit einem sehr scharfen Messer an beiden Seiten des Rückgrats, um die beiden Filets von den
Gräten zu lösen, ohne den Bauch zu verletzen. Nun liegt das Rückgrat frei und kann mit den Gräten
herausgelöst werden. Die Innereien werden ebenfalls von ober her entfernt. Der Kopf bleibt natürlich
dran. Mit dieser Methode paßt mehr Farce in den Fisch hinein. Der Rücken muß vorsichtig zugenäht
werden. In Court-bouillon bei 80° garziehen.
Dieser so zubereitete Fisch kann auch kalt gegessen werden. Mit etwas Gelatine in der Fischfarce kann das
Ergebnis sicherer gelingen. Für Festtafeln kann der kalte Fisch mit Aspik eingestrichen werden.
Tip: Den gefüllten Fisch für das Garziehen in Mikrowellenfolie wickeln, um die Form besser zu halten.
Zanderfilet im Speckmantel auf Linsen
Zander ist ein sehr wohlschmeckender Fisch. Leider neigen die Filets dazu, nach dem Braten etwas
trocken zu werden. Daher gibt es immer wieder Versuche, dieses Problems Herr zu werden. Im Herbst
und Winter sind die Zander am besten. Ein Zander sollte nie schwerer als 2 kg sein! Zanderfilets (auch
Hecht) nicht im Tiefkühler lagern, weil sie zu schnell austrocknen.
1
Hecht (1 - 1,5 kg)
200 g
durchwachsener Speck
1
Zitrone
2 EL
Öl
Salz und Pfeffer
Aus den Filets die restlichen Gräten mit einer Pinzette entfernen. Die Filets salzen und mit Zitronensaft
beträufeln. Dünne Scheiben von durchwachsenem Speck um die Filets wickeln, die dann mit der
Nahtseite nach unten in etwas Öl bei mittlerer Hitze gebraten werden. Einmal wenden.
Oder: Die gebratene Haut von Zander wird gut knusprig und schmeckt sehr gut. Deshalb sollten
Filetstücke mit der Haut scharf angebraten werden. Die andere Seite nur noch kurz nachwärmen.
Manche Köche schneiden die Haut von den Filets und braten sie extra in Butterschmalz. Auf
Küchenpapier abtropfen lassen. Diese aromatischen Knabberstücke werden dann auf den Filets verteilt.
Dazu paßt:
Puy- oder Berglinsen 15 Minuten kochen. Feingewürfelte Möhren, Sellerie und Zwiebeln kurz in Öl
anschwitzen und zu den abgetropften Linsen geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Balsamessig
abschmecken.
Dieses Linsen können auch kalt als Salat gegessen werden.
Aal grün
Aal vom Fischhändler ausnehmen und die Haut abziehen lassen. Oder selbst die Haut am Kopf
rundherum abschneiden und zum Schwanz hin abziehen.
750 g
frischer Aal
Salz
1
Zitrone, Saft
1 Bund
Suppengrün
60-100 ml
milder Weißweinessig
5
weiße Pfefferkörner
1
Lorbeerblatt
40 g
Butter
40 g
Mehl
1/8 l
Weißwein
frisch gemahlener weißer Pfeffer
1 Prise
Zucker
2 Bund
Dill
125 ml
Schlagsahne
1
Eigelb
90
Fisch & Schalentiere
Den Aal waschen, trockentupfen und in 5 cm lange Portionsstücke schneiden. Mit Salz einreiben und mit
dem Zitronensaft beträufeln. 10 Minuten ziehen lassen.
Das Suppengrün waschen. In einem Topf 1 Liter Wasser mit dem Weinessig, Suppengrün, weißen
Pfefferkörnern und Lorbeerblatt zum Kochen bringen (Das ist ein Court bouillon.). Die Temperatur
herunterschalten. Den Aal in das simmernde Wasser (80°) legen und bei kleinster Hitze zugedeckt 15 - 20
Minuten ziehen lassen. Dann herausheben und abtropfen lassen. Den Fischsud abseihen.
In einer Kasserolle die Butter zerlassen. Das Mehl einrühren und goldgelb anschwitzen. 600 ml Fischsud
unter Rühren angießen, Weißwein zufügen und 5 Minuten köcheln lassen. Mit Pfeffer, Zucker und Salz
abschmecken. Den Dill waschen, trockenschütteln und fein hacken. In die Sauce geben.
Die Schlagsahne mit dem Eigelb verquirlen und die Sauce damit binden, nicht mehr kochen. Aalstücke
einlegen und in der Sauce noch einmal erwärmen. In einer vorgewärmten Schüssel anrichten. Mit
Salzkartoffeln servieren.
Man kann auf das Mehl verzichten, wenn der Fischsud etwas mehr eingekocht wird und mit zwei Eigelb
gebunden wird.
Gebratener Aal mit Salbei
Aal wie bei „Aal grün“ vorbereiten.
1 kg
frischer Aal
Salz
1
Zitrone
20 g
Butter für die Form
12
frische Salbeiblätter
40 g
Butter
Den Aal waschen, trockentupfen und in 10 cm lange Stücke schneiden. Mit Salz einreiben. Die Zitrone in
dünne Scheiben schneiden.
Eine feuerfeste Form mit Butter einstreichen. Die Aalstücke in die Form legen. Die Salbeiblätter und die
Zitronenscheiben dazwischenstecken. Die Butter in Flöckchen über den Fisch verteilen. Im vorgeheizten
Backofen bei 200° etwa 25 Minuten braten.
Den gebratenen Aal in der Form servieren.
Dazu passen Salzkartoffeln und Gurkensalat, mit saurer Sahne angemacht.
Aal in Knoblauch
Aalstücke wie oben vorbereiten.. In einem Topf reichlich Knoblauch in Butter andünsten. Die
gesalzenen Aalstücke dazulegen und darin weiterbraten. Mit etwas Zitronensaft abschmecken und mit
gehackter Petersilie überstreuen. Zitronenschale macht alles frischer.
Noch besser schmeckt dieses Gericht, wenn man ganz junge Aale (bis 20 cm) bekommt.
91
Fisch & Schalentiere
S EEFISCHE
Dorade nach Mittelmeerart
Dorade (Meerbrasse, auch als ‚rosé‘ oder ‚royale‘), Knurrhahn oder Rotbarsch
Diese Herstellungsmethode eignet sich für alle Mittelmeer- und Atlantikfische, die im Ganzen gebraten
werden sollen.
1
ganzer Fisch (etwa 1 kg)
50 ml
Olivenöl
200 ml
Wein oder Fischfond
1000 - 1500 g
Gemüse und Kartoffeln
1
unbehandelte Zitrone
Mittelmeerkräuter
Zunächst den Fisch schuppen, säubern, salzen, pfeffern und mit Olivenöl einreiben. Den Fisch in eine
Backform (oder in die Fettpfanne) legen. Häufig wird die oben liegende Seite zwei- oder dreimal
eingeschnitten, was den Fisch aber zu schnell austrocknen läßt. 10 Minuten bei etwa 200° auf mittlerer
Schiene braten. Den Fisch mit Wein, Sherry oder Fischfond – etwa ein Glas – begießen. Grob zerteiltes
Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, enthäutete Tomaten, Paprika, Zucchini oder Fenchel und Kartoffeln
in Scheiben dicht um den Fisch verteilen. Mit einigen Zitronenscheiben frischen und Mittelmeerkräutern
(Rosmarin, Thymian, Fenchelsamen und Bohnenkraut) bedecken. Im Ofen weiterbraten, bis der Fisch gar
ist (noch etwa 20 - 30 Minuten).
Viele dieser Fische werden bei uns mit einem Gewicht von 400 - 600 g angeboten. In diesem Fall sollte
das Gemüse kleiner geschnitten werden und als Bett für den Fisch dienen und alles zusammen in den
Backofen kommen. Eine Garzeit von insgesamt 25 - 30 Minuten ist ausreichend.
Für mehrere Fische eignet sich diese Garmethode ebenfalls. Die Fische werden auf dem Gemüsebett in
der Fettpfanne nicht zu eng verteilt. Etwas längere Garzeiten einplanen.
Gegrillte Mittelmeerfische
Kleinere Brassen oder Rotbarben vorbereiten. Die Brassen an der dicksten Stelle quer einschneiden. Die
Fische salzen und mit reichlich Olivenöl und Knoblauchscheiben einreiben. 3 - 5 Minuten von jeder Seite
grillen.
Dazu für das Mittelmeer typische Gemüse mit viel Knoblauch reichen.
Fischfilet auf Kartoffelschuppen
Nach einer Idee von Bocuse
Kleine, zarte Fischfilets wie von Rotbarben, Zander, Babybutt können besonders geschützt gebraten
werden, indem man die Hautseite mit Kartoffelscheiben belegt und nur diese Seite brät. Dazu paßt eine
eingekochte Sahnesauce.
300 - 400 g
kleine Kartoffeln
8
Rotbarbenfilets (nicht zu klein)
2
Eigelb
3 EL
Butterschmalz
3 EL
Olivenöl
Die Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden und in Salzwasser nur ganz kurz blanchieren, dann
abschrecken und trockentupfen. Die Kartoffelscheiben mit flüssigem Butterschmalz vermischen.
92
Fisch & Schalentiere
Das verquirlte Eigelb auf die vorbereitete Rotbarbenhaut streichen und die kleinen Kartoffelscheiben
schuppenartig auf die Filets legen. Mit der Kartoffelseite nach unten in Olivenöl bei mittlerer Hitze 8 - 10
Minuten braten. Den Fisch nicht mehr wenden! Evtl. nur kurz einen Deckel auflegen, damit die Oberseite
nachgaren kann. Erst zum Servieren salzen.
Als Sauce:
1
Zwiebel
100 ml
Weißwein
250 ml
Fischfond
200 ml
Crème fraîche
Salz und Pfeffer
Zwiebeln in Weißwein und Fischfond (aus den Fischabfällen vom Filetieren) dünsten, fast völlig
einkochen, dann mit reichlich Crème fraîche verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Dazu blanchiertes oder sautiertes Gemüse.
Fisch in Salzkruste
Seebarsch, Rotbarsch, Dorade, Butt; auch Lachsforelle
1
ganzer Fisch ( 1,5 - 2 k g)
1 Bund
Kräuter (Thymian, Rosmarin, Petersilie)
2,5 kg
Salz (nur grobes Meersalz!)
2
Eiweiß
150 g
Wasser
Fisch säubern und einölen. Kräuter in den Fisch geben. Aus Salz, Eiweiß und Wasser eine zähe Salzmasse
herstellen. Auf dem Backblech 1/3 der Salzmischung verteilen, den Fisch darauf legen und mit dem
restlichen Salz fest bedecken und verschließen.
Ca. 45 - 55 Minuten bei 180° - 200° backen. Der Fisch bekommt eine goldene Farbe und ist natürlich
nicht versalzen! Der harte Salzmantel muß mit einem Hammer aufgeschlagen werden.
Warm oder kalt servieren. Dazu paßt sautiertes Gemüse mit vielen Kräutern.
(Gräucherter) Fisch auf Sauerkraut
Neben dem Münster in Straßburg gibt es ein berühmtes Restaurant, das „Maison Kammerzell“ (altes
Gebäude mit vielen Holzverzierungen, links vor dem Hauptportal), in dem es diese berühmt gewordene
eigenwillige Kombination gibt. Es schmeckte vorzüglich!
Es gibt einen längeren Dokumentarfilm über die berühmte Speise dieses Hauses.
Hier nun mein vermuteter Werdegang zu diesem Gericht.
Auf dem Teller war ein guter Berg von feinstem Sauerkraut das gewässert, in Butter und Wein (mit
Riesling), gegart und mit etwas Sahne im Geschmack gemildert war. Nur kurz - etwa 15 Minuten kochen. Über dieses Sauerkraut wurden Fischfiletscheiben vom Lachs (frisch und leicht geräuchert) und
Rotbarsch gelegt und wahrscheinlich im Ofen bei etwa 80° vorsichtig erwärmt.
Dazu Elsässer Riesling.
Einer der Berliner Sterne-Köche wurde mit der Idee „Hummer auf Sauerkraut“ 1998 zum Koch des
Jahres gewählt.
93
Fisch & Schalentiere
K REBSE & H UMMER
Lebende Tiere werden in reichlich kochendem Salzwasser sofort getötet und entweder sogleich darin oder
in einer anderen Flüssigkeit gegart.
Krebse
8 - 12
500 ml
60 ml
1
Gewürze
Flußkrebse pro Person
Weißwein
Weißweinessig
Suppengrün
Die Krebse portionsweise ins Salzwasser werfen und nach 30 Sekunden wieder herausnehmen. Dann läßt
man sie in einer Brühe (Court-bouillon) aus Wein, Weinessig, Suppengrün, Lorbeer, Nelken, Salz und
Pfeffer für 3 - 5 Minuten bei 80° ziehen. Danach am besten in kaltem Wasser abschrecken, damit sie nicht
weitergaren.
Man kann sie so zu Salat, mit einer frischen Mayonnaise oder zu einer Hollandaise genießen.
Krebse in Weinsud mit Leipziger Allerlei
8 - 12
3
50 g
200 ml
125 ml
je 150 g
frische Kräuter
Flußkrebse pro Person
Schalotten
Butter
Weißwein
Noilly Prat
Blumenkohl, Möhren, Schoten, Erbsen
Die Krebse wie oben beschrieben garen. Den Krebs-Weinsud läßt man stark einkochen. Dazu werden
einige Schalotten gewürfelt und in Butter weichgedünstet. Mit dem Weißwein und dem Noilly Prat
ablöschen und etwa 1/4 L von dem Krebs-Weinsud dazugießen. Alles auf etwa 125 ml (!) einkochen. In
diesen Sud kann man allerlei knackig blanchiertes Gemüse (Leipziger Allerlei: Blumenkohlröschen,
Möhren, Zuckerschoten oder frische Erbsen) geben und mit den ausgelösten Krebsschwänzen und den
Kräutern vermischen. Die Krebse nur nachwärmen, nicht mehr kochen! Auf heißen Tellern servieren.
Zu diesem Gericht kann man auch einige Stücke Fischfilet (z. B. Waller/Wels oder andere) hinzufügen,
die vorher in dem restlichen Court bouillon gargezogen wurden.
Wem die Geschmacksdichte nicht reicht, der kann noch 1 EL Crème double in den Sud rühren und mit
kalter Butter aufmontieren.
Ein äußerst delikater, frischer Eintopf.
Hummer
Hummer wird zunächst genauso wie die Krebse behandelt. Der Topf für das Salzwasser muß groß genug
sein. Den Hummer wirklich mit dem Kopf in das Wasser gleiten lassen und für einige Zeit mit Hilfe eines
Kochlöffels unter Wasser halten. Dann im Court bouillon für etwa 10 Minuten bei 80° ziehen lassen. Die
Brühe auf keinen Fall kochen lassen, denn das Hummerfleisch kann sehr trocken werden.
Für die großen Schauplatten wird der Hummer außen mit Öl eingerieben, damit die rote Schale glänzt.
Das Zerlegen eines Hummers
Zunächst werden die Scheren aus dem Korpus gebrochen. Dann legt man den Hummer auf ein Brett und
teilt den Schwanz von oben unterhalb des Kopfes (man erkennt dort ein Kreuz) mit einem schweren
94
Fisch & Schalentiere
Messer in Richtung Schwanzflosse. So kann man erst einmal die Hummerschwänze herauslösen. Dann
aber unbedingt – falls vorhanden – das Corail (Hummereier) und die Leber herauskratzen. Die Leber
erkennt man an der grünlich grauen Farbe, die Konsistenz ist cremig. Beides kann gegessen werden und
gilt unter Kennern als das eigentlich Wertvolle am Hummer. Für die Scheren braucht man Werkzeug:
Küchenschere, Nußknacker oder ähnliches.
Siehe auch unter „Küchentechnische Hinweise“.
M ARINIERTER F ISCH
Graved Lachs
Einen ganzen Lachs zu beizen, ist relativ einfach. Geduld braucht man allerdings beim
Auseinandernehmen des Fisches. Die Profis schneiden kurzerhand an beiden Seiten der Hauptgräte
entlang und sind schon fertig. Ich habe das einmal probiert, das Ergebnis war erschreckend: überall habe
ich in das Fleisch geschnitten, oder es blieb viel Fleisch an den Gräten.
Der Fisch sollte sehr kalt sein, damit er besser filetiert werden kann.
Zuerst wird der Kopf abgeschnitten. Die Kiemen herausnehmen, wenn man ihn für eine Suppe
verwenden will. Dann schneide ich mit einem sehr scharfen Messer an Rücken und Bauch die Haut ein.
Am Schwanzende beginne ich dann, das obere Filet von der Hauptgräte zu lösen, und zwar schrittweise
jeweils von oben und unten. Der erste Teil geht noch einfach. An den Bauchgräten entlang muß man
vorsichtig schneiden, damit man keinen Verlust hat. Aber aufpassen: es gibt dort kleine Zwischengräten,
die man erst einmal durchschneiden muß. Wenn dann das erste Filet mit der Haut nach unten auf dem
Tisch liegt, kann man diese kleinen Gräten mit einer Pinzette herausziehen. Nun müssen noch alle Flossen
entfernt werden. Oben und unten kann man mit dem Daumen zwischen Fettschicht und Fleisch
entlangfahren. Diese langen Streifen dann abschneiden. Die Haut beim Marinieren nicht entfernen.
Das zweite Filet ebenfalls so vorbereiten.
Einfacher geht diese Prozedur, wenn man nur ein großes Schwanzstück kauft. Man hat weniger Abfall,
magereres Fleisch und weniger Arbeit.
Für einen 2 - 3 kg schweren Fisch braucht man zwei Bund Dill und eine Mischung aus Salz, Zucker und
Pfeffer, je nach Geschmack auch Anis- oder Fenchelsamen und etwas Cognac.
3 EL
Salz
2 EL
Zucker
1 EL
Pfeffer
2 Bund
Dill
2 EL
Cognac
Alle Zutaten miteinander vermischen. Die Haut- und Fleischseiten der Fischfilets damit einreiben. Das
erste Filet mit der Haut nach unten in eine Form geben, mit dem Dill bestreuen und das zweite Filet mit
der Haut nach oben darauf legen. Mit Klarsichtfolie bedecken und mit einem Gewicht beschwert
marinieren lassen. Zweimal am Tag wenden und innen mit der ausgelaufenen Flüssigkeit begießen.
Nach drei Tagen ist der Fisch fertig, er kann aber auch etwas länger mariniert werden.
Die Filets säubern und mit Küchenpapier trocknen. Scheiben schräg von der Haut schneiden. Mir
schmeckt der Fisch besser, wenn man etwa 1/2 - 1 cm dicke Scheiben senkrecht zur Haut schneidet. Sie
zergehen auf der Zunge.
Der marinierte Lachs hält sich zwar einige Tage, man kann ihn aber auch in Stücken einfrieren. Große
Lachsforellen können so auch mariniert werden.
Dazu gibt es eine Senf-Dill-Sauce.
95
Fisch & Schalentiere
Senf-Dill-Sauce
Aus 1 EL Weinessig, 1 EL Zucker, etwas Salz und Pfeffer, 2 EL Senf und 3 - 4 EL Öl eine Sauce
herstellen, reichlich gehackten Dill dazugeben.
Für Vorspeisen kann man auch frischen Fisch in kürzester Zeit marinieren:
Mariniertes Fischtatar
Ein Fischfilet oder mehrere unterschiedliche Filets (s. Lachs-Carpaccio) in kleine Würfel schneiden. Jede
Sorte einzeln mit Salz und Pfeffer würzen und eine halbe Stunde kalt stehen lassen. Auf Tellern anrichten
(z.B. als Kugeln mit einem Eisportionierer) und mit Kräutern verzieren. Dazu frisches Brot mit Butter.
Lachs-Carpaccio
(auch Zander, Hecht, Forelle, Seeteufel u. a.)
Von einem frischen Lachsfilet dünne Scheiben schneiden. Die Filets müssen dafür sehr kalt sein, damit
die Scheiben gleichmäßig werden. Diese dann kurz durch Zitronensaft oder einer Vinaigrette (auf einem
Teller) ziehen und auf einem flachen Teller anrichten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Petersilie
bestreuen.
Matjeshering
Im Frühjahr gibt es Matjeshering in bester Qualität. Besonders fein sind sie, wenn sie nur mild gesalzen
werden. Die echten Heringe, also sehr junge, werden fast ausschließlich als Doppelfilet angeboten. Die
anderen, großen Heringsfilets mit dem Zusatz „nach Matjesart“ können auch schmecken, sind aber eben
keine Matjes. Trotz des hohen Fettgehalts und verschmutzter Meere gelten Heringe immer noch als
gesunde Lebensmittel, so wie andere Seefische auch (wegen besonderer Fettsäuren, die gegen
Blutverfettung und Herzkrankheiten wirken).
Matjesheringe passen, so wie sie sind, sehr gut zu frischen Gemüsen, vor allem zu grünen Bohnen, ja
sogar zu Spargel. Am einfachsten kann man sie zu verschiedenen Dips mit kräftigem Brot essen. Und
natürlich zu (Pell-, Brat- oder Folien-) Kartoffeln.
Eingelegte Matjesheringe
2
1
1 Bund
250 ml
50 ml
doppelte Matjesfilets
Zwiebel
Suppengrün
Weißwein
Weinessig
Matjes mit Zwiebeln (Ringe) und Suppengemüse, das in Essig-Wein-Gemisch und Fisch-Gewürzen
aufgekocht und wieder abgekühlt wurde, über Nacht marinieren. Paßt zu Bratkartoffeln. Die Zwiebeln
können mitverwertet werden.
96
Fisch & Schalentiere
Matjesfilets mit Crème double
Einen Apfel und eine Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebeln in etwas Butter
glasig dünsten, die Äpfel noch eine Minuten dazugeben, mit Calvados ablöschen und mit Salz und
Pfeffer würzen. 100 ml Crème double mit dem Saft und der abgeriebenen Schale einer halben Zitrone
verühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Apfel-Zwiebel-Mischung, die Crème double und 2
Matjesfilets auf einem Teller anrichten.
Matjeshering-Tartar
2
1
2 – 3 kleine
1
2 Stengel
Pfeffer
doppelte Matjesheringe
Zwiebel
Gewürzgurken
Eigelb
Dill
Die Matjesheringe nicht zu fein hacken (oder klein würfeln). Mit einer gehackten Zwiebel, etwas Dill und
Pfeffer würzen. Besonders fein schmeckt diese einfache Version mit einem rohen Eigelb!
Etwas frischer wird das Tartar, wenn man gewürfelte Äpfel und/oder eingelegte Gürkchen hinzufügt.
Notfalls auch etwas Zitronensaft. Und ein gekochtes Ei (anstelle des rohen Eigelbs) dazugeben.
Feingewürfelter und ausgelassener Speck dazu kann ebenfalls gut sein.
Heringshäckerle
Berühmte schlesische Spezialität
2
doppelte Matjesheringe (oder gewässerte Salzheringe)
40 g
fetter Räucherspeck
1
Zwiebel
1 kleiner
Apfel
1
hartgekochtes Ei
125 ml
saure Sahne
Petersilie
Alle festen Zutaten sehr fein hacken oder durch den Fleischwolf drehen und mit der Sahne und der
Petersilie vermischen.
97
Fleisch
Fleisch
Schwein
K ALTER S CHWEINEBRATEN
Eine sehr einfache Garmethode für magere Schweineteile, die für einen festlichen Anlaß geeignet sind.
Fleisch würzen und füllen und bei 80° in einer stark gelatinehaltigen Brühe garziehen. Wenn die Schwarte
weich genug ist, muß sie nicht abgeschnitten werden. Kalt mit Geleewürfeln servieren.
Natürlich kann man das Fleisch auch warm essen.
1500 g
doppeltes Filetkotelettstück
100 g
fetter Speck
50 g
Pistazien oder Mandeln
8 – 12
Knoblauchzehen
verschiedene Kräuter
Salz und Pfeffer
Ein Filetkotelettstück (der hintere Teil vom Rücken, Größe so wie es gebraucht wird) wird vollständig
entbeint, ohne daß die Schwarte verletzt wird. Mit der Schwarte unten liegend wird das Fleisch mit
Speckstreifen, Pistazien oder Mandeln, Trüffelstücken (kann auch wegfallen) und Knoblauchzehen
gespickt und mit Kräutern, Salz und Pfeffer kräftig gewürzt. Die beiden Kotelettseiten zusammenklappen
und fest mit Küchengarn zubinden. In einen passenden Topf genügend Brühe gießen und aufkochen
lassen. Das Fleisch mit den Knochen, etwas Wurzelgemüse und einem Glas Weißwein bei 80° in der
Brühe garziehen lassen (pro 500 g etwa 25 - 30 Minuten). Das Fleisch in der Brühe abkühlen lassen,
herausnehmen, die Schwarte evtl. entfernen, fest in Folie wickeln und für einige Stunden in den
Kühlschrank legen. Die Brühe durch ein sauberes Tuch gießen, abschmecken und erstarren lassen.
Geliertest: Auf einem kalten Teller etwas Brühe gießen und in den Kühlschrank stellen. Evtl. etwas
Gelatine zufügen. Das Gelee in Würfel schneiden und mit dem in dünnen Scheiben geschnittenen Fleisch
auf einer Servierplatte anrichten.
Nebenbei: Die Brühe sollte nicht zu hell sein. Notfalls die Schwarte mit etwas Zucker einreiben und im
heißen Backofen hell anbräunen lassen oder übergrillen. Dann erst in die Brühe legen.
Den ganzen Braten mit frischer Petersilie verzieren und mit noch gerade flüssigem Gelee überziehen.
Ähnlich kann man auch mit nicht so magerem Fleisch umgehen:
Schweinerolle
Absolut köstlich!
Ein großes Stück Schweinebauch (1000 - 1500 g) mit Schwarte (die Rippen müssen herausgeschnitten
werden) auf der Fleischseite mit Gewürzen, reichlich Salz und etwas Wein einreiben, evtl. innen mit
frischen Kräutern oder blanchierten Spinatblättern belegen. Man kann auch eine Tasche in das Fleisch
schneiden, die gewürzt und gefüllt wird. Das Fleisch sehr eng aufrollen und binden. In kräftiger Brühe bei
80° gar ziehen. Für eine Rolle von 8 - 10 cm Durchmesser braucht man etwa 2 Stunden. In der Brühe
abkühlen lassen.
Besonders würzig wird diese kalte Rolle, wenn sie nach dem Brühen noch lauwarm etwa 20 - 30 Minuten
geräuchert wird (siehe dort). Sonst weiter wie oben.
Weitere Hinweise:
Die Fleischrolle ist ein guter Aufschnittersatz. Mir erscheint es geschmacklich besser, wenn das rohe
Fleisch vorher 12 Stunden in Salzlake gepökelt wird (siehe unter „Räuchern“). Damit die Rolle beim
98
Fleisch
Aufschneiden nicht auseinanderfällt, sollte die innere Fleischseite vor dem Aufrollen mit gemahlener
Gelatine bestreut werden. Die Rolle in dünne Scheiben schneiden.
Noch einfacher ist folgende Methode, um gekochten Schinken herzustellen:
Gekochter Schinken
Einen gepökelten Schinken (oder Teile davon) bei 80° in Brühe garziehen. Es eignet sich auch Rotwein
mit Brühe im Verhältnis 1 : 1 (Burgunderschinken).
Die Hersteller garen den Schinken in geschlossenen Formen. Ich lasse den Schinken im mäßig heißen
Backofen für etwa 30 Minuten Farbe annehmen. Nach kurzem Abkühlen wird er in eine kochfeste
Plastiktüte gepackt, luftfrei fest verschlossen und bei 80° in Wasser gargezogen.
Siehe auch unter „Räuchern“.
Spanferkelkeule
1
2L
Spanferkelkeule (1,5 - 3 kg)
Brühe oder Fond
Den ganzen Schinken in heiße, sehr kräftige und aromatische Brühe legen und 2 - 3 Stunden bei 80° gar
ziehen lassen. Der Schinken kann kalt oder warm serviert werden.
Die Keule kann auch später im Backofen bei 100 °C erwärmt und 10 Minuten übergrillt werden.
Oder:
1
Spanferkelkeule (1,5 - 2 kg), mild gepökelt
30 – 50 g
Zucker oder Sirup
Die Schwarte vorsichtig abschneiden, ohne die Fettschicht zu verletzen. Die Oberseite der Keule mit
Zucker oder Sirup bestreichen und in den heißen Ofen (250 °C) geben. Nach 20 Minuten auf 90°
herunterschalten und so etwa 2 Stunden im Ofen lassen. Der Zucker bräunt die Fettschicht in der ersten
halben Stunde. Innentemperatur 75 – 80 °C.
Beide Vorschläge können auch mit Spanferkelrücken oder Schinkenstücken größerer Tiere - auch
gepökelt - zubereitet werden.
Gebeiztes Schweinefilet
Wunderbarer Duft!
1 kg
30 g
2
1
3
1 EL
1 EL
3 EL
3 EL
2 EL
Schweinefilet
frische, fein geriebene Ingwerwurzel
zerdrückte Knoblauchzehen
grüne, fein gehackte Peperone
Stengel Koriandergrün
abgeriebene Orangenschale (unbehandelt)
brauner Zucker
Sojasauce
Chilisauce
Balsamessig
Das Schweinefilet parieren. Aus den anderen Zutaten eine Marinade herstellen.
Die Marinade auf die Filets streichen, einzeln fest in Alufolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank
durchziehen lassen. Am nächsten Tag die Beize von den Filets streifen und in einem Topf zu einem Sirup
einkochen. Die Filets vorsichtig in einer Pfanne anbraten und im Backofen 15 Minuten bei 160°
weitergaren. Die Filets in dem Sirup wenden und in Alufolie wieder abkühlen lassen. Das nicht zu kalte
Fleisch in Scheiben schneiden und auf einer Platte anrichten.
Für weiteres Schweinefiletrezept siehe auch unter „Räuchern“.
99
Fleisch
S AUERKRAUT
MIT
E ISBEIN
Nach einer Idee von Menge, Loriot und anderen ernstzunehmenden Zeitgenossen
Sauerkraut mit Eisbein gehört zu den typischen Berliner Traditionsgerichten. Daß hier Aufbesserung im
Sinne von Bekömmlichkeit nötig ist, versteht sich von selbst.
Die Hauptidee der Zusammenstellung bleibt. Jedoch wird das Fett vom Eisbein entfernt, und das
Sauerkraut wird nur sehr kurz gegart, dafür aber mit reichlich Butter angereichert.
Natürlich kann man dazu - wie in Berlin üblich - auch Erbspüree reichen.
Sauerkraut
500 g
1 kleine
50 - 100 g
125 ml
Salz
Sauerkraut
Zwiebel
Butter
Weißwein
Das Sauerkraut je nach Säure- oder Salzgehalt wässern oder waschen und wieder ausdrücken. Die
gehackte Zwiebel in etwas Butter glasig werden lassen. Mit Weißwein ablöschen, salzen und mit dem
Sauerkraut 10 Minuten dünsten. Mit etwas (besser mit reichlich) Butter abschmecken.
Eisbein
1
1 Bund
1
1L
gepökeltes Eisbein
Suppengrün
Zwiebel
Brühe
Das Eisbein mit Suppengrün und Zwiebeln für etwa 90 Minuten in Brühe garziehen lassen, danach das
Fett entfernen, das Fleisch von den Knochen lösen und unter das fertige Sauerkraut mischen. Damit sich
der Geschmack besser verbinden kann, sollte alles im Backofen bei milder Hitze (120 - 150 °) nachgaren.
Erbspüree
Gelbe Trockenerbsen einweichen, im Einweichwasser mit einer Zwiebel und Gewürzen garkochen.
Die Erbsen durch ein Sieb streichen und mit Butter und 1 - 2 Eigelb verrühren, mit Salz und Pfeffer
würzen. In Berlin wird das Erbspüree leider häufig mit Mehlschwitze gebunden.
100
Fleisch
B RATWÜRSTE
Selbstgemachte Bratwürste (roh, Thüringer Art) schmecken natürlich am besten. Leider macht die
Herstellung einige Arbeit. Gekaufte Bratwürste werden in der Regel mit fertigen Gewürzsalzen und
Geschmacksverstärkern hergestellt. Selbst gehacktes Schweinefleisch (Hackepeter) gibt es in Berlin nur
vorgewürzt. Am besten ist es, das Fleisch durch die grobe Scheibe (8 mm) des Fleischwolfs zu treiben.
Feinere Zerkleinerungen (bis 4,5 mm) sind natürlich auch möglich, ebenso wie die ganz cremigen Farcen,
die in der Moulinette zerkleinert werden können. Das größte Problem bleibt: Woher bekommt man die
Därme und wie füllt man sie?
Wurstdärme
Därme bekommt man beim Fleischergroßhandel oder bei einem Fleischer, der so freundlich ist, die
Wursthüllen weiterzuverkaufen. Für normale Bratwürste braucht man Schweinedünndarm (Kaliber 2,8
mm; der Durchmesser wird genormt angegeben), der entweder in Dosen (einige zig Meter) oder
eingesalzen verkauft wird. Beides hält sich im Kühlschrank fast jahrelang. Ich habe die eingesalzenen
Därme in etwa 1 Meter lange Stücke zerteilt und eingefroren. Diese Länge reicht je nach Dicke der
Füllung für 800 - 1000 g Bratwurstmasse.
Obwohl sie an sich sauber gewaschen sind, werden sie noch einmal von innen (direkt an den Wasserhahn
halten) und außen gereinigt und etwa 20 - 30 Minuten in lauwarmen Wasser gewässert. Das dient vor
allem dazu, die ursprüngliche Elastizität wieder herzustellen, denn sonst reißen die Därme sehr schnell
beim Füllen.
Füllen der Würste
Das Füllen selbst geschieht normalerweise über den Fleischwolf, für den man einen Wurstfüllaufsatz
braucht (preiswert). Man zieht den Darm über die Tülle, läßt einige Zentimeter am Ende überhängen, füllt
die fertig gewürzte Bratwurstmasse in den Wolf (ohne Messer und Scheibe), stellt den Motor an und zieht
den Darm mit der Fleischmasse vom Fülltrichter ab. Beim ersten Mal gelingt es vielleicht noch nicht ganz
richtig, den Darm luftfrei zu füllen. Einfach üben! Die Würste schmecken trotzdem. Danach werden
einzelne Würste abgedreht (etwa alle 15 cm), und zwar jeweils in entgegengesetzte Richtung. Oder man
rollt die ganze Bratwurst auf und festigt sie über Kreuz mit zwei langen Spießen.
Fleischmischungen
Normalerweise sind die Bratwürste mit Schweinefleisch gefüllt, und zwar nicht immer mit dem
wertvollsten. Der Fettgehalt sollte mindestens 25 % (besser sind 30% - 40%,) betragen. Ein großer Teil
des Fetts läuft aus, läßt das Fleisch aber saftig. Wenn möglich sollte das Fett frisch vom Rücken des
Schweins sein, dazu kommt dann mageres Schweinefleisch (z. B. Schnitzel, Keule). Der Salzgehalt beträgt
20 - 22 g pro Kilogramm Gesamtmasse.
700 g
mageres Fleisch (Keule oder Rücken)
300 g
Rückenfett,
(oder 1000 g
Schweinegehacktes)
20 g
Salz,
Pfeffer und Gewürze
Das Fleisch und Fett im Kühlschrank oder Tiefkühler gut durchkühlen, damit es leichter durch den
Fleischwolf gedreht werden kann. Hierzu sind die Lochscheiben mit 3 mm oder 4,5 mm geeignet.
Weitere Zutaten je nach Belieben:
Pfeffer, frische Kräuter, Knoblauch, Zwiebel, Muskatblüte (Macis), Pastetengewürz, Sardellenpaste,
Senfkörner oder -pulver, etwas Alkohol, Pinienkerne usw.
Noch interessanter sind verschiedene Fleischfüllungen:
Ein Teil des mageren Schweinefleischs kann durch Rind-, Kalb- und Lammfleisch oder sogar Leber
ersetzt werden. Besonders gut sind Lammwürste. Hier sollte auch das Fett vom Lamm, das sehr trocken
ist, mit verwertet werden.
Die Würste müssen sehr vorsichtig gebraten werden, damit sie nicht zu sehr austrocknen oder sogar
verbrennen. Der Darm sollte eingestochen werden, damit das Fett besser auslaufen kann.
Wenn die Fleischmasse sehr fein ist (z. B. in der Moulinette) dann können die Würste auch in Wasser bei
80° gar gezogen werden. Danach auf Holzkohlefeuer grillen.
101
Fleisch
Kalb
K ALBSSCHNITZEL
Die Schnitzel grundsätzlich von der Außenhaut befreien oder den Rand mehrfach einschneiden, damit
sich die Seiten beim Braten nicht heben. Auch bei der Rezeptangaben „dünne Schnitzel“ sollten sie doch
ein Zentimeter dick sein. Das Fleisch lieber leicht flach drücken. Vor allem bei paniertem Schnitzel das
Fleisch nicht vorher salzen, weil sonst die Panade von innen aufweicht. Wenn die Schnitzel warm gehalten
werden sollen, läßt man sie am besten bei 80° im Backofen. Involtini (gefüllte und aufgerollte Schnitzel)
können phantasievoll auch mit anderen Füllungen verändert werden.
Saltimbocca
„Spring-in-den-Mund“
Kalbsschnitzel
Salbeiblätter, Parmaschinken
Marsala
Kalbsschnitzel je nach Größe in zwei bis drei gleich große Teile schneiden. Jedes Stück mit einem frischen
Salbeiblatt und einer Scheibe Parmaschinken belegen, beides mit einem Zahnstocher feststecken.
Diese Schnitzel kurz (jede Seite 1 - 2 Minuten) von beiden Seiten in Butter anbraten, danach warm stellen.
Den Bratensaft mit Marsala (oder Sherry) ablöschen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Anstelle des Schnitzelfleisches kann man auch Kalbsfilet nehmen.
Kalbsschnitzel in Marsalasauce
Kalbsschnitzel
Mehl
Butterschmalz
Fond
Marsala
kalte Butter
Salz und Pfeffer
Kalbsschnitzel in Mehl wenden, abklopfen und in heißer Pfanne auf beiden Seiten in Butterschmalz
anbraten, herausnehmen. Den Bratensatz mit Fond und Marsala ablöschen und etwas einkochen lassen.
Die Schnitzel in die Sauce legen und nur noch warm nachziehen lassen. Mit etwas kalter Butter die Sauce
binden.
Wiener Schnitzel
Kalbsschnitzel
Mehl
Ei
Semmelbrösel
Zitrone
Petersilie
Die Schnitzel erst in Mehl, dann in Ei und zuletzt in Semmelbrösel wenden. Sofort in reichlich Fett
(Butter, Butterschmalz oder Öl) auf jeder Seite 1 2 Minuten goldgelb backen. Mit Zitronenspalten und
Petersilie garnieren.
Das Fleisch nicht salzen, weil sonst die Panade von innen aufgeweicht wird.
102
Fleisch
Kalbsschnitzel in Apfelsahne
Kalbsschnitzel
Mehl
Butter
Apfelwürfel
Zitronensaft
Calvados
Salz und Pfeffer
Kalbsschnitzel in Mehl wenden und in Butter/Öl heiß auf beiden Seiten braten, danach warm stellen.
Apfelwürfel, Zitronensaft und Calvados in die Pfanne geben, um den Bratensatz zu lösen. Mit Sahne
auffüllen und etwa 10 Minuten bis zur Hälfte einkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Schnitzel
mit der Sauce überziehen (nappieren).
Kalbsschnitzel Mailänder Art
Kalbsschnitzel, Ei, Semmelbrösel
Die Schnitzel erst in geschlagenem Ei, dann in Semmelbrösel wenden und in Butter braten.
Involtini
Kalbsschnitzel
Parmaschinken
gehackten Sardellenfilets
Kapern
Knoblauch
Petersilie
Tomatenpüree
Semmelbrösel
Salz und Pfeffer
Kalbsschnitzel mit je einer Scheibe Parmaschinken belegen. Eine Füllung, die aus gehackten
Sardellenfilets, Kapern, Knoblauch, Petersilie und etwas Tomatenpüree, Semmelbrösel, Salz und Pfeffer
besteht, auf die Schinkenseite streichen. Die Schnitzel aufrollen, mit einem Zahnstocher befestigen, evtl.
in Mehl wenden und in Öl/Butter braten. Zum Durchziehen der Wärme nach fünf Minuten den Deckel
auflegen und die Temperatur abschalten. Mit Sahne oder Mascarpone den Bratensatz löschen und mit Salz
und Pfeffer abschmecken.
Weitere Füllungen: Kräuterschicht, Eierkuchen, Duxelles, Parmaschinken, Mozzarella mit Basilikum,
abgezogene Tomaten oder Paprikafilets usw.
Nach einer Idee von Siebeck:
Kalbsrücken in Pfeffer
Einen Kalbsrücken (ein Oberfilet von etwa 1 kg) mit reichlich frisch gemahlenem Pfeffer einreiben und
in zerlassener Butter wenden. Das Fleisch im Backofen bei 100° (!) etwa 2 Stunden ziehen lassen. Bei
dieser Methode kann man sich besser um seine Gäste kümmern! Das Fleisch wird erst nach dem
Anschneiden gesalzen.
Siebeck schlägt als Beilage vor: Blanchierten Blumenkohl in reichlich Curry und Butter im Topf für 10
Minuten vorsichtig weitergaren.
103
Fleisch
Kalbsrücken mit Rieslingsahne und Gemüsenudeln
Ein Rezeptvorschlag meiner Frau zu einem Rezeptwettbewerb
800 g
Kalbsrücken im Stück
100 g
Zwiebeln
Salz und Pfeffer
2
Knoblauchzehen
2 EL
Öl
125 ml
Riesling
125 ml
Kalbsfond
125 g
Mascarpone
1 EL
Noilly Prat
Gewürze
Die Schwarte des Kalbsrückens mit einem scharfen Messer tief und rautenförmig einschneiden. Das
Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen. Die Zwiebeln grob würfeln, die Knoblauchzehen zerdrücken. Öl in
einem großen Bräter erhitzen, und das Fleisch bei milder Hitze von beiden Seiten goldbraun anbraten.
Den Braten mit der Schwartenseite nach oben mit den Zwiebeln und dem Knoblauch im vorgeheizten
Backofen 45 Minuten bei 220° offen braten. Bei Umluft 200°, 30 Minuten, aber etwas Wasser zugießen.
Den Braten aus dem Bräter nehmen, in Alufolie wickeln und für eine halbe Stunde im ausgeschalteten
Ofen ruhenlassen. Den Bratenfond mit Riesling ablöschen (Pinsel !) und dicklich einkochen. Kalbsfond
zugießen und aufkochen. Den Bratenfond mit dem Schneidstab pürieren und durch ein Sieb in einen
Topf streichen. Mascarpone unterrühren, mit Salz, Pfeffer, Muskatnuß, Prise Zucker und Noilly Prat
würzen. Nur wenn nötig die Sauce mit einem Butter-Mehl-Kloß (1 : 1) binden.
Gemüsenudeln
500 g
500 g
1
Kalbsfond
etwas
Zucchini
Möhren
Porreestange
Butter
Die Zucchini und Möhren putzen und in Längsrichtung geschnittene Scheiben (z. B. mit einem
Sparschäler oder mit der Brotschneidemaschine) sowie eine Porreestange in dünne Streifen schneiden.
Das Gemüse wenige Minuten in dem restlichen Kalbsfond mit etwas Butter garen.
Den Braten auswickeln, den Saft zur Sauce geben, das Fleisch in Scheiben schneiden und auf einer
vorgewärmten Platte anrichten. Mit den Gemüsenudeln umlegen, die Sauce extra reichen.
Gefüllte Kalbsbrust
Die Kalbsbrust besteht aus zwei flachen Muskelschichten, die mit einem Messer so aufgetrennt werden
können, daß die Tasche mehr oder weniger dick gefüllt werden kann. Das Ganze wird dann gebunden
oder zugenäht und in Brühe oder Salzwasser etwa 120 - 150 Minuten gargezogen (80° - 100°). Alle
Varianten können warm oder kalt gegessen werden.
