Bausteine Geld

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Bausteine - Geld
Definition des Geldes
Funktionen des Geldes
Geld umfasst alle Arten von Gütern und
Vermögenswerten, die allgemein zur Zahlung
angenommen werden.
1. Tauschmittel (Zahlungsmittel): Geld vereinfacht
den Handel, da nicht Güter gegen Güter, sondern
Güter gegen Geld getauscht werden.
Arten von Geld
2. Recheneinheit: Geld ist eine Recheneinheit, ein
Massstab, mit dem der Wert der Güter gemessen
werden kann.
1. Bargeld: Noten und Münzen, die im Umlauf sind.
2. Buchgeld: Einlagen auf Bankkonten bzw.
Girokonten, die sofort liquidierbar sind, das heisst in
Bargeld umgewandelt werden können.
3. Wertaufbewahrung: Geld ermöglicht es, den
Verkauf und Kauf von Gütern zeitlich zu trennen.
Geldmenge
M2
Die Schweizerische Nationalbank misst folgende
Geldmengenaggregate:
= M1
+ Spareinlagen (Gelder, welche Privatpersonen oder
Unternehmen - meist in der Form eines Sparkontos bei einer Bank anlegen und welche Zinsen abwerfen.)
Notenbankgeldmenge (NGM)
= Notenumlauf
+ Guthaben der Banken bei der Nationalbank
(Giroguthaben)
M3
M1
= M2
+ Termineinlagen (Gelder, welche für eine bestimmte
Laufzeit bei einer Bank angelegt werden. Bis zum
Ablauf der vereinbarten Frist kann der Anleger in der
Regel nicht mehr über diese Gelder verfügen.)
= Bargeldumlauf (Noten und Münzen)
+ Sichteinlagen (Gelder, die sofort und ohne
Beschränkung auf ein anderes Konto überwiesen oder
in Bargeld umgetauscht werden können - z.B.
Lohnkonto)
+ Einlagen auf Transaktionskonti (Einlagen in Sparund Anlageform für Zahlungszwecke)
Geldangebot
Reservesatz (r)
Die Zentralbank kann die Höhe der
Notenbankgeldmenge genau festlegen. Durch
den Geldschöpfungsprozess der
Geschäftsbanken wird das Geldangebot
vergrössert. Je grösser der Geldmultiplikator,
umso grösser das Geldangebot.
Die Geschäftsbanken halten einen Teil der einbezahlten
Gelder (=Einlagen) als Reserven und vergeben den Rest in
Form von Krediten ans Publikum. Die Reserven dürfen
nicht unter den im Bankengesetz vorgeschriebenen
Mindestreservesatz fallen.
Geldschöpfungsprozess der
Geschäftsbanken
Da das Publikum nicht alle Einlagen auf einmal
zurückziehen wird, können die Geschäftsbanken
einen Teil der Einlagen der Kunden verleihen.
Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, erhöht sie
das Bankkonto des Kreditnehmers um den
Betrag des Kredits und schafft so neues Geld
(M1 nimmt zu).
Das Geldangebot vergrössert sich weiter, weil
das bei Banken geliehene Geld von den
Kreditnehmern für den Kauf von Gütern genutzt
wird. Die Verkäufer der Güter legen das Geld
bei Banken ein und somit kann es zur Vergabe
von weiteren Krediten genutzt werden (M1
nimmt weiter zu).
Die Geldschöpfung wird durch die
Reservehaltung der Geschäftsbanken und die
Kassenhaltung des Publikums eingeschränkt.
Instrumente der Nationalbank
Kassenhaltungskoeffizient (cu)
Das Publikum deponiert einen Teil der vergebenen Kredite
bei den Geschäftsbanken und behält den Rest als Bargeld.
Geldmultiplikator (m)
Der Geldmultiplikator m stellt die Beziehung zwischen M1
und der Notenbankgeldmenge dar. Er wird durch die Grösse
des Kassenhaltungskoeffizienten cu und des Reservesatzes
r bestimmt.
Zinsen
Die Nationalbank kann die Notenbankgeldmenge direkt Der Zins ist der Preis des Geldes und entspricht den
beeinflussen und damit das gesamte Geldangebot.
Opportunitätskosten der Geldhaltung.
Der Zins ist der Preis, den ein Kreditnehmer
Repo-Geschäfte:
(Schuldner) zahlen muss, damit ihm ein Kreditgeber
Die Nationalbank kauft Wertpapiere von
(Gläubiger) eine gewisse Menge Geld für einen
Geschäftsbanken und schliesst gleichzeitig einen
gewissen Zeitraum zur Verfügung stellt.
Vertrag für den Rückkauf derselben Wertpapiere ab.
Für die Banken ist dies eine günstige Art sich
Der Zinssatz bildet sich nach den Gesetzen von
kurzfristig Geld zu beschaffen, weil die Kosten (= Repo- Angebot und Nachfrage. Die Höhe variiert je nach
Zins) relativ niedrig sind. Repo-Geschäfte sind das
der Länge der Leihfristen, des Risikos und der
wichtigste geldpolitische Instrument der
Inflation.
Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Man unterscheidet kurz- und langfristige Zinsen. In
Devisengeschäfte:
der Regel steigen die Zinssätze mit zunehmender
An- und Verkauf von Devisen
Laufzeit. Kurzfristige Zinssätze unterliegen stärkeren
Schwankungen als langfristige.
Mindestreservepolitik:
Festlegen des Mindestreservesatzes der
Geschäftsbanken. Die SNB macht keinen Gebrauch
davon.
Geldnachfrage
Quantitätsgleichung
Geld wir auf Grund seiner Funktionen von den
Haushalten und Unternehmen nachgefragt. Die
Geldnachfrage entspricht der Menge Geld, die sie zu
einem bestimmten Zeitpunkt in den Portemonnaies,
Kassen und Bankkonten haben wollen.
Die Quantitätsgleichung stellt die Geldnachfrage allein
als Geldnachfrage für Transaktionen dar.
MV = PY
M =Geldmenge (z.B. M1)
Motive zur Geldhaltung
Transaktionsmotiv:
Geld für Kauf und Verkauf von
Gütern
V = Umlaufgeschwindigkeit (wie oft wird der gleiche
Geldschein durchschnittlich in einem Jahr genutzt)
P = Preisniveau
Geldhaltung um Güter und
Spekulationsmotiv: Wertpapiere kaufen zu können,
wenn sie besonders günstig sind
Sicherheitsmotiv:
Geldhaltung als Absicherung
gegen unbestimmte Ereignisse
Inflation
Y = reale Produktion (z.B. BIP des Jahres)
MV misst die Geldströme und PY die Güterströme in
einem gewissen Zeitraum. Beide Seiten müssen per
Definition gleich gross sein, denn der Wert der in
einem gewissen Zeitraum getauschten Güter (=PY)
muss gleich dem Wert der dazu verwendeten
Tauschmittel sein (=MV).
Preisniveau
Bei Inflation steigt das gesamtwirtschaftliche
Das Preisniveau wird durch einen Preisindex gemessen,
allgemeine Preisniveau über die Zeit. Ein einmaliger der die Veränderung der durchschnittlichen Preise der
Anstieg des Preisniveaus ist keine Inflation.
Güter eines Güterkorbs ausdrückt. Bei der Berechnung
des Preisindizes werden die einzelnen Güter nach ihrer
Bedeutung gewichtet.
Inflationsrate
Die Inflationsrate ist die Veränderungsrate des
allgemeinen Preisniveaus einer Volkswirtschaft
gegenüber dem Vorjahr.
Pt: Preisniveau im laufenden Jahr t
P0: Preisniveau in einem Basisjahr 0
Deflation
Bei Deflation sinkt das gesamtwirtschaftliche
allgemeine Preisniveau über die Zeit.
Landesindex der Konsumentenpreise (LIK)
Der LIK ist der wichtigste Index zur Messung der
Inflation. Die Inflation wird gemessen, indem man beim
durchschnittlichen Verbraucher in der durchschnittlichen
Region die durchschnittliche Preisänderung der im
Durchschnitt verbrauchten Güter und Leistungen
feststellt. Der LIK wird monatlich berechnet.
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