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F1
Psychische und
Verhaltensstörungen
durch psychotrope
Substanzen
F1:
Psychotrope
Substanzen
= Substanzen mit
Wirkung auf das ZNS
 psychiatrische
Symptome
F1: stoffgebundene
Süchte
F10: durch Alkohol
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
1. Alkohol
1.1. Definition / Allgemeines
1.2. Symptome
1.3. Anamnese & Diagnose
1.4. Differentialdiagnostik
1.5. Ursachen
1.6. Verlauf
1.7. Therapie
1.8. Sonstiges
Verteilung
Alkohol – Zahlen und Fakten
• 135,4 Liter Pro-Kopf-Konsum an alkoholischen Getränken = 9,5 Liter reiner Alkohol
• 96,4 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren trinken Alkohol
• 1,61 Millionen Männer und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren trinken missbräuchlich Alkohol.
• 1,77 Millionen Männer und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren sind alkoholabhängig
• 74.000 Todesfälle jährlich durch riskanten Alkoholkonsum
• 26,7 Milliarden € Krankheitskosten wegen alkoholbedingter Krankheiten
• 3,3 Milliarden € staatliche Einnahmen aus Bier-, Schaumwein- und Spirituosensteuer
• 562 Millionen € für Werbung für alkoholische Getränke
• 15.130 Unfälle im Straßenverkehr mit 338 Toten unter Alkoholeinfluss
Die Zahlen sind bezogen auf das Jahr 2012
Quelle: - Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Jahrbuch Sucht 2014
Alkoholkonsum – Mengen und Grenzen
WHO:
risikoarmer / “harmloser“ Konsum:
Frauen:
12 g Reinalkohol/Tag
Männer:
24 g Reinalkohol/Tag
2 alkoholfreie Tage / Woche
12 g Reinalkohol:
-
300 ml Bier
-
150 ml Wein
-
1 Glas Sekt
-
1,5 Schnäpse
Alkoholkonsum – Mengen und Grenzen
WHO: schädlicher Konsum:
Männer: 60 g Reinalkohol/Tag
Frauen: 40 g Reinalkohol/Tag
Welche Arten der Abhängigkeit gibt es?
Psychische Abhängigkeit :
= übermächtiges, unwiderstehliches Verlangen, eine
bestimmte Substanz/ Droge wieder einzunehmen
 Lust-Erzeugung und/oder Unlust-Vermeidung
Physische Abhängigkeit :
= Toleranzentwicklung (Dosissteigerung) sowie
das Auftreten von Entzugserscheinungen
Störung durch psychotrope Substanzen
Unterteilung im ICD-10 nach dem jeweiligen Zustand:
1. Akute Intoxikation
2. Schädlicher Gebrauch
Einteilung gilt
3. Abhängigkeitssyndrom
für alle
4. Entzugssyndrom
Substanzen
5. Psychotische Störung
6. Amnestisches Syndrom
Störung durch psychotrope Substanzen
Unterteilung nach dem jeweiligen Zustand:
1. Akute Intoxikation
2. Schädlicher Gebrauch
3. Abhängigkeitssyndrom
4. Entzugssyndrom
5. Psychotische Störung
6. Amnestisches Syndrom
Stadien des Alkoholrausches
Leichter Rausch
0,5%o – 1,5 %o
+ Enthemmung
+ Lallende Sprache
+ Gangunsicherheit
+ Rededrang
Mittelschwerer
Rausch
1,5 %o-2,0 %o
+ Euphorie
+ Erregungszustände
+ Aggressivität
+ Fehlende
Kritikfähigkeit
Schwerer Rausch
2,0 %o- 3,5 %o
+ Bewusstseinsstörung
+ Desorientierung
+ Schwere Erregung
+ Ataxie / Dysarthrie
+ Angst
+ Schwindel
+ Nystagmus
Alkoholisches Koma 4,0 %o – 5,0 %o
Ab 5,0 %o Lethalität = 50 %
ab 3,5%o Lebensgefahr
Störung durch psychotrope Substanzen
Unterteilung nach dem jeweiligen Zustand:
1. Akute Intoxikation
2. Schädlicher Gebrauch
3. Abhängigkeitssyndrom
4. Entzugssyndrom
5. Psychotische Störung
6. Amnestisches Syndrom
ICD-10-Kriterien: Schädlicher Gebrauch (Missbrauch)
Deutlicher Nachweis, dass der Substanzgebrauch verantwortlich ist
für körperliche oder psychische Schäden oder
negative Konsequenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen
Klare Feststellung der Art der Schädigung
Besteht seit > 1 Monat oder
mehrmaliges Auftreten in den letzten 12 Monaten
Störung durch psychotrope Substanzen
Unterteilung nach dem jeweiligen Zustand:
1. Akute Intoxikation
2. Schädlicher Gebrauch
3. Abhängigkeitssyndrom
4. Entzugssyndrom
5. Psychotische Störung
6. Amnestisches Syndrom
ICD-10-Kriterien: Abhängigkeitssyndrom
Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis von Folgen
Starker Wunsch/ Art Zwang: CRAVING
Toleranzentwicklung
Körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung/ Reduktion
Verminderte Kontrollfähigkeit (Beginn, Beendigung, Menge)
Einengung/ Vernachlässigung von Interessen
ICD-10-Kriterien: Abhängigkeitssyndrom
Weitere Unterteilung möglich:
F1x.20 gegenwärtig abstinent
F1x.21 gegenwärtig abstinent, aber in geschützter Umgebung
F1x.22 gegenwärtige Teilnahme an einem ärztlich überwachten
Ersatzdrogenprogramm
F1x.23 gegenwärtig abstinent, aber in Behandlung mit aversiven oder
antagonistischen Medikamenten
F1x.24 gegenwärtiger Substanzgebrauch (aktive Abhängigkeit)
F1x.25 ständiger Substanzgebrauch
F1x.26 episodischer Substanzgebrauch (z.B. Dipsomanie)
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
1. Alkohol
1.1. Definition / Allgemeines
1.2. Symptome
1.3. Anamnese & Diagnose
1.4. Differentialdiagnostik
1.5. Ursachen
1.6. Verlauf
1.7. Therapie
1.8. Sonstiges
Akuter und pathologischer Alkoholrausch lt. ICD-10
Akuter Alkoholrausch
(akute Alkoholintoxikation)
• Funktionsgestörtes Verhalten (mind. 1)






Enthemmung
Streitlust
Aggressivität
Affektlabilität
Aufmerksamkeitsstörung
Einschränkung der
Urteilsfähigkeit
 Beeinträchtigung der
persönlichen Leistungsfähigkeit
• Mindestens 1 Anzeichen:





Gangunsicherheit
Standunsicherheit
Verwaschene Sprache
Nystagmus
Bewusstseinsminderung
(Somnolenz bis Koma)
 Gesichtsröte
 Konjunktivale Injektion
Akuter und pathologischer Alkoholrausch lt. ICD-10
Pathologischer Alkoholrausch
(pathologische Alkoholintoxikation)
• Tritt bereits bei einer Trinkmenge auf, die bei den
meisten Menschen keine Intoxikation hervorruft
• Untypisches Verhalten in Form von
 Körperliche Gewalttätigkeit
 Verbale Aggressivität
• Auftreten meist innerhalb weniger Minuten nach
Alkoholkonsum
Symptome eines pathologischen Rauschs
• Qualitative Bewusstseinsstörung (Bewusstseinseinengung)
• Desorientiert
• Personen- und Situationsverkennung
• Halluzinationen
• Extrem reizbar
• Können Gefühle nicht unter Kontrolle halten
• Affektentgleisungen mit exzessiver Wut oder Angst
• Unangekündigte Gewaltausbrüche
• Meist totale Amnesie für die Zeit des Rauschzustands
• Terminalschlaf
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
1. Alkohol
1.1. Definition / Allgemeines
1.2. Symptome
1.3. Anamnese & Diagnose
1.4. Differentialdiagnostik
1.5. Ursachen
1.6. Verlauf
1.7. Therapie
1.8. Sonstiges
Anamnese: Fragen zum Konsumverhalten
• Trinken Sie Alkohol?
• An durchschnittlich wie vielen Tagen pro Woche trinken Sie Alkohol?
• Was war die größte Alkoholmenge, die Sie zu einem bestimmten
Anlass im letzten Monat getrunken haben?
• Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, Sie müssten Ihren
Alkoholkonsum vermindern?
• Haben andere Personen Sie dadurch geärgert, dass diese Ihr
Trinkverhalten kritisiert haben?
• Haben Sie jemals Schuldgefühle wegen Ihres Alkoholkonsums
gehabt?
• Haben Sie jemals als Erstes am Morgen Alkohol getrunken, um sich
zu beruhigen?
Testverfahren zur Feststellung einer Alkoholabhängigkeit
• CAGE-Test (Erfassung Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch
C Cut-down
A Annoyed
G Guilty
E Eye-Opener
Frage
Hatten Sie jemals das Gefühl, dass Sie
weniger trinken sollten?
Hat es Sie belästigt oder gekränkt, wenn
jemand Ihr Trinken kritisiert hat?
Hatten Sie jemals Schuldgefühle wegen
Ihres Trinkens?
Mussten Sie jemals morgens trinken, um
sich zu beruhigen oder in Gang zu kommen?
• MALT – Münchner Alkoholismus-Test
Binge Drinking
Trinkmuster: Trinken einer großen Menge Alkohol in einer relativ
kurzen Zeit: 5 und mehr Standardgläser Alkohol.