Füllung für eine Kalbsbrust von etwa 2 kg(Eine ganze Kalbsbrust wiegt etwa 5 kg.):
etwa 2 kg
Kalbsbrust
100 - 150 g
kleingeschnittener Schinken oder Speck
800 g
Kopfsalat-, Mangold- oder Spinatblätter, blanchiert und gehackt
je 1
gehackte und gedünstete Zwiebel, Knoblauchzehe
3 EL
Mehl
3 EL
Milch oder Sahne
2
geschlagene Eier
Petersilie
Salz und Pfeffer, Muskatnuß
104
Fleisch
Die Füllung kräftig würzen, damit das Fleisch von innen Geschmack annimmt. Man kann auch
verschiedenes kleingeschnittenes Gemüse (blanchiert), sautierte Pilze, gegarten Reis, Leber oder
Kalbshirn, Kalb- oder Schweinegehacktes, Parmesankäse, Pinienkerne und und und ... hineinfüllen.
Zum Festigen der Füllung müssen unbedingt Eier enthalten sein. Die Brust kann innen auch weniger dick
mit einer Kräuter-Semmelbrösel-Eier-Mischung bestrichen und aufgerollt werden. Das geht auch, wenn
das Fleisch nur sehr dünn ist und keine Tasche geschnitten werden kann.
Das Fleisch in die kochende Brühe geben und unter dem Siedepunkt garziehen.
Wenn die Brust kalt gegessen werden soll, kann man statt der Eier auch Gelatineblätter oder -pulver in die
Tasche oder die Rolle füllen. Dann unbedingt fest binden und erst im sehr kalten Zustand den Faden
entfernen.
Ossobuco
Dieses italienische Schmorgericht gibt es in etlichen Abwandlungen, was die Zutaten betrifft.
Grundsätzlich wird das Fleisch angebraten und mit Gemüse langsam gegart, bis sich das Fleisch vom
Knochen lösen läßt (etwa 90 Minuten).
KLassische Beilagen sind Gremolata und Risotto.
1
Kalbshaxe (in 2 - 3 cm dicke Scheiben geschnitten)
Salz und Pfeffer
Mehl
Suppengrün
2
Tomaten
100 ml
Kalbsbrühe
200 ml
Weißwein
1
unbehandelte Zitrone
Die Kalbshaxe in drei bis sechs Scheiben (je nach Topfhöhe und -größe) sägen lassen. Die Scheiben in mit
Salz und Pfeffer gewürztem Mehl wenden und in einem Topf oder einer Pfanne mit großer Grundfläche
(so, daß alle Scheiben Platz haben) auf beiden Seiten in Butter anbraten. In der Ur-Version werden nur
noch Weißwein und Kalbs- oder Rinderbrühe zugegossen. Kleingewürfelte Zwiebeln, Möhren, Fenchel
und ein oder zwei Tomaten sollten aber zunächst mitgeschmort werden. Das Gemüse verbessert den
Geschmack der Sauce und des Fleisches besonders gut. Eine halbe unbehandelte Zitrone (mit Schale) läßt
alles frischer erscheinen. Mit etwas Orangensaft und -schale erhält man eine eher französische Variante.
Einen gut schließenden Deckel auflegen und bei geringster Temperatur etwa 90 Minuten schmoren.
Wenn man möchte, kann das Gemüse mit dem Saft püriert werden. Wer frisches Gemüse will, kann es
auch erst 10 - 15 Minuten vor Ende der Garzeit in den Schmortopf geben.
Wenn die Topfgröße nicht reichen sollte, kann man auch die Fettpfanne des Backofens nehmen und ein
zweites Blech als Deckel umgekehrt auflegen (oder Alufolie). Das Fleisch aber zunächst in einer Pfanne
einzeln anbraten. Dann im Backofen bei 180° weiterschmoren.
Kurz vor dem Servieren verteilt man über dem Schmorgericht die Gremolata, schließt noch einmal den
Deckel und öffnet erst wieder am Tisch. Wunderbarer Duft!
Gremolata
2 EL Petersilie und 2 Knoblauchzehen, beides feingehackt, mit der abgeriebenen Schale einer Zitrone
vermischen.
Als Beilage: „Risotto alla milanese“
Geschmorte Lammstelzen können nach dem gleichen Rezept zubereitet werden
105
Fleisch
Rind
Neben dem Filet ist das Roastbeef (der hintere Teil des Rückens, an dem an der Unterseite sich das Filet
befindet) das beste Bratenstück. Es ist leicht mit Fett durchzogen (marmoriert) und sehr aromatisch im
Geschmack. Die geschnittenen Scheiben werden als Rumpsteaks und Entrecôtes bezeichnet.
Weitere Rereptideen unter „Küchentechnische Weisheiten“ und „Hüllen & Hauben“.
R OASTBEEF
MIT Y ORKSHIRE P UDDING
Zwar englisch, aber von feinster Raffinesse
Man braucht dazu allerbestes Rindfleisch im Stück aus der Rippe, also Roastbeef, Ribeye oder reife
Hochrippe (Größe je nach Personenzahl, pro Person etwa 250 g). Dieses Stück Fleisch bekommt man in
Frankreich oder in England liebevoll vorbereitet, leider nicht in Deutschland. Notfalls sind auch Stücke
ohne Knochen geeignet. Die Rippen bleiben am Fleisch, die Wirbelknochen durchsägen oder vom
Fleischer entfernen lassen. Achtung! Kein frisches Suppenfleisch mit Rippen (= deutsche Hochrippe)
kaufen.
1 kg
Roastbeef im Stück
250 ml
Fond und/oder Rotwein
Salz und Pfeffer
In einem offenen Bräter wird das Fleisch mit der Fett-/Hautseite nach oben in den sehr heißen Ofen
(240°) geschoben, nach 15 Minuten auf 180° schalten. Je nach Gewicht pro 500 g 15 Minuten
weiterbraten (Innentemperatur bei 60° - 70°). Das Fleisch sollte elastisch nachgeben, wenn es eingedrückt
wird. Mindestens 15 Minuten ruhen lassen. Das Fett im Bräter abgießen, den Bratensaft würzen und so als
Sauce benutzen oder mit Fond oder Wein ablöschen und einkochen.
Das Fleisch von den Rippen lösen und in Scheiben schneiden.
Yorkshire Pudding
Der Pudding wird im Fett des Roastbeefs gebacken, und das sogar gleichzeitig mit dem Fleisch. 15
Minuten vor Bratende des Fleisches wird etwas Bratfett zum Ausfetten einer zweiten Form abgenommen.
Die Form oberhalb des Fleisches im Backofen heiß werden lassen. Aus
125 g
Mehl,
½ TL
Salz,
2
Eiern,
300 ml
Milch und zum Schluß
1 EL
kaltem Wasser
einen Teig glattrühren und anschließend kräftig schlagen. Die Masse in die nun heiße Form gießen und
mit Oberhitze etwa 30 Minuten backen, bis sich eine goldene und wellige Oberfläche bildet. Sofort
servieren. Evtl. als Vorspeise servieren, falls das Fleisch noch nicht fertig sein sollte.
Den Teig kann man natürlich auch in eine ausgebutterte Form gießen und im Backofen backen. Der
Pudding passt auch zu anderem gebratenem Fleisch.
Dazu wird Meerrettichsauce gereicht:
geschlagene Sahne mit etwas Zucker, Salz und Pfeffer, Senfpulver oder Senf, Weißweinessig und
frischem Meerettich würzen.
106
Fleisch
R OASTBEEF
4 Scheiben
100 g
1
1
1 EL
1
100 ml
50 g
Salz und Pfeffer
IN DER
F OLIE
Roastbeef (je 150 g)
Champignons
Zwiebel
rote Paprikaschote
Butterschmalz
Knoblauchzehe
Fond
kalte Butter
Das Fleisch parieren, leicht klopfen, mit gepreßtem Knoblauch bestreichen, salzen und pfeffern. Jede
Scheibe auf einer Seite in Mehl wenden, damit sie sich besser vom Pfannenboden lösen kann.
Butterschmalz in eine heiße Pfanne geben und die Roastbeefs zunächst auf der bemehlten Seite, dann auf
der anderen Seite jeweils 1 - 2 Minuten anbraten und auf vier vorbereitete Alufolien legen. Bei kleinerer
Pfanne können die Roastbeefs auch einzeln gebraten werden.
Das Gemüse in Streifen schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und auf dem Fleisch verteilen. Die Folien
fest verschließen und im Backofen (220°) insgesamt 20 Minuten garen. Nach 5 Minuten kann der Ofen
schon ausgestellt werden, da nicht mehr so viel Hitze nötig ist.
Den Bratensatz in der Pfanne mit Fond ablöschen und mit den eiskalten Butterstücken aufmontieren.
Sehr geeignet für Gäste, da alle Vorarbeiten bereits erledigt werden können.
Dazu passen Röstkartoffeln oder Polenta.
Z WIEBELROSTBRATEN
4 Scheiben
1 EL
250 ml
50 g
Salz und Pfeffer
Roastbeef (je 150 g)
Butterschmalz
Fond
kalte Butter
Roastbeefscheiben klopfen, auf einer Seite mit Mehl bestäuben, in der heißen Pfanne von beiden Seiten
jeweils 1 - 2 Minuten braten (s. o.)und in Alufolie ruhen lassen. Den Bratensatz mit Fond ablöschen, auf
die Hälfte einkochen lassen und mit eiskalter Butter aufmontieren. Abschmecken. Das Fleisch kurz in die
Pfanne zum Nachwärmen geben. Dann werden die Scheiben auf vorgewärmte Teller gelegt und mit dem
Fond begossen. Obenauf kommen kross gebratenen Zwiebeln.
Dazu passen Bratkartoffeln.
Geröstete Zwiebeln
500 g
2 - 3 EL
2 - 3 EL
Zwiebeln
Butterschmalz
Öl
Salz
Die Zwiebeln in nicht zu feine Streifen schneiden. Butterschmalz und Öl in einer großflächigen Pfanne
geben und die Zwiebeln darin bei mittlerer Temperatur glasig dünsten. Die Zwiebeln weiter austrocknen
lassen, dabei müssen sie häufig gewendet werden, weil sie schnell anbrennen. Wenn sie eine rotbraune
Farbe angenommen haben, sind sie fertig und sollten auf Küchenpapier abgetropft werden. Der ganze
Vorgang dauert etwa 30 Minuten.
107
Fleisch
R INDERBRATEN ,
NICHT DURCHGEBRATEN
Diese Methode eignet sich nur für etwas größere Stücke (Roastbeef, Hochrippe, Oberschale, sehr gutes
Faux Filet).
Den Backofen gut auf 240° vorheizen. Das Fleisch (etwa 2 kg) mit Salz und Pfeffer einreiben und mit
Butter bestreichen. Je 500 g 5 (!) Minuten braten, den Ofen abschalten und das Fleisch etwa zwei Stunden
in der geschlossenen Röhre lassen, bis eine Innentemperatur von 60° erreicht ist. Ist das Fleisch noch sehr
warm, kann es gleich angeschnitten werden, ist es schon zu kalt geworden, wird der Backofen mit dem
Fleisch noch einmal für 10 Minuten stark erhitzt. Die Innentemperatur des Bratens wird dadurch nicht
verändert.
Auf einer heißen Platte nicht zu dick geschnittene Scheiben servieren, und aus dem Bratensaft eine Sauce
herstellen.
Dieses Rezept ist mit etwas weniger Bratzeit auch für Roastbeef als Aufschnitt geeignet.
K ALTES R OASTBEEF
Ein Roastbeef ist dann perfekt, wenn im Anschnitt ein dünner grauer Rand bis höchstens
0,5 cm zu sehen ist, das Fleisch aber sonst rot aber nicht roh bleibt.
1 kg
Roastbeef im Stück
2 EL
Öl
grober Pfeffer
(1 EL
getrocknete Kräuter)
Das Fleisch gut mit Öl und Pfeffer (evtl. auch Kräuter) einreiben, für 10 Minuten in den sehr heißen Ofen
geben und sofort wieder herausnehmen. Die Backofentür geöffnet lassen, um den Ofen abkühlen zu
lassen. Nach etwa 5 Minuten wieder hineingeben und bei etwa 70° - 80° etwa 90 Minuten reifen lassen, bis
eine Innentemperatur von 55° - 60° erreicht ist.
Kalt in dünne Scheiben schneiden. Für kalte Platten mit Mayonnaise, Sahnemeerrettich, Knoblauchcreme
oder Preisselbeeren.
Lamm
Die besseren Teile des Lamms - Rücken, Keule oder Filet - vertragen es, wenn sie beim Garen eine
Innentemperatur von nur 60° bis höchstens 65° erreichen. Das Brust- und Halsfleisch braucht als
Schmorfleisch natürlich länger. Das Lammfleisch ist besonders aromatisch, relativ mager und ist wegen
der bestimmten Haltungsmöglichkeiten kaum belastet.
Gutes Lammfleisch sollte eine gleichmäßige rötliche Farbe haben. Das Fett muß weiß und vor allem fest
(bröckelig) sein. In Berlin gibt es genügend türkische Händler, die hervorragendes Lammfleisch verkaufen.
Allerdings sollte man dort aufpassen, daß das Muskelfleisch der Keulen nicht vor den eigenen Augen vom
Fleischer eingeschnitten wird. Knochen- und Hautreste sollte man sich mitgeben lassen, denn daraus läßt
sich ein guter Fond für die Saucenbasis herstellen. Es sollte wenigstens eine Woche abgehangen sein.
Milchlämmer sind höchstens 2 Monate alt, in Deutschland allerdings bis zu 6 Monate. Diese Tiere wurden
schon mit Gras gefüttert. Penetrant riechendes Hammelfleisch kann man hier gar nicht mehr bekommen.
Älteres Lammfleisch bis zu 12 Monaten kann aber aromatisch sehr interessant sein. Die Garzeiten sind
dann etwas länger.
108
Fleisch
L AMMKARREE
IN
K RÄUTERKRUSTE
Das Lammkarree muß vom Fleischer zurechtgeschnitten werden. Es ist ein Stück aus dem vorderen
Rücken mit den Rippenknochen, aber ohne Rückgrat. Man kann daraus auch feinste Koteletts schneiden.
1 kg
Lammkarree
Olivenöl
Rosmarin, Thymian
Salz und Pfeffer
1 EL
Senf
Für die Kräuterkruste:
70 g
60 g
1
1
je 1 EL
Salz und Pfeffer
Butter
geriebenes Weißbrot
Eigelb
Knoblauchzehe
Estragon, Thymian, Minze, Petersilie
Das Fleisch kräftig würzen und in Öl auf allen Seiten anbraten. Im heißen Backofen (220°) 20 Minuten
weiterbraten und anschließend 5 Minuten ruhen lassen.
Während des Bratens die Kräuterkruste aus den genannten Zutaten herstellen. Die Fleischseite mit Senf
bestreichen und die Kräuter-Butter-Mischung darauf verteilen. Das Karree nun in 5 - 10 Minuten
übergrillen oder heiß backen.
Bratensatz mit Rotwein, Fond und Butter ablöschen und zu einer Sauce verarbeiten. Dazu passen
Bratkartoffeln oder Kartoffelgratin und glasiertes Gemüse.
L AMMKEULE
Siehe unter Keulen bei den „Küchentechnischen Weisheiten“.
Lammkeulen gehören zu den großen Braten. Bei einiger Vorbereitung sind sie aber einfach zuzubereiten.
Die Qualität des Bratens hängt vor allem von der Güte des Fleisches ab. Zu frisch eingefrorene und
wäßrige Keulen können kaum zufriedenstellend gegart werden. Das Einreiben in Öl mit Kräutern und
Gewürzen ist sehr wichtig. Alternativ ist das Einreiben in Weißwein und Olivenöl günstig, um feste
Fleischfasern aufzuweichen.
Falls an der Lammkeule der Unterschenkel fehlen sollte, können die Gelenkenden von den Sehnen befreit
werden, damit die Muskeln entspannt gegart werden können. Bei ganzen Keulen könnte der
Beckenknochen noch an der dicksten Stelle des Oberschenkels sein. Der sollte unbedingt vorher
herausgeschnitten werden, weil man sonst beim Aufschneiden am Tisch kaum an das Fleisch kommt
(siehe „Küchentechnische Hinweise“). Notfalls den Fleischer fragen oder bitten, den Knochen
herauszulösen. Dieser Teil der Keule muß dann mit einem Küchenfaden gebunden werden, damit er nicht
zu trocken wird.
Garzeit im Backofen auf der Fettpfanne: nach dem heißen Anbraten bei 230° für 10 Minuten reichen 12 15 Minuten pro 500 g bei 160 - 180°. Innentemperatur 60 - 63°. Das Fleisch unbedingt wenigstens 15
Minuten ruhen lassen. Das Aufschneiden sollte fast parallel zum Knochen in nicht zu dicke Scheiben
geschehen. Echter Festagsbraten!
L AMMRÜCKEN
Vor- und Zubereitung wie bei den „Küchentechnische Weisheiten“ beschrieben.
Ein Lammsattel (Rücken) braucht im heißen Ofen nicht länger als 20 - 30 Minuten. Das Fleisch unbedingt
mit reichlich Olivenöl einreiben. Zum Servieren die Filets in Längsrichtung (!) vom Knochen schneiden.
Evtl. erst die Filets ganz herauslösen und in Scheiben schneiden. Erst dann wenig salzen.
Manchmal befinden sich die Nieren im Innenteil des Rückens. Sie können dort beim Braten bleiben,
werden aber etwas fest. Besser ist es, sie längs zu halbieren und bei mittlerer Temperatur kurz in Butter zu
braten.
109
Fleisch
Wild
R EHRÜCKEN
IN
B ALSAMESSIG
Absolutes Gourmet-Rezept!
Den Rehrücken zubereiten wie in „Küchentechnische Weisheiten“ beschrieben:
Fett und Sehnen vorsichtig von der Haut lösen, mit Öl einreiben, würzen und 20 - 25 Minuten bei 200°
braten; ruhen lassen.
Oder:
Die ausgelösten Rehrückenfilets in Öl anbraten und weiter bei 150° im Backofen ca. 8 Minuten braten.
Kurz vor Ende der Bratzeit mit flüssiger Butter übergießen. Fünf Minuten in Alufolie ruhen lassen. Dann
zum Anrichten diagonal oder längs (!) aufschneiden.
Balsamessigsauce
20 g Butter schmelzen und 1 EL Zucker darin karamelisieren lassen. Mit 4 cl Balsamessig und einem
1/4 L Rotwein ablöschen, mit 500 ml Wildfond auffüllen. Alles bis zur gewünschten Konsistenz
einkochen.
Ein Wunsch: bitte keinen traditionellen Rotkohl dazu reichen!
Rotkohl
Blanchierte Rotkohlblätter (nur wenige) von allen dicken und harten Rippen befreien und nur die dünnen
roten Blätter in feine Streifen schneiden. In einer Sauteuse 1 - 2 EL Butter mit etwas Johannesbeergelee
karamelisieren, die Rotkohlstreifen mit Salz hinzufügen und 2 Minuten darin wenden. Fertig!
Weitere Beilagen nach Wunsch oder Jahreszeit (Rosenkohl, Sellerieschaum, Kastanien).
R EH -
ODER
H IRSCHKEULE
Die Keule (oder Teile davon) wie in „Küchentechnische Weisheiten“ beschrieben vorbereiten, wiegen und
mit Öl und Kräutern kräftig einreiben. Nach einigen Stunden wird sie im heißen Ofen (230°) 15 Minuten
angebraten. Die Temperatur auf 160° zurückschalten und pro 500 g Fleischgewicht 12 - 15 Minuten
braten. Bei 2 kg (eine ganze Rehkeule) dauert das etwa 60 Minuten. Die Keule aus dem Ofen nehmen und
20 - 30 Minuten ruhen lassen. Aus dem Bratensatz eine Sauce herstellen.
Zum Servieren die Scheiben parallel zum Knochen schneiden (vgl. „Lammkeule“).
Wildgeflügel
F ASAN , R EBHUHN , W ILDENTE
Die Bruststücke von kleinem Wildgeflügel gehören zu den kulinarischen Kostbarkeiten. Sie müssen
schonend zubereitet werden, da sie an sich sehr fettarm sind und schnell trocken werden können. Wenn
das ganze Tier gebraten werden soll, ist wie bei den Wachteln (s. dort) zu verfahren.
Zum Tranchieren das gebratene Geflügel auf den Rücken legen, mit einem Tranchiermesser die Schenkel
abschneiden, dann die Flügel, die Brust wird scheibenweise vom Rand bis zur Mitte geschnitten.
110
Fleisch
Besser - aber auch aufwendiger - ist es jedoch, die Brüste knochenfrei auszulösen, um sie dann
weiterzuverarbeiten. Der Rest wird für Füllungen oder Umhüllungen benutzt.
Aus dem restlichen Fleisch (Haut und Knochen entfernen) wird eine Mousseline hergestellt, die in die
Brüste (vorher eine Tasche hineinschneiden) gestrichen wird. Die Filets werden von außen gewürzt und
bei schwacher Hitze auf beiden Seiten jeweils 5 Minuten bei geschlossenem Deckel gebraten. Die
übriggebliebene Mousseline in gebutterte kleine Förmchen füllen und in 8 - 10 Minuten im Wasserbad
stocken lassen. Diese zarten Cremes werden zu dem Filet gereicht. Alles mit im Bratensatz eingedickter
Sahne überziehen. Das ist meisterliche Küche!
Man kann auch eine Farce aus dem restlichen Wildgeflügelfleisch, gekochtem Schinken, Geflügelleber,
einer Duxelles, Eiern Salz und Pfeffer in der Moulinette bereiten. Die Brustfilets werden mit dieser Farce
umhüllt (besser: auf beiden Seiten aufgestrichen), mit Schweinsnetz eingeschlagen und noch einmal in den
Kühlschrank gelegt. Eigelb mit etwas Wasser und Öl schlagen, die Filets darin wenden und auf beiden
Seiten je 8 Minuten in Öl oder Butterschmalz braten. Dazu sautierte Apfelringe.
Bei Wildenten ist es besser, die Brüste nach etwa 15 Minuten als Ganzes oder in Scheiben herauslösen, die
Flügel und Schenkel wieder für 10 Minuten in den heißen Ofen oder unter den Grill legen, damit sie
vollständig gar werden.
Mousseline
250 g schieres Wildfleisch, 1 großes Eiweiß, 250 ml Sahne, Salz und Pfeffer. Siehe auch unter
„Mousseline“ im Kapitel „Pasteten ...“.
W ACHTELN
Die armen kleinen Vögel! Nein, keine Diskussion!
Wachteln gehören in Frankreich zu den normalen Geflügelsorten, es gibt sie in jedem Restaurant, an
Grillständen und im Privathaushalt. Da sie doch sehr klein sind, müssen schon zwei Wachteln pro Person
gereicht werden. Will man nur davon satt werden, müssen drei ihr Leben lassen. Bei einem Menü kann
auch eine oder nur eine halbe Wachtel pro Person als Vorspeise dienen.
Sie schmecken - richtig zubereitet - tatsächlich sehr gut, denn der Wildgeschmack ist nur sehr zart
ausgebildet (es gibt sowieso nur gezüchtete Vögel), und die Schenkel wie die Brust sind so zart, daß sie nur
kurze Garzeiten brauchen.
Am einfachsten werden sie auf dem Grill oder in der Pfanne gebraten. Dazu schneidet man den Rücken
von hinten bis zum Hals auf, legt die Wachtel mit der Innenseite nach unten auf ein Brett o.ä. und drückt
mit dem Handballen auf die Brust, so daß alles eine relativ gleich dicke Höhe bekommt. Am unteren Teil
der Brust schneidt man die Haut mit einem Messer etwa 1 cm ein, um dort die Unterschenkelenden
hineinzustecken. So muß man das Geflügel nicht binden. Salzen und pfeffern, mit Öl einreiben und auf
jeder Seite etwa 3 - 4 Minuten heiß braten oder grillen.
Im Ganzen zubereitet sollten sie mit Öl eingerieben werden und bei mindestens 220° im Backofen 10
Minuten gebraten werden.
Vorsichtiges Schmoren in Portwein (12 Minuten im geschlossenen Topf) kann ebenfalls den feinen
Wildgeschmack unterstützen.
Etwas saftiger bleiben die Brüste, wenn unter die Haut Butter oder eine Farce eingeschoben wird (z. B.
pürierte Hühenerleber mit Semmelbrösel und Butter oder eine Duxelles).
Sollen die Gäste vom Zerlegen verschont werden, kann man die Schenkel einzeln herausbrechen, die
Brüste jeweils von der Mitte mit der Haut herausschneiden. Brust und Schenkel bei nicht zu großer Hitze
in der Pfanne von beiden Seiten jeweils 2 - 3 Minuten braten. Evtl. kann man sie mit Weinbrand oder
Obstbrand flambieren.
Die Wachteln passen gut zu geschmortem Gemüse wie Möhren, Wirsing und anderen winterlichen Sorten
oder zu Pilzen.
111
Fleisch
Geflügel & Kaninchen
G ÄNSEBRATEN
Die Frage ist, ob man die Gans heiß oder in mäßiger Hitze gart, offen oder im geschlossenen Topf.
Jeder wird da seine Erfahrungen haben und auf sein eigenes Gelingen hinweisen.
Auf jeden Fall muß die Gans vorbereitet werden: ausnehmen, waschen, trocknen, Drüsen entfernen,
Flügelspitzen abtrennen, dann salzen und evtl. füllen (s.u.), zunähen oder -stecken oder die Keulen
zusammenbinden (siehe „Küchentechnische Hinweise“).
Bei allen Methoden muß die Gans erst einmal in den heißen Ofen (ab 220°). Sie muß nicht, wie so weit
verbreitet, erst auf der Brustseite angebraten werden, denn die Brust bekommt schon sowieso zuviel Hitze
ab und kann zu sehr austrocknen, ist aber durch die dicke Fettschicht etwas geschützt.
1. Methode: Offen im Backofen
Bei 250° (oder 220° Umluft) auf einem Rost mit der Brust nach oben anbraten. Die Fettpfanne eine
Einschubleiste tiefer unterbringen, damit die Gans auch von unten knusprig bräunt und man besser an das
abgelaufene Fett heran kommt. Die Haut hin und wieder einstechen (nicht in die Fleischfasern geraten),
damit das Fett ablaufen kann. Trotzdem so oft wie möglich (alle 10 - 15 Minuten) mit diesem Fett
begießen. Nach 45 - 60 Minuten die Temperatur herunterschalten auf 200° (180°) und eine bis anderthalb
Stunden weitergaren. Den Braten 15 - 20 Minuten ruhen lassen. Große Gänse brauchen längere
Garzeiten.
2. Methode: Im geschlossenen Bräter
Die vorbereitete Gans mit der Brust nach oben in den trockenen Bräter legen, diesen in den heißen
Ofenstellen, mit Wein (rot oder weiß) ablöschen und bei 160 - 180° etwa 2 - 2 ½ Stunden weiterbraten.
Auch hier häufig begießen.
Die Sauce zunächst auf dem Herd zubereiten: Flügel und Hals hacken und mit Suppengrün in etwas Öl
anbraten. Mit Rotwein und evtl. Geflügelfond ablöschen, einkochen lassen. Wenn der Braten fertig ist,
können, wenn sie nicht zu sehr verbrannt sind, die Röststoffe von der Fettpfanne dazugegeben werden.
Das Fett muß natürlich abgegossen werden. Aufbewahren und Gänseschmalz daraus herstellen. Während
der Ruhezeit die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen, weiter einkochen und aromatisieren (Rotwein, Madeira,
Balsamessig, Saft oder Sirup, Bier, Honig oder was man sonst will).
Den Braten tranchieren, und die Stücke auf einer Platte anrichten. Evtl. eine oder zwei Minuten unter den
Grill schieben. Falls die Keulen noch zu rosa sind, die Brust als erste Portion verteilen, während die
übrigen Teile im Backofen fertig garen.
Die Innereien für eine Füllung oder Terrine verwerten oder als Vorspeise servieren.
Confit d’Oie (Eingemachtes Gänsefleisch)
Siehe auch unter „Gänserillettes“.
Bei dieser französischen Spezialität wird eine Gans in Portionsstücke zerlegt, mit Salz eingerieben und für
1 - 1 ½ Stunden im eigenen Fett, mit wenig Wasser, reichlich Salz, Knoblauch, Gewürzen und Kräutern
nach Wunsch (Pfeffer, Nelken, Thymian) - bei relativ geringer Temperatur - gargezogen. In einem
Steintopf wird das Fleisch eingeschichtet mit dem heißen Gänsefett übergossen und nach dem Abkühlen
mit Schweineschmalz (das ist fester) versiegelt. Die Stücke halten sich bis zu einem halben Jahr.
Will man stückweise das Fleisch entnehmen, muß der Topf erhitzt werden. Der Rest wird wieder
versiegelt. Das ist eine sehr umständliche Prozedur und ist so nur auf dem Lande zu handhaben.
Daher mein (städtischer) Vorschlag:
Wenn man sowieso Rillettes herstellt, kann man in das zerkleinerte Fleisch auch die Keulen mit
dazugeben. Sie halten sich so ein paar Tage oder können eingefroren werden. Später vorsichtig wieder
erwärmen und mit verschiedenem Gemüse genießen.
112
Fleisch
Gefüllter Gänsehals
Wenn man eine frische Gans beim Bauern kauft, sollte man unbedingt darauf achten, den Hals
mitzubekommen. Er läßt sich einfach füllen und kann heiß oder kalt (zu Vorspeisen oder auf Brot)
gegessen werden.
Am besten schmeckt er mit einer Gänseleberfarce, aber auch Schweine-, Kalb- oder Geflügelfüllungen
sind geeignet.
Zunächst wird die Haut vom Gänsehals abgezogen, indem man Stück für Stück die Haut umstülpt und
mit einem Messer vom Fleisch löst. Manche schneiden die Haut der Länge nach auf, müssen sie aber nach
dem Bestreichen mit einer Farce wieder zusammennähen. Die Knochen eignen sich für die Brühe.
1. Version: Die feingehackte Leber mit Zwiebel, Petersilie, Salbei, Salz und Pfeffer 2 - 3 EL
Semmelbrösel und zwei Eiern vermischen und in die Haut füllen. Die Enden zunähen oder mit
Küchengarn zubinden. In einen passenden Topf legen und in nicht zu heißem Gänseschmalz unter
mehrfachen Wenden 30 - 40 Minuten garen.
2. Version: Die Gänseleber in kleine Würfel schneiden und in Cognac marinieren, kurz sautieren und
beiseitestellen. Aus 200 g magerem Kalb- oder Hühnerfleisch, 1 Eiweiß, 200 ml Sahne, Salz und Pfeffer
eine Mousseline (siehe dort) herstellen, in die die abgekühlten und abgetropften Leberstücke vorsichtig
untergemischt werden. In diese Farce können Pistazien oder noch besser schwarze Trüffelstücke
hineingegeben werden. Füllen wie oben. Dann allerdings für etwa 20 - 25 Minuten in heißem Wasser (80°)
garziehen.
Weitere Füllungen siehe unter „Pasteten und Terrinen“.
G EFLÜGELBRUST
Geflügelbrust ist ein relativ praktisches Lebensmittel, da es keine Knochen hat. Isoliert ist es nicht ganz so
aromatisch wie beim ganzen Braten, aber dafür seiner feineren Struktur entsprechend angemessener zu
bearbeiten.
Für alle Geflügelbrüste (Suprême) gilt, daß sie vor dem Braten nicht gesalzen werden sollten und nur
vorsichtig gegart werden dürfen. Sie neigen wegen des mageren Fleisches dazu, sehr trocken zu sein.
Schutzhüllen (Paniermehl, Ei oder Schinken) dienen dazu, die Hitzezufuhr nach innen zu verlangsamen
und der Außenhaut mehr Farbe zu verleihen. Nach dem Garen immer 2 - 3 Minuten ruhen lassen. Saucen
können die Trockenheit des Fleisches nur schwer überdecken.
Hühnerbrust
Je nach Größe und Dicke wird die Brust bei milder Temperatur in Butter auf jeder Seite etwa 3 - 5
Minuten sautiert. Die Pfanne muß jedoch so heiß sein, daß das Eiweiß nicht ausläuft oder austretender
Fleischsaft den Bratvorgang verhindert.
Eine Panade, wie sie traditionell gemacht wird (Mehl, Ei, Semmelbrösel) ist genauso geeignet wie nur
Mehl, körniges Schrot oder Mandeln, Umhüllungen aus Parmaschinken oder blanchiertem Mangold.
Soll die Brust mit Haut gebraten werden, sollte sie zweimal gewendet werden (zum Schluß die Haut),
damit sie knusprig bleibt.
Wenn die Hühnerbrust in kräftiger Hühnerbrühe bei 80° etwa 8 - 10 Minuten gargezogen wird, bleibt das
Fleisch ganz saftig.
Brustfleischwürfel zum Braten in wenig Mehl wenden und heiß aber sehr kurz braten. Nicht zu große
Mengen in der Pfanne geben. Sollen die Würfel in flüssige Saucen kommen, dann wie immer bei 80°
ziehen lassen, auch zum Aufkochen oder Nachwärmen nicht mehr kochen lassen!
Die Brust diagonal zur Faser aufschneiden, da sonst die Scheiben auseinanderfallen können.
Die Haut kann abgezogen, in breite Streifen geschnitten, in Öl gewendet und knusprig gegrillt oder
gebraten werden.
113
Fleisch
Entenbrust
Die Haut der Entenbrust mit einem sehr scharfen Messer kreuzweise einschneiden, dabei nie das Fleisch
verletzen. Die Ränder noch einmal nacharbeiten, da man sie von oben nicht immer richtig erreicht. In
einer trockenen Pfanne (ohne Fett) bei mittlerer Temperatur zunächst die Hautseite in etwa 6 - 8 Minuten
goldbraun braten, wenden und die andere Seite in dem ausgelaufenen Fett 5 Minuten weiterbraten. Ruhen
lassen.
Während die Hautseite gerade gebraten wird, kann man die Fleischseite auch mit etwas Senf einreiben.
Das ganze Stück kann auch für einige Zeit in Orangenlikör mariniert werden. Die aufgeschnittenen
Scheiben können mit dem Likör flambiert werden!
Sollte das Fleisch beim Aufschneiden doch einmal zu blutig sein, kann man die Scheiben in die noch
warme (nicht heiße) Pfanne mit dem Entenfett legen. Das ist überhaupt eine Möglichkeit, Gästen
unterschiedliche Gargrade anzubieten.
Gänsebrust
Die Gänsebrust ist in ihrer Struktur etwas zäher und daher schwieriger zu behandeln.
ƒ Das Brustfleisch von den Knochen lösen. Die Haut am Fleisch lassen. Weitere Vorbehandlung wie
bei der Entenbrust. Das Anbraten auf der Hautseite sollte bei gemäßigter Temperatur geschehen. Bei
einer dicken Brust muß man mit 15 Minuten auf jeder Seite rechnen. Unbedingt noch einige Minuten
ruhen lassen, bis sich der Fleischsaft verteilt hat.
ƒ Die Brust auf beiden Seiten für 3 Minuten scharf anbraten, mit Kräutern, Salz und Pfeffer würzen
und im Backofen bei höchstens 100° etwa 30 - 40 Minuten ziehen lassen.
ƒ Die ausgelösten Brüste 30 - 40 Minuten bei 80° in Geflügelfond ziehen lassen. Das Fleisch etwas
abkühlen lassen, die Haut mit Salz und Nußöl einreiben und unter dem Grill nur die Hautseite
knusprig braten.
Putenbrust
Die Putenbrust ist im Geschmack am harmlosesten und kann durch Gewürze etwas aufgewertet werden.
Eine Putenbrust (-seite) kann bis zu 3 kg wiegen. Solch ein Braten ist für ein Essen mit vielen Gästen
geeignet.
Die Brust vorher mit einer Marinade einreiben: Öl mit Kräutern oder Paprika; Honig mit Senf und
Senfkörnern; grober Pfeffer; Öl, Sojasauce, Orangenmarmelade und Ingwer.
Die Brust im heißen Backofen anbraten, nach 20 Minuten auf 100° zurückschalten und unter häufigem
Beträufeln mit dem Fleischsaft fertig braten. Pro 500 g etwa 20 Minuten rechnen. Das Thermometer sollte
eine Innentemperatur von 65° anzeigen.
Siehe auch unter „Wachteln“ und „Wildgeflügel“
114
Fleisch
B ERLINER H ÜHNERFRIKASSEE
Diese aufwendige Zubereitung stammt aus einem einfachen (!) Geflügelkochbuch.
1
Suppenhuhn
30 g
Butter
20 g
Mehl
1/2 L
Hühnerfond
2
Sardellenfilets
etwas
Weißwein
etwas
Zitronenschale
2
Eigelb
150 g
Morcheln (frische)
(oder etwa 8 getrocknete Morcheln, notfalls Champignons)
100 g
pochiertes Kalbsbries
100 g
gekochte Kalbszunge
evtl. etwas
Kalbshirn
8
Krebsschwänzen
4
gefüllten Krebsnasen (Schale mit Hechtfarce gefüllt)
etwas
Krebsbutter
1 EL
Kapern
Salz und Pfeffer
Das Huhn mit Suppengrün, Gewürzen und Salz in Wasser mit etwas Wein kochen. Die Haut abziehen
und in 4 - 5 Stücke teilen und in etwas Fond warmhalten. Aus Butter und Mehl eine helle Mehlschwitze
(Roux) bereiten und mit Fond aufgießen. Sardellenfilets, Weißwein und Zitronenschale hinzugeben und weiter
kochen lassen. Sobald die Sauce fertig ist, wird sie passiert, mit Zitronensaft und Weißwein abgeschmeckt
und mit Eigelb legiert. Neben dem entbeinten Hühnerfleisch werden folgende Zutaten in eine Schüssel
gegeben und mit der Sauce übergossen:
Die Morcheln in Butter dünsten und mit dem Bries, der Zunge und dem Hirn dazugeben. Das
abgeschmeckte Frikassee wird mit Krebsschwänzen und - nasen garniert, mit Krebsbutter beträufelt und
mit den Kapern bestreut.
Mit Blätterteiggebäck garnieren oder diese als Königin-Pasteten auf dem Teller anrichten und mit dem
Frikassee füllen.
Die Mengenangaben können je nach Bedarf abgewandelt werden.
Noch besser schmeckt die Sauce, wenn etwas süße Sahne dazugegeben wird. Oder aber nur Sahne und
Hühnerfond mit Eigelb legieren.
Hühnerfrikassee
Es geht auch einfacher:
Eine Maispoularde kochen. Haut und Knochen entfernen, das Fleisch in Würfel schneiden. Die Brühe
mit Sahne, Weißwein und Zitronensaft aufkochen und um die Hälfte reduzieren. Mit Eigelb abziehen,
mit eiskalter Butter legieren und zu dem Fleisch geben. Mit Kapern und grünem Spargel verzieren.
Königin-Pasteten
Wenn es auch sehr an die 60er Jahre erinnert: schmeckt trotzdem zum Frikassee.
Aus (gefrorenem) Blätterteig viereckige oder runde Hohlformen mit Boden und Deckel
zurechtschneiden, mit Ei bestreichen und backen. Oder einfach die Blätterteigscheiben in fantasievolle
Formen schneiden und backen.
Als Beilage zum Frikassee passen auch bunte Nudeln oder Reis.
115
Fleisch
K ANINCHEN
Kaninchen gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Hauskaninchen haben reichlich Fettpolster und sind
deshalb besonders zart. Gezüchtete Kaninchen haben sehr wenig Fett, aber ebenfalls eine sehr weiche
Fleischstruktur. Wildkaninchen haben ein etwas dunkleres Fleisch und sind fester in der Struktur, dafür ist
ihr Fleisch aber sehr aromatisch. Die Zubereitungsarten sind für alle Kaninchentypen geeignet. Die
Garzeiten sind hier für junge Tiere angegeben. Bei älteren Tieren muß man etwa die Hälfte der Zeit
dazurechnen.
Kaninchenfleisch läßt sich sehr vielfältig verarbeiten:
ƒ Rillettes (s. dort)
ƒ in Pasteten
ƒ als Hackbraten, Frikadellen oder Bratwurst
ƒ als Curry
ƒ kalt in Gelee
ƒ mit Äpfeln oder (Back-) Pflaumen
ƒ in Wein, Apfelwein oder Marsala
ƒ in Stücken, als Ganzes oder ausgelöst
Das Zerlegen in Portionsstücke ist sehr einfach: Mit einem kräftigen Messer zunächst die Vorderläufe im
Gelenk abtrennen, am unteren Ende des Rückens die Hinterläufe abschneiden und der Länge nach die
beiden Keulen trennen. Den Rücken je nach Größe in zwei oder drei gleiche Stücke zerteilen. Häufig sind
noch einige Innereien im Rumpf zu finden. Die Nieren läßt man unter den Rippen, sie werden mit dem
Rücken mitgegart. Wenn die Leber auch vorhanden ist, sollte man sie am besten in Scheiben schneiden
und in etwas Butter dünsten. Falls auch Herz und Lunge noch an den Rippen hängen sollten, kann man
sie so mit den Rückenstücken weiterverarbeiten. Oder man stellt aus allen Innereien eine Farce her.
Die Kaninchenstücke können in einer Pfanne angebraten werden und bei milder Hitze 15 Minuten bei
aufgelegtem Deckel fertiggegart werden. Die Kaninchenteile herausnehmen und warmstellen (80°), den
Bratensatz mit Wein ablöschen, Gemüse mitschmoren lassen, würzen, fertig.
Der Rücken sollte immer sehr schonend behandelt werden, Keulen und Vorderläufe können mehr
Hitze oder längere Bratzeit vertragen.
Soll das ganze Kaninchen (ohne Kopf) im Backofen gebraten werden, muß es vor dem Austrocknen
geschützt werden, indem es mit Olivenöl eingerieben wird und dann mindestens zwei Stunden mariniert.
Eventuell sogar noch in Schweinenetz hüllen oder mit Speck umlegen. 15 Minuten bei 220° im Topf
braten, mit dem Bratensaft begießen und weitere 15 Minuten braten, 10 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen mit Wein den Bratensatz ablöschen und über das Fleisch gießen.
Gefülltes Kaninchen
1 Kaninchen mit Innereien
Kräuter oder Spinat
Eier
Semmelbrösel
Fond
Cognac
Salz und Pfeffer
Olivenöl
Sahne
Mehr Arbeit erfordert das Auslösen der Knochen von innen, dafür läßt es sich aber füllen und in Scheiben
schneiden. Dazu muß man den vorderen Teil (den Brustkorb mit den Vorderläufen) so abschneiden, daß
noch drei Rippenpaare (von hinten) am ganzen Rücken bleiben. Die Rippen einzeln vorsichtig mit einem
sehr scharfen Messer vom Gewebe trennen und vom Rückgrat abdrehen. Dann das Rückgrat Wirbel für
Wirbel vom Fleisch lösen, bis es vom Beckenknochen abzubrechen geht. Die Füllung aus dem
Brustfleisch, den Vorderläufen, den Innereien, Kräutern oder Spinat, Ei, Semmelbröseln, Fond , Cognac,
Salz und Pfeffer herstellen und den Bauch des Kaninchens damit füllen und zunähen. Außen mit Salz und
116
Fleisch
Pfeffer bestreuen und mit Olivenöl bestreichen. Erst 10 Minuten bei 230°, dann 30 Minuten bei 180° im
geschlossenen Topf braten. Zwischendurch das Kaninchen mit Bratensaft, zum Schluß hin mit Sahne
begießen. Etwa in 30 Minuten fertig braten. Mit Gemüse, extra zubereitet oder im Topf mitgeschmort,
servieren.
Die Knochen für die Sauce verwenden.
Siebeck schlägt eine Füllung mit Backpflaumen vor, die in Earl Grey eingeweicht wurden.
Hier nun zwei Kaninchen-Klassiker:
Kaninchen-Blanquette
Lapereau en Blanquette
Kaninchenstücke können auch in Brühe gargezogen und als „Blanquette“ zubereitet werden (d. h. in mit
Eigelb und Milch legierter Brühe).
1 Kaninchen
1 EL Zitronensaft oder Essig
Zwiebeln
Kräuter
kleine Zwiebeln
Champignons
geklärte Butter
2 EL Mehl
Eigelb
Milch oder Sahne
Petersilie
Die Fleischteile im Topf mit kaltem, gesalzenem Wasser übergießen, 1 EL Zitronensaft oder Essig,
Zwiebeln und Kräuter hinzufügen und alles langsam zum Kochen bringen. Dabei den entstehenden
Schaum ständig abschöpfen. Währenddessen (Kochzeit für das Kaninchen etwa 45 Minuten) kleine
Zwiebeln und Champignons in geklärter Butter vorsichtig dünsten, ohne daß sie Farbe annehmen. 2 EL
Mehl in geklärter Butter hell anschwitzen und mit der durchgeseihten Kaninchenbrühe zum Kochen
bringen und bei schwacher Hitze 30 Minuten simmern lassen. Zwei Eigelb mit etwas Milch oder Sahne
verrühren und in die nicht mehr kochende Brühe hineinschlagen. Die Kaninchenstücke, die kleinen
Zwiebeln und die Champignons in der Sauce nachwärmen. Mit Petersilie bestreuen.
