BIO FÜR UNS - Ein Herz für Bio

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BIO FÜR UNS – Rezepte, die Kleinen
und Großen schmecken – mit Info-Teil
Dr. Klaus Jürgen Holstein
BIO FÜR UNS
Rezepte, die Kleinen und
Großen schmecken – mit Info-Teil
Inhalt
9
23
Schwierigkeit
35
Backzeit
Was ist Bio?
Wie Bio auf den Tisch
gebracht wird
Bio für die ersten zehn Lebensjahre
Kinderparty
Personen
Vorbereitungszeit
39
40
41
42
44
45
46
48
49
50
52
53
Rübli-Torte
Apfeltarte
Waffeln
Hefe-Schnecken
Zwetschgenkuchen
Hefegebäck
Leichte Muffins
Lernplätzchen
Zwetschgen-Feigen-Kuchen
Hefezopf
Obsttörtchen
Kirsch-Kuchen
Für warme Tage
57
58
60
61
62
63
Bunter Nudelsalat
Bunte Milchshakes
Exotischer Reissalat
Vollwert-Grünkern-Salat
Birnen-Zwetschgen-Eis
Jogurtcreme mit frischem Obst
Nachspeisen
67
68
70
71
72
Mousse au Chocolat
Bananenküchlein mit Obst-Salat
Pfannkuchen mit Jogurt-Fülle
Milchreis mit Obst
Obst in Schoko-Couvertüre
Suppen
© 2008 GfBM – Gesellschaft
für Bildung und Medien mbH,
Postfach 160204,
30816 Garbsen
ISBN 978-3-86706-999-1
Hauptgerichte
Einleitung
Legende
77
78
79
80
81
Leckere Kartoffelsuppe
Linsensuppe
Leckere Nudel-Suppe
Kürbissuppe
Gemüsesuppe mit Wiener
Würstchen
85
86
87
88
90
91
92
93
94
95
96
97
98
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
Geschnetzeltes mit Reis
Kartoffelgratin mit Möhren-Salat
Zucchinipuffer mit buntem
Paprika-Mais-Salat
Quiche-Lorraine
Lieblingsnudeln mit roter Sauce
und Blattsalat
Piraten-Spieß
Hackbällchen mit Broccoli
Geflügel-Nuggets mit
Kartoffelecken
Seeräuber-Lachs
Kartoffelpuffer mit Apfelmark
Rote Beete mit Lamm und Maroni
Paprikahähnchen-Filet mit Nudeln
Zweierlei Kartoffelsalat
mit zweierlei Beilagen
Lamm-Paprika-Spieß
Exotischer Hühnchen-Spieß
Grünkernröllchen mit leckerer
Käse-Sauce
Bunter Linsensalat
Pellkartoffeln mit Grüner Sauce
Käs-Spätzle – frisch und
selbstgemacht
Ratatouille mit Band-Nudeln
Käsepfannkuchen mit
buntem Gemüse
Gefüllte Bio-Tomaten
Hähnchenbrust oriental
Events
113
114
116
118
119
120
121
122
124
126
Herzhafte Naschereien
Bunte Salate
Pizza je nach Geschmack
Käse-Toast
Cheese-Burger
Gefüllte überbackene Zucchini
Kartoffel-Schiffchen
Western Grill
Bio-Dips
Wünsch-Dir-Was-Müsli
128 Abenteuer Stockbrot
129 Kleine Seeräuber-Spießchen
130 Lieblingskäse
Für kühle Tage
135
136
138
139
140
141
142
143
144
145
146
Lammkottlets mit Rosenkohl
Rinderbraten mit Rotkohl
Rösti und Geschnetzeltes
Spinatkuchen
Nudelauflauf
Rinderfilet mit leckerem KarottenSellerie-Gemüse
Krautwickel
Quinoa-Apfelauflauf mit
Karamellsauce
Mangold mit leckerer Sauce
Überbackene Honigbanane
Bratapfel
Aus aller Welt
151 Quinoa-Gemüseauflauf
152 Frühlingsrollen
154 Burritos mit selbstgemachten
Tortillas
155 Zwetschgen-Chutney mit
Rindfleisch und Reis
156 Nasi Goreng
Bio-Information
Was darf Bio kosten?
Bio-Schokolade ist keine Frage
des Luxus
75 Honig – Natur Pur aus Nektar
und Honigtau
83 Bio-Fleisch und -Wurst
111 Bio-Milchprodukte und -Käse
133 Bio-Obst und -Gemüse
149 Bio-Meeresfrüchte und -Fisch
55
65
159
Tipps
8
Was ist Bio ?
Statt langer Vorreden eine Erklärung
des wichtigsten Punkts: Was ist Bio?
Eigentlich hat sich die Bezeichnung
Bio erst in den letzten fünf Jahren so
richtig durchgesetzt. Heute ist Bio das
Signalwort, das alle benutzen. Davor
sprach man von ökologischer Landwirtschaft und ökologischen Produkten. Will
man das Reizwort Bio einmal anders
übersetzen, könnte man am besten von
sicher geprüfter Natürlichkeit sprechen.
Wenn sich heute immer mehr Menschen für Bio interessieren, dann liegt es
vor allem daran, dass sie gemerkt haben,
dass sie sich im Interesse der eigenen
Gesundheit darum kümmern sollten,
sich besser zu ernähren.
Zugegeben – die Diskussion wird von
allen Seiten immer noch reichlich emotional geführt:
Bio verzichtet bewußt auf
Pestizide und künstliche
Düngung bei der Herstellung
von landwirtschaftlichen
Produkten.
Pestizide in Obst und Gemüse sind ein
Reizthema. Um die Anbauerträge von
Obst und Gemüse vor Schädlingen aller
Art zu sichern und durch gezielte Düngung die Erträge zu steigern, haben sich
die Landwirtschaftssparten der chemischen Industrie so einiges einfallen lassen. Fachleute sagen, dass vor allem die
Kombination von bestimmten Pestizien
gesundheitlich bedenklich ist. Aber über
die Wirkungsweise im Einzelnen wissen
wir verhältnismäßig wenig.
Von erhöhtem Krebsrisiko und genetischen Schäden ist die Rede. Und man weiß,
dass sich Anlagerungen im menschlichen
Körper nicht wieder abbauen.
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Wenn schon die Pharmaindustrie, die all
diese Mittel produziert, kein sonderliches Interesse an den Tag legt, deren
Kombinationswirkungen zu untersuchen, sollten es wenigstens die Stellen
tun, die für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung zuständig sind. Das geschieht heute viel zu wenig.
Um sich so weit wie möglich vor
solchen noch viel zu wenig im Detail
bekannten Wirkungen zu schützen,
greifen immer mehr Verbraucher zu BioProdukten.
Bio verzichtet bei Tieren,
Meeresfrüchten und
Fischzucht bewußt auf den
Einsatz von Antibiotika.
Antibiotika sollten einst dazu dienen,
Tiere bei der Zucht auf engem Raum
vor Krankheiten zu schützen und ihre
Massenaufzucht unkritisch zu machen.
Dazu stellte man sehr bald fest, dass
Antibiotika in hervorragender Weise
die Mast unterstützen. Das mußten die
Verbraucher bei der Schweinezucht kennenlernen, wird aber auch bei Garnelen
und Fischzucht angewendet. Das Problem ist bekannt: Wer auf diesem Wege
reichlich Antibiotika mit der täglichen
Nahrung zu sich nimmt, muss sich nicht
wundern, warum lebenswichtige Antibiotika im Krankheitsfall nicht mehr wirken. Ein weiterer einleuchtender Grund,
sich für Bio zu entscheiden.
Bio hält sich bei der Milcherzeugung, der Eierproduktion
wie bei der Tiermast an
die Regeln der artgerechten
Haltung.
Die Wurzel vieler Medikamentzugaben
liegt in der einst als modern und sehr
wirtschaftlich empfundenen Massentierhaltung. Haltung und Transport von
Tieren auf viel zu engem Raum produziert erhöhte Agressivität, gesteigerte
Verletzungen der Tiere und ein erhöhtes
Krankheitsrisiko. Ein Teufelskreis für
alle Lebensmittel, die auf diesem Weg
produziert werden sollen. Alles, was
man in die Nahrungskette beim Tier
hineingibt, findet sich logischerweise
auch in den Produkten wieder: in Milch,
Käse, Eiern und im Fleisch. Aus diesem
Grund ist die artgerechte Tierhaltung
ein wesentlicher Baustein für gute und
gesunde Lebensmittel.
Bio gibt den Verbrauchern
Sicherheit für die gesamte
Nahrungskette, weil BioLebensmittel in jedem ihrer
Bausteine Bio sein müssen.
Alles, was Menschen und Tiere über das
Essen zu sich nehmen, wird sich auf die
eine oder andere Weise in ihren Körpern
anlagern. Deshalb ist es beispielsweise
sinnvoll zu wissen, wie die Milchkuh gefüttert wurde, deren Frischmilch ich trinke, um mich darauf einzustellen, was ich
mit der Milch so alles noch trinke. Das
Tier ist, was es ißt und der Mensch eben
auch. Das ist nicht die ganze Wahrheit
über den Menschen, aber die Basis seiner Gesundheit. Aus diesem Grund kann
man bei Biolebensmitteln jede Zutat und
jedes einzelne Bestandteil auf die Herkunft zurückverfolgen und sicherstellen,
dass Biolebensmittel aus unbelasteten
Bio-Komponenten hergestellt werden.
10
Bio verzichtet bewußt auf
gentechnisch veränderte Substanzen, weil man die
Wirkung auf den Menschen
nicht kennt.
Das ist auch so ein Reizthema. In den
Anfängen wurde die Gentechnik gefeiert, weil durch ihren Einsatz der Hunger
auf der Erde besiegt werden sollte und
Nahrungsmittel mit wesentlich weniger
Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel herstellbar werden sollten. Der
Beweis für diese Wirkung der Gentechnik wurde bis heute nicht erbracht. Über
die Folgenlosigkeit der Gentechnik für
den Menschen wird bis heute gestritten.
Aus diesem Grund lehnt die Bioproduktion die Gentechnik wie alle für den Menschen riskanten Produktionsmethoden
strikt ab.
In einer Welt, in der Vertrauen
schon viel zu oft enttäuscht
wurde, zählt allein Kontrolle:
Alles, was sich Bio nennen
darf, wird ständig und gründlich kontrolliert.
Wer hätte sich träumen lassen, dass
Gammelfleischskandale, Öl- oder Weinpantschereien oder die Gefahr der Vogelgrippe uns jemals so nahe kommen
könnten? Moderne Gefahren kann man
nur durch schärfste und unabhängige
Kontrollen ausscheiden. Auf dieses Prinzip setzt Bio seit nunmehr knapp zwanzig Jahren. Und seitdem sind Bio-Lebensmittel von Jahr zu Jahr erfolgreicher,
weil die Verbraucher gelernt haben, dass
Bio keine beliebige Werbeauslobung ist,
die jeder für sich nutzen kann, sondern
eine scharf und genau kontrollierte Qua-
lität. Und von der Zuverlässigkeit dieser
Qualitätsaussage wird Bio auch in Zukunft leben.
Wie wird Bio gemacht?
Bio-Obst und –Gemüse leben entscheidend von dem Boden, auf dem sie angebaut werden. Wer in der Schule aufgepaßt hat, erinnert sich daran, dass es
im Mittelalter für die Bauern die »DreiFelder-Wirtschaft« gab, eine festgelegte
Reihenfolge, in der auf den Feldern unterschiedliche Früchte angebaut wurden.
Die Neuzeit rühmte sich, derart starre
Regeln durch die Erfindung des Kunstdüngers glatt überholt zu haben. Doch
der Erfindergeist der landwirtschaftlichen Neuzeit bekam schon bald seine
Grenzen zu spüren: Überall dort, wo
man in großem Stil und auf Dauer jedes Jahr die gleichen landwirtschaftlichen Großproduktionen ins Werk setzte,
kämpfte man schon nach wenigen Jahren mit stets neuen Schädlingen, Ernteausfällen und einer sich später deutlich
bemerkbar machenden Auslaugung des
Bodens.
Waren die alten Regeln einer
abwechselnden Fruchtfolge
doch nicht so verkehrt?
Den entscheidenden Impuls, darüber erneut nachzudenken, ergab die Tatsache,
dass man erst sehr spät merkte, dass der
Einsatz von Schädlingsvernichtern und
intensiver Düngung nicht ohne Folgen
blieb. Es wollten die Stimmen nicht verstummen, die viele Krankheitsbilder bei
Plantagen- und Landarbeiter damit in
Zusammenhang brachten. Schließlich
wurden auch die Rückstandsmessungen
für Chemikalien in Lebensmitteln immer
genauer und man konnte damit die Unterschiede zwischen stark und weniger
stark belasteten Lebensmitteln wesentlich genauer fassen.
Lohnt es sich also, auf die
chemische Schädlingsbekämpfung und auf die Kunstdüngung zu verzichten?
Die Überlegung wirft alte Fragen auf:
Kann man den Anbau so gestalten, dass
Schädlinge von Natur aus weniger Chancen haben? Gibt es natürliche Kniffe, der
Auslaugung des Ackerbodens entgegenzuwirken? Die Rückbesinnung auf einen
Fruchtwechsel in der Landwirtschaft
führt zu veränderten Anbaurhythmen,
bei denen im Prinzip auf einem Stück
Land in regelmäßigen Abständen verschiedene Pflanzen angebaut werden.
Hierbei unterscheidet man zwischen Getreide und Blatt- oder Hackfrüchten. Die
Getreidearten Mais und Hafer nehmen
eine Zwischenstellung ein. Beim Fruchtwechsel werden Getreide und Blattfrucht
im Wechsel angebaut. Diese Fruchtfolge
ist im Hinblick auf Pflanzengesundheit,
Unkrautselektion und Nährstoffeffizienz
den getreidebetonten Fruchtfolgen vorzuziehen, diesen aber ökonomisch häufig unterlegen. In tropischen Gegenden
kann sich der Fruchtwechsel innerhalb
eines Jahres abspielen: Beispielsweise
im Winter Weizen, im Sommer Tabak.
Einzelne Kulturen verlangen eine längere Anbaupause, da einmal aufgetretene
Schädlinge, die im Boden überwintern,
regelrecht » ausgehungert « werden können, zu anderen werden Krankheiten,
insbesondere Pilze durch einen Anbau
kurz hintereinander stark gefördert.
13
12
Bei Raps wurde oft die notwendige, mindestens dreijährige Pause vernachlässigt.
Ertragseinbußen haben jedoch dazu geführt, dass man inzwischen den Raps nur
alle vier Jahre anbaut.
Einen sehr großen Einfluss auf die
Bodenfruchtbarkeit bietet der Anbau von
Luzerne, die mehrjährig genutzt werden
kann. Überhaupt muss man dem Anbau
von Leguminosen ( Luzerne, Klee, Serradella, Erbsen, Bohnen, … ) viel mehr Beachtung schenken, da diese Pflanzen
durch ihre Knöllchenbakterien den Boden mit Stickstoff versorgen. Diese
Pflanzen sind einmal ein sehr gutes
Viehfutter, zum anderen verbessern sie
nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit.
Wie sich der Bio-Landbau
altbekannte Prozesse zunutze
macht, um den Boden
natürlich anzureichern.
Der Bio-Landbau setzt auf einen gesunden Boden und die regulierende Wirkung einer durchdachten Fruchtfolge.
Dadurch soll dem Unkrautwuchs und
einem möglichen Schädlingsbefall vorgebeugt werden. Da Bio-Bauern keine
synthetischen Stickstoffdünger verwenden, müssen die innerbetrieblichen
Nährstoffkreisläufe in optimaler Weise
genutzt werden. Aus diesem Grund bauen die Landwirte solche Leguminosen
wie Erbsen, Bohnen oder Klee an. Diese
helfen, den Stickstoffbedarf der anderen
Kulturen zu decken. Denn Knöllchenbakterien, die an den Wurzeln der Leguminosen leben, haben die Fähigkeit, den
Stickstoff aus der Luft zu binden und so
den Pflanzen verfügbar zu machen. Im
Prinzip macht sich die Bio-Landwirtschaft heute derartige Erfahrungsbausteine zunutze, um mit einem möglichst
geringen Einsatz fremder Substanzen,
die jeweilige Ernte zu erzeugen. So weiß
man inzwischen beispielsweise, wie man
Weinberge oder Obstplantagen anlegt,
die den Schädlingsbefall gering halten.
Man nutzt natürliche Düngersubstanzen, Pflanzen, und Pflanzenextrakte, die
Schädlinge fernhalten.
Ernstzunehmende Studien in der
Schweiz haben darüber hinaus gezeigt,
dass die Bodenqualität nicht chemisch behandelter landwirtschaftlicher Flächen
keineswegs so dramatisch hinter den gedüngten Flächen zurückbleibt, wie man
bislang dachte.
In tropischen und subtropischen Gebieten werden diese Erkenntnisse heute
noch in ganz anderer Weise verwirklicht.
Zum Anbau von Kaffee und Kakao kehrt
man zu naturnahen Mischkulturen zurück, mit denen vor allem der Boden viel
besser vor Auslaugung und Austrocknung geschützt werden kann.
Bio-Produkte für eine unbelastete Ernährung – das betrifft
neben Obst und Gemüse alle
Nähr- und Genußmittel.
Grundnahrungsmittel sind Vertrauenssache. Ob Brot oder Kartoffeln, Reis oder
Nudeln, Apfel oder Banane, Orange oder
Tomate, Paprika oder Grüner Salat – mit
all diesen Lebensmitteln nehmen die
Menschen heute längst alle möglichen
ungewollten Spuren von Pestiziden und
anderen den Körper belastenden Stoffen
auf, ohne dass sie es merken und selbst
kontrollieren können. Die Unsicherheit
wird von vielen Verbrauchern im mehrfachen Sinne als belastend empfunden.
Vielen technischen Belastungen können
sich die Menschen heute sowieso schon
gar nicht mehr entziehen: der allgegen-
wärtigen Luft- und Feinstaubbelastung,
der Strahlung aller möglichen elektrischen Geräte, den unendlichen Quellen
von sichtbarem und unsichtbarem Stress
und Belastungen.
Und jetzt gibt es eine Möglichkeit:
dem eigenen Körper, dem kostbarsten
Gut, das ein Mensch hat, Entspannung
und Sicherheit zu geben – durch BioLebensmittel. Ist es da noch ein Wunder,
dass viele Menschen da zugreifen?
Zu dieser Haltung der Verbraucher
gehört eine kleine, aber für unsere Zeit
sehr typische Besonderheit, die viele der
Verantwortlichen noch nicht wahrhaben
wollen. Die Grundstoffe für Bio-Lebensmittel werden von Bio-Landwirten hergestellt, aber deshalb wollen sich die
meisten Verbraucher trotzdem nicht im
Einzelnen mit der Landwirtschaft beschäftigen: Sie wollen, dass derjenige, bei
dem sie die Ware kaufen dafür gerade
steht, dass alles in Ordnung ist.
Ein wesentlicher Bio-Pfeiler:
die artgerechte Tierhaltung.
Nur wenige haben es vermutlich selbst
und mit eigenen Augen gesehen, aber
man hört es seit der Schulzeit aus Medien oder von besorgten Tierschützern:
Diese sprechen von grauenhaften Massenställen für Hühner, die ohne Licht
und Auslauf ihre Eier selbst wie am
Fließband auf ein Band legen. Details
will sich niemand ausmalen. Und noch
die Massenschlachtung für deutsche
Brathähnchen oder das allgegenwärtige
Schweinefleisch. Was bringen Menschen
an Opfern für ihr Haustier, ihre Katze,
ihren Hund, das Meerschweinchen der
Kinder! Was läßt man sich die tägliche
Ernährung, den Tierarztbesuch und die
Betreuung während der Ferien nicht alles kosten – und dann dies! Schließlich
sollte es neben Menschen- doch auch
gewisse Tierrechte geben.
Die Details sind für Verbraucher nicht
unbedingt wichtig, aber er will wissen,
dass der Grundsatz stimmt. Machen wir
es an Beispielen fest: Was ist artgerecht
für ein Huhn? Schon als Kücken hat das
heranwachsende Huhn die natürliche
Angewohnheit überall zu picken. Da
sollte also nicht der Schnabel beschnitten werden. Hühner lieben es, sich auf
Stangen zum Schlafen zu stellen, sie
scharren gerne am Boden und eine gewisse Möglichkeit zu natürlichem Auslauf wäre auch nicht verkehrt. Alles
nachvollziehbar, was demnach zu einer
artgerechten Haltung gehört. Fachleute
streiten dann noch, wieviel Fläche das
einzelne Huhn dann braucht, aber die
Grundrichtung ist unbestritten.
Manche Grundtatsachen kennen die
Verbraucher ohnehin: Eier und Fleisch
eines Huhns schmecken besser, wenn
es gutes, natürliches Futter bekommt.
Vergleichbar liegt die Lage bei Milch
und Rindfleisch. Wenn die Milchkühe
immer nur reichhaltiges, frisches Wiesenkäuterfutter bekommen, ahnt man,
dass auch die Milch besser schmeckt
und das gilt vermutlich auch für das
Fleisch einer Kuh.
Warum artgerechte Tierhaltung für Bioprodukte?
Die Gründe dafür sind aus menschlicher
Sicht nur allzu egoistisch: die tierischen
Produkte wie Milch, Milchprodukte, Eier,
Käse – aber auch das Fleisch der Tiere –
soll besser schmecken und einen hochwertigen Beitrag zur Ernährung bieten.
Fast noch wichtiger als Genuß und Geschmack – man will belastete Lebensmittel ausschließen. Keiner will mit seinem
Grillhähnchen oder dem Schweinesteak
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irgendwelche Mengen von Antibiotika
essen. Wer also zu oft von der vermeintlichen Sicherheit durch Kontrollen enttäuscht wurde, der greift dann gerne zur
strengsten und sichersten Kontrolle, die
es für Lebensmittel gibt: der Bio-Kontrolle.
Gerade bei Bio-Produkten
tierischen Ursprungs nehmen
es viele Hersteller noch
viel genauer als die offiziellen
Richtlinien.
Nehmen wir das Beispiel Milch: Laut europäischer Bio-Richtlinie sind drei Voraussetzungen wichtig: die artgerechte
Haltung der Milchkühe, der Verzicht auf
die bei der Bio-Aufzucht unerlaubte Medikamentengabe und die Fütterung des
Milchviehs mit Biofutter. Gerade aus der
alpenländischen Tradition gehen viele
Milchbauern noch wesentlich weiter und
geben ihren Bio-Kühen ausschließlich
Grünfutter, keine Zufütterung von Soja,
Mais oder Silofutter. In dem Bekenntnis
zur sogenannten Heumilch als bestmöglicher Milchqualität verbinden sich alteingesessene Bergbauerntraditionen mit
modernen Qualitätswünschen. Einzig die
Heufütterung bietet bei Milch die absolute Sicherheit, dass keinerlei genmodifizierbare Zutaten über die Fütterung in
die Milch gelangen. Zudem läßt sich aus
Heumilch der beste Käse herstellen. Für
die Bergbauern in den Alpen waren die
traditionellen Milcherfahrungen seit
Jahrhunderten lebenswichtig. Weil ihre
Art Milch zu machen gleichzeitig bedeutete, dass sie nur so auch die Milch für
den langen Winter lagerungsfähig machen konnten. Wenn man in den Alpen
so aus 10 Litern Milch ein Kilo Bergkäse machte, war dies die einzig damals
bekannte Art, die für die Ernährung so
wichtige Milch für die Bergbauernfamilien haltbar zu machen. Dieser Technik
darf man mit Recht vertrauen. Denn wer
ihr folgte, stellte so saubere, reine, natürliche und deshalb haltbare Produkte
her, dass er den langen Winter davon leben konnte. Und wenn es das heute mit
Brief und Siegel moderner Biokontrolle
gibt, ist das die Spitze der möglichen
Milchqualität.
Seit wann gibt es überhaupt
Bio und wo kommen die
Ursprünge her?
Die moderne Definition von Bio verdanken die Deutschen der Europäischen Gemeinschaft. Lange vor der für die Bürger
sichtbaren Einheit der EU über die in einigen ihrer Staaten gültige gemeinsame
Währung – wurde durch gemeinsame
» Richtlinien « – wie die europäischen Gesetzesgrundlagen genannt werden, –
Europa auf einen gemeinsamen Kurs gebracht. Zug um Zug wurde durch diese
Technik der europäische Qualitätsstandard für Lebensmittel auf einen gemeinsamen Nenner gebracht.
Im Zuge dessen machte die Europäische Union bereits 1991 den ersten Anlauf zu einer gemeinsamen Bio-Richtlinie.
Seit dem Jahr 1991 wurde Bio in Europa und in Deutschland ein geschützter
Begriff, der nur noch für Bio-zertifizierte
Produkte verwendet werden darf.
Was bedeutet Bio-Zertifizierung?
In der Bio-Richtlinie von 1991 hat sich
die Europäische Union auf eine gemeinsame Definition und ein in Europa einheitliches Kontrollsystem für Bioqualität
von Lebensmitteln geeinigt. Für jedes
Land gibt es ein im Prinzip vergleichbares System von staatlich kontrollierten
und zugelassenen Kontrollstellen, die die
Bio-Qualität von Lebensmitteln überwachen.
Das Prinzip der Zertifizierung bietet
eine wirksame Kontrolle. Zu Beginn muss
jeder Bio-Produzent zeigen, wie er Bio produziert und dass der Betrieb überhaupt
die Anforderungen für eine Bioproduktion erfüllt. Die wichtigste Anforderung
dafür ist, dass keinerlei Möglichkeit besteht, Bioware und konventionelle Ware
zu vermischen. Wenn die Voraussetzungen für die Bio-Produktion erfüllt sind,
muss jeder Betrieb eine genaue Buchführung der Biowaren erstellen, damit
man bei jeder Kontrolle sofort ersehen
kann, welche Bio-Grundstoffe bezogen
wurden und welche Biowaren den Betrieb verließen.
Jährlich wird jeder Bio-Betrieb einmal von einem unabhägigen Prüfinstitut
überprüft und zur Sicherheit ist noch
eine zusätzlichGegenprobe möglich.
Landwirtschaftliche Anbauer müssen eine
3-jährige Übergangsperiode durchlaufen,
bevor ihre Produkte als Bioprodukte anerkannt werden.
Bio-Siegel sind ein Zeichen für
die Bio-Zertifizierung.
Hersteller aus der Europäischen Union,
deren Produkte zertifiziert wurden, dürfen
das europäische Bio-Siegel tragen, bzw.
das jeweilige nationale Bio-Siegel benutzen. Damit Verbraucher sofort wissen,
welche Institution die Bio-Zertifizierung
bei der Ware durchgeführt hat, muß alle
verpackte Ware entweder den Namen der
Prüffirma,oder – vor allem in Deutschland–
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die Öko-Kontrollstellennummer tragen.
Wer hinter den Öko-Kontrollstellen steht,
kann man leicht im Internet * nachschlagen.