Binge-Drinking nicht automatisch gleichzusetzen mit
„Komasaufen“ oder „Kampftrinken“,
aber: Komasaufen/Kampftrinken = Binge-Drinking
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
1. Alkohol
1.1. Definition / Allgemeines
1.2. Symptome
1.3. Anamnese & Diagnose
1.4. Differentialdiagnostik
1.5. Ursachen
1.6. Verlauf
1.7. Therapie
1.8. Sonstiges
Differenzialdiagnose
• Andere psychotrope Substanzen
• Abgrenzung: Intoxikation, pathologischer Rausch, Delir,
Korsakow, Wernicke-Enzephalopathie, Alkoholhalluzinose
Komorbidität:
• Angststörungen
• Depressionen (z.T. auch bipolar)
• Persönlichkeitsstörungen (bei Männern vor allem
dissozial)
• Abhängigkeit von anderen psychotropen Substanzen
• Alkoholischer Eifersuchtswahn
Alkoholischer Eifersuchtswahn
• Patienten sind unkorrigierbar von der Untreue des Partners
überzeugt
• Zeigt sich überwiegend bei Männern
• Schwer behandelbar, da kaum Ansprache auf antipsychotische
Medikation und psychotherapeutische Maßnahmen
Ursache
• Psychoreaktive Ursachen (z.B. alkoholbedingte Impotenz oder
Eheschwierigkeiten)
• Hirnorganische Faktoren (z.B. Hirnatrophie)
• Disposition zur Schizophrenie
• Projektion eigener Schuldgefühle auf Partner
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
1. Alkohol
1.1. Definition / Allgemeines
1.2. Symptome
1.3. Anamnese & Diagnose
1.4. Differentialdiagnostik
1.5. Ursachen
1.6. Verlauf
1.7. Therapie
1.8. Sonstiges
Ursachen
• Multifaktoriell
• Lerntheorie
• Vererbung
• Familiäre Einflüsse
• Soziale Faktoren
• Tiefenpsychologische Theorien
• „Suche“ nach Liebe, Beziehung, Emotionalität, Vertrauen
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
1. Alkohol
1.1. Definition / Allgemeines
1.2. Symptome
1.3. Anamnese & Diagnose
1.4. Differentialdiagnostik
1.5. Ursachen
1.6. Verlauf
1.7. Therapie
1.8. Sonstiges
Alkoholtypen nach Jellinek
Typ
Kennzeichen
Abhängigkeit
%
Kein Kontrollverlust
Fähigkeit zur Abstinenz
Psychisch
5%
Keine
5%
Alpha
Konflikttrinker
Beta
Gelegen- Kein Kontrollverlust
heitsFähigkeit zur Abstinenz
trinker
Gamma Süchtige
Trinker
Kontrollverlust und Toleranzentwicklung, Erst psychisch, 65%
eingeschränkte Fähigkeit zur zeitweisen
später auch
Abstinenz
körperlich
Delta
Spiegeltrinker
Kein Kontrollverlust,
Unfähigkeitzur Abstinenz, rauscharmer,
kontinuierlicher Alkoholkonsum
Körperlich
20%
Epsilon
Episodischer
Trinker
Kontrollverlust, mehrtägige Exzesse,
Fähigkeit zur Abstinenz
psychisch
5%
Entwicklungsphasen Alkoholabhängigkeit
Entwicklungsphasen Alkoholabhängigkeit
Psychosoziale
Folgen
Körperliche Folgen: Wernicke-Enzephalopathie
Ursache: Mangel an Vitamin B1(Thiamin)
Symptome:
• Bewusstseinseintrübung, Desorientiertheit, Somnolenz
• Unterschiedliche neurologische Symptome
– Nystagmus
– Sehstörungen und Doppelbilder
– Augenmuskellähmungen
– Ataxie (Torkeln, Greifstörungen)
• Vegetative Symptome
– Hypotonie
– Hyperthermie
– Hyperhidrose
 Therapie: hochdosiertes Vitamin B1 (Thiamin)
Folgeerkrankungen
der Alkoholabhängigkeit
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
1. Alkohol
1.1. Definition / Allgemeines
1.2. Symptome
1.3. Anamnese & Diagnose
1.4. Differentialdiagnostik
1.5. Ursachen
1.6. Verlauf
1.7. Therapie
1.8. Sonstiges
Therapie: Phasen
Phase
Dauer
Ambulante Therapie
Stationäre Therapie
Kontaktphase
Tage bis
Monate
Familie, Arbeitsplatz, Freunde,
ärztliche oder psychotherapeutische
Praxis, Gesundheitsamt, Seelsorge,
Suchtberatungsstelle, psychosoziale
Beratungsstelle, Selbsthilfegruppen
Psychiatrischer
Dienst nach Unfällen
oder Behandlung
von Folgeschäden
Entgiftungs- 1-4
phase
Wochen
Internistische Klinik,
psychiatrische Klinik
Entwöhnungsphase
4-12
Monate
Ambulante Therapie von bis zu 1
Jahr
Nachsorgephase
Jahre
Therapeuten, Hausarzt,
Selbsthilfegruppen, Familie und
Arbeitsplatz
Psychiatrische
Fachkliniken,
Unikliniken
Medikamentöse Therapie
Medikament Indikation
Wirkung
Merkmale
Clomethiazol
Alkoholentzugssyndrom /
entzugsdelir
Antikonvulsiv,
sedierend
Bei i.v. Gabe Gefahr
der AtemKreislaufdepression
und Gefahr eines
Bronchospasmus
Neuroleptika
Psychotische
Antipsychotisch,
Symptomatik
sedierend
(Halluzinationen)
Erregungszustände
Risiko einer
Krampfauslösung
relativ gering
Medikamentöse Therapie
Medikament
Benzodiazepine
Indikation
Wirkung
ErregungsSedierend
zustände, Unruhe,
Schlafstörung,
Entzugssymptome
„AntiStarkes Craving
Drosselt craving
craving“(Acamprosat),
Substanzen
Naltrexon
(z.B.
=> Übelkeit bei
AcamproAlkoholeinnahme
sat)
als aversiver Reiz
Merkmale
Abhängigkeitspotential
Obligatorisch
ist eine
begleitende
psychosoziale
Therapie
Ursachenforschung
Droge
Verfügbarkeit, Angebot, Dosis,
Suchtpotenz, Drogenwirkung
(Angstlösung, Enthemmung,
Euphorisierung, Kontaktförderung)
Individuum
(Persönlichkeit)
Frustrationstoleranz,
Ich-Stärke, neurotische
Entwicklung, genetische
Faktoren,
erlerntes
Fehlverhalten
Umwelt
„broken home“, Elterliches
Vorbild, Erziehungsfehler
Gruppenzwänge,
Konsumgesellschaft,
Freizeitvakuum,
Konfliktsituation
(Partner, Schule,
Beruf)
Ideologie
Psychische / körperlich Symptome /soziale Auswirkungen von Sucht und
Abhängigkeit
Psychische Symptome
Körperliche Symptome
Soziale Auswirkungen
Stimmungsschwankungen
Vegetative Störungen
Dissoziales Verhalten
Gleichgültigkeit gegenüber Schlafstörungen
der Umwelt
Kriminalität
Interessenverlust
Gewichtsverlust
Verschuldung
Verfall kognitiver
Fähigkeiten
Irreversible hirnorganische
Schädigungen
Beruflicher und
sozialer Abstieg
Persönlichkeitsveränderungen
Organische Schädigungen
(z.B. Leberzirrhose,
Hepatitis)
Verkehrsdelikte
Verstärkung mangelnden
Selbstbewußtseins
Suizidgefährdung
Störung durch psychotrope Substanzen
Unterteilung nach dem jeweiligen Zustand:
1. Akute Intoxikation
2. Schädlicher Gebrauch
3. Abhängigkeitssyndrom
4. Entzugssyndrom
5. Psychotische Störung
6. Amnestisches Syndrom
Alkoholentzug
Entzugssyndrom F10.3)
• Beginn nach ½ Tag
• Höhepunkt nach 1-2 Tagen
SYMPTOME
• Zittern der Hände (Tremor)
• Schwitzen
• Übelkeit/ Würgen / Erbrechen
• Tachykardie / Hypertonie
• psychomotorische Unruhe/ Angst
• Kopfschmerzen
• Schlafstörungen (Insomnie)
• Optische, taktile oder akustische
Halluzinationen und Akoasmen
• Krampfanfälle (Grand mal)
NOTFALL !!!!
Alkoholentzugssyndrom
+ Delir (F10.4)
• Bewusstseinseintrübung
• Störung der Kognition
•
•
Desorientiertheit
Situations-/Personenverkennung
• Psychomotorische Störung
•
•
Nesteln
rasches Wechseln zw. Hypo- und
Hyperaktivität
• Paranoides Erleben
• Suggestibilität
Kontinuitätsdelir
Alkoholdelir, das aus der Kontinuität des
Trinkens heraus entsteht
Differentialdiagnostik
Störung durch psychotrope Substanzen
Unterteilung nach dem jeweiligen Zustand:
1. Akute Intoxikation
2. Schädlicher Gebrauch
3. Abhängigkeitssyndrom
4. Entzugssyndrom
5. Psychotische Störung
6. Amnestisches Syndrom
ICD-10-Kriterien: Psychotische Störung
• Beginn von psychotischen Symptomen während des
Substanzgebrauchs oder innerhalb von zwei Wochen
nach Substanzgebrauch
• Dauer der psychotischen Symptome länger als 48
Stunden (z.B. schizophreniform, vorwiegend wahnhaft,
vorwiegend halluzinatorisch)
• Dauer der Störung nicht länger als 6 Monate
Symptome:Alkoholhalluzinose
Fehlende Orientierungsstörung
Fehlende vegetative Entgleisung
(Tachykardie, Fieber, Erbrechen, Durchfälle, Schwitzen, Zittern, epileptische Anfälle)
Halluzinationen
(vorwiegend akustische, oft aber auf mehr als einem Sinnesgebiet)
ängstliche, angespannte Grundstimmung mit Fluchttendenz
Wahnideen (häufig paranoide Gedanken oder Verfolgungsideen)
Abnorme Affekte, die von intensiver Angst bis zur Ekstase reichen können
Psychomotorische Störungen (Erregung oder Stupor)
Abgrenzung Alkoholdelir / Alkoholhalluzinose
Alkoholdelir
Alkoholhalluzinose
Vorkommen
Häufig
Selten
Dauer
3-7 Tage
Wenige Wochen bis Monate,
chronischer Verlauf möglich
Bewusstseinsstörung
Vorhanden
Fehlt
Desorientierung
Zeitlich, örtlich, situativ
Fehlt
Sinnestäuschungen
Optische Halluzinationen,
illusionäre Verkennungen
Akustische Halluzinationen
(oft wahnhaft interpretiert bis
zum Bedrohungswahn)
Suggestibilität
Gesteigert
Unauffällig
Abgrenzung Alkoholdelir / Alkoholhalluzinose
Alkoholdelir
Alkoholhalluzinose
Affekt
Schwankend zwischen Angst und
Euphorie
Depressiv, ängstlich, Panik
Psychomotorik
Unruhe, Nesteln, Agitiertheit
Bestimmt i.d.R. nicht das
klinische Bild
Vegetative
Störungen
Tachykardie, Fieber,
Schlafstörungen, Erbrechen,
Durchfälle, Blutdruckkrisen, sehr
starkes Schwitzen
fehlen
Neurologische
Störungen
Tremor, zerebrale Krampfanfälle
fehlen
Abgrenzung Alkoholhalluzinose / Schizophrenie
Alkoholhalluzinose
Beginn
eher schleichender Beginn
Alter bei
Erstmanifestation
ca. 40-50 Jahre
Schizophrenie
Prognose
meist gut
produktive Phase eher akut
meist vor dem 30. Lebensjahr,
selten > 40 LJ;
öfter chronische Verläufe (80-90%)
Alkoholanamnese
langjährig positiv
kann positiv sein
nicht erhöht
deutlich erhöht
deutlich erhöht
nicht erhöht
obligat (üblich; imperative oder
kommentierende Stimmen)
häufig
manchmal
selten
nur selten
häufig Zerfahrenheit
familiäre Belastung
mit Schizophrenien
familiäre Belastung
Alkoholismus
Stimmenhören
optische
Halluzinationen
Denkstörungen /
Denkzerfahrenheit
Affektstörungen
ängstlich-depressiv, keine Parathymie Parathymie
Ich-Störungen
sehr selten
neurologische
Störungen
möglich: z.B. Tremor, Polyneuropathie sehr selten
sehr häufig
Störung durch psychotrope Substanzen
Unterteilung nach dem jeweiligen Zustand:
1. Akute Intoxikation
2. Schädlicher Gebrauch
3. Abhängigkeitssyndrom
4. Entzugssyndrom
5. Psychotische Störung
6. Amnestisches Syndrom (Korsakow-Syndrom)
Körperliche Folgen: Korsakow-Syndrom
Ursache:
Mangel an Vitamin B1(Thiamin)
 oft eine Folge der Wernicke-Enzephalopathie
Symptom-Trias
Desorientiertheit zu Zeit (Zeitgitterstörung), Ort und evtl. zur Person
Merkfähigkeitsstörung
Konfabulationen
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Epidemiologie
• ca. 0,2% der Bevölkerung: Opiat-Konsumenten
(Dunkelziffer viel höher)
• 1% junger Erwachsener: Erfahrung mit Opioiden
• Ca. 1500 Menschen/ Jahr: Sterben an Drogensucht
(meist infolge einer Überdosierung) => heroinabhängige
am häufigsten betroffen
• Opiate und Opioide besitzen unter den Drogen das
höchste Abhängigkeitspotenzial
– ausgeprägte psychische und physische Abhängigkeit
– rasche Toleranzentwicklung
Opiatrausch und Opiatintoxikation
• Rauschzustand nach ca. 15 min mit
– starker Euphorie, dem Gefühl des Losgelöstseins und einem gesteigerten
Selbstbewusstsein.
• danach sedierende Wirkung mit
– Apathie oder gelegentlich Dysphorie, psychomotorischer Verlangsamung
und kognitiven Störungen
• zunehmende Intoxikation: Verwirrtheit, Somnolenz, Koma
• Opiatintoxikation
– Gesichtsrötung, Hautjucken, Miosis, Benommenheit, Hypotonie,
Bradykardie, Hyperthermie, Blasensphinkterspasmen, evtl. Krampfanfälle.
– Gefährlichste Komplikation: Atemdepression und Bewusstlosigkeit
Blasensphinkterspasmen
Kriterien Opioidintoxikation
Funktionsgestörtes Verhalten
> 1 Merkmal
• Apathie
• Enthemmung
• Psychomotorische
Verlangsamung
• Aufmerksamkeitsstörung
• Einschränkung der
Urteilsfähigkeit
• Beeinträchtigung der
persönlichen Leistungsfähigkeit
Anzeichen
> 1 Merkmal
• Schläfrigkeit
• verwaschene Sprache
• Miosis
• (jedoch Pupillenerweiterung
nach schwerer Überdosierung)
• Bewußtseinsminderung (z.B.
Sopor, Koma)
Kriterien Opioidentzugssyndrom
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Verlangen (Craving) nach einem Opiat
Rhinorrhoe (Nase laufen) oder Niesen
Tränenfluss
Muskelschmerzen oder –krämpfe
abdominelle Spasmen (Bauchkrämpfe)
Übelkeit oder Erbrechen
Diarrhoe
Pupillenerweiterung (Mydriasis)
Piloerektion /Piloarrektion (Gänsehaut) od. wiederholte Schauer
Tachykardie oder Hypertonie
Gähnen
unruhiger Schlaf
Stadieneinteilung Opiatentzug
Stadium
Symptome
Zeit
0
Angst und Craving
Heroin nach 4h,
Methadon nach 12h
1
Zusätzlich vermehrtes Gähnen, Schwitzen,
Tränenfluss, Rhinorrhoe, Schlafstörungen
Heroin nach 8h,
Methadon nach 32-48h
2
Mydriasis, Kälte- und Hitzegefühl,
Piloarrektion (Gänsehaut), Tremor,
Muskelzuckungen, Muskelschmerzen
Heroin nach 12h,
Methadon nach 2Tagen
3
Zusätzlich innere Unruhe, Übelkeit,
Heroin nach 18-24h,
Tachykardie, Hypertonie, Hyperthermie und Methadon > 2 Tage
Hyperventilation
4
Fieber, Bauchkrämpfe, Erbrechen, Diarrhoe, Heroin nach > 24h,
Muskelkrämpfe
Methadon > 2 Tage.
Anamnese und Diagnostik
• Drogen-Screening-Verfahren (z.B. Urin)
• Suchen nach Injektionsstellen (Spritzenabzesse)
• Miosis
Differentialdiagnostik / Komorbiditäten
Differentialdiagnostik
• Schizophrenie
• Manie
Komorbide Störungen:
• Affektive Störungen
• Angststörungen
• Schizophrene Störungen
• Verhaltens- und
Persönlichkeitsstörungen
 Störungen bestanden meist schon
vor der Drogenabhängigkeit
Therapie
Therapiestufen
• Kontaktaufnahme und Schadensminderung
– Niederschwellige Angebote (sterile Spritzen, Fixerräume etc.,
Streetworker)
• Körperliche Entgiftung und Motivationsförderung
– meist stationär
– „kalter“ Entzug ohne Opioide (hohe Abbruchraten)
– „warmer“ Entzug mit Opioiden (Methadon oder Buprenorphin):
dauert länger und da Ersatzstoffe auch abhängig machen, müssen
die dann ausgeschlichen werden.
Therapie
Therapiestufen Forts.