Zum Servieren ist es etwas edler, wenn nach dem Garen das Fleisch von den Knochen gelöst wird.
Kaninchen mit Senf
Lapin à la Moutarde
1
2 EL
1 EL
1/2 TL
100 ml
4 EL
Kaninchen, in Teile zerlegt
scharfer Senf
Öl
Salz
Weißwein
Crème Fraîche
Die Kaninchenteile werden mit einer Mischung aus scharfem Senf, Öl und Salz eingerieben und im heißen
Backofen in einer Form 5 Minuten angebraten. Dann etwa 100 ml Wasser dazugießen und 15 Minuten
weiterschmoren. Alle 5 Minuten mit der Flüssigkeit begießen.
Das Fleisch warmhalten, den Bratensatz mit Weißwein ablöschen und einkochen. Zum Schluß Crème
Fraîche oder Schmand hineinrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Sauce über das Fleisch gießen und mit Bandnudeln servieren.
117
Fleisch
Innereien
Einige der Innereien gehören in die hohe Kochkunst, andere wieder zu der eher ländlichen Küche.
Kalbsbries, Kalbs- und Lammnieren, Kalbsleber und Kalbszunge haben zwar einen relativ hohen
Cholesteringehalt, sind aber gut zubereitet eine Köstlichkeit.
Für alle diese Innereien, außer bei Zunge, sollte man das Salzen vor dem Zubereiten unbedingt vermeiden,
entweder heiß und kurz oder bei niedriger Temperatur etwas länger garen. Schutzhüllen aus Blattgemüse,
Speck oder (Bier-) Teig sind ebenfalls geeignet.
Kalbsnieren
Kalbsnieren haben im Gegensatz zu Schweinenieren einen sehr feinen Geschmack. Leider werden Nieren
beim Garen sehr schnell hart und trocken. Das läßt sich vermeiden.
Vorarbeiten:
ƒ Das äußere Nierenfett und die Außenhaut abziehen (wird in Deutschland schon so verkauft). Die
Niere der Länge nach durch das weiße Mark schneiden.
ƒ Dann das Mark herausschneiden und in 1 cm dicke Scheiben schneiden
ƒ Oder: Man schneidet die einzelnen Nierenlappen rund um den Kern heraus.
Ganze Kalbsniere im Nierenfett
Man bestelle beim Fleischer eine Niere mit Fett. Das bekommt man in Deutschland nicht so einfach! Das
Fett wird bis auf etwa 1/2 cm abgeschnitten. Mit dieser Fetthülle wird die Niere (oder mehrere) in einem
geschlossenen Schmortopf unter mehrmaligem Wenden etwa 25 - 30 Minuten in Butter gebraten.
Kurz vor Ende der Bratzeit können fertig gegarte Gemüse oder Pilze in den Topf gegebenwerden, z. B.:
ƒ In Butter und Speck gebratene Steinpilze (auch getrocknete Steinpilze oder Champignons) mit
Zwiebeln und Petersilie
ƒ Glasierte Zwiebeln
ƒ Gehäutete Tomaten
Gebratene Kalbsnierenscheiben
Eine Pfanne mit Öl/Butter sehr heiß werden lassen und die Scheiben oder Stücke darin unter ständigem
Wenden 2 - 3 Minuten braten. Sofort in ein Sieb geben, wenig salzen und den noch strengen Saft
abtropfen lassen.
Währenddessen in dem Bratansatz Zwiebelwürfel glasig dünsten, mit Wein oder Madeira ablöschen und
mit Butter aufmontieren. Die Nierenscheiben in der Soße nur noch kurz zum Anwärmen ziehen lassen.
Andere Saucen:
ƒ Zwiebeln, Wein, Senf, Sahne
ƒ Zwiebeln, kleine Champignons, reduzierte Brühe oder Sahne
ƒ Zwiebeln, Cidre, Calvados, Sahne
Lammnieren
Lammnieren müssen nicht unbedingt vorbereitet werden. Sie lassen sich hervorragend grillen.
Die Nieren der Länge nach aufschneiden und von jeder Seite 2 Minuten grillen oder braten. Sehr
aromatisch werden die Nieren, wenn man sie auf Rosmarinstiele spießt. Paßt zu Salaten oder zu kleinen
Rösti.
118
Fleisch
Kalbsbries
Das Kalbsbries muß meistens beim Fleischer vorbestellt werden. Eine kleine Menge (300 - 400 g für 4
Personen) reicht für eine Vorspeise. Als Hauptspeise ist das Bries sowieso ungeeignet. Es isr eine Drüse,
die nur Jungtiere haben, von feinster Konsistenz, aber nicht so weich wie Hirn. Es hat einen kräftigen
Kalbfleischgeschmack.
Bevor es zum Essen zubereitet werden kann, müssen einige Vorarbeiten geleistet werden:
ƒ Zunächst muß das Bries gewässert werden. Das Wasser mehrmals wechseln, bis es klar bleibt.
ƒ Dann muß es im Ganzen blanchiert werden. Im kalten Wasser zum Kochen bringen und 5 Minuten
simmern lassen.
ƒ In kaltem Wasser abkühlen lassen und die Haut und alle knorpligen Teile abziehen.
ƒ Entweder so weiter verwenden oder, um eine festere Konsistenz zu erhalten, das Bries einige Stunden
mit einem Gewicht (etwa 1 kg) beschweren, um die Konsistenz zu festigen.
300 - 500 g
Kalbsbries
2 EL
Mehl
30 g
Butter
4 Scheiben
Toastbrot
Petersilie
Salz und Pfeffer
Das Bries in 1 cm dicke Scheiben schneiden, salzen und in etwas Mehl wenden. Die Scheiben in Butter
vorsichtig auf jeder Seite etwa 2 - 3 Minuten braten.
Auf geröstetem Toastbrot oder mit Croûtons und in Butter gebratener Petersilie servieren. Absolute
Spitzenklasse!
Man kann die Scheiben auch in blanchierte Spinatblätter verpacken und in einer reduzierten Brühe
ziehen lassen (unter 100°). Diese Brühe weiter reduzieren, mit Madeira abschmecken und mit Butter
aufmontieren. Über das Bries gießen.
Geschmacklich passen auch Trüffeln zum Bries: Entweder im eingekochten Sud mit etwas Butter und
den in Scheiben geschnittenen schwarzen Trüffeln leicht schmoren, oder einfach nur über die fertigen
Briesscheiben hobeln, oder das Bries mit Trüffeln spicken.
Kalbsleber Berliner Art
4
2
2
1
2
2
1
Scheiben
EL
EL
EL
Kalbsleber à 150 g
Mehl
Äpfel
Zitrone, Saft
Zwiebeln
Butterschmalz
Butter
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Die Kalbsleber waschen und mit Küchenpapier trockentupfen. Die Haut abziehen, Sehnen und Röhren
entfernen. Leber in Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen.
Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse ausstechen und die Äpfel in nicht zu dünne Scheiben schneiden.
Sofort mit dem Zitronensaft beträufeln.
Die Zwiebeln abziehen und in dünne Ringe schneiden.
1 Eßlöffel Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe goldbraun rösten. Gleichzeitig in
einer zweiten Pfanne die Butter zerlassen, die Äpfel darin kurz braten, dabei einmal wenden. Zwiebel und
Äpfel warmstellen.
Das restliche Butterschmalz in der Zwiebelpfanne erhitzen und die Kalbsleber auf beiden Seiten je 3
Minuten braten. Dann herausheben und erst jetzt mit Salz und Pfeffer würzen, sonst wird die Leber beim
Braten hart. Leber auf vorgewärmten Tellern mit den Apfelscheiben und Zwiebelringen anrichten.
Dazu Kartoffelpüree oder Bratkartoffeln und grünen Salat reichen.
119
Fleisch
Kalbsleber mit Salbei
Leber wird beim Durchbraten sehr fest und trocken. Daher sollten die Leberscheiben nicht zu dünn sein.
Die Scheiben in Mehl wenden und nur kurz in mäßiger Hitze in der Pfanne in Butter braten. Die Leber
aus der Pfanne nehmen, mit Butter und etwas Wein den Bratansatz ablöschen und mit frischen
Salbeiblättern aromatisieren. Die Leber auf warme Teller legen und mit dem Fond beträufeln. Dazu je
nach Geschmack Bratkartoffeln, Pilze, Zwiebeln, Blattspinat oder Äpfel reichen (vergleiche „Kalbsleber
Berliner Art“).
Kalbsleberbraten
Ein dickes Stück Leber von etwa 1 kg gut parieren (Haut und dicke Röhren entfernen), mit Olivenöl
einreiben und in eine passende Backofenform legen. Die Leber im Backofen 10 Minuten bei 230° für
anbraten und für 15 Minuten bei 150° weiterbraten. Den Fleischsaft ein - bis zweimal über die Leber
gießen. Das Bratenstück vor dem Aufschneiden 15 Minuten ruhen lassen. Beilagen wie oben.
Je nach Größe des Leberstückes die Temperatur der längeren Garzeit anpassen.
Kalbszunge
Gepökelte Zungen sind geschmacklich und farblich interessanter, ungepökelte Zungen sind zwar sehr zart
in ihrer Struktur, müssen aber durch entsprechende Zutaten gestützt werden.
Frische Zungen immer erst einige Stunden wässern. Gepökelte Zungen müssen nur gewässert werden,
wenn sie zu salzig sind.
Um die letzten Schmutzreste zu beseitigen, wird die Zunge mit kaltem Wasser aufgesetzt und zum
Kochen gebracht. Das Wasser wird weggeschüttet. Die Zunge wieder mit heißem Wasser (nur bei frischer
Zunge salzen) und Suppengrün zum Kochen bringen und leicht simmern lassen: Rinderzunge 1 ½ - 2
Stunden, Kalbszunge etwa 45 Minuten. Die Zunge in der Flüssigkeit etwas abkühlen lassen. Die Haut,
Fett und alle knorpligen Teile entfernen. Die Zunge zum Servieren von der Spitze her in Scheiben
schneiden und auf eine warme Platte legen. Den Rest der Zunge zum Warmhalten wieder in die Brühe
legen.
ƒ Mit zerlassener Butter zu Pellkartoffeln reichen.
ƒ Einen gelatinehaltigen Kalbsfond mit Madeira aromatisieren.
ƒ Mit Meerrettich-Sahne reichen.
Gepökelte Zungen eignen sich besonders zum Kaltessen. Sie sollten dann gepreßt werden, damit das
Fleisch fester wird. Der dicke Teil sollte an der Unterseite sehr sauber geschnitten werden. Schöner sieht
es aus, wenn die ganze Zunge mit einer klaren Aspikhülle (Kalbsfond, Madeira, Gelatine) umhüllt wird.
120
Desserts & Süßspeisen
Desserts & Süßspeisen
M OUSSES , C REMES & S ABAYONS
Eine Mousse besteht aus einer luftig aufgeschlagenen, halbfesten Masse. Die Lockerheit wird durch
Eiweiß oder Sahne erreicht, die gewisse Festigkeit durch gelatinehaltige Hilfsmittel. So lassen sich Quark,
Joghurt und Fruchtmassen herstellen, die mit einer Vielzahl von Aromen variiert werden können.
Feste Einlagen: Krokant, Früchtestücke, Baumkuchen- oder Biskuitbrösel.
Vorab einige Bemerkungen zur
Gelatine
6 Blätter oder 1 Päckchen Gelatine lassen eine flüssige Masse von einem halben Liter (besser 500 g) fest
werden. Wenn die Masse nur halbfest werden soll, was perfekt wäre, sollten etwa 4 Blätter reichen. Je nach
Festigkeit (Quark, Fruchtsaft) sollte man etwas mehr oder weniger nehmen.
Gelatine immer in Wasser (kalt) einige Minuten einweichen, dann ausdrücken und sehr vorsichtig bei
schwacher Hitze mit einigen Tropfen Wasser auflösen. In warme bis heiße Massen kann die eingeweichte
Gelatine sofort hineingerührt werden. In einer kalten Masse verklumpt die aufgelöste Gelatine schnell.
Daher wird sie zunächst langsam abgekühlt, indem sie mit etwa 1 EL der Mousse verrührt wird; dann erst
zur gesamten Masse geben.
Geschlagene Sahne und Eiweiß erst in die Masse geben, wenn sie zu gelieren beginnt, denn sonst würden
die wäßrigen Bestandteile mit der Gelatine unten in der Form fest werden und der Schaum sich nach oben
absetzen.
Hier nun verschiedene Herstellungsmöglichkeiten, die zu unendlichen Variationen anregen sollen.
Joghurt-Creme
Joghurt-Sahne-Basis
500 ml
1 oder 2
100 - 150 g
4 Blatt
250 ml
Obst, Sirup oder Likör
Garnierung
Joghurt (auch Quark)
Eigelb
Zucker
Gelatine
Sahne
Für den Joghurt sollte zunächst 1 oder 2 Eigelb mit etwas Zucker (Menge nach Geschmack)
aufgeschlagen werden. Joghurt und Aromastoffe zugeben (z. B. pürierte Früchte, Säfte oder
Saftkonzentrate, Sirups oder Liköre) und kräftig miteinander verrühren. Die Gelatine nach dem
Einweichen und Auflösen hinzufügen (s.o.). Diese Masse für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen,
öfter kontrollieren, wann das Gelieren beginnt. Aber nicht zu häufig bewegen, sonst dauert es zu lange.
Etwa 1 Becher Sahne fest mit etwas Zucker aufschlagen und vorsichtig unter die Masse heben.
Mindestens zwei Stunden lang fest werden lassen. Feste Bestandteile (Nüsse, zerschlagener Krokant oder
zerkrümeltes Gebäck) kommen erst mit der Sahne hinzu.
Mit einem in heißes Wasser getauchten Löffel Nocken herausstechen und auf einem Teller servieren. Mit
passendem Obst (filetiert), Fruchtspiegel, Schokoladensauce oder Nüssen garnieren. Paßt auch gut in
Crêpes.
Mit Quark läßt sich diese Creme auch herstellen. Der festere Quark sollte mit etwas Milch, Sahne oder
Fruchtsaft geschmeidiger gemacht werden.
122
Desserts & Süßspeisen
Zimtschaum
Milch-Sahne-Basis
350 ml
4
4
70 g
4 Blatt
350 ml
1 Gläschen
Milch
Zimtstangen
Eigelb
Zucker
Gelatine
Sahne
Likör
Milch mit dem Zimt aufkochen und 30 Minuten ziehen lassen.
Eigelb mit der durchgeseihten Milch und dem Zucker im Wasserbad einige Minuten schaumig
aufschlagen. Die ausgedrückten Gelatineblätter in die warme Schaummasse geben und darin auflösen. In
Eiswasser kaltrühren. Ein Gläschen Likör (Amaretto, Pfirsich) dazugeben. Die nicht ganz steif
geschlagene Sahne vorsichtig unterrühren. Kaltstellen; servieren wie Joghurt-Creme.
Orangenmousse
Saft-Sahne-Basis
250 ml
90 g
4 Blatt
2 EL
250 ml
2
2
Orangensaft
Zucker
Gelatine
Orangenlikör
geschlagene Sahne
Eiweiß
Orangen
Orangensaft mit 50 g Zucker aufkochen. Die Gelatine darin auflösen. Diese Masse in Eiswasser
kaltrühren. Orangenlikör und geschlagene Sahne vorsichtig unterheben. Eiweiß mit 40 g Zucker
aufschlagen und ebenfalls unterheben.
Servieren wie oben oder in kleine Portionsförmchen füllen, später dann stürzen und mit in Butter
pochierten Orangenfilets garnieren.
Zwetschgen-Terrine
Sirup-Basis
600 g
50 g
50 g
8 Blatt
je 1/2
4
1/2
125 ml
(200 g
Zwetschgen, entsteint
Zucker
Pinienkerne
Gelatine
geriebene Orangen- und Zitronenschale
Nelken
Zimtstange
Wasser
Marzipan)
Wasser, Zucker, Nelken und Zimt kochen. Zwetschgen darin in 5 Minuten kernig dünsten und wieder
herausheben. Die Gewürze entfernen. Die Flüssigkeit auf 125 ml einkochen, die Gelatine darin auflösen
und alle anderen Zutaten hinzufügen.
Eine Terrinenform mit Klarsichtfolie auslegen. Die Mischung einfüllen und einige Stunden im
Kühlschrank fest werden lassen. Evtl. Marzipan dünn ausrollen und die gestürzte Terrine damit
einwickeln.
123
Desserts & Süßspeisen
Mandelcreme auf Himbeersauce
4
50 g
50 g
2 Blatt
350 g
50 g
6 EL
Eiweiß
Zucker
geriebene Mandeln
Gelatine
Crème fraîche
Zucker
Amaretto, leicht erwärmt
Eiweiß mit Zucker cremig aufschlagen. Mandeln unter ständigem Rühren etwa 3 Minuten anrösten.
Gelatine einweichen ausdrücken und mit 1 EL Wasser im Topf auflösen. Crème fraîche mit Zucker und
Amaretto kräftig verrühren und vorsichtig unter ständigem Rühren mit der Gelatine mischen, die Mandeln
dazugeben und das Eiweiß unterheben.
Die Mandelcreme in kleine Förmchen oder Terrinenform füllen und für zwei Stunden in den Kühlschrank
stellen.
Himbeersauce
300 g
50 - 70 g
1 Schuß
evtl. etwas
Himbeeren
Zucker
Himbeergeist
Sahne
Die Hälfte der Himbeeren pürieren und mit Zucker und Himbeergeist aromatisieren. Wegen der Kerne
das Püree durch ein Sieb streichen. Auf den kalten Tellern damit einen Spiegel auftragen, die Creme auf
die Teller stürzen, mit den restlichen Himbeeren und evtl. etwas Sahne verzieren (z.B. Sahnetropfen im
Himbeerspiegel mit einem Holzstab verziehen).
Anstelle der Himbeeren sind auch Feigen oder Kirschen möglich.
Grießflammeri
1/2 L
1 - 2 EL
etwas
1 Prise
1 El
60 - 70 g
1
1
Milch
Zucker
Zitronenschale
Vanilleschote
Salz
gehackte Mandeln
(oder Pinienkerne)
Grieß
Eigelb
Eiweiß
Milch bis zu den Mandeln ankochen. Grieß unter Rühren hineinrieseln lassen und 10 Minuten quellen
lassen. Das Eigelb mit 1 EL Wasser verrühren und in den heißen Brei geben. Das Eiweiß steifschlagen (1
Prise Salz wirkt Wunder!) und locker unterheben.
Einfacher schmeckt dieses Flammeri ohne Mandeln, dafür kann man es mit etwas Grand Marnier oder
Amaretto aromatisieren.
In eine Schüssel füllen oder zum Stürzen in eine mit Wasser ausgespülte Form geben und erkalten lassen.
Es paßt so ziemlich alles an Obst, Kompott, Säften, Obstsaucen, Likören, Schokoladensaucen usw. dazu.
124
Desserts & Süßspeisen
Grießflammeri mit Ei und Sahne
Heutzutage wird Grießflammeri mit Gelatine gehalten, er schmeckt etwas leichter. Hier also zwei weiterer
Vorschläge:
1/2 L
Milch
125 g
Zucker
1
Vanilleschote
75 g
Hartweizengrieß
2-3
Eigelb
2-3
ganze Eier (je nach Größe)
3 Blatt
Gelatine
400 ml
Sahne
Die Milch mit Vanilleschote und Zucker aufkochen, dann den Grieß unter ständigem Rühren einrieseln
lassen. Eigelb, die ganzen Eier und Gelatine (eingeweicht) in die warme Masse rühren. Wenn die Masse
fast erkaltet ist, wird die geschlagene Sahne untergezogen.
Grießflammeri mit Sahne (ohne Ei)
1/2 L
100 g
1
80 g
3 Blatt
500 ml
4 EL
Milch
Zucker
Vanilleschote
Hartweizengrieß
Gelatine
Sahne
Grand Marnier
Die Milch mit Vanilleschote und Zucker aufkochen, dann den Grieß unter ständigem Rühren einrieseln
lassen. Gelatine (eingeweicht) in die warme Masse rühren. Wenn die Masse fast erkaltet ist, wird die
geschlagene Sahne untergezogen.
Crème Anglaise (Englische Creme)
Englische Creme ist hervorragend geeignet, um Desserts mit einer Sauce zu überziehen oder einen Teller
zu verzieren. Sie kann warm oder kalt gereicht werden und ist Grundlage für die Crème bavaroise oder
dient als Masse für Creme-Eis.
3-4
Eigelb
60 - 70 g
Zucker
300 ml
Milch
Eigelb mit Zucker cremig-weiß aufschlagen. Nach und nach die heiße Milch unter ständigem Rühren
hinzufügen. Die Masse in einem schweren Topf erhitzen, bis sie einen Holzlöffel überzieht. Sie darf
keinesfalls kochen. Dabei weiterhin rühren. Den Topf mit der Masse sofort in Eiswasser abkühlen. Die
Creme kann man so als warme oder kalte Sauce servieren oder in der Eismaschine zu Eiskreme
verarbeiten.
Wer es besonders fein haben will, sollte die fertige Cremes noch durch ein feines Sieb streichen.
Mit folgenden Zutaten wird die Creme geschmacklich variiert:
Vanillecreme
Milch mit einer Vanilleschote 20 Minuten ziehen lassen. Evtl. das Mark mit in die Creme rühren. Diese
Vanillesauce ist allemal besser als alle Tütensaucen!
Mokkacreme
15 g Kaffee mit 50 ml kochendem Wasser ziehen lassen. Diese Paste durch ein Nesseltuch ausdrücken
und zur Milch geben.
125
Desserts & Süßspeisen
Karamelcreme
50 g Zucker mit einigen Tropfen Wasser in einem Topf karamelisieren lassen. Die Milch darübergießen
und das Karamel darin auflösen.
Rumcreme
In die fertige Creme 1 EL Rum einrühren.
Crème bavaroise (Bayrische Creme)
4
30 - 100 g
250 - 300 ml
6 - 8 Blatt
250 ml
Eigelb
Zucker
heiße Milch
Gelatine
geschlagene Sahne
Zunächst eine Crème anglaise (Englische Creme) aus Eigelb, (Vanille-) Zucker und Milch herstellen.
Dafür das Eigelb mit Zucker schaumig rühren, die heiße Milch langsam dazurühren und mit der Gelatine
auf dem Herd weiterrühren, ohne daß die Masse zu kochen beginnt. In Eiswasser kaltrühren und
rechtzeitig die Sahne (evtl. auch Schnee von 2 - 3 Eiweiß) unterheben; in kleine mit Wasser ausgespülte
Formen gießen, nach dem Erstarren stürzen und mit Obst servieren. Abwandlungen: Vanille in der
Milch auflösen; geriebene Orangenschale und Orangensaft, mit Apfelsinenfilets garnieren; 25 g
Schokolade in der Milch auflösen, dafür etwas weniger Zucker; Kaffee in der Milch auflösen; Vanillecreme
mit Biskuit- oder Krokantbröseln vermischen.
Mousse au Chocolat
Es gibt sehr unterschiedliche Arten, diese Schokoladencreme herzustellen. Ursprünglich wird sie neben
der Schokolade mit Butter und Eigelb gefertigt!
Nach Lenôtre braucht man 125 g Blockschokolade, 75 g Butter, 2 Eigelb, 3 Eiweiß mit 20 g Zucker.
Traditionell:
200 g
dunkle Schokolade (mit hohem Kakaoanteil)
2 EL
Wasser
4
Eigelb
2 cl
Cointreau
1 TL
Kaffeepulver
4
Eiweiß
Die Schokolade zerbrechen und mit etwas Wasser vorsichtig schmelzen(Wasserbad) lassen. Eigelb,
Cointreau und Kaffepulver in die noch warme Schokolade unterrühren. Das Eiweiß steif schlagen und
vorsichtig unterheben. Drei Stunden kalt stellen.
Schokoladenmasse nicht zu heiß werden lassen, sonst schmeckt das Eigelb durch. Anstelle des
Kaffeepulvers konzentrierten Espresso nehmen. Nicht zu viel Cointreau oder Grand Marnier.
Je höher der Kakaoanteil, desto fester wird die Masse. Evtl. an Stelle des Eiweiß mit 200 ml geschlagener
Sahne verlängern. Oder mit in der Schokolade aufgelöster Butter (bis zu 125 g) gehaltvoller machen.
Eigelb und Eiweiß können ihre lockernden Fähigkeiten verbessern, wenn sie mit etwas Zucker
aufgeschlagen werden, vor allem der Eischnee bleibt so stabiler und läßt die Mousse luftiger werden.
Geschmackliche Zusätze wie oben.
Mousse von weißer Schokolade
200 g
100 ml
4
2 cl
200 ml
Weiße Schokolade
süße Sahne
Eier, getrennt und jeweils mit etwas Zucker aufgeschlagen
Grappa
geschlagene Sahne
126
Desserts & Süßspeisen
Die Schokolade in der Sahne schmelzen lassen, mit Eigelb und Grappa schnell verrühren. Zuerst die
geschlagene Sahne dann den Eischnee unterheben. Drei Stunden kalt stellen.
Mögliche Zusätze: gehackte Pistazien, Vanille, Krokant, dunkle Schokoladensplitter usw.
Neue Version (günstiger im Cholesteringehalt):
Einfache Schokoladenmousse
100 g
200 ml
Schokolade
süßer Sahne
Am Vortag die Schokolade in der Sahne schmelzen und mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank
stellen.
Vor dem Servieren die Masse wie Sahne aufschlagen. Fertig.
Außerdem: Die Version mit je 100 g Schokolade und Sahne entspricht der Trüffelgrundmasse für
Konfekt.
Der Vorteil hierbei ist, daß man so schneller zwei oder drei Sorten je nach Schokoladenart herstellen kann
(Zartbitterschokolade, Vollmilchschokolade, Weiße Schokolade).
Bei der weißen Version etwas weniger Sahne oder mehr Schokolade nehmen, weil die Kakaobestandteile
die Masse nur wenig festigen. Also je dunkler die Schokolade, desto fester die Masse.
Sofort essen. Hält sich - falls etwas übrig bleibt - noch zwei bis drei Tage.
Zabaione, Sabayon, Weinschaum
Eierschaumcremes sind eigentlich sehr einfach herzustellen. Alle Zutaten (Wein, Zucker, Eigelb) werden
in einer metallenen Rundschüssel verrührt und im heißen Wasserbad mit einem großen Schneebesen
geschlagen. Wer noch unerfahren ist, sollte mit der Wassertemperatur vorsichtig sein, das Wasser kann
aber heiß sein, es sollte nicht kochen. Das Problem liegt nur in dem Gerinnungsprozeß des Eigelbs, das
die ganze Masse cremig werden läßt. Bleibt die Masse zu kühl, bindet das Eigelb nicht, wird sie zu heiß,
flockt sie aus, und die Masse trennt sich. Der richtige Zeitpunkt ist erreicht, wenn bei ständigem Schlagen
(5 - 10 Minuten) mit dem Schneebesen weiche Spitzen stehen bleiben bzw. die Creme einen Löffelrücken
überzieht. Warm servieren. Soll die Creme kalt werden, muß sie in kaltem Wasserbad (Wasser mit
Eiswürfeln) heftig weitergeschlagen werden.
Als Grundflüssigkeit eignen sich alle Süßweine, aber auch trockene Weine, Liköre oder Sirup. Auch sind
alle Arten von Mischungen geeignet. Die Zuckermenge richtet sich nach Geschmack und nach dem
Zuckergehalt der Ausgangsflüssigkeit. Obstschnäpse können auch mit Wasser verlängert werden. Die
Aromastoffe des Alkohols oder des Sirups sollten zu der weiteren Zutat passen.
Das Verhältnis zwischen Eigelb und gesüßte Flüssigkeit ist in den folgenden Rezepten sehr
unterschiedlich. Normal ist etwa 50 - 100 ml Flüssigkeit auf ein Eigelb.
Sabayons lassen sich auch mit ganzen Eiern aufschlagen, sie sind aber nicht ganz so fein (s. Pfefferbirne
auf Sabayon).
Genauso wie hier beschrieben lassen sich auch salzige Sabayons herstellen. Sie sind sehr leichte und luftige
Varianten von Saucen zu Gemüse, Fleisch und Fisch. Man nehme reduzierten Fond und schlage ihn im
Wasserbad mit Eigelb auf. Fertig!
2-3
Eigelb
30 g
Zucker
125 ml
Marsala (oder anderer Süßwein)
Alle Zutaten mischen und im Wasserbad (unter 100°) kräftig aufschlagen, bis die Creme dicklich wird.
ƒ In Gläsern noch warm servieren.
ƒ Man kann auch eine Kugel Vanilleeis mit in das Glas geben.
ƒ Schmeckt besonders gut auf Obstsalat.
ƒ Evtl. in Eiswasser kalt rühren.
127
Desserts & Süßspeisen
Pinot-Noir-Sabayon (oder andere trockene Weine oder Champagner)
2 Eigelb, 60 g Zucker, 125 - 250 ml Pinot-Noit; dazu Rum-Pflaumen mit Honig-Eis
Marillensabayon
4 Eigelb, 90 g Zucker, 200 ml Weißwein, 6 cl Marillenbrand; zu Aprikosenstrudel
Grappasabayon
3 Eigelb, 80 g Zucker, 200 ml Weißwein, 4 cl Grappa; zu Haselnußcrêpes
Birnensabayon
2 Eigelb, 30 - 50 g Zucker, 4 - 6 cl Birnengeist, 100 ml Wasser oder Birnensaft; zu frischen oder
pochierten Birnen
Ingwersabayon
4 Eigelb, 80 ml trockener Weißwein, 2 EL Zucker, 1 TL geriebener Ingwer; zu Äpfeln
Mostschaum
2 Eigelb, 15 g Zucker, 100 ml Apfelmost, Schuß Apfelbrand; zu Apfeltaschen
Weinschaum
2 Eigelb, 15 g Zucker, 100 ml Weißwein, dazu etwas Weinbrand und Zitronensaft; zu Obstsalat
Bienmesable
Wer schon einmal auf den Kanarischen Inseln war, kennt diese äußerst köstliche Nachspeise aus Zucker,
Mandeln und Eigelb. Leider entspricht sie nicht den gängigen Gesundheitsvorstellungen. Man sollte sie
sich nur selten im Leben leisten. Das klebrige Gefühl an den Mundwinkeln bleibt lange erhalten!
750 g
Zucker
500 ml
Wasser
500 g
Mandeln
8
Eigelb
Zitronenschale
Zimt
Aus Zucker und Wasser unter ständigem Rühren einen flüssigen Sirup herstellen. Die geschälten und
geriebenen Mandeln, etwas Zitronenschale und Zimt dazugeben und weiter köcheln lassen, dabei
weiterrühren. Die Masse etwas abkühlen lassen, 8 verrührte Eigelbe unterheben und wieder bis fast zum
Siedepunkt erhitzen, bis die Masse bindet.
Die Mandeln können auch geröstet werden.
Kalt stellen. Nur servieren, wenn die Hauptspeise nicht satt gemacht hat!
128
Desserts & Süßspeisen
S ÜSSE S OUFFLÉS
Erdbeer-Soufflé
Dieses Rezept kann man auch für andere Obstsorten abwandeln. Die Früchte sollten sehr aromatisch sein.
Falls nicht, kann Zitronensaft, Obstbrand oder Likör helfen.
250 g
Erdbeeren (oder Himbeeren, Birnen, Orangen, Mangos oder...)
125 g
Zucker
5
Eiweiß
1 EL
Puderzucker
Eine Souffléform ausbuttern und mit Zucker bestreuen. Den Backofen auf 180° vorheizen.
Erdbeeren pürieren und durch ein Sieb streichen. Die Hälfte des Zuckers dazugeben. Das Eiweiß mit dem
restlichen Zucker zu steifem Schnee schlagen, bis er glänzt. Erst etwas Schnee in die Erdbeermasse
rühren, dann den Rest vorsichtig unterheben und in die Form gießen. 25 - 30 Minuten backen, ohne die
Tür zu öffnen. Mit Puderzucker bestreuen und sofort essen.
Vanille-Soufflé
Diese Version mit Milch und Eiern ist vielfältig abwandelbar: Masse mit Likören aromatisieren oder 50 g
geschmolzene Kuvertüre, zerhackter Krokant oder kleingeschnittenes aromatisiertes Obst (z. B. Äpfel in
Calvados, kleingeschnittene oder pürierte Bananen) hinzufügen.
100 ml
Milch
30 g
Zucker
1
Vanilleschote
1 EL
(Stärke-) Mehl, mit etwas Milch angerührt
10 - 20 g
Butter
2
Eigelb
3
Eiweiß
20 g
Puderzucker
Souffléform ausbuttern und mit Zucker bestreuen. Den Backofen auf 180 - 200° vorheizen. Milch, Zucker
und Vanilleschote zum Kochen bringen, dann das angerührte Mehl hinzufügen und unter Rühren noch
etwas weiter kochen. Den Topf vom Herd nehmen, die Vanilleschote entfernen, Butter und Eigelb
hineinschlagen. Etwas abkühlen lassen und die zu steifem Schnee geschlagene Eiweiß unterheben. Die
Masse in die Form gießen und 25 - 30 Minuten backen. Mit Puderzucker überstreuen. Der Puderzucker
kann auch zwei Minuten vor Ende der Backzeit aufgestäubt werden, damit die Oberfläche glasiert wird.
Eis-Soufflé
Hier kann ebenfalls variiert werden. Anstelle des Likörs kann man pürierte Früchte, gehackte Mandeln
oder Pistazien, zerriebene Makronen oder Mokka verwenden. Schön sieht auch eine geschichtete Version
aus verschiedenen Zutaten aus.
100 ml
Crème de Cassis (Schwarzer Johannisbeerlikör)
3
Eigelb
3
Eiweiß (mit etwas Zucker zu Schnee schlagen)
100 g
Zucker
300 ml
geschlagene Sahne
Eigelb mit Zucker schlagen, bis es hell und cremig wird. Den Likör hineinrühren, dann die Sahne und
zum Schluß den Eischnee unterheben. In eine Souffléform füllen und für einige Stunden gefrieren lassen.
129
Desserts & Süßspeisen
Wenn das Soufflé länger im Tiefkühlgerät war, sollte es im Kühlschrank etwas angetaut werden.
Das Soufflé geht natürlich nicht weiter auf. Das wird aber optisch vorgetäuscht, indem man eine kleinere
Form wählt, die mit einer höheren Papier- oder Alufolienmanschette versehen wird. Somit kann das
Soufflé über dem Rand der Form stehen.
S ÜSSE K NÖDEL
Wer schon einmal in der Wachau war und dort reife Marillen (Aprikosen) gegessen hat, der will nie wieder
andere haben (Siehe auch: „Marillenmarmelade“).
Für die gefüllten Knödel eignen sich drei unterschiedliche Teige, die alle sehr locker sein müssen. Wir
ziehen den Kartofoffel- oder Quarkteig vor, weil sie besonders samtig sind.
Eventuell einen Probekloß garziehen, um festzustellen, ob der Teig auseinanderfällt. Die Teige dürfen
nicht gekocht werden, sondern sollten unterm Siedepunkt ziehen (am besten ohne Deckel), bis sie nach
oben steigen.
Die jeweilige Teigmenge reicht für etwa 15 kleine Früchteknödel.
Kartoffelteig
500 g
130 g
50 g
2
gekochte, mehlige Kartoffeln
Mehl (griffig)
weiche Butter
Eigelb
Salz
Wenn die Kartoffeln frisch zubereitet werden, sollten sie im heißen Backofen noch ausdampfen. Die
Kartoffeln abkühlen und durch ein feines Sieb streichen. Alle Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten.
Sind die Kartoffeln doch einmal zu feucht oder klebrig, hilft es, wenn bis zu ein Drittel des Mehls durch
Kartoffelmehl ersetzt wird und nur 1 Eigelb genommen wird.
Der Kartoffelteig für „Gnocchi“ ist etwas fester, ist aber auch zu verwenden.
Quarkteig (Topfenteig)
400 g
150 g
60 g
1
1
Quark (10%)
Mehl (glatt)
weiche Butter
Ei
Eigelb
Zitronenschale
Salz
Die Butter mit etwas Salz und der Zitronenschale schaumig rühren, dann mit allen weiteren Zutaten zu
einem glatten Teig kneten. Den Teig vor der Weiterverarbeitung einige Stunden ruhen lassen.
Brandteig
300 ml
30 g
160 g
1
Milch
Butter
Mehl (glatt)
Ei
Salz
Milch, Butter und Salz zum Kochen bringen, das Mehl auf einmal hineinschütten und mit einem
Kochlöffel einrühren, bis sich der Teig vom Rand löst. Danach das Ei einarbeiten.
130
Desserts & Süßspeisen
Marillenknödel (Aprikosenknödel)
15
15
15 TL
100 g (oder mehr)
100 g
4 EL
kleine Aprikosen (oder Zwetschgen)
Würfelzuckerstücke (oder Marzipan)
Marillenbrand (Mandellikör)
Butter
Semmelbrösel
Puderzucker
Aus den Aprikosen vorsichtig den Stein herauslösen, ohne die Frucht zu halbieren. Dafür ein Stück
Würfelzucker und ein paar Tropfen Marillenbrand oder –likör in die Mitte geben. Anstelle des Zuckers
kann man auch Marzipanrohmasse und Mandellikör nehmen.
Aus einem der Teige eine dicke Rolle formen und daraus etwa 15 Scheiben schneiden, die dann in der
Hand so flach gedrückt werden, daß jeweils eine Aprikose hineinpaßt. Die Knödel in kochendes Wasser
geben (es kühlt sich ja sofort ab) und etwa 10 Minuten unter dem Siedepunkt kochen.
Butter und Semmelbrösel zu gleichen Gewichtsanteilen goldbraun rösten. Darin werden die Knödel
gewendet und mit Puderzucker überstreut. Die Brösel lassen sich auch mit Krokant herstellen. Je nach
Appetit 2 oder 3 Knodel pro Person auf einem Teller servieren.
Auf gleiche Art kann man Pflaumen- (Zwetschgen) oder Erdbeerknödel herstellen.
Topfenknödel
Aus dem Quarkteig kann man auch ohne eine Fruchtfülle kleine Knödel formen, die dann neben den
Butterbröseln mit eingemachtem Obst (z. B. Pflaumen in Rotwein) serviert werden.
Der Teig wird besser, wenn anstelle des Mehls fein geriebenes Toastbrot und ein Ei mehr genommen
werden. Der Quark sollte allerdings sehr trocken sein: 500 g Quark in ein Tuch geben und einige Stunden
abtropfen lassen.
131
Desserts & Süßspeisen
E ISCREME
Grundrezept
2
250 ml
75 g
150 ml
Eigelb
Milch
Zucker
Sahne (nicht ganz steif geschlagen)
Vanille-Eis
4 -5
50 - 70 g
200 ml
125 ml
1
Eigelb
Zucker
Milch
Sahne
Vanilleschote
Aus den Zutaten eine Crème Anglaise (siehe dort) herstellen. In Eiswasser abkühlen, Sahne unterrühren
und in der Eismaschine weiterverarbeiten. Auf dieser Basis können andere Eissorten hergestellt werden.
Übrigens kann jedes Eis auch mit Fruchtzucker (für Diabetiker) hergestellt werden.
Schokoladeneis: Nur 3 Eigelb, 50 g bittere Schokolade in der heißen Milch auflösen.
Schokoladeneis: Man kann auch 30 g geraspelte Schokolade zur kaltenEismasse hinzufügen.
Krokanteis: 50 g zerriebenen Krokant (Nudelholz oder Mörser) hinzufügen.
Nußeis: 30 g gehackte Nüsse oder Mandeln hinzufügen.
Mokkaeis: 1 kleine Tasse Espresso hinzufügen.
Zimteis: 2 Stangen Zimt in der Milch ziehen lassen.
Wer keine Eismaschine hat, kann sich eines Hilfsmittels bedienen, wie es bei der industriellen
Eisherstellung verwendet wird:
250 ml
H-Milch
60 - 80 g
Zucker
2g
Alginat (Reformhaus, Hobbythek-Läden)
1
Ei
Alginat (ein unbedenklicher Nahrungsmittel-Zusatzstoff, ein Gelbildner aus Algen) wird mit einem Teil
des Zuckers vermischt und mit sehr kalter H-Milch mit dem Handrührgerät luftig aufgeschlagen. Das Ei
trennen und jeweils mit Zucker schaumig aufschlagen. Alles miteinander vermischen und mit Vanille oder
geriebenen Nüssen variieren. Da diese Masse sehr luftig ist und bleibt, kann sie so in kleine oder große
Formen abgefüllt und darin gefroren werden. Zum Servieren etwas antauen lassen.
Nußeis
50 g
125 ml
3
125 ml
125 ml
gemahlene (besser zerstoßene) Nüsse, Pistazien oder Mandeln
Milch
Eigelb
Zuckersirup (35 Grad Baumé)
Sahne, geschlagen
Die Mandeln in die kochende Milch geben und eine Stunde ziehen lassen. Die Masse wird durch ein Sieb
gestrichen, die daraufhin mit dem Eigelb und dem Sirup in einen Topf gegeben, langsam erhitzt und dabei
ständig gerührt wird, bis sie etwas dicklich wird. Evtl. passieren, abkühlen lassen und die geschlagene
Sahne unterheben.
132
Desserts & Süßspeisen
Walnußeis
Mengenangaben wie oben! Grobgehackte Walnüsse im Sirup köcheln lassen. Aus Eigelb, etwas Zucker
und der Milch eine dickliche Creme kochen. Geschlagene Sahne und 2 EL Ahornsirup mit den
Walnüssen in die abgekühlte Milch geben.
Fruchteis
125 - 150 ml
75 g
1
300 g
(oder 200 g
Sahne
Zucker
Eigelb
pürierte Früchte (auch Orangensaft)
Bananen)
Eigelb mit der Hälfte des Zucker schaumig rühren. Den restlichen Zucker mit dem Fruchtpüree
vermischen. Die Sahne schlagen und alles miteinander verrühren. Zitronensaft und Likör kann das Eis
noch verbessern.
Etwas einfacher wird das Eis, wenn man auf das Eigelb verzichtet und sogar einen Teil der Sahne durch
Milch ersetzt.
Einfaches Fruchteis
250 - 300 g
40 - 70 g
(2 g
50 ml
pürierte Früchte oder Saft
Zucker (je nach Zuckergehalt der Früchte)
Alginat
Fruchtsaft)
Falls man nicht auf den Gelbildner verzichten möchte, wird das Alginat mit einem Teil des Zuckers
vermischt und mit dem Fruchtsaft 3 Minuten lang verrührt. Mit den restlichen Zutaten in die Eismaschine
geben.
Joghurt-Fruchteis
250 ml
100 g
50 - 70 g
Joghurt
pürierte Beeren oder anderes Obst
Zucker
Alles miteinander vermischen und in die Eismaschine geben. Bei den meisten Beeren sollte das Püree
durch ein feines Sieb gestrichen werden, damit die Kerne zurückbleiben.
Mascarpone-Eis
250 g
2
2 TL
100 ml
200 ml
evtl. 2 EL
Mascarpone
Eigelb
Vanillezucker
Mandellikör
Sahne
Kakaopulver
Eigelb mit dem Zucker schaumig rühren. Die Sahne schlagen und alles miteinander vermengen.
133
Desserts & Süßspeisen
Waffeln und Saucen für Eiscreme
Waffeln (Hippenteig)
3
125 g
125 g
125 g
Eier oder nur Eiweiß
Zucker
Butter
Mehl
Eier, Zucker und Butter schaumig rühren, Mehl zugeben. Nach einer Stunde Ruhezeit im Waffelneisen
dünn ausbacken. Sofort zu Hörnchen drehen (oder andere Formen) und erstarren lassen. Der gebackene
Teig kann auch auf Backpapier aufgestrichen werden und so lange er noch warm ist, zu phantasievollen
Formen modelliert werden.
Fruchtsaucen und Fruchtspiegel
200 g frische oder gefrorene Früchte pürieren und evtl. durch ein Sieb streichen. 50 - 75 g Zucker oder
Sirup und passenden Likör darin auflösen. Bei zu flüssigem Püree mit wenig Gelatine binden. Mit
verschiedenfarbigen Saucen oder Sahnekleksen kann man Dessertteller schön verzieren.
Schokoladensauce
100 g Schokolade in 200 ml warmer Sahne (oder zur Hälfte Milch oder Wasser) auflösen. Warm oder
kalt servieren.
P ARFAITS (H ALBGEFRORENES )
Parfaits sind relativ einfach zu machen, weil keine Eismaschine benötigt wird, in der durch das Rühren die
Eiskristalle aufgeschlagen werden. In der Masse ist soviel Eigelb (Emulgator) und Fett (Sahne), daß das
Parfait nach kurzem Antauen ganz geschmeidig wird.
Parfait: Grundrezept nach Bocuse
8
1/4 L
250 ml
Eigelb (4 - 6 reichen)
Sirup (28° Baumé: 125 ml Wasser mit 100 g Zucker kurz aufkochen)
Sahne
Eigelb mit Sirup im Wasserbad bis zu einer dicklichen Creme aufschlagen. Wichtig ist hierbei, daß die
Masse wirklich gut bindet. In kaltem Wasser oder auf Eis weiterschlagen, bis die Masse abgekühlt ist.
Sahne schlagen und vorsichtig in die Eiermischung unterheben. Alles in eine Parfaitform geben und einige
Stunden im Gefrierschrank durchkühlen lassen. Zum Servieren das Parfait für 30 Minuten in den
Kühlschrank stellen.
Etwas kalorien- und cholesterinbewußter wird die Masse mit der Hälfte der Eier hergestellt.
Holunderblüten-Parfait
4
250
200
100
1
200
ml
ml
ml
ml
Eigelb
Holunderblütensirup
Sahne
Sekt oder Wein
Zitrone
geschlagene Sahne
Eigelb, Holunderblütensirup mit der Sahne im Wasserbad aufschlagen, nach dem Abkühlen Sekt oder
Wein, den Saft einer Zitrone hineinrühren und die geschlagene Sahne unterheben.
134
Desserts & Süßspeisen
Parfait von Nüssen und Trockenfrüchten
100 g
50 g
150 g
200 + 200 ml
1
4
50 g
Nüsse (Walnüsse, Mandeln, Pistazien)
(Frucht-) Zucker
gemischte Trockenfrüchte
Sahne
Zitrone
Eigelb
Honig
Nüsse mit Zucker und den gemischten Trockenfrüchten in einer beschichteten Pfanne karamelisieren
lassen. Sahne mit dem Saft einer Zitrone aufkochen. Eigelb mit Honig im Wasserbad cremig rühren, die
heiße Sahne dazugeben und weiterschlagen, bis eine dickliche Masse entsteht. Die geschlagene Sahne und
die grob gehackte Nuß-Früchte-Mischung unterheben. Weiter wie oben.
Hat man einmal etwas Übung mit diesen Parfaits, gelingen einem auch andere Zusammensetzungen: z. B.
mit Baumkuchen, Bananenmus, Früchtemus, Vanille, Schokolade, Kaffee usw.
S ORBETS
Sorbets sind neben den Parfaits relativ einfach auch ohne Eismaschine herzustellen. Sie bestehen aus
Fruchtsaft (oder - püree), Zucker (oder Sirup) und Zitronensaft. Typische Sorbets werden aus
Zitronensaft, schwarzen Johannisbeeren, Himbeeren, Melonen oder Champagner hergestellt. Serviert wird
in kleinen Glasschalen, mit Pfefferminzblättern garniert und mit etwas Champagner übergossen.
Selbst pikante Sorbets können als Zwischengericht oder für eine Vorspeise kreiert werden (z. B. pürierte
Avocado oder Tomaten mit Zitronensaft, Wein und Salz). Auch als Vorspeise anstelle einer Suppe
möglich.
Der Zuckergehalt ist bei den Sorbets relativ wichtig. Die folgenden Rezepte sind Erfahrungswerte. Profis
berechnen für die fertige Masse einen Zuckergehalt von 18 Grad Baumé (siehe unter „Zucker...“).
Himbeer-Sorbet
500 g
1
1 EL
(1
Zuckersirup:
200 g
250 ml
Himbeeren; pürieren und durch ein Sieb streichen
Zitrone, als Saft
Himbeerbrand
Eiweiß, zu Schnee geschlagen)
Zucker
Wasser
Zunächst den Zuckersirup (28° Baumé) herstellen. Dafür Zucker mit dem Wasser aufkochen. Nach dem
Abkühlen die anderen Zutaten mit dem Sirup vermischen. Die Masse in eine Eismaschine füllen oder in
einem Metallgefäß anfrieren lassen und einige Male mit dem Handmixer durchrühren, wenn das Sorbet an
den Seitenwänden zu gefrieren beginnt. Damit sollen die festen Eiskristalle zu einer geschmeidigen Creme
aufgeschlagen werden.
Das Sorbet wird bedeutend luftiger, wenn Eischnee oder italienische Méringue (Eischnee, der mit Sirup
geschlagen wird) während des Gefrierens eingearbeitet wird. Wer will, kann auf das rohe Eiweiß
verzichten; dann aber die Masse mit der Eismaschine rühren.
135
Desserts & Süßspeisen
Zitronen-Sorbet
175 ml
etwas
Zuckersirup:
200 g
250 ml
Zitronensaft
Zitronenschale
Zucker
Wasser
Zubereitung wie oben.
Champagner-Sorbet
1 Flasche
Zuckersirup:
200 g
250 ml
Champagner (Sekt oder Wein)
Zucker
Wasser
Zubereitung wie oben.
Orangen-Sorbet
500 ml
Zuckersirup:
200 g
250 ml
frischer Orangensaft
Zucker
Wasser
Zubereitung wie oben.
Einfache Sorbets
ƒ
ƒ
1/2 Flasche Gewürztraminer, 300 ml Wasser, 250 g Zucker
8 Kiwis (oder 300 g anderes Obst), 2 EL Zitronensaft, 100g Zucker
Sorbets aus Gemüse
ƒ
ƒ
250 Tomaten, 1/2 Zitrone, etwas Salz und Zucker, Tabasco, Wodka, Basilikum
200 g Salatgurke, 1/2 Grapefruit, 1/2 Zitrone, etwas Salz und Zucker, Pfeffer
136
Desserts & Süßspeisen
D ESSERTS
MIT
O BST
Orangenparfait mit Orangen-Mango-Salat
5
1
4
50 g
125 ml
Orangen
Mangos
Eigelb
Puderzucker
Sahne
Für das Parfait die Schale einer unbehandelten Orange abreiben und von 2 - 3 Orangen etwa einen halben
Liter Saft auspressen, der durch ein feines Sieb gegossen wird. Diesen Saft auf etwa 100 ml einkochen.
Eigelb und Puderzucker mit dem Elektroquirl dickschaumig aufschlagen und den noch heißen
Orangensud nach und nach unterschlagen. So lange im Wasserbad weiterschlagen, bis eine dickliche
Masse entsteht. Danach in Eiswasser kaltschlagen. Die Orangenschale in die geschlagene Sahne mit dem
Schneebesen unterziehen. Die Masse in eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Form geben und einige
Stunden gefrieren lassen.
Von den restlichen Orangen die einzelnen Spalten filetieren, den dabei übrigen Saft mit etwas Zucker
einkochen. Von einer Orange die Schale in feine Streifen schneiden. Die Mangofrüchte ebenfalls schälen
und in Spalten vom Kern schneiden. Die Fruchtfilets auf Tellern anrichten, mit der Orangensauce
beträufeln, mit den Schalenspänen garnieren. Je zwei Scheiben vom Parfait dazulegen.
Orangenscheiben in Rotwein und Port eingelegt
6
250 ml
4 EL
1
1 Schuß
Piment oder Kardamon
2 EL
50 g
Orangen
Beaujolais
Zucker
Zimtstange
Portwein
Korinthen
Mandelstifte
Von etwa 6 großen ungespritzten Orangen die Schale mit einem Zesteur abhobeln und die einzelnen
Filets aus der Haut herauslösen (siehe unter „Küchentechnische Weisheiten“).
Die Schalenstreifen mit 1/4 L Beaujolais, Zucker, Zimtstange, etwas Piment oder Kardamom aufkochen
und bis auf etwa 150 ml einkochen. Mit einem Schuß Portwein und einigen Korinthen verrühren.
Die Orangenfilets mit der abgekühlten Sauce übergießen und einige Zeit marinieren lassen.
Auf Desserttellern anrichten und mit gerösteten Mandelstiften oder Kokosraspeln bestreuen.
Pfefferbirne auf Sabayon
4
200 g
250 ml
250 ml
1
einige
2
Birnen
Zucker
Wein
Wasser
Zitrone
Pfefferkörner
Eier
Die großen Birnen schälen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen. In Zitronenwasser aufbewahren.
Aus Zucker, Wasser, Weißwein und etwas Zitronensaft, Zitronenschale und Pfefferkörnern einen Sirup
herstellen. Darin die Birnenhälften 5 Minuten vorsichtig pochieren. Den Sirup dann weiter einkochen und
137
Desserts & Süßspeisen
über die auf einem Teller angerichteten und in Fächern aufgeschnittenen Birnen gießen. 6 EL Sirup für
den Weinschaum übrig lassen.
Zwei Eier mit dem Schneebesen in einem Topf verrühren und den Sirup langsam dazugießen. Diese
Mischung vorsichtig erhitzen und 3 - 4 Minuten mit dem Schneebesen schlagen, bis sie einen Löffelrücken
überzieht. In einer Schüssel wird die Masse 5 Minuten lang geschlagen, bis sich ihr Volumen etwa
vervierfacht hat. Im kalten Wasserbad weiterschlagen. Für eine Stunde kalt stellen. Zu den Birnen als
Sauce anrichten.
Z UCKER & S CHOKOLADE
Um Süßigkeiten herstellen zu können braucht man Zucker – als Sirup oder in Schokolade. Für die
Zuckerbäckerei sollten die unterschiedlichen Härtegrade des Zuckers und Inhaltsstoffe der
Schokoladenarten bekannt sein.
Zuckersirup
Zuckersirup besteht aus einer Mischung von Zucker und Wasser. Diese Lösung wird beim Kochen
heißer als 100°, je mehr Wasser verdampft, desto heißer wird der Sirup. Gleichzeitig aber entstehen bei
den unterschiedlichen Temperaturen auch sehr unterschiedliche Härtegrade des Sirups nach dem
Abkühlen. Je nachdem, was hergestellt werden soll, bleibt dann die so gesüßte Masse weich oder sie wird
fester. Meist muß verhindert werden, daß der Sirup beim Abkühlen wieder auskristallisiert. Das läßt sich
mit einigen Tropfen Zitronensaft oder anderen Säuren, Glukosesirup oder Traubenzucker (1 TL)
erreichen. Bei Fondant und Fudge ist das Kristallisieren erwünscht.
Auf 500 ml Zucker wird 100 - 150 ml kaltes Wasser gegeben. Die Zuckerlösung wird zum Kochen
gebracht und mit einem Zuckerthermometer (oder mit einer Zuckerwaage, die die Dichte mißt)
kontrolliert. Wenn durch das Verdampfen ein bestimmter Kristallisationsgrad erreicht wird, sofort den
Topf vom Herd nehmen, besser sogar ins kalte Wasser stellen.
Name
Temperatur Anwendung
Trockensubstanz
Faden
105° - 107°
Konfitüre bei 109°
75
80
%
Weicher Ball
112° - 116°
Konfitüre, Likör
80
85
%
Fester Ball
118° - 121°
Krokant
88
90
%
Harter (großer) Ball
121° - 130°
weiche Karamelbonbons
90
94
%
Schwacher Bruch
132° - 143°
klebt an den Zähnen
95
97
%
Harter Bruch
145° - 150°
Krokant
98
99
%
Harter Bruch
155° - 157°
kandierte
Früchte,
Zuckerfäden
Heller Karamel
160° - 170°
Überziehen
von
Süßspeisen
Dunkler Karamel
180° - 190°
Crème caramel
In manchen Rezepten wird die Siruplösung in „Grad Baumé“ angegeben. Die Zahl bedeutet, daß in
einem Liter Sirup je Grad Baumé 25 g Zucker gelöst sind. Bei 30 Grad Baumé füllt man also 750 g Zucker
in ein Litermaß, gießt mit Wasser bis zur Litermarke auf und kocht alles im Topf auf. Oder: 30° Baumé
entspricht einem gekochten Zucker-Wasser-Verhältnis von etwa 1:1 (28°= 1 : 1,3; 32°= 5 : 3).
Krokant
500 g
100 ml
350 - 500 g
(Puder-) Zucker
Wasser (auch mit einem Anteil von Sahne und/oder Butter)
Nüsse oder Mandeln
Zucker mit Wasser zum Kochen bringen und auf 160° - 170° zu hellem Karamel erhitzen. Nüsse oder
Mandeln (ganz oder gehackt, abgezogen oder mit Haut, geröstet oder ungeröstet) mit dem Sirup
vermischen. Die Masse auf ein gefettetes Blech gießen und nach dem Erstarren in Stücke brechen. In
138
Desserts & Süßspeisen
einer Plastiktüte mit einem Nudelholz die Krokantstücke zu Pulver zerdrücken oder in der Moulinette
zerhacken.
Zusätzlich Sahne oder Butter (bis insgesamt 250 g) machen das Krokant weicher.
Fondant
Fondant ist eine bearbeitete Zuckermasse, die aromatisiert als Konfektfüllung oder als weißer Überzug für
Früchte oder Konfekt dienen kann.
500 g
Zucker
150 ml
Wasser
2 EL
Puderzucker
Zucker mit Wasser und Puderzucker auf 116° (113° für einen Überzug) bis zum weichen Ballgrad kochen.
Für eine Minute einen Deckel auflegen, damit sich die Zuckerkristalle am Topfrand auflösen. Bei 116°
sofort vom Herd nehmen und in kaltes Wasser stellen.
Auf eine sehr glatte Fläche - am besten Marmor oder Edelstahl-Servierplatte - etwas kaltes Wasser
spritzen und den heißen Sirup darauf gießen. Mit einem Schaber die Masse von außen nach innen wenden,
bis sie etwas kühler ist (gelblich und zähflüssig). Danach mit einem Holzlöffel den Teig in Form einer
Acht bearbeiten, bis er weiß, milchig und krümlig wird. Mit feuchten Händen den Fondant zu einer Kugel
formen und noch 10 Minuten weiterkneten, bis er glatt, geschmeidig und weiß ist. 12 Stunden ruhen
lassen. Fondant hält sich fast unbegrenzt.
Zur Weiterbehandlung die Masse im Wasserbad auf 60° (nie über 66°) wieder auflösen.
Als Konfekt kann dieser Fondant dann mit Farben, Aromastoffen versehen werden, kalt zu Kugeln
geformt (und in gehackten Nüssen gewälzt) oder wieder aufgewärmt in Pralinenkapseln gegossen werden.
Fudge
Fudge ist ein Fondant, der mit Milch, Sahne oder Butter angereichert ist.
300 ml
Milch
850 g
Zucker
120 g
Butter
2 TL
Vanille-Extrakt
Die Milch zum Kochen bringen und Zucker und Butter darin auflösen. So lange kochen, bis 116° erreicht
sind. Die Masse etwas abkühlen lassen, Vanille-Extrakt dazugeben und mit einem Holzlöffel im Topf so
lange schlagen, bis sie dick und cremig wird und ihren Glanz verliert. Nach Belieben gehackte Nüsse oder
Mandeln einarbeiten.
Oder: 6 EL Milch mit 500 g Zucker aufkochen, 30 g Butter und 175 g geraspelte Zartbitterschokolade
darin auflösen und bis zum Ballgrad (116°) kochen. Weiter wie oben.
Die Fudge-Masse in eine mit Butter ausgestrichene Form gießen (etwa 20 x 20 cm) und mit einem Messer
etwa 50 Quadrate markieren. Nach dem Erstarren in Stücke schneiden.
Oder: Die noch flüssige Fudge-Masse in Pralinenförmchen gießen und mit einer Nuß verzieren.
Weichkaramel
200 - 250 ml Sahne, 150 g Zucker mit 20 - 30 g Butter in einer Pfanne auf höchster Stufe unter ständigem
Rühren etwa 5 - 10 Minuten kochen lassen. Wenn die Masse andickt, wird sie auf Backpapier gegossen
und abgekühlt. Zu Sahnebonbons schneiden.
Zitronenglasur
300 g Puderzucker mit 1 Eiweiß und etwas Zitronensaft zu einer dickflüssigen Masse verrühren. Im
Wasserbad etwas erwärmen und aufstreichen.
139
Desserts & Süßspeisen
S CHOKOLADE
Gute Schokoladen zu erkennen ist schwierig, die bessere Qualität zeigt sich nur an der Verarbeitung. Sehr
gute Schokolade besteht aus Zucker, Kakaobestandteilen (gemahlener Kakao und harte Kakaobutter) und
Lezithin.
„Normale“ Schokolade sollte einen hohen Anteil an Kakaomasse haben. Der Härtegrad wird durch die
Kakaobutter bestimmt. Immer darauf achten, daß die Schokolade keine anderen Fette (gehärtete
Pflanzenfette oder Butterschmalz) enthält. Die Oberfläche sollte glänzend und ebenmäßig sein. Bittere
Schokolade mit hohem Kakaoanteil ist für die Weiterverarbeitung am besten geeignet.
Vollmilchschokolade wird zwar mit relativ viel Milch hergestellt, der Kakaoanteil sollte aber trotzdem über
30% liegen.
Kuvertüre hat einen höheren Kakaobutteranteil und ist deshalb für Glasuren besonders geeignet.
Kochschokolade (Blockschokolade) hat den höchsten Anteil an Kakaopulver und weniger Kakaobutter.
Sie ist für Kuchen oder auch für Mousse (nach Lenôtre) besonders geeignet.
Temperieren der Schokolade
Das Schmelzen (Temperieren) der Schokolade muß besonders vorsichtig geschehen, da die Kakaobutter
sehr empfindlich auf höhere Temperaturen reagiert. Die Schokolade immer im Wasserbad bis höchstens
50° (Thermometer) erwärmen, dabei ständig rühren. Aufpassen, daß kein Wasser in die flüssige
Schokolade kommt! Im kalten Wasser unter weiterem Rühren auf 28° abkühlen, dann wieder auf 30° - 32°
bringen und zum Weiterverarbeiten auf dieser Temperatur lassen. Nur so bleiben Glanz und Festigkeit der
Schokolade oder Kuvertüre erhalten.
Geschmolzene Schokolade eignet sich auch zu Verzierungszwecken.
ƒ Geschmolzene Schokolade (Vollmilch oder mit Sahne oder Butter angereicherte Schokolade) auf eine
mit Öl bestrichene glatte Form gießen und dünn verstreichen. Nach dem Abkühlen mit einem festen
Spatel so gegen die Schokolade schieben, daß sich Röllchen bilden.
ƒ Geschmolzene Schokolade dünn auf ein mit Pergamentpapier ausgelegtes Tablett gießen. Erstarren
lassen und umgekehrt auf eine glatte Fläche stürzen. Das Papier abziehen und die Schokolade mit
Formen ausstechen oder in Quadrate oder Dreiecke schneiden.
ƒ Kleine Pralinenförmchen mit etwas flüssiger Schokolade füllen, während des Erstarrens angeschrägt
drehen, so daß sich ein Hütchen bildet, das gefüllt werden kann. Die Papierform abziehen.
ƒ Rosenblätter waschen, abtrocknen und die Unterseite in die weiche Schokolade tauchen oder mit
einem Pinsel bestreichen. Nach dem Erstarren die Blätter vom Stiel her abziehen.
ƒ Aus Pergamentpapier (dreieckig) eine Spritztüte herstellen, deren Spitze nur ganz klein abgeschnitten
wird, damit sehr dünne Schokoladenstriche, –muster oder –texte ausgeführt werden können.
ƒ Auf feste Folie (Plastik) streichen und zu Rollen oder gegeneinandergeklebt trocknen lassen. Die
Schokolade fest werden lassen und mit aromatisierter Sahne, Butter- oder Konditorcreme füllen.
ƒ Schokoladenglasur: 300 g Puderzucker mit 120 ml Wasser und 250 g Blockschokolade zum Kochen
bringen. Im kalten Wasserbad rühren, bis die Masse eine dickliche Konsistenz erhält.
Kalte und feste Schokolade kann geraspelt, gehackt oder mit einem Gemüseschäler in Spiralen geschnitten
werden.
K ONFEKT
Für ausgefeiltes Konfekt benötigt man allerbeste Zutaten und einige Erfahrung mit Zuckersirup
(Bruchgrade) und Schokolade (Schmelzgrade).
Hier können nur einige Grundrezepte und -ideen aufgeführt werden, die relativ schnell zu einem guten
Ergebnis führen.
Falls die Konsistenz der Konfektmassen zu weich sein sollte, hilft dagegen mehr Zucker, Kakao oder
aufgelöste Schokolade; ist sie zu fest, sollte mehr von den flüssigen Bestandteilen genommen werden.
140
Desserts & Süßspeisen
Trüffelmasse
100 g
50 - 100 ml
zerkleinerte Schokolade (Zartbitter)
Sahne
Schokolade mit der Sahne (je nach Schokoladentyp z. B. bei Bitterschokolade auch nur bis zu 50 ml) im
Topf bei geringer Hitze auflösen. Die Mischung einige Stunden durchkühlen (am besten über Nacht) und
mit dem elektrischen Handrührer aufschlagen, bis die Masse heller und locker wird.
Zum Aromatisieren (vor dem Aufschlagen zusetzen) eignen sich Likör, Cognac, Whisky, Rum,
Kaffeepulver oder Espresso.
Zum Kugelrollen sind die Handflächen zu warm, deshalb kleine Häufchen auf ein Tablett mit
ausgestreutem Kakaopulver setzen, kurz darin wenden und dann mit den Handflächen zu Kugeln formen.
Die Trüffeln in Kakao, fein geriebener Schokolade, Puderzucker oder gemahlenen Nüssen wenden. Sie
lassen sich auch in Schokolade tauchen.
Buttertrüffeln
50 g Puderzucker mit 50 - 70 g weicher Butter innig miteinander verarbeiten. Aroma hinzufügen (s. o.).
100 g geschmolzene Schokolade in die Buttermischung rühren, bis die Masse abgekühlt ist und fest wird.
Zu Kugeln formen oder noch weich mit dem Spritzbeutel in Aluförmchen füllen.
Butter-Eier-Trüffeln
100 g Zartbitterschokolade im Wasserbad auflösen und mit 25 g Butter und 1 EL Puderzucker
vermischen. Je nach Größe 1 oder 2 Eigelb in die noch warme Masse rühren und mit Aroma vermischen.
Abgekühlt zu Kugeln formen und in Kakaopulver wälzen.
Marzipankonfekt
100 g Marzipanrohmasse mit 2 TL Aprikosenmarmelade, evtl. mit Marillenbrand oder -likör mit
einer Gabel vermengen. Die Masse zu Kugeln formen und durch Tauchen mit Schokolade überziehen.
Marzipan
200 g Puderzucker (gesiebt) mit 200 g abgezogenen und gemahlenen Mandeln vermengen. Ein
geschlagenes Eiweiß mit den Händen so lange unterkneten (besser in der Maschine mit Knethaken oder
sogar mit dem Stabmixer), bis das Mandelöl herausgearbeitet wird und die Masse glatt und fest wird.
Nimmt man das Eigelb mit dazu, wird das Marzipan etwas dunkler, und es wirkt schwerer.
Sollte das Marzipan zu weich sein, kann man es mit etwas Puderzucker wieder etwas fester bekommen.
Für die Konfektherstellung wird Marzipan erst dann vielfältig, wenn man ihm Aromen und Farbstoffe
zugibt (z. B. sehr starken Kaffee, Saft, Vanille, Safran, Zitrusschalen, Alkohole aller Arten).
Lübecker Marzipan
Das Lübecker Marzipan wird etwas anders hergestellt: Je 200 g Puderzucker und Mandeln werden mit 1
EL Orangen- oder Rosenblütenwasser in einem Topf bei geringer Hitze ständig gerührt( siehe oben),
bis die Masse kaum noch klebt (5 - 8 Minuten). Dann auf einem mit Puderzucker bestreuten Brett die
Masse ausrollen und weiterverarbeiten. Die Rohmasse wird nun eng in Alufolie gewickelt und 90 Minuten
bei 80° im Backofen getrocknet. Außerdem macht das Mandelöl das Marzipan noch geschmeidiger.
Für eine Marzipanrohmasse nimmt man 200 g Mandeln und 100 g Zucker, knetet aber nach dem
Trockenvorgang zur Weiterverarbeitung noch einmal 100 g Puderzucker unter.
141
Desserts & Süßspeisen
Marzipanrohmasse kann man zwar in Lebensmittelläden gut bekommen, interessant sind aber die vielen
Abwandlungen aus anderen Nußfrüchten wie Haselnüssen, Pistazien, Paranüssen, Pekannüssen oder
Pinienkernen oder eine Mischung daraus. Die Mengenverhältnisse bleiben gleich.
Mandelkonfekt
180 g Zucker mit 3 EL Wasser erhitzen und bis zu etwa 115° (weicher Ballgrad) heiß werden lassen.
Den Topf vom Herd nehmen, und 130 g Mandeln (je eine Hälfte gehackt und gemahlen) 30 g
Kakaopulver und 60 g Vanillezucker mit hineinrühren. Abgekühlt auf Puderzucker ausrollen und
weiterverabeiten.
Walnußkugeln
100 g gemahlene Walnüsse mit 100 g Puderzucker, 15 g weicher Butter und 2 EL starkem Kaffee
mischen. Die Masse sollte fest sein, um sie zu Kugeln zu formen. In Kristallzucker wälzen.
Nougat
100 g Haselnüsse (oder Mandeln) rösten, zerkleinern und mit 100 g geschmolzenem Puderzucker
verrühren. Mit einem Pürierstab die Mischung mindestens 10 Minuten lang zerkleinern. Zum Schluß wird
100 g geschmolzene Vollmilchschokolade (oder Weiße Schokolade) in die Nußmasse gerührt.
Fondant & Fudge
Siehe unter „Zucker und Schokolade“
Fruchtkonfekt
Früchte (auch Trockenfrüchte) können in Schokolade, Sirup oder Fondant getaucht werden.
142
Backen
Backen
B ROTBACKEN
Allgemeine Hinweise
Für das Brotbacken braucht man einige Erfahrung. Es geht zwar alles, selbst Vollkornbrote, aber eine
wirklich überzeugende Qualität ist selten zu erreichen. Daher hier die wichtigsten Erkenntnisse, die auch
im Privathaushalt zu beachten sind:
ƒ Immer warme Zutaten benutzen (Wasser auf 30° erwärmen).
ƒ Immer lang genug kneten, damit sich der Kleber entwickeln kann.
ƒ Immer lang genug den Teig gehen lassen (60 Minuten nach dem ersten Kneten, 60 - 90 Minuten nach
dem Formen eines Laibes).
ƒ Immer den Teig zugfrei (am besten unter Folie; aufpassen: gut bemehlen, es klebt) und warm gehen
lassen.
ƒ Immer die Teigtemperatur beim Gehen zwischen 26° (Hefeteig) und 30° (Roggensauerteig) halten.
ƒ Immer erst vor dem Einschieben den Brotlaib mit einer scharfen Klinge einschneiden.
ƒ Immer beim Backen eine Schale mit Wasser in den Backofen stellen, damit die Kruste braun wird.
ƒ Immer genügend Hitze haben (250° - 230° bei kurzen Backzeiten, 230° - 200° bei langen Backzeiten).
ƒ Immer die heißen Brote auf einem Gitter auskühlen lassen.
ƒ Gute Backhilfen:
- Etwas Vitamin C mit dem Mehl vermischen, der Kleber wirkt intensiver.
- Etwas isolierten Weizenkleber (20 - 50 g) dazugeben; die Gitterstruktur des Teiges wird
verbessert.
- Etwas Lezithin-Pulver (3 - 5 g) dazugeben; die fettigen Bestandteile werden besser im Teig
eingebunden.
ƒ Will man einen kräftigen Brotgeschmack haben, dann sollte der Teig reifen. Bei Hefeteig besteht die
Möglichkeit, den Teig beim ersten Mal über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen. Der Teig wird
geschmeidiger und hat eine gleichmäßige Krume. Bei Roggenbroten mit Sauerteig lohnt es, einen
Ansatz herzustellen, den man ein bis zwei Tage warm - aber zugedeckt - reifen lassen kann. Die
entstehenden Alkohole und Säuren sind für den Geschmack und für das Aufgehen günstig, werden
aber beim Backen wieder abgebaut. Das gleiche gilt auch für einen Ciabatta-Teig, der fast einem
Weizen-Sauerteig entspricht.
ƒ Die Brotteige kleben auf den Backblechen. Backpapier ist bei den hohen Temperaturen nicht
geeignet. Deshalb die Bleche mit Öl auspinseln und mit etwas Mehl bestreuen. Besser ist es jedoch,
auf einem Backstein (beim Ofensetzer zurechtschneiden lassen), oder ein Blech mit sauberen, glatten
Ziegeln auszulegen.
ƒ Es eignen sich fast alle Mehltypen. Normales Haushaltsmehl (405) ist zwar eher für das
Kuchenbacken bestimmt, für Fladenbrote und Baguettes reicht es meist aus. Besser zu verbacken ist
jedoch das Mehl mit der Typenbezeichnung 1050, das auch viel kräftiger im Geschmack ist, ohne daß
es gleich zum Vollkornteig wird.
ƒ Vollkornteig geht nur sehr schwer auf. Daher braucht man ausreichend Säure (Sauerteig, Buttermilch,
Joghurt oder ein Schuß Essig). Die Vollkornbäcker mit ihrer vielfältigen Auswahl backen fast
ausschließlich mit Backferment. Das ist zu Hause etwas umständlich, aber es funktioniert gut (im
Reformhaus).
ƒ Weizenmehlteig geht am besten mit Hefe auf, bleibt aber nur begrenzt frisch. Roggenmehl besitzt
nicht die Klebeeigenschaften des Weizens, deshalb benötigt man Säure, die dem Mehl zu einer
Gitterstruktur verhilft. Saure Milch ist schon geeignet, jedoch ist der Geschmack von Sauerteig
bedeutend besser, weil die Mehlbestandteile länger reifen können.
143
Backen
ƒ
ƒ
ƒ
Würziger werden die Brote, auch Weizenbrote, mit einer längeren Reifezeit. Daher sind Vorteige, die
1 - 3 Tage gehen und dabei Hefen, Alkohole und Säuren bilden, besonders aromatisch.
Grundsätzlich gilt, daß Hefeteige die Feuchtigkeit schlecht halten und deshalb so schnell austrocknen.
Das gilt für einfaches Weizenmehl wie für Vollkornmehl. Sie eignen sich also nur für den
Herstellungstag. Sauerteigbrote sind dagegen länger haltbar. Das liegt allerdings auch am Roggenmehl.
Das Verhältnis Mehl zu Wasser wird in der Fachsprache als Teigausbeute bezeichnet (TA). Auf 100 g
Mehl kommen etwa 60 - 70 g Flüssigkeit (TA 160: 100 g Mehl + 60 g Wasser)
E INFACHE B ROTE
Hefegrundteig
Baguette-Teig (auch für Brötchen, Pizza, Fladen)
500 g
Mehl (550/1050)
20 - 40 g
Hefe
300 - 350 ml
Wasser (30°)
15 g
Salz
Die Hefe mit etwas Wasser und Mehl vermischen und etwa 10 - 15 Minuten gehen lassen. (Das Mehl evtl.
mit den oben genannten Backhilfen versehen.) Dann alles miteinander verkneten (10 Minuten mit der
Maschine oder 20 Minuten mit der Hand). Ruhezeiten siehe oben. 2 oder 3 längliche Laibe formen. Nach
einer Stunde oben einschneiden und sofort backen (230°, 30 - 40 Minuten).
Abwandlungen:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
50 g Mehl durch Roggenmehl ersetzen
Mehl teilweise durch Vollkornmehl ersetzen
bis zu 80 g Ölsaaten in den Teig geben
einen Teil des Wassers durch Milch, Buttermilch oder Joghurt ersetzen
2 - 3 EL Olivenöl in den Teig geben (Pizza, Fladen)
Ciabatta
1000 g
700 ml
15 g
20 g
4 EL
Weizenmehl
Wasser
Hefe
Salz
Öl
Zuerst einen Vorteig aus 400 g Mehl, 400 ml Wasser und 5 g Hefe herstellen, der 1 - 2 Tage abgedeckt
bei Zimmertemperatur stehen sollte. Dabei entwickeln sich weitere Hefen und Alkohole, die dem Teig
einen intensiveren Geschmack geben und ihn großporiger gehen lassen.
Am Backtag den Vorteig mit 600 g Mehl, 300 ml Wasser, 20 g Salz und 3 - 4 EL Olivenöl verkneten. 10
g frische Hefe können, müssen aber nicht, zugesetzt werden. Der Teig wird relativ feucht sein, 90
Minuten gehen lassen. Noch einmal kneten und je nach gewünschter Größe 5 - 6 längliche Brote formen,
auf reichlich Mehl wieder 90 - 120 Minuten bedeckt gehen lassen.
Bei 220° für etwa 25 Minuten backen.
144
Backen
Buttermilchmischbrot
200 g
200 g
100 g
400 ml
20 g
12 g
100 g
Weizenvollkornmehl
Roggenvollkornmehl
Weizenmehl 405
Buttermilch oder Joghurt
Hefe
Salz
Ölsaaten
Ein sehr einfach herzustellendes Vollkornbrot. Da auf Sauerteig verzichtet wird, schmeckt es nicht ganz
so kernig. Dafür ist es saftig.
Einen halben Würfel Hefe in etwas lauwarmem Wasser auflösen. Weizenvollkornmehl,
Roggenvollkornmehl und Weizenmehl 405 (oder besser noch 50 g Weizenkleber) mit der Hefe,
Buttermilch oder Joghurt, Salz und bis zu 100 g Ölsaaten zu einem Teig kneten. Zweimal gehen lassen
und bei 230° etwa 35 - 40 Minuten backen.
Irisches Soda-Brot
Wenn man wirklich einmal schnell ein Brot braucht, ist diese beliebte Brotversion eine gute Alternative,
denn der Teig muß nicht extra gehen. Trotzdem wird das Brot nicht ganz so würzig. Natron entwickelt
Kohlendioxid nur mit zugesetzter Säure (Backpulver ist schon so ein Gemisch), deshalb braucht man
Buttermilch, Sauermilch oder Joghurt. Wenn das alles nicht im Hause sein sollte, kann man auch etwas
Essig oder 1 TL Vitamin C in den Teig geben, oder man nimmt nur (etwas mehr) Backpulver.
800 g
Weizenmehl
2 TL
Natron
1 Päckchen
Backpulver
20 g
Salz
600 ml
Buttermilch
1
Ei
Weizenmehl (besser ist eines mit höherer Ziffer oder bis zu 1/3 Vollkornmehl) mit Natron, Backpulver
und Salz vermischen. Die Buttermilch und das Ei mit der Mehlmischung verkneten. Zu einer Kugel
formen, kreuzweise einritzen und bei 190° 40 - 50 Minuten backen. Auskühlen lassen.
S AUERTEIG & S AUERTEIGBROTE
Kann man im Reformhaus oder beim Bäcker kaufen. Besser ist es natürlich, ihn selbst herzustellen.
Normalerweise werden Sauerteige im Verhältnis 1 : 1 gemischt. Bei etwas trockeneren Teigen entstehen
mehr der wünschenswerten Milchsäuren anstelle der Essigsäuren.
1. Version: (TA 200)
Am 1. Tag:
100 g Roggen (-vollkorn) -mehl mit 100 ml Wasser (40°) vermischen. Muß nicht ganz
glatt sein. Mit einem Teller oder Folie bedecken und stehen lassen.
Am 2. Tag:
100 g Roggen (-vollkorn) -mehl mit 100 ml Wasser (40°) dazugeben und vermischen,
sonst wie oben.
Am 3. Tag:
200 g Roggen (-vollkorn) -mehl mit 200 ml Wasser (40°) dazugeben. Die Mischung sollte
schon etwas säuerlich riechen und kleine Blasen bilden.
Von diesem Sauerteig immer einen Rest (50 - 100g) übriglassen (hält sich etwa eine Woche im
Kühlschrank). Wenn man wieder backen will, am Vorabend 375 g Mehl und 375 ml Wasser dazugeben
und zum Backen benutzen. Natürlich wieder einen kleinen Rest abnehmen.
Sauerteig kann man auch einfrieren oder aus dem Rest mit Roggenmehl (etwa 30 - 50 g) einen trockenen
Krümelsauer herstellen, der sich etwa vier Wochen hält.
145
Backen
2. Version: (TA 185)
Mit etwas gesteuerter Hilfe entsteht ein Sauerteig, der mehr Milchsäurebakterien und bestimmte Hefen
enthält. Damit gelingen Brotteige sicherer.
Sauerteig aus:
Am 1. Tag:
100 g Roggenmehl (1050 oder 1370) mit 200 ml Wasser (50°), etwas Hefe und 1 EL
Joghurt oder Buttermilch verrühren.
Am 2. Tag:
900 g Roggenmehl und 650 ml Wasser dazugeben.
Am 3. Tag:
zu Brot weiterverarbeiten
3. Version: (TA 300)
250 g Roggenmehl mit 500 ml Wasser und 15 g Hefe zu einem dickflüssigen Teig verrühren. Drei Tage
stehen lassen. Er ist dann gebrauchsfähig.
Roggenmischbrot mit Hefe
300 g
350 g
700 g
300 ml
20 g
20 g
Weizenmehl (am besten 1050)
Roggenmehl (am besten 1150)
Roggensauerteig (1:1)
Wasser
Hefe
Salz
Einen halben Würfel Hefe in etwas lauwarmem Wasser auflösen. Aus den Zutaten einen geschmeidigen
Teig kneten. 30 - 60 Minuten ruhen lassen. Zwei Laibe daraus formen und noch einmal für eine Stunde
ruhen lassen. Bei 220° etwa 50 Minuten backen.
Dieses Brot hält einen Anteil an Vollkornmehl von etwa 1/3 gut aus.
Sauerteigbrot (ohne Hefe)
600 g
400 g
500 g
600 ml
25 g
Roggenmehl
Weizenmehl
Sauerteig (1:1)
Wasser
Salz
Aus den Zutaten einen geschmeidigen Teig bereiten. Den Teig etwa 3 Stunden gehen lassen, noch einmal
kneten und zu einem Laib formen, 60 Minuten gehen lassen. Bei 230° etwa 70 Minuten backen.
Etwas kerniger wird dieses Brot, wenn das Wasser mit dem Roggenmehl schon ein oder zwei Tage vorher
angesetzt wird.
Bei diesem reinen Sauerteigbrot können schon Probleme beim Gehen oder Backen entstehen. Wärme und
Geduld helfen.
Roggenmischbrot
350 g
350 g
900 g
400 ml
20 g
Weizenmehl
Roggenmehl
Sauerteig (TA 185, siehe dort)
Wasser
Salz
Die Hälfte des Sauerteigansatzes (900 g der 2. Version) mit Weizenmehl, Roggenmehl, Wasser und Salz
verkneten. Zweimal gehen lassen. 60 Minuten lang bei 250° backen.
146
Backen
Schrotbrot
600 g
600 ml
250 g
900 g
25 g
Schrot
kochendes Wasser
Weizenmehl (1050)
Sauerteig (TA 185)
Salz
Schrot (Roggen, Weizen oder Mischung) mit 600 ml kochendem Wasser übergießen und für einige
Stunden quellen lassen. Die Hälfte des Sauerteigs (900 g der 2. Version) mit dem Schrot, Weizenmehl und
Salz verkneten. Zweimal gehen lassen. 60 Minuten bei 250° backen.
Pumpernickel
500g
250g
250g
350 - 400 ml
1 EL
(75 g
Roggenschrot, fein
Roggenschrot, mittel
Sauerteig (Roggen-Vollkorn)
Wasser (30°)
Salz
Rübenkraut) Sollte man besser weglassen! Der süße, malzige Geschmack
entsteht auch so.
Alles miteinander in der Maschine vermengen, evtl. mehr Mehl oder Wasser. Der Teig soll sich vom Rand
lösen. Mit Mehl bestäuben und 3 - 4 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Noch einmal mit der
Hand kneten. Der Teig muß fest und relativ trocken sein. Den Teig teilen, zu jeweils einer Rolle formen
und in eingefettete Alufolie wickeln.
Eine gefettete (Keramik-) Form ist auch gut, aber aufpassen, denn der Teig greift alle beschichteten
Oberflächen an! Die noch rohen Brotrollen können auch in Haferflocken gewälzt werden, was ein
Ankleben verhindert.
20 - 30 Minuten warm ruhen lassen.
Das Roggenschrot kann auch mittel bis grob sein. Dann sollte es aber gleich mit dem Wasser vorquellen.
Die Wassermenge kann dann bis zu 100 ml mehr sein und sollte heiß zugegossen werden. Das Brot ist
dann etwas feuchter.
10 - 12 Stunden bei etwa 100° - 120° backen. Brot im Ofen auskühlen und einen Tag ruhen lassen. Dann
in dünne Scheiben schneiden und verpacken. Gut zum Einfrieren.
Knäckebrot
250 g
100 ml
5g
10 ml
30 g
Weizenvollkornschrot
Wasser
Salz
Öl
Ölsaaten
oder:
200 g
150 g
5g
10 ml
30 g
Roggensauerteig (aus Vollkorn)
Roggenschrot
Salz
Öl
Ölsaaten
Alle Zutaten zu einem festen Teig verkneten. Diesen Teig dünn auf Backpapier in der Größe eines
Bleches ausrollen. Mit einem Teigschneider (Rad) die Scheibenformen einstanzen. Bei 200° etwa 25
Minuten backen bzw. trocknen lassen. Nach dem Abkühlen lassen sich die Scheiben dann einzeln
ausbrechen.
147
Backen
Wird die Sauerteigvariante genommen, muß der Teig zweimal einige Zeit gehen.
Der Teig sollte sehr dünn sein, denn er geht nicht auf wie bei industriell hergestelltem Knäckebrot. Dafür
schmeckt dieses hier viel besser!
F LADENBROTE
Gerade am Wochenende hat man Gäste, aber kein frisches Brot. Wir backen dann zwar Weißbrot,
Fladenbrote sind jedoch noch einfacher zu handhaben.
Lava
Die einfachsten Fladenbrote werden ohne Triebmittel gebacken. Sie sind dadurch etwas knuspriger,
haben aber kaum Krume.
Man stelle einen flüssigen Teig aus 250 g Weizenmehl, 500 ml Wasser, 4 EL Öl und etwas Salz her. Den
Ofen auf 250° vorheizen, die Bleche oder den sauberen Boden mit Öl auspinseln, und den Teig dünn
aufstreichen. Nach 3 - 5 Minuten löst sich der Teig vom Boden. Noch warm essen, evtl. nach dem Backen
mit Tomaten, Oliven, Zwiebeln oder Schafskäse belegen.
Chinesischer Pfannkuchen (Ts’ung Yu Ping)
Schmeckt wunderbar zu allen Dips; die Pfannkuchen sind einfach herzustellen. Sie sind sehr locker, weil
sie ähnlich wie Blätterteig geschichtet sind.
250 g Mehl mit etwa 150 ml Wasser gut verkneten, 15 Minuten eingeölt ruhen lassen. Dann noch einmal
verkneten, in vier gleiche Teile zerschneiden. Jedes dieser Teile zu dünnen Rechtecken (etwa 25 x 15 cm)
ausrollen, mit Sesam- oder Olivenöl bestreichen, etwas Salz und feingehackte Frühlingszwiebeln oder
Schnittlauch darauf verteilen. Die vier Teigstücke jeweils von der breiten Seite her locker aufrollen. Dann
aus den langen Rollen vier Schnecken wickeln, diese mit der Hand flachdrücken und mit dem Nudelholz
zu Pfannkuchen (0,5 cm dick) ausrollen. In einer Bratpfanne etwas Öl zerlassen und die Pfannkuchen
etwa 5 Minuten bei guter Temperatur braten, dabei einmal wenden.
Pitas (Pittas)
Pitas werden sehr kurz, aber dafür heiß gebacken, damit sie so schnell aufgehen, so daß sie innen hohl
sind. Teilt man diese Fladen, kann man sie füllen (s. Falafel).
Einen einfachen Hefeteig (siehe dort, 500 g Mehl, 300 - 350 ml Wasser) herstellen. Nach dem 1. Gehen
den Teig teilen (je nach gewünschter Größe 6 - 10 Stück), auf 0,5 cm Dicke ausrollen, von beiden Seiten
mit Mehl bestreuen und 30 Minuten gehen lassen.