Somit sind die Bio-Siegel für den
Verbraucher nicht als werbliche BioAuslobung gedacht, sondern als nachprüfbare Sicherheit, dass die Bio-Qualität, die mit diesem Siegel gekennzeichnet
wird, tatsächlich nachgeprüft wurde
und wird. Der Mißbrauch dieser Regelung steht unter Strafe und Produkte,
die den Anforderungen nicht, oder nicht
mehr genügen, dürfen solche Siegel nicht
tragen.
Bio-Pioniere vor der einheitlichen europäischen Regelung
Lange bevor man überhaupt an eine
europäische Einheit dachte, gab es bereits Bio-Pioniere, deren Spuren noch
heute zu sehen sind. Vor etwa 100 Jahren
kam das Gedankengut von Demeter auf.
Noch heute gibt es Bio-Qualitätsprodukte, die zusätzlich das Demeter-Logo
zeigen und damit auf die besonders
strengen Qualitätsnormen des DemeterBundes hinweisen.
Demeter fußt auf dem Gedankengut
der von Rudolf Steiner geprägten Anthroposophie. Dieser religiös geprägte
Strömung ging es damals um den richtigen Umgang mit der Menschen-, Tierund Pflanzenwelt. Steiner unterstrich
bei Tieren und Menschen deren Würde
als Lebewesen. Den Demeter-Pionieren
ging es darum, wie man sich als Mensch
mit einer richtigen Ernährung, Lebensweise, bis hin zu Kleidung und Körperpflege an seinem Platz im Universum
richtig einordnete.
Deshalb wurde über Ernte und Verarbeitung von Lebensmitteln gemäß Mondphasen nachgedacht.
Demeter als ganzheitliche
Natürlichkeit
Angeregt durch Rudolf Steiners » Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum
Gedeihen der Landwirtschaft « und anknüpfend an Goethes Methode der Naturerkenntnis betrachten Demeter-Bauern ihren Hof als lebendigen, einzigartigen Organismus. Sie haben nicht
allein die konkreten materiellen Substanzen, sondern auch die gestaltenden
Kräfte des Kosmos und die physischen
Kräfte der Natur im Blick. Sensible Naturbeobachtungen schulen und beeinflussen die tägliche Arbeit. Im Bemühen
um einen ganzheitlichen Ansatz und
ein spirituelles Verständnis entwickeln
die Demeter-Bauern auch eigene Strategien mit Ressourcen umzugehen.
Beeindruckend bis heute ist nicht so
sehr das Gedankengut, wie das Ergebnis:
Bio-Produkte mit einem absoluten Minimum an Zusätzen und Eingriffen in die
Natur. Als sichbares Zeichen dieser Gedanken mag noch immer genannt sein,
dass Demeter-Kühe ihre Hörner tragen,
weil man den Tieren den Schmerz der Enthornung ersparen will. Auf der anderen
Seite zwingen Kühe mit Hörnern ihren
Halter schlicht dazu, sie so zu halten,
dass sie nicht aggressiv werden müssen.
Anderenfalls könnte die Begegnung mit
ihnen sehr schmerzhaft werden.
Beziehung ist ein Schlüsselwort für
die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise. Es umfaßt alle Formen des gemeinschaftlichen Handelns. So wie man in
vielen Höfen seit alten Zeiten alte und
* http://www.oekolandbau.de/service/adressen/oeko-kontrollstellen
pflegedürftige Menschen in die Gemeinschaft integrierte, wurde auch die Tiere
auf dem Hof als Teil dieser Gemeinschaft
angesehen und behandelt. In liebevoller
Verantwortung für die Haustiere bekommen deshalb zum Beispiel Rinder,
Schweine, Geflügel, Schafe und Ziegen,
aber auch Bienen artgerechte Ställe, Bewegung, frische Luft und achtsame Zuwendung.
Bio als Audruck für den Naturund Umweltschutz
Als das Demeter-Gedankengut entstand,
war der Gedanke an die Naturgefährdung modernen Ausmaßes noch in relativer Ferne. Zwar sah Steiner schon damals
die Wurzeln zerstörerischen Handelns
in einem falschen Denken. In seinem Gedankengut ging es darum, dass Mensch,
Tiere und Pflanzen insgesamt im Einklang
mit der Natur leben und existieren sollen.
Aber die Folgen der Industrialisierung
in Form von verschmutzten Gewässern,
sterbenden Wäldern und verpesteter Luft
waren noch nicht wirklich greifbar.
Das wurde erst nach 1970 mehr und
mehr zum gesellschaftlichen Thema. In
diese Zeit fiel die Entstehung weiterer
moderner Bio-Verbände, die ihre Mitglieder zu einer, die Umwelt schonenden,
neuen Form der ökologischen Landwirtschaft anleiten wollten. Für die vielen
Bio-Pioniere dieser neuen Generation
waren die Gedanken der Demeter-Bewegung zwar sympathisch, aber die ideologischen Versatzstücke der Steinerschen
Antroposohie eher lästig. Schließlich wollte man möglichst viele Menschen guten
Willens im Gedanken einer umweltschonenden Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion vereinen.
19
Pionierarbeit vor einer
einheitlichen Bio-Regelung in
der europäischen Union
Bioland als deutscher Anbauverband des neuen Typs
der Ökologie
Bioland wurde sehr bald der größte ökologische Anbauverband in Deutschland.
Die Wirtschaftsweise der Bioland-Betriebe
basiert auf einer Kreislaufwirtschaft –
ohne synthetische Pestizide und leichtlösliche Stickstoffdünger. Die Tiere werden
artgerecht gehalten und die Lebensmittel
schonend verarbeitet. Dies ermöglicht eine
umweltverträgliche und gesunde Lebensmittelerzeugung.
Man bekennt sich bei Bioland noch
heute zu den Impulsen der früheren
Pioniere, fand aber eigene Strukturen.
Die ersten Bioland-Richtlinien wurden
in den 70er Jahren für die Lebensmittelerzeuger verfasst und werden seitdem
ständig weiterentwickelt. Zu diesen Verbandsvorgaben kamen 1979 spezifische
Bioland- Verarbeitungsrichtlinien hinzu,
z. B. für Milch und Milchprodukte, Wein /
Sekt, Brot, Wurst- und Fleischwaren und
vieles mehr. Die Einhaltung der Richtlinien
sind für Erzeuger und Lebensmittel-Hersteller verpflichtend und werden vom Verband kontinuierlich überprüft.
Den Prinzipien des organisch-biologischen Landbaus folgend streben BiolandBetriebe nach möglichst geschlossenen
Stoffkreisläufen. Durch vielseitige Fruchtfolgen wird das Bodenleben gefördert.
Der Anbau von Stickstoff fixierenden
Pflanzen macht den Einsatz von chemisch
synthetisch hergestellten Düngern unnötig. Chemische Pflanzenschutzmittel
erübrigen sich. Schädlinge und Krankheiten werden durch Fruchtfolge, Sortenwahl, sorgfältige Pflege mit Kräuterauszügen und Förderung von Nützlingen
im Zaum gehalten. Durch gezielte Maßnahmen wie die Anlage von Hecken
wird die Artenvielfalt gefördert und ein
stabiles Ökosystem geschaffen. Die Anzahl der Tiere auf einem Bioland-Betrieb
ist an die Fläche gebunden. Das heißt,
es dürfen nur so viele Tiere gehalten
werden, wie Futter auf den Betriebsflächen erzeugt werden kann. Die Tiere
werden artgerecht gehalten. Ob Rind,
Schwein oder Huhn, die Tiere haben allesamt Zugang zu Auslaufflächen oder
Weidegang. Erkrankt ein Tier, werden
bevorzugt Naturheilverfahren und homöopathische Mittel eingesetzt. Antibiotika oder Hormone als Leistungsförderer sind tabu.
Aus der heutigen Sicht fragt sich so
mancher Verbraucher, warum man derartige Bioverbände und ihre speziellen
Siegel überhaupt benötigt?
Dazu muss man sich in Erinnerung
rufen, dass es ohne derartige Pioniere –
die wir hier nur in Auswahl schildern
und erwähnen können – eine europäische
Bio-Regelung niemals hätte geben können.
Die Leistung dieser Anbau- und Herstellerverbände besteht darin, dass sie auf freiwilliger Basis für ihre Mitglieder festgelegt haben, was Bio ist und was der
Konsument unter Bioqualität erwarten
darf. Ein ganz wichtiger Schritt. Außerdem
besteht bis heute eine wesentliche Arbeit dieser Verbände darin, die eigenen
Mitglieder zur Bio-Wirtschaft anzuleiten und im Austausch zwischen den Anbauern und Herstellern die Möglichkeiten des Bioanbaus und der Bioherstellung weiter zu entwickeln.
Für die Masse der Verbraucher sind
freilich die Zeichen der unterschiedlichen
Anbauverbände bis heute eher verwirrend.
Nur ein harter Kern wirklich Interessierter kennt die Qualitätsrichtlinien dieser Verbände im Einzelnen. Aus diesem
Grund war es folgerichtig, dass starke
EU-Staaten wie Frankreich und Deutschland für ihre Verbraucher nationale BioZeichen einführten, um den Normalkonsumenten die sichere Möglichkeit zu
geben, Bio-Qualität zweifelsfrei zu erkennen. Dieser Effekt wurde in Deutschland 5 bis 6 Jahre nach Einführung des
nationalen Bio-Siegels im Jahre 2001 erreicht. Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung kennt inzwischen das Bio-Siegel.
Nach Bioland und Demeter zeigt sich die
Bekanntheit der weiteren zusätzlichen
Verbands-Siegel als nur noch sehr gering.
Und eigentlich reicht es für den Verbraucher auch zu wissen, dass derartige Verbandszeichen eine noch strenger kontrollierte Bio-Qualität signalisieren.
Sichere Bio-Qualität –
selbst aus fernen Ländern
Deutsche Verbaucher – und das gilt natürlich auch für Bio-Kunden – waren schon
immer sehr offen für die Spezialitäten
ihrer Nachbarn. Spezialitäten aus Frankreich, Italien, Griechenland oder Spanien
gehören fest in den Speiseplan. Aber der
tägliche Bedarf greift viel weiter : ohne
Bananen, Kaffee, Tee, Kakao, Reis oder
Schokolade ist kaum ein deutscher Haushalt vorstellbar.
Wie kann man die Bio-Qualität derartiger Rohstoffe und Produkte absichern?
Naturland-Verband für naturgemäßen
Landbau e. V., gegründet 1982 mit Sitz
in Gräfelfing bei München, schloß bereits
früh diese Lücke. Heute ist Naturland
eine der bedeutendsten Organisationen
des anerkannt ökologischen Landbaus
in Deutschland. Weltweit gehört Naturland zu den großen Zertifizierungsorganisationen für Ökoprodukte und bietet
für den deutschen Verbraucher neben
den nationalen Mitgliedern vor allem
die Brücke zu den Bioproduzenten ferner Länder. Naturland betreut weltweit
46.000 Landwirte oder Erzeugergruppen und gehört zu den großen ökologischen Landbauverbänden in Deutschland und weltweit.
Ist Bio eine Mode?
Der Kern der Sache ist es mit Sicherheit
nicht. Wie Bio sich zeigt, wird freilich
immer eine zeitgebundene Erscheinung
bleiben. Hinter Bio steht der Wunsch,
die natürlichen Quellen der Ernährung
so unverfälscht wie möglich zu erhalten
in Geschmack, Zusammensetzung und
Wirkung auf den menschlichen Körper.
Die meisten Verbraucher sind sich sicher,
dass man damit gesünder lebt.
Der heutige Wunsch nach Bio-Lebensmitteln ist eine Reaktion der Verbraucher
auf die ständige Verunsicherung durch
unbekannte Zutaten in Lebensmitteln,
Irreführung und durch Skandale, die
letztlich die eigene Gesundheit bedrohen.
Vieles rund um Bio wird sicherlich
Moden unterworfen sein – das erkennt
man ja immer erst rückblickend. Dass die
ersten Bio-Ladenbetreiber zu der » Generation Jutetasche « gehörten, war ganz
sicher eine der Zeiterscheinungen – noch
dazu typisch deutsch, weil es solche Läden und vor allem solche Betreiber im
benachbarten Ausland nicht gab. Aber
schließlich werden aus Zeiterscheinungen
am Ende bleibende Güter einer Gesellschaft. Die ersten Dritte-Welt-Läden vererbten uns die Produkte aus fairem
Handel wie Rohrzucker, Kaffee, Tee oder
Kakao. Aus den kleinen Bio-Läden wurden regelrechte Bio-Supermärkte oder moderne Bio-Abteilungen in Supermärkten.
Was Bio ganz sicher nicht ist!
Bio ist heute keineswegs mehr » Körnerfutter «, auch wenn die ersten Impulse
unter anderem über Müslis und Müslimischungen kamen. Bio ist heute bestimmt nicht unappetitlich welkes und
verschrumpeltes Obst und Gemüse. Bio
ist heute auch nicht mehr eine Ansammlung von Vegetarischem und Tofu-Ersatz
21
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für Fleischgerichte. Die Bioküche kennt
an etlichen Punkten, etwa bei Getreidesorten oder Süßungsmitteln weit mehr
Auswahl als man es ohne sie kannte,
aber die Vorurteile, die einige der Pioniere geschürt haben mögen, sind passé.
Dogmen wie »Statt Fleisch gibt’s Tofu
und Körnerbrei«, » gesüßt wird mit Honig « treffen schon lange nicht mehr den
Kern. Bio ist heute vor allem eine Bereicherung für die Küche, aber ganz sicher
keine Umerziehung in Richtung vegetarischer Kost oder Vollwertküche.
Wo kann man heute
Bio-Produkte kaufen ?
In Deutschland praktisch überall: in den
Lebensmittelmärkten aller bekannten
Lebensmittelketten, bei Discountern, in
Bio-Supermärkten und in Bio-Läden, auf
Marktständen, in Hofläden von Biolandwirten.
Die klare Kennzeichnung von Bio-Produkten durch das Bio-Siegel macht es
für jedermann einfach, Bio-Lebensmittel
zweifelsfrei zu erkennen. Am einfachsten
bekommt man Bio in den normalen Lebensmittelläden, da wird heute die meisten Bio-Lebensmittel verkauft. Die Auswahl an Bio-Lebensmitteln für den Kunden variiert je nach Markt-Größe und
örtlichen Bedingungen zwischen 300
und 3000 Artikeln. Discounter bieten in
der Regel eine wesentlich kleinere Auswahl an Bioprodukten. Bio-Supermärkte – mit 3 – 8.000 verschiedenen Bioartikeln zur Auswahl – gibt’s nur in großen
Städten und selbst Bioläden gibt’s nicht
überall.
Die meisten Verbraucher ziehen es vor,
Bio-Produkte beim ganz normalen Einkauf und möglichst in ihrer Nähe zu
kaufen. Immerhin behaupten zwei Drittel
der Verbraucher, dass sie beim Einkauf – zumindest gelegentlich – auf BioProdukte achten und immerhin waren
es 2007 etwa 5 % aller Lebensmittel in
Deutschland, die in Bio-Qualität gekauft
wurden – mit nach wie vor steigender
Tendenz. Die in Sachen Bio bestaufgestellte regionale deutsche Handelskette
tegut... verkauft heute fast ein Fünftel
ihrer Produkte in Bio-Qualität. Steigerungen in dieser Richtung sind also absolut möglich und realistisch.
Auch bei Bio zählt nicht
die Masse, sondern Frische
und Qualität.
Bio-Lebensmittel unterliegen den gleichen
Gesetzen wie wir sie von konventioneller
Ware kennen: nur frisches Obst und Gemüse hat die Vitamine, die wir erwarten –
alles, was zu alt wird, bietet davon immer
weniger. Deshalb sollte man Bio-Lebensmittel vor allem da kaufen, wo sie sich gut
umschlagen und möglichst frisch sind.
Wenn man sich anguckt, was Kunden in Bioqualität kaufen, rangiert am
erster Stelle Obst und Gemüse, danach
meist mit einigem Abstand Milch und
Milchprodukte, dann Brot und dann
Fleisch und Wurst – wobei das Nachhinken von Fleisch und Wurst vor allem
daran liegt, dass auf diesem Gebiet oft
noch die passenden Angebote für die
Kunden fehlen. Etwa drei Viertel der
Kundeneinkäufe von Bioprodukten konzentrieren sich auf derart frische BioProdukte. Das bedeutet, dass Bio heute
absolut alltagstauglich geworden ist
und dass man sich inzwischen wirklich
mit einem kompletten Bio-Angebot ernähren kann.
Bio – auch bei den Nachbarländern im Trend
Bei den kleineren Nachbarländern geht
manches noch etwas leichter: In Dänemark und Österreich haben sich BioLebensmittel noch ein klein wenig besser durchgesetzt, die Schweiz liegt mit
Deutschland etwa gleichauf. Einen starken Bio-Anbau finden wir nicht nur in
Italien, Frankreich, Spanien und Portugal,
sondern auch auf dem Balkan und in
den Baltischen Staaten. Ohne Importware wäre die deutsche Bio-Nachfrage
inzwischen nicht mehr zu befriedigen.
Ein bisschen Wissen nützt zur
Beurteilung von Bio.
Schon die alten Inkas aus Mexico wußten, dass Amaranth ein sehr leckeres
und bekömmliches Getreide ist. Die indische Hochkultur hat in Sachen Reisanbau und Teeplantagen so manche Qualitätstradition zu bieten. Israel hat neben
Grapefruit und Orangen auch einen hochwertigen Bio-Gemüseanbau zu bieten.
Kanadischer Ahornsirup ist auch in Bioqualität ungeschlagen, amerikanische
Cranberries schmecken im Ur-Zustand
zwar gelinde gesagt sauer, sind aber wahre
Vitaminwunder.
Nicht alle Bio-Lebensmittel, die einen
weiten Weg hinter sich haben sind besonders gut, aber etliche sind trotz weiter Wege unersetzlich, weil es sie woanders nicht in dieser überzeugenden
Qualität gibt. Wer das kräftig-fruchtige
Aroma von Wildblütenhonig aus Südamerika schätzt, der findet den Geschmack eben nur dort.
Auch in Bioqualität setzen
sich die einfachen und
bequemen Angebote durch.
Auch im Biobereich setzen sich die Angebote durch, die bei der Zubereitung
Arbeit sparen: Reis im Kochbeutel, fertig
zubereitetes Gemüse, eine Fülle von
Halbfertig- und Fertigkomponenten für
die Küche. Überall dort, wo Fertigprodukte
keine Qualitätseinbuße sind, kann man
getrost dazu greifen: fertiges Salatdressing, Dips, Backmischungen, Pizzateig,
fertige Nudelgerichte – es gibt keinen
Grund, Zeitersparnis und Erleichterungen
abzulehnen.
Bioqualität hat nicht zwangsläufig etwas
mit altertümlichen Vorstellungen zu tun.
Biobrot gelingt im Brotbackautomaten
genauso gut und braucht kein altertümliches Backhaus. Je alltagstauglicher Bio
wird, umso alltäglicher werden die Rezepte – allerdings mit einigen Bio-Besonderheiten.
Wie Bio auf den Tisch
gebracht wird
Was Sie von Bio-Rezepten für Kinder erwarten können:
Rezepte, die viel Abwechslung
bieten
Rezepte, die Kindern
schmecken
Wenn man schon etwas selbst macht,
dann reizt es besonders, auch anderen
Regionen und Ländern über die Schulter zu schauen. So kann man die guten
Anregungen von überall für sich nutzen.
Viele Eltern haben das Problem, dass
ihre Kinder leichter zu Süßigkeiten greifen, als zu abwechslungsreichen Mahlzeiten. Diese hier ausgewählten Anregungen wurden bewußt so ausgewählt,
dass sie Kinder überzeugen. Natürlich gibt
es in Sachen Gewürze und Geschmacksdetails selbstverständlich die Möglichkeit den Wünschen der eigenen Kinder
noch näher zu kommen.
Rezepte, die Kinder
zum Essen anreizen
Wer seinen Kindern eine ausgewogene
Mahlzeit anbieten will, hat dafür in der
Regel nur eine sehr begrenzte Vorbereitungszeit. Deshalb muss sich die normale
Mahlzeit mit geringem Aufwand und
schnell zubereiten lassen.
Bei Kindern ist oft die Verpackung von
Essen entscheidend. Spielerische Details
helfen. Gerade bei Mahlzeiten mit Aktionscharakter ist natürlich auch wichtig,
das die Kinder beteiligt sind, dass sie
selbst mitmachen und auswählen können. Denn alles, was man sich selbst
ausgesucht hat, bietet höhere Chancen
auch gegessen zu werden. Wichtig für
Kinder ist auch, dass sie die einzelnen
Komponenten eines Essens noch erkennen. Für Kinder ist es beim Essen wichtig, zu sehen, aus welchem Gemüse,
welchem Salat ihre Mahlzeit besteht.
Rezepte, deren Bio-Zutaten
man ohne großen
Aufwand einkaufen kann
Rezepte, die ernährungsphysiologisch sinnvoll
zusammengestellt sind
Hier wurden die Rezepte wirklich mit
Kennern der Bio-Angebote abgestimmt.
Etwa 90 % der erwähnten Bio-Zutaten
sind jederzeit in einem gut sortierten
Lebensmittelmarkt erhältlich. Nichts ist
schlimmer, als wenn man für die Zutaten einer ganz normalen Mahlzeit erst
einmal von Geschäft zu Geschäft hetzt,
weil man nicht alles bekommt.
Ballaststoffe, Obst und Gemüse werden
immer wieder gemäß ihrer Bedeutung
für die Ernährung untergebracht. Nicht
jede Mahlzeit muß Fleisch enthalten.
Gewürzt wird eher sparsam und frisch –
nicht jedes Gericht braucht Salz und
Pfeffer. Süßes ja – aber durchaus in Maßen.
Auch der Geschmack will erzogen sein.
Rezepte, die einfach und
alltagstauglich sind
Rezepte, die auch Menschen
schmecken, die vorher wenig
mit Bio zu tun hatten
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Die Ideen und der Geschmack sollten
für sich sprechen. Rezepte, die man nur
mit der entsprechenden Einstellung auch
toll finden kann, haben besonders bei
Kindern nur wenig Chancen. Und außerdem überzeugt in vielen Fällen der bessere Geschmack von vielen Bio-Lebensmitteln durch eigenes Probieren und
Schmecken.
Rezepte, die Spaß machen
Wenn Kinder auf Ihr Essen warten, ist
nur bedingt Zeit und Muße für typische
Sterneküche. Da ist es besser, man konzentriert sich auf Rezepte, die überschaubar sind und wo Kinder problemlos ein
bißchen mithelfen können, wenn es gerade paßt.
Ausgewogene Ernährung
für Kinder
Theoretisch ist alles ganz leicht : Fett
und Süßwaren stehen in der Ernährungspyramide ganz oben, d. h. sie werden zur
ausgewogenen Ernährung am wenigsten
benötigt. Aber die Wirklichkeit sieht
gerne einmal anders aus. In der alltäglichen Ernährung geht es vor allem um
die versteckten Fette und Süßigkeiten.
Beginnen wir mit dem Thema Milch
und Schokolade – gegen beide Produkte
in reiner Form ist wahrlich nichts einzuwenden. Aber Vorsicht, überall, wo es
heißt »mit viel Milch« kann man ziemlich sicher sein, dass auch viel Zucker
dabei ist. Gegen ein Stück hochwertiger
Schokolade ist nichts einzuwenden, problematisch sind all die Naschprodukte,
die Kindern als » Süßes für Zwischendurch « angedient werden. Statt süße
Kunstprodukte mit Milchzusatz und
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weißer Milchfarbe zu kaufen ist beispielsweise ein Bio-Fruchtjogurt die weitaus bessere Alternative mit viel weniger
Zucker. Statt Schoko-überzogene Riegel
mit viel zusätzlich süßen Inhalten zu
geben, sollte man lieber ab und zu den
Kindern ein Stück hochwertiger Schokolade gönnen.
ten stets mehr trinken als sie normalerweise tun und deshalb muss man sie im
Kindergarten, in der Schule und unterwegs des Öfteren noch daran erinnern.
Das gilt für alle:
ausreichend und richtig trinken
Die Grundnahrungsmittel, die 40 % unserer Nahrung ausmachen sollten, mögen nämlich alle Kinder: Reis, Kartoffeln,
Nudeln, Getreideprodukte. Sicher haben
Kinder schon sehr früh unter den Grundnahrungsmitteln ihre Vorlieben und
dies auch oft phasenweise: mal steht die
Kartoffeln vorn, mal Nudeln, mal Reis
und mal ganz einfach eine Scheibe Brot.
Wichtig hierbei ist, dass man den Kindern
eine regelmäßige Variation zwischen den
Kinder müssen grundsätzlich genauso
wie Erwachsene ausreichend trinken,
deutlich mehr als einen Liter Flüssigkeit
pro Tag. Dabei ist wichtig, dass die Getränke nicht zuviel versteckten Zucker
enthalten. Reines Quellwasser, Tees und
mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte sind
hervorragende Durstlöscher. Kinder soll-
Das Wichtigste ist –
Kinder an guten und echten
Geschmack heranzuführen
Grundbeilagen zum Essen bietet. Nur
so behalten die eigentlich beliebten Beilagen ihre Attraktivität. Eine Beilage, die
dreimal hintereinander gut schmeckte,
kann gerade beim vierten Mal ihre Attraktivität verloren haben. Deshalb sollte man
nicht immer nur das anbieten, was gestern besonders geschmeckt hat.
Obst und Gemüse – der zweitwichtigste Teil der Nahrung
Ein Blick auf Babynahrung zeigt, dass
Grundangebote von Obst und Gemüse
sehr früh zusagen: Der Geschmack von
Apfel, Birne und Banane gehört meist zu
den ersten Begegnungen mit Obst, bei
Gemüse allen voran die Möhre, aber
auch Zucchini, Broccoli und Kürbis.
Im Kindergartenalter gibt es praktisch
keine großen Einschränkungen mehr:
Kinder mögen inzwischen alle Formen
von Beeren und Steinobst, frische unbehandelte Trauben und in der kühlen
Jahreszeit Orangen und Mandarinen,
Klementinen und ähnliche Früchte.
Die beste Heranführung an Obst ist
natürlich das gemeinsame Naschen frisch
vom Strauch oder vom Baum. Das ist für
Kinder die attraktivste Art, Obst kennenzulernen: » Ich darf mir mein Obst selbst
pflücken! « Gerade bei Beerenobst und
Weintrauben ist es – genauso wie bei den
Südfrüchten – wichtig, mit Spritzmitteln
möglichst unbehandeltes Obst zu essen.
Bevor man eine Himbeere mit Wasser
äußerlich etwas von möglichen Giften
befreit hat, ist die Frucht bereits ungenießbar. Ein Obstbauer machte in einem
ganz normalen Wohngebiet die Probe
aufs Exempel und bot seinen Kunden
gezielt normal behandelte Erdbeeren
und mit einem erkennbaren Aufpreis,
unbehandelte Erdbeeren an. Für die unbehandelten Erdbeeren konnte er sich
vor Nachfrage nicht mehr retten. Es wäre
schön, wenn mehr Anbieter diesem Beispiel folgen.
Beim Gemüse sind frische Salate ein
wichtiger Baustein. Zutaten wie Paprika,
Salatgurken, Blattsalat, Feldsalat, Tomaten, gedünstete Bohnen, Mais, zarte
Linsen oder Rote Beete bereichern den
Speiseplan und bringen neben Vitaminen
und wertvollen Spurenelementen die
entscheidende Abwechslung ins Essen.
Milch und Milchprodukte
sind wichtige Ergänzungen
Um es klarzustellen: Hier sind reine
Milchprodukte gemeint, etwa Frischmilch,
Jogurt und Käse. Wichtig bei Produkten,
die aus Milch gemacht sind ist, welche
sonstigen Zutaten sie enthalten: Ein
schöner Pudding, der nicht unnötig gesüßt ist, Kakao ohne übermäßige Süße
und mit hochwertigem Kakaopulver
oder Jogurt mit hochwertigen Früchten –
alles kein Problem. Aber Vorsicht bei
einigen Fertigprodukten: Da sollte man
auf jeden Fall sich auf der Verpackung
etwa über den Zuckeranteil informieren
und zudem am besten das Produkt
selbst probieren, um zu wissen, wie süß
es ist.
Was Käse angeht, sind Kinder für
jede Art von Geschmack sehr offen. Es
ist ein Märchen, dass Kinder nur milden
Käse essen. Kinder suchen sich aus den
Käsesorten, die sie zu Hause kennenlernen das heraus, was ihnen schmeckt.
Mit etwa 10 % sind Eier, Fisch
und Fleisch an der ausgewogenen Ernährung beteiligt.
Amaranth-Felder
Nicht jede Hauptmahlzeit muß zwangsläufig Fleisch oder Fisch enthalten.
Um Kinder im späteren Leben vor
Fehlernährung zu schützen, ist es wichtig, sie neben Hackfleisch und Würstchen
auch an den Geschmack von reinem
Fleisch heranzuführen, um sie nicht automatisch in die Arme der » Generation
Fastfood « zu treiben. Bio-Fleisch hat eine
ganz eigene und feste Struktur und ist
daher für Erwachsene wie Kinder oft ein
neuer Geschmack. Man muss sich klar
machen, dass beispielsweise ein BioSchwein viel später und langsamer
schlachtreif wird als ein konventionelles.
Gerade bei Fleisch merkt man die BioUnterschiede besonders. Die Tiere werden nicht nur mit Bio-Futter ernährt –
alle künstlichen Beschleuniger für eine
schnelle Mast fallen weg. Das Fleisch
wächst so natürlich, wie wir es schon gar
nicht mehr kannten. Das macht BioFleisch auch für die Kunden so überra-
schend teuer und die Versorgung so
schwierig. Aber natürlich ist es dadurch
für die Ernährung besonders hochwertig.
An Fisch muss man Kinder entsprechend heranführen. Dabei sollte man den
Mut haben, den normalen Fischgeschmack anzubieten und ihn nicht unter Schichten von Panade zu verstecken.
Bio muss nicht unbedingt
Vollwertkost sein.
Es ist ein Zug unserer Zeit, dass Lehrmeinungen mit Glaubenscharakter immer weniger Anhänger finden. Das beobachten wir auch im Bio-Umfeld. In
der Pionierzeit waren unter den BioAnhängern nicht wenige, die eine fleischlose oder eine vollwertige Ernährung zum
alleinigen Heil erhoben. Davon sind wir
heute Gott-sei-Dank weit entfernt.
Die wichtigste Grundlage der Vollwertkost bilden die Erkenntnisse ihres
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Vorkämpfers Kollath. Seine Devise lautete: » Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich. « Natürliche Lebensmittel sind für ihn unbehandelte,
unmanipulierte Produkte, wobei Kollath vor allem Rohmilch und Rohgetreide lobt, während er tierische Lebensmittel wie etwa rohes Fleisch und Fisch,
Eier auf Grund ihrer leichten Verderblichkeit und als Träger von Krankheitserregern kritisch sieht.
Immer wieder gab es Menschen, die
berichten, dass sie durch die Umstellung auf Vollwertkost Krankheiten besiegen konnten und ein besseres Leben
führten. Das mag im Einzelfall stimmen,
wird aber nicht zu verallgemeinern sein.
Richtig ist, dass für Menschen beginnend ab dem Alter von vier Jahren mit
stets voranschreitender Umstellung der
Verdauung ein gewisser Vollwertanteil
in der Nahrung positiv wirkt.
Mit der Entdeckung von Bio
wurden einige sehr hochwertige Körner und Getreidesorten für die Küche wieder
entdeckt.
Wie immer beginnen Entdeckungen mit
Notsitiuationen. In den vergangenen Jahrzehnten nahm gerade in hochentwickelten Kulturen die Zahl der Menschen mit
Gluten-Unverträglichkeiten zu. Gluten
ist vor allem im normalen Brotweizen enthalten und schränkt das Leben von
Menschen, die Gluten nicht vertragen,
erheblich ein. Auf der Suche nach Alternativen fand man einige Pflanzen und
Kornlieferanten, deren Produkte auch für
Menschen ohne irgendwelche Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine köstliche
Alternative darstellen.
Wir möchten wenigstens einige dieser
Entdeckungen mit unseren Lesern teilen.
Quinoa, Amaranth und Dinkel.
Quinoa
Die mineralstoffreichen Blätter der
Pflanze werden als Gemüse oder Salat
verzehrt. Die senfkorngroßen Samen
haben eine getreideähnliche Zusammensetzung, daher wird Quinoa, ebenso wie Amaranth, als glutenfreies
» Pseudogetreide « bezeichnet. Der Gehalt an Eiweiß und einigen Mineralien,
besonders bei Magnesium und Eisen
übertrifft den gängiger Getreidearten.
Dagegen enthält Quinoa in den Samen
kein Vitamin A oder C und nur wenig
Fett; die Fettsäuren sind zu über 50 Prozent ungesättigt. Es lässt sich gut anstelle von Reis verwenden. In gut sortierten Bioabteilungen gibt es Quinoa
pur, als Zutat in Müslimischungen oder
kombiniert mit Gemüsezutaten und Pilzen als fertige Mahlzeit.
Amaranth
Ein Hauptnahrungsmittel der Inkas und
Azteken stellt ebenfalls hinsichtlich der
wertbestimmenden Inhaltsstoffe selbst
Vollkornvarianten heimischer Getreidesorten in den Schatten. Die unscheinbaren Körner beinhalten vor allem jene
Inhaltsstoffe, die in der Regel zu selten
auf dem Speiseplan stehen. Ca. 1 / 3 mehr
Ballaststoffe und Zink im Vergleich zu
Vollkornweizen, knapp die doppelte Menge Eisen, sowie außerordentliche Magnesium- und Calciumgehalte machen
Amaranth zu einer wertvollen Bereicherung des abwechslungs- und nährstoffreichen Speiseplans.
Amaranth zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Bereits vor
Jahrtausenden diente es in Südamerika
als Grundnahrungsmittel sowie als Opfergabe für Götter. Lange Zeit galt die
Pflanze des Amaranth als heilig. Inkas
und Azteken glaubten in ihr die Quelle
großer Kraft gefunden zu haben.
Durch die spanischen Eroberer wurde der Anbau verboten und die Felder
vernichtet, um den Eingeborenenstämmen ihren Zusammenhalt, ihre Religion
und ihre Energiequelle zu nehmen.
Der Protein- und Fettgehalt, sowie
die Mineralstoffgehalte sind sehr hoch.
Auch das meist im Mangel befindliche
Lysin ist überdurchschnittlich vorhanden. Das Fettsäurespektrum weist hohe
Anteile an ungesättigten Fettsäuren auf,
darunter Linolsäure und Alpha-Linolensäure einer Fettsäure vom wertvollen
Omega-3-Typ. Das in unserer Ernährung
unzureichend vorhandene Magnesium
erreicht Spitzengehalte. Calciumgehalte
wie in Milch und hohe Eisengehalte
wie in Hülsenfrüchten oder Ölsamen
machen Amaranth zu einem diätetisch
wertvollen Nahrungsmittel auch für
Sportler. Da es sich nicht um Getreide
handelt, sind die Körner glutenfrei, und
damit für Zöliakiepatienten geeignet.
Auch für Personen mit Neurodermitis
hat sich Amaranth als Getreideersatz
bewährt.
Dinkel und Grünkern
Auch Dinkel wurde in erster Linie in Zusammenhang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten wiederentdeckt. Dinkel
ist eine Getreideart und ein enger Verwandter des heutigen Weizens. Es gibt
sehr viele Mischformen und Übergänge
Quinoa-Pflanzen
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Die Bioküche kennt
eine Fülle von Möglichkeiten,
Speisen zu süssen.
zwischen » modernem « Weizen und
Dinkel, weil beide in manchen Regionen
gemeinsam angebaut wurden und auch
miteinander gekreuzt wurden. Dinkelprodukte werden gerne als Alternative
bei Weizenunverträglichkeit genommen.
Die Reinheit des Ausgangsproduktes ist
für diese Verbraucher von entscheidender Bedeutung. Dabei muss sowohl bei
der Auswahl des Getreides als auch bei
der Produktion darauf geachtet werden,
dass Weizen dem Produkt fern bleibt.
Da Dinkel in Deutschland angebaut
wird, gewann dieses alte Korn als einheimische Sorte vor allem in Süddeutschland stark an Boden. Im BioBereich wird Dinkel für alle Teigwaren
wie Brot, Gebäck und Nudeln genommen
und ist deshalb besonders praktisch,
weil er wegen der engen Verwandtschaft
mit dem Weizen absolut vergleichbare
Eigenschaften besitzt und gleichzeitig
aber ungleich verträglicher ist.
Eine besondere Art, Dinkel zu nutzen,
ist die Verarbeitung als Grünkern.
Grünkern ( auch » Badischer Reis «)
ist das halb reif geerntete und unmittel-
bar darauf geröstete Korn des Dinkels.
Dinkel wird auch als » Urweizen « oder
» Schwabenkorn « bezeichnet. Ursprünglich wurde der Dinkel als Reaktion auf
Schlechtwetterperioden im Herbst, welche die Ernte vernichteten, vor der Reife
geerntet. Die getrockneten Kerne des
vorzeitig geernteten Getreides waren,
nachdem sie in Wasser gekocht wurden,
äußerst wohlschmeckend. Aus dieser
Erfahrung entwickelte sich die Tradition,
einen Teil des Dinkels als grünes Korn
zu ernten.
Durch das Darren bei 120 – 150 ° C
auf der Darrpfanne erhält der Grünkern
den spezifisch nussigen Geschmack,
den andere Getreidearten bei derselben
Behandlung nicht aufweisen. Hohe Qualität zeigt sich nach dem Darren in einer
olivgrünen Farbe des Grünkerns, ist er
hingegen braun, gilt er als minderwertig. Das Eiweiß des Grünkerns wird
durch das Darren beschädigt, somit ist
das daraus hergestellte Mehl nicht mehr
backfähig. Daher wird Grünkern gerne
für Suppen, Salate und für Bratlinge verwendet.
Die Frage, wie man süßt, wurde in deutschen Durchschnittshaushalten solange
nicht gestellt, solange man schlechte
Zähne bei Kindern als läßliches Übel
ansah und sich nicht der Tatsache stellte, dass wir der gesamten Bevölkerung
bereits einen viel zu süssen Geschmack
anerziehen und nicht zuletzt aus diesem Grund bereits bei Kindern, aber gerade auch unter den Erwachsenen, viel
zu viel übergewichtige Menschen haben.
Wer dies immer noch nicht glauben
will, der soll zum Spass einmal gängiges
konventionelles Ketchup gegen BioKetchup probieren. Da kann selbst der
völlig Ungeübte den Unterschied sofort
feststellen. Während ich bei dem Bioprodukt noch einen starken reifen Tomatengeschmack habe, hinterlassen die
meisten konventionellen Produkte den
Eindruck gesüsster Marinade.
Vielen Menschen ist auch gar nicht
mehr bewußt, dass es sehr viele Nuancen
des Süssgeschmacks gibt, weswegen es
auch absolut Sinn macht im Haushalt
unterschiedliche Süssungsmittel einzusetzen. Die weltanschauliche Vereinfachung, man könne in der Bioküche ganz
einfach Zucker durch Honig ersetzen,
stimmt genauso wenig.
Honig
Honig eignet sich vorzüglich zum Süßen
von Tees, für Müslis und für bestimmte
Salatdressings, wie etwa das berühmte
amerikanische Honig-Senf-Dressing. Ansonsten kann man Honig nur dort einsetzen, wo der eigenständige Honigge-
schmack wirklich gewünscht ist. Zum
Backen eignet sich Honig ebenfalls nur
bedingt. Bevor man Zucker kannte, wurden in Europa Speisen grundsätzlich mit
Honig gesüßt.
Rohrzucker
Rohrzucker ist die Bezeichnung für Zukker, der aus Zuckerrohr gewonnen wird.
Der heute in Mitteleuropa häufiger produzierte Zucker wird dagegen aus der Zuckerrübe gewonnen und heißt daher Rübenzucker; chemisch muss außer beim Rohrzucker kein Unterschied zwischen reinem
Rohrzucker und reinem Rübenzucker bestehen.
Zuckerrohr enthält einen süßen Saft,
der zur Zuckerproduktion ausgepresst
wird. Anbauländer sind Brasilien, Kuba,
USA, Südafrika, Australien und andere.
Der Ursprung des Zuckerrohrs liegt
in Polynesien. Seit dem 5. Jahrhundert
wird es in Indien landwirtschaftlich ge-
nutzt. Die Kreuzfahrer brachten den
Zucker nach Europa. Hauptumschlagsplatz war Venedig. Der Zucker galt damals als Luxusartikel, so dass der größte
Teil der Bevölkerung die Speisen weiterhin mit Honig süsste.
Die Portugiesen brachten die Pflanze
nach Südamerika und bauten bereits im
16. Jahrhundert weite Flächen in Brasilien an. Der Zuckeranbau in Brasilien
und in der Karibik leitete eine ganze Periode der Kolonialgeschichte ein. Über
nahezu 200 Jahre waren Anbau, Transport und Handel nach Europa die wirtschaftliche Grundlage der Kolonien und
des Reichtums der Könige in Lissabon
und Madrid, bis die ersten Goldfunde in
Brasilien gegen Ende des 17. Jahrhunderts eine neue Zeit einleiteten.
In der Zusammensetzung abweichend
ist Roh-Rohrzucker und Vollrohrzucker,
der auch als getrockneter Zuckerrohrsaft bezeichnet wird. Roh-Rohrzucker ist
teilweise raffiniert und enthält 0,3 bis
1 % Melasse. Vollrohrzucker ist unraffiniert und enthält alle im Zuckerrohr enthaltenen Mineralien, insbesondere Eisen,
Magnesium und Calcium, sowie B-Vitamine. Charakteristisch für diesen Zucker
ist der karamellartige Eigengeschmack.
Das für den Haushalt Angenehme ist:
er hat weniger Süsse pro Volumen, eignet sich daher unter anderem hervorragend zum Backen und zur Herstellung
von Fruchtaufstrichen.
Agavendicksaft
Auch die Entdeckung des Agavendicksafts verdanken wir zunächst der Suche
nach Diätprodukten. Agavendicksaft ist
ein natürliches Süssungsmittel, das auch
für Diabetiker gut geeignet ist. Der Agavensaft ist reich an Inulin, einem Polysaccharid, das aus durchschnittlich 9
Fructose- und 1 Glucoseeinheit besteht.
Durch Erhitzen beim Eindampfen entsteht
ein hochkonzentrierter Fructosesirup.
Die Agave wächst in den trockenen
und heißen Regionen der Erde. Agavensirup wird aus der » blauen Tequila Agave« gewonnen. Die Pflanze wird vor allem
im mexikanischen Staat Jaliscu angebaut
und wird hauptsächlich zur Produktion
von Tequila eingesetzt. Zur Dicksaftgewinnung wird das Herz der Pflanze zerkleinert, das gewonnene Mus gepresst,
der Saft gefiltert und eingedickt. Aufgrund seines niedrigen Wassergehaltes ist
Agavendicksaft lange lagerfähig. Er sollte lichtgeschützt aufbewahrt werden.
Agavendicksaft zeichnet sich durch
eine hohe, verhältnismäßig neutrale Süsskraft aus. Er verstärkt hervorragend das
Aroma von Speisen zum Beispiel bei frischen Früchten und ist gut löslich in
kalten und warmen Substanzen.
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Die Konsistenz ist sirupartig und Agavendicksaft ist sehr gut haltbar. Aus diesem Grunde ist er ein ideales Süßungsmittel für heiße und kalte Getränke und
Speisen sowie Desserts und Müslis.
Bio bietet den natürlicher Geschmack der Lebensmittel.
Der menschliche Geschmack ist für die
ausgewogene Ernährung wichtig, denn
Geschmack, Appetit und Hunger steuern im Zweifelsfall das Essverhalten.
Auch hier hat es keinen Wert in einen
weltanschaulichen Streit einzutreten:
Halten wir uns also an das, was man mit
Sicherheit sagen kann. Innerhalb der vier
Grundgeschmacksrichtungen süss, sauer,
salzig und bitter, beobachten wir eine
zunehmende Verflachung des Unterscheidungsvermögens von Geschmacksrichtungen. Insbesondere die Slow-FoodBewegung in Europa stellte fest, dass
die das Geschmacksspektrum der mitteleuropäischen Bevölkerung ständig
abnimmt. Im Bioland Italien bildet die
Slow-Food-Bewegung als Bewegung für
bewußtes Essen und hochwertige Lebensmittel eine wesentliche Begleitung
der Bioproduktion und Bioentwicklung.
Die Verarmung des Geschmacks markiert
alles andere als ein Luxus und Wohlstandsproblem, weil die Geschmackswahrnehmung schließlich ganz entscheidend unser Essverhalten steuert. Wenn
also in Zukunft immer mehr stark gesüßte oder mit Fett versetzte Speisen als
wohlschmeckend empfunden werden,
wird damit leider auch das Essverhalten
in die falsche Richtung gesteuert.
Agaven-Pflanze
Künstlicher Geschmack
und künstliche Farbstoffe sind
bei Bio ausgeschlossen.
Kommen wir auch hier zunächst mit einem alltäglichen Beispiel. Vergleichen Sie
doch einfach einmal den Erdbeergeschmack in Erdbeerbonbons, Erdbeerkaugummi oder in einem Erdbeerpudding – mit dem Geschmack frischer Erdbeeren. Das Problem besteht darin, dass
Kinder auf die Dauer nur dann natürliche
Früchte mögen und essen werden, wenn
ihnen zumindest der Geschmack einiger
Fruchtsorten als positiv nahegebracht
wird. Sollten künftige Generationen den
Geschmack von Erdbeerbrause schicker
finden als den Geschmack richtiger Erdbeeren, hätten wir ein Problem – dass
sich nebenbei bemerkt über kurz oder
lang auch bei der Zahngesundheit und
beim Gewicht niederschlagen könnte.
Dieses Beispiel läßt sich auf unendlich
viele Lebensmittel übertragen.
Für viele Verbraucher ist es erst langsam zur erschreckenden Erkenntnis geworden, wie oft und wieviel bei Lebensmitteln dem Geschmack und dem Aussehen künstlich nachgeholfen wurde.
Je mehr man darüber nachdenkt, umso weniger wünscht man sich dies in der
eigenen Ernährung.
Geschmacksverstärker
sind bei Bio ebenfalls
ausgeschlossen.
Geschmacksverstärker sind Lebensmittelzusatzstoffe, die den Geschmack von
Speisen verstärken. Sie haben keinen
ausgeprägten Eigengeschmack und sind
überwiegend organische Substanzen.
Traditionell wird im westlichen Kulturkreis angenommen, ihre Wirkung beruhe
hauptsächlich auf der Sensibilisierung
der Mundpapillen.
Neuere Erkenntnisse sprechen dafür,
dass z. B. Glutamat sich direkt an Rezeptoren der Geschmacksknospen bindet
und damit als fünfter Geschmack mit
dem japanischen Namen Umami zu den
bekannten vier Geschmacksrichtungen
( süss, sauer, salzig, bitter ) hinzugerechnet werden muss.
Als erster beschrieb der japanische
Forscher Professor Kikunae Ikeda 1908
die Geschmacksqualität Umami ( ein
Wort für fleischig und herzhaft, wohlschmeckend ). Bei seinen Experimenten
fand Ikeda heraus, dass es eine Geschmacksqualität abseits der üblichen
Einteilung in süss, sauer, salzig und bit
ter gibt, welche besonders proteinreiche
Nahrungsmittel anzeigt.
Der Träger des Umami-Geschmacks
ist die Aminosäure Glutaminsäure, die
bei natürlichen Lebensmitteln besonders reichlich in vollreifen Tomaten,
Fleisch, Sojasauce, Käse jedoch auch in
der menschlichen Muttermilch vorhanden ist. Ihre Salze werden als Glutamate
bezeichnet. Diese Glutaminsäure wurde
von der Nahrungsmittelindustrie als
Zusatzstoff entdeckt, wo sie, biotechnologisch hergestellt, als Geschmacksverstärker eingesetzt wird. Für japanische
Feinschmecker hat der Pilz Shiitake den
Geschmack Umami. Da in der westlichen
Kultur Umami als separater Geschmack
noch meist unbekannt ist, kann man ihn
auch kurz mit » herzhaft « umschreiben.
Jedoch beschränkt sich Umami nicht
auf salzige Gerichte.
33
Wenn wir uns etwas Gutes tun möchten, dann sollten wir gerade in der Ernährung wieder versuchen, vielseitig zu
werden. Wir müssen uns im Grunde
auch gar nicht damit beschäftigen, wieviele Milligramm von welchem Vitamin
und welchen Spurenelementen in welchem Lebensmittel exakt sind – wir sollten
die Vielfalt der Natur für uns wiederentdecken. Darin liegt der größte Schatz für
unsere Gesundheit und für unsere Ernährung. Eine ausgewogene Ernährung
ist vielseitig und das muss das Ziel sein.
Für die Kunden wurde
der Einsatz von Geschmacksverstärkern unter dem
Nummernkreis E 6xx als
Abkürzung für Zusatzstoffe
versteckt.
Lange Zeit bestand überhaupt keine
Sensibilisierung für den Einsatz von Geschmacksverstärkern bei Lebensmitteln.
Das Problem von Glutamatverbindungen
aber besteht darin, dass sie einen Geschmacksimpuls auslösen wie dies beispielsweise die Muttermilch für einen
Säugling tut. Was die Natur einsetzt,
um den Nachwuchs zum Essen zu inspirieren, führt bei unkontrolliertem Einsatz in Fastfood zur Fehlernährung.
Die stärkste Wirkung wird bei Mischungen mit 95 % Glutamat und 5 %
Guanylat oder Inosinat erzielt. Als echte
Geschmacksverstärker werden nur Stoffe mit den E-Nummern E 6xx bezeichnet. Alle übrigen unter diesen Nummern
aufgeführten Zusatzstoffe eignen sich
aber durch ihre Wirkung auch als Geschmacksverstärker.
Was ist sonst noch gut
an natürlicher Ernährung:
Antioxidantien, denen
positive Wirkungen nachgesagt werden.
Antioxidantien, auch Oxidationshemmer
genannt, werden in Lebensmitteln, in
Arzneimitteln und in Kunststoffen eingesetzt, um die Oxidation empfindlicher
Moleküle zu verhindern, also die Reaktion mit dem Luftsauerstoff oder anderen oxidierenden Chemikalien. Meistens
wirken sie als Radikalfänger. Antioxidativ wirksame Substanzen kommen auch
natürlicherweise in der Nahrung und im
menschlichen Organismus vor. Ob sie –
wie von den Produzenten behauptet –
zum Schutz vor Schädigungen von z. B.
Zellkernen und –membranen dienen und
somit Krankheiten wie Arteriosklerose,
Krebs und Grauer Star positiv beeinflussen, ist umstritten.
Besonders stark sind Antioxidantien
u. a. in Knoblauch, Kohl, Broccoli, Süßholz, Ingwer, Tee, Kaffee, Kerbel, Petersilie, Zwiebel, Zitrusfrüchten, Leinsamen,
Was Kinder zum ausgewogenen Essen aktiviert ?
Vollreis, Tomaten, Traubenkernöl, Rosmarin, Minze, Gurke, Spargel, Basilikum und Kakao enthalten und werden
in der Lebensmitteltechnik als Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt. Antioxidantien sind auch ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Muttermilch,
sie wirken im Organismus des Babys als
Radikalfänger und helfen u. a. bei der Infektionsabwehr. Die Definition für die
sogenannten richtigen Antioxidantien
ist der Wirkmechanismus, welcher darin besteht, dass Kettenreaktionen durch
das Einfangen von freien Radikalen
blockiert werden.
Warum die Natur so
vielseitig ist ?
Bei aller Freude über leckere Bio-Genüsse in deutschen Lebensmittelmärkten
gibt es auch manches, das noch besser
sein könnte: die Vielzahl der angebotenen
Geschmacksrichtungen nimmt leider
nicht zu sondern ab. Wieviele Sorten
frischen Blattsalat gibt es, wieviel frische
Gewürze, wieviel Sorten Äpfel ?
Kinder interessierten sich vor allem für
Lebensmittel, wenn sie aktiv mitmachen
und mitgestalten können. Die Karotte,
die ich selbst geschält habe, ist etwas
ganz anderes als die, die mir hingehalten
wurde. Es ist keine Effekthascherei, wenn
man Essen mit Erlebniswerten anbietet.
Kinder in unserem Kulturkreis haben
noch nicht die Ausdauer für den stillen
Genuß mehrgängiger Menüs – für die ist
Selbsttätigkeit und Aktion ein wichtiger
Motivationsfaktor.
Wir alle wissen, dass es in der rauhen
Wirklichkeit zeitgestresster Eltern sehr
oft nur für das Minimalprogramm zum
Essen reicht. Auch dazu wollen wir ausdrücklich Mut machen, denn sehr oft ist
ein einfaches klassisches Essen ehrlicher,
gesunder und schmackhafter als der
krampfhafte Versuch des Besonderen. Und
dann sollte man es sich halt ab und zu
gönnen, etwas Neues auszuprobieren.
Eltern sollten sich zusammen
mit Ihren Kindern einfach
beim Essen das beste Gefühl
gönnen.
So wie man auch in anderen Lebensgebieten immer wieder versucht, seinen
Kindern das beste Rüstzeug fürs Leben
in Fähigkeiten, Anregungen und Ausbildung mitzugeben, so sollte man es auch
mit der Ernährung tun. Es gibt eben Felder, die in Schulen und Familien in ihrer
Bedeutung oft unterschätzt wurden und
dazu gehört ganz sicher auch das richtige
Essen, weil das Essen eben doch Weichen für die Gesundheit und das Wohlbefinden stellt.
An diesem Punkt ist eine – völlig unvoreingenommene – Beschäftigung mit
Bio-Lebensmitteln ein großer Gewinn
und eine gute Motivation. Denn sinnvolle Ernährung erreicht man am allerwenigsten durch Ermahnungen, den erhobenen Zeigefinger und Drohungen.
Wer erst einmal durch schlechte Nahrungsangebote in ein unausgewogenes
Ernährungsfahrwaser gebracht wurde,
der tut sich schwer, schnell daraus wieder
herauszufinden, selbst wenn er beispielsweise den schlechten Zustand der eigenen
Zähne kennt und weiß, dass er übergewichtig ist.
Guter Geschmack ist der Anfang aller
guten Dinge. Neueste Forschungen haben
uns immer wieder bestätigt, dass wir
uns in manchen Dingen noch immer ganz
getrost der Natur anvertrauen dürfen:
die Natur hat einer natürlich gereiften
Tomate in der Reifezeit bewusst die verlockend rote Farbe gegeben, weil sie dann
auch für unsere Ernährung am besten
ist. Je mehr wir lernen, unsere Sinne zu
aktivieren und zu ihnen wieder zu ver-
trauen desto abwechslungsreicher lernen
wir auch, das Essen zu genießen und das
wiederum ist die Basis für eine ausgewogene Ernährung.
Schade ist zugegeben, dass man an
dieser Stelle auch noch von Sicherheiten
und Kontrollen sprechen muss, aber das
ist nun einmal nötig, weil aktuelle Testberichte in der Presse uns immer wieder
alarmieren, wie scheinbar unverdächtige
Lebensmittel und ihre Zutaten uns schädigen können. Und mit etwas Nachdenken, kann es sich auch fast jeder leisten,
sich gesünder zu ernähren. Dazu sollte
man sich vor Augen halten, dass Abfallanalysen aus Deutschland besagen, dass
heute im Schnitt noch immer etwa 10 %
der eingekauften Lebensmittel originalverpackt weggeworfen werden. Wir wollen gar nicht von den Dingen sprechen,
die anders in den Müll wandern.
Eines ist allen gemeinsam: Das Nachdenken übers Essen muss beginnen,
bevor man sich an den Tisch setzt, aber
mit wenigen Überlegungen und ein paar
praktischen Tipps kommt man bereits
sehr weit.
Bio für die ersten
zehn Lebensjahre
Wenn man von besonders gesunden Lebensmitteln spricht, muss man wissen,
dass generell als besonders hochwertig
eingeschätzte Lebensmittel nicht vom
ersten Lebensmonat an genossen werden können, weil der Körper nicht sofort
auf deren Verarbeitung und Verdauung
eingestellt ist.
Geburt bis eineinhalb Jahre
Fangen wir an mit dem Basislebensmittel für Kinder, der Milch. In unserem
Kulturkreis geht man davon aus, dass
normale Kuhmilch für Kinder frühestens ab dem Alter von einem Jahr verdaubar ist, weil ihre Zusammensetzung
anders ist als die der Muttermilch. Und
man muss immer beachten, dass keine
Ernährungsumstellung auf Knopfdruck
geschieht. Gerade am Anfang gewöhnen
sich Kinder erst langsam an die Verarbeitung neuer Lebensmittel. Schafs- und
Ziegenmilch ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch ähnlicher und
man hat sie vielfach Kindern – vor allem
in südlichen Ländern – schon deutlich
früher gegeben. Aber die heutigen strengen Gesundheitsregeln der Europäischen
Union erlauben heute keine offizielle
Empfehlung dieser Milch für Kinder unter einem Jahr.
Ein besonders hochwertig natürlicher
Genuss ist Kindern bis zu einem Jahr
auf jeden Fall auch noch verwehrt: der
Honig, der Grund dafür ist der Säuglingsbotulismus – eine sehr seltene, schwere
und manchmal tödlich verlaufende Erkrankung. Diese Krankheit ist vermeidbar, nur wissen viele Menschen wenig
über seine Ursachen. Der Botulismus
beim Erwachsenen ist als Lebensmittelvergiftung bekannt und wird durch die
Aufnahme des lähmenden Giftes ( Botulinumtoxin ) der Botulismus-Bakterien
ausgelösts. Etwas anders ist der Ablauf
beim Säuglingsbotulismus. Weit in der
Natur verbreitet, zum Beispiel, auf Blüten
und Gräsern finden sich die überlebensfähigen Sporen der Botulismus-Bakterien.
Gelangen sie in den Bienenhonig, so
werden sie sowohl bei der industriellen
Fertigung als auch bei Deutschem Imkerhonig nicht abgetötet. Die sind hitzestabil bis 120 ° C. Für Kinder ab 1 Jahr und
für Erwachsene ist die Aufnahme dieser
Sporen mit der Nahrung völlig ungefährlich und kann keine Krankheitsfolgen
auslösen. Ganz anders aber beim jungen
Säugling, vor allem im ersten halben
Jahr. Hier können die Sporen unter den
besonderen Bedingungen des Darmes zu
den vegetativen Formen ausreifen, die
dann zur Bildung der lähmenden Gifte
fähig sind.
Was auch noch in diesem Lebensabschnitt gewöhnungsbedürftig ist, sind
Vollwert- und Vollkornprodukte. Kinder,
denen diese Produkte schmecken können
durchaus ab dem Alter von 1 ½ etwa
Vollkornnudeln vertragen. Dennoch muss
immer daran gedacht werden, dass sich
der kindliche Verdauungsapparat erst an
diese Lebensmittel gewöhnen muss und
dafür Zeit benötigt.
Interessant ist vielleicht noch, dass
gerade im jüngsten Alter über zwei Drittel der Kleinkinder in Bio-Qualität ernährt werden, weil die meisten, der für
Kleinkinder angebotenen fertigen Gläschen automatisch mit Mahlzeiten in BioQualität hergestellt werden.
Umfragen bestätigen allerdings immer wieder, dass dies längst nicht allen
Eltern wirklich bewußt ist. Erst wenn die
Kinder der typischen Baby- und Klein-
35
kindnahrung entwachsen, machen sich
Eltern in der Regel bewußt über die
Qualität der Lebensmittel für ihre Kinder
Gedanken.
Gegen diese Haltung ist bei uns in
Deutschland grundsätzlich nichts einzuwenden, weil der Gesetzgeber für Nahrung, die für diese Altersgruppen angeboten wird, so strenge gesetzliche Forderungen und Kontrollen vorsieht, dass
man sich darauf absolut verlassen kann.
Eineinhalb bis vier Jahre
Diese Altersstufe ist eine der entscheidenden für die Geschmacksbildung der
Kinder: Jetzt stehen dem Kind wirklich
nahezu alle wichtigen Genüsse offen.
Wichtig ist, den Kindern frühzeitig
natürliche Früchte anzubieten, damit sie
den Original-Fruchtgeschmack kennenlernen. In dieser Zeit ist es besonders
wichtig, dass die Kinder die Chance haben,
viele Obst- und Gemüsesorten und alle
sonstigen Lebensmittel möglichst pur und
unvermischt kennenzulernen. Das ist die
Zeit, in der sich Kinder aus Mischgemüse
gerne mal ihre Lieblinge heraussuchen.
Und sehr oft bekommt man dabei heraus,
welche Grundformen von Saucen Kindern
schmecken. Dabei wird man feststellen,
dass helle Saucen auf Jogurt und Milchbasis durchaus eine Chance haben, neben
klassischen Tomatensaucen zu bestehen.
Kinder haben, wenn man sie richtig
gewähren läßt, den natürlichen Drang
Lebensmittel auszuprobieren und kommen bei ihrer Auswahl sehr oft zu, für
die Erwachsenen, erstaunlichen Ergebnissen. Wenn man Kindern früh bereits
verschiedene Salatdressings anbietet wie
Essig / Öl oder Sahne-Zitrone-Dressings
gibt es keine eindeutigen Favoriten, außer
36
dass Kinder in der Regel alle frisch gemachten Dressings den Fertigen vorziehen.
Wichtig dabei ist, dass sie auf diese Weise
Spaß an Salat bekommen.
In dieser Lebensphase werden die
Weichen für eine abwechslungsreiche Ernährung gestellt. Mögen Ihre Kinder unterschiedliche Brotsorten, welche Salat mit
welchem Dressings lieben sie? Welche
Beilagen bieten Sie ihren Kindern an?
Welche Fleisch- und Wurstsorten essen
ihre Kinder, welche Käsesorten? Wieviele
Obst- und Gemüsesorten isst ihr Kind
gerne?
Wenn Sie auf solche Fragen jeweils
nur eine und höchstens einmal zwei positive Antworten geben können, dann
steht es mit abwechslungsreichen Ernährung nicht zum Besten. Es gibt immer den berühmten Tag, an dem in diesem Alter eben nur noch Pfannkuchen
oder Spaghetti schmecken – aber das sollte
nicht die ganze Woche so sein!
Eines muss mit allem Ernst festgestellt werden: Schokolade, Schokoladenriegel, Bonbons jeglicher Art oder Eis dürfen bei Kindern nicht zum Ersatz für
Mahlzeiten werden. Die Ergebnisse sieht
man sehr bald bei den Zähnen. Karies an
Milchzähnen ist keine harmlose Nebensache, sondern ein Alarmzeichen für
falsche Ernährung. Es ist fatal, wenn
Kinder früh in die falsche Richtung erzogen werden, dass der Süssgeschmack
automatisch mit gutem Geschmack gleichgesetzt wird. Die süsseste Frucht ist nicht
immer die leckerste, Tomaten schmecken
auch weniger süss. Die speziell in Deutschland angebotenen Schokoladen mit hohem Zuckeranteil oder die als Kinderprodukte ausgelobten Schokoladen mit
weisser hochgradig zuckerhaltigen Milchcremes sind nicht nur ein Angriff auf die
Zähne, auf das Normalgewicht, sondern
auch auf den Geschmack. Der Geschmack
aber soll das Essverhalten lebenslang
steuern helfen. Höherwertige Kakaoanteile helfen sogar die Zähne zu schützen.
Heißhunger auf Schokolade ist keineswegs ein Übel. Aber die Kinder sollten
eben Schokolade schmecken und nicht
Zucker – das gilt für Kakao wie für Tafelschokolade. In diesem Bereich sind die
meisten der angebotenen Bioprodukte
übrigens von Natur aus wesentlich hochwertiger als andere Produkte.
Fünf bis zehn Jahre
Kinder können wirklich alles essen, was
ihnen schmeckt. Wenn man die KinderEssen in deutschen Restaurants sieht,
könnte man glauben, Kinder essen nur
Nudeln mit Sauce, Pommes Frites und
Eis. Die Mahlzeiten für Kinder sollten auf
keinen Fall zu dem Notnagel verkümmern
wie es solche Angebote spiegeln.
Gerade in diesem Alter brauchen Kinder das erlebnishafte und selbst gesteuerte Essen. In der Regel lieben es Kinder
bereits ab dem Alter von drei Jahren,
beim Kochen und Backen zu helfen. Ab
4 und 5 Jahren kann man sie noch viel
selbständiger einbeziehen. Sie nehmen
sich bei Tisch selbst, was sie mögen. So
verfeinern sie ihr Verhältnis zu den angebotenen Geschmacksrichtungen und
siehe da, heute war die selbstgemachte
helle Kräutersauce zu den Nudeln wieder mal der Sieger vor dem Ketchup, der
zwar auf dem Tisch stand, aber nicht
benötigt wurde.
Kinder, die ein reichhaltiges Geschmacksangebot zu den Mahlzeiten
bekommen, werden zwar auch nicht immer alles essen, aber ihre Geschmacks-
auswahl ist von Anfang an größer. Ein
weiträumig und vielseitig ausgebildeter
Geschmack ist der beste Basisschutz
gegen Fehlernährung! Was das für das
einzelne Kind heißt, kann man nur individuell herausfinden, weil jedes Kind
seinen eigenen Geschmack entwickelt.
Im Alter zwischen 5 und 10 Jahren
wird das Essen immer mehr vom sozialen Umfeld bestimmt. Schon die 1 ½jährigen gucken genau, was Eltern und
Geschwister auf dem Teller haben, mit
zunehmenden Alter wird neben der Familie der Vergleich mit anderen Kindern
wichtig. Auch hier ist es wichtig und
möglich, mehr als den scheinbar kleinsten gemeinsamen Nenner des Geschmacks der Kinder zu finden. Tests in
Kindergartengruppen haben gezeigt, dass
auch Kinder – bei denen die Eltern es gar
nicht gewohnt waren – frisch zubereitetes
Gemüse, Hähnchen-Nuggets, Minifrikadellen und andere herzhafte Genüsse mit
Freude und Appetit gemocht haben.
Kinderparty
Rübli-Torte
Leicht
4 Pers.
80 Min.
ca. 50 Min.
50 g Bio-Mehl
200 g Bio-Rohrzucker
5 Bio-Eier
Schale einer Bio-Zitrone
Zubereitung Möhren waschen, schälen und
200 g Bio-Mandeln
fein raspeln. Eigelb, Zucker und Zitronenschale
mit Agavendicksaft cremig rühren. Je eine
Prise Zimt, Nelkenpulver und Salz, sowie Mandeln, Backpulver und das Mehl miteinander
vermengen. Die Mischung samt Möhren unter
die Eiercreme rühren, danach Kirschwasser,
bzw. Zitronensaft, hinzufügen.
Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unter
den Teig heben.
Die Mischung in einer Springform im vorgeheizten Ofen bei 180 ° ca. 50 Minuten backen.
Auskühlen lassen.
Das verbliebene Eiweiß schlagen, damit die
Glasur anrühren und den Guss auf der Torte
verteilen.
(gerieben)
200 g Bio-Karotten
(fein geraspelt)
1 Prise Bio-Zimt
(gemahlen)
1 Päckchen Bio-Backpulver
Saft einer Bio-Zitrone
1 TL Agavendicksaft
Für die Glasur:
40 g Bio-Rohrzucker
1 EL Bio-Zitronensaft
1 EL Bio-Agavendicksaft
1 Bio-Eiweiß
39
40
Leicht
4 Pers.
30 Min.
30 – 45 Min.
Apfeltarte
Zubereitung Alle Zutaten ( außer Äpfel und
Aprikosenmarmelade ) verkneten und eine Weile
kalt stellen. Äpfel vierteln und in Scheiben
schneiden. Den Teig in eine runde Backform
oder Quicheform geben.
Den Rand etwas hochziehen. Mit den Apfelscheiben fächerartig belegen ( von außen nach
innen ).
Bei 175 ° C ca. 30 – 45 Minuten backen. Immer
wieder nachsehen ( evtl. die Äpfel für einen Teil
des Backens mit Backpapier abdecken, damit sie
nicht so braun werden ). Nach dem Backen die
Äpfel mit lauwarmer Aprikosenmarmelade dünn
bepinseln.
Waffeln
41
Leicht
4 Pers.
15 Min.
Zubereitung Alle Zutaten mit einem Hand-
175 g Bio-Butter
4 EL Bio-Rohrzucker
Für den Teig:
1 Eigelb von Bio-Eiern
400 g Bio-Mehl
2 EL Saure-Sahne
3 Bio-Eier
200 g Bio-Mehl
80 g Bio-Rohrzucker
4 Bio-Äpfel
ca. 8 g Bio-Butter
Bio-Aprikosen-
100 ml Bio-Milch 3,8 % Fett
Fruchtaufstrich
1 Päckchen Bio-Backpulver
rührgerät zum einem zähflüssigen Teig
verrühren.
Das Waffeleisen wie gewohnt vorheizen
und mit einem möglichst neutral schmeckenden
Bio-Öl bestreichen, damit sich die fertig gebackenen Waffeln gut herauslösen. Besonders
gut eignet sich dafür zum Beispiel Bio-Distelöl.
Die gut durchgerührte dickflüssige Masse
so portioniert in das Waffeleisen geben, dass sie
genau die Form bedeckt. Das beigefügte Backpulver wird den Teig beim Ausbacken immer noch
etwas aufgehen lassen.
Verzehr-Tipp Bio-Waffeln lassen sich durch
wechselnde Zutaten immer wieder interessant
servieren, klassisch mit Zucker oder Zimt
und Zucker, gerne auch mit Apfelmark oder
total lecker mit Sauerkirschenkompott und
Sahne.
Zur Geschmacksverfeinerung eignet sich
hervorragend Vanille, etwas Zitronenkonzentrat.
In der kühleren Jahreszeit nimmt man auch
gerne mal fein gemahlene Haselnüsse.
42
Hefe-Schnecken
Zubereitung Für den Teig das Mehl in eine
Mittel
8 – 12 Pers.
40 Min.
20 Min.
Für den Teig:
500 g Bio-Mehl
1 l Bio-Milch
1 Päckchen Bio-Trockenhefe
Salz
50 g Bio-Rohrzucker
80 g weiche Bio-Butter
2 Bio-Eigelb
Bio-Mehl; zum Bestäuben
Für die Fülle:
50 g Bio-Rohrzucker
ca. 280 g Bio-Marzipanrohmasse
1 Bio-Ei
1 unbehandelte Bio-Zitrone
für die abgeriebene Schale
30 g Mehl
1 Bio-Eigelb
3 EL Milch
100 g Rosinen
Für die Glasur:
150 g Bio-Aprikosenkonfitüre
bzw. Bio-Aprikosenaufstrich
50 g Bio-Rohrzucker
1 TL Bio-Agavendicksaft
Saft einer Bio-Zitrone
Schüssel sieben und eine Mulde hineindrücken.
Die Milch erwärmen. Hefe in etwas Wasser
auflösen. Eine Prise Salz, Zucker, Butter und
Eigelbe auf dem Mehlrand verteilen. Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig
zu einer Kugel formen und leicht mit Mehl
bestäuben, mit einem Tuch bedeckt bei Raumtemperatur gehen lassen.
Für die Füllung die Marzipanrohmasse mit
Zucker verkneten, Ei und Zitronenschale dazugeben. Zum Schluss das Mehl unterrühren.
Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von gut 40 × 30 cm
ausrollen. Die Marzipanmischung gleichmässig
auf den Teig streichen. Dabei an der vorderen
Längsseite einen ca. 2 cm breiten Rand frei
lassen. Eigelb mit Milch verquirlen und die Teigkante damit bestreichen. Rosinen gleichmässig
auf den bestrichenen Teig streuen. Den gesamten
Teig von der hinteren Längsseite her aufrollen.
Zwei Backbleche mit Backpapier belegen oder
leicht fetten. Mit dem Wellenschliffmesser die
Teigrolle in 20 Scheiben für die Schnecken
schneiden. Die Scheiben auf die Backbleche verteilen, dabei zwischen den einzelnen Teigstücken 5 bis 6 cm Platz lassen, damit sie während des Backens ihre Form behalten. Sollten
die Schnecken beim Schneiden ihre runde Form
verloren haben, kann man sie etwas nachformen. Die Schnecken auf der Oberfläche dünn
mit der restlichen Eigelb-Milch-Mischung bestreichen.
Schnecken im auf 200 ° vorgeheizten Backofen auf der zweiten Einschubleiste von unten
gut 20 Minuten backen. Die Aprikosenkonfitüre
mit 4 Esslöffel Wasser in einen Topf geben,
pürieren und ein bis zwei Minuten durchkochen.
Die gebackenen Schnecken sofort mit der
heissen Konfitüre bepinseln. Zucker und Agavendicksaft mit Zironensaft glattrühren, die warmen Schnecken damit glasieren.
44
Leicht
8 – 12 Pers.
ca. 2 Std.
60 – 75 Min.
Zwetschgenkuchen
Zubereitung Zwetschgen waschen, abtrocknen,
vierteln und entsteinen.
Für den Teig das Mehl in eine große Schüssel
geben, eine Mulde drücken und die mit etwas
lauwarmem Wasser angerührte Trockenhefe
hinzugeben. Mit etwas lauwarmer Milch,
wenig Mehl sowie 1 TL Zucker zu einem Vorteig
verrühren und zugedeckt an einem warmen
Ort 30 Minuten gehen lassen. Danach mit den
übrigen Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt zu doppelter Größe aufgehen lassen.
Für den Belag Milch mit Zucker und Vanille
aufkochen. Grieß und Orangenschale einrühren,
5 Minuten quellen lassen. Vom Herd nehmen,
Eigelbe einrühren und abkühlen lassen. ElektroOfen auf 175 ° vorheizen.
Teig durchkneten, ausrollen und auf ein
tiefes, gefettetes Backblech legen, dabei einen
Rand hochdrücken. Teig 15 Minuten gehen
lassen und mit den Semmelbröseln bestreuen.
Eiweiße schnittfest schlagen, unter den Grießbrei ziehen und Masse auf den Teig streichen.
Zwetschgen daraufsetzen. Im Ofen auf der
2. Schiene von unten bei 175 ° 60 – 75 Minuten
backen. Nach 45 Minuten mit Alufolie abdecken, damit die Oberfläche nicht verbrennt.
Erkaltet mit grobem Zucker bestreuen.
Hefegebäck
45
Mittel
8 – 12 Pers.
40 Min.
20 Min.
Für den Teig:
500 g Bio-Mehl
900 ml Bio-Milch
Für den Belag:
1 Päckchen Bio-Trockenhefe
1,5 kg Bio-Zwetschgen
Salz
700 ml Bio-Milch
50 g Bio-Rohrzucker
780 g Bio-Rohrzucker
80 g weiche Bio-Butter
Vanille
2 Bio-Eigelb
Schale einer Bio-Orange
Bio-Mehl, zum Bestäuben
160g Bio-Weizengrieß
6 Bio-Eier
Für die Fülle:
Verschiedene Bio-Frucht-
Für den Teig:
aufstriche wie Erdbeere,
500 g Bio-Mehl
Aprikose, Sauerkirsche,
Bio-Trockenhefe
für die Kammform eignet
200 ml Bio-Milch
sich auch Bio-Apfelmark
60 g Bio-Rohrzucker
80 g weiche Bio-Butter
Zum Bestreichen des Teigs:
1 Bio-Ei
50 ml Bio-Milch
etw. Bio-Butter zum
1 Bio-Eigelb
Einfetten der Form
Für die Glasur:
Außerdem:
50 g Bio-Rohrzucker
8 EL Bio-Semmelbrösel,
1 TL Bio-Agavendicksaft
möglichst grober Bio-Zucker
Saft einer Bio-Zitrone
Windmühlen daraus formen und damit gleichSchüssel sieben und eine Mulde hineindrücken. zeitig den Fruchtaufstrich zudecken.
Langliche Kämme erreicht man durch einDie Milch erwärmen. Hefe in etwas Wasser
auflösen. Eine Prise Salz, Zucker, Butter und Ei- fach einklappen des Teigs. In die so entstehende
Tasche füllt man Fruchtaufstrich oder Apfelgelbe auf dem Mehlrand verteilen. Alle Zumark, drückt die drei Ränder zu und schneidet
taten zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig
die so verschlossene lange Seite ein wenig ein.
zu einer Kugel formen und leicht mit Mehl
Eigelb mit Milch verquirlen und die Teigaussenbestäuben, mit einem Tuch bedeckt bei Raumseite damit bestreichen. Dann das Hefegetemperatur gehen lassen.
bäck im auf 200 ° vorgeheizten Backofen auf
Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsder zweiten Einschubleiste von unten gut
fläche schön flach ausrollen, dass man rechteckige Formen ausschneiden kann. Quadrate aus- 20 Minuten backen.
. Die fertigen Gebäckstücke sofort mit einer
schneiden, in deren Mitte man einen gut geglatt gerührten Mischung aus Zucker, Agavenhäuften Teelöffel mit Fruchtaufstrich legt. Teig
dicksaft und Zironensaft bestreichen.
mit dem Messer einschneiden und kleine
Zubereitung Für den Teig das Mehl in eine
46
Leichte Muffins
Zubereitung Alle Zutaten mit einem Handrühr-
Mittel
8 – 10 Pers.
15 Min.
20 Min.
gerät zum einem zäh-sämigen Teig verrühren.
Wenn man nicht exakt abwiegt, sollte man
stets darauf achten, dass der Teig am Ende nicht
zu dünnflüssig wird.
Jetzt je nach Geschmack Kakao und Schokolade für Schokoladenmuffins, Rosinen oder
Sultaninen für Rosinenmuffins oder Obst für die
Obstmuffins hinzugeben.
Den Teig in Muffin-Formen füllen, wobei
die Formen stets nur knapp zur Hälfte gefüllt
werden dürfen, weil das Backpulver sie entsprechend aufgehen läßt und bei ca. 190 ° für
20 – 25 Minuten im Backofen backen lassen.
Dann die Muffins aus dem Backofen nehmen
und erst im abgekühlten Zustand aus den
Formen nehmen.
Das Ergebnis sind besonders leichte Muffins,
die – sofern man sie in Papierformen backt –
sich beim Aufgehen leicht verformen, aber nicht
so mächtig sind.
Zur Geschmacksverfeinerung für Schoko-Muffins
Einen Teelöffel Bio-Kakao für die braune Farbe
des Teigs ( man kann darauf auch verzichten )
sowie eine halbe Tafel Bio-Vollmilchschokolade
grob geraspelt.
Für Rosinen-Muffins Rosinen oder Sultaninen
zugeben.
Für Obst-Muffins wahlweise ein großer BioApfel in kleinere Würfelchen geschnitten oder
auch 100 g Bio-Erdbeeren gewürfelt oder z. B.
Bio-Aprikosen fein gewürfelt. Lecker sind auch
abgetropfte Bio-Cranberries als Obstkonserve
aus dem Glas.
Verzehr-Tipp Selbstverständlich kann man
Für den Teig:
500 g Bio-Mehl
80 g Bio-Quark
2 Bio-Eier
80 g Bio-Rohrzucker
ca. 60 g Bio-Butter
1 Päckchen Bio-Backpulver
die warmen Muffins vor dem Servieren noch mit
einem Zitronenguß verfeinern, der aus BioZucker und etwas Saft einer Bio-Zitrone einfach
angerührt ist. Das sollte man unmittelbar nach
dem Herausnehmen aus dem Backofen tun und
dann bis zum Servieren noch etwas Zeit lassen.
Obst-Muffins sollten grundsätzlich nur frisch
angeboten werden. Schokoladen- und RosinenMuffins halten sich durchaus einige Tage.
48
Lernplätzchen
Zwetschgen-Feigen-Kuchen
Zubereitung Quark in einem Sieb abtropfen
Leicht
Mittel
4 Pers.
6 – 8 Pers.
40 Min.
20 Min.
15 Min.
ca. 45 Min.
Für den Quark-Öl-Teig:
300 g Bio-Magerquark
150 g Bio-Rohrzucker
Zubereitung Das Mehl mit dem Backpulver
300 g Bio-Mehl fein
vermahlen
10 g Bio-Backpulver
80 g Bio-Butter
100 g Bio-Zucker
1 Prise Bio-Salz
2 Bio-Eier
60 ml Bio-Milch
Als Bio-Aromen eignen sich
Vanille und Zitronenkonzentrat und natürlich
1 Prise Zimt
vermischen. Butter schaumig rühren und den
Zucker hinzugeben und alles zusammen in
das Mehlgemisch geben. Dann alle Gewürze zufügen und das Ei und die Milch einrühren.
Ist der Teig zu feucht, bitte noch etwas Mehl
einrühren.
Den Teig 30 Minuten stehen / rasten lassen.
Dann ca. 3 mm auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und Formen ausstechen.
Zur Verzierung eigenen sich hervorragend
Bio-Sultanien und Nüsse, wobei die Plätzchen
mit einer Mischung aus einem EL Milch und
einem Eigelb bestrichen werden.
Einen raffinierten Touch geben Bio-Cranberries
aus dem Glas, die den Ausstechern einen angenehm säuerlichen Zusatzgeschmack geben.
Ausstecher in vorgeheiztem Backofen bei
180 ° etwa 10 Minuten backen lassen.
Im Backofen E-Herd bei 175 ° ca. 12 – 15
Minuten goldgelb backen.
Salz
2 Bio-Eier
12 EL Bio-Öl
500 g Bio-Mehl
3 TL Bio-Backpulver
etw. Bio-Mehl zum
Ausrollen
Für den Belag:
1 kg Bio-Zwetschgen
6 reife Bio-Feigen
Saft einer Bio-Zitrone
2 EL Bio-Rohrzucker
5 EL flüssiger Bio-Honig
lassen. Quark mit Zucker, 1 Prise Salz, Eiern, Öl,
Mehl und Backpulver mit den Knethaken des
Handrührers zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Teig etwas ruhen lassen.
Zwetschgen und Feigen waschen und abtropfen lassen. Feigen sechsteln und im Zitronensaft marinieren. Zwetschgen an den spitzen
Enden kreuzweise einschneiden, dann der
Länge nach einmal einschneiden, aber nicht
halbieren. Zwetschgen auseinanderklappen
und entsteinen.
49
Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auf Backblechgröße ausrollen. Das mit Backpapier
bedeckte Blech mit dem Teig belegen. Mit den
Händen gut an den Blechrand drücken.
Den Quark-Öl-Teig mit Zwetschgen und Feigen
belegen und mit Zucker bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 190 ° auf der untersten
Schiene ca. 45 Minuten backen. Kuchen aus
dem Ofen nehmen, leicht abkühlen lassen und
dann mit dem Honig beträufeln. In Stücke
schneiden und gerne auch noch warm servieren.
50
Hefezopf
Zubereitung Hefezopf Zuerst die Rosinen gut
Leicht
6 – 8 Pers.
1 Std.
40 Min.
Hefezopf:
500 g Bio-Mehl
90 g Bio-Rohrzucker
1 Prise Bio-Salz
80 g Bio-Butter
100 ml Bio-Vollmilch
2 Bio-Eier
1 Päckchen Bio-Trockenhefe
Abgeriebene Schale einer
Bio-Zitrone
160 g Bio-Rosinen
50 g feinblättrig
geschnittene Bio-Mandeln
Frischer Fruchtaufstrich:
1 kg frische Früchte wie
Erdbeeren, Kirschen oder
Aprikosen
800 g Bio-Gelierzucker
Saft einer Bio-Zitrone
bedeckt mit Wasser einweichen lassen.
Inzwischen Mehl, Zucker, eine Prise Salz,
weiche Butter, und Ei in eine Rührschüssel
geben. Trockenhefe in ca. 90 ml warmer Milch
auflösen und hinzugeben. ( Die restliche Milch
zum Bestreichen behalten ). Mit einem Quirl
und Knethaken oder der Küchenmaschine auf
der niedrigsten Schaltstufe beginnen. Die Zutaten vermengen, bis das Mehl nicht mehr
staubt. Auf der höchsten Stufe ca. 5 – 6 Minuten
weiterkneten, bis sich der Teig vom Rand löst.
Die gut ausgedrückten Rosinen und Zitronenschale zugeben und 1 / 2 Min. weiterkneten.
Den Teig zugedeckt ca. 30 Minuten gehen
lassen, bis er sichtbar aufgegangen ist. Dann
in drei gleich große Stücke teilen und aus jedem
Stück eine Rolle formen. Einen losen Zopf
flechten und auf ein gefettetes Backblech legen.
Noch einmal 30 Minuten gehen lassen, bis der
Zopf prall aufgeht und die Größe sich etwa
verdoppelt hat. Mit Milch bepinseln und die Mandelblättchen auf der Oberseite verteilen. Im
Backofen auf der unteren Schiene ca. 40 Minuten
bei 180 ° – 190 ° backen.
Zubereitung Fruchtaufstrich Früchte putzen
waschen, ggf. entsteinen, fein pürieren,
Zitronensaft und Gelierzucker zugeben und
ca. 15 Minuten aufkochen lassen. Danach
in Gläser abfüllen und abkühlen lassen.
52
Obsttörtchen
Kirsch-Kuchen
Zubereitung Kirschen entsteinen oder einge-
Leicht
Mittel
6 – 8 Pers.
6 Pers.
15 Min.
20 Min.
15 Min.
1 Std.
Für den Belag:
1 kg Bio-Sauerkirschen oder
2 große Gläser
mit eingekochten BioSauerkirschen
Für den Teig:
Für den Teig:
100 g Bio-Mehl
1 Bio-Ei
50 g Bio-Butter
50 g Rohrzucker
etw. Backpulver ca. 5 g
etw. Zitronensaft
(max. eine 1/ 2 Zitrone)
Für den Belag:
Bio-Früchte wie Erbeeren,
Himbeeren, Blaubeeren,
Johannesbeeren, Kirschen
ganz nach Wahl
Zubereitung Mehl mit Backpulver in eine
150 g Bio-Magerquark
Schüssel sieben. Übrige Zutaten zugeben und
mit dem Handrührgerät, mit Knethaken, zu
einem glatten Teig verkneten. Sollte er kleben,
ihn eine Weile kühlen.
Den Teig dünn ausrollen, damit die gut ausgefetteten, kleinen Tortelettförmchen auslegen.
Mit einer Gabel mehrmals einstechen. 15 Minuten backen bei 175 ° – 200 °. Sofort nach dem
Backen vorsichtig aus den Förmchen stürzen
und erkalten lassen.
Obst waschen und verlesen, Erdbeeren je
nach Größe schneiden, Früchte auf Törtchen
verteilen. Tortenguss mit Wasser und Agavendicksaft verrühren. Zum Kochen bringen
und über die Früchte verteilen.
150 g Bio-Rohrzucker
6 – 8 EL Bio-Milch
4 EL Bio-Öl
etw. Bio-Butter für die Form
300 g Bio-Mehl
1 TL (ein 1/ 2 Päckchen)
Bio-Backpulver
250 g Bio-Schmand oder
Saure Sahne
150 g Bio-Schlagsahne
Bio-Vanille
1 Päckchen Bio-Puddingpulver »Vanille-Geschmack«
(zum Kochen; für 1/ 2 l Milch)
2 EL Bio-Mandelblättchen
kochte Kirschen abtropfen lassen.
Quark, 80 g Zucker, Milch und Öl verrühren.
300 g Mehl und Backpulver mischen und zugeben. Alles erst mit den Knethaken des Handrührgerätes, dann mit den Händen verkneten.
Teig auf etwas Mehl zu einem Kreis von ca. 26 cm
Durchmesser ausrollen und in eine gefettete
Wähen- oder Tarteform dieser Größe legen.
53
Den Teig mehrmals mit der Gabel einstechen.
Im vorgeheizten Backofen auf der 2. Schiene von
unten mit 175 ° ca. 15 Minuten vorbacken.
Schmand, Sahne, Vanille, 70 g Zucker und Puddingpulver verrühren. Kirschen auf den Teigboden geben und den Guß darüber verteilen.
Bei gleicher Temperatur weitere 35 – 40 Minuten
backen. Mandeln ca. 10 Minuten vor Ende
drüberstreuen.
Was darf Bio kosten?
Ein Blick auf die Preise zeigt: Bio ist
teurer – aber warum?
Ganz einfach: die Bio-Produktion von
pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln ist generell aufwändiger und nicht
auf Höchstmengen ausgerichtet.
Der Anbau von Obst, Gemüse, Getreide, Ölsaaten, Reis oder Weinreben ohne
Einsatz von Pestiziden verlangt mehr
Pflege und Handarbeit sowie eine ausgeklügelte Anlage von Feldern und Plantagen. Daher kommt es, dass die so geernteten Bioprodukte und Rohstoffe
automatisch schon teurer sind. Bei der
Weiterverarbeitung gelten ebenfalls zusätzliche Auflagen, die zwar für den Verbraucher die Qualität erhöhen, aber auf
der anderen Seite die Herstellung verteuern.
Vergleichbares gilt für tierische BioProdukte. Vor allem die Tiermast dauert wesentlich länger, das Bio-Futter ist
teurer, die Tierhaltung mit zusätzlichen
Auflagen verbunden, die einfach Geld
kosten. Das alles schlägt auf die Preise
von Fleisch, Eiern, Milch, Milchprodukten und Käse in Bioqualität nieder.
Bio-Produkte darf man fairerweise nicht mit den billigsten
Preisen für Lebensmittel
vergleichen, weil ihre Qualität
wesentlich höher ist.
Bei Basisprodukten wie Milch, Butter,
Brot, Karotten, Bananen, Kartoffeln,
Nudeln liegen Produkte in Bio-Qualität –
wenn sie günstig sind – etwa 20 % teurer
als konventionelle Produkte. Bei eher
hochwertig gehandelten Produkten wie
frischen Blaubeeren, Mangold-Gemüse,
bei Edel-Schokolade, Fruchtaufstrichen
mit hohem Fruchtgehalt und vielen anderen Qualitätsprodukten kann man
im eigentlichen Sinne nicht von einem
Mehrpreis sprechen, weil es keinen Preisunterschied zwischen hochwertigen Produkten und Bioprodukten gibt. Gerade
in den Bereichen, in denen Bio-Qualität
auch nachvollziehbar mehr Geschmack
bietet, wird der Preisunterschied zu konventionellen Produkten unwichtiger.
Die preislich schwierigsten Bio-Produkte sind Fleisch, Wurst und Eier. In
diesen Bereichen unterscheiden sich aufgrund der geforderten artgerechten Tierhaltung die Produktionsbedingungen
für Bioprodukte und konventionelle Produkte derart stark, dass hier sicher die
bedeutendsten Preisunterschiede anzutreffen sind.
Sind preisgünstige BioProdukte automatisch von
minderer Bio-Qualität?
Diese Frage muss vorab klar mit NEIN
beantwortet werden. Alle Biokontrollen
haben die gleiche Qualität, ob die Produkte hinterher nun besonders günstig
oder eher teuer verkauft werden. Außerdem muss man bedenken, dass zwischen
der Herstellung eines Bio-Produkts und
dem Verkauf an Endverbraucher in der
55
Regel sehr viele Schritte liegen. Es kann
unterschiedliche Gründe geben, warum
auch Bio-Produkte manchmal besonders günstig angeboten werden können.
Gelegentlich wurde einfach beim Einkauf
Geld gespart, ohne dass deswegen das
Produkt eine schlechtere Qualität hat.
Außerdem muss man wissen, dass
bei Lebensmitteln die Rohwaren bei der
Preiskalkulation nur mit einem Bruchteil
zu Buche schlagen. In der Regel ist die
Verarbeitung viel teurer.
Besonders günstig bekommt man
Bio-Produkte unter den Eigenmarken
der einzelnen Handelsketten. Nahezu
jede Handelskette, Drogeriemärkte und
selbst einige der Bioläden und BioSupermärkte haben eine Hausmarke,
unter der sie ihre Bio-Produkte besonders günstig anbieten. In der Regel sind
diese Biowaren alles andere als minderwertig. Wichtig ist, dass alle Bio-Lebensmittel, die das offizielle Bio-Siegel
tragen, den gleichen Kontrollen unterliegen und daher für den Käufer auch
die gleiche Sicherheit kontrollierter BioQualität bieten.
Für warme Tage
Bunter Nudelsalat
Leicht
4 – 6 Pers.
30 Min.
350 – 400 g Bio-Nudeln
wie Spirelli
3 EL Bio-Salatcreme mit
oder ohne Ei
100 g Bio-Naturjogurt
Zubereitung Bio-Nudeln nach Verpackungs-
1 Prise Bio-Rohrzucker und
angaben kochen, abgießen und kurz abkühlen
lassen. Marinade aus Salatcreme, Jogurt und
Gewürzen erstellen. Paprika putzen, waschen
und in kleine Würfel schneiden, Mais und
Erbsen gut abtropfen lassen. Alle Zutaten gut
durchmengen und bei Bedarf noch etwas
nachwürzen.
Bio-Kräutersalz
200 g Bio-Mais
(aus dem Glas)
200 g Bio-Erbsen
(aus dem Glas)
1 rote Bio-Paprika
57
58
Leicht
Bunte Milchshakes
Für die Milch nehmen wir jeweils Bio-Vollmilch
mit 3,5 bis 3,8 % Fett, weil das die Drinks besonders cremig macht.
Erdbeeren werden gewaschen und vom Kelchblatt befreit, Blaubeeren
gewaschen, Himbeeren verlesen, Ananas geschält und gewürfelt, Aprikosen entsteint und
geviertelt und Sauerkirschen entsteint.
Achtung: Frisch gewaschenes Obst wird vor
der Weiterverarbeitung mit einem Tuch
vorsichtig wieder getrocknet.
Jede Obstart wird für sich getrennt in einem
Mixbecher püriert. Dabei kommt es darauf an,
dass das Obst völlig frei von Stücken und wirklich ganz fein wird, deshalb muss das Obst
unbedingt separat püriert werden, bevor man
es mit der Milch vermischt. Jedes Kind bekommt für sein Glas einen dicken Strohhalm
und fürs Auge wird jeweils Obst am Glasrand
dekoriert.
Zubereitung Obst
8 – 10 Pers.
15 Min.
Besonders geeignetes
Bio-Obst:
Erdbeeren
Blaubeeren
Himbeeren
Ananas
Bananen
Aprikosen
Sauerkirschen
60
Vollwert-Grünkern-Salat
Exotischer Reissalat
Bio-Reis nach Verpackungsangaben kochen, abgießen und kurz abkühlen
lassen. Marinade aus Salatcreme, Jogurt und
Gewürzen erstellen. Orange schälen, filettieren
und in kleine Stücke schneiden. Banane schälen
und in geviertelte Scheiben schneiden, Mais
und Ananas gut abtropfen lassen. Alle Zutaten
gut durchmengen und bei Bedarf noch etwas
nachwürzen.
Zubereitung
Leicht
4 Pers.
30 Min.
Leicht
5 Pers.
30 Min.
400 g Bio-Grünkern
1 Würfel Bio-Gemüsebrühe
ca. 100 ml heißes Wasser
Für den Teig:
(zum Auflösen der Brühe)
250g Bio-Langkornreis
ca. 200 g Bio-Zuckermais
(Kochbeutel)
(aus dem Glas)
2 EL Bio-Salatcreme mit
2 rote und 2 grüne
oder ohne Ei
Bio-Paprika
100 g Bio-Naturjogurt
6 Bio-Tomaten
Zubereitung Grünkern in Gemüsebrühe bei
1 Prise Bio-Rohrzucker und
(zusätzlich auch gerne noch
Bio-Kräutersalz, -Curry und
Bio-Radieschen)
etwas -Gelbwurz
2 etwas säuerliche Bio-Äpfel
mässiger Hitze etwa eine halbe Stunde quellen
und ziehen lassen. Zur Weiterverarbeitung
erst abkühlen lassen und Restwasser abtropfen
lassen. Als erstes Essig, Öl und Gewürz zugeben. Zuckermais abtropfen lassen, Paprika und
Radieschen waschen, putzen und in kleine
Würfel schneiden, Tomaten waschen in kleine
Ecken zerteilen, Äpfel waschen und entkernen
und entsprechend würfeln. Erst zum Schluß
kurz vor dem Servieren Ruccola bzw. Löwenzahn sowie gehackte Petersilie untermischen.
200 g Bio-Mais
ca. 100 g Bio-Ruccola
(aus dem Glas)
(kann durch unbeh. Löwen-
200 g Bio-Ananas
zahnblätter ersetzt werden)
(gibt’s auch fertig im Glas)
Bio-Petersilie
1 filettierte Bio-Orange in
2 EL Bio-Olivenöl
kleine Ecken geschnitten
1 EL Bio-Kürbiskernöl
1 in kleine Stückchen
1 EL Bio-Apfelessig
geschnittene Bio-Banane
Bio-Kräutersalz nach Bedarf
61
62
Birnen-Zwetschgen-Eis
Jogurtcreme mit frischem Obst
Erdbeeren werden gewaschen und vom Kelchblatt befreit, Blaubeeren gewaschen, Himberen verlesen und
Sauerkirschen entsteint.
Achtung: Frisch gewaschenes Obst wird vor
der Weiterverarbeitung mit einem Tuch vorsichtig wieder getrocknet.
Jede Obstart wird für sich getrennt in einem
Mixbecher püriert. Dabei kommt es darauf an,
Zubereitung Obst
Mittel
Leicht
4 – 6 Pers.
ab 1 Pers.
15 – 20 Min.
10 Min.
Besonders geeignetes Obst:
100 g Bio-Birnen
200 g Bio-Zwetschgen
100 ml Bio-Sahne
50 ml Bio-Milch 3,8 % Fett
50 g heller und möglichst
flüssiger Bio-Honig
1/ 2 Bio-Zitrone ausgepresst
Zubereitung Die Bio-Birnen und Bio-Zwetsch-
Erdbeeren
gen sehr fein schneiden. Die Bio-Sahne
schlagen und mit allen Zutaten gut verrühren.
Als Honig eignet sich zum Beispiel Bio-Akazienhonig, aber auch ein nicht zu fester Blütenhonig.
Den gesamten Inhalt – am besten in einer
Eismaschine – zu Eis gefrieren und schon haben
wir ein köstliches Bio-Eis.
Blaubeeren
Himbeeren
Sauerkirschen
Außerdem:
Bio-Natur-Jogurt
(pro Kind 100 g – 150 g)
etw. Bio-Rohrzucker
63
dass das Obst völlig frei von Stücken und wirklich ganz fein wird, deshalb sollte das Obst
separat püriert werden, bevor man es mit
Jogurt und etwas Rohrzucker vermischt. Jedes
Kind kann sich zum Beispiel seine LieblingsFruchtsorte aussuchen und bekommt es in
einer kleinen Schale, mit Früchten dekoriert,
serviert.
Bio-Schokolade
ist keine Frage des Luxus
Es wäre etwas weltfremd, zu glauben,
Kinder sollten überhaupt keine Schokolade essen. In Maßen genossen ist Schokolade in jeder Hinsicht hochwertig.
Schokolade stärkt die positiven Gefühle
des Menschen und ist sogar für Zähne
besser als jede Süßigkeit.
Aber Schokolade ist nicht gleich
Schokolade. Wertvoll ist vor allem hochwertige Schokolade, die nicht durch
Zucker und künstliche Aromen gestreckt
wurde, sondern vor allem hochwertigen
Kakao enthält.
Bio-Schokolade ist wirklich
ein Genuss.
Was macht den wirklichen Genuss aus?
Erstens eine hochwertige Schokolade,
die man wegen ihres guten Geschmacks
im wahrsten Sinne des Wortes gerne
Stück für Stück auf der Zunge zergehen
lässt.
Zweitens eine Bio-Schokolade, weil
die keine Schadstoffe über die Düngung
und Schädlingsbekämpfung beim Kakao und den anderen Bestandteilen der
Schokolade enthält. Außerdem verzichtet die Bioschokolade auf alle künstlichen Aromastoffe. Und drittens eine
Schokolade, deren Rohstoffe fair bezahlt
wurden. Wer sich einmal damit beschäftigt hat, wie der Kakao für die Schokolade hergestellt wird, dem schmeckt nur
noch Schokolade, die beim Gedanken
an die Herstellung keinen bittren Beigeschmack hat. Es macht doch keinen
Sinn, günstige Kakaopreise durch Raubbau an der Natur zu erzielen. Es macht
auch keinen Sinn, die wichtigen Handgriffe zur Kakaomasseherstellung zu einer minderwertigen Sklavenarbeit zu
degradieren.
Kakao braucht eine intakte
natürliche Umgebung.
Der etagenförmig wachsende Kakaobaum kann 4 – 15 m hoch werden. Der
Baum braucht gleichmäßig warmes Klima und die mittlere Jahrestemperatur
darf 21 ° C nicht unterschreiten. Die
Luftfeuchtigkeit muss konstant sein
und die Niederschläge müssen mindestens 1.300 Milliliter im Jahr betragen – ein typisch tropisches Klima. Ein
Baum kann bis zu 100.000 winzig kleine Blüten hervor bringen. 5 – 7 Monate
nach der Blüte sind die Früchte reif. In
Bolivien können die meisten Kakaofrüchte zum Beispiel zwischen Februar und März geerntet werden. Sie
sind braun bis orange, je nach Sorte
10 – 25 cm lang und bis zu 500 g schwer.
Jede Frucht hat 30 – 50 weiße Samen,
die erst nach der anschließenden Fermentation braun werden. Ein Kakaobaum kann etwa 40 Jahre lang Früchte
tragen.
Bevor Schokolade gemacht
werden kann, ist viel Handarbeit nötig.
Große Sorgfalt und ein umfassendes
Wissen ist für die Ernte notwendig,
denn die Früchte müssen zum richtigen Reifegrad gepflückt werden. So
können bei überreifen Früchten zum
Beispiel die Samen keimen. Die rechtzeitig vom Baum gepflückten Früchte
müssen innerhalb von 24 Stunden von
Hand geöffnet werden. Dies geschieht
der Länge nach mit einem Buschmesser.
Die Samen werden ebenfalls von Hand
entfernt – dies sind die eigentlichen
Kakaobohnen.
65
Wer weiß wieviel Handarbeit bei der
Kakaoernte nötig ist, sieht ein, dass es
nötig ist, diese Arbeit fair zu bezahlen,
d. h. sie bekommen für ihren Kakao
etwa ein Drittel mehr als marktüblich
und werden zusätzlich in landwirtschaftlichen Projekten geschult, damit
der Kakaoanbau erhalten bleibt.
Danach werden die Kakaobohnen
etwa fünf Tage lang » fermentiert «.
Dazu werden die Bohnen mit dem noch
anhaftenden Fruchtfleisch in Holzkisten geschüttet und mit Bananenblättern oder Jute abgedeckt. So liegen sie
für etwa fünf bis sechs Tage. Dabei entstehen hohe Temperaturen von ca. 45 ° –
50 ° C. Diese Phase der Verarbeitung ist
bereits wichtig für den späteren Kakaogeschmack und entscheidet über die
spätere Qualität des Produktes. Nach
der Fermentation werden die Bohnen
ca. 8 – 15 Tage an der Sonne getrocknet.
Zur Herstellung von Schokolade werden die Kakaobohnen gereinigt, geröstet,
geschält und in kleine Stücke gebrochen
und gemahlen. So entsteht eine zähe
Kakaomasse, die Kakaopresskuchen genannt wird. Kakaobutter und Kakaomasse werden mit Vollrohrzucker und
ggf. Milch vermengt und anschließend
geknetet, gewalzt und conchiert ( Rühren
unter Sauerstoffzugabe ). Aus der so entstandenen Schokoladenmasse werden
Tafel-Schokolade, Riegel und Confiserie
hergestellt.
Nachspeisen
Mousse au Chocolat
Zubereitung Sahne mit Vanille und 1 EL RohrMittel
5 Pers.
20 Min.
3 Bio-Eier
500 ml Bio-Sahne
4 EL Bio-Rohrzucker
1 Prise Salz
Bio-Vanille
200 g Bio-Schokolade
(für Kinder auf jeden Fall
Vollmilchschokolade)
zucker steif schlagen ( sollte recht süß sein ).
Die Schokolade im Wasserbad schmelzen. Die
benötigten Eier in Eiweiß und Eigelb trennen.
Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen,
mit der Sahne vermischen und kalt stellen.
Eigelb und restlichen Rohrzucker im Wasserbad zusammen aufschlagen, bis die Masse
cremig ist. Dann die geschmolzene Schokolade
unterziehen.
67
Das Sahne-Eiweiß-Gemisch unterheben, bis
alles eine glatte Masse ergibt. In eine oder
mehrere Schalen füllen und die Luft rausklopfen.
Es reicht, wenn die Mousse 5 Stunden kühl steht.
68
Leicht
4 Pers.
15 Min.
Bananenküchlein
mit Obst-Salat
Zubereitung Die Banane schälen und das
Fruchtfleisch mit einer Gabel pürieren. Das Mehl
dazugeben und langsam soviel warmes Wasser
unterrühren, dass ein glatter, aber nicht zu flüssiger Teig entsteht.
Mit dem Zucker und etwas Salz sowie Vanille
und Zimt würzen. Eine beschichtete Bratpfanne mit etwas Öl ausstreichen und darin bei
mittlerer Hitze nacheinander nicht zu dicke
Küchlein backen, von jeder Seite etwa 2 Minuten.
Für die Beilage Kiwis schälen und Würfeln, Erdbeeren waschen und je nach Größe vierteln
oder halbieren. Mit etwas Rohrzucker bestreuen
und durchmischen.
2 reife Bio-Bananen
400 g Bio-Mehl
2 EL Bio-Rohrzucker
Warmes Wasser
1 Prise Salz
Bio-Vanille und ein Hauch
Zimt
Zum Ausbacken:
geschmacklich neutrales
Bio-Öl
Für die Beilage:
2 – 3 Bio-Kiwis
250 – 300 g Bio-Erdbeeren
1 EL Bio-Rohrzucker
70
Pfannkuchen
mit Jogurt-Fülle
Milchreis mit Obst
Zubereitung Milchreis in einem Topf unter
Leicht
Leicht
4 Pers.
4 Pers.
15 Min.
40 Min.
300 g Bio-Mehl
5 Bio-Eier
60 g Bio-Rohrzucker
100 ml Bio-Milch Vollfettstufe
1 Prise Salz
Für die Zugabe:
verschiedene Becher
Bio-Jogurt zur Auswahl
Zubereitung Alle Zutaten mit einem Hand-
Kleiner Tipp für Kinderpfannkuchen
rührgerät zum einem dickflüssigen Teig verrühren.
Wenn die Zeit besteht, den Teig vor dem
Ausbacken etwas ziehen lassen.
Wenn man nicht exakt abwiegt, sollte man
stets darauf achten, dass der Teig am Ende
nicht zu flüssig wird.
Den fertigen Pfannkuchenteig in etwas BioButter in einer beschichteten Pfanne ausbacken.
Die mittlere Temperatur an ihrem Herd so
einstellen, dass der Pfannkuchen goldgelb und
bis leicht gebräunt wird.
Machen Sie die Pfannkuchen nicht zu groß,
selbst hungrige Kinder freuen sich über zwei
kleine Pfannkuchen mehr als einen großen,
der schnell entsprechend kühl geworden ist.
Die Kinder können jetzt selbst aussuchen,
mit welchem Jogurt ihnen der Pfannkuchen
am besten schmeckt.
Tipp für weitere Abwechslung mit Bio-
220 g – 240 g Bio-Milchreis
Pfannkuchen Bio-Pfannkuchen lassen sich
900 ml Bio-Milch
durch wechselnde Zutaten immer wieder
interessant servieren, klassisch mit Zucker oder
Zimt und Zucker, gerne auch mit Apfelmark
oder total lecker mit Sauerkirschenkompott und
Sahne oder für die etwas kühlere Zeit gerne
mit leckerer Nuß-Nougat-Creme bestrichen.
mit 1,5 % Fett
6 große Bio-Pfirsiche
500 g Bio-Erdbeeren
1 EL Bio-Agavendicksaft
2 EL Bio-Rohrzucker
Bio-Zimt
regemäßigem Rühren in der Milch auf mittlerer
Hitze aufquellen lassen und Milch jeweils
nach Bedarf hinzugeben.
Bio-Pfisiche putzen und enthäuten und
Würfeln. In etwas Wasser mit dem Agavendicksaft andünsten und vom Herd nehmen.
Bio-Edbeeren putzen, waschen und zerkleinern und unter die Pfirsiche heben.
Den Milchreis beim Servieren mit Zucker
und Zimt bestreuen.
71
72
Obst in
Schoko-Couvertüre
Erdbeeren werden gewaschen und vom Kelchblatt befreit, Ananas
geschält und gewürfelt, Aprikosen entsteint und
geviertelt und Süßkirschen entsteint.
Achtung: Frisch gewaschenes Obst wird vor
der Weiterverarbeitung mit einem Tuch vorsichtig wieder getrocknet. Obst nicht zu lange
vorher vorbereiten, da es sonst zuviel Flüssig‚keit zieht.
Zubereitung Obst
Leicht
ab 4 Pers.
15 Min.
Für die Couvertüre Couvertüre in je nach
Schokoladenart getrennten feuerfesten Schalen
im Wasserbad schmelzen. Für eine gute Couvertüre benötigt man pro Sorte minimal je 200 g
Bio-Schokolade. Kinder mögen im Allgemeinen
keine dunklen Schokoladen. Gerade bei leicht
säuerlichem Obst gibt eine weiße Schokolade
eine prima Couvertüre. Erfahrungsgemäß wird
aus jeder Tafel mit etwas Geduld im Wasserbad eine tolle Couvertüre.
Man spießt das Obst einfach auf Holz-Spießchen, tunkt es in die Schokolade, wartet einen
kleinen Moment zum Trocknen und hat eine
tolle Leckerei. Für Kinderparties ein toller Nachtisch mit viel Aktion.
Besonders geeignetes
Bio-Obst:
Erdbeeren
Ananas
Feste Bananen
Aprikosen
Süßkirschen
Für die Bio-SchokoCouvertüre:
Wahlweise Vollmilch- oder
Weiße Schokolade
Honig – Natur Pur
aus Nektar und Honigtau
Honig ist der süße, eingedickte Saft, den
die Honigbienen unter Zusatz eigener
Drüsensäfte bereiten. Zuvor haben sie
dafür Nektar oder Honigtau auf ihren
Flügeln gesammelt. Nektar ist eine süße
Absonderung der Pflanzen an oft verborgenen Stellen des Blütengrundes.
Honigtau, eine zuckerhaltige Flüssigkeit, oft als kristallklare Tropfen, überzieht hauchdünn Blätter oder Tannennadeln. Deshalb unterscheiden wir
Blüten- und Honigtau-Honig.
Die Gewinnung von Honig bedeutet
für die Bienen einen Riesenaufwand. Zunächst saugt die Sammelbiene mit ihrem mehr als einen halben Zentimeter
langen Rüssel den Nektar aus den Blüten. Oder sie nimmt – je nach Vorkommen – Honigtautropfen auf.
Danach werden Nektar oder Honigtau in der Honigblase gespeichert. Dann
geht’s ab in den Bienenstock. Schon auf
dem Weg dahin beginnt die Umwandlung das Saftes in Honig: Durch Zugabe
körpereigener Säfte bildet sich aus dem
von Nektar und Honigtau stammenden
Rohrzucker zum Schluss Trauben- und
Fruchtzucker. In den Waben – dem Zellbau des Bienenstocks – liefert die Biene
ihren Saft ab, und die dann zuständigen
Stockbienen übernehmen die weitere
Verarbeitung: Dazu gehört das Eindicken
des Saftes. Ihm muss also das Wasser
entzogen werden. Das geschieht u. a.
durch die Wärme im Bienenstock und
durch heftiges Flügelschlagen der Stockbienen. So fächeln sie Luft in die Waben.
Wenn die Biene ihre Wabenzellen
mit einer dünnen Wachsschicht luftdicht verdeckelt, erkennt der Imker,
dass der Honig reif ist. Er wird nun in
einer Zentrifuge ohne Wärmezufuhr –
also durch so genanntes Kaltschleudern –
aus den Waben gewonnen. So bleiben
die vielen gesunden Nähr- und Aromastoffe im Honig erhalten.
Was ist der Unterschied
zwischen flüssigem und
festem Honig?
Bei seiner Gewinnung ist der Honig
klar und dickflüssig. Im Laufe der Lagerzeit wird er jedoch fest. Das bedeutet:
Der Traubenzucker, der im Honig enthalten ist, »kandiert«. Je höher sein Anteil, desto schneller setzt dieser natürliche Vorgang ein, z. B. bei Rapshonig.
Er wird schon nach wenigen Tagen fest.
Überwiegt jedoch der Fruchtzucker, bleibt
der Honig etwa ein bis zwei Jahre flüssig,
wie z. B. Tannenhonig.
Was macht Honig
zu Bio-Honig?
Für Verbraucher ist es sicher zunächst
gar nicht so leicht verständlich, wie ein
75
Naturprodukt wie der Honig noch zusätzlich Bio sein kann. Schließlich ist es
gerade die Kunst der Imker nur die
natürlichen Tätigkeiten der Bienen zu
fördern.
Für Bio-Honig benötigen die Bienenvölker wie für jeden Qualitätshonig
Standorte mit artenreicher Flora, fern
von Agro-Gentechnik und anderen Umweltbelastungen.
Seit August 2000 sind die Richtlinien für ökologische Bienenhaltung durch
die EU-Bio-Verordnung festgelegt. Damit ist der Begriff » Biohonig « geregelt.
Die wichtigsten Einzelheiten der EUVerordnung sind der Verzicht auf den
Einsatz von synthetischen Chemikalien
bei Honigernte, Behandlung von Krankheiten oder zur Desinfektion. Bienenkisten nur aus natürlichen Materialien
( Holz, Lehm, Stroh ), Anstriche der Bienenkisten nur von außen und mit schadstofffreien Farben.
Wenn eine Winterfütterung erlaubt
ist, so muß der Anteil biologischer Zutaten 100 % betragen. Für die Waben
ist nur Bienenwachs aus der eigenen
oder anderen anerkannten Bio-Imkereien gestattet. Die Flügel der Bienenkönigin dürfen nicht beschnitten werden.
Bei der Honigverarbeitung darf die Bienenstocktemperatur nicht überschritten
werden.
Suppen
Leckere Kartoffelsuppe
Leicht
4 Pers.
50 Min.
600 g Bio-Kartoffeln
4 Bio-Karotten
1 kleinen Bio-Knollensellerie
1 Würfel Bio-Gemüsebrühe
1 Bio-Zwiebel
80 g Bio-Schinken
1 Bund Bio-Petersilie
Wasser zum Aufgießen
Zubereitung Kartoffeln schälen, in kleine
Würfel schneiden und vorgaren. Karotten und
Sellerie waschen, putzen und zusammen mit
der geputzen und etwas zerkleinerten Zwiebel
sowie der Gemüsebrühe garen. In weichem
Zustand pürieren und die Kartoffelwürfel hinzugeben. Die Suppe mit Wasser aufgießen,
bis sie sämig-flüssig wird. Schinken würfeln
und in Olivenöl kurz anbraten. Petersilie waschen, trocknen, kleinhacken.
Vor dem Servieren die Schinkenstückchen
unterheben und die Suppe mit frischer Petersilie dekorieren.
77
78
Leicht
4 Pers.
50 Min.
Linsensuppe
Zubereitung Karoffeln schälen, in kleine
Würfel schneiden und vorgaren. Karotten und
Sellerie waschen, putzen und zusammen mit
der geputzen und etwas zerkleinerten Zwiebel
sowie der Gemüsebrühe und den grünen
Delikatess-Linsen garen. Kartoffelwürfel hinzugeben. Die Suppe mit Wasser aufgießen. Die
natürliche Garzeit von Delikatess-Linsen beträgt
je nach Sorte etwa 15 – 18 Minuten, das macht
sie so überaus angenehm für die Küche. Petersilie waschen, trocknen, kleinhacken.
Zum Ende der Garzeit die Wiener Würstchen
in die Brühe legen. Je nach Geschmack unzerkleinert oder in Scheiben geschnitten.
Vor dem Servieren die Suppe mit frischer
Petersilie dekorieren.
Leckere Nudel-Suppe
Leicht
4 Pers.
25 Min.
Zubereitung Karotte schälen in kleine Würfel
200 g dunkelgrüne, kleine
Bio-Delikatess-Linsen
100 g Bio-Hühnerfleisch
3 Bio-Kartoffeln
1 Bio-Karotte
2 Bio-Karotten
1 Stange Bio-Lauch
1 Würfel Bio-Gemüsebrühe
1 Würfel Bio-Hühnerbrühe
1 Bio-Zwiebel
1 Bund Bio-Petersilie
1 Bund Bio-Petersilie
Wasser zum Aufgießen
Wasser zum Aufgießen
150 g Bio-Buchstaben oder
4 Bio-Wiener-Würstchen
Fadennudeln
schneiden, Lauch putzen, waschen und in
kleine Stückchen schneiden, zusammen mit
dem Hühnerfleisch mit Hühnerbrühe vorgaren.
Die Suppe mit Wasser aufgießen. Nudeln
ca. 8 Minuten vor Ende der Garzeit für Fleisch
und Gemüse hinzugeben.
Vor dem Servieren die Suppe mit frischer
Petersilie dekorieren.
79
80
Zubereitung Bio-Kürbis waschen, mit einem
Leicht
4 – 6 Pers.
50 Min.
Gemüsesuppe
mit Wiener Würstchen
Kürbissuppe
kräftigen Messer zerteilen und den weichen
Kern samt der Kürbiskerne entfernen. BioKarotten und Bio-Kartoffeln schälen, säubern
und ebenfalls zerkleinern. Wasser in ausreichend großen Topf erhitzen, Bio-Gemüsebrühe
darin auflösen, Kürbis, Karotte und Kartoffeln
zugeben und in ca. 40 Minuten weich kochen.
Suppenmasse mit einem Pürierstab fein
durchpürieren, ggf. unter Zugabe von Wasser
auf die gewünschte sämige Konsistenz verflüssigen. Beim Servieren mit flüssiger Sahne
und Kürbiskernöl verfeinern.
81
Leicht
4 Pers.
45 Min.
3 Bio-Kartoffeln
Zubereitung Karoffeln schälen, in Stücke
1 kleinen Bio-Hokaido-Kürbis
6 Bio-Karotten
5 Bio-Karotten
1 kleinen Bio-Knollensellerie
2 – 3 Bio-Kartoffeln
1 Würfel Bio-Gemüsebrühe
2 Würfel Bio-Gemüsebrühe
1 Bio-Zwiebel
1 Becher Bio-Sahne
1 Bund Bio-Petersilie
Bio-Käutersalz
ausreichend Wasser zum
Bio-Muskatnuss
Aufgießen
schneiden und Karotten und Sellerie waschen,
putzen, zerkleinern und zusammen mit
der geputzen und etwas zerkleinerten Zwiebel
sowie der Gemüsebrühe garen. In weichem
Zustand pürieren. Wasser soweit nachgießen,
dass die Suppe die gewünschte dickflüssige
Konsistenz erreicht.
Bio-Kürbiskernöl
4 Paar Bio-Wiener
Petersilie waschen, trocknen, kleinhacken.
Vor dem Servieren die Suppe mit frischer
Petersilie dekorieren.
Die Wiener Würstchen können je nach Geschmack entweder gesondert in heißem Wasser
ziehen oder – auch in Scheiben in den letzten
8 Minuten in der Suppe erhitzt werden.
Zu der Kartoffelsuppe kann man hervorragend frisches Baguette reichen.
Bio-Fleisch und -Wurst
Bio-Fleisch ist gefragt.
Nach dem Ausbruch der BSE-Krise im
Jahr 2000 hat sich der Trend zur ökologischen Tierhaltung, insbesondere Rinderhaltung, deutlich verstärkt. Die Fülle
der danach immer wieder aufgetretenen
» Gammelfleisch «-Skandale haben das
Misstrauen vieler Verbraucher weiter ansteigen lassen. Auch das ebnete den Weg
für Fleisch aus streng kontrollierter BioProduktion.
Was artgerechte Tiehaltung
bedeutet ?
Kälber müssen mindestens drei Monate
mit Milch gefüttert werden. Alle Tiere
werden bedarfsgerecht und entsprechend
ihrem Entwicklungsstand ernährt. Der
Rauhfutteranteil des Futters ( vorwiegend Gras und Heu ) muss bei Rindern,
da es sich um Wiederkäuer handelt –
mindestens 60 % betragen.
Bei artgerechter Tierhaltung nehmen
die Tiere langsamer zu und müssen länger gemästet werden. Das kommt dem
Geschmack zugute, denn die artgerechte Fütterung und die Muskelaktivität
der Tiere erhöhen den Anteil an intramuskulärem Fett, das das Fleisch zart
und saftig macht.
Die Tiere werden in hellen luftigen
Ställen gehalten, sie haben ausreichend
Bewegung und Auslauf.
Das Futter kommt vom eigenen Hof
oder aus der Region. Antibiotika, Masthilfsmittel, Leistungsförderer, Tierkörper- oder Knochenmehle oder genmanipuliertes Importfutter sind verboten.
Kurze Transportwege zum Schlachthof ersparen den Tieren Stress, sodass
das Stresshormon Adrenalin nicht ins
Fleisch übergehen kann. Die in der Tierschutztransport-Verordnung festgelegte
Begrenzung der Transportzeiten auf acht
Stunden für Straße, Wasser und Schiene
innerhalb der Europäischen Union wird
in der ökologischen Tierhaltung noch
strenger genommen. Dort ist die maximale Entfernung mit 200 km und einer
Transportdauer von vier Stunden festgelegt, was nur in Ausnahmefällen überschritten werden darf.
Darüber hinaus halten Bio-Bauern
vor allem Tierrassen, die ein besonders
schmackhaftes Fleisch liefern und sich
gut für die ökologische Haltung eignen.
Tiere dieser Rassen sind auch weniger
anfällig gegenüber Krankheiten.
Bio-Fleisch wird auch
entsprechend ökologisch
weiterverarbeitet.
Bei der Verarbeitung zu Wurst kommen
Bio-Metzger mit wenigen Hilfsstoffen
aus. Metzger und Verarbeiter, die einem
der Anbauverbände des ökologischen
Landbaus angeschlossen sind, müssen
83
nach deren Bestimmungen arbeiten.
Das bedeutet: Milchsäure wird für die
Verarbeitung von Naturdärmen und Zitronensäure als Kutterhilfsmittel bei der
Feinzerkleinerung, dem Kuttern, von einigen Verbänden zugelassen.
Phosphat, welches in der herkömmlichen Wurstverarbeitung zur Bindung
eingesetzt wird, wird grundsätzlich nicht
verwendet.
Nitritpökelsalz ist zwar von manchen
Anbauverbänden als Farb- und Konservierungsstoff mit Einschränkungen erlaubt, wird in der Praxis jedoch kaum
eingesetzt. Bio-Würste oder Kasseler
sehen deshalb oft etwas grauer aus, als
gepökeltes Fleisch. Zur Konservierung
greifen Biometzger deshalb auf keimhemmende Gewürze wie Bohnenkraut
und Pfeffer zurück, Schinken wird gesalzen, Würste geräuchert.
Und natürlich stecken in allen BioWurstwaren nur Zutaten in Bio-Qualität.
Gewürze, Kräuter, Zwiebeln oder Gemüse
müssen auch aus ökologischer Erzeugung sein.
Wenn Lebensmittelmärkte BioFleisch und Bio-Wurst offen und nicht
vorgepackt verkaufen, unterliegen sie
übrigens den gleichen strengen Kontrollen und Auflagen wie die Bio-Hersteller. Es wird alles dafür getan, dass
gerade bei einem so heiklen Produkt wie
Fleisch und Wurst alles zur Sicherheit
der Verbraucher geschieht.
Hauptgerichte
Geschnetzeltes mit Reis
Leicht
4 Pers.
30 Min.
Beilage:
ca. 400 g Bio-Kalbsfilet
100 ml Bio-Sahne
1 EL Bio-Olivenöl
2 EL Bio-Vollmilch
Zubereitung Reis in Wasser garen.
1 TL Bio-Mehl
Geschnetzeltes in Olivenöl anbraten, gebräuntes
Geschnetzelte mit Milch ablöschen und garen,
danach würzen, Sahne hinzugeben und Mehl mit
einem kleinen Sieb verstäubt zum Andicken
einrühren und zum Andicken kurz aufkochen
lassen. Danach fertig zum Reis servieren und
mit etwas frischer Petersilie besteuen.
Bio-Gewürze:
Pfeffer, fein gemahlen
Curry
Kräutersalz
Petersilie
85
86
Zubereitung Kartoffeln in der Schale garen,
Leicht
4 Pers.
1 Std.
Zucchinipuffer
mit buntem Paprika-Mais-Salat
Kartoffelgratin mit Möhren-Salat
anschließend pellen und in etwa 4 mm dicke
Scheiben schneiden.
Zucchini putzen, waschen und in 3 mm
dünne Scheiben schneiden, mit Wasser und
einem Spritzer Olivenöl andünsten.
Marinade für das Gratin in einem Stieltopf
kurz erwärmen, Gemüsebrühe in der Masse
auflösen und gut verteilen, restliche Gewürze
hinzugeben.
Den Boden einer flachen feuerfesten Form
mit Olivenöl ausstreichen, eine Lage Kartoffeln
legen, darüber Zucchinis, darüber erneut
Kartoffeln, die letzte Schicht mit Käse bestreuen
und die fertige Marinade gleichmäßig über
das Gratin verteilen. Im vorgeheizten Backofen
bei 200 ° etwa 20 Minuten überbacken.
Karotten putzen, schälen und raspeln,
ebenso den Apfel.
Eine Marinade aus Olivenöl, Rohrzucker,
Kräutersalz und Zitronensaft erstellen und vor
dem Servieren unterheben.
Leicht
4 Pers.
30 Min.
Für das Gratin :
1 – 1,2 kg Bio-Kartoffeln,
festkochend
1 Bio-Zucchini
Für die Zucchinipuffer:
1 EL Bio-Olivenöl
2 große Bio-Zucchini
150 g Bio-Sahne
100 g Bio-Mehl
100 g Bio-Naturjogurt
3 Bio-Eier
Zubereitung Zucchini putzen, waschen und
Bio-Kräutersalz
1 TL Bio-Tomatenmark
Bio-Muskat
1 Msp. Bio-Kräutersalz
1/ 2 Würfel Bio-Gemüsebrühe
Bio-Olivenöl zum Ausbacken
kleinhäckseln mit den übrigen Zutaten für den
Teig gut verrühren, etwas stehen lassen, da
Zucchini gerne Wasser ziehen, nochmals verrühren und gegebenfalls noch etwas Mehl
zugeben, sollte der Teig zu flüssig geworden
sein. In beschichteter Pfanne mit etwas Öl
den Teig zu Plätzchen mit ca. 8 cm Durchmesser
von beiden Seiten herausbacken.
Marinade für den Salat gemäß Zutaten gut
durchrühren. Zuckermais gut abtropfen lassen,
Paprika waschen, putzen und in kleine Würfel
schneiden und in die Marinade geben. Zuletzt
Schnittlauch und Petersilie waschen, gut
trocknen und in feinen Stückchen in den Salat
geben.
100 – 150 g geriebener
Bio-Käse wie Gouda,
Für den Salat:
Emmentaler oder Comté
200 g Bio-Zuckermais
(fertig aus dem Glas)
Für den Salat :
2 Rote Bio-Paprika
700 g Bio-Karotten
1 Bio-Naturjogurt
1 säuerlicher Bio-Apfel
1 TL Bio-Rohrzucker
2 EL Bio-Olivenöl
1 TL Apfelessig und
Saft einer kleinen
1 Msp. Bio-Kräutersalz
Bio-Zitrone
etw. Bio-Zitronensaft
2 TL Bio-Rohrzucker
Bio-Schnittlauch und
1 Msp. Bio-Kräutersalz
Bio-Petersilie
87
88
Quiche-Lorraine
Zubereitung Zutaten für den Teig gut durch-
Mittel
6 – 8 Pers.
100 Min.
20 Min.
mischen und durchkneten, bis die Masse
nicht mehr klebt. Den Teig zur besseren Verarbeitung in einem abgedeckten Gefäß im Kühlschank kühlstellen.
Schinkenspeck oder Schinken fein würfeln,
Zwiebeln schälen und fein hacken, Petersilie
waschen und trocken tupfen, Blättchen zupfen
und fein hacken. Alles miteinander vermischen.
Eier, Sahne und geriebenen Käse miteinander verquirlen, pfeffern und vorsichtig salzen
( je nachdem, wie würzig der Schinkenspeck ist ).
Den Backofen auf 220 ° vorheizen.
Den kühlen Teig auf einer bemehlten Fläche
ausrollen, in eine Springform legen und den
Rand gut 3 cm hochziehen.
Nun die Speckmischung auf dem Boden verteilen und die Fülle darüber gießen. Die
Quiche bei 220 ° auf der mittleren Schiene gut
20 Minuten backen.
Tipp Falls die Oberfläche der Quiche vor Ablauf
Für den Teig:
200 g Bio-Butter
40 g Bio-Rohrzucker
350 g Bio-Mehl
2 Bio-Eier
1 Prise Bio-Salz
1 Päckchen Bio-Backpulver
Für die Fülle:
300 g Bio-Schinkenspeck
oder kräftiger Bio-Kochschinken oder beides
gemischt
2 mittelgroße Bio-Zwiebeln
1 Bund Bio-Petersilie, glatte
4 Bio-Eier
200 ml Bio-Sahne
200 g Bio-Käse (Comté oder
Gruyère), fein gerieben
1 Prise Bio-Salz
Bio-Pfeffer, frisch und fein
gemahlen
der Backzeit zu stark bräunt, einfach mit Alufolie abdecken.
Quiche Lorraine schmeckt am besten lauwarm
und ergibt zusammen mit einem gemischten
Salat eine komplette Mahlzeit.
90
Piraten-Spieß
Lieblingsnudeln mit roter Sauce
und Blattsalat
Zubereitung Bio-Reis ( gibt es inzwischen auch
Leicht
Leicht
4 Pers.
4 Pers.
20 Min.
30 Min.
350 g Bio-Fussili, BioMaccaroni oder Bio-Spaghetti
1 großer Bio-Kopfsalat oder
eine vergleichbare Menge
Bio-Pflücksalat
4 – 5 Bio-Tomaten
Für die rote Sauce:
Beilage :
1 Glas Bio-Tomaten-Passata
250 g Langkorn-Bio-Reis
ca. 250 – 300 g Bio-Tomatenketchup nach Geschmack
Für die Spieße :
Basilikum frisch oder
ca. 400 g Bio-Puten-Filet
getrocknet
2 rote Bio-Paprika
1 kleinen Bio-Broccoli
etw. Oregano
Zubereitung Nudeln in sprudelndem heißen
Für die Salatsauce:
100 g Bio-Saure Sahne
1 EL Bio-Balsamico
1/ 2 Bio-Zitrone
ausgepreßt
1 gehäufter EL BioRohrzucker
1 Msp. Bio-Kräutersalz
Wasser kochen, je nach Sorte 8 – 14 Minuten,
hiernach durch ein Sieb geben und abtropfen
lassen.
Zutaten für Rote Sauce auf kleiner Flamme
erhitzen und durchrühren.
Salat waschen und putzen, Bio-Tomaten in
kleine Ecken schneiden, Salatsauce aus den
angebenen Zutaten anmischen, wenn vorhanden
machen sich natürlich frische Kräuter in der
Sauce hervorragend. Die Tomatenstücke hinzugeben. Den grünen Salat erst kurz vor dem
Servieren möglichst trocken hinzugeben.
Zu diesem Klassiker für Kinder kann man
wunderbar etwas Käse anbieten, wie zum
Beispiel Bio-Emmentaler, Bio-Gouda oder BioComté.
Bio-Öl zum Anbraten
Für die Sauce :
150 ml Bio-Tomatensaft
1 EL Bio-Olivenöl
2 TL Bio-Mehl zum Binden
Bio-Paprikagewürz
Bio-Pfeffer
Bio-Thymian
schon im praktischen Kochbeutel ) in Wasser
garen. Aus Putenfleisch, Paprika und Broccoli
Spieße herstellen und Öl in einer beschichteten
Pfanne anbraten und zum Garen 70 ml BioTomatensaft hinzugeben.
Gegarte Spieße aus der Pfanne nehmen, aus
dem vorhanden Sud zusammen mit dem restlichen Tomatensaft und Gewürzen die Sauce erstellen und mit Mehl binden.
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92
Hackbällchen
mit Broccoli
Geflügel-Nuggets
mit Kartoffelecken
Zubereitung Kartoffeln schälen und im WasserLeicht
4 Pers.
30 Min.
bad kochen. Broccoli waschen, putzen, zerlegen
und mit etwas Olivenöl und Wasser garen.
Gemüsezwiebel für Hackfleisch klein hacken
und mit Hackfleisch, Semmelbröseln, Eiern
und Gewürz gut vermengen und aus der entstandenen Masse runde Hackbällchen formen.
Diese in Olivenöl anbraten und unter mehrfachem Wenden garen.
In einer kleinen Pfanne Semmelbrösel und
Butter leicht anbraten und vom Herd nehmen.
Kartoffeln und Broccoli abtropfen lassen und
Butterbrösel darüber geben.
Leicht
4 Pers.
50 Min.
Für die Hackbällchen:
ca. 400 g Bio-Hackfleisch
50 g Bio-Semmelbrösel
(oder 1 in etw. Bio-Milch
eingeweichtes altes BioBrötchen)
2 Bio-Eier
1 Bio-Gemüsezwiebel
Zum Würzen:
Bio-Paprika
Bio-Pfeffer
Bio-Kräutersalz
Beilage:
(Natürlich kann man
900 g Bio-Kartoffeln
inzwischen Bio-Hack-
festkochend
bällchen auch fertig kaufen)
Frischer oder getrockneter
etw. Bio-Olivenöl zum
Bio-Rosmarin
Anbraten
2 EL leichtes Bio-Olivenöl
Für das Gemüse:
Für die Nuggets:
500 – 600 g Bio-Broccoli
ca. 400 g Bio-Puten-Filet
500 – 600 g Bio-Kartoffeln
2 Eigelb vom Bio-Ei
100 g Bio-Semmelbrösel
3 EL Bio-Semmelbrösel
100 g Bio-Butter
Bio-Öl zum Anbraten
Zubereitung Bio-Kartoffeln gründlich putzen,
waschen und ggf. mit der Wurzelbürste reinigen,
dass die Schale absolut hell und sauber wirkt,
als Pellkartoffeln auf den Punkt und nicht zu
weich garen.
Magere Putenschnitzel in ca. 3 cm lange
Ecken scheiden, mit einer Panade aus Eigelb und
Semmelbröseln panieren und in einer Pfanne
mit Bio-Öl von allen Seiten goldockerfarben und
knusprig braten. Die vorgekochten Kartoffeln
je nach Größe vierteln oder achteln und mit Rosmarin gewürzt in der Pfanne goldgelb und
knusprig anbraten.
93
94
Seeräuber-Lachs
Kartoffelpuffer mit Apfelmark
Zubereitung Die Kartoffeln roh schälen und
Mittel
Leicht
4 Pers.
4 Pers.
1 Std.
30 Min.
500 g Bio-Lachs-Filet
(tiefgefroren)
1 EL weiche Bio-Butter
900 g mehligere Bio-
Zubereitung Kartoffeln kochen und pellen und
Kartoffeln
fein pürieren, würzen und mit Mehl und Eiern
zu einem Teig vermengen und kleine Bällchen
daraus formen. In Olivenöl goldbraun backen.
Lachsfilets in beschichteter Pfanne mit heißer
Butter anbraten und garen, aus der Pfanne
nehmen, warm stellen und aus dem Fond mit
Apfelsaft und Zitronensaft eine leichte Sauce
machen, mit etwas Mehl andicken und zum Lachs
servieren.
2 EL Bio-Mehl
2 Bio-Eier
Bio-Muskat
Bio-Kräutersalz
Bio-Öl
4 EL Bio-Apfelsaft
Saft einer Bio-Zitrone
1 TL Bio-Mehl
1,2 kg Bio-Kartoffeln
250 g Bio-Magerquark
2 Bio-Eier
Bio-Salz zum Würzen
2 EL Bio-Butter
Als Beigabe:
1 großes Glas Bio-Apfelmark
feinreiben, ca. 10 Minuten stehen lassen
und dann gut ausdrücken. In einer Schüssel
mit Eiern und Magerquark gut abkneten
und würzen. Kleine Puffer formen und in einer
Pfanne im heißer Butter ausbraten.
Dazu fertiges Apfelmark servieren.
95
96
Rote Beete mit Lamm und Maroni
Paprikahähnchen-Filet
mit Nudeln
Zubereitung Lammfilets in heißem Olivenöl
Mittel
4 Pers.
25 Min.
anbraten und wenden, Rosmarin, Nußkerne
und Cherrytomaten hinzugeben und zum Schluß
die bereits vorgewärmten Bio-Maroni.
Dazu werden Rote Beete abgetropft serviert.
Ein sehr schnelles, hochwertiges und interessantes Essen.
Leicht
4 Pers.
25 Min.
350 g Bio-Fussili, BioMaccaroni oder Bio-Spaghetti
Für die Beilagen :
Zubereitung Nudeln in sprudelndem heißen
300 g Bio-Hähnchen-Filet
Wasser kochen, je nach Sorte 8 – 14 Minuten,
danach durch ein Sieb geben und abtropfen
lassen.
Hähnchen-Filet in Olivenöl anbraten, Paprika
waschen, putzen, in kleine Stücke schneiden,
und hinzugeben – wenn alles gegart ist, die Filetstücke und Paprika aus der Pfanne nehmen,
den Restsud mit Wasser aufgießen, Gemüsebrühwürfel hinzugeben, dann die übrigen Gewürze,
mit etwas Biomehl binden und hernach Filetstücke, Paprikastücke und den abgetropften Zuckermais aus dem Glas hinzugeben. Einmal
aufkochen lassen und zu den Nudeln servieren.
3 rote Bio-Paprika
ca. 8 – 12 kleine Bio-Lamm-
200 g Bio-Zuckermais
filetstücke
2 EL Bio-Olivenöl
400 g Bio-Maroni vorgegart
2 TL Bio-Mehl
(am besten fertig kaufen)
1 Würfel Bio-Gemüsebrühe
1 großes Glas Bio-Rote Beete
(ca. 720 ml)
Zum Würzen:
3 EL Bio-Olivenöl
Basilikum frisch oder
Bio-Rosmarin
getrocknet
Bio-Cherry-Tomaten
Kräutersalz
zerstoßene Nusskerne
etw. Oregano
(z. B. Cashew)
und viel. etw. Bio-Curry
97
98
Leicht
8 Pers.
70 Min.
Zweierlei Kartoffelsalat
mit zweierlei Beilagen
Zubereitung Bio-Kartoffeln gründlich putzen,
waschen und als Pellkartoffeln auf den Punkt
und nicht zu weich garen und dann pellen.
Die beiden Marinaden für die unterschiedlichen
Kartoffelsalate getrennt vorbereiten.
Für die süddeutsche Variante die Kartoffeln
besonders feinblättrig schneiden, die Salatgurke
hauchdünn raspeln. Alles zusammen mit dem
in etwa 4 – 5 EL warmen Wasser aufgelösten Brühwürfel übergießen und gut durchziehen lassen.
Dann die klein gewürfelten sauren Gurken,
Gewürze und übrigen Zutaten hinzugeben und
gerne noch leicht warm servieren.
Für die nordeutsche Variante werden die
Kartoffeln in ca. 3 mm dicke Scheiben geschnitten,
die sauren Gurken gewürfelt und aus den
restlichen Zutaten eine Salatmarinade erstellt
und mit Kartoffeln und Gurken vermengt.
Die mediterranen Hackbällchen werden am
besten vorbereitet, während die Kartoffeln
kochen. Dazu Gemüsezwiebel klein hacken,
Zucchini und Aubergine putzen, waschen
und und in kleine Würfel schneiden und zusammen mit etwas Olivenöl in beschichteter Pfanne vorgaren, bis die Gemüsemasse
ihre Eigenflüssigkeit verloren hat. Jetzt
die Pfanne vom Herd nehmen und und den
Inhalt abkühlen lassen und danach die
abgekühlte Gemüsemasse mit Hackfleisch,
Semmelbröseln, Eiern und Gewürz gut
vermengen und aus der entstandenen Masse
runde Hackbällchen formen. Diese in
Olivenöl anbraten und unter mehrfachem
Wenden garen.
Kartoffelsalate:
2 x je 1 kg Bio-Kartoffeln
festkochend
Süddeutsche Marinade:
Beilagen:
3 eingelegte Bio-Gurken
4 Paar Bio-Wiener
oder 5 Bio-Cornichons
Würstchen
1/ 2 Bio-Salatgurke
Bio-Gemüsebrühe
Mediterrane Bio-Back-
3 EL Bio-Olivenöl
bällchen:
1 – 2 EL Bio-Apfelessig
ca. 300 g Bio-Hackfleisch
1 Msp. Bio-Kräutersalz
50 g Bio-Semmelbrösel
1 Prise Bio-Rohrzucker
(oder 1 in etw. Bio-Milch
Bio-Dill zum Würzen
eingeweichtes altes BioBrötchen)
Norddeutsche Marinade:
2 Bio-Eier
3 eingelegte Bio-Gurken
1 Bio-Gemüsezwiebel
oder 5 Bio-Cornichons
1 Bio-Zucchini
3 EL Bio-Mayonnaise
1 Bio-Aubergine
100 g Bio-Jogurt oder
Saure Sahne
Zum Würzen:
1 – 2 EL Bio-Apfelessig
Bio-Paprika
1 Msp. Bio-Kräutersalz1
Bio-Pfeffer
Prise Bio-Rohrzucker
Bio-Kräutersalz
1 Bund Bio-Schnittlauch
und ausreichend Bio-
etw. Bio-Petersilie
Olivenöl zum Anbraten
100
Leicht
4 Pers.
50 Min.
Lamm-Paprika-Spieß
Zubereitung Bio-Kartoffeln gründlich putzen,
waschen, ggf. mit der Wurzelbürste reinigen,
dass die Schale absolut hell und sauber wirkt,
als Pellkartoffeln auf den Punkt und nicht zu
weich garen.
Lammfilet würfeln und mit gewaschenen und
geputzten Ecken von Parika und Zwiebel auf
Spieße stecken. In einer Pfanne mit Olivenöl von
allen Seiten leicht anbraten, danach zugedeckt
weiter köcheln lassen.
Exotischer Hühnchen-Spieß
101
Leicht
4 Pers.
30 Min.
Beilage:
250 g Bio-Langkorn-Reis
Für die Spieße:
ca. 350 g Bio-HähnchenFilet
2 rote Bio-Paprika
300 g Bio-Lamm-Filet
Bio-Ananas, frisch oder in
2 rote Bio-Paprika
Stücken aus dem Glas
3 Bio-Zwiebeln
Bio-Öl zum Anbraten
je 1 Msp. Bio-Kräutersalz
Bio-Pfeffer fein gemahlen
Für die Sauce:
1 EL Bio-Olivenöl
2 Töpfchen Bio-Naturjogurt
je 1 Msp. Bio-Kerbel,
Beilage:
-Majoran und -Curry
900 g Bio-Kartoffeln
mit frischer Bio-Zitronen-
festkochend
melisse und -Minze ab-
Frischer oder getrockneter
schmecken, einen guten
Bio-Rosmarin
Spritzer Bio-Zitrone
2 EL leichtes Bio-Olivenöl
hinzufügen
Zubereitung Bio-Reis ( gibt es inzwischen auch
Tipps für die Sauce Sie können die Sauce –
schon im praktischen Kochbeutel ) in Wasser
garen. Aus Hühnerfleisch, Paprika und Ananas
Spieße herstellen und Öl in einer beschichteten
Pfanne garen.
Die Jogurt-Marinade Frisch anrühren und nach
eigenem Geschmack nachwürzen. Die Kinder
können dann immer noch entscheiden, wie ihnen
das Gericht am besten schmeckt: die Sauce
über den Spieß, über den Reis geben, viel oder
wenig – ganz nach Geschmack.
sofern es gemocht wird – mit Splittern von
Cashewkernen und Sultaninen verfeinern.
102
Grünkernröllchen
mit leckerer Käse-Sauce
Bunter Linsensalat
Zubereitung Grüne Bio-Delikatesslinsen in
Leicht
Leicht
5 Pers.
4 Pers.
1 Std.
25 Min.
Für die Grünkernröllchen:
400 g Bio-Grünkernschrot
1 Würfel Bio-Gemüsebrühe
ca. 100 ml heißes Wasser
(zum Auflösen der Brühe)
4 kleingeraspelte BioKarotten
3 Bio-Eier
Bio-Kräutersalz
Bio-Olivenöl (zum Dünsten
und Anbraten)
Zubereitung Grünkernschrot in Gemüsebrühe
Für die Käsesauce:
Bio-Mehl
Bio-Olivenöl
Wasser
Bio-Muskat
Bio-Kräutersalz
fein geraspelter würziger
Bio-Hartkäse wie z. B.
Comté oder ein vergleichbarer Bergkäse
frische Bio-Petersilie
bei mittlerer Hitze mindestens eine halbe
Stunde quellen und ziehen lassen, bis das letzte
Wasser verkocht ist und der Grünkernschrot
zu einer breiartigen Masse geworden ist. Parallel
die Karottenraspel ebenfalls mit Wasser und
etwas Olivenöl dünsten. Grünkernpaste mit gegarten Karottenraspeln, Eiern und Kräutersalz
gut durchmengen, dass eine formbare Masse entsteht. Aus dieser Masse Röllchen von ca. 3 cm
Durchmesser formen und in einer beschichteten
Pfanne in Olivenöl von allen Seiten anbraten.
Aus Öl, Mehl und Wasser eine klassische Mehlschwitze anrühren. Also in einem Topf Öl
erhitzen. Den Topf von der Herdplatte ziehen,
mit einem Rührlöffel das Mehl einrühren und
zu einem dicken Mehlbrei vermischen. Jetzt mit
Hilfe eines Schneebesens die Flüssigkeit dazu
geben und alles gut durchrühren. Dabei Muskat
und Kräutersalz zugeben und zum Schluß
den fein geraspelten Käse unterheben und mit
kleingehackter, frischer Petersilie servieren.
300 g grüne Bio-Delikatesslinsen
3 EL Bio-Apfelessig
3 – 4 EL Bio-Olivenöl
ca. 200 g – 250 g Bio-Zuckermais (aus dem Glas)
2 große rote Bio-Paprika
1 Bio-Apfel
Saft einer 1/ 2 Bio-Zitrone
Bio-Petersilie
1 Msp. Bio-Kräutersalz
reichlich Wasser kochen. Garzeit 12 – 14
Minuten je nach Sorte.
Abkühlen lassen und Bio-Apfelessig zugeben. Ideal ist es, wenn man diesen Teil des
Rezepts schon Stunden vor dem Anrichten
vorbereiten kann, weil dann der Geschmack
besser in die Linsen zieht.
Paprika sowie Apfel säubern und in kleine
Würfel schneiden, übrige Zutaten zur Marinade
zugeben, Mais abtropfen lassen und hinzufügen. Zum Schluß noch Petersilie waschen,
gut trocknen, kleinhacken und dazugeben.
Dazu schmeckt besonders gut frisches BioBaguette.
103
104
Pellkartoffeln mit Grüner Sauce
Käs-Spätzle –
frisch und selbstgemacht
Zubereitung Kartoffeln waschen und mit Schale
Leicht
4 Pers.
40 Min.
kochen. Kurz vor dem Servieren von der Schale
befreien.
Für die Grüne Sauce Aus Quark, Jogurt und den
übrigen Zutaten die Grundmarinade erstellen
und nach eigenem Geschmack abschmecken,
hart gekochte Eier schälen, würzen und hinzugeben. Zum Schluß die gesamten Küchenkräuter waschen, danach gut abtrocknen und
zum Beispiel mit einem Wiegemesser fein verkleinern und der Sauce zugeben.
Leicht
4 Pers.
15 Min.
900 g Bio-Kartoffeln
festkochend
Für die Sauce:
1 Topf Bio-Quark
2 Töpfchen Bio-Naturjogurt
3 Bio-Eier
Zubereitung Aus den Zutaten, außer dem Käse,
Reichlich Küchenkräuter,
einen glatten Teig schlagen.
Man kann die Spätzle entweder mit einem
Metallschaber in feinen Rillen von einem
Holzbrett schaben oder durch ein Spätzle-Sieb
pressen. Dann werden die handgemachten
Spätzle in ausreichend heißes Wasser einglegt
und kochen auf. Die Spätzle sind nach
15 Minuten fertig und schwimmen an die Oberfläche des Topfes mit Wasser. Jetzt kann
man sie abschütten und mit Käse bestreuen.
aber auf alle Fälle möglichst
Zitronenmelisse, Boretsch,
400 g Bio-Mehl
Dill und Schnittlauch
(fein vermahlen)
1 EL Bio-Mayonaise
4 Bio-Eier
1 TL Bio-Rohrzucker
1 Tasse Wasser
1 EL Bio-Apfelessig oder
etw. Salz
weißer Balsamico
1 Prise Muskat
Saft einer 1/ 2 Bio-Zitrone
ca. 200 g geriebener Bio-
1 Msp. Bio-Kräutersalz
Emmentaler zum Bestreuen
105
106
Mittel
8 – 10 Pers.
15 Min.
Käsepfannkuchen
mit buntem Gemüse
Ratatouille mit Band-Nudeln
Zubereitung Nudeln in sprudelndem heißen
Wasser kochen, je nach Sorte 8 – 14 Minuten,
danach durch ein Sieb geben und abtropfen
lassen.
Das frische Gemüse waschen, putzen und
in Würfel schneiden, in heißem Olivenöl anschwitzen, die geschälten Tomaten würfeln und
mit ihrem Saft zugeben, mit den angebenen
Gewürzen abschmecken und zugedeckt garen.
107
Leicht
4 Pers.
25 Min.
300 g Bio-Mehl
5 Bio-Eier
60 g Bio-Hartkäse gemahlen
350 g Bio-Bandnudeln
100 ml Bio-Milch Vollfettstufe
Für die Beilagen:
1 Prise Salz
4 Bio-Zucchini
1 Prise Bio-Rohrzucker
1 Bio-Aubergine
2 rote Bio-Paprika
Für die Fülle:
2 – 3 Bio-Gemüsezwiebeln
2 rote Bio-Paprika
1 Glas geschälte Bio-
ca. 200 g Bio-Zuckermais
Tomaten
(aus dem Glas)
200 g Bio-Erbsen und
Zum Würzen:
Möhren (aus dem Glas)
Bio-Basilikum frisch oder
100 g Bio-Saure Sahne oder
getrocknet
Naturjogurt
Bio-Kräutersalz
1 Prise Bio-Kräutersalz
Bio-Oregano und Bio-
1 TL Bio-Olivenöl
Rosmarin möglichst frisch
2 TL Bio-Mehl
3 EL Bio-Olivenöl zum
20 g Bio-Hartkäse gemahlen
Anschwitzen des Gemüses
frische Bio-Petersilie
Zubereitung Alle Zutaten außer gemahlenem
Käse mit einem Handrührgerät zum einem
dickflüssigen Teig verrühren.
Wenn die Zeit besteht, den Teig vor dem
Ausbacken etwas ziehen lassen.
Wenn man nicht exakt abwiegt, sollte man
stets darauf achten, dass der Teig am Ende
nicht zu flüssig wird.
Bei Ausbacken in der Pfanne erst den flüssigen Teig auf die Pfanne geben, dann den Reibkäse hineinstreuen.
Die fertigen Pfannkuchen im Backofen
warmhalten.
Aus Olivenöl,saurer Sahne und Mehl eine Sauce
andicken, die geputzten und zerkleinerten
Paprikastückchen hinzugeben, ebenso Mais,
Erbsen und Möhren.
Den einzelnen, heißen Pfannkuchen auf einen
Teller legen, die Hälfte mit Fülle belegen, noch
etwas Reibkäse aufstreuen, etwas frische Petersilie zugeben. Pfannkuchen zuklappen und
servieren.
108
Gefüllte Bio-Tomaten
Hähnchenbrust oriental
Leicht
Leicht
4 Pers.
4 Pers.
50 Min.
25 Min.
20 Min.
8 mittelgroße Bio-Tomaten
und etw. Bio-Olivenöl
zum Andünsten
350 g bunte Bio-Nudeln
400 g Langkornreis
(nach Geschmack)
( gern auch im Kochbeutel )
Für die Beilage:
Für die Fülle:
350 g Bio-Hähnchenbrust
ca. 250 g Bio-Hackfleisch
50 g Bio-Semmelbrösel
Für Marinade und Sauce:
(oder 1 in etw. Bio-Milch
Zubereitung Gemüsezwiebel und Zucchini für
1 Eigelb vom Bio-Ei
eingeweichtes altes Bio-
die Fülle klein hacken mit etwas Olivenöl andünsten und kurz abkühlen lassen. Gemüsewürfel mit Hackfleisch, Semmelbröseln, Eiern
und Gewürz gut vermengen.
Bio-Tomaten waschen, an der Stielseite Kappe
abschneiden und aushöhlen.
Fülle in die Tomaten geben, Deckel auflegen
und in einer feuerfesten Form im Backofen
bei 200 ° mit etwas Wasser und Olivenöl garen.
Langkornreis in heißem Wasser garen.
1 TL Bio-Mehl
Brötchen)
2 Bio-Eier
1 Bio-Gemüsezwiebel
1 Bio-Zucchini
Zum Würzen:
Bio-Paprika
Bio-Pfeffer
Bio-Kräutersalz
Feinblättrig geschnittene
Bio-Mandeln
2 EL leichtes Bio-Olivenöl
3 – 4 EL Bio-Apfelsaft
1 filetierte Bio-Orange
1 TL Bio-Mehl
(zum Anschwitzen)
Bio-Curry
Bio-Kräutersalz
Zubereitung Nudeln in sprudelndem heißen
Wasser kochen, je nach Sorte 8 – 14 Minuten,
danach durch ein Sieb geben und abtropfen
lassen.
Hähnchenbrust trockentupfen, mit einer Marinade aus Eingelb und Mehl bestreichen, in
den feinblättrig geschnittenen Mandeln wälzen,
in heißer Pfanne mit Öl anbraten, wenden und
durchgaren. Fertige, goldgelb gebratene Hähnchenbrust aus der Pfanne nehmen und warm
stellen. Fond mit Apfelsaft aufgießen mit
Mehl binden, würzen und filetierte fein geschnittene Orangenstücke hinzugeben.
Nudeln mit Hähnchenbrust und Sauce
servieren.
109
Bio-Milchprodukte
und -Käse
Mütter, die einmal gestillt haben, wissen,
wie sehr sich das eigene Essen sofort
auf den Geschmack und die Eigenschaften der Muttermilch auswirkt. Eine
Mutter könnte keinen Alkohol trinken,
ohne dass das Kind ihn abbekäme, aber
auch Knoblauch oder Spargel können
das Trinkverhalten der Säuglinge beeinträchtigen. Komisch, dass man diese
Weisheit für die Muttermilch der Kühe
dann gerne verdrängt. Natürlich ist es
für Qualität der Kuhmilch entscheidend,
wir die Kuh gehalten und gefüttert wird.
Der Inbegriff von Reinheit
und Geschmack ist Heumilch.
Die gesamte Tradition der Bergbauern
besagt, dass Kühe die beste Milch geben, wenn sie reines Weidefutter – frisch
oder getrocknet – bekommen. Das ist
noch mehr Qualität als die Bio-Vorschriften oder europäischen Union fordern, aber es macht Sinn.
Warum man von diesen Traditionen
abgewichen ist ? Weil man lange Jahre
nur auf die Milchmengen geschaut hat.
Eine Kuh, die weder mit Soja, Mais und
anderen Zusätzen gefüttert wird, gibt
weniger Milch – besonders im Winter.
Das macht die Milch etwas teurer, aber
auch hochwertiger.
Die Wiederentdeckung
der Qualität
In einem Umfeld, das auf Qualität schaut,
kommt man auf gute Ideen. Viele der
Bio-Milchkuhhalter wurden inzwischen
davon überzeugt, zum normalen Wiesenfutter Leinsamen zu verfüttern. Die
Zufütterung dieser Ölsaat zum Grünfutter wirkt sich positiv auf die Omega 3
Fettsäuren in der Milch und bei der Weiterverarbeitung zu Käse aus.
Kinder lieben vor allem
die gelben Käsesorten.
In der Regel ist der Geschmack von Ziegenkäse Kindern zu streng, der von
Schafskäse eher akzeptiert und meist
wird halbfester und fester Käse gegenüber einem Brie oder Camembert bevorziugt.
Bei einem guten Hartkäse benötigt
der Hersteller etwa 11 Liter Milch für
ein Kilo Käse, weil dieser Käse ursprünglich einfach als haltbar gemachter Milchvorrat angesehen wurde. Um
die Nährkraft der Milch auch dann genießen zu können, wenn die Kühe im
Winter deutlich weniger Milch geben,
wurden in vielen der Bergregionen spezielle Typen von Hartkäse entwickelt.
111
Bei vielen dieser Hartkäse hat man die
alten Traditionen für die Neuzeit festgeschrieben: Ein klassicher Emmentaler
hat in der Schweiz, in Deutschland und
in Frankreich jeweils etwa 80 kg, ein
Comté immerhin noch knapp 40 kg Gewicht pro Rad. Mögen derart gewaltige
Läselaibe für eine moderne Käsetheke
auch unhandlich und viel zu groß erscheinen sie sind ein sichtbares Zeichen
dafür, dann man sich in der Käseherstellung an die alten Qualitätstraditionen hält. Schließlich schreiben Bioverordnungen nur vor, dass Kühe ausschließlich Biofutter bekommen sollen
und dass keine unerlaubten Spritzmittel auf die Weiden aufzubringen sind.
Sie verbietet im Krankheitsfall Medikamente wie Antibiotika, die durch die
Nahrungskette den Menschen erreichen
würden.
Wer also bei Biokäse wirklich Wert
auf Qualität legt, der sollte für sich und
seine Kinder zu den typischen Traditionskäsen aus der französischen und
schweizer Bergwelt greifen, wo diese
Traditionen bis heute die Produktion
beherrschen.
Events
Herzhafte
Naschereien
Zubereitung Kürbis waschen, zerkleinern und
Leicht
8 Pers.
70 Min.
1 Bio-Hokaido-Kürbis
2 – 3 Bio-Auberginen
2 Bio-Salatgurken
2 EL Bio-Honig
Bio-Kräutersalz
4 EL Bio-Butter
in Rechtecke zu ca. 1 auf 3 cm zerschneiden,
auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen mit
Butter bestreichen und mit Kräutersalz würzen
und im vorgeheizten Backofen bei ca. 220 °
eine gute Stunde backen. Zwischendurch erneut
mit Butter und Kräutersalz bestreichen.
Aubergine waschen und ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden, auf mit Backpapier belegtes
Blech legen mit Butter bestreichen und mit Kräutersalz würzen und im vorgeheizten Backofen
bei ca. 220 ° ca. 20 Minuten backen.
113
Salatgurke gut waschen, Enden entfernen und
die Gurken in jeweils 2 – 3 mm dicke Scheiben
schneiden. Diese in einer ganz leicht gefettenen
beschichteten Pfanne andünsten und auf der
Oberseite mit Honig bestreichen und mit Kräutersalz würzen.
Zusammen geben alle drei Rezepte witzige
und leckere Naschereien.
114
Bunte Salate
Mittel
8– 10 Pers.
15 Min.
Zutaten für die klassische
Basiszutaten für alle Salate Feine Bio-Blattsalate
Marinade:
100 g Bio-Saure Sahne
Der Klassiker – Grüner Salat mit Saure Sahne
1 – 2 TL Bio-Rohrzucker
Dressing
1 EL Bio-Balsamico
Saft einer 1/ 2 Bio-Zitrone
Zubereitung Salat putzen, waschen und gründ-
Beliebig mit frischen
lich abtropfen lassen.
Marinade anrühren und Salat kurz vor dem
Servieren durchmischen.
Gartenkäutern zu ergänzen
und zu verfeinern
Der Mediterrane – Tomaten, Gurken, Paprika
mit Essig-Öl-Dressing
1 kleine Bio-Gemüsezwiebel
Zubereitung Bio-Tomaten und Bio-Paprika
waschen, Bio-Gurke schälen. Gemüsezwiebel in
feine Würfel schneiden. Marinade aus BioOlivenöl, Balsamico und einem guten Spritzer
Zitrone mit Bio-Rohrzucker und Bio-Kräutersalz anrühren, Gemüsezwiebel zugeben und
geschnittene Paprika, in Spalten geschnitte Tomate und gewürfelte Salatgurke hinzugeben
und etwas durchziehen lassen.
Zutaten für die raffinierte
Der Raffinierte – Rucola-, Sprossen, Feld- und
Marinade:
Löwenzahnsalat mit geraspelten Radieschen
Zutaten für die mediterrane
Marinade:
3 EL Bio-Olivenöl
1 EL Bio-Balsamico
1 EL Bio-Rohrzucker
Saft einer 1/ 2 Bio-Zitrone
1 Msp. Bio-Kräutersalz
2 EL Bio-Olivenöl
1 EL Bio-Kürbiskernöl
Zubereitung Salatmischung säubern, waschen
1 EL Bio-Balsamico
und gut abtrocknen lassen, Radieschen
waschen und raspeln. Aus den angegebenen Zutaten eine Marinade erstellen und den Salat
gut durchmischen.
1 TL Bio-Rohrzucker
Saft einer 1/ 2 Bio-Zitrone
1 Msp. Bio-Kräutersalz
116
Pizza je nach
Geschmack
Zubereitung 300 g Mehl mit warmem Wasser
Leicht
ca. 6 Pers.
35 Min.
35 – 40 Min.
350 g Bio-Mehl
50 ml lauwarmes Wasser
1 Msp. Salz
1 TL Bio-Rohrzucker
1 Päckchen Bio-Trockenhefe
1 EL Bio-Olivenöl
Für den Basisbelag:
Bio-Tomatenmark
Bio-Ketchup
Bio-Olivenöl
Bio-Tomaten
Bio-Oregano
Bio-Thymian
Bio-Basilikum
Bio-Kräutersalz
Bio-Hartkäse wie Emmentaler, Gouda oder Comté
geraspelt
Weiterer Belag zur Auswahl:
Geschnittene Bio-Paprika
Bio-Champignons
Bio-Zwiebel
Bio-Salami
Bio-Schinken
Bio-Ananasstücke
(aus dem Glas)
und Trockenhefe durchrühren und 15 Minuten
ziehen lassen, dann die restlichen Zutaten zugeben, gut durchkneten und an einem ruhigen
Ort etliche Stunden gehen lassen. Jetzt noch
das Öl unterkneten. Danach den Teig auf Backpapier dünn ausrollen und auf ein Blech legen.
Der Basisbelag ist wichtig für den Geschmack:
Er besteht aus einer aus Bio-Tomatenmark,
Bio-Ketchup und Bio-Ölivenöl angerührten Paste,
in die auch die zerkleinerten Gewürze samt
Kräutersalz eingerührt werden.
Gegen einen allgemeinen Belag mit dünn geschnittenen Tomatenscheiben wird niemand
etwas einwenden.
Wenn gewünscht, können jetzt die Kinder
selbst entscheiden, was sie zusätzlich auf ihrer
Pizza-Ecke haben möchten und wieviel Käse
auf ihren Belag soll. Dann kommt die fertig belegte Pizza in den Backofen und backt dort
35 – 40 Minuten bei ca. 200 °.
118
Käse Toast
Zubereitung Je 4 Scheiben Toast leicht an-
Leicht
4 Pers.
15 Min.
toasten, mit Bio-Salatcreme bestreichen, je eine
Scheibe gekochten Schinken auf den Toast
legen, darauf – je nach Größe – 1 – 2 Aprikosenhälften aus dem Glas. Darüber eine Scheibe
Bio-Käse legen und im Backofen oder im Backgrill solange überbacken, bis der Käse zerlaufen und leicht gebräunt ist.
Cheese-Burger
Für die nächste Runde Toast blegen wir die
angetoasteten Scheiben – die mit Salatcreme
bestrichen wurden – mit Bio-Salami und
Tomatenscheiben und überbacken Sie mit einer
Scheibe Bio-Käse.
Leicht
4 Pers.
20 Min.
Zubereitung Hacksteaks in Bio-Olivenöl gut
1 kleines Bio-Toastbrot
Vegetarische Bio-Salatcreme
3 Bio-Tomaten
4 Bio-Toast-Brötchen
Bio-Aprikosenhälften
Bio-Senf-Saucen-Dressing
( aus dem Glas )
3 Bio-Tomaten
4 Scheiben gekochten
3 – 4 eingelegte saure
Bio-Schinken
Bio-Gurken
4 Scheiben Bio-Salami
4 flache Bio-Hacksteaks
8 Scheiben Bio-Käse wie
4 Scheiben Bio-Käse wie
Gouda oder Comté
Gouda oder Comté
anbraten, bis sie an beiden Seiten gebräunt und
innen durchgebraten sind.
Parallel die Toastbrötchen-Hälften leicht
anbacken – geht zusammen einfacher im Backofen, die Hälften jeweils mit fertigem SenfDressing bestreichen, auf die untere Hälfte dann
ein bis zwei Tomatenscheiben sowie Gurkenscheiben legen, darüber das Hacksteak und darüber die Käsescheibe.
Dann die vorbereitete obere Scheibe darauf
legen und die 4 Bio-Cheese-Burger im Backofen
solange backen, bis der Käse zerlaufen ist.
119
120
Gefüllte überbackene Zucchini
Kartoffel-Schiffchen
Leicht
Leicht
4 Pers.
4 Pers.
50 Min.
50 Min.
4 große Bio-Zucchini
1 EL Bio-Olivenöl
Für die Fülle:
1kg Bio-Kartoffeln
150 g Bio-Grünkernschrot
festkochend
1/ 2 Würfel Bio-Gemüse-
200 g Bio-Puten-Nuggets
brühe
(fertig aus dem Kühlregal)
knapp 50 ml heißes Wasser
1 rote und 1 gelbe
Bio-Paprika
zum Auflösen der Brühe
2 kleingeraspelte Bio-
Zubereitung 4 Zucchinis aushölen, das ent-
Karotten
nommene Innere zerkleinern und für die Fülle
verwenden.
Grünkernschrot für die Fülle in Gemüsebrühe
bei mittlerer Hitze mindestens eine halbe
Stunde quellen und ziehen lassen, bis das letzte
Wasser verkocht ist und der Grünkernschrot
zu einer breiartigen Masse geworden ist. Parallel
die Karottenraspel und Zucchiniraspel ebenfalls mit wenig Wasser und etwas Olivenöl dünsten und darauf achten, dass am Ende alle
1 Bio-Ei
Bio-Thymian
Bio-Basilikum
Bio-Kräutersalz
Zum Überbacken:
Fein geraspelter Bio-Hartkäse wie Emmentaler,
Gouda oder Comté
Feuchtigkeit verdampft ist. Grünkernpaste mit
gegarten Gemüseraspeln, Ei, Gewürzen und
Kräutersalz gut durchmengen, dass eine verhältnismäßig feste Masse entsteht.
Zucchinihälften mit etwas Bioolivenöl und
3 EL Waser in eine feuerfeste Form legen.
Die Hälften mit der vorgefertigten Masse gut
gehäuft füllen und mit den Käseraspeln bestreuen. Bei 200 ° in der mittleren Schiene des
Backofens etwa 30 Minuten überbacken und
garen.
1 Bio-Zucchini
1 Bio-Aubergine
2 EL leichtes Bio-Olivenöl
Bio-Curry-Dip:
150 g Bio-Quark
3 EL Bio-Mayonaise
(mit oder ohne Ei)
1 Filettierte Bio-Orange
100 g Bio-Zuckermais
1 EL Bio-Currypulver
Zubereitung Kartoffeln gründlich putzen,
waschen ggf. mit der Wurzelbürste reinigen,
dass die Schale absolut hell und sauber wirkt,
als Pellkartoffeln auf den Punkt und nicht zu
weich garen.
Puten-Nuggets in Olivenöl anbrachten und
garen, Gemüse, waschen, putzen und in flache
rechteckige Formen schneiden und mit Olivenöl
leicht anbraten und knackig garen.
121
Kartoffeln in Hälften schneiden und Gemüse
oder Nuggets je mit einem Zahnstocher in die
Mitte als Segel stecken.
Zu den Kartoffel-Schiffchen kann man
hervorragend als tolle Ergänzung Bio-CurryDip servieren.
122
Leicht
6 – 8 Pers.
30 – 45 Min.
Für den Teig:
ca. 300 g Bio-Grillwürstchen
ca. 300 g Bio-HähnchenNuggets
ca. 300 g Bio-Fleischbällchen
(jeweils fertig abgepackt)
3 möglichst dicke BioZucchini
ca. 600 g größere
Bio-Kartoffeln
500 g Quark
Zum Würzen:
Bio-Kräutersalz
Bio-Schnittlauch
Als Zugabe zum Fleisch:
Bio-Ketchup
Western Grill
Wie immer hängt der Spaß beim Grillen entscheidend von der Inszenierung ab. Es daher
toll, wenn man zum Grillen eine offene Feuerstelle hat. Sonst braucht man einen größeren Grill
( Modell Hängegrill ) damit die Kinder ausreichend
am Grillen beteiligt sein können.
Vorzubereiten sind lediglich die Quarkmasse
für die Kartoffeln und die Kartoffeln.
Zubereitung Die Quarkmasse wird lediglich mit
Gewürz und kleingepackten Schnittlauch angerührt. Ggf. etwas Biomilch hinzugeben, damit
er glatter wird.
Die Kartoffeln sollten fast gar vorgekocht
werden, anschließend umwickelt man sie mit
Alufolie und kann sie zum Beispiel auf einem
Stock spießen.
Zuerst kommt das Fleisch auf den Grill,
die Kinder können parallel – wenn dies vom Grill
her oder bei der Feuerstelle möglich ist – ihre
Kartoffeln über die Glut halten.
Erst relativ zum Schluß legen wir noch die
etwas 1,5 cm dicken, leicht mit Öl bestrichenen
Zucchini-Scheiben mit auf den Grill.
Und schon kann der wilde Spaß beginnen:
das erste Fleisch ist gar, die vorbereiteten
Kartoffeln sind warm und die ersten ZucchiniScheiben sind gebacken. Jetzt kann sich
jedes Kind den Teller zusätzlich mit etwas Quark
für die Kartoffel mit Bio-Ketchup zum Essen
vorbereiten.
124
Mittel
Bio-Dips
Bio-Grissini
Was kann man dippen?
™ Aufgespießte kleine Bio-Puten-
™ Rohe Bio-Karottenstifte
™ Rohe Bio-Fenchelstifte
oder Hähnchen-Nuggets
™ Knusprig gegrillte Bio-Zucchini-Stücke
oder Bio-Aubergine
8 – 10 Pers.
15 Min.
Bio-Curry-Dip:
150 g Bio-Quark
3 EL Bio-Mayonaise
(mit oder ohne Ei)
1 filettierte Bio-Orange
100 g Bio-Zuckermais
1 EL Bio-Currypulver
Bio-Meerettich-Dip:
1 mittelgroßen Bio-Meerrettich, fein gerieben
1 geschälter und entkernter
säuerlicher Bio-Apfel
100 g Bio-Quark
2 EL Bio-Mayonaise
Bio-Kräutersalz
nach Geschmack
Bio-Tomaten-Dip:
1 große Dose / Glas
geschälte Bio-Tomaten
ohne Saft, die man mit dem
Stab fein püriert
2 TL Bio-Tomatenmark
1 EL Bio-Paprikapulver
1/ 3 EL fein gemahlener
Pfeffer
1 TL frischer Bio-Oregano,
fein gewiegt
10 – 12 Blatt Bio-Basilikum,
fein gewiegt
™ Rohe Bio-Rettichstifte
™ Bio-Paprikastreifen
126
Leicht
1 Pers.
3 Min.
Früchte wahlweise
nach Jahreszeit und Vorrat,
wie z. B. :
1 großer Bio-Apfel oder
1 Bio-Birne oder
2 Bio-Pfirsiche oder
3 – 4 Bio-Aprikosen oder
80 g Bio-Blaubeeren,
-Himbeeren oder –Erdbeeren
dazu 3 EL Bio-Haferflocken
oder vergleichbare
Frühstücksflocken,
( Vollwertskost-Liebhaber
quellen Bio-Schrot über
Nacht auf )
3 TL flüssiger Bio-Honig
etwa 60 g zerstoßene grob
Bio-Nüsse
dazu 1 Bio-Naturjogurt
Wünsch-Dir-WasMüsli
Zubereitung Dieses Frühstücksrezept regt die
Fantasie an, gibt einen guten Start in den
Tag und ist auf jeden Geschmack eingestellt.
Die Kombination von frischen Früchten,
frisch zubereitet mit Bio-Flocken und Nüssen
läßt jeden zu seiner Liebslingsmischung
finden: Einfach ausprobieren, immer wieder
variieren und jedem am Tisch möglich seine
eigene Auswahl lassen.
128
Abenteuer Stockbrot
Kleine Seeräuber-Spießchen
Zubereitung Garnelen mit Obst auf kleine
Leicht
Leicht
8 – 12 Pers.
4 Pers.
50 Min.
ca. 25 Min.
Zubereitung 300 g Mehl mit warmem Wasser
Kräfigere Variante:
1kg Bio-Mehl
500 ml lauwarmes Wasser
1 TL Salz
2 TL Bio-Rohrzucker
2 Päckchen Bio-Trockenhefe
Süßere Variante:
zusätzl. 2 TL Bio-Rohrzucker
2 Bio-Eier
und Trockenhefe durchrühren und 15 Minuten
ziehen lassen, dann die restlichen Zutaten
zugeben und gut durchkneten und an einem
ruhigen Ort etliche Stunden gehen lassen. Danach
aus dem Teig runde Bällchen formen, die man
bequem auf eine Stock spießen kann.
Das eigentliche Abenteuer besteht darin, die
passenden Stöcke zu finden, sie mit einem
scharfen Messer so anzuspitzen, dass man am
vorderen Ende das Stockbrot aufspießen kann.
Dabei sollte man sich nicht scheuen, die vorbereiteten Bällchen jetzt gut an den sauber abgeschabten Stock zu pressen.
Für Stockbrot benötigt man idealerweise die
Glut einer Feuerstelle. Eine der Herausforderungen besteht darin, das Stockbrot so nahe
über die Glut zu halten, dass es wirklich backen
kann und auf der anderen Seite unter allen
Umständen zu vermeiden, dass es schwarz wird.
Und wer Hefeteig kennt, weiß, dass selbst
verhältnismäßig schlanke Bällchen doch ihre
Zeit brauchen. Ein echtes Abenteuer, vor allem,
weil alle Kinder kräftig mitmachen können
und eine gute Ergänzung zu Grillwürstchen.
200 – 300 g Bio-Garnelen
(tiefgekühlt)
2 Bio-Orangen filettiert
ca. 250 g Bio-Ananas
(aus dem Glas)
2 EL Olivenöl
Für die Marinade:
1 EL Bio-Senf mittelscharf
3 TL Bio-Honig
1 EL Bio-Mayonnaise
2 EL Bio-Jogurt
Bio-Kräutersalz
Spießchen oder Zahnstocher pieken, in Olivenöl
anbraten und entsprechend wenden.
Die Zutaten für die Marinade gut miteinander
vermischen.
Als Zwischengericht läßt sich die kleine Köstlichkeit mit etwas Baguette servieren, möchte
man es etwas sättingender, kann man selbstverständlich auch Reis dazu servieren.
129
130
Leicht
8 Pers.
15 Min.
3 – 4 Sorten Bio-Käse
am Stück
je 150 g Bio-Comté,
Bio-Emmentaler,
Bio-Gouda und Bio-Butterkäse
Bio-Beeren-Obst nach Wahl
Bio-Trauben
Bio-Cherrytomaten
Bio-Kirschen
2 Bio-Baguettes
Lieblingskäse
Zubereitung Käse in Würfel von gut 1 cm
Kantenlänge schneiden.
Obst waschen und zum Essen vorbereiten,
Kirschen entsteinen, Zahnstocher zum
Pieksen von Obst und Käse vorbereiten.
Dazu Bio-Baguette reichen.
132
Bio-Obst und -Gemüse
Wer frisches Obst und Gemüse zu sich
nimmt, verbindet damit automatisch,
dass er etwas gesundes isst. Das stimmt
sicherlich solange, wie dieses Obst und
Gemüse keine unerwünschten Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln und Kunstdünger hat. Aber genau hierüber berichten unabhängige
Tester immer wieder.
Warum es immer wieder zu
hohen Pestzidwerten bei
Obst und Gemüse kommt ?
Natürlich – wir sprechen hier von Naturprodukten: Wenn also ein sehr starker
Schädlingsbefall oder Krankheiten die
Ernte gefährden, wird gespritzt. Damit
der Ertrag sich auch lohnt, wird künstlich gedüngt. Und wie immer geht es
dabei um die Erntemengen und um die
eigenen Einnahmen. Schließlich kosten
auch derartige Spritzmittel eine Menge
Geld. Aber letztlich versprechen sich
alle Anbauer von dieser Behandlung
eine höhere und bessere Ernte und das
heißt unter dem Strich höhere Einnahmen.
Was der konventionelle Anbau
von Obst und Gemüse
billigend in Kauf nimmt.
Alle modernen Anbaumethoden sind
eher intensiv, das bedeutet, dass sie in
absehbarer Zeit den Boden auslaugen.
Gefahren von Pestiziden für den Menschen gehen vom Hauptkontakt und
vom Einatmen aus. Bevor wir also von
Rückständen in Lebensmitteln selbst
reden, muss klar sein, dass alle Menschen, die mit Pestiziden hantieren zuallererst selbst gefährdet sind. Das
konnte man sehr gut beispielsweise an
Bananenplantagen studieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt,
dass der Einsatz von Spritzmitteln jährlich weltweit 28.000 Tote durch Vergiftungen fordert – die meisten davon in
Entwicklungsländern.
Das Fatale an Pestiziden ist, dass sie
Spätfolgen haben können. Weil Pestizide
Gifte sind, haben sie neben akuten Vergiftungen gesundheitliche Langzeitfolgen: Unfruchtbarkeit, Beeinträchtigungen
des Immunsystems, Früh- und Fehlgeburten, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sowie chronische Schädigungen des Nervensystems und Krebserkrankungen.
Gesundheitsschäden ( beispielsweise
Krebs, Fortpflanzungsprobleme, Stoffwechselprobleme ), die heute festgestellt
werden, sind teilweise auf Schadstoffeinwirkungen von vor 20 – 40 Jahren
zurückzuführen. Noch ungeborene Babys
im Mutterleib und Kleinkinder reagieren sehr empfindlich auf Umweltgifte.
Außerdem sagen immer mehr Studien Pestiziden nach, dass sie die Auslösung von Allergien begünstigen und
verstärken. Darüber hinaus müssen wir
freilich feststellen, dass die genaue Wirkungsweise der unterschiedlichen Pestizide auf den menschlichen Körper
noch viel zu wenig erforscht sind. Das
macht die Diskussion über dieses gesundheitlich heikle Thema so schwierig,
weil man sich immer nur auf eine
schmale Wissensbasis stützen kann.
133
Kinder sind davon besonders
betroffen.
Das größte Allergierisiko tragen Kinder.
Knapp jedes vierte Kind leidet an mindestens einer allergischen Krankheit.
Man hält in den kommenden 20 Jahren
eine Verdoppelung der Allergiefälle für
möglich. Außerdem nehmen Kinder Pestizide leichter auf. Kinder atmen, essen
und bewegen sich dreimal so viel wie
Erwachsene. Kleinkinder haben keine
sogenannte Blut-Hirnschranke, d.h. das
Gift geht direkt ins Gehirn und wirkt auf
die Nervenzellen. Die Hautoberfläche
von Kindern ist – bezogen auf das Körpergewicht – fast drei Mal größer als beim
Erwachsenen. Die Schadstoffaufnahme
ist entsprechend höher.
Wie kann man sich
vor Pestiziden schützen ?
Der sicherste Schutz sind Biolebensmittel, die ohne Einsatz an Pestiziden angebaut wurden. Darüber hinaus gibt es
zu vielen Ländern und Regionen Erfahrungswerte, wie stark ihre Lebensmittel
normalerweise belastet sind. Die Pestizidbelastung variiert bei bestimmten
Produkten je nach Saison erheblich. So
enthalten Früherdbeeren,die von Januar
bis Mai angeboten werden, meist mehr
Pestizide als Erdbeeren aus der heimischen Hauptsaison ab Juni. Obst und
Gemüse sollte daher dann gekauft werden, wenn das Produkt in der eigenen
Umgebung Saison hat und möglichst
auch aus der Region kommt.
Für kühle Tage
Lammkottlets mit Rosenkohl
Leicht
4 Pers.
45 Min.
12 kleine Bio-Lammkottlets
Bio-Rosmarin
Bio-Thymian
1 EL Bio-Olivenöl
800 g Bio-Rosenkohl
1 EL Bio-Butter
Bio-Muskatnuß
800 g Bio-Kartoffeln
Zubereitung Kartoffeln schälen und in heißem
Wasser garen. Danach Rosenkohl putzen und
waschen und ebenfalls in heißem Wasser garen.
Die Lammkottlets mit Rosmarin und Thymian
würzen und in Olivenöl anbraten ( Garzeit bei
kleinen Kottlets 15 – 20 Minuten ).
Vor dem Servieren des Rosenkohls, Wasser
abgießen, Muskatnuß und Butter über den
heißen Rosenkohl geben und gut vermengen.
135
136
Leicht
4 Pers.
45 Min.
400 g Bio-Rinderbraten
1 EL Bio-Senf mittelscharf
1 Zwiebel
je 1 Msp. Bio-Kräutersalz
und Bio-Pfeffer, fein
gemahlen
1 EL Bio-Olivenöl
2 EL Bio-Gemüsesaft
1 TL Bio-Mehl
720 ml Bio-Rotkohl
(aus dem Glas)
800 g Bio-Kartoffeln
Rinderbraten
mit Rotkohl
Zubereitung Kartoffeln schälen und in heißem
Wasser garen. Rinderbraten mit Senf bestreichen,
würzen und anbraten, geputzte und gewürfelte
Zwiebel hinzugeben, nach dem Anbraten etwas
Flüssigkeit aufgießen ( je nach Geschmack
Wasser oder etwas Bio-Gemüsesaft ) und zugedeckt garen lassen.
Fertigen Bio-Rotkohl erhitzen. Braten herausnehmen und in Scheiben schneiden. Saucenfond, wenn nötig mit etwas Wasser aufgießen
und mit Mehl binden.
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Rösti und Geschnetzeltes
Spinatkuchen
Zubereitung Zutaten für den Teig gut durch-
Leicht
Leicht
4 Pers.
6 –8 Pers.
50 Min.
80 Min.
Für den Teig:
Beilage:
200 g Bio-Butter
800 – 900 g Bio-Kartoffeln
30 g Bio-Rohrzucker
2 EL Bio-Butter
350 g Bio-Mehl
Bio-Kräutersalz
2 Bio-Eier
1 Prise Bio-Salz
Für das Geschnetzelte:
Zubereitung Kartoffeln in der Schale nicht
ca. 400 g Bio-Kalbsfilet
ganz vollständig garen. Abkühlen lassen,
schälen und raspeln und würzen. Butter auf
kleiner Stufe in einer Pfanne erhitzen. Wenn
das Fett heiß genug ist, die geraspelten und
gewürzten Kartoffeln in die Pfanne geben und
gleichmäßig auf dem Pfannenboden verteilen.
Die Kartoffeln mit dem Pfannenwender vom
Rand in die Mitte gut zu einem festen Pfannkuchen zusammengedrücken, damit sie in
Form bleiben. Rösti 4 – 5 Minuten auf mittlerer
Stufe braten, bis die Unterseite goldbraun ist,
100 ml Bio-Sahne
1 EL Bio-Olivenöl
2 EL Bio-Vollmilch
1 TL Bio-Mehl
Bio-Gewürz :
Pfeffer, fein gemahlen,
Curry
Kräutersalz
Bio-Petersilie
Rösti aus der Pfanne nehmen. Wieder einen EL
Butter in der Pfanne heiß werden lassen.
Die Rösti wenden, wieder in die Pfanne gleiten
lassen und von der anderen Seite ebenfalls
4 – 5 Minuten goldbraun braten.
Geschnetzeltes in Olivenöl anbraten, gebräuntes Geschnetzelte mit Milch ablöschen und
garen, danach würzen, Sahne hinzugeben und
Mehl mit einem kleinen Sieb verstäubt zum
Andicken einrühren und zum Andicken kurz aufkochen lassen.
1 Päckchen Bio-Backpulver
Für die Fülle:
1 kg frischer Bio-Spinat
oder 500 g tiefgefühlt
1 Bio-Zwiebel
2 EL Bio-Olivenöl
100 – 150 g Bio-Schafskäse
1 Prise Bio-Salz
Bio-Muskat
Bio-Pfeffer, frisch und fein
gemahlen
mischen und durchkneten, bis die Masse nicht
mehr klebt. Den Teig zur besseren Verarbeitung
in einem abgedeckten Gefäß im Kühlschrank
kühlstellen.
Spinat waschen und verlesen und abtropfen
lassen. Zwiebeln würfeln und glasig dünsten.
Spinat und Knoblauch zufügen und bei geschlossener Pfanne 10 Minuten dünsten und etwas
abkühlen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen
und mit Muskat abschmecken. Den Spinat mit
139
zerbröseltem Schafskäse vermischen. Den
kühlen Teig auf einer bemehlten Flache ausrollen, in eine Springform legen und den
Rand gut 3 cm hochziehen.
Nun die Spinatmischung auf dem Boden verteilen und die Form ausfüllen. Die Quiche bei
220 ° auf der mittleren Schiene gut 20 Minuten
backen.
Tipp Falls die Oberfläche der Quiche vor Ablauf
der Backzeit zu stark bräunt, einfach mit Alufolie abdecken.
140
Nudelauflauf
Rinderfilet mit leckerem
Karotten-Sellerie-Gemüse
141
Zubereitung Bio-Nudeln nach VerpackungsLeicht
4 Pers.
50 Min.
angaben kochen, abgießen und kurz abkühlen
lassen. Mais und Erbsen gut abtropfen lassen.
Nudeln, Mais und Erbsen gut durchmengen und
in eine feuerfeste Form zum überbacken geben.
Die Hälfte des geriebenen Käse auf die Oberfläche streuen.
Eier, Tomatenmark und Gewürze miteinander
verquirlen und die restliche Hälfte des geriebenen Käses einstreuen und alles gut vermischt
über die mit Nudeln geben. Bei 180 ° etwa
20 Minuten backen.
Zum Nudelauflauf kann man sehr gut frischen
grünen Salat servieren.
Leicht
4 Pers.
1 Std.
ca. 400 g Bio-Rinderfilet
1 EL Bio-Senf mittelscharf
1 Bio-Zwiebel
350 – 400 g Bio-Nudeln
je 1 Msp. Bio-Kräutersalz
(wie Spirelli)
und Bio-Pfeffer,
200 g Bio-Mais
fein gemahlen
(aus dem Glas)
1 EL Bio-Olivenöl
200 g Bio-Erbsen
2 EL Bio-Gemüsesaft
(aus dem Glas)
1 TL Bio-Mehl
2 Bio-Eier
300 g Bio-Karotten
2 EL Bio-Tomatenmark
300 g Bio-Stauden-Sellerie
100 g geriebener Bio-
60 g Bio-Quinoa-Sprossen
Hartkäse, z. B. Emmentaler
2 EL Bio-Olivenöl
1 Prise Bio-Kräutersalz
300 Bio-Bandnudeln
Zubereitung Rinderbraten mit Senf bestreichen,
würzen und anbraten, geputzte und gewürfelte
Zwiebel hinzugeben, nach dem Anbraten etwas
Flüssigkