Solokonzert vertreten ist. Die Aufführungen finden in Berlin und im Umland statt, gelegntlich werden auch Auftritte in anderen deutschen Städten organisiert. Beim ersten Deuteschen Laienorchesterwettbewerb 1986 gewann das Orchester auf Bundesebene den 1. Preis, 1992 wurde es als Landessieger für den Bundeswettbewerb nominiert. Die organisatorische Arbeit wird von den Mitgliedern des Orchesters übernommen. Über die Konzertprogramme entscheiden alle Mitglieder gemeinsam und auch die Dirigenten werden nach Probedirigaten vom gesamten Orchester gewählt. Brandenburgisches Kammerorchester Berlin e.V. Konzert Nach vorübergehender Leitung durch Thomas Lange übernahm Markus Theinert 1991 für 6 Jahre die künstlerische Leitung des Orchesters. Nach Arbeitsphasen mit Florian Donderer und Andrej Ezerski dirigiert und leitet Rainer J. Kimstedt seit 1998 das Brandenburgische Kammerorchester Berlin. am Samstag, 25. Januar 2003, 19 Uhr in der Kirche zum Heiligen Kreuz Violinen: Michaela Blume, Anna Ciechanowski, Anneli Eßer, Steffen Georgi, Roland Hauser, Friederike Mahlert, Burckhard Roloff, Katja Schnepel, Marianne Schröder, Heidrun Staß, Helmuth Wilke, Claudia Wilke-Jalilvand, Karl-Heinz Wuthe am Sonntag, 26. Januar 2003, 19 Uhr in der Siemensvilla Viola: Burkhard Deuse, Barbara Gateau, Susanna Geiger, Verena Haugg, Elisabeth Holder-Koob, Hans Tödtmann Cello: Stefan Bruns, Thomas Jürgensohn, Edelgard Reifner- Deuse, Susanne Seydel, Baß: Ralf Mittmann Rainer Johannes Kimstedt (Leitung, Violine) Karola Kaiser (Flöte) Marbod Kaiser (Cembalo) Programm: Johann Seb. Bach ( 1685- 1750) Brandenburgisches Konzert Nr. 5 - Carl Nielsen ( 1865- 1931) Allegro Affettuoso Allegro Kleine Suite op. 1 - Präludium (Andante con moto) Intermezzo (Allegro moderato) Finale (Adante con motoAllegro con brio ************** Béla Bartók (1881- 1945) Divertimento für Streichorchester - Allegro ma non troppo Molto adagio Allegro assai Johann Sebastian Bach ( 1685 – 1750 ) schrieb die „Six concerts avec plusieurs instruments“ um das Jahr 1721 für den jüngsten Sohn des Großen Kurfürsten, den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, der eine eigene Kapelle unterhielt. Aus der Widmung an diesen musikliebenden Markgrafen entstand die heute allgemein üblich gewordene Bezeichnung „Brandenburgische Konzerte“. Diese Konzerte sind Concerti grossi im Sinne des 17. Jahrhunderts, d.h., dass die konzertierenden Soloinstrumente dem Ensemble der übrigen Instrumente gegenübergestellt sind. Allerdings weicht Bach von der bisherigen Gepflogenheit ab, auch in die Concerti grossi Tanzstücke einzuflechten und zieht die Dreisätzigkeit vor. Damit wird die Satzaufstellung verwandt, die auch später für die Instrumentalkonzerte allgemein galt: zwischen zwei Allegrosätzen, von denen der erste kämpferischen Charakter enthält, der Schlusssatz dagegen spielerischer gehalten ist, wird ein langsamer Satz von großer Ausdruckskraft gestellt. Die „Brandenburgischen Konzerte“ sind die kräftigsten, lebhaftesten und fröhlichsten von Bachs Werken und haben viele tänzerische Elemente. Im 5. Brandenburgischen Konzert erklingen als Soloinstrumente Violine, Flöte und Cembalo. Gleichwohl fällt die Dominanz des Cembalos vor allem im ersten Satz mit einer 65taktigen, virtuosen Solokadenz auf, weshalb das Werk häufig auch als erstes Klavierkonzert der Musikgeschichte bezeichnet wird. Den langsamen Satz spielen allein die Soloinstrumente quasi in Form einer Triosonate ( zwei konzertierende Oberstimmen und Basso continuo ). Der abschließende Allegrosatz beginnt kanonisch in paariger Imitation zwischen Flöte und Violine sowie im Cembalo zwischen linker und rechter Hand. Auch in diesem Satz wird der Solopart des Cembalos immer stärker. Carl August Nielsen ( 1865 – 1931 ) wurde als Sohn eines Malers und Dorfmusikanten geboren, der mit Tanzkapellen über die Dörfer zog. Mit 14 Jahren trat Nielsen in die Odenser Militärkapelle ein und spielte dort Kornett und Posaune. Am Kopenhagener Konservatorium studierte er dann Komposition und Violine, spielte als Geiger im Hoforchester, übernahm später dessen Leitung und schließlich die der Kopenhagener Musikvereinigung. Nielsen war ein ungemein vielseitiger, extrovertierter und vitaler Musiker mit einer kraftvollen Natur, der viele skandinavische Komponisten be einflusst hat. Die extensive Harmonik seiner Musik stößt gelegentlich an die Grenzen der Tonalität; einfache Melodien können z.B. auf komplizierte polyphonische und rhythmische Weise umgeformt werden. Die "Kleine Suite" 0p. 1 datiert von 1888/ 1889 und ist ein bemerkenswert vollendetes Werk. Ihr graziöses walzerartiges Intermezzo ist voll unerwarteter Wendungen, das Finale in Sonatenform verrät bereits etwas von der Unerbittlichkeit der späteren Symphonien. Béla Bartók ( 1881 – 1945 ) machte schon als Kind auf seine pianistischen und kompositorischen Fähigkeiten aufmerksam. Als 26jähriger erhielt er eine Professur für Klavier an der Musikakademie in Budapest. Gemeinsam mit Zoltán Kodály sammelte er Volkslieder und zwar meist bäuerliche Folklore aus Südosteuropa und Nordafrika. Die Volkslieder wurden zu einer wichtigen Grundlage des eigenen Schaffens, weil sie ihn „auf die Möglichkeit einer vollständigen Emanzipation von der Alleinherrschaft des bisherigen Dur -MollSystems“ brachte. Obwohl er einer der fähigsten Pianisten seiner Zeit war, sah sich Bartók ab 1920 einer immer schärferen Hetze der rechtsnationalen Presse ausgesetzt, so dass er im Oktober 1940 mit seiner zweiten Frau und dem gemeinsamen Sohn in die USA emigrierte. Dort musste er in bescheidenen Verhältnissen leben; es entstanden nur noch wenige Alterswerke. Allerdings erschien seit 1940 sein mehrbändiges Hauptwerk „Mikrokosmos“, das seither zu den verbreitesten und wichtigsten zeitgenössischen Lehrwerken für Klavier gehört. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Bartók in Ungarn zum Abgeordneten gewählt. Den angebotenen Posten als Kulturminister lehnte er ab. Das Divertimento für Streichorchester war eine Auftragsarbeit für den Förderer und Freund Bartóks, Paul Sacher. Es ist das letzte in Europa geschriebene und uraufgeführte Werk Bartóks und entstand in nur 16 Tagen im August 1939 in Sachers Landhaus im Berner Oberland ( Uraufführung 11. Juni 1940 in Basel ). Die „heile“ Bergwelt und die äußerlich glücklichen Umstände haben sicher zur freundlichen Grundstimmung des Divertimentos beigetragen; es ist eins von Bartóks meistgespielten Werken und auch in den USA besonders beliebt. Wie im barocken Concerto grosso findet ein ständiger Wechsel von Solostimmen und Orchester statt. Im ersten Satz klingen zwar folkloristische Motive an, jedoch geht die heitere Verspieltheit oftmals unvermittelt in Dissonanzen über. Der zweite Satz hat den Charakter eines Trauermarschs, der durch grelle Klänge, gleichsam wie ein Aufschreien, unterbrochen wird. Im Finale tauchen wieder Motive aus dem ersten Satz auf , wobei das Tänzerische z.T. ironisch gemeint sein soll. Rainer Johannes Kimstedt wurde 1946 in Leipzig geboren. Er studierte Geige bei Marie Luise von Kleist und Michel Schwalbé an der Berliner Musikhochschule. Von der Gründung 1969 bis zum Jahr 1981 war er Geiger im Kreuzberger Streichquartett. Mit diesem Ensemble unternahm er Reisen durch die halbe Welt und spielte eine Reihe von Schallplatten ein. Seit 1981 betätigt er sich vielseitig als Solist, Kammer musiker und Lehrer. So war er Mitglied der Gruppe Neue Musik Berlin, von 1981 bis 1991 Bratschist im Brahms Quartett Hamburg und hat seit 1982 einen Lehrauftrag an der Berliner Hochschule der Künste. Karola Kaiser, in Berlin geboren, studierte Flöte bei Neidhart Bousset, Monika Ritter v.Hattingberg und bei Prof. Dr. Hans-Peter Schmitz an der Berliner Hochschule der Künste. Anschließend setzte sie ihr Studium an der Ecole Normale de Musique de Paris fort. Sie war Soloflötistin im RIASJugendorchester. Als Kammermusikerin wirkt sie in verschiedenen Ensembles mit. Seit vielen Jahren unterrichtet sie an der Musikschule Charlottenburg/ Wilmersdorf. Marbod Kaiser studierte nach seiner Ausbildung bei den "Regensburger Domspatzen" Dirigieren an der Hochschule der Künste in Berlin. Als Kapellmeister war er u.a. an der Opernhäusern in Hannover und Luzern engagiert, Assistent bei Rafael Kubelik, Auftritte bei den Berliner Festwochen und den Bregenzer Festspielen, Dirigent der Wiener Mozart Oper und der Stagione D'Opera Italiana. Neben seiner Dirigiertätigkeit widmet er sich als Pianist der Kammermusik. Das Brandenburgische Kammerorchester Berlin e.V. wurde 1977 als Ableger des Collegium Musicum der Berliner Universitäten von Detlev Schönwaldt gegründet und bis 1991 von ihm geleitet. Die etwa 20 bis 25 Streicherinnen und Streicher sind überwiegend engagierte Amateure unterschiedlichen Alters aus diversen Berufen. Das Repertoire erstreckt sich von der Barockliteratur bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Mehrere Werke wurden vom Brandenburgischen Kammerorchester Berlin uraufgeführt. Das Orchester probt wöchentlich, zusätzlich zweimal im Jahr an Probenwochenenden außerhalb Berlins Im Jahr werden 2-3 Konzertprogramme erarbeitet, in denen neben Werken für Streichorchestermeist auch ein