Bei höchster Temperatur 6 - 10 Minuten backen. Die Backofentür nicht vorher öffnen.
Gebratenes Fladenbrot
Vorbereitung eines Hefeteiges wie bei den Pitas. Die Fladen werden dann aber in Schmalz in einer
schweren Pfanne auf jeder Seite etwa 8 - 10 Minuten gebraten. Das geht am besten in einer gußeisernen
Pfanne.
148
Backen
Fladenbrot
Den Hefeteig (s. Pitas) zu einem großen Rund formen, so daß er auf ein Backblech paßt. Nach dem 2.
Gehen mit den Handflächen ein Gitter oder mit den Fingern einige Vertiefungen eindrücken. Evtl. mit
Sesamsamen bestreuen. Bei 220° etwa 30 Minuten backen.
Fladenbrot mit Olivenöl
In den Hefegrundteig (s. Pitas) etwa 60 - 70 ml Olivenöl einarbeiten. Den Teig auf einem Backblech
ausrollen, mehrmals mit einer Gabel einstechen, mit Salz besteuen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Bei
220° etwa 30 Minuten backen.
Man kann den Teig auch noch mit Rosmarin oder Salbei bestreuen.
B ACKTEIGE
Biskuit mit nicht getrennten Eiern
6
175 g
150 g
90 g
Eier
Zucker
Mehl
zerlassene Butter
Die Eier mit dem Zucker im Wasserbad aufschlagen, bis sich das Volumen verdreifacht hat. Mehl und bis
zu 90 g zerlassene Butter in drei Portionen vorsichtig einarbeiten. In eine Springform (hoch) oder auf ein
Blech (flach), mit Backpapier ausgelegt oder mit Butter ausgerieben, gießen und glattstreichen. 35 - 40
Minuten (hoch) oder 20 - 25 Minuten (flach) bei 180° backen.
Biskuit mit getrennten Eiern
6
175 g
150 g
90 g
Eier, getrennt
Zucker
Mehl
zerlassene Butter
Eigelb und Zucker mit dem Handrührer schlagen, bis die Mischung hell und dick wird. Mehl, das
steifgeschlagene Eiweiß und bis zu 90 g zerlassene Butter in drei Portionen vorsichtig einarbeiten. Weiter
wie oben.
Weitere Hinweise:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Sehr feines Mehl nehmen.
Das Mehl kann durch sehr fein gemahlene Nüsse oder Mandeln ersetzt werden.
Damit der Teig etwas besser aufgehen kann, pro Ei eine Messerspitze Backpulver mit dem Mehl
vermischen.
Die Eier können bis zur Hälfte durch Wasser ersetzt werden ( 1 Ei = 50 - 60 g). Dann aber unbedingt
Backpulver benutzen.
Für Biskuitrollen den Teig auf Backpapier backen. Sofort auf ein mit Zucker bestreutes Tuch stürzen,
das Papier befeuchten und abziehen, den Teig mit der Füllung bestreichen und sofort von der
Schmalseite her mit Hilfe des Tuchs aufrollen. Eventuell erst das Backpapier wieder locker auflegen
und so den Teig aufrollen. Nach dem Abkühlen den Teig wieder auseinanderrollen und dann erst mit
der Füllung bestreichen.
149
Backen
Brandteig
250 ml
60 g
1 Prise
150 g
3-4
(1 TL
Wasser oder Milch
Butter
Salz
Mehl
Eier
Backpulver)
Wasser, Butter und Salz in einem Topf aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen, das Mehl auf einmal
hineinschütten und mit den Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten, wieder auf den Herd stellen und
so lange rühren, bis sich der Kloß vom Topfrand löst. Nacheinander die Eier unter den noch heißen Teig
rühren. Nicht unbedingt nötig: Zum Schluß 1 TL Backpulver unterrühren.
200° - 225°, 15 - 20 Minuten
Weitere Hinweise:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
4 große oder 5 kleine Eier nehmen. Der Teig darf weder zu fest noch zu weich sein.
Zwischen den Teigstücken Platz lassen, da der Teig sehr aufgeht.
Während des Backens die Ofentür nicht öffnen.
Nach dem Backen das Gebäck sofort vom Blech nehmen, bei zu füllenden Stücken sofort
aufschneiden, damit der Dampf entweichen kann.
Süßer Hefeteig
500 g
40 g
125 - 250 g
1-2
75 - 100 g
1 Prise
100 g
Vanille, Rum
Mehl
Hefe
Milch
Eier
Zucker
Salz
weiche Butter
Zerbröckelte Hefe in eine Mulde des Mehls geben und mit etwas Zucker und Flüssigkeit 5 - 10 Minuten
gehen lassen. Alle weiteren Zutaten hinzufügen, und den Teig mit den Knethaken so lange rühren, bis er
sich vom Rand glatt und glänzend löst. 30 - 60 Minuten gehen lassen, noch einmal mit den Händen
kneten und zu Gebäck weiterverarbeiten.
190° - 200°, 30 - 35 Minuten
Weitere Hinweise:
ƒ
ƒ
ƒ
Alle Zutaten sollten Raumtemperatur haben.
Das Fett zunächst nicht direkt mit der Hefe in Verbindung bringen, da die Hefe sonst nicht richtig
aufgeht.
Der Teig ist richtig gegangen, wenn sich nach dem Eindrücken mit der Fingerkuppe die Einbuchtung
sofort wieder zurückbildet.
Bienenstich-Belag
für Hefeteig
250 g
300 g
6 EL
80 g
Butter
gehackte Mandeln
Honig
Zucker
Alle Zutaten im Topf erhitzen und leicht karamelisieren lassen. Die abgekühlte Masse auf dem
ausgerollten Hefeteig verteilen. Den Bienenstich etwa 30 - 40 Minuten backen.
150
Backen
Briocheteig
Feiner Hefeteig mit reichlich Butter
Vorteig aus:
80 g
Mehl
8g
Hefe
100 ml
Wasser
Hauptteig:
170 g
2-3
250 g
15 g
etwas Salz
Mehl
Eiern
weiche Butter
Zucker
Den Vorteig in den Hauptteig geben und gut verkneten, über Nacht kühl ruhen lassen. In einer mit Butter
ausgestrichene Form (z. B. Gugelhupf) backen.
200 °C, 25 - 30 Minuten
Honigteig
250 g
125 g
50 g
125 ml
500 g
150
1 TL
1 Prise
2
7g
Honig
Zucker
Schmalz
Milch
Mehl
Speisestärke
Zimt
Nelken
Eier
Pottasche
Honig oder Sirup, Zucker, Schmalz und Milch in einem Topf nur wenig erwärmen und dabei rühren.
Mehl, Speisestärke, Zimt und 1 Prise Nelken in einer Schüssel vermischen, die Honigmasse und die Eier
zufügen. Pottasche in 2 EL Wasser auflösen, dazugeben; alles mit den Knethaken zu einem glatten Teig
verarbeiten.
160° - 180°, 60 Minuten
Weitere Hinweise:
ƒ
ƒ
Honig immer kühl verarbeiten, sonst klebt der Teig zu stark.
Nach dem Auskühlen das Gebäck 2 - 4 Wochen in Dosen lagern, damit es aromatischer und wieder
weich wird.
Quarkölteig
300 g
1 Päckchen
150 g
6 EL
6 EL
75 g
1 Päckchen
Mehl
Backpulver
Quark
Milch
Öl
Zucker
Vanillezucker
Mehl mit dem Backpulver vermischen, dann alle weiteren Zutaten - Quark, Milch, Öl, Zucker und
Vanillezucker - zum Mehl geben und mit den Knethaken schnell zu einem glatten Teig verarbeiten.
190° - 200°, 25 - 35 Minuten
151
Backen
Weitere Hinweise:
ƒ
ƒ
ƒ
Magerquark macht den Teig lockerer.
Quark immer erst im Sieb abtropfen lassen oder in einem Tuch auspressen.
Nur neutrales Öl nehmen.
Mürbeteig
250 g
65 g
1 Prise
1
125 g
Mehl
Zucker
Salz
Ei
Butter
Mehl und Zucker in eine Schüssel geben, Salz, Ei und Butter darauf verteilen und sofort mit den
Knethaken kneten. Dabei entstehen Brösel, die mit der Hand auf bemehlter Arbeitsfläche zu einem
glatten Teig verarbeitet werden. Für mindestens 30 Minuten kalt stellen.
Für Obstkuchen und Heidesand
200°, 15 - 20 Minuten blindbacken, sonst 30 - 40 Minuten
Weitere Hinweise:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Die Butter sollte beim Kneten mit der Maschine weich, beim Arbeiten mit den Händen fest sein.
Alle Weizenmehltypen können verarbeitet werden.
Sollte der Teig nur mit der Hälfte der Butter zubereitet werden, benötigt man 1 TL Backpulver und 2
EL Milch als Ausgleich.
Mehr Eigelb macht den Teig mürber, mehr Eiweiß knuspriger.
Den Teig wirklich nur kurz bearbeiten, damit der Weizenkleber nicht wirksam wird.
Teigboden erst mit der Gabel einstechen, damit überschüssige Luft entweichen kann.
Fertige Teige können einige Wochen in Dosen oder in Alufolie aufbewahrt werden.
Rührteig
500 g
1 Päckchen
200 g
1 Prise
250 - 400 g
4
125 ml
Mehl
Backpulver
Zucker
Salz
Butter
Eier
Milch
Mehl mit Backpulver und Zucker vermischen, 1 Prise Salz, Butter, Eier und Milch dazugeben und mit den
Knethaken nicht zu lange verrühren.
170° - 180°, 60 Minuten für Kuchen
Weitere Hinweise:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Die Butter sollte weich verarbeitet werden.
Die Eier sind für das Gehen sehr wichtig. Werden mehr davon genommen, kann die Backpulver- und
Flüssigkeitsmenge verringert werden.
Besser nur helles Mehl verwenden. Bei Vollkornmehl braucht man mehr Flüssigkeit und Backpulver.
Der Teig hat die richtige Konsistenz, wenn er schwerreißend von den Haken fällt.
152
Backen
Blueberry Muffins
Kommt man nach Amerika, gibt es dieses kleine Gebäck schon im Flughafen an jeder Ecke. Es entspricht
wohl den Bedürfnissen der Amerikaner (oder der Touristen): Es enthält Natron oder Backpulver,
schmecken etwas salzig, hat genügend Colesterol, um dann den ganzen Tag „without colesterol“ leben zu
müssen. Sie schmecken trotzdem! Und sind so einfach herzustellen!
250 g
Mehl
2 TL
Backpulver
3/4 TL
Salz
60 g
Zucker
2
Eier (zerschlagen),
60 g
Butter (zerlassen),
etwa 175 g
Milch oder Buttermilch (wenn Natron verwendet wird)
150 g
Blaubeeren
Mehl, Backpulver, Salz und Zucker gründlich vermischen. Dann Eier, Butter und Milch in die
Mehlmischung geben und unterrühren. Die Blaubeeren dazugeben, aber nur noch vorsichtig wenden; der
Teig sollte kaum vom Obst durchfärben. Evtl. die Blaubeeren deswegen mit Mehl bestäuben. Einfacher
ist es, wenn man gefrorenes oder angefrorenes Obst nimmt. Der Teig soll in dicken unregelmäßigen
Tropfen herabfallen.
Es lohnt sich auch, einige zerdrückte Nüsse (Pekan-, Wal- oder Haselnüsse) mit in den Teig zu geben.
In ausgebutterte Muffin-Förmchen (es gibt auch Papierformen o.ä.) bis höchstens 2/3 füllen und sofort
im vorgeheizten Backofen bei 200° (Umluft ist nicht so gut) 20 - 25 Minuten auf der zweitobersten
Schiene backen. Wenn sie etwas Farbe annehmen und in der Oberfläche aufplatzen, sind sie fertig.
Es reicht völlig aus, alles mit einem Löffel zu verrühren, zum Unterheben des Obstes allemal.
Wenn man Natron nimmt, wie es in amerikanischen Kochbüchern steht, muß Säure in den Teig gerührt
werden. Am einfachsten ist es, wenn man statt Milch Joghurt oder Buttermilch nimmt, oder etwas
Zitronensäure oder -saft.
Noch warm essen!
Himbeeren, Brombeeren oder Holunderbeeren lassen sich ebenfalls zu Muffins verarbeiten.
Strudelteig
250 g
1 Prise
1
6 - 8 EL
20 g
Mehl
Zucker
Ei
Wasser
zerlassene Butter
Alle Zutaten mit den Knethaken zu einem glatten und geschmeidigen Teig kneten. Mit zerlassener Butter
oder Öl bestreichen und den Teig warm 30 Minuten ruhen lassen. Auf einem großen bemehlten
Küchentuch den Teig zunächst ausrollen und mit den Handrücken von der Mitte her ausziehen. Evtl.
nach dem ausrollen mit Öl bestreichen und 5 Minuten ruhen lassen; so wird der Teig geschmeidiger.
220°, 30 - 40 Minuten
153
Backen
Quarkblätterteig
Die Zubereitung von richtigem Blätterteig ist sehr aufwendig. Bei guten Bäckern oder Konditoren kann
man aus Butter hergestellten Blätterteig kaufen. Gefrorener Blätterteig ist zwar ebenfalls gut zu
verarbeiten, hat aber kaum geschmackliche Qualitäten.
Für Zuhause ist daher der Quarkblätterteig eine gut Alternative.
250 g
Mehl
1 Msp.
Backpulver
250 g
trockener Quark
250 g
weiche Butter
1 Prise
Salz
Mehl mit Backpulver in einer Rührschüssel mischen, den Quark, die Butter und das Salz darauf verteilen
und alles zu einem glatten Teig kneten. Den Teig erst kalt stellen, dann zu einem Rechteck von 30 x 60 cm
Größe ausrollen. Von beiden Seiten jeweils 20 cm zur Mitte hin umschlagen. Wieder kalt stellen, ausrollen
und zusammenklappen. Diesen Vorgang dreimal wiederholen (3 - 4 Touren).
200° - 220°, etwa 30 Minuten
B ACKTEIGE
NACH
L ENÔTRE
Lenôtre beschreibt die Teigzubereitung noch sehr traditionell. Er benutzt kaum Backhilfsmittel. Die Teige
müssen sehr sorgsam behandelt werden, damit sie gut aufgehen oder locker werden. Besondere
Kennzeichen sind wenig Mehl, viel Ei, Sahne und Butter.
Biskuit für Rollen
Menge für ein Blech:
25 g
4
75 g
75 g
3
sehr frische Butter
Eigelb
Zucker
Mehl
Eiweiß
Die Butter vorsichtig schmelzen lassen. Eigelb und Zucker mit dem elektrischen Handrührer 5 Minuten
aufschlagen. Das Mehl vorsichtig in diese Masse hineinmischen. Das Eiweiß schaumig schlagen (mit etwas
Zucker wird der Schaum fester!), gleichzeitig mit der Butter zur Eigelbmischung geben und nur vorsichtig
unterheben.
Ein Backblech mit gebuttertem Pergamentpapier belegen und darauf die Teigmasse mit einer Palette
gleichmäßig verstreichen (1,5 cm dick, sonst trocknet der Teig aus.). Bei 240° für 7 Minuten backen. Den
fertigen Teig auf ein Tuch stürzen, das Pergamentpapier mit Wasser bepinseln, damit es nach etwa 2
Minuten leicht abgezogen werden kann. Den Teig mit einer Füllmasse (z. B. Sahne mit Fruchtpüree)
bestreichen und mit Hilfe des Tuchs von der Breitseite her aufrollen.
Löffel-Biskuit
5
Eier , getrennt (insgesamt 250 ml)
125 g
Zucker
100 - 120 g
Mehl
100 g
Puderzucker
Menge für etwa zwei Bleche (40 Stück)
154
Backen
Das Eigelb mit 125 g Zucker schaumig rühren und das Mehl hineinrühren. Das Eiweiß mit etwas Zucker
zu Eischnee schlagen. Die Eigelbmasse vorsichtig in den Eischnee unterheben. Die Masse in eine
Spritztüte füllen und auf mit Backtrennpapier belegte Bleche spritzen (ungefähr 30 - 40 Stück, jeweils etwa
8 - 10 cm lang). Reichlich mit Puderzucker bestreuen und jedes Blech 18 Minuten bei 180° backen.
Abwandlungen
Teig mit Vanille (-zucker), Orangenblütenwasser oder Zitronenschale aromatisieren.
Anmerkung
ƒ
ƒ
ƒ
5 Eier mittlerer Größe oder 4 große Eier (insgesamt 250 g).
Ein paar Gramm Backpulver erleichtern die Bemühungen um einen lockeren Teig.
Zwei bis drei Wochen haltbar, oder einfrieren.
Mürbeteig
Menge für etwa drei runde Kuchenböden
125 g
Zucker
15 g
Salz
400 g
Butter
2
Eier
3 EL
Milch
500 g
Mehl
1. Elektrisch
Zucker und Salz mit der nach und nach in Stücken zugegebenen Butter vermischen. Dann die Eier und
die Milch zufügen. Das Mehl auf einmal hineinschütten und nur kurz durchmischen, damit er nicht
elastisch wird. Den Teig mindestens 1 Stunde, besser über Nacht, ruhen lassen.
Die benötigte Teigmenge auf Mehl ausrollen und in die Form legen.
2. Mit der Hand
Das Mehl mit einer Mulde für die Butter und die Eier auf der Arbeitsplatte anhäufeln. Salz und Zucker auf
den äußeren Rand streuen, sonst wird das Ei sofort „verbrannt“. Von außen nach innen schnell zu einem
Teig verkneten.
Der Teig kann so bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Normalerweise wird der Teig blind gebacken: Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen, mit
Pergamentpapier belegen und darauf trockne Hülsenfrüchte streuen, damit der Teig beim Backen nicht
aufgeht. Bei 200° etwa 10 Minuten halb gar backen. Danach mit Obst belegen und eine Milch-EierMischung darübergießen.
In Frankreich wird häufig nicht vorgebacken, der Boden mit einer Mandelcreme bestrichen, mit in Sirup
pochiertem Obst belegt und so etwa 30 Minuten bei 220° gebacken. Den Boden nicht einstechen. Nach
dem Abkühlen wird ein Gelee oder eine Zuckerglasur (100 g Puderzucker, 2 EL Wasser, einige Tropfen
Alkohol) übergestrichen.
Süßer Sandteig (Mürbeteig)
350 g
125 g
1 Päckchen
1 Prise
500 g
2
(125 g
Butter
Zucker
Vanille-Zucker
Salz
Mehl
Eier
gemahlene Mandeln)
In der Maschine: Die gewürfelte (Süßrahm-) Butter und alle weiteren Zutaten schnell zu einem Teig
verkneten. Soll der Teig besonders mürbe werden, können bis zu 125 g gemahlene Mandeln zugefügt
werden.
Mindestens eine Stunde ruhen lassen. Weiterverarbeiten wie bei Mürbeteig.
155
Backen
Brandteig
125
125
5g
5g
110
140
5
ml
ml
g
g
Milch
Wasser
Salz
Zucker
Butter
Mehl
Eier
In einem Topf mit dicker Bodenplatte Milch, Wasser, Salz, Zucker und Butter langsam erhitzen. Wenn die
Mischung zu kochen beginnt, den Topf vom Feuer nehmen und das Mehl auf einmal hineinschütten.
Den Teig mit einem hölzernen Kochlöffel wieder auf dem Feuer trocknen, bis er sich vom Boden löst. In
eine Metallschüssel (vorher anwärmen) umfüllen und die Eier nacheinander mit dem Schneebesen
hineinschlagen (nicht zu lange!). Auf Backpapier zu Eclairs (Liebesknochen), Windbeutel oder Salambos
(oval) spritzen. Sofort backen (15 Minuten bei 220° und 15 Minuten bei 200°). Dabei die Ofentür mit
einem Kochlöffel einen Spalt geöffnet halten (neue Öfen ziehen heutzutage die Luftfeuchtigkeit auch bei
geschlossener Tür ab). Der Teig sollte innen noch feucht sein. Der feuchte Teig kann in der Plastiktüte bis
zu einer Woche aufbewahrt werden.
A USLEGETEIGE (P ASTETENTEIGE )
Salziger Mürbeteig
Auslegeteige werden für Pasteten und Quiches gebraucht. Manche nutzen anstelle eines Mürbeteiges
diesen Teig auch für Obstkuchen.
Grundsätzlich sollen diese Teige so wenig wie möglich Flüssigkeit enthalten. Außerdem den Teig immer
nur kurz und schnell kneten, um ihn geschmeidiger zu halten. Das Klebereiweiß soll nicht wirksam
werden. Die Qualität der Auslegeteige hängt ab von den jeweiligen Anteilen an Butter und Eiern. Die
Butter nicht durch Margarine ersetzen!
Salz und Zucker vorher in der Flüssigkeit auflösen. Die Butter sollte in kleine Stücke geschnitten werden
und kühl sein. Alle Zutaten schnell zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Das geht am besten, wenn
zunächst aus den Zutaten mit den Knethaken ein krümelige Teig geknetet wird, dann mit der Hand kurz
weiter verarbeiten und zu einer Kugel formen. Der „Königliche Auslegeteig“ darf nur mit der Hand leicht
gewalkt werden.
Vor dem Backen soll der Teig einige Stunden – besser über Nacht – im Kühlschrank ruhen.
Den Teig ausrollen und die Form damit auslegen. Für die Quiches sollte der Teig in der Form
vorgebacken (Blindbacken) werden. Dafür wird der ausgelegte Teig mit Pergamentpapier belegt und mit
getrockneten Bohnen oder Erbsen beschwert, damit der Teig nicht hochgeht. Bei 200° etwa 10 Minuten
backen. Sonstige Backzeiten wie in den Rezepten angegeben.
Schon der einfache Auslegeteig schmeckt wunderbar nach Butter und ist gut mürbe.
Weizenmehl
Salz
Zucker
Butter
Ei
Milch
Wasser
Einfacher
Auslegeteig
500 g
10 g
1 TL
250 g
Feiner
Auslegeteig
500 g
10 g
1 TL
300 g
1 Ei
2-3 EL
100 ml
156
Sehr
feiner
Auslegeteig
500 g
10 g
15 g
375 g
2 Eier
2-4 EL
Königlicher
Auslegeteig
500 g
10 g
15 g
500 g
4 Eigelb
6 EL
Pasteten & Terrinen
Pasteten & Terrinen
Die beiden Begriffe werden verwirrenderweise unterschiedlich benutzt. Terrinen werden in irdenen
(Terracotta) Formen gebacken. Werden diese Teigmassen (Farce) mit einer Teighülle (Auslegeteig)
umgeben, so werden sie zu Pasteten. Sogenannte Galantinen (z. B. vollkommen entbeintes und wieder
gefülltes Geflügel und alle bei 80° gargezogenen gefüllten und kalt servierten Fleisch- und Fischgerichte
wie gefüllte Kalbsbrust oder gefüllte ganze Fische) werden in geleehaltiger Brühe gargezogen. Gelees
(Aspik) werden ebenfalls in Formen gegart.
Allen Formen gemeinsam ist, daß sie eine feste, schneidbare Masse bilden. Wenn man weiß, wie eine
Bindung in der gegarten Farce zustande kommt, kann man für sich auch ganz neue Zusammenstellungen
erfinden.
Fleischfüllungen enthalten reichlich Eiweiß, das beim Garen abbindet. Das geschieht schon bei
Temperaturen unter 80°. Der hohe Fettanteil soll die Masse geschmeidig machen. Nun ist aber die
Bindung zwischen wasserhaltigem Fleisch (und anderen wäßrigen Zutaten) und dem Fett nicht so einfach
herzustellen. Bei der Wurstherstellung wird deshalb noch schlachtwarmes Fleisch genommen. Zu Hause
kann man nur mit Kälte arbeiten, dann gelingen auch diese Emulsionen. Alle Zutaten müssen eiskalt sein.
Fleisch, das man durch den Fleischwolf dreht, wird soundso besser zerkleinert, wenn es fast angefroren
ist. Falls die Arbeit länger dauert, sollte man zwischendurch die Zutaten nachkühlen oder in einer auf
Eiswasser gestellten Schüssel arbeiten. Am wichtigsten ist die Kälte bei Fischmassen. Notfalls kann auch
etwas hartes Eis mit in dem Fleischteig verarbeitet werden.
Zur Unterstützung der Konsistenz dienen Eier und manchmal eingeweichtes Weißbrot, pürierte Leber,
aber auch Butter, die ja im kalten Zustand fest wird, oder sogar pürierte Hülsenfrüchte. Die
Eiweißgerinnung bleibt für viele feinstrukturierte Terrinen ein Problem, denn die noch so klein zerteilte
Fleisch- oder Fischfarce wird beim Garen kriselig. Daher sollte man diese Teige vor dem Garen noch
einmal durch ein Sieb streichen (das ist wirklich harte Arbeit; es gibt für diese Zwecke Siebe mit einer
ebenen Fläche) und bei sehr niedrigen Temperaturen fest werden lassen. Vor allem bei Leberpasteten
reicht eine Innentemperatur von etwa 60 ° C. Bei allen Terrinen besteht dann immer noch die Gefahr, daß
sich das Fett aus dem Fleischteig abspaltet und dann nur noch obenauf schwimmt. Dagegen sollten aber
die oben genannten Hinweise dienen.
Die Temperaturangaben in anderen Kochbüchern sind manchmal verwirrend. Einfache Fleischpasteten
können bei etwa 180° C gebacken werden. Sonst sollte man besser bei einer Temperatur um 80° (achtzig!)
bleiben. Dafür den Backofen auf etwa 100° schalten, oder wie häufig angegeben, die Form in ein heißes
Wasserbad stellen und bei etwa 150° backen; das entspricht etwa 80° Innentemperatur. Sollen ganz
empfindliche Farcen (z. B. Stopfleber) verarbeitet werden, so reichen 120° im Wasserbad; das entspricht
etwa 60° Innentemperatur. Bei den niedrigen Temperaturen ist die Haltbarkeit beschränkt (etwa eine
Woche), frische Lebensmittel und hygienisches Arbeiten sind dabei selbstverständliche Voraussetzungen.
Die Fleischterrinen erhalten eine bessere Struktur, wenn sie noch heiß mit einem Brett und einem
Gewicht (etwa 1 kg) beschwert werden. Sie sollten noch für 2 - 3 Tage reifen, damit sie ihren Geschmack
besser entfalten können; alle anderen können nach dem Erkalten sofort angeschnitten werden.
Es ist nicht so einfach, immer die richtige Salzmenge zu bestimmen, denn erst im abgekühlten Zustand
wird der endgültige Geschmack deutlich. Grundsätzlich kann man von 22 - 24 g Salz pro Kilogramm
Fleisch (einschließlich Fett) ausgehen. Wenn kaum andere Zutaten in der Farce vorhanden sind, reichen
auch 20 - 22 g.
Pasteten - also die mit Teighülle - müssen noch vor- und nachbehandelt werden. Der noch rohe
Teigmantel muß mit einem Loch (Schornstein) versehen werden, damit der im Inneren entstehende
Wasserdampf entweichen kann und nicht die Hülle auseinanderbricht. Der Teig geht beim Garen
meistens auf, die Farce aber schrumpft. Der so entstandene Hohlraum wird nach dem Abkühlen mit einer
geleehaltigen und aromatisierten Brühe aufgegossen. Teigpasteten müssen immer gebacken werden.
Wichtig sind auch die Verzierungen auf den Terrinen und Pasteten. Falls eine Terrine gestürzt werden
sollte, muß die Verzierung schon auf dem Boden vorbereitet werden. Es eignen sich Muster aus
Speckstreifen, frischen Kräutern, hauchdünn geschnittenes und blanchiertes Gemüse; oder eine
abschließende Decke aus Schmalz oder Aspik. Bereitet man eine Terrine nur aus einer Farce, lohnt sich
eine innere farbliche oder strukturelle Auflockerung: z. B. zartes Filet oder Leberstreifen, beide in
158
Pasteten & Terrinen
Kräutern gewälzt und/oder mit blanchiertem Spinat oder rohem Speck ummantelt, grüne Pistazien,
schwarze Trüffel usw. Beim Anschnitt sehen dann die Scheiben schöner aus.
Unbedingt notwendig:
ƒ Für die Zubereitung müssen alle Zutaten sehr kalt sein.
ƒ Schnell arbeiten!
ƒ Das Fleisch sehr gut zerkleinern, am besten durch ein Sieb streichen.
ƒ Evtl. die Farce hin und wieder im Tiefkühler nachkühlen lassen.
Pastetengewürz
Pastetengewürz wird schnell alt. Deshalb stelle ich kleine Mengen selber her.
Für die meisten Terrinen und Pasteten ist diese Mischung unerläßlich. Sie eignet sich auch zum Marinieren
von Fleisch und verbessert den Geschmack von Saucen, Fonds oder Brühen. Die Zusammensetzung darf
und sollte immer wieder unterschiedlich sein, damit kein Einheitsgeschmack entsteht.
Piment, Nelke und Muskatblüte sind besonders geschmacksbestimmend.
Die selbst hergestellte Gewürzmischung zu gleichen Teilen im Mörser oder in der Moulinette zerkleinern.
Das Pulver sollte sehr fein werden, damit die Fleischstruktur dadurch nicht verändert wird.
Grundmischung:
Für
Für
Für
Weißer Pfeffer
Leber- und
Wildpasteten
Fischpasteten:
Muskat
Landpasteten
zusätzlich:
Weißer Pfeffer
Muskatblüte
zusätzlich:
Wacholder
Lorbeer
Cayennepfeffer
Schwarzer Pfeffer
Piment
Muskat
Nelken
etwas Ingwer
getr. Steinpilze
Muskatblüte
Lorbeer
Paprikapulver
Senfpulver
Fenchelsamen
Thymian
Majoran
Außerdem:
Zwiebeln müssen immer erst angedünstet werden, weil sie sonst die gegarte Farce zum Gären
Bohnenkraut
bringen können. Knoblauch kann roh in die Farce gegeben werden.
M OUSSELINE
Siehe auch unter „Fischpastete“ und „Wildgeflügel“
Mousseline ist eine cremige Fleisch- oder Fischmasse, die durch ihren hohen Eiweißgehalt beim
Erwärmen stockt. Sie ist geeignet als feinste Terrinenmasse, als lockere Füllung oder Überzug, sie kann
wertvolle und schonend zubereitete Überraschungen verbergen.
Die Zubereitung der Mousseline nimmt zwar einige Zeit in Anspruch, dafür zergeht sie auf der Zunge!
Das Grundrezept ist immer gleich:
250 g
Fischfilets oder
mageres und sehnenfreies Wild- oder Geflügelfleisch
1
großes Eiweiß
250 ml
Sahne
Salz
Das kalte Fleisch im Mörser oder in der Moulinette zu einem glatten Püree verarbeiten. Das Eiweiß mit
der Fleischpaste intensiv vermischen. Die Masse mit einem Plastikschaber durch ein sehr feines Sieb (am
besten ist ein Trommelsieb) treiben, damit Gräten und/oder Sehnenreste beseitigt werden können. Die
Farce in eine Metallschüssel füllen, direkt auf der Oberfläche mit Folie abdecken und auf Eis in den
159
Pasteten & Terrinen
Kühlschrank oder direkt für eine Stunde in den Tiefkühler stellen. Denn nur eiskalt läßt sich die Sahne
portionsweise mit der Fleischmasse zu einer Emulsion schlagen. Also immer wieder für 10 - 15 Minuten
in den Kühlschrank stellen. Wenn die Hälfte der Sahne untergerührt ist, wird die Masse etwas weicher,
dann die restliche Sahne leicht geschlagen unter das Püree ziehen. Salzen.
Abwandlungen:
Soll die Mousseline besonders weich werden, kann man bis zu 350 ml Sahne nehmen. Dient sie jedoch zur
äußeren Umhüllung oder als Klößchen (Quenelles = Hechtklößchen), nimmt man zwei kleine Eiweiß und
nur 150 ml ungeschlagene Sahne. Zuviel Eiweiß macht die Masse aber zäh.
Beim Pürieren des Fleisches kann man auch Cayennepfeffer und Safran einarbeiten, nach der Zugabe der
Sahne gehackte Pistazien, Garnelen, Champignons (gegart) oder Trüffel.
Quenelles
Klößchen mit zwei Löffeln formen und in heißem (80° - 85°) Wasser oder Fischfond 10 Minuten
garziehen. In der Brühe servieren oder als Auflauf mit einer Sahnesauce überziehen und im Backofen 15
Minuten überbacken.
Seezungenröllchen
Seezungenfilets mit der Mousseline bestreichen und aufrollen. In einem Topf alle Röllchen
nebeneinander legen und mit heißem Fischfond begießen (fast bedecken). Mit gebuttertem
Pergamentpapier abdecken, die Filets in 12 Minuten garziehen lassen. Den Fond sirupartig einkochen, mit
Butter aufschlagen und über die Röllchen gießen.
Gefüllte Mousseline
Kleine Förmchen mit Butter ausstreichen, den Boden und die Wand mit der Mousseline ausstreichen,
gegarte Fischfiletstücke, Garnelen oder eine andersfarbige Mousseline hineinlegen und mit der restlichen
Mousseline verschließen. Die Formen in ein Gefäß mit heißem Wasser stellen (Wasserbad), mit
Pergament bedecken und entweder im zugedeckten Topf selbst oder im Backofen bei 180° etwa 20
Minuten stocken lassen.
Mousseline-Torte
Eine Mousseline aus Kaninchen- oder Wildgeflügelfleisch wird in eine gebutterte Form nur wenige
Zentimeter hoch gestrichen und im Wasserbad 30 Minuten gegart.
F ISCHSÜLZEN & - TERRINEN
Fischsülze 1
Je 350 g
Filet von Hecht und Karpfen
1
Möhre
1/2
Porree
einige Blätter
Spinat
750 ml
Fischfond
3 - 4 Blatt
Gelatine
Salz und Pfeffer, Weißwein oder Weißweinessig
160
Pasteten & Terrinen
Fischfilets in Würfel schneiden und mit einer Möhre und etwas Porree (ebenfalls gewürfelt) im Fischfond
(s. dort) vorsichtig bei 80° garziehen lassen. Den Fond (etwa 600 ml) wieder durch ein feines Sieb gießen.
3 - 5 Blatt (oder mehr, je nach Gelierfähigkeit des Fonds) eingeweichte Gelatine dazugeben und auflösen.
Das Wurzelgemüse, blanchierte Spinatblätter und die Fischwürfel schichtweise in die Terrine einlegen. Mit
dem abgeschmeckten Fischfond übergießen und für einige Stunden kalt stellen.
Dazu eine
Apfel-Vinaigrette
1 EL
3 EL
1/2
1/4
etwas
Apfelessig
Walnußöl
Apfel
Gurke
Meerrettich
Aus Apfelessig und Walnußöl eine Marinade herstellen. Einen halben Apfel und eine Viertel Gurke fein
würfeln und mit etwas Meerrettich zur Marinade geben.
Fischsülze 2
nach A. Schubeck
Gemüse (Möhren, Porree, Fenchel) sehr fein würfeln und in Butter anschwitzen. Mit Pernod ablöschen
und mit Gemüsebrühe aufgießen. Etwas Essig und Zucker (zur Aromaverstärkung) und Safran
hinzufügen. Mit Agar-Agar binden, aber noch 10 Minuten kochen lassen. Saiblingfiletstücke (oder
andere Filets) kurz in der Flüssigkeit ziehen lassen. Alles in eine Form gießen und erstarren lassen. Die
Sülze aus der Form stürzen und in Scheiben schneiden. Mit Feldsalat servieren.
Sahnegelee von geräuchertem Aal
„Resteverwertung“ nach einer Idee von Herrn Lafer
Reste von geräucherten Fischen
250 ml
Fischfond
250 ml
Sahne
6 Blatt
Gelatine
1 EL
Pernod
Salz und Pfeffer
Haut, Kopf, Gräten und Fleischreste von einem geräucherten Aal in einer Mischung aus Fischfond und
Sahne (1:1) 20 Minuten auskochen. Durch ein Sieb gießen, abmessen und entsprechende Anzahl von
eingeweichten Gelatineblättern (6 Blätter für 500 ml) hineinrühren. Mit Salz, Pfeffer und etwas Pernod
abschmecken. In eine Form (oder mehrere kleine Formen) gießen und im Kühlschrank über Nacht
erstarren lassen.
Man kann auch einige Filetstücke mit in die Form einschichten. Andere geräucherte Fische eignen sich
ebenfalls.
Achtung: Der Geschmack ist sehr intensiv; daher nur kleine Mengen servieren!
Dazu paßt:
Kräutersahne: Blanchierte Brunnenkresse pürieren und mit geschlagener Sahne mischen und
abschmecken.
Linsenkeimlinge: Die Keimlinge mit Zitronensaft marinieren.
161
Pasteten & Terrinen
Fischpastete
Für reine Fischpasteten sind Fische geeignet, die kurze Fasern haben und nicht so fett sind: also Wittling
(Merlan), Hecht, Wolfsbarsch, es geht aber auch mit Forelle oder Lachs. Alles muß eiskalt sein,
zwischendurch die Farce in den Kühlschrank oder Tiefkühler stellen.
Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Das Eiweiß von Fisch und Ei bildet bei vorsichtigem Garen die
Gitterstruktur der Pastete, Sahne macht sie etwas weicher.
Vergleiche „Mousseline“.
Fischfilets in der Moulinette pürieren und durch ein sehr feines Sieb streichen (das ist leider eine sehr
unangenehme Arbeit). Die Masse in den Kühlschrank stellen und nach und nach (je nach Menge) ein oder
zwei kalte Eiweiß einarbeiten. Zum Schluß etwas Sahne (bis höchstens 1/4 der Masse), Salz und etwas
Pernod untermischen. Kalt in eine Form geben und im Wasserbad bei höchstens 80° gar ziehen.
Auskühlen lassen und kalt stellen. Zum Servieren in Scheiben schneiden.
Wenn man sicher gehen will, daß die Farce schnittfähig sein soll, kann man auch etwas Gelatine in die
Farce rühren. Allerdings ist das relativ schwierig, weil die Gelatine in der kalten Farce sofort Klümpchen
bildet und so die feine Struktur verloren geht. Also, nur mit guter Erfahrung.
Die Pastete reagiert beim Garen sehr empfindlich, denn das Eiweiß flockt bei zu hoher Temperatur sofort
aus. Sie wird dann krümelig und zergeht nicht mehr auf der Zunge.
So sieht die Pastete noch sehr langweilig aus, daher folgende Vorschläge:
ƒ Rohe Fischfiletstreifen (bei heller Farce z.B. Lachs, oder umgekehrt) in die Mitte der Farce bringen.
Zusätzlich das Filet in Kräuter wälzen oder in blanchierte Spinatblätter wickeln.
ƒ Von außen verzieren: z.B. mit Kräutern, dann mit Fischfondgelee festigen. Oder mit
Spinatblättern oder mit geräucherten Lachsscheiben umhüllen.
Rotbarbenterrine
Nach einer Idee von Raneburger
Von gelben und/oder roten Paprikas die Haut abziehen (siehe unter „Italienische Vorspeisen“) und eine
Terrine damit auslegen. Dann etwas Ratatouille einfüllen, Rotbarbenfilets darauf verteilen. Direkt ein
Blatt weiße Gelatine darüber legen. Weiter mit Ratatouille, Filets, Gelatine usw. Mit Paprika abschließen.
Im Wasserbad, je nach Größe, 30 - 60 Minuten bei 120° vorsichtig garen (Innentemperatur 60° - 65°).
Die Terrine für einige Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
Die Terrine in Scheiben schneiden und mit Salatblättern, Kräutersauce oder Fischgelee garnieren.
Frischkäse-Terrine mit Lachs und grünem Spargel
Trotz einiger kalorienreicher Zutaten schmeckt diese Creme sehr leicht, da wegen der Sahne die Masse
locker wird und die Säure einen frischen Geschmack vermittelt.
400 g
Frischkäse (Philadelphia)
250 g
Mascarpone
2 EL
Zitronensaft
2 EL
Walnußöl
1 EL
Senf
Salz und Pfeffer
400 g
Lachsfilet
400 g
grüner Spargel
Kerbel und Schnittlauch
10 Blatt
weiße Gelatine
250 ml
Sahne
Vorarbeiten:
ƒ In einer Court-bouillon das Lachsfilet 4 - 5 Minuten pochieren (80°), das Filet wieder
herausnehmen und kalt werden lassen.
162
Pasteten & Terrinen
ƒ
Den grünen Spargel so weit wie nötig schälen und in drei cm lange Stücke schneiden. Die
Spargelstücke höchstens 5 Minuten in Wasser mit Salz, Zucker und Butter kochen, herausnehmen
und kalt werden lassen.
ƒ Je ein Bund Kerbel und Schnittlauch hacken bzw. in Röllchen schneiden.
ƒ 10 Blatt weiße Gelatine einweichen.
ƒ Die Sahne steif schlagen.
Frischkäse (Philadelphia oder trockenen Quark), Mascarpone, Zitronensaft, Walnußöl und Senf mit
dem elektrischen Handrührer zu einer glatten Masse verarbeiten. Die bei milder Hitze aufgelöste Gelatine
mit dem Schneebesen unterrühren. Kerbel, Schnittlauch und Spargelabschnitte, ohne die Köpfe, zugeben.
Mit Salz und Pfeffer würzen.
Ein Drittel der Masse in eine mit Klarsichtfolie ausgelegte Kastenform (etwa 25 - 30 cm) streichen. Die
Hälfte der Spargelköpfe der Länge nach in die Masse drücken, etwas von der Masse darüberstreichen.
Darauf wird das Lachsfilet verteilt, so daß es über die ganze Länge der Form reicht. Wieder ein Drittel der
Masse, die Spargelköpfe und zum Schluß die restliche Masse einschichten. Es sollten Luftlöcher beim
Einfüllen vermieden werden, evtl. die Form mehrfach auf die Arbeitsplatte stoßen. Die Form mit Folie
bedecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Zum Servieren die Terrine stürzen, Folie abziehen und am besten mit einem feuchten, sehr scharfen
Messer oder einem Elektromesser in Scheiben schneiden.
Abwandlungen:
Diese Grundmasse auf Frischkäsebasis kann man auch für andere (farbige) Gemüse- oder Fischfüllungen
benutzen:
Krebse, Krabben oder Shrimps, grüne Bohnen, Erbsen, Möhren, Brokkoli, Paprika oder nur Kräuter;
Fischfilets (dann auch weißes) in blanchiertem Spinat oder Sauerampfer gewickelt - und was einem noch
so alles einfallen könnte. Alles muß natürlich vorher knackig und saftig gegart werden.
Die Creme kann auch noch etwas mit Wein, Nouilly Prat, Pernod oder Fischfond (Fumé) aromatisiert
werden. Je nach Menge die Gelatinemenge verändern.
Dazu paßt eine leichte Remoulade oder eine Kräutersauce auf Joghurtbasis:
Remoulade
200 g Salatgurke (nur das feste Fleisch), 100 g süßsaure Gurken, 2 Frühlingszwiebeln klein würfeln und in
125 g Mayonnaise, 3 EL Joghurt, 1 TL Senf, Estragon, Salz und Pfeffer verrühren.
163
Pasteten & Terrinen
G EMÜSETERRINEN
Blumenkohlparfait
500 g
50 ml
250 ml
20 g
5 Blatt
Salz und Cayennepfeffer
Blumenkohl
Weißwein
Schlagsahne
Butter
Gelatine
Den Blumenkohl in Röschen zerteilen und im Siebeinsatz in Dampf etwa 7 Minuten gar dämpfen. Den
Wein auf 1 EL einkochen, dann mit 150 ml Sahne, der Butter, etwas Salz und dem Blumenkohl
vermischen. Fünf Minuten kochen lassen, alles pürieren und durch ein feines Sieb streichen. Man erhält
etwa 300 g Blumenkohlsahne.
Die Gelatine einweichen, bei milder Hitze auflösen und in die Sahne rühren. Mit Salz und Cayennepfeffer
abschmecken. Die restliche Sahne steif schlagen und zum Blumenkohl geben. Die Masse im kalten
Wasserbad abkühlen und in eine Parfaitform gießen. Für einige Stunden kalt stellen. Die Form der
Einfachheit halber mit Klarsichtfolie auslegen.
Zum Servieren das Parfait stürzen und in Scheiben schneiden.
Dazu passen marinierte Shrimps oder Krebse mit Blattsalaten mit einer Sauce aus reduziertem Nouilly
Prat, Balsamessig und Olivenöl.
Polenta-Terrine
nach Heinz Winkler
Macht zwar etwas Arbeit, ist aber sehr edel!
600 ml
Milch
Salz, Pfeffer, Muskatnuß
40 g
Butter
150 g
Maismehl
6
Fleischtomaten
50 g
Butter
100 g
Maiskörner
80 g
Butter
200 g
Sahne
100 g
Spinatblätter (blanchiert), auch gefrorener Blattspinat möglich
Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Die Milch mit den Gewürzen aufkochen. Butter und Maismehl mit
dem Schneebesen zügig hineinrühren. Im geschlossenen Topf im Backofen 25 Minuten weitergaren.
Die Tomaten 1 Minute in kochendes Wasser setzen, enthäuten und entkernen. Davon 4 Tomaten vierteln
und in etwas Butter 1 Minuten andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen und zur Seite stellen.
Butter in der Pfanne etwa 1 Minuten bräunen, dann den Mais dazugeben, mit Salz würzen und bald auf
Küchenpapier trocknen.
Die Polenta aus dem Ofen nehmen, mit einer Gabel lockern und die restliche Butter und die Sahne
untermischen. Immer wieder rühren und abkühlen lassen. Etwa 2 EL Polenta mit den Maiskörnern
mischen.
Eine längliche Terrinenform o.ä. mit Butter auspinseln und in den Kühlschrank stellen.
Die Zutaten nun lagenweise einschichten:
1cm Polenta - eine Lage Spinatblätter - 1/2 cm Polenta - eine Lage gedünstete Tomaten - 1/2 cm Polenta
- eine Lage Spinatblätter - eine Lage Mais-Polenta-Gemisch - usw., bis die Zutaten verbraucht sind - mit
Polenta abschließen.
164
Pasteten & Terrinen
Eine Vinaigrette aus Balsamessig, Sherryessig, Salz, Pfeffer und Olivenöl herstellen und mit den restlichen
2 kleingewürfelten Tomaten verrühren. Einige Rucola-Blätter ebenfalls durch die Vinaigrette ziehen.
Die Terrine kurz in heißes Wasser tauchen und stürzen. In Scheiben schneiden und auf Tellern anrichten.
Mit den Tomaten und dem Rucola garnieren.
Pfifferlingssülze 1
500 g
3 EL
1-2
1/8 l
4 Blatt
geputzte Pfifferlinge
Öl
Zwiebeln
Salz und Pfeffer
Sahne
Gelatine
Petersilie
Etwa 500 g geputzte Pfifferlinge in Öl und Zwiebeln mit Salz und Pfeffer 5 Minuten dünsten. Die
Flüssigkeit in einen anderen Topf gießen, mit etwa 1/8 l Sahne vermengen und etwas einkochen lassen. 4
Blätter Gelatine in der Flüssigkeit auflösen, gehackte Petersilie und die Pfifferlinge dazugeben,
abschmecken. Die Masse in eine Form gießen – evtl. mit Klarsichtfolie auskleiden - und für einige
Stunden kalt stellen.
Pfifferlingssülze 2
500 g
250 ml
Pfifferlinge
Salz und Pfeffer
Kalbsfond
frische Kräuter
Wurzelgemüse
Die Pfifferlinge in einer sehr heißen (trockenen) Deckel-Pfanne mit Salz bestreut Wasser ziehen lassen
(siehe „Küchentechnische Weisheiten“). Nach etwa 3 Minuten die Flüssigkeit zu 1/4 L sehr
konzentrierten Gemüse-, Hühner-, Wild oder Kalbsfond gießen. Die Brühe abschmecken und mit der
entsprechenden Menge Gelatine gelierfähig machen. Die Pilze nur noch kurz mit Öl oder Butter
weiterdünsten. Alles in eine passende Form geben und erstarren lassen.
Evtl. frische Kräuter oder Julienne-Gemüse in die Flüssigkeit geben.
Dazu paßt eine nicht zu saure Vinaigrette mit frischen Kräutern. Die Sülze kann auch mit etwas
Kürbiskernöl beträufelt werden. In die Sülzflüssigkeit kann auch etwas Balsamessig hinzugefügt werden.
Zu Feldsalat oder gekeimten Linsen.
165
Pasteten & Terrinen
F LEISCHPASTETEN
Pâté de Campagne (Bauernpastete)
Einfache französische Terrine
500 g
mageres Schweinefleisch, gehackt oder durch den Fleischwolf,
500 g
frischer fetter Speck, gehackt oder durch den Fleischwolf,
(oder 1000 g
Schweinehackfleisch, meist vorgewürzt !)
500 g
mageres Kalbfleisch, gehackt oder durch den Fleischwolf,
500 g
Schweineleber, gehackt oder durch den Fleischwolf,
2
Knoblauchzehen, mit Salz zu einer Paste zerstoßen
2 EL
gehackte Petersilie
2 TL
Pastetengewürz (verschiedene Kräuter, Gewürze, vor allem Piment)
1 TL
getrocknete gemischte Kräuter
1 EL
Salz
Pfeffer
5-6
Eier
100 ml
Weinbrand
Alle Zutaten miteinander vermischen. In eine (oder mehrere kleine) Form(en) geben. Mit schmalen
Speckstreifen gitterartig belegen und diese dann andrücken.
Die Terrine im Backofen bei 180° (Umluft 150°) etwa 90 Minuten garen. Bei zwei Formen etwa 60 - 70
Minuten.
Mit einem Gewicht beschwert die Pastete auskühlen lassen. Sie läßt sich etwa eine Woche aufheben.
Abwandlungen:
- sautierte Champignons
- schwarze Trüffel
- Pinienkerne
- gehackte schwarze Oliven
- Die Leber zu einem Drittel in kleine Würfel schneiden.
- Die Leber kann auch in Butter kurz angebraten werden und mit dem Alkohol
abgelöscht werden.
- Whiskey anstelle des Weinbrandes.
Als Vorspeise oder für Buffets.
Sehr einfach herzustellen! Läßt sich auch einfrieren. Dazu: Rotwein (Weißwein ist auch passend),
Baguette.
Einfache Fleischpastete
Äußerst einfache Version.
500 g
Schweinefleisch (Bauch)
500 g
Lamm/Kalb oder Rind
1/3 L
Weißwein
wenig
Brühe
Salz, Pfeffer, Kräuter, Zwiebeln
2
Eier
Das Fleisch durch den Wolf drehen und 90 Minuten bei 150° im Backofen im Wasserbad garen.
166
Pasteten & Terrinen
Noch einfacher:
250 g
500 g
200 g
12 g
1 EL
2
1 guter Schuß
Schweinemett (Hackepeter)
Gehacktes halb/halb
Schweine-/Geflügelleber oder gekochter Schinken (püriert, in
langen Streifen oder in Würfeln)
Kräuter, Knoblauch
sautierte Zwiebeln
Salz und Pfeffer
Pastetengewürz
Eier
Cognac, Obstler, Portwein, Weißwein oder was da ist.
Alles mit der Hand oder in einer Maschine verkneten. In eine oder mehrere Formen pressen. Evtl. noch
die Leberstreifen in der Mitte auslegen und im Backofen 60 Minuten bei 100° oder 40 Minuten bei 160°
backen.
Hauswurst im Glas
Diese Art der Wurstkonserve unterscheidet sich kaum von den Terrinen. Sie sind einfach
zusammengestellt und unempfindlicher gegen Hitze. Die Rezepte für die Terrinen und Pasteten können
auch zum Einkochen genommen werden. Das Einkochen kann im Einmachtopf, in einem großen
Kochtopf oder im Backofen geschehen. Die Gläser immer in ein Gefäß mit kochendem Wasser stellen,
das mit einem Thermometer knapp unter dem Siedepunkt gehalten werden muß. Im Backofen sollte der
Thermostat auf etwa 150° gestellt werden.
Einfache Hauswurst
Durchwachsenes Schweinefleisch ein- oder zweimal durch den Fleischwolf drehen (oder
Schweinegehacktes nehmen), salzen (20 g/Kilogramm Fleisch) und mit Pfeffer, Muskat und
Zitronenschale (evtl. Pastetengewürz) abschmecken. Den Teig in Sturzgläser (oben weiter) füllen, gut
verschließen und bei 98° Grad 60 Minuten einkochen.
Abwandlungen:
- Bis zu 1/3 des Fleisches durch Kalbfleisch ersetzen
- Bis zu 1/3 des Fleisches durch Kalbs-, Geflügel- oder Schweineleber ersetzen
- Geräucherter Speck
- Angedünstete Zwiebeln, Knoblauch
- Angedünstete Waldpilze oder Champignons
- Pistazien
- Süße Sahne und/oder Fond
- Andere Gewürze und Kräuter
- Teile des Fleisches in Würfel schneiden
Hauswurst mit Leber
200 g
gekochter Schinken (gewürfelt)
200 g
Kalbs- oder Schweineleber (bei 80° gekocht und in Würfel geschniten)
750 g
Schweinegehacktes
1 Tasse
Rinderbrühe
1
Eigelb
Cognac
Salz (etwa 25 g)
reichlich Kräuter und Gewürze nach Belieben
Alles miteinander verkneten, 2 Stunden bei 98° einkochen.
167
Pasteten & Terrinen
Kalbslebermousse
300 g
1
30 g
10 g
etwas
100 ml
200 ml
3 Blatt
250 ml
Kalbsleber, gewürfelt
Zwiebel, gewürfelt
Butter
getrocknete Steinpilze, gemahlen
Thymian
Kalbsfond
Madeira
Gelatine, eingeweicht
Salz und Pfeffer
Schlagsahne
Die Leber sehr kurz unter ständigem Wenden in etwas Butter braten, aus der Pfanne nehmen. Darin nun
die Zwiebeln und die Steinpilze mit etwas Thymian dünsten, mit Kalbsfond und Madeira (o.ä.) ablöschen
und kräftig einkochen.
Die Leber mit dem Bratfond im Mixer pürieren und durch ein Sieb streichen. Die eingeweichte Gelatine
auflösen und mit der Lebermasse verrühren. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen, für 15 Minuten kalt
stellen.
Die Sahne steif schlagen und mit einem Schneebesen unterrühren. Für einige Stunden durchkühlen lassen.
Die Mousse ist so weich, daß man mit einem heißen Löffel Nocken abstechen kann.
Mit Pflaumen- oder Zwiebel-Chutney zu Salat servieren.
Hühnerleber-Terrine
600 g
1/8 L
4 Scheiben
350 g
3 Scheiben
200 ml
Leber
Portwein
Thymian
Lorbeer
Schinken
Schweinehackfleisch
eingeweichtes Brot
Wein
Knoblauch, Salz, Pfeffer
Die Leber in Portwein, Thymian und Lorbeer marinieren. Zusammen mit dem Schinken,
Schweinehackfleisch durch den Fleischwolf geben. Mit Wein und den Gewürzen abschmecken.
90 Minuten bei 100° oder im Wasserbad bei 130° im Backofen garen.
Hühnerleber-Parfait
1 kg
Leber (auch mit Kalbs- oder Rinderzunge)
1 Schuß
Cognac
20 g
Salz, etwas Pfeffer
750 g
weiche Butter (Hälfte reicht; oder 150 g Butter mit 300 g geschlagene Sahne)
Die Leber in Stücke schneiden, andünsten und pürieren. Die restlichen Zutaten dazugeben. Evtl. die
Masse noch durch ein Sieb streichen. Kalt stellen. Fertig!
Diese Creme ist ganz einfach herzustellen. Trotzdem sollten einige Dinge beachtet werden:
ƒ Die Leber wirklich nur garziehen, denn die sonst zu festen Lebern bleiben beim Pürieren zu krümelig.
ƒ Die Butter sollte wirklich nur weich und nicht schon flüssig sein. Erst wenig Butter hineinrühren (am
besten mit einem elektrischen Schneidstab), dann löffelweise zugeben. Die Masse reagiert wie eine
Emulsion, die Leber darf also nicht zu warm sein, Butter allmählich unterrühren.
ƒ Die Buttermenge kann man etwas verringern. Mit süßer Sahne kann man die Masse geschmeidiger
machen.
168
Pasteten & Terrinen
Gänsestopfleber
Nur in Gourmet-Abteilungen bekommt man Stopfleber. Das Besondere daran ist, daß sie selbst schon
eine gewachsene Pastete ist: Sie besteht aus Leber und Fett, es fehlen nur die Gewürze. Deshalb wird
nicht mehr viel an diesem perfekten Zustand verändert. Es gibt allerdings enorme Qualitätsunterschiede,
die sich im Geschmack oder in der Konsistenz der gegarten Leber bemerkbar machen, weil das über
Wochen angereicherte Fett wieder herausläuft. Dann war alles umsonst. Die Spezialisten verraten kaum
ihre Erfahrungen zum Entnerven, Marinieren, Würzen oder zu den Gartemperaturen.
Die Leber besteht aus zwei Lappen, zwischen denen die meisten Adern und Nerven heraustreten. Von
hier aus müssen alle festen Adern entfernt werden. Notfalls kann man auch die Leber teilen, um besser
nach innen zu kommen. Das Wässern (auch in Milch) ist unbedingt nötig, um alle Blutreste zu beseitigen.
Nach dem Würzen kommt der schwierigste Teil: das Garen. Üblich ist eine Innentemperatur von 50° 60°. Letzte Temperatur-Version aus Frankreich: Bei 33° lange (etwa 10 Stunden) durchziehen lassen! Sie
war köstlich - und nicht roh!
Wer den ersten Umgang mit Stopflebern lernen möchte, sollte sie in Scheiben schneiden (etwa 1 cm dick)
und nur in einer Pfanne mit ganz wenig Butter vorsichtig (bei sehr geringer Temperatur) anbraten. Auf
Toast - das Fett zieht darin ein - servieren.
Siehe unter „Vorspeisen“.
Eine Leber kann bis zu 1500 g wiegen. Beim Einkaufen das Scheckheft nicht vergessen! Mit gestopfter
Entenleber kann man genauso verfahren.
Die Leber von allen Adern und Nerven sorgfältig befreien. Sie darf dabei nicht zu kalt sein, weil sie in
ihrer Festigkeit kaum zu bearbeiten ist und schnell auseinanderbricht. Einen Tag lang in Milch einlegen.
Dann einen weiteren Tag die Leber in 1,5 cl Portwein und 1 cl Cognac, Salz, Pfeffer und etwas
Muskat marinieren (hin und wieder wenden).
Andere Köche marinieren die Leber nach dem Parieren zusätzlich mit Eiswürfeln, damit sie vollkommen
durchkühlt und beim Garen eine feinere Struktur behält.
Eine angemessene Terrinenform mit grünem Speck auslegen. Schwarze Trüffel in dünne Scheiben
schneiden, damit die Leber umhüllen und so in die Form pressen. Mit Speck abdecken und im Ofen bei
100° - 120° im Wasserbad, das eine Temperatur von 68° - 70° haben sollte, pochieren (Innentemperatur
höchstens 50°). Nach 45 Minuten herausnehmen, beschweren und einen Tag lang kalt stellen. Die
Terrine stürzen und in Scheiben schneiden.
Dazu frisches Brot (keine Butter!) und natürlich allerfeinsten Süßwein (z.B. Sauternes, RieslingTrockenbeerenauslese von der Mosel oder Gewürztraminer aus dem Elsaß) reichen.
Eingemachte Stopfleber wird in kleinen Gläsern mit etwas Salz, Pfeffer und Cognac bei 80° sterilisiert.
Tierschützer sind berechtigterweise gegen das Stopfen von Gänsen und Enten, trotzdem bleibt es eine
unvergeßliche Delikatesse.
Entenleberterrine, Gänseleberterrine
Diese Mischung ergibt eine sehr edle Variante der eigentlichen Fettleber-Terrinen. Wird dort nur die fette
Leber verarbeitet, so wird hier das Fett durch festes Schweinerückenfett ersetzt. Hier lohnt es auch einmal,
einen gehackten Trüffel in die Farce einzuarbeiten. Ebenfalls könnten kleine Leberwürfel (vorher in
Cognac marinieren und ganz kurz in Butter anschäumen) oder Pistazien die Struktur und Ansicht
verbessern. Durch die Sahne und das Kalbfleisch wird die Terrine etwas heller und streichfähiger, auf
Majoran sollte man besser verzichten.
500 g
Leber (pariert etwa 350 g)
400 g
Rückenfett
(oder je 200 g Rückenfett und Kalbfleisch; oder je 200 g Schweinebauch und Kalbfleisch)
20 g
Salz
weißer Pfeffer
Majoran (ist mir hier zu aufdringlich)
etwas
süße Sahne
Trüffel, Alkohol (Cognac, Portwein oder Sauternes)
169
Pasteten & Terrinen
Alles zweimal durch den Fleischwolf (kleinste Scheibe)drehen, dann mit dem Mixstab oder in der
Moulinette zerkleinern.
Die Farce in kleine Terrinen oder andere Formen füllen. Bei Formen, die man stürzen kann, sollten die
Wände mit 1 mm dicken Rückenfettplatten (beim Fleischer bestellen) ausgekleidet werden.
In geschlossener Form bei 90° (im Glas) sterilisieren oder im Wasserbad bei etwa 140° (Innentemperatur
68 - 70 °) garen.
Kalbsleberwurst
Durch das viele Fett ähnelt die Gänseleberterrine an feine, streichfähige Kalbsleberwurst. Da in gekaufter
Kalbs-Leberwurst (man beachte die Schreibweise) nur Schweineleber ist, könnte man eine gute eigene
Variante herstellen:
400 g
Kalbsleber
300 g
Rückenfett
300 g
mageres Kalbfleisch
Gewürze, Zusätze und Arbeitstechnik wie oben.
Falls diese Farce in Därme gefüllt werden sollte, dann bei 80° C in Wasser ziehen lassen, dann sofort im
kalten Wasser abkühlen, dabei häufiger wenden, damit sich das Fett besser verteilen kann.
Gänseterrine
500 g
500 g
1
250 g
1
10 - 12 g
2
Gänsefleisch ohne Fett
fetter frischer Speck
Zwiebel, Fines Herbes
Obstbrand/Weinbrand
Ei
Salz
Pfeffer
Thymian
geriebene Lorbeerblätter
Gänsefleisch mit Speck, Zwiebeln und Kräutern durch den Fleischwolf drehen. Alle Zutaten gut
vermengen. Die Farce abschmecken. Eine kleine Form mit Speck auslegen. Falls vorhanden, evtl eine
angebratene Gänsebrust. in die Mitte legen.
60 - 90 Minuten bei 150° im heißen Wasserbad.
170
Pasteten & Terrinen
Tafelspitzsülze
Ein Stück Tafelspitz in dunklem Rinderfond bei 90° - 95° etwa 90 Minuten garziehen. 15 Minuten vor
Ende eine Möhre, etwas Lauch und Sellerie hinzufügen. Ein Stück mitgekochte Rinderleber verbessert
den Geschmack der Brühe.
Das Fleisch in der Brühe abkühlen lassen, dann mit dem Gemüse in den Kühlschrank stellen. Die Brühe
durch ein Sieb gießen, mit Salz und Balsamessig abschmecken und ebenfalls kalt stellen.
Diese muß dann geklärt werden (s. Küchentechniken). In die noch heiße Brühe eingeweichte Gelatine
geben und wieder etwas abkühlen lassen (aufpassen: Sie muß flüssig bleiben!). Die Mengen richten sich
nach der Form (etwa 1 - 1,5 L).
Auf dem Boden einer eiskalten Form einen Spiegel ausgießen, evtl. mit Kräuterblättern und/oder dünnen
Möhrenstiften oder –formen verzieren (nach dem Stürzen ist das ja die Oberseite).
Nun entweder
das gewürfelte Fleisch und Gemüse nach dem Erkalten des Spiegels in die Form füllen, mit dem
Gelee übergießen und für einen Tag kalt stellen. Stürzen und in Scheiben schneiden;
oder das Fleisch und das Gemüse in dünne Scheiben schneiden (etwas schräg zur Faserrichtung)
und lagenweise abwechselnd einschichten, jeweils mit etwas Gelee bedeckt und immer wieder kalt
gestellt, bis die Form ausgefüllt ist. Für einen Tag in den Kühlschrank stellen und nach dem Stürzen
mit einem Elektromesser in Scheiben schneiden.
Dazu paßt Linsensalat (oder Linsensprossensalat) mit ganz fein gewürfelten Zwiebeln in Vinaigrette
und Blattsalat.
Übrigens: Es lassen sich auch in die Sülze dünne Scheiben von Gänsestopfleber einschichten. Eine
wunderbare Kombination!
Die Sülze hält sich nur wenige Tage, man kann sie auch nicht einfrieren, da sonst das Gelee wieder flüssig
wird.
Rillettes de Porc
Diesen „Aufstrich“ kennt man in ganz Frankreich. In Deutschland kennt man ähnliche
Zubereitungsmethoden beim Schmalzfleisch.
1500 g
Schweinebauch
(oder 1000 g magerer Rücken, 500 Schweineliesen)
1 EL
Salz
1 TL
weißer Pfeffer
je 1/2 TL
Nelken-, Muskat-, Ingwerpulver
Fleisch in kleine Würfel schneiden, 4 - 5 Stunden in einem großen, schweren Topf simmern lassen, dann
Gewürze zugeben, noch 1 Stunde weitergaren. Alles verrühren, bis das Fleisch zerfällt. Besser ist es, wenn
die Masse mit den Fingern zerfasert wird. So kann man besser noch restliche Knochen (-splitter) erspüren.
In Töpfe füllen, mit Schmalz versiegeln. Rillettes läßt sich auch einmachen: Die heiß gefüllten Gläser noch
eine halbe Stunde bei etwa 120° im Backofen sterilisieren.
Evtl. Zwiebeln und geraspelte Möhren dazugeben. Auch mit Knoblauch, oder anstelle von Ingwer:
Thymian, Rosmarin, Majoran oder Salbei.
Je nach Konsistenz noch etwas Wasser (oder Weißwein) dazugeben. Deshalb eine kleine Menge
abnehmen und in den Kühlschrank stellen, um die Festigkeit zu prüfen. Je weniger Fett, desto mehr
Wasser wird benötigt.
171
Pasteten & Terrinen
Auch andere Fleischarten eignen sich für Rillettes.
Gänse-Rillettes
Bei Gänse-Rillettes die Hälfte der im Grundrezept angegebenen Fleischmenge durch Gänsefleisch
ersetzen. Dabei kann die Haut mitverwertet werden. Das Gänsefleisch mit den Knochen garen. Wenn die
Masse lauwarm abgekühlt ist, lassen sie sich ganz leicht entfernen. Hier aber das Fett vorher - soweit es
geht - abschöpfen und zur Versiegelung nutzen.
Die Gänsebrust wird bei diesem Garvorgang sehr trocken und faserig. Sie sollte besser für andere
Zubereitungsarten beiseite gelegt werden.
Auch die Keulen können ganz mitgegart werden und später übergrillt wieder aufgewärmt werden (siehe
unter „Confit d’Oie“).
172
Pasteten & Terrinen
Kaninchen-Rillettes
Ähnlich wie beim Gänse-Rillette verfahren, also etwa die Hälfte Kaninchenfleisch. Da das
Kaninchenfleisch sehr mager ist, evtl. etwas fetteres Schweinefleisch dazunehmen.
Da die zarten Rückenfilets bei dieser Garmethode nur trockene Fasern hinterlassen, ist es ratsam, sie
vorher auszulösen und für andere Gerichte zu benutzen (z. B. in etwas Butter nur bei geringer Hitze rosa
sautieren).
Lyoner Wurst
1 kg
300 - 500 g
350 g
35 - 40 g
100 ml
mageres Schweinefleisch, fein gehackt
Rind, fein gehackt
Rückenfett in kleinen Würfeln
(Pökel-) Salz
Rotwein, nach Belieben
Pfeffer
Mit Pökelsalz bestreuen, 5 - 6 Tage ziehen lassen, in Därme füllen. 1 Woche trocknen.
600 ml
Wein mit
Salbei, Thymian, Lorbeer aufkochen.
Die Würste darin bei 80° abkochen und 24 Stunden darin ziehen lassen. Wieder trocknen.
173
Konservieren
A LLGEMEINES
ZUM
K ONSERVIEREN
Bakterien, die das Verderben von Lebensmitteln hervorrufen, werden durch Sterilisieren mit
Temperaturen von 75 - 100° vernichtet. Für säure- oder zuckerhaltige Lebensmittel reichen niedrigere
Temperaturen. Fleisch muß dagegen bei höheren Temperaturen oder durch wiederholtes Einkochen
haltbar gemacht werden.
Geschmorte oder gekochte Fleischgerichte lassen sich einfach haltbar machen, indem sie in Gläsern
eingekocht werden. Dazu braucht man Einweck- oder Twist-Off-Gläser. Wer einen Einkochtopf besitzt,
kann nach Herstellerangaben verfahren. Es geht aber auch im Backofen oder in großen Töpfen. Wenn die
Flüssigkeit im Glas perlt, liegt die Temperatur wenig unter 100°.
Diese Methode eignet sich vor allem für einfache Fleischpasteten.
Einkochen von Fleisch und Pasteten
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Gläser und Dosen 120 Minuten bei 98°; bei Zimmertemperatur 1 - 2 Tage stehen lassen, noch einmal
60 Minuten bei 98° sterilisieren (wegen der Sporenbildung).
Bei gekochtem Fleisch erst 60 dann 30 Minuten bei 98°.
Oder Gläser im Topf mit Wasser einkochen.
Einfüllhöhe: Gläser bis höchstens 3/4 einfüllen, bei hohen Gläsern 3 cm Platz lassen.
Im Schnellkochtopf nur 1/4 der Zeit, aber langsam ankochen.
Leber- und Geflügelpasteten bei 80° ( 90 und 120 Minuten).
Einkochen von Fonds, Tomatensaucen usw.
Die ständig anfallenden Fonds friere ich entweder ein oder fülle sie heiß in Schraubgläser (Twist-Off), in
denen sie sich ein Jahr oder länger halten. Da die Fonds sowieso stundenlang köcheln, gibt es durch das
Einkochen kaum Qualitätseinbußen.
D AS T ROCKNEN
Das Trocknen von Würsten geht am besten im Winter. In einem kühlen Raum (Keller, 10° - 15 °,
mittlere Luftfeuchtigkeit) die Würste aufhängen und zwei bis vier Wochen hängen lassen. Evtl. für
Luftstrom sorgen. Bei der luftgetrockneten Salami ist die typische weiße Schimmelschicht wünschenswert.
Man muß aufpassen, daß die Außenhaut nicht zu feucht bleibt, sonst bilden sich die gefährlichen grünen
oder schwarzen Schimmelpilze. Es gilt hier immer, um alle ungewollten Bakterien zu vermeiden, auf
peinlichste Sauberkeit achten!
Das Trocknen von Kräutern und Gewürzen lohnt dann, wenn zu bestimmten Jahreszeiten der Garten
reichlich Kräuter produziert. Die Kräuter zu Sträußen zusammenbinden oder einzeln auf Fäden ziehen
und hängend etwa 2 Wochen trocknen lassen. Die Luft sollte trocken sein, notfalls den Backofen mit
seinem Ventilator nutzen.
Trocknen von Obst (Aprikosen, Mangos, Kirschen, Pflaumen,): Das Obst in Stücke oder Scheiben
schneiden. An heißen Sommertagen in der Sonne sonst im Backofen bei 40° - 50° etwa 4 Stunden, am
nächsten Tag noch einmal 4 Stunden, aber bei höchstens 70°. Evtl. muß der letzte Vorgang wiederholt
werden.
Wer unbehandelte Zitronen und Orangen kauft, sollte die Schale dünn abschneiden und auf Fäden
gezogen trocknen lassen. Für Desserts, Saucen oder Suppen. Die trockenen Schalen können auch zu
Pulver gemahlen werden (Moulinette).
Steinpilze oder andere aromatische Pilze in dünne Scheiben schneiden, auf einem Gitter oder auf Fäden
gezogen einige Tage trocknen. Sie sind trocken, wenn sie beim Bewegen rascheln. Evtl. bei 50° im
Backofen nachtrocknen. Sehr aromatisches Gewürz für Saucen, Fonds und Terrinen, auch guter Ersatz
für frische Pilze. 1 kg Frischpilze wiegennach dem Trocknen nur noch etwa 100 g.
Für das Pökeln siehe unter „Räuchern“.
Weitere Konservierungsmethoden (Alkohol, Essig, Zucker): Siehe unter „Sauerkraut“ (Kohl) und den
folgenden Rezepte dieses Kapitels.
D AS R ÄUCHERN & P ÖKELN
Zum Räucherofen
Es gibt in Anglergeschäften spezielle Heißräuchertöpfe. Es geht auch anders: Man braucht einen Bräter
oder einen größeren Topf mit Deckel und Rost. Anstelle des Rostes geht auch eine Alu-Grillschale.
Holzmehl zum Räuchern bekommt man ebenfalls beim Anglerbedarf.
Der Räucherofen ist nur für das Heißräuchern geeignet! Das heißt, daß typische Räucherwaren wie
Schinken oder Aal so nicht zubereitet werden können. Dazu braucht man einen hohen Kamin oder einen
speziellen Kalträucherofen. Dafür gelingen aber die gängigen Süßfasserfische und Schweinefleisch
besonders gut. Denn häufig sind die von Profis hergestellten Räucherwaren viel zu trocken oder zu salzig,
da Auflagen wegen der Haltbarkeit bestehen. Die eigenen Räucherwaren sind dagegen saftiger und
geschmacklich variabler.
Etwa 2 Eßlöffel Holzmehl in die Mitte des Topfes geben; evtl. Gewürze dazugeben.
Wegen der Verschmutzung des Topfes über das Holzmehl ein Stück Alufolie legen. Die Folie sollte einige
Löcher (Gabel oder Schere) haben. Es gibt auch Alu-Grillschalen mit Löchern.
Das Räuchergut (Fisch oder Fleisch) auf den Rost geben (nicht zu viel, nur eine Lage, denn die Hitze im
Topf ist oben und unten sehr unterschiedlich!).
Den Deckel fest verschließen.
Direkt auf großer Gasflamme heiß räuchern; auf das Gestell mit dem Spiritusbrenner besser verzichten!
Auf heißen Elektroplatten ist das Räuchern ebenfalls möglich. Abzugshaube anschalten.
Pökeln
Viele haben den Eindruck, daß gepökelte Waren trotz geschmacklicher Qualitäten ungesund seien. Das
stimmt nur teilweise, denn heute wird nur ein sehr geringer Anteil Salpeter in das fertige Pökelsalz
gegeben. In der privaten Küche kann man meist auf diese Mischung verzichten, denn nur mit Salz wird
das gleiche Ergebnis erzielt. Bei luftgetrockneten Wurstwaren, die anfälliger gegen Bakterien sind, kann
man darauf allerdings nicht verzichten.
Es gibt grundsätzlich zwei Verfahren: Beim Trockenpökeln wird der Fisch oder das Fleisch mit reichlich
Salz (Meersalz) eingerieben. Bei etwa 1 - 1,5 kg schweren Fleischstücken bildet sich eigener Fleischsaft, in
dem die Stücke täglich gewendet werden müssen. Vor der Weiterverarbeitung ist es sinnvoll, die
Fleischstücke 1 - 2 Stunden zu wässern, damit die Salzschärfe verschwindet. Beim Naßpökeln wird eine
10-prozentige Lake aus abgekochtem Wasser mit 10% Salz hergestellt, die auch Gewürze und
Wurzelgemüse enthalten darf. Die Pökelzeit hängt von der Dicke der Stücke ab. Grundsätzlich arbeitet
sich die Lake 3 - 5 cm pro Tag durch das Fleisch. Etwas zarter wird das Fleisch, wenn etwas Zucker zum
Pökeln benutzt wird. Siehe auch „Marinierter Fisch“.
Forellen
(oder Saibling, Hecht, Makrele, Karpfen oder auch Aal- und Lachsfiletstücke mit Haut)
ƒ Forellen waschen, säubern und trockentupfen.
ƒ Gefrorene Fische eignen sich ebenfalls zum Räuchern.
ƒ Innen und außen gut mit Salz und Pfeffer einreiben (Trockensalzen).
ƒ Fische zum Trocknen aufhängen (2 - 3 Stunden), nur so wird die Haut goldbraun.
ƒ 15 - 20 Minuten räuchern.
ƒ Die Hitze läßt sich regulieren, wenn man hin und wieder den Topf von der Flame nimmt; oder kürzer
räuchern, aber im Topf länger liegen lassen.
ƒ Sofort essen!!!! Oder die Fische später zum Essen im Backofen auf höchstens 50° erwärmen, damit
die Gelierstoffe das Fischfleisch wieder saftig machen können.
Naßsalzen als Alternative:
ƒ Salzlake aus 1 L Wasser und 300 g Salz: Fische 2 Stunden einlegen, dann trocknen.
ƒ Salzlake aus 1 L Wasser und 100 g Salz: Fische 10 Stunden einlegen, dann trocknen.
Schweinefilet (oder Poulardenbrust)
Ganz köstlich!
ƒ Filets (ganze oder in Stücken) 10 - 12 Stunden in Salzlake (10 : 1, mit Wurzelgemüse und Gewürzen)
legen.
ƒ Filets abwaschen, trockentupfen und mit Pfeffer einreiben.
ƒ 15 - 25 Minuten je nach Dicke und Hitze räuchern. Das Fleisch innen rosa lassen.
ƒ Kalt in dünne Scheiben als Aufschnitt schneiden!
Weitere Möglichkeit des Naßsalzens bei Schweinefleisch (auch bei Fischfilet): Lake aus 1 L Wasser,
100g Salz, 1/2 Tasse Zucker und Gewürzen.
Schweinewürste, gekochter Schinken, gepökelter Schweinebauch oder gepökelte Rinderzunge
sind ebenfalls - ohne weitere Vorbereitung - zum Räuchern geeignet!
Luftgetrocknete Salami
Salami pur porc
Etwa 3 m
Schweinedärme (3 - 5 cm Kaliber)
1,75 kg
1 kg
(oder 2,75 kg
70 g
(oder 80 g
1/2 TL
1 - 2 EL (10 g)
2 TL (10 g)
1 - 2 TL
2
4 EL
mageres Schweinefleisch, durch die mittlere Scheibe des Fleischwolfs
grüner Rückenspeck, durch die mittlere Scheibe des Fleischwolfs
grobes Schweinehack)
Pökelsalz
Meersalz (besser 70 g)
Salpeter
Traubenzucker
Pfeffer
ganze Pfefferkörner
zerdrückte Knoblauchzehen
Rotwein
Alle Zutaten gut vermischen und in Därme füllen. Die (gesäuberten) Därme müssen etwa eine halbe
Stunde gewässert werden, damit sie beim Füllen nicht reißen. Einfacher geht das Füllen, wenn die Därme
in 1 m lange Stücke geschnitten werden. Beim ersten Mal sollte man unbedingt zu zweit arbeiten. Dann
muß man den Darm von 3 - 5 cm Kaliber über eine Füllröhre, die mit etwas Öl eingerieben wird, ziehen
und vorsichtig füllen. Das Füllen geht am besten mit einem Fleischwolf, für den es Wurstfülltrichter gibt.
Unbedingt darauf achten, daß keine Luftblasen entstehen, da sonst der Schimmelbildung Vorschub
geleistet wird.
In angemessen große Würste (10 - 20 cm) abdrehen und jede Wurst mit einem Küchenfaden an beiden
Seiten zubinden.
Mindestens vier Wochen bei etwa 15° (Keller) trocknen lassen. Die Luftfeuchtigkeit darf nicht zu niedrig
sein, weil die Würste sonst zu schnell austrocknen. Als gutes Zeichen von richtiger Reife ist das Entstehen
von weißem Schimmel an der Darmhaut zu bewerten.
Die Würste können so bis zu 4 Monate im Keller hängen. Je fester sie werden, desto besser wird ihr
Geschmack.
Siehe auch unter „Lyonner Wurst“.
W EINESSIGHERSTELLUNG
Es ist relativ einfach, Weinessig herzustellen. Schwer ist es, guten Weinessig herzustellen.
Neben der grundsätzlichen Neugier haben mich zwei Dinge zur eigenen Essigproduktion gebracht:
1. Der große Verbrauch, z. B. bei den Chutneys.
2. Die schlechte Qualität bei den handelsüblichen Weinessigen und der sehr hohe Preis bei den wirklich
guten Essigsorten.
Es soll immer noch Leute geben, die diese Branntweinessige oder sogar die synthetisch hergestellte
Essigessenz benutzen. Das Schlimme ist obendrein, daß die Industrieprodukte, in denen Essig (z. B. Senf)
verwendet wird, immer mit Branntweinessig hergestellt werden.
Kurze Erklärung zum Essig: Durch Essigsäurebakterien wird alkoholhaltige Flüssigkeit zu Essig
umgewandelt. Der normale Säuregrad hat etwa 5° - 7°. Der Alkoholgrad wird etwa zu 90% zu Essigsäure
umgewandelt. Ein 10%iger Wein wird zu Essig mit etwa 9° Säure verwandelt. Daher werden alle
Weinessige mit Wasser versetzt. Bei Branntwein (32%) oder Weingeist (96%) ist der Wasseranteil
entsprechend höher. Mit dem Säuregehalt des Weines hat der Essig nichts zu tun. Der Wein mit seinem
Geschmack bestimmt allerdings den Charakter und die Qualität des Essigs. Bei dem Gärverfahren ist es
wichtig, daß genügend Essigbakterien - und nicht Milchsäurebakterien oder sogar Hefen, die alle in der
Luft vorkommen, den Alkohol geschmacksbestimmend umsetzen. Die Essigsäurebakterien sind sehr
anfällig gegen Schwefel, mit dem Wein haltbar gemacht wird. Daher ist für den ersten Ansatz ein
einfacher trockener Wein (am besten ein Öko-Wein) geeignet. Das Verdünnen mit Wasser senkt die
Schwefelkonzentration ebenfalls.
1
Gärgefäß (Essigfaß, Glasballon, Gurkenfaß; 2 - 5 Liter)
1 Liter
Wein/Wasser-Mischung (600 - 800 ml Wein : 400 - 200 ml Wasser)
100 ml
Essigmutter
Man muß die Wein/Wasser-Mischung auf etwa 7° Alkohol (auf jeden fall unter 10°) bringen:
normalerweise 700 ml Wein mit 300 ml Wasser mischen. Das Wasser vorher abkochen und abkühlen
lassen. Das Faß sollte groß und weit sein. Es muß mit einem Tuch oder Wattebausch fest verschlossen
werden, so daß trotzdem Sauerstoff an die Oberfläche des Weines gelangen kann.
Essig läßt sich leider nicht wie Joghurt einfach mit einem gekauften Essig impfen. Man braucht dazu
lebende Essigbakterien, die man direkt im Weinfachhandel oder in der Apotheke für ein paar Mark (100
ml) bekommen kann. Diese sogenannte Essigmutter wird mit dem verdünnten Wein vermischt und
einige Zeit an einem warmen Platz (am besten sind 25° - 28°, aber nicht über 30°) stehengelassen, wobei
täglich etwas geschüttelt werden muß, damit durch mehr Sauerstoff die Arbeit der Bakterien aktiviert wird.
Nach einigen Tagen (manchmal auch Wochen!) bildet sich eine schmierige Haut (Essigmutter) auf dem
Wein. Ab nun beginnt die Essigproduktion. Das Gärgefäß kann ab jetzt wieder auf Zimmertemperatur
stehen bleiben. Nach etwa 2 - 3 Wochen kann der erste Essig in Flaschen abgefüllt werden. Dabei immer
einen Rest (etwa 250 ml) im Essiggärgefäß lassen und wieder neu mit verdünntem Wein (1 - 2 Liter)
aufgießen. Das funktioniert nur mit einem Essigfaß oder Gärballon mit Zapfhahn oder Schlauchauslaß
kurz über dem Boden. Oder nach altbewährter Methode mit einem Schlauch absaugen. Für das Aufgießen
des frischen Weines werden zwei Methoden angegeben: 1. So vorsichtig den Wein in das Faß gießen, daß
die Essigmutter nicht zerstört wird, da sie sonst naß auf den Boden fällt. 2. Nach dem Aufgießen gut
verrühren. Das ist zwar widersprüchlich, aber beide Methoden funktionieren. Das läßt sich so lange
fortsetzen, bis die Essigmutter abgestorben ist und kein Essig mehr produziert werden soll oder man
endlich die Wohnung geruchsfrei haben will. Je nach Pflege könnten so 50 - 100 L Essig entstehen.
Übrigens: Dieser Essig ist dann für einen späteren Essigansatz geeignet, da er nicht pasteurisiert ist.
Deshalb fülle ich meine Essigmutterflasche wieder mit dem Erstansatz auf und habe somit für das nächste
Mal lebende Essigbakterien. Es gibt auch andere Möglichkeiten.
1. Wenn man einen sehr großen Gärbottich besitzt, kann man genauso verfahren wie oben beschrieben,
ohne jedoch zwischendurch den Essig abzuzapfen. Man füllt so lange mit Wein/Wasser nach, bis das
Faß voll ist oder die ausreichende Menge erreicht ist. Nach weiteren 2 - 3 Monaten den Essig in
Flaschen abfüllen.
2. Da im Gärfaß der Alkohol immer oben schwimmt und der Essig nach unten fällt, kann auch ein
fertiger Erstansatz ständig mit Restwein nachgefüllt werden, der Essig kann trotz gegenwärtiger
Umwandlung aus dem unteren Faßbereich nach täglichem Bedarf abgezapft werden.
3. Mit dem Erstansatz können auch unterschiedliche Essigsorten gestartet werden: Weiß-, Rot-,
Obstweinessig, Sherry- und Bieresssig.
Der fertige Essig sollte immer erst filtriert (Kaffeefiltertüten) werden und dann einige Monate ruhen, um
geschmacklich zu reifen. Wer ein Holzfaß besitzt, sollte es unbedingt zum Nachreifen benutzen.
Aromatisierte Essige
500 ml Weißweinessig mit folgenden Zutaten aromatisieren und etwa 4 Wochen bei Zimmertemperatur
stehenlassen. Danach umfüllen und filtern.
ƒ Gewürzessig: Estragon, Senfsamen, Chilischote, Fenchelsamen, Lorbeer, Nelken, Knoblauch.
ƒ Estragonessig: Reichlich frische Estragonstengel, 1 Chilischote oder einige Pfefferkörner.
ƒ Himbeeressig: 250 g frische Himbeeren (der Essig färbt sich rot, die Himbeeren weiß!), evtl. 2
Pfefferminzblätter und etwas Himbeerkonzentrat (ungesüßt). Industrieller Himbeeressig wird mit
Aromastoffen aromatisiert. Man kann hier das Obst auch durch ein Tuch kräftig ausdrücken. Da der
Essigsäuregrad dabei auf etwa 3° - 4° absinkt, sollte der Essig kurz abgekocht werden. Noch
aromatischer wird dieser Essig, wenn er mit etwa 50 g Zucker verrührt wird.
ƒ Himbeer-Johannisbeer-Essig: je 200 g des Obstes zerdrücken und mit 500 ml Essig vermischen.
Nach 1 - 2 Wochen alles durch ein Tuch drücken und mit 50 g Zucker für einige Minuten kochen
lassen. In Flaschen füllen. Diese Methode eignet sich für alle aromatischen Beeren.
ƒ Knoblauch-, Schalotten-, Limetten-, Walnuß- usw. Essig.
C HUTNEY & T OMATENSUGO
Mango-Chutney
Paßt zu gegrilltem Fleisch, am besten zu Geflügel, Pasteten, Reis, ausgebackenen Teigtaschen (asiatisch)
usw.
500 g
Johannisbeeren (rote oder weiße)
250 g
frische Ingwerwurzel
1 kg (750 g reicht)
(Rohr-) Zucker
450 ml
Weißweinessig (6%)
3 EL
Cayennepfeffer (Chili)
1 EL
Salz
1 kg
Mangofrüchte (sie müssen nicht unbedingt reif sein)
Ingwerwurzel in kleine Stücke schneiden und zerstoßen (das geht auch in der Moulinette). Alle Zutaten
außer den Mangofrüchten unter Rühren 15 Minuten kochen. Die Mangos schälen, entsteinen und in
kleine Würfel schneiden, in den Kochtopf geben und 30 - 60 Minuten simmern lassen, bis eine
marmeladenartige Konsistenz entsteht. In Gläser füllen, sofort essen oder aufbewahren (haltbar bis zu
einem Jahr).
Die oben genannte Zuckermenge kann man auf 500 g verringern. Vielleicht sollte man dann aber
Gelierzucker nehmen. Je nach Säuregrad und Geschmack des Essigs kann die Menge zwischen 350 und
500 g liegen. Die Rezeptur kann auch ganz anders ausfallen: Es gibt Kombinationen, die nur aus
Mangofrucht, Zucker, Essig oder Cayennepfeffer bestehen und je nach Zucker- und Pfeffergehalt als
„sweet“ oder „hot“ bezeichnet werden.
Mischungen der Mangomasse mit Rosinen, Äpfeln, Zwiebeln oder Knoblauch sind ebenfalls zu
empfehlen. Einfach probieren oder mehrere Versionen herstellen.
Pflaumen-Chutney
Zu Leberpasteten und Wild
500 g
Äpfel
500 g
Zwiebeln
1500 g
reife Pflaumen
500 g
Rosinen
350 ml
Weißweinessig
250 g
Zucker
1 EL
Salz
1 TL
Piment
1 EL
geriebener Ingwer
1 TL
Cayennepfeffer
Zubereitung wie oben. 60 Minuten köcheln lassen.
Apfel-Chutney
Zu Schweinefleisch und Pasteten
1500 g
Äpfel
250 g
Zwiebeln
150 - 250 g
Sultaninen
300 - 350 g
Rohrzucker
350 ml
Weißweinessig
40 g
Senfkörner
20 g
Salz
Ingwer, Peperoni und Korianderkörner nach Geschmack
Zubereitung wie oben. 30 Minuten köcheln lassen. Siehe auch „Kürbis-Chutney“ und „Ketchup“.
Tomatensugo
Tomatensugo als Belag für Pizzen, für Saucen, Suppen usw.
2 kg
reife Tomaten
125 g
Möhren
125 g
Sellerie
1
Zwiebel
1
Knoblauchzehe
Salz, Olivenöl
Tomaten mit dem geraspelten Gemüse, der gehackten Zwiebel und Knoblauchzehe 20 - 30 Minuten im
offenen Topf kochen. Anschließend durch ein Sieb passieren und durch ein Nesseltuch (doppelt gelegt)
abtropfen lassen. So lange stehenlassen (2 - 10 Stunden), bis die gewünschte Konsistenz entstanden ist.
Dann mit Salz und Olivenöl abschmecken. Portionsweise (oder im Eiswürfelbehälter) einfrieren.
Das abgetropfte, klare Tomatenwasser ist gut für Suppen zu verwenden.
Tomatenmark
Traditionell wird für das Mark der Tomatensud auf etwa ein Drittel bis ein Viertel abgetropft, danach
noch einmal mit Salz, Olivenöl und Kräutern (auch Zwiebel- und Knoblauchwürfel) erhitzt und etwas
eingedampft. Diese Masse wird in Gläser gefüllt und mit Olivenöl luftdicht verschlossen. So kann man
immer einen Teil entnehmen und wieder mit Olivenöl bedecken. Hält sich so etwa drei Monate.
Tomatenmark (auch fertig gekauftes) schmeckt angenehmer, wenn es zuerst in Öl oder Butter
angeschwitzt wird.
Ketchup
Mit der Zugabe von Essig (100 - 200 ml) und Zucker (20 - 50 g) erhält man bei nur wenig abgetropftem
Sugo Ketchup, den man in Flaschen füllen kann. Zusätzliche Gewürze nach Geschmack: (Cayenne-)
Pfeffer, Nelkenpulver, Zimt, Senfpulver u.a.
L IKÖRE & F RÜCHTE
IN
A LKOHOL
Ich bin zwar kein Likörfan, aber für Saucen und so manches Dessert hat man ein gutes und intensives
Aroma. Die Herstellung ist sehr einfach, daher ist es auch möglich, mehrere Sorten in kleinen Mengen
anzusetzen.
Beste und einfachste Basis für Likör ist Weingeist (96%), der auf Trinkstärke mit Wasser oder Obstsaft
verlängert werden muß. In Frankreich gibt es für diese Zwecke Brandwein (Eau de vie), der 40 - 50%
Alkohol hat und fast geschmacksneutral ist. Manchmal ist aber gerade ein bestimmter Alkoholgeschmack
für die Kombination mit anderen Aromastoffen erwünscht (z. B. Rumkirschen, Pflaumen in Armagnac).
Selbst einfacher Korn (besser Doppelkorn), Wodka oder Obstschnäpse sind für die Herstellung geeignet.
Es gibt bei den Likören zwei Alkoholkategorien, entweder um 20% oder um 40%.
Auch im Privathaushalt läßt sich der 20%ige Likör wegen des zusätzlichen Zuckergehalts aufbewahren.
Grundprinzip: Man setzt die Aromastoffe (Obst, Nüsse, Gewürze) mit Zucker und Alkohol auf, läßt das
Ganze einige Wochen ziehen, filtert den Likör ab und füllt ihn in Flaschen. Dann schmeckt der Likör
noch lange nicht, denn er muß erst noch reifen, mindestens drei Monate, besser ist ein halbes Jahr.
Die ältere Version: Aromastoffe oder Obst werden mit Weingeist (96%) etwa 2 Wochen im Sonnenlicht
stehengelassen. Dann wird aus Wasser und Zucker (evtl. weiteren Gewürzen) ein Sirup hergestellt, der
abgekühlt mit dem filtrierten Alkohol vermischt wird und den Likör wieder auf Trinkstärke bringt.
Folgende Alkohol/Zucker-Verhältnisse sollten eingehalten werden:
Auf einen Liter Alkohol (40%) etwa 150 - 250 g Zucker, je nach flüssiger Extraktmenge. Also bei Obst
etwas mehr als bei Gewürzen oder Nüssen.
Im Zweifel ist mehr Alkohol oder mehr Zucker immer richtig.
Orangenlikör
500 g unbehandelte dünnschalige Orangen in feine Streifen schneiden und mit 500 ml Eau de Vie oder
Cognac übergießen. 4 Wochen stehenlassen. Den abgekühlten Sirup von 100 g Zucker und 50 ml Wasser
dazugießen und weitere 4 Wochen aromatisieren lassen. Alles durch ein Sieb gießen und filtern.
Schwarzer Johannisbeerlikör (Aufgesetzter)
700 ml Doppelkorn oder Wodka, 150 g schwarze Johannisbeeren, 150 g weißer Kandis, 1 Vanillestange.
Oder: zusätzlich mit 1 Zweig Pfefferminze sowie je 2 g Fenchel, Anis und Kümmel. Nach 4 - 8 Wochen
filtern.
Crème de Cassis
500 g schwarze Johannisbeeren mit 200 ml Weingeist (90%) übergießen; 4 Wochen mazerieren lassen.
Dann den abgekühlten Sirup aus 200 g Zucker und 100 ml Wasser dazugeben. Alles durch ein Tuch
abseihen, dabei so fest drücken, daß der Saft der Früchte mit herausläuft.
Aprikosenlikör
500 ml Eau de Vie (oder Wodka), 750 g Aprikosen (halbiert), 2 - 4 Mandeln aus den Steinen, 2 Nelken,
1/2 Zimtstange,125 g Zucker, 125 ml Wein.
Pfirsichlikör
700 ml Eau de Vie (oder Cognac), 500 g aromatische Pfirsiche, 200 g Zucker.
Erdbeerlikör
700 ml Kirschwasser, 250 g Erdbeeren, 200 g Zucker, 1 Gewürznelke.
Brombeerlikör
700 ml Eau de Vie, Korn o. Wodka, 200 g Brombeeren, 150 g Zucker, 1/2 Zimtstange.
Orangenlikör
750 ml Cognac (oder 375 ml Weingeist + 375 ml Wasser), 500 g Zucker, Saft von 6 unbehandelten
Orangen, die Schale abgerieben.
Himbeeren in Himbeergeist
700 ml Himbeergeist, 200 g Himbeeren, 150 g Zucker.
Kirschen in Eau de Vie (oder Grappa, Cognac)
1 Liter Eau de Vie, 500 g Herz- oder Knupperkirschen, bis zu 250 g Zucker, 2 Nelken, 1/2 Stange Zimt.
Der Zucker kann auch wegfallen. Die Stengel der Kirschen nur halb abschneiden. Sie können dann später
gegessen werden.
Eierlikör
350 ml Sahne (oder Kaffeesahne), 5 Eigelb und 125 g Puderzucker 15 Minuten lang aufschlagen; 125 ml
Weingeist (90%) und das Mark einer Vanilleschote unter weiterem Schlagen zugeben.
Oder: 300 ml Cognac, 200 ml Sahne, 5 Eigelb, 125 g Zucker, Vanilleschote.
K ONSERVIEREN
MIT
Z UCKER
Holunderblütensirup
In und um Berlin gibt es reichlich Holunderbäume. Einige Dinge lassen sich aus den Blüten
(Frühsommer) und den dunklen Beeren (Spätsommer) herstellen.
Am beliebtesten sind die ausgebackenen Blütendolden im Eierkuchenteig: Die Dolden in festen
Eierkuchenteig (mit etwas Bier) tauchen, in heißem Fett mit der Blütenseite nach unten ausbacken,
wenden und weiterbacken. Warm mit (Puder-) Zucker bestreut essen; dazu frisches Obst.
Die Blüten entfalten ihren intensiven Duft in hervorragender Weise, wenn sie in einer säurehaltigen
Zuckerlösung ziehen (s. unten).
Aus den Beeren (reichlich Vitamin C) lassen sich Saft, Gelee, Chutney, aromatisierter Essig oder kalte
Suppen zaubern.
Der Sirup ist sehr einfach herzustellen! Trotzdem: Unbedingt erst das Wasser aufkochen lassen, dann den
Zucker hineinstreuen, denn umgekehrt löst sich der Zucker nicht so gut auf. Außerdem den Sirup erst gut
abkühlen lassen, denn die weißen Blüten werden in der Wärme sofort braun. Die Dolden auf keinen Fall
waschen, sonst verlieren sie ihren duftenden Blütenstaub.
4 Liter
Wasser
4 kg
Zucker
100 g
Zitronensäure
4
Zitronen (unbehandelt)
30 - 40
Holunderblütendolden
Wasser aufkochen und mit Zucker verrühren. Den Sirup abkühlen lassen, Zitronensäure, Zitronen (in
Scheiben geschnitten) und die Dolden dazugeben
Fünf Tage stehenlassen, täglich umrühren, durch ein Tuch abseihen und in Flaschen abfüllen.
Hält sich über ein Jahr im Kühlschrank. Den Verschluß aber sichern, denn es bildet sich Kohlendioxid in
der Flasche.
Mit Sekt, Mineralwasser oder Wasser 1:10 auffüllen; oder mit Schnaps 1 : 1. Im Winter mit warmem
Wasser vermischen (das wärmt).
Abwandlungen:
Je nach Geschmack kann die Zuckermenge um 1 kg erhöht oder verringert werden. Dann sollte allerdings
auch die Menge der Zitronensäure verändert werden, damit der Sirup haltbar bleibt:
5 kg Zucker - 75 g Zitronensäure
3 kg Zucker - 125 g Zitronensäure.
Der Säuregeschmack kann auch durch einige Stangen Rhabarber verändert werden.
Holunderbeersaft
2 kg
400 - 500 g
2
1/2
Holunderbeeren
Einmachzucker
Gewürznelken
Zimtstange
Holunderbeeren waschen und abtropfen lassen. Nicht entstielen! Mit den Gewürzen zugedeckt 4 - 5 Stunden
ziehen lassen.
Im Dampfentsafter (oder im Sieb des Schnellkochtopfs) 30 Minuten entsaften, noch heiß in saubere
Flaschen füllen.
oder:
2 kg
Holunderbeeren
200 ml
Wasser
600 - 800 g
Zucker (weiß oder braun)
1/2
Zimtstange
1
Nelke
etwas
Ingwer
Holunderbeeren waschen und von den Stielen streifen. Die restlichen Zutaten dazugeben und bei geringer
Hitze bis knapp unter den Siedepunkt erhitzen. Noch etwa 30 Minuten ruhen lassen.
Einige Stunden den Saft durch ein Tuch ablaufen lassen, noch einmal bis unter den Siedepunkt erhitzen
und sofort in Flaschen füllen.
Zum Trinken mit Wasser (kalt oder heiß) verdünnen.
Marillenpalatschinken
Dünne, noch heiße Eierkuchen mit der Marmelade bestreichen, zweimal falten. Zur Verzierung mit
Puderzucker bestreuen oder eine Kugel Vanilleeis auf der Palatschinke schmelzen lassen.
Sauerkirschenkompott mit Vanille und Rum
Für 5 Gläser mit 3/4 L Inhalt:
3 kg
Schattenmorellen
2
Vanilleschoten
250 ml
brauner Rum
500 g
weißer Kandis (kleine Stücke)
Die Kirschen von den Stielen befreien, waschen und entsteinen, dabei den Saft auffangen. Das Obst mit
dem Saft und den Rum mit dem ausgeschabten Vanillemark in die Gläser füllen. Den Kandis auf den
Kirschen verteilen.
Die Gläser verschließen und in die Saftpfanne des Backofens stellen. Im auf 175° vorgeheizten Backofen
1 L warmes Wasser in die Saftpfanne gießen und etwa 60 - 70 Minuten erhitzen, bis in den Gläsern Perlen
aufsteigen. Den Ofen ausschalten und noch weitere 30 Minuten darin stehenlassen. Danach die Gläser
langsam abkühlen lassen.
Keine Sorge! Der Kandis löst sich von alleine auf.
Die Kirschen schmecken so als Kompott vorzüglich zu Eis-, Quark- oder Joghurtspeisen. Etwas edler
werden sie serviert, wenn man die Kirschen abtropfen läßt, den Saft in einer Pfanne sehr konzentriert
einkocht, evtl. noch mit einem Stück Butter bindet und die Kirschen dann kurz darin anwärmt. Und nun
am Tisch flambieren: Einen guten Schuß hochprozentigen Alkohol (Rum oder Kirschbrand) in die Pfanne
gießen, damit der Alkohol etwas erwärmt wird, und sofort mit einem Streichholz anzünden. Vorsichtig
mit einem Löffel in der Pfanne rühren, bis der Alkohol verdampft ist. Den Raum natürlich verdunkeln.
Marillenmarmelade (Aprikosenmarmelade)
1 kg
500 - 700 g
Fruchtfleisch
Zucker (je nach Geschmack oder Reifegrad)
Wenn man einmal in der Wachau die vielen reifen Marillenbäume erlebt hat, aus denen neben der
Marmelade auch hervorragender Brand hergestellt wird, möchte man diesen Duft sofort konservieren.
Es gibt zwar einige neue Einkochhilfsmittel wie Gelierzucker, der Geschmack bleibt jedoch mit dieser
alten, aber einfachen Methode am aromareichsten.
Man nehme ein gutes Kilo Aprikosen, wenn möglich kleine und reife, die nur halbiert und entsteint
werden; evtl. schadhafte und unreife Stellen abschneiden. Die Kerne aufheben. Für ein Kilogramm
Fruchtfleisch wird je nach Geschmack zwischen 500 - 700 g Zucker (am besten Rohrzucker) über das
Obst gegeben, um alles einige Stunden saften zu lassen. Die Mischung wird vorsichtig zum Kochen
gebracht und sollte dann unter häufigem Rühren etwa 60 Minuten im offenen Topf simmern.
Währenddessen werden die Steine geknackt und die darin enthaltenen Mandeln herausgeholt. Sie
enthalten zwar Blausäure, die wird aber sofort durch die Hitze verdampft. Die Mandeln in etwas Wasser
kurz kochen, so daß die Haut aufweicht und abgezogen werden kann. Sie werden dann in der Marmelade
mindestens 15 Minuten mitgegart.
Nach etwa 45 Minuten ist soviel Wasser verdampft, daß die Marmelade durch das Karamelisieren des
Zuckers etwas dunkler wird. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Früchte sich aufzulösen, um sich in einen
musartigen Zustand zu verwandeln. Die Marmelade ist fertig, wenn man mit einem (Holz-) Löffel eine
sichtbare Spur ziehen kann. Erkaltet ist diese Marmelade dann zähflüssig.
Falls die Aprikosen nicht ganz reif sein sollten, etwas Wasser in die Obst-Zucker-Mischung geben und
mindestens 700 g Zucker nehmen.
Nicht nur zum Frühstück auf das Brötchen, sondern auch zum Joghurt oder Quark! Oder als Aprikotage
(Glasur) bei der Kuchenherstellung benutzen.
Nachtrag 1, Juli 2005
K OCHEN
MIT
N IEDERTEMPERATUR
Seit etwa 25 Jahren wird in der Profi-Gastronomie mit Niedertemperaturen (oder Niedrigtemperaturen)
experimentiert. Es geht hierbei um eine Gartechnik, die ein neues Denken über die Wärmeprozesse im
Fleisch voraussetzt. Auch schon in der alten Küche wurden manche Schmorgerichte über Nacht am
Rande des Herdes über lange Zeit gegart. Wie geht man heute damit um? Welche Vorteile hat diese
Methode und wie funktioniert sie?
Die Idee: Wenn ein gegartes Fleischstück im Inneren – also dort, wo es rosa ist – am besten schmeckt,
wieso kann man dann nicht gleich das ganze Stück wie im Kern garen. Die Konsequenz ist, dass die
Gartemperatur insgesamt nie höher sein darf als die gewünschte Innentemperatur beim traditionell
gebratenen Fleisch. Anstelle großer Hitze zum Aufweichen des Bindegewebes im Fleisch wirkt nun die
lange Garzeit. Technisch war das vor allem mit den sog. Konvektomaten möglich; das sind isolierte
Backöfen mit genauer Hitzesteuerung und zusätzlicher Dampfzufuhr. Diese Öfen funktionieren auch
punktgenau bei niedrigen Temperaturen. Wenn in großen Hotels 1000 oder mehr Menus zeitgleich fertig
sein müssen, halten diese Konvektomaten die Gerichte, teilweise auch schon tellerfertig, für viele Stunden
ohne Qualitätsverlust warm. Für den Privathaushalt gibt es solche Geräte auch schon, sie sind bloß sehr
teuer.
Die Voraussetzungen: Es geht um Gartemperaturen in der trockenen Luft von Backöfen zwischen 70
und 80 °C Grad, die in modernen, d. h. elektronischen Backöfen auch im Privathaushalt beibehalten
werden können. Nach meiner Erfahrung ist nur Ober-/Unterhitze geeignet, weil die Umlufttechnik im
Herd das Fleisch über die lange Zeit zu sehr austrocknet.
Ältere Backöfen schalten mit dem Thermostat über eine zu große Temperaturspanne. Bei Unsicherheit
über Ungenauigkeit der Temperaturanzeige hilft ein gutes Backofenthermometer bei der Kontrolle. Ein
eingebautes Bratenthermometer ist nicht geeignet, weil die Wärmeverteilung im Fleisch bei dieser Technik
anders abläuft.
Die Zweifel: Es funktioniert! Und zwar besonders einfach mit großen Braten. Wer wegen der
Bakterienentwicklung Bedenken hat, kann ebenfalls beruhigt werden: Lebensmittel werden schon bei 63
°C sterilisiert. Natürlich sind frisches Fleisch und penible Hygiene Voraussetzung.
Die Technik: Große Fleischstücke (meist ohne Fett und Haut) werden sieben bis neun Stunden
zwischen 68 und 80 °C im Backofen auf dem Rost offen „gebraten“. Die meisten Autoren braten die
Fleischstücke heiß an. Das ist nicht unbedingt notwendig; die Röststoffe lassen sich auch ganz zum
Schluss mit dem Grill frisch „auftragen“.
Über die lange Garzeit werden Muskelfleisch und anderes Bindegewebe im Fleisch (wie im Schmorfleisch)
zart, weich und saftig. Fette Bestandteile werden geschmacklich zu intensiv. Daher ist das Fleisch
entsprechend gut vorzubereiten. Bis zu etwa sechs Stunden passiert mit der sichtbaren Außenhülle des
Fleisches kaum etwas, danach wird es merklich dunkler.
Wichtig ist, dass das Fleisch nicht zugedeckt oder in Alufolie eingewickelt wird, weil es sonst eher
geschmort wird; außerdem staut sich die Hitze und kann schnell 80 °C übersteigen. Trockene Luft reagiert
eben anders als feuchte Wärme.
Für kleine Fleischstücke gibt es eine etwas differenziertere Methode (siehe Tabelle unten nach
Annemarie Wildeisen). Auch hier gilt nie das Fleisch zu bedecken oder einzuwickeln.
Das Praktische: Der Backofen bleibt sauber! Und falls die Gäste später kommen, kann der Braten auch
noch bis zu einer Stunde länger im Ofen bleiben. Bei 60 °C wird das Fleisch, auch das angeschnittene, nur
noch warmgehalten; das kann man übrigens immer machen, und dabei gleichzeitig die Teller warm halten.
Das Ergebnis: Ein zarter Braten, durch und durch rosa, saftig, mit intensivem Geschmack. Achtung: die
Farbe des aufgeschnittenen Fleisches mag zunächst irritieren, da es wie ungar oder zu farbintensiv
aussieht; es ist aber gar und warm.
Geeignete groß Fleischstücke: Rinderfilet (1,5 kg), Kalbsrücken (3 kg), Kalbsrollbraten (vom Hals, 3
kg), Kalbstafelspitz (1,5 kg), Schweineschinken (4 kg), Spanferkelkeule (1,5 kg), Lammkeule (2 kg),
Ziegenkeule (1,5 kg), Ziegenschulter (0,8 kg), Gans (4-5 kg).
Geeignete kleine Fleischstücke: Steaks, kleine Filets, Schnitzel, Geflügelbrust, Kaninchenstücke.
Nicht geeignete Fleischstücke: Wildfleisch (weil der Fleischgeschmack zu intensiv wird), ganzes
Geflügel (weil die Gefahr der Salmonellenvermehrung zu groß ist). Das scheinen in der Literatur
allgemeine Sicherheitshinweise zu sein. Außerdem bleibt die Geflügelhaut (außer bei einer lang gegarten
Ganz) zu weich. Es gibt einige Berichte über positive Erfahrungen mit Wild und Geflügel.
Die Nachteile: Eigentlich keine; jedoch ist der Backofen über lange Zeit belegt und richtig knusprige
Schweinebraten werden daraus auch nicht. Wenig Sauce.
Was ist anders als beim Nachziehenlassen nach „normalem“
Braten?
Beim heißen Braten wird der Fleischsaft ins Innere gedrückt, dabei wird das Fleisch physikalisch belastet
und austretende Flüssigkeit verdampft sofort. Das passiert bei der Niedertemperaturtechnik nicht.
Das sonst übliche Verfahren, Fleisch nach dem Braten noch ruhen zu lassen ist zwar ähnlich, aber doch
bedeutend anders, da hier die Hitze im Fleisch nachträglich nur verteilt wird. Bei der
Niedertemperaturtechnik wird nach dem kurzen Anbraten – wenn auch bei sehr niedriger Temperatur –
weiter gebraten.
Was ist anders beim Schmoren?
Beim Schmoren wird das Fleisch nach dem Anbraten in wenig Flüssigkeit zugedeckt in einer feuchten und
aromareichen Atmosphäre gegart. Das geschieht auch über relativ lange Zeit, die Feuchtigkeit von außen
lässt über das Klima im Topf aber ein anderes Ergebnis entstehen. Bei der Niedertemperaturtechnik wird
über die Feuchtigkeit im Fleisch gegart.
Was ist anders beim Garziehen in Flüssigkeit oder Dampf
Ein typisches Gericht ist ein im Tuch eingewickeltes Rinderfilet, das in aromatisierter Garflüssigkeit bei 80
°C „gekocht“ wird. Hier war schon früher eine sichere niedrige Temperatur gewährleistet. Über die
Flüssigkeit gart das Filet aber viel schneller. Das gilt auch für den Dampfgarer, weil die feuchte
Atmosphäre das Fleisch eher als Kochfleisch und nicht als Braten erscheinen lässt.
Was ist also zu tun?
Bei großen Stücken ist eigentlich nichts anderes zu machen als das Fleisch von Haut und Fett zu
befreien, zu salzen, zu pfeffern und, wenn man möchte, mit Kräutern und Öl einzureiben. Das Fleisch
etwa 10 Minuten anbraten (oder nicht) und dann in den auf 70/75 °C vorgeheizten Backofen auf den
Rost mit darunter geschobenem Blech legen. Nach sieben bis acht Stunden den Braten herausnehmen
und aufschneiden. Das Ruhen-Lassen ist bei dieser Methode nicht nötig.
Während der langen Bratzeit können alle weiteren Bestandteile eines großen Menüs zubereitet werden.
Daran sollte man weiterhin denken: Die Teller sollten für das Essen immer vorgewärmt werden, die Sauce
sollte heiß sein. Alle anderen Beilagen müssen fertig sein.
Einige Beispiele:
Wolfram Siebeck („Die Zeit“) hat als erster mit seiner 7-Stunden-Lammkeule (bei 80 °C) auf diese
Methode aufmerksam gemacht. Oder mit seinem Kalbsrücken in Butter bei 100 °C.
Hier sein Artikel von 1992:
«Es ist schon mehrere Jahre her, da wurde eine alte Kochmethode neu entdeckt: das
Garen bei sehr niedrigen Temperaturen. Sehr niedrig bedeutet 80 bis 85 Grad. Köche der
besseren Gastronomie wiesen auf die Vorteile dieses Verfahrens hin, auch ich habe es
beschrieben. Offenbar jedoch ohne Erfolg. Denn wohin ich auch komme, mit welchen
Freunden ich rede – sie haben es nie ausprobiert. Sie schieben den Braten wie gewohnt
in den Ofen, pro Kilo zwanzig Minuten, dabei müssen sie ständig begießen, nachwürzen
und was dergleichen Regeln mehr sind.
Dabei hat das Garen bei niedrigen Temperaturen drei Eigenschaften, die es in jedem
Haushalt populär machen müßten: Es spart Arbeit, gelingt immer und ermöglicht
Resultate, von denen auch die perfekteste Hausfrau nicht zu träumen wagt.
Nehmen wir zum Beispiel Lammkeule, diesen Festtagsbraten, der von Feinschmeckern so
gern aufgetischt wird, wenn Besuch kommt. Auf traditionelle Weise gebraten, kann er
außen braun und in der Mitte feucht, weich und hellrot sein. Oder er ist innen graubraun
und außen faserig. Trocken gebratene Lammkeulen sind leider nicht selten, mit zähem
Fleisch muß gerechnet werden. Die Unsicherheit hat ihren Ursprung bei der Wahl der
Brattemperatur: 180 oder 250 Grad? Eineinhalb Stunden im Ofen oder zwei? Der muß
schon gute Nerven haben, der seine Lammkeule aus dem Ofen nimmt und kein
Stoßgebet zum Himmel schickt! Das hat ein Ende mit der Niedrigtemperatur-Methode.
Sie eignet sich für jedes Stück Fleisch, das dicker ist als ein Steak. Auch Enten (und
möglicherweise Gänse) werden mit dieser Methode perfekt.
Ich hatte damals, als ich darüber berichtete, auf die Schwierigkeit hingewiesen, die es
macht, mit den herkömmlichen Herden eine ständig gleichbleibende, niedrige Temperatur
einzuhalten. Diese Schwierigkeit habe ich überschätzt. Natürlich ist es ideal, wenn ein auf
80 Grad eingestellter Backofen diese Temperatur konstant hält. Aber auch dort, wo der
Thermostat sich erst einschaltet, wenn die Hitze bereits auf 70 Grad runter ist, und dann
bis auf 90 beschleunigt, auch dort gelingt der Braten. Ich habe es ausprobiert. Um mit
dem Ergebnis zu beginnen: Das Fleisch wird von außen bis zum innersten Kern so
gleichmäßig rosa, daß es schon künstlich wirkt.
Es ist der gleiche bewundernswerte Anblick, den jeder kennt, der in England das
traditionelle Roastbeef gesehen hat (welches selbstverständlich nur mit der
Niedrigtemperatur-Methode gegart wird).
Heißes Braten ist immer ein Schock für die Fasern. Auch der Fleischsaft reagiert
empfindlich. Er zieht sich zurück ins Innerste. Deshalb sind Lammkeulen im Kern oft noch
halbroh. Erfahrene Köche lassen heiß gebratene Fleischstücke noch fünfzehn Minuten
ruhen, bevor sie sie anschneiden. Während dieser Zeit können sich die Säfte verteilen.
Ob sie das auch tun, ist nicht so sicher. Ganz bestimmt aber entsteht diese einmalige
Gleichmäßigkeit der Farbe und der Konsistenz so nicht. Das bewirkt nur die folgende
Methode: Eine Lammkeule – oder ein Stück davon – wird so pariert, daß vom Fett nur
noch sehr wenig, höchstens eine dünne Schicht übrigbleibt. (Ob die Keule mit oder ohne
Knochen gebraten wird, macht keinen Unterschied.) In einer Bratform brate ich das
gesalzene und gepfefferte Fleisch auf dem Herd in Olivenöl ebenso behutsam wie
beständig an, bis es rundherum braun ist. Das dauert ungefähr zwanzig Minuten.
Während der letzten fünf Minuten gebe ich das übliche Röstgemüse dazu:
kleingeschnittene Karotten, Schalotten, Tomaten, Knoblauch, Thymian, Rosmarin. Dann
schmecke ich zum ersten und letzten Mal ab: Das Gemüse, welches etwas Feuchtigkeit
produziert hat, muß, wie auch das Fleisch, kräftig gewürzt sein; andernfalls nachsalzen.
Inzwischen habe ich den Backofen auf 80 Grad vorgeheizt. Da hinein schiebe ich jetzt die
Keule, ohne Deckel, ohne weitere Feuchtigkeit, und lasse sie sechs bis sieben Stunden
dort garen. Und wenn es acht Stunden werden, es ist egal: Bei 80 Grad kann nichts
passieren! Vielleicht drehe ich das Fleisch nach drei Stunden einmal herum. Mehr ist
nicht! Ich gebe zu, daß ich bei den ersten Versuchen jedesmal den Atem angehalten
habe, wenn ich die Lammkeule dann anschnitt. Aber es klappt immer: rosa wie die
Morgenröte, butterzart.
Obwohl kein Wein, keine Bouillon angegossen wurde, läßt sich sogar eine kurze Sauce
herstellen. Dazu nehme ich das Fleisch aus der Form, stelle diese auf den Herd und lasse
sie mit Rotwein und einem dunklen Fond einkochen. Durchsieben, eventuell mit kalten
Butterstückchen aufschlagen. Das verwandelt Fleisch in ein unübertreffliches Meisterwerk
(einen guten Metzger vorausgesetzt).» Zeit-Magazin vom 12. März 1992
Frau Johanna Maier („Die beste Köchin der Welt“, Filzmoos) gibt in ihrem Kochbuch die absolut
niedrigste Temperatur an, 68 °C, das ist der Grenzbereich, bei dem Eiweiß gerade gerinnt. Sie rechnet mit
sieben Stunden für Kalbsrücken oder Kalbstafelspitz (jeweils bis 2 kg).
Rosa geschmorter Kalbstafelspitz: Ein Kalbstafelspitz (etwa 600-700 g) wird kurz in kochendem
Wasser blanchiert (anstelle des Anbratens), dann mit flüssiger, gesalzener Butter bestrichen und auf einem
Rost im Backofen bei 68 °C acht Stunden gegart. Zwischendurch immer wieder mit der Butter begießen.
Frau Maier serviert dazu junge Artischocken, Tomaten und Schoten mit einer eigen zubereiteten
Kalbssauce.
Kalbsrücken im Ganzen gebraten: Das Fleischstück wiegt bei Frau Maier 1,5 kg, der Rücken ist der
Länge nach halbiert, die Wirbelsäule ist ausgelöst, die Rippen sind aber noch vorhanden (also ein
Kalbskarree). Dieses Stück wird mit Rosmarin in Butter angebraten und dann bei 68 °C 7 – 8 Stunden
gebraten. Vor dem Servieren wird das Fleisch in gesalzener Butter noch einmal kurz angebraten. Dazu
gibt es Rosmarinkartoffeln und Morcheln mit einem mit Butter aufmontiertem Kalbsfond.
Eigene Erfahrungen: Häufig habe ich überlegt, wieso das Roastbeef als Aufschnitt so rot aussieht. Da
ich weiß, dass feinstes Rindfleisch beim Braten nur eine Innentemperatur von höchstens 55 – 60 C°C
haben sollte, habe ich deshalb ausprobiert:, das Fleisch direkt nach dem Anbraten nur bei 55 – 60 °C
weiterzugaren, bis die Innentemperatur die entsprechende Gradzahl erreicht hat. Das dauerte viele
Stunden. Das Ergebnis war gut, aber nicht perfekt, denn das Fleisch war zu blutig und noch zu feucht.
Nach den Erfahrungen mit der Niedertemperatur habe ich die Version mit
60 °C und 70 °C
ausprobiert. Nun konnte ich zufrieden sein.
Kaltes (oder warmes) Roastbeef: Ein großes Stück Roastbeef von zwei bis vier kg von Fett und Sehnen
befreien. Je nach Größe eventuell teilen. Etwas salzen, aber gut pfeffern, eventuell mit kräftigen Kräutern
bestreuen (z. B. Pastetengewürz) und mit Öl einreiben. Das Fleisch auf den Rost mit Fettpfanne für etwa
15 bis 20 Minuten in den sehr heißen Ofen (230 – 250 °C) geben. Das Fleisch sofort herausnehmen und
den Backofen abkühlen lassen. Das Roastbeef wieder in den Ofen geben und bei 65 °C etwa sechs bis
sieben Stunden garen lassen. Es ist dann noch immer rosarot mit einem dünnen, dunklen Garrand. Das
Fleisch abkühlen lassen, verpacken und im Kühlschrank ein paar Stunden (am besten einen Tag)
nachreifen lassen.
Das Fleisch in dünne Scheiben aufschneiden. Das geht am besten mit einer Schneidemaschine. Mit
Knoblauchmayonnaise oder Meerrettichsahne servieren.
Natürlich kann man das warme Fleisch auch sofort in etwas dickere Scheiben schneiden und als
Rinderbraten zu einem Hauptgericht reichen. Oder das Fleisch später aufschneiden und ganz kurz, aber
sehr heiß braten.
Annemarie Wildeisen („Fleisch sanft garen bei Niedrigtemperatur“, 1997, „Fleisch schnell garen bei
Niedrigtemperatur“, 1999) beschreibt in ihren Büchern diese Methode für kleinere bis mittlere
Fleischstücke.
Die folgende Tabelle bezieht sich auf ihre Angaben und beinhaltet sinnvolle Erfahrungswerte von
Anbratzeiten und Nachgartemperaturen in längerer oder kürzerer Zeit. Für manche Fleischstücke habe ich
zwei Methoden angegeben; die erste ist die eher bessere, die zweite die eher schnellere.
Kalb
Schnitzel, Mignon, Medaillon
Anbraten: 1 ½ Minuten je Seite
Nachgaren: 45 Minuten bei 75 °C
Anbraten: 1 ½ Minuten je Seite
Nachgaren: 15-20 Minuten bei 80 °C
Steak, Kotelett
Anbraten: 1 ½ -2 Minuten je Seite
Nachgaren: 60 Minuten bei 80 °C
Anbraten: 3 Minuten je Seite
Nachgaren: 20-30 Minuten bei 80 °C
Filet (500-800 g)
Anbraten: 5 Minuten insgesamt
Nachgaren: 90-120 Minuten bei 80 °C
Karree
Anbraten: 8 – 10 Minuten
Nachgaren: 120 Minuten bei 80 °C
Runde Kalbsnuss
Anbraten: Minuten 8-10 Minuten
Nachgaren: 150 Minuten bei 80 °
Rind
Medaillons aus dem Filet, Rumpsteak
Anbraten: insgesamt 2 Minuten
Nachgaren: 45 Minuten bei 70 °C
Anbraten: insgesamt 2-3 Minuten
Nachgaren: 20-30 Minuten bei 80 °C
Filet bis 800 g
Anbraten: 5 Minuten
Nachgaren: 75 Minuten bei 80 °C
Filet bis 1,5 kg
Anbraten: 7 Minuten
Nachgaren: 90 Minuten bei 80 °C
Entrecôte 500-900 g
Anbraten: 4 Minuten
Nachgaren: um 90 Minuten bei 80 °C
Entrecôte 1-1 ½ kg
Anbraten: 6 Minuten
Nachgaren: um 105 Minuten bei 80 °C
Roastbeef (1,8 – 2,5 kg)
Anbraten: 10 Minuten im sehr heißen Ofen
Nachgaren: bis 240 Minuten bei 70 °C
Hochrücken 1 – 1 ½ kg
Anbraten: 5 Minuten
Nachgaren: 150 Minuten bei 80 °C
Schwein
Steak, Medaillon (Rücken)
Anbraten: insgesamt 2 Minuten
Nachgaren: 45-60 Minuten bei 75 °C
Anbraten: 3-4 Minuten
Nachgaren: 20-30 Minuten bei 80 °C
Kotelett
Anbraten: insgesamt 3 Minuten
Nachgaren: 60 Minuten bei 80 °C
Anbraten: 5-6 Minuten insgesamt
Nachgaren: 30 Minuten bei 80 °C
Schnitzel (natur)
Anbraten: 2-3 Minuten insgesamt
Nachgaren: 15-20 Minuten bei 80 °C
Filet (400-600 g)
Anbraten: 5 Minuten
Nachgaren: 90 Minuten bei 80 °C
Karree (ausgelöstes Rückenstück)
Anbraten: 8-10 Minuten
Nachgaren: 120 Minuten bei 80 °C
Lamm
Kleines Filet, Kotelett
Anbraten: 1 Minuten
Nachgaren: 30-45 Minuten bei 70 °C
Anbraten: 2 Minuten
Nachgaren: 15-20 Minuten bei 80 °C
Rückenfilet, Karree (im Stück)
Anbraten: 2 Minuten
Nachgaren: 60-75 Minuten bei 70 °C
Anbraten: 4-6 Minuten
Nachgaren: 20-30 Minuten bei 80 °C
Steak aus der Keule
Anbraten: insgesamt 2 Minuten
Nachgaren: 45-60 Minuten bei 75 °C
Keule (entbeint)
Anbraten: 8-10 Minuten
Nachgaren: 150 Minuten bei 75 °C
Keule (ganz)
Anbraten: 12-15 Minuten im heißen Ofen
Nachgaren: 180-240 Minuten bei 75 °C
Geflügel, Kaninchen
Hähnchenbrust
Anbraten: 3 Minuten
Nachgaren: 45-60 Minuten bei 75 °C
Anbraten: 5 Minuten
Nachgaren: 20-30 Minuten bei 80 °C
Entenbrust
Anbraten: 3 Minuten Fettseite, 1 Minute Fleischseite
Nachgaren: 60 Minuten bei 75 °C
Anbraten: 3 Minuten Fettseite, 3 Minute Fleischseite
Nachgaren: 20-30 Minuten bei 80 °C
Rückenfilet ganz, Röllchen aus Rückenfilet
Anbraten: 3-4 Minuten
Nachgaren: 15-20 Minuten bei 70 °C
Einige Anmerkungen zum Fisch
Nirgends ist etwas über Fischzubereitungen mit Niedertemperatur zu finden. Immerhin wird von den DampfgarerHerstellern eine Dampftemperatur von 75 °C empfohlen. Mit 70 °C oder sogar 65 °C gegarte Filets werden meines
Erachtens nach noch besser, 60 °C ist ideal. Oder manche Autoren sprechen von leicht siedendem Wasser – das
entspricht etwa einer Temperatur von 90 °C, das ist leider schon zu viel.
Fischfleisch reagiert anders als bindegewebshaltiges Fleisch. Das Eiweiß im Fisch gart bei noch
niedrigeren Temperaturen, so etwa zwischen 60 °C und 65 °C. Außerdem sind lange Garzeiten nicht
nötig.
Das Marinieren von Fisch bezeichnet man auch als „Garen“ ohne Hitze, weil über Salz, Zucker und Säure
das Eiweiß wie unter Hitze verändert wird.
Hier nun einige kleine Hilfen
Fischfilets in Garflüssigkeit (Fischfond, Court Bouillon) nur kurz ziehen lassen (ganze Fische etwas
länger). Daran denken: sehr kalte Filets lassen die Flüssigkeit abkühlen. Ideale Temperatur um 70 °C.
Übrigens: sogenannter Kochfisch wird bei nur 80 °C gegart!
Einige Köche empfehlen folgende einfache Technik, die sehr überzeugend ist: einzelne Fische (z. B.
Forellen) oder Filets würzen und in eine hitzebeständige Plastiktüte dicht verschließen und in 75 – 80 °C
heißem Wasser garen. Das funktioniert auch im Dampfgarer.
Beliebt ist es Fischfilets „auf der Haut“ zu braten: Die Haut wird schön kross und die Wärme zieht
langsam nach oben zur anderen Seite durch. Auch hier gibt es nur wenig Hitze für die Innenseite. So sollte
man auch alle Fische nur vorsichtig braten oder grillen (in Alufolie).
Ich habe einige Versuche mit Lachsfilets (à 200 g, ohne Haut und graue Stellen) unternommen um sie im
Backofen – also wieder in trockener Luft – zu garen, so etwa 30 Minuten. Bei Temperaturen zwischen 60
und 65 °C sehen die Stücke ähnlich wie beim Fleisch fast roh aus, sind aber gegart und haben die Farbe
des rohen Fisches behalten. Diese Filets dann auf reduziertem Fischfond mit Julienne-Gemüse – einfach
herrlich
Konservieren
R EGISTER
Aal grün
Aal in Knoblauch
Aioli
Alltägliche Saucen
Amuses gueules
Apfel-Chutney
Apfelmeerrettich
Apfel-Vinaigrette
Appetithappen im Speckmantel
Aprikosenknödel
Aprikosenlikör
Aprikosenmarmelade
Aromatisierte Butter
Aromatisierte Essige
Artischocken
Auberginen
Auberginenmousse auf Tomatensauce
Aufgesetzter
Auslegeteige (Pastetenteige)
116
117
32
35
51
234
32
210
53
172
236
239
63
232
87
56
70
236
205
Backthermometer
Baguette-Teig
Ballotines
Balsamessigsauce
Bandnudeln in Gorgonzolasauce
Bandnudeln in Steinpilzsahne
Bandnudeln mit geräuchertem Lachs
Bandnudeln mit weißem Trüffel
Barbecuesauce
Bauernpastete
Baumé, Grad
Bayrische Creme
Béchamelsauce
Beilagen, Alternativen
Beizen
Berliner Hühnerfrikassee
Beurre blanc
Beurre Fermière
Bienenstich-Belag
Bienmesable
Bierteig
Birnensabayon
Birnensahne
Biskuit für Rollen
Biskuit mit getrennten Eiern
Biskuit mit nicht getrennten Eiern
Blätterteig-Pastetchen
Blattsalat mit (lau-) warmen Beilagen
Blattsalate
Blinis
Blueberry Muffins
Blumenkohl
Blumenkohlparfait
Bouillabaisse
Bouquet garni
26
188
20
144
105
106
105
105
31
217
181
165
34
25
20
151
34
64
197
169
38
168
74
202
196
195
54
51
57
99
200
86
214
78
13
Brandenburger Fischsuppe
77
Brandteig
172
Brandteig
196, 204
Bratkartoffeln mit getrockneten
Tomaten
82
Bratwürste
130
Bretonische Galettes
99
Briocheteig
198
Broccoli
56
Broccoliflan mit (Trüffel-) Vinaigrette 86
Brombeerlikör
236
Brösel- oder Kräuterhaube
41
Brotbacken
187
Bruschetta
60
Butter
42
Butter-Eier-Trüffeln
185
Buttermilchmischbrot
189
Butterschmalz
25, 42
Buttertrüffeln
185
Carpaccio vom Reh mit
Carpaccio
Champagner-Sorbet
Chaudfroid
Chilisauce
Chinesischer Pfannkuchen
Chutney
Ciabatta
Cocktailsauce
Confit d’Oie
Consommé
Corail
Crème Anglaise
Crème bavaroise
Crème de Cassis
Crêpes
Crespelle
Crostini
Curry
Currysauce
Dampfnudeln
72
52
178
31
31
194
233
189
30
148
21, 37
16
165
165
236
98
98
60
14
30
Dicke Bohnen mit Thunfisch
Dickmilch
Dillbutter
Dorade nach Mittelmeerart
108
59
22
63
118
Eclairs Rossini
Eier kochen
Eier, Frische testen
Eierkuchen
Eierlikör
Eierspeisen
Eierstich
Einfache Fleischpastete
Einfache Schokoladenmousse
Einfache Sorbets
Einfaches Fruchteis
Eingelegte Matjesheringe
54
24
25
98
236
96
98
218
167
178
174
124
Register
Eingemachtes Gänsefleisch
Einkochen von Fleisch und Pasteten
Einkochen von Fonds, Tomatensaucen
Eisbein
Eiscreme
Eis-Soufflé
Englische Creme
Entenbrust
Entenleberterrine
Entenstopfleber
Erbspüree
Erdbeerlikör
Erdbeer-Soufflé
Essig, aromatisierte
Essigmutter
Estragonessig
Falafel
148
226
226
129
173
170
165
149
222
72
129
236
169
232
231
232
67
Fasan
145
Federweißer
108
Fenchel
55
Fines Herbes
13
Fisch auf Sauerkraut
120
Fisch in Salzkruste
120
Fische vorbereiten
15
Fische zerlegen
15
Fische, Frische erkennen
15
Fische, Garmethoden
14
Fische, Gartemperaturen
14
Fische, Innentemperaturen
14
Fischfarce für Fischterrinen
114
Fischfarce im Strudelteig
114
Fischfarce
113
Fischfilet auf Kartoffelschuppen
119
Fischfilets mit Fischfarce
114
Fischfilets
53
Fischfond
14
Fischfond
36
Fischfondue
111
Fischpastete
211
Fischsülze 1
210
Fischsülze 2
210
Fladenbrot mit Olivenöl
195
Fladenbrot
195
Fladenbrote
194
Flammkuchen
110
Fleisch, Frische und Qualität erkennen 17
Fleisch, Garzeiten und -methoden
18
Fleisch, Innentemperatur
17
Fleischfond
37
Fleischfondue
111
Fleischpasteten
217
Fond
21
Fondant
181
Fonds
36
Fondue
111
Forellen räuchern
229
Frankfurter Sauce
31
Frischkäse, selbstgemacht
23
Frischkäse-Terrine mit Lachs und grünem
Spargel
212
Früchte in Alkohol
Fruchteis
Fruchtkonfekt
Fruchtsaucen und Fruchtspiegel
Frühlingszwiebeln
Fudge
Galettes
235
174
186
175
56
182
99
72
147
150
148
222
224
221
223
156
Gänse- & Entenstopfleber
Gänsebraten
Gänsebrust
Gänsehals, gefüllt
Gänseleberterrine
Gänse-Rillettes
Gänsestopfleber
Gänseterrine
Ganze Kalbsniere im Nierenfett
Ganze Lachsforelle mit Fischfarce
gefüllt
114
Garnelenpaste
66
Gazpacho
75
Gebeiztes Schweinefilet
128
Gebratene Kalbsnierenscheiben
156
Gebratener Aal mit Salbei
117
Gebratenes Fladenbrot
195
Geeiste Gurkensuppe
76
Geeiste Paprika-Kraftbrühe
76
Geflügel vorbereiten
19
Geflügel
147
Geflügelbrust
149
Gefüllte Champignons
53
Gefüllte Kalbsbrust
136
Gefüllte Mousseline
209
Gefüllte Zucchini
53
Gefüllter Gänsehals
148
Gefülltes Kaninchen
153
Gegrillte Mittelmeerfische
118
Gekochter Schinken
127
Gelatine
24, 160
Gemüse blanchieren
12
Gemüse glasieren
12
Gemüse in Eier-Sahne-Mischung
87
Gemüse lagern
12
Gemüse putzen
12
Gemüsenudeln
135
Gemüsestrudel
83
Gemüseterrinen
214
Geröstete Zwiebeln
140
Gewürzessig
232
Giftstoffe in Gemüse
13
Gnocchi in Gorgonzola-Sauce
101
Gnocchi mit Mozzarella überbacken 101
Gnocchi mit Parmesan
100
Gnocchi mit Salbei und Knoblauch
100
Gnocchi
100
Grappasabayon
168
Gräucherter Fisch auf Sauerkraut
120
Graved Lachs
123
Gremolata
137
Griesnocken
100
Grießflammeri
163, 164
Register
Grüne Bohnen
Grüne Sauce
Hafermehl-Pfannkuchen
87
30
Hähnchenfleischaufstrich
Halbgefrorenes
Hauswurst im Glas
Hauswurst mit Leber
Hauswurst, einfach
Hecht in Kapernsauce
Hechtklöße/Fischfarce
Hefegrundteig
Hefeteig, süß
Helle Grundsauce
Herbes de Provence
Heringshäckerle
Himbeeren in Himbeergeist
Himbeeressig
Himbeer-Johannisbeer-Essig
Himbeersauce
Himbeer-Sorbet
Hirschkeule
Holunderbeersaft
Holunderblüten-Parfait
Holunderblütensirup
Honigteig
Hühnerbrust
Hühnerfrikassee, Berliner
Hühnerfrikassee, einfach
Hühnerleber
Hühnerleber-Parfait
Hühnerleber-Terrine
Hüllen
Hummer vorbereiten
Hummer
Hummer-/Krebsbutter
Humus
99
66
176
218
219
218
112
113
188
197
35
13
125
236
232
232
163
177
144
238
176
237
198
149
151
152
61
220
220
38
16
122
64
66
Ingwersabayon
Innereien
Involtini
Irisches Soda-Brot
Italienische Vorspeisen
168
155
134
190
55
Joghurt, selbstgemacht
Joghurt-Creme
Joghurt-Fruchteis
Joghurt-Sahne-Dressing
Joghurtsauce
22
161
175
29
29
Kalb
Kalbsbries
Kalbsbrust, gefüllt
Kalbsleber Berliner Art
Kalbsleber mit Salbei
Kalbsleberbraten
Kalbslebermousse
Kalbsleberwurst
Kalbsniere im Nierenfett
132
157
136
158
158
159
219
222
156
Kalbsnieren
Kalbsnierenscheiben
Kalbsrücken in Pfeffer
Kalbsrücken mit Rieslingsahne
Kalbsschnitzel in Apfelsahne
Kalbsschnitzel in Marsalasauce
Kalbsschnitzel Mailänder Art
Kalbsschnitzel
Kalbszunge
Kalte Avocadosuppe mit
Ziegenfrischkäse
Kalte Kalbsrückenscheiben
mit Gänseleber
Kalte Tomatensuppe
Kalter Schweinebraten
Kaltes Roastbeef
Kaninchen mit Senf
Kaninchen
Kaninchen, gefüllt
Kaninchen-Blanquette
Kaninchen-Rillettes
Kapern-Kräuter-Creme
Karamelcreme
Kartoffelgratin
Kartoffeln
Kartoffelpuffer
Kartoffelsalat
Kartoffelteig
Käsefondue
Käsesoufflé
Käswähe
Katrins Zwiebel-Vinaigrette
Ketchup
Kichererbsen-„Nüsse“
Kirschen in Eau de Vie
Klare Tomatensuppe mit Ravioli
Knäckebrot
Knoblauch
Knoblauch-Mayonnaise
Kochschokolade
Kohl
Kohl, geschmort
Konfekt
Königin-Pasteten
Konservieren mit Zucker
Konservieren
Krabbenbutter
Kräuter aufbewahren
Kräuterbutter
Kräutermischungen
Krautsalat
Krebse in Weinsud mit Leipziger
Allerlei
Krokant
Krokanteis
Küchenmesser
Kühlschrank
Kürbis süß-sauer
Kürbis
Kürbis-Apfel-Chutney
Kürbiscarpaccio
155
156
134
135
133
132
133
132
159
75
52
76
126
141
154
152
153
154
225
62
165
82
81
102
82
171
111
111
27
235
67
236
80
193
13
30
183
84
85
184
152
237
226
64
13
63
13
85
121
181
173
26
25
91
89
92
91
Register
Kürbis-Gnocchi
Kürbispuffer
Kürbissuppe in der Frucht serviert
Kürbissuppe
Kuvertüre
90
91
90
89
183
Lab
Lachsbutter
Lachs-Carpaccio
Lamm
Lammkarree in Kräuterkruste
Lammkeule vorbereiten
Lammkeule
Lammnieren
Lammrücken vorbereiten
Lammrücken
Lammstelzen
Lava
Liköre
Linsen-Kartoffel-Suppe
Linsensalat
Liptauer
Löffel-Biskuit
Lübecker Marzipan
Luftgetrocknete Salami
Lyoner Wurst
23
64
124
141
142
19
142
156
18
143
137
194
235
80
57
65
203
185
230
225
Mandelcreme auf Himbeersauce
Mandelkonfekt
Mango-Chutney
Mangold
Margarine
Marillenknödel
Marillenmarmelade
Marillenpalatschinken
Marillensabayon
Marinierte Zunge
Marinierter Camembert
Marinierter Fisch
Mariniertes Fischtatar
Mariniertes Rindfleisch
Markhaube
Marzipan
Marzipankonfekt
Mascarpone-Eis
Matjesfilets mit Crème double
Matjeshering
Matjeshering-Tartar
Mayonnaise
Möhren
Möhren
Möhrensuppe mit Orangen
Mokkacreme
Mokkaeis
Molke
Mostschaum
Mousse au Chocolat
Mousse von weißer Schokolade
Mousseline
Mousseline-Torte
163
186
233
56
42
172
239
239
168
52
65
123
123
52
41
185
185
175
124
124
125
29
55
83
79
165
173
22
168
166
166
145, 208
209
Mürbeteig
Naßpökeln
Navets
Nocken
Norddeutsche Fischsuppe
Nougat
Nudeln färben
Nudeln kochen
Nudeln
Nudelteig
Nußbutter
Nußeis
Obst filetieren
199, 203
228
84
104
77
186
103
104
102
102
25
173, 174
Öl
Omelett
Orangendressing mit Sahne
Orangenlikör
Orangenlikör
Orangenmousse
Orangenparfait mit Orangen-MangoSalat
Orangenscheiben in Rotwein und Port
eingelegt
Orangen-Sorbet
Ossobuco
Palatschinken
12
42
97
28
235
236
162
179
179
178
137
98
Panade
38
Paprika und Thunfisch
60
Paprika
92
Paprikagemüse
92
Paprikamousse
92
Paprikaschaum mit Ziegenfrischkäse
79
Paprikaschoten (enthäuten)
55
Parfait von Nüssen und Trockenfrüchten176
Parfaits (Halbgefrorenes)
176
Pasteten & Terrinen
206
Pasteten, Terrinen, Sülzen
53
Pastetengewürz
207
Pastetenteige
205
Pasteurisieren
22
Pâté de Campagne
217
Peanut Butter
64
Pesto
31
Pfannkuchen
98
Pfefferbirne auf Sabayon
180
Pfifferlingssülze 1
215
Pfifferlingssülze 2
216
Pfirsichlikör
236
Pflaumen-Chutney
233
Pilze putzen
13
Pilze mit Salz entwässern
13
Pilzrisotto
107
Pilztatar
73
Pinot-Noir-Sabayon
168
Pitas (Pittas)
194
Pochierte Eier
97
Pochiertes Soufflé
69
Register
Pökeln
Polenta-Grundrezept
Polenta-Terrine
Porree
Pumpernickel
Putenbrust
Quark
Quarkblätterteig
Quark-Nuß-Creme, pikant
Quarkölteig
Quarkteig (Topfenteig)
Quenelles
Quiche Lorraine
Quittensüppchen mit Birnensahne
228
107
214
56
192
150
22
201
65
199
171
209
110
74
Räucherfische
52
Räucherforellenmousse
70
Räucherlachs mit lauwarmen Champignons71
Räuchern
228
Räucherofen
228
Ravioli mit Kürbisfüllung
90
Rebhuhn
145
Reh- oder Hirschkeule
144
Rehrücken in Balsamessig
144
Remoulade
213
Ricotta
23
Rilletes de Porc
224
Rind
138
Rinderbraten, nicht durchgebraten
140
Risotti
106
Risotto alla milanese
106
Roastbeef in der Folie
139
Roastbeef mit Yorkshire Pudding
138
Roastbeef, kalt
141
Roggenmischbrot mit Hefe
191
Roggenmischbrot
192
Rohkost
54
Roquefort mit Pinienkernen
65
Roquefortsauce
32
Rosenkohl
86
Rosmarinkartoffeln
81
Rösti mit geräuchertem Lachs
101
Rösti
101
Rotbarbenterrine
212
Rote Bete
84
Rote Paprikamousse auf grüner Paprikasauce 92
Rotkohl
85, 144
Rührei
96
Rührteig
200
Rumcreme
165
Sabayon
Sahnegelee von geräuchertem Aal
Salami pur porc
Saltimbocca
Salzteig
Sandteig (Mürbeteig)
Sardellenbutter und Mozzarella
Sardellenbutter
167
211
230
132
40
204
61
64
Sauce Béarnaise
33
Sauce Hollandaise
33
Sauce Sabayon
34
Sauce tartare
30
Saucen
21
Sauerkirschenkompott mit Vanille und Rum 238
Sauerkraut in eigener Herstellung
84
Sauerkraut mit Eisbein
129
Sauerkraut
84, 129
Sauermilch
22
Sauerteig
190
Sauerteigbrot (ohne Hefe)
191
Scampi
62
Schabefleisch
72
Schalentier- und Fischfondue
111
Schalentiere vorbereiten
16
Schalentiere, Garmethoden
16
Schaumomelett
97
Schmalz
42
Schnittlauchsauce
28
Schokolade
183
Schokoladeneis
173
Schokoladenmousse
166, 167
Schokoladensauce
175
Schrotbrot
192
Schwarzer Johannisbeerlikör
236
Schwein
126
Schweinebraten, kalt
126
Schweinefilet räuchern
229
Schweinefilet, gebeizt
128
Schweinerolle
127
Seefische
118
Seezungenröllchen
209
Senf-Dill-Sauce
123
Senfsauce
28
Sorbets aus Gemüse
178
Sorbets
177
Soufflérolle
69
Soufflés, süß
169
Soufflés, salzig
68
Spanferkelkeule
128
Spargel
94
Spargelsalat
95
Spargel-Soufflé
69
Spätzle und Nocken
104
Spicken
21
Spinat
56
Spinatsalat Cornhusker
58
Spitzkohl
84
Steinpilz-Carpaccio
73
Steinpilze
55, 61
Steinpilzöl
24
Steinpilztatar
73
Strudelteig
201
Süße Knödel
171
Süße Soufflés
169
Süßer Hefeteig
197
Süßer Sandteig (Mürbeteig)
204
Süßwasserfische
112
Taboulé
59
Register
Tafelspitzsülze
Tapenade
Tatar
Teller vorwärmen
Teltower Rübchen
Temperieren der Schokolade
Tempura-Teig
Thunfischsauce
Tomaten
Tomatenmark
Tomaten-Mayonnaise
Tomatensugo
Topfenknödel
Topfenteig
Trockenpökeln
Trocknen
Trüffel, weiße
Trüffelmasse
223
62
72
26
84
183
38
28
56
234
30
234
172
171
228
227
105
184
Vanillecreme
Vanille-Eis
Vanille-Soufflé
Velouté
Vinaigrette
Vorspeisen
165
173
170
35
27
51
Wachteln
Waffeln (Hippenteig)
Walnußkugeln
Wasser
Weichkaramel
Wein, Auswahl
Weine in der Menüfolge
Weinessigherstellung
Weinkategotien
146
175
186
24
182
43
45
231
43
Weinkeller
Weinprobe
Weinschaum
Weintemperaturen
Weiße Sauce
Weißkohl
Wiener Schnitzel
Wild zerlegen
Wild
Wildente
Wildgeflügel
Wirsingblätter
44
48
168
47
34, 68
85
133
20
144
145
145
85
Yorkshire Pudding
138
Zabaione
Zanderfilet im Speckmantel auf Linsen
Zaziki
Zerlegen ganzer Tiere
Ziegenkäse, selbstgemacht
Zimteis
Zimtschaum
Zitronenglasur
Zitronen-Sorbet
Zucchini
Zucchini-Soufflé
Zuckersirup
Zucker
Zuckerthermometer
Zwetschgen-Terrine
Zwiebelfladen
Zwiebelkuchen
Zwiebeln
Zwiebelrostbraten
167
115
22
20
23
173
161
182
178
55
70
180
180
180
162
109
109
55
140
Register
Inhalt
VELOUTÉ (HELLE GRUNDSAUCE)....................27
ALLTÄGLICHE SAUCEN .....................................27
VORWORT ........................................................ 6
FONDS.............................................................28
ALLGEMEINER TEIL ...................................................... 8
GRUNDBEGRIFFE & -TECHNIKEN ........... 8
KÜCHENTECHNISCHE WEISHEITEN ....11
OBST, GEMÜSE, PILZE UND KRÄUTER ..............11
FISCH ................................................................ 12
FLEISCH ............................................................ 14
MILCHPRODUKTE ............................................ 18
SONSTIGE HINWEISE ....................................... 19
KALTE SAUCEN ............................................ 21
VINAIGRETTE ................................................... 21
KATRINS ZWIEBEL-VINAIGRETTE ................... 21
ORANGENDRESSING MIT SAHNE ..................... 21
THUNFISCHSAUCE............................................ 22
SENFSAUCE ....................................................... 22
SCHNITTLAUCHSAUCE ..................................... 22
JOGHURTSAUCE ................................................ 22
JOGHURT-SAHNE-DRESSING ........................... 22
MAYONNAISE ................................................... 23
Mayonnaise-Abwandlungen:....................................... 23
Sauce tartare .................................................................. 23
Knoblauch-Mayonnaise............................................... 23
Grüne Sauce .................................................................. 23
Currysauce ..................................................................... 23
Cocktailsauce................................................................. 24
Tomaten-Mayonnaise .................................................. 24
BARBECUESAUCE .............................................. 24
CHILISAUCE ...................................................... 24
FRANKFURTER SAUCE ...................................... 24
CHAUDFROID ................................................... 24
PESTO ............................................................... 24
AIOLI ................................................................ 25
ROQUEFORTSAUCE........................................... 25
APFELMEERRETTICH ....................................... 25
WARME SAUCEN .......................................... 25
SAUCE HOLLANDAISE ...................................... 25
SAUCE BÉARNAISE............................................ 26
SAUCE SABAYON ............................................... 26
WEIßE SAUCE (BÉCHAMELSAUCE) ................... 26
BEURRE BLANC ................................................ 26
FISCHFOND .......................................................28
DUNKLER UND HELLER FLEISCHFOND ...........28
HÜLLEN & HAUBEN ...................................29
PANADE ............................................................29
BIERTEIG (AUSBACKTEIG) ................................29
TEMPURA-TEIG ................................................30
SPECK ................................................................30
BROTTEIG .........................................................30
BLÄTTERTEIG ...................................................30
EIERKUCHEN ....................................................30
SPINAT ..............................................................30
MANDELN ......................................................... 31
KARTOFFELTEIG, - PÜREE ................................ 31
STRUDELTEIG ................................................... 31
SALZTEIG .......................................................... 31
MARKHAUBE ..................................................... 31
BRÖSEL- ODER KRÄUTERHAUBE ...................... 31
ÖL & ANDERE FETTE .................................32
WEIN ...............................................................33
Die Auswahl der Weine .............................................. 33
Weinkategorien............................................................. 33
Der Weinkeller.............................................................. 34
Weine in der Menüfolge.............................................. 34
Weitere Grundregeln der Weinauswahl zum
Essen .............................................................................. 35
Das Öffnen und Dekantieren .................................... 35
WEINPROBE (PERSÖNLICHE
GESCHMACKSANALYSE) ....................................36
IM (STERNE-) RESTAURANT .....................37
VORSPEISEN ................................................................. 39
VORSPEISEN, AMUSES GUEULES UND
KLEINE APPETITANREGER ......................39
GEMISCHTER BLATTSALAT MIT (LAU-)
WARMEN BEILAGEN..........................................39
MARINIERTES RINDFLEISCH ...........................39
Register
MARINIERTE ZUNGE (KALBS-, SCHWEINEODER LAMMZUNGE)......................................... 39
KALTE KALBSRÜCKENSCHEIBEN MIT
GÄNSELEBER .................................................... 40
CARPACCIO ....................................................... 40
RÄUCHERFISCHE .............................................. 40
FISCHFILETS ..................................................... 40
PASTETEN, TERRINEN, SÜLZEN ...................... 40
GEFÜLLTE CHAMPIGNONS .............................. 40
GEFÜLLTE ZUCCHINI....................................... 40
APPETITHAPPEN IM SPECKMANTEL ................ 41
BLÄTTERTEIG-PASTETCHEN ........................... 41
SALATE AUS GEMÜSE ODER HÜLSENFRÜCHTEN
.......................................................................... 41
ROHES GEMÜSE MIT DIPS ................................ 41
ROHKOST .......................................................... 41
ECLAIRS ROSSINI .............................................. 41
GEFÜLLTE EIERKUCHEN ................................. 41
ITALIENISCHE VORSPEISEN.................... 42
SALATE ........................................................... 43
BLATTSALATE ................................................... 43
LINSENSALAT ................................................... 43
SPINATSALAT CORNHUSKER ............................ 44
DICKE BOHNEN MIT THUNFISCH ................... 44
TABOULÉ (TABBOULEH).................................. 45
CROSTINI....................................................... 46
BRUSCHETTA .................................................... 46
PAPRIKA UND THUNFISCH ............................... 46
STEINPILZE ...................................................... 46
HÜHNERLEBER ................................................ 47
SARDELLENBUTTER UND MOZZARELLA ......... 47
TAPENADE ........................................................ 47
KAPERN-KRÄUTER-CREME .............................. 47
SCAMPI .............................................................. 48
KÄSE ................................................................. 48
AROMATISIERTE BUTTER ........................ 48
KRÄUTERBUTTER ............................................. 48
DILLBUTTER..................................................... 48
PEANUT BUTTER .............................................. 49
BEURRE FERMIÈRE .......................................... 49
SARDELLENBUTTER ......................................... 49
LACHSBUTTER .................................................. 49
KRABBENBUTTER ............................................. 49
HUMMER-/ KREBSBUTTER .............................. 49
AUFSTRICHE UND KÄSECREMES ............50
LIPTAUER ..........................................................50
QUARK-NUß-CREME.........................................50
MARINIERTER CAMEMBERT ............................50
ROQUEFORT MIT PINIENKERNEN ...................50
HÄHNCHENFLEISCHAUFSTRICH ......................50
GARNELENPASTE.............................................. 51
HUMUS .............................................................. 51
KICHERERBSEN-„NÜSSE“ ................................ 51
FALAFEL ............................................................52
SOUFFLÉS & MOUSSES................................52
KÄSESOUFFLÉ ...................................................52
SOUFFLÉROLLE.................................................53
POCHIERTES SOUFFLÉ .....................................53
SPARGEL-SOUFFLÉ............................................53
ZUCCHINI-SOUFFLÉ .........................................53
AUBERGINENMOUSSE AUF TOMATENSAUCE ...54
RÄUCHERFORELLENMOUSSE ...........................54
RÄUCHERLACHS MIT LAUWARMEN
CHAMPIGNONS .................................................54
EDLE VORSPEISEN MIT FLEISCH ...........55
GÄNSE- & ENTENSTOPFLEBER ........................55
TATAR, SCHABEFLEISCH ..................................55
CARPACCIO VOM REH MIT PILZTATAR .............55
STEINPILZTATAR ..............................................56
STEINPILZ-CARPACCIO .....................................56
SUPPEN .......................................................................... 58
KALTE SUPPEN .............................................58
QUITTENSÜPPCHEN MIT BIRNENSAHNE ........58
GAZPACHO ........................................................59
KALTE AVOCADOSUPPE MIT
ZIEGENFRISCHKÄSE .........................................59
KALTE TOMATENSUPPE ...................................59
GEEISTE GURKENSUPPE ...................................60
GEEISTE PAPRIKA-KRAFTBRÜHE .....................60
FISCHSUPPEN ...............................................60
BRANDENBURGER FISCHSUPPE .......................60
NORDDEUTSCHE FISCHSUPPE ......................... 61
BOUILLABAISSE ................................................. 61
GEMÜSESUPPEN ..........................................62
Register
MÖHRENSUPPE MIT ORANGEN ....................... 62
PAPRIKASCHAUM MIT ZIEGENFRISCHKÄSE...... 62
KLARE TOMATENSUPPE MIT RAVIOLI ............. 62
LINSEN-KARTOFFEL-SUPPE ............................. 63
GEMÜSE ......................................................................... 65
KARTOFFELN ............................................... 65
ROSMARINKARTOFFELN................................... 65
BRATKARTOFFELN MIT GETROCKNETEN
TOMATEN ......................................................... 65
KARTOFFELGRATIN .......................................... 65
KARTOFFELSALAT............................................. 66
GEMÜSESTRUDEL ............................................. 66
MÖHREN & ANDERE WURZELN............. 66
NAVETS, TELTOWER RÜBCHEN....................... 67
ROTE BETE ...................................................... 67
KOHL............................................................... 67
SAUERKRAUT .................................................... 67
SAUERKRAUT IN EIGENER HERSTELLUNG ...... 67
WEIßKOHL ........................................................ 68
Krautsalat....................................................................... 68
Geschmorter Kohl ....................................................... 68
WIRSINGBLÄTTER ............................................ 68
ROTKOHL ......................................................... 68
ROSENKOHL ..................................................... 68
BLUMENKOHL .................................................. 68
BROCCOLIFLAN MIT (TRÜFFEL-) VINAIGRETTE
.......................................................................... 69
GEMÜSE IN EIER-SAHNE-MISCHUNG.............. 69
GRÜNE BOHNEN......................................... 70
PAPRIKAGEMÜSE ...............................................73
ROTE PAPRIKAMOUSSE AUF GRÜNER
PAPRIKASAUCE ..................................................73
SPARGEL.........................................................74
SPARGEL PUR MIT .............................................75
SPARGELSALAT ..................................................75
KLEIN- & ZWISCHENGERICHTE ............................... 76
EIERSPEISEN ................................................76
RÜHREI .............................................................76
OMELETT ..........................................................76
SCHAUMOMELETT ............................................77
POCHIERTE EIER .............................................77
EIERSTICH ........................................................77
CRÊPES, & CO................................................77
BRETONISCHE GALETTES ................................78
BLINIS ...............................................................78
HAFERMEHL-PFANNKUCHEN ..........................78
GNOCCHI .......................................................78
GRIEßNOCKEN ..................................................79
GNOCCHI MIT PARMESAN ................................79
GNOCCHI MIT SALBEI UND KNOBLAUCH .........79
GNOCCHI IN GORGONZOLA-SAUCE .................79
GNOCCHI MIT MOZZARELLA ÜBERBACKEN .....79
RÖSTI ..............................................................80
ARTISCHOCKEN........................................... 70
RÖSTI MIT GERÄUCHERTEM LACHS, KAVIAR
ODER MATJES ...................................................80
KARTOFFELPUFFER ..........................................80
KÜRBIS............................................................ 71
NUDELN.........................................................80
KÜRBISSUPPE .................................................... 71
KÜRBISSUPPE IN DER FRUCHT SERVIERT ........ 71
RAVIOLI MIT KÜRBISFÜLLUNG ......................... 72
KÜRBIS-GNOCCHI ............................................ 72
KÜRBISPUFFER ................................................. 72
KÜRBISCARPACCIO............................................ 72
KÜRBIS SÜß-SAUER ............................................ 72
KÜRBIS-APFEL-CHUTNEY ................................ 73
NUDELTEIG ......................................................80
NUDELTEIG NUR MIT EIGELB .......................... 81
FÄRBEN VON NUDELN ..................................... 81
SPÄTZLE UND NOCKEN .................................... 81
DAS KOCHEN VON NUDELN ............................82
BANDNUDELN MIT WEIßEM TRÜFFEL .............82
BANDNUDELN MIT GERÄUCHERTEM LACHS ...82
BANDNUDELN IN GORGONZOLASAUCE ...........83
BANDNUDELN IN STEINPILZSAHNE ................83
PAPRIKA ......................................................... 73
Register
RISOTTI .......................................................... 83
KREBSE & HUMMER ...................................94
RISOTTO ALLA MILANESE ................................. 84
PILZRISOTTO .................................................... 84
KREBSE .............................................................94
KREBSE IN WEINSUD MIT LEIPZIGER
ALLERLEI ..........................................................94
HUMMER ..........................................................94
Das Zerlegen eines Hummers.................................... 94
POLENTA ....................................................... 84
POLENTA-GRUNDREZEPT................................ 84
DAMPFNUDELN........................................... 85
MARINIERTER FISCH .................................95
ZUM FEDERWEIßEN ......................................... 85
ZWIEBELKUCHEN............................................. 85
ZWIEBELFLADEN (SCHIACCIATA CON LA
CIPOLLA) .......................................................... 86
FLAMMKUCHEN................................................ 86
QUICHE LORRAINE .......................................... 86
KÄSWÄHE .......................................................... 87
GRAVED LACHS .................................................95
SENF-DILL-SAUCE ............................................96
MARINIERTES FISCHTATAR ..............................96
LACHS-CARPACCIO ...........................................96
MATJESHERING ................................................96
EINGELEGTE MATJESHERINGE .......................96
MATJESFILETS MIT CRÈME DOUBLE ................97
MATJESHERING-TARTAR ..................................97
HERINGSHÄCKERLE .........................................97
FLEISCH ......................................................................... 98
SCHWEIN ....................................................................... 98
FONDUE......................................................... 87
KALTER SCHWEINEBRATEN ....................98
FLEISCHFONDUE .............................................. 87
SCHALENTIER- UND FISCHFONDUE ................ 87
KÄSEFONDUE ................................................... 87
FISCH & SCHALENTIERE ............................................ 88
SCHWEINEROLLE..............................................98
GEKOCHTER SCHINKEN ...................................99
SPANFERKELKEULE ..........................................99
GEBEIZTES SCHWEINEFILET ...........................99
SÜSSWASSERFISCHE.................................... 88
SAUERKRAUT MIT EISBEIN .................... 100
HECHT IN KAPERNSAUCE ................................ 88
HECHTKLÖßE/FISCHFARCE ............................ 88
FISCHFARCE FÜR FISCHTERRINEN .................. 89
FISCHFILETS MIT FISCHFARCE ........................ 89
FISCHFARCE IM STRUDELTEIG......................... 89
GANZE LACHSFORELLE MIT FISCHFARCE
GEFÜLLT ........................................................... 89
ZANDERFILET IM SPECKMANTEL AUF LINSEN 90
AAL GRÜN ......................................................... 90
GEBRATENER AAL MIT SALBEI ........................ 91
AAL IN KNOBLAUCH ......................................... 91
SAUERKRAUT................................................... 100
EISBEIN .......................................................... 100
ERBSPÜREE ..................................................... 100
ZWIEBELKUCHEN & CO ............................ 85
SEEFISCHE .................................................... 92
DORADE NACH MITTELMEERART ................... 92
GEGRILLTE MITTELMEERFISCHE.................... 92
FISCHFILET AUF KARTOFFELSCHUPPEN ......... 92
FISCH IN SALZKRUSTE ...................................... 93
(GRÄUCHERTER) FISCH AUF SAUERKRAUT ...... 93
BRATWÜRSTE...............................................101
Wurstdärme................................................................. 101
Füllen der Würste....................................................... 101
Fleischmischungen..................................................... 101
KALB ............................................................................ 102
KALBSSCHNITZEL ..................................... 102
SALTIMBOCCA ................................................. 102
KALBSSCHNITZEL IN MARSALASAUCE ............ 102
WIENER SCHNITZEL ...................................... 102
KALBSSCHNITZEL IN APFELSAHNE ................ 103
KALBSSCHNITZEL MAILÄNDER ART .............. 103
INVOLTINI ...................................................... 103
KALBSRÜCKEN IN PFEFFER ............................ 103
Register
KALBSRÜCKEN MIT RIESLINGSAHNE UND
GEMÜSENUDELN.............................................104
GEMÜSENUDELN.............................................104
GEFÜLLTE KALBSBRUST ..................................104
OSSOBUCO .......................................................105
GREMOLATA ....................................................105
RIND .............................................................................106
WACHTELN .................................................. 111
GEFLÜGEL & KANINCHEN ..................................... 112
GÄNSEBRATEN............................................112
ROASTBEEF MIT YORKSHIRE PUDDING
.........................................................................106
CONFIT D’OIE (EINGEMACHTES
GÄNSEFLEISCH)...............................................112
GEFÜLLTER GÄNSEHALS .................................113
YORKSHIRE PUDDING .....................................106
GEFLÜGELBRUST .......................................113
ROASTBEEF IN DER FOLIE......................107
HÜHNERBRUST ...............................................113
ENTENBRUST ..................................................114
GÄNSEBRUST....................................................114
PUTENBRUST ...................................................114
ZWIEBELROSTBRATEN ............................107
GERÖSTETE ZWIEBELN ..................................107
RINDERBRATEN, NICHT
DURCHGEBRATEN.....................................108
KALTES ROASTBEEF ..................................108
LAMM............................................................................108
LAMMKARREE IN KRÄUTERKRUSTE ....109
LAMMKEULE................................................109
LAMMRÜCKEN ............................................109
WILD.............................................................................110
REHRÜCKEN IN BALSAMESSIG............... 110
BALSAMESSIGSAUCE ........................................ 110
ROTKOHL ........................................................ 110
REH- ODER HIRSCHKEULE ..................... 110
WILDGEFLÜGEL .........................................................110
FASAN, REBHUHN, WILDENTE .............. 110
MOUSSELINE ................................................... 111
BERLINER HÜHNERFRIKASSEE.............115
HÜHNERFRIKASSEE .........................................115
KÖNIGIN-PASTETEN........................................115
KANINCHEN ................................................116
GEFÜLLTES KANINCHEN ................................116
KANINCHEN-BLANQUETTE ............................117
KANINCHEN MIT SENF ....................................117
INNEREIEN ................................................................. 118
KALBSNIEREN ..................................................118
GANZE KALBSNIERE IM NIERENFETT ............118
GEBRATENE KALBSNIERENSCHEIBEN ............118
LAMMNIEREN ..................................................118
KALBSBRIES......................................................119
KALBSLEBER BERLINER ART...........................119
KALBSLEBER MIT SALBEI ................................ 120
KALBSLEBERBRATEN ...................................... 120
KALBSZUNGE .................................................. 120
DESSERTS & SÜßSPEISEN ......................................... 122
MOUSSES, CREMES & SABAYONS ........... 122
GELATINE ....................................................... 122
JOGHURT-CREME ........................................... 122
ZIMTSCHAUM .................................................. 123
ORANGENMOUSSE .......................................... 123
ZWETSCHGEN-TERRINE ................................ 123
Sirup-Basis................................................................... 123
MANDELCREME AUF HIMBEERSAUCE ........... 124
HIMBEERSAUCE .............................................. 124
GRIEßFLAMMERI ............................................. 124
GRIEßFLAMMERI MIT EI UND SAHNE ............ 125
Register
GRIEßFLAMMERI MIT SAHNE (OHNE EI)........125
CRÈME ANGLAISE (ENGLISCHE CREME)........125
CRÈME BAVAROISE (BAYRISCHE CREME) .......126
MOUSSE AU CHOCOLAT...................................126
MOUSSE VON WEIßER SCHOKOLADE ...............126
EINFACHE SCHOKOLADENMOUSSE ................127
ZABAIONE, SABAYON, WEINSCHAUM .............127
Marillensabayon ..........................................................128
Grappasabayon ...........................................................128
Birnensabayon.............................................................128
Ingwersabayon ............................................................128
Mostschaum ................................................................128
Weinschaum ................................................................128
BIENMESABLE .................................................128
SÜSSE SOUFFLÉS.........................................129
ERDBEER-SOUFFLÉ .........................................129
VANILLE-SOUFFLÉ ..........................................129
EIS-SOUFFLÉ ...................................................129
SÜSSE KNÖDEL............................................130
KARTOFFELTEIG..............................................130
QUARKTEIG (TOPFENTEIG) ............................130
BRANDTEIG .....................................................130
MARILLENKNÖDEL (APRIKOSENKNÖDEL) ..... 131
TOPFENKNÖDEL ............................................. 131
EISCREME.....................................................132
GRUNDREZEPT ................................................132
VANILLE-EIS ...................................................132
NUßEIS.............................................................132
WALNUßEIS ......................................................133
FRUCHTEIS ......................................................133
EINFACHES FRUCHTEIS ..................................133
JOGHURT-FRUCHTEIS .....................................133
MASCARPONE-EIS ...........................................133
WAFFELN UND SAUCEN FÜR EISCREME .........134
Waffeln (Hippenteig) .................................................134
Fruchtsaucen und Fruchtspiegel ..............................134
Schokoladensauce.......................................................134
PARFAITS (HALBGEFRORENES) .............134
PARFAIT: GRUNDREZEPT NACH BOCUSE........134
HOLUNDERBLÜTEN-PARFAIT.........................134
PARFAIT VON NÜSSEN UND
TROCKENFRÜCHTEN ......................................135
HIMBEER-SORBET .......................................... 135
ZITRONEN-SORBET ........................................ 136
CHAMPAGNER-SORBET .................................. 136
ORANGEN-SORBET ......................................... 136
EINFACHE SORBETS ....................................... 136
SORBETS AUS GEMÜSE .................................... 136
DESSERTS MIT OBST ................................. 137
ORANGENPARFAIT MIT ORANGEN-MANGOSALAT .............................................................. 137
ORANGENSCHEIBEN IN ROTWEIN UND PORT
EINGELEGT ..................................................... 137
PFEFFERBIRNE AUF SABAYON ........................ 137
ZUCKER & SCHOKOLADE ........................ 138
ZUCKERSIRUP ................................................. 138
Name
Temperatur Anwendung
Trockensubstanz ........................................................ 138
KROKANT ........................................................ 138
FONDANT........................................................ 139
FUDGE............................................................. 139
WEICHKARAMEL ............................................. 139
ZITRONENGLASUR .......................................... 139
SCHOKOLADE ............................................. 140
TEMPERIEREN DER SCHOKOLADE ................. 140
KONFEKT ..................................................... 140
TRÜFFELMASSE ................................................141
BUTTERTRÜFFELN ..........................................141
BUTTER-EIER-TRÜFFELN ...............................141
MARZIPANKONFEKT ........................................141
MARZIPAN........................................................141
LÜBECKER MARZIPAN .....................................141
MANDELKONFEKT .......................................... 142
WALNUßKUGELN ............................................ 142
NOUGAT .......................................................... 142
FONDANT & FUDGE ....................................... 142
FRUCHTKONFEKT ........................................... 142
BACKEN ....................................................................... 143
BROTBACKEN ............................................. 143
ALLGEMEINE HINWEISE ................................ 143
EINFACHE BROTE..................................... 144
SORBETS .......................................................135
Register
HEFEGRUNDTEIG ...........................................144
CIABATTA ........................................................144
BUTTERMILCHMISCHBROT .............................145
IRISCHES SODA-BROT .....................................145
SAUERTEIG & SAUERTEIGBROTE..........145
ROGGENMISCHBROT MIT HEFE .....................146
SAUERTEIGBROT (OHNE HEFE) .....................146
ROGGENMISCHBROT .......................................146
SCHROTBROT ..................................................147
PUMPERNICKEL ...............................................147
KNÄCKEBROT ..................................................147
FLADENBROTE ...........................................148
LAVA ................................................................148
CHINESISCHER PFANNKUCHEN (TS’UNG YU
PING) ...............................................................148
PITAS (PITTAS) ................................................148
GEBRATENES FLADENBROT ...........................148
FLADENBROT ..................................................149
FLADENBROT MIT OLIVENÖL .........................149
BACKTEIGE ..................................................149
BISKUIT MIT NICHT GETRENNTEN EIERN .....149
BISKUIT MIT GETRENNTEN EIERN .................149
BRANDTEIG .....................................................150
SÜßER HEFETEIG ............................................150
BIENENSTICH-BELAG .....................................150
BRIOCHETEIG.................................................. 151
HONIGTEIG ..................................................... 151
QUARKÖLTEIG ................................................. 151
MÜRBETEIG .....................................................152
RÜHRTEIG .......................................................152
BLUEBERRY MUFFINS .....................................153
STRUDELTEIG ..................................................153
QUARKBLÄTTERTEIG ......................................154
BACKTEIGE NACH LENÔTRE .................154
BISKUIT FÜR ROLLEN......................................154
LÖFFEL-BISKUIT .............................................154
MÜRBETEIG .....................................................155
SÜßER SANDTEIG (MÜRBETEIG) .....................155
BRANDTEIG .....................................................156
AUSLEGETEIGE (PASTETENTEIGE) ......156
PASTETEN & TERRINEN ...........................................158
PASTETENGEWÜRZ ......................................... 159
MOUSSELINE .............................................. 159
QUENELLES .................................................... 160
SEEZUNGENRÖLLCHEN ................................. 160
GEFÜLLTE MOUSSELINE ................................ 160
MOUSSELINE-TORTE...................................... 160
FISCHSÜLZEN & -TERRINEN ................. 160
FISCHSÜLZE 1.................................................. 160
APFEL-VINAIGRETTE.......................................161
FISCHSÜLZE 2 ..................................................161
SAHNEGELEE VON GERÄUCHERTEM AAL .......161
FISCHPASTETE ................................................ 162
ROTBARBENTERRINE ..................................... 162
FRISCHKÄSE-TERRINE MIT LACHS UND
GRÜNEM SPARGEL .......................................... 162
REMOULADE ................................................... 163
GEMÜSETERRINEN .................................. 164
BLUMENKOHLPARFAIT ................................... 164
POLENTA-TERRINE ........................................ 164
PFIFFERLINGSSÜLZE 1 .................................... 165
PFIFFERLINGSSÜLZE 2 .................................... 165
FLEISCHPASTETEN................................... 166
PÂTÉ DE CAMPAGNE (BAUERNPASTETE)....... 166
EINFACHE FLEISCHPASTETE ......................... 166
HAUSWURST IM GLAS ...................................... 167
EINFACHE HAUSWURST ................................. 167
HAUSWURST MIT LEBER ................................. 167
KALBSLEBERMOUSSE ...................................... 168
HÜHNERLEBER-TERRINE.............................. 168
HÜHNERLEBER-PARFAIT ............................... 168
GÄNSESTOPFLEBER ........................................ 169
ENTENLEBERTERRINE,
GÄNSELEBERTERRINE ................................... 169
KALBSLEBERWURST ........................................ 170
GÄNSETERRINE .............................................. 170
TAFELSPITZSÜLZE ...........................................171
RILLETTES DE PORC ........................................171
GÄNSE-RILLETTES.......................................... 172
KANINCHEN-RILLETTES ................................ 173
LYONER WURST .............................................. 173
KONSERVIEREN ..............................................................2
ALLGEMEINES ZUM KONSERVIEREN .....2
Register
EINKOCHEN VON FLEISCH UND PASTETEN ...... 2
EINKOCHEN VON FONDS, TOMATENSAUCEN
USW. .................................................................... 2
DAS TROCKNEN............................................. 2
DAS RÄUCHERN & PÖKELN........................ 3
ZUM RÄUCHEROFEN .......................................... 3
PÖKELN .............................................................. 3
FORELLEN .......................................................... 4
SCHWEINEFILET (ODER POULARDENBRUST).... 4
LUFTGETROCKNETE SALAMI ............................. 4
WEINESSIGHERSTELLUNG ........................ 5
AROMATISIERTE ESSIGE .................................... 6
CHUTNEY & TOMATENSUGO .................... 6
MANGO-CHUTNEY ............................................. 6
PFLAUMEN-CHUTNEY........................................ 7
APFEL-CHUTNEY ............................................... 7
TOMATENSUGO .................................................. 7
TOMATENMARK .................................................. 8
KETCHUP ............................................................ 8
LIKÖRE & FRÜCHTE IN ALKOHOL ........... 8
Orangenlikör ................................................................... 8
Schwarzer Johannisbeerlikör (Aufgesetzter) .............. 8
Crème de Cassis.............................................................. 8
Aprikosenlikör ................................................................ 9
Pfirsichlikör ..................................................................... 9
Erdbeerlikör .................................................................... 9
Brombeerlikör................................................................. 9
Orangenlikör ................................................................... 9
Himbeeren in Himbeergeist.......................................... 9
Kirschen in Eau de Vie (oder Grappa, Cognac) ....... 9
Eierlikör ........................................................................... 9
KONSERVIEREN MIT ZUCKER................... 9
HOLUNDERBLÜTENSIRUP.................................. 9
HOLUNDERBEERSAFT ...................................... 10
MARILLENPALATSCHINKEN ............................. 10
SAUERKIRSCHENKOMPOTT MIT VANILLE UND
RUM .................................................................. 10
MARILLENMARMELADE
(APRIKOSENMARMELADE) ................................11
REGISTER.........................................................4
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