• Entwöhnungsbehandlung
• Substitutionsbehandlung mit Opiat Agonisten (Methadon)
und / oder Behandlung mit Opiatantagonisten (Naltrexon)
– Naltrexon bei kooperativen Patienten, die gesichert von Opiaten
entzogen sind  bei regelmäßiger Einnahme ist Heroin bei einem
Rückfall wirkungslos
• Nachsorge
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluuzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Allgemeines
•
weltweit am häufigsten konsumierte illegale Droge
•
Botanische Bezeichnung der Hanfpflanze
•
Cannabispflanze enthält > 60 Cannabinoide, Delta-9-Tetra-Hydro-Cannabinol
(THC) = stärkste psychoaktive Wirksubstanz
•
Konsum hauptsächlich in Form von Marihuana und Haschisch, selten auch als
Haschischöl
•
Marihuana („Gras“): getrocknete Blüten und Blätter der Cannabispflanze; mittlerer
Wirkstoffgehalt 2% THC
•
Haschisch („Dope“, „Shit“): Herstellung aus dem THC-haltigen Harz der
Blütenstände, mittlerer Wirkstoffgehalt 8,3 % THC
•
Haschischöl: teerartiger, stark konzentrierter Auszug von Haschisch oder
Marihuana, Wirkstoffgehalt bis zu 30% THC.
Allgemeines
•
weltweit am häufigsten konsumierte illegale Droge
•
Abhängigkeit in D: geschätzt 240.000 ; Missbrauch: 140.000
•
10-20% aller Konsumenten sind abhängig
•
9% konsumieren an 20 oder mehr Tagen pro Monat
•
Häufig gute familiäre und noch bestehende soziale Einbindung
•
Betroffene stufen sich selbst als nicht abhängig ein
•
Früher oft als Einstiegsdroge deklariert, jedoch steigt nur ein geringer Anteil
langfristig auf andere Drogen um
•
Wahrscheinlichkeit einer schizophrenen Psychose um ein mehrfaches erhöht
•
Echopsychosen (Flashbacks), d.h. das Auftreten von Symptomen der
Cannabisintoxikation noch mehrere Wochen nach dem letzten Drogenkonsum
sind möglich
Allgemeines
Cannabis als Heilmittel
Seit 1998 in Deutschland als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen:
Wirkstoff:
Indikationen:
Delta-9-THC; Präparate: Dronabinol, Nabilon
- gegen Übelkeit bei Krebs- und AIDS-Patienten
- zur Appetitsteigerung bei Gewichtsabnahme infolge von AIDS
oder einer Krebserkrankung
- zur Verbesserung der spastischen Symptomatik bei Multipler
Sklerose
- als Schmerzmittel
- bei Glaukom (grüner Star) zur Reduzierung des
Augeninnendrucks
Symptome Intoxikation
Symptome
Erläuterung
Verändertes
RaumZeiterleben
Zeit scheint langsamer zu vergehen; Dinge scheinen weiter
entfernt als normal
Sinneswahrnehmungen
Intensitätssteigerung, Gefühl der Irrealität, bei höherer
Dosierung: Wahrnehmungsstörungen oder optischen PseudoHalluzinationen
Affektivität
Entspannungs- u. Beruhigungsgefühl, Heiter-euphorisch 
bei Überdosierung: Angst
Denkstörungen
Verlangsamung der Denkvorgänge, Ideenflüchtiges
(sprunghaftes) Denken, Konzentrationsstörungen bei
Überdosierungen; kurzzeitige Wahnvorstellungen
(Vergiftungs- oder Verfolgungswahn)
Symptome Intoxikation Forts.
Symptome
Gedächtnis- und
Konzentrationsstörungen
Antrieb
Flashbacks
Vegetative
Symptome
(v.a. bei
Überdosierung)
Erläuterung
Symptome
Kommt häufig vor, Lockerung des Gedankenganges,
geminderte Merkfähigkeit
Apathie (Gleichgültigkeit), Antriebsmangel und
Passivität
Später ähnlich erlebte Gefühlszustände wie im
Rausch
Tachykardie, Schwindel, Mydriasis, gerötete Augen,
Tränenfluss, Trockener Mund, Übelkeit mit
Erbrechen, Schwitzen
Kriterien Cannaboidintoxikation
Anzeichen
Funktionsgestörtes Verhalten
• Euphorie und Enthemmung
• Angst oder Agitiertheit
• Misstrauen oder paranoide Vorstellungen
• verlangsamtes Zeiterleben
• Einschränkung der Urteilsfähigkeit
• Aufmerksamkeitsstörungen
• Beeinträchtigung der Reaktionszeit
• akustisch, optische, taktile Illusionen
• Halluzinationen bei erhaltener Orientierung
• Depersonalisation/ Derealisation
• beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit
>= 1 Merkmal
• Appetitsteigerung
• Mundtrockenheit
• konjunktivale
Injektionen
• Tachykardie
Cannaboidentzugssyndrom lt. ICD-10
psychische, aber vermutlich keine physische Abhängigkeit !!
Mögliche Symptome
• Angst
• Reizbarkeit
KEINE
• Tremor der vorgehaltenen Hände
Definitiven
• Schwitzen
diagnostischen
• Muskelzittern
Kriterien
nur leicht ausgeprägt
DSM-V: Definition eines Entzugssyndroms, welches innerhalb
von 48h nach Ende des letzten Cannabiskonsum auftritt
Cannaboidentzugssyndrom lt. DSM-V
DSM-V: Definition eines Entzugssyndroms, welches innerhalb
von 48h nach Ende des letzten Cannabiskonsum auftritt
•
•
•
•
•
•
•
Psychische Symptome
Reizbarkeit
Unruhe
Ängstlichkeit
Depressivität
Aggressivität
Appetitverlust
Schlafprobleme
+
•
•
•
•
•
•
Vegetative Symptome
Bauchschmerzen
Zittern
Schwitzen
Erhöhte Körpertemperatur
Kälteschauer
Kopfschmerzen
Symptome in der 1. Woche am stärksten; Dauer bis 1 Monat
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Einführung
• ca. 1,4 – 1,9 Mio medikamentenabhängige Menschen in
Deutschland (> Frauen)
• Über 1 Mio davon: Schlaf- und Beruhigungsmitteln
(Benzodiazepine)
• ca. 20.000 medikamentenabhängige Ärzte (jeder 10.
Arzt)
Allgemeines/ Definition
Abhängigkeitsmachende Medikamente
• Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine,
Barbiturate)
• Schmerzmittel (Opioide oder andere Analgetika)
psychisch und physisch abhängig
fördert eine Toleranzentwicklung
Bei längerem Gebrauch: schrittweiser Entzug sonst Gefahr
eines Delirs, Angstzustände oder zerebrale Krampfanfälle
Sedativa/Hypnotikaintoxikation
Funktionsgestörtes Verhalten
> 1 Merkmal
• Euphorie und Enthemmung
• Apathie und Sedierung
• beleidigendes Verhalten oder
Aggressivität
• Affektlabiliät
• Aufmerksamkeitsstörung
• anterograde Amnesie
• gestörte Psychomotorik
• beeinträchtige persönliche
Leistungsfähigkeit
Anzeichen
> 1 Merkmal
• Gangunsicherheit
• Standunsicherheit
• verwaschene Sprache
• Nystagmus
• Bewußtseinsminderung
(z.B. Stupor, Koma)
• erythematöse
Hautschädigungen (rote
Flecken) oder Blasen
Symptome: Sedativa/Hypnotikaentzugssyndrom
> 3 Symptome aus
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Tremor der vorgestreckten Hände, Zunge oder Augenlider
Übelkeit oder Erbrechen
Tachykardie
Hypotonie beim (Auf-) Stehen
psychomotorische Unruhe
Kopfschmerzen
Insomnie
Krankheitsgefühl oder Schwäche
vorübergehende optische, taktile oder akustische Halluzinationen
oder Illusionen
• paranoide Vorstellungen
• Krampfanfälle (Grand mal)
Symptome: Benzodiazepinentzug
Bereich
Symptome
Psychische
Symptome
Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen,
Denkverlangsamung, Erregung, innere Unruhe,
depressive Verstimmung, Antriebsminderung,
Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, panikartige
Angstattacken, Weinerlichkeit, Schuldgefühle, Alb-/
Angstträume, Suizidphantasien
Psychotische Depersonalisations-/Derealisationserscheinungen,
Symptome
paranoid-halluzinatorische Wahnvorstellungen,
ängstlich-depressive Psychose
delirante
Symptome
Mnestische Störungen, Desorientiertheit (zeitlich,
örtlich), zerebrale Krampfanfälle (4% der Betroffenen)
Symptome: Benzodiazepinentzug
Bereich
Symptome
Somatischvegetative
Symptome
Schlafstörungen, Schwitzen, Schweißausbrüche,
Tremor, Muskelkrämpfe, motorische Unruhe,
Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel,
Herzklopfen, Übelkeit, Diarrhö, abdominale Krämpfe,
Schwächegefühl, Muskelschmerzen
Veränderung
der
sensorischen
Wahrnehmung
Überempfindlichkeit auf Licht, Lärm und Berührung,
Verminderung des Geschmacksinns, veränderte
Geruchwahrnehmung, verschwommenes Sehen,
Augenflimmern, optische Verzerrungen,
Parästhesien, Taubheitsgefühl,
Körperschemastörung, abnorme
Bewegungswahrnehmungen
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Symptome: Kokainintoxikation
Funktionsgestörtes Verhalten
Symptome
• Euphorie und Gefühl von gesteigerter
Energie
• erhöhte Vigilanz
• grandiose Überzeugungen und Aktionen
• beleidigtes Verhalten oder Aggressivität
• Streitlust
• Affektlabilität
• repetetives, stereotypes Verhalten
• akustische, optische od. taktile
Illusionen
• Halluzinationen
• paranoide Vorstellungen
• beeinträchtigte persönl.
Leistungsfähigkeit
Tachykardie (manchmal Bradykardie)
• kardiale Arrhythmie
• Hypertonie (manchmal Hypotonie)
• Schweißausbrüche und
Kälteschauer
• Übelkeit oder Erbrechen
• Gewichtsverlust
• Pupillenerweiterung
• psychomotorische Unruhe
(manchmal Verlangsamung)
• Muskelschwäche
• Schmerzen in der Brust
• Krampfanfälle
Rauschphasen Kokainintoxikation
Stadium Symptome
1
Euphorie, Vitalität, Sorglosigkeit, gesteigerte Leistungsfähigkeit
und Kreativität, soziale und sexuelle Enthemmung, gesteigerte
Libido, vermindertes Schlafbedürfnis
Vegetative Effekte: psychomotorische Erregung, Schwitzen,
Mydriasis, Tachykardie, Hypertonie, Erhöhung der
Atemfrequenz und -tiefe
2
Angst, Anspannung, psychomotorische Erregung, Illusionen,
Halluzinationen (akustisch, optisch und taktil), paranoide
Wahnvorstellungen
3
Dysphorie, Niedergeschlagenheit, Antriebsmangel, Müdigkeit,
Erschöpfung, evtl. paranoide Wahnvorstellungen, Suizidalität
Kriterien Kokainentzugssyndrom
> 2 Symptome aus
Dysphorie
Traurigkeit
oder
Anhedonie
• Lethargie und Müdigkeit
• psychomotorische Verlangsamung oder
Unruhe
• Verlangen (Craving) nach Kokain
• Appetitsteigerung
• Insomnie oder Hypersomnie
• bizarre oder unangenehme Träume
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Kriterien Intoxikation andere Stimulanzien (incl. Koffein)
Funktionsgestörtes Verhalten
Symptome
• Euphorie und Gefühl von gesteigerter
Energie
• erhöhte Vigilanz
• grandiose Überzeugungen und Aktionen
• beleidigtes Verhalten oder Aggressivität
• Streitlust
• Affektlabilität
• repetetives, stereotypes Verhalten
• akustische, optische od. taktile
Illusionen
• Halluzinationen
• paranoide Vorstellungen
• beeinträchtigte persönliche
Lebensumstände (soziale Interaktionen)
Tachykardie (manchmal Bradykardie)
• kardiale Arrhythmie
• Hypertonie (manchmal Hypotonie)
• Schweißausbrüche und
Kälteschauer
• Übelkeit oder Erbrechen
• Gewichtsverlust
• Pupillenerweiterung
• psychomotorische Unruhe
(manchmal Verlangsamung)
• Muskelschwäche
• Schmerzen in der Brust
• Krampfanfälle
Kriterien Entzugssyndrom andere Stimulanzien (incl. Koffein)
Symptome
• Dysphorische Stimmung
+ 2 Symptome aus
• Lethargie und Müdigkeit
• Psychomotorische Verlangsamung oder Unruhe
• Verlangen (Craving) nach stimulierenden Substanzen
• Appetitsteigerung
• Insomnie oder Hypersomnie
• Bizarre oder unangenehme Träume
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Kriterien Halluzinogenintoxikation
Funktionsgestörtes Verhalten
• Angst und Furchtsamkeit
• akustische, optische oder taktile Illusionen
oder Halluzinationen bei voll erhaltener
Wachheit und gesteigerter Aufmerksamkeit
• Depersonalisation
• Derealisation
• paranoide Vorstellungen
• Beziehungsideen
• Affektlabilität
• Hyperaktivität
• Impulshandlunge
• Aufmerksamkeitsstörung
• beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit
Symptome:
• Tachykardie
• Palpitationen
• Schweißausbrüche
und Kälteschauer
• Tremor
• Verschwommensehen
• Pupillenerweiterung
• mangelnde
Koordination
Kriterien Halluzinogenentzugssyndrom
KEINE
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Kriterien Tabakintoxikation
Funktionsgestörtes Verhalten
> 1 Merkmal
•
•
•
•
•
Insomnie
bizarre Träume
Affektlabilität
Derealisation
beeinträchtigte persönliche
Leistungsfähigkeit
Symptome:
> 1 Merkmal
•
•
•
•
Übelkeit oder Erbrechen
Schweißausbrüche
Tachykardie
kardiale Arrhythmie
Kriterien Tabakentzugssyndrom
• starkes Verlangen (Craving) nach Tabak (oder anderen
nikotinhaltigen Produkten)
• Krankheitsgefühl oder Schwäche
• Angst
• dysphorische Stimmung
• Reizbarkeit oder Ruhelosigkeit
• Insomnie
• Appetitsteigerung
• vermehrter Husten
• Ulzerationen der Mundschleimhaut
• Konzentrationsschwierigkeiten
F10: durch Alkohol
F1: Psychotrope Substanzen
F11: durch Opiode
F12: durch Cannabinoide
F13: durch Sedativa/ Hypnotika
F14: durch Kokain
F15: Stimulanzien/ Koffein
F16: Halluzinogene
F17: durch Tabak
F18: durch flüchtige
Lösungsmittel
F17: Sonstiges
Lösungsmittelintoxikation
Funktionsgestörtes Verhalten
> 1 Merkmal
• Apathie und Lethargie
• Streitlust
• beleidigendes Verhalten oder
Agressivität
• Affektlabilität
• eingeschränkte Urteilsfähigkeit
• Aufmerksamkeits- und
Gedächtnisstörung
• psychomotorische Verlangsamung
• beeinträchtigte persönliche
Leistungsfähigkeit
Symptome:
> 1 Merkmal
• Gangunsicherheit
• Standunsicherheit
• verwaschene Sprache
• Nystagmus
• Bewußtseinsminderung
(z.B. Stupor oder Koma)
• Muskelschwäche
• Verschwommensehen
oder Doppelbilder
Kriterien Lösungsmittelentzugssyndrom
Keine ausreichenden Informationen
vorhanden
Exkurs: Nicht stoffgebundene Süchte
Nicht stoffgebundene Süchte
• Glücksspielsucht
 ICD-10: F6 Störung der Impulskontrolle
 DSM-V: Substanzgebundene und verwandte Suchterkrankungen
• Computerspiel- und Internetabhängigkeit
 ICD-10 nicht aufgenommen
– DSM-V Internet Gaming Disorder
• Andere (Kaufsucht, pathologische Brandstiftung,
Kleptomanie)
– Kontroverse Diskussionen  Zwangserkrankung? Sucht?
– ICD-10: F6 Störung der Impulskontrolle
– DSM-V: spezifische Impulskontrollstörungen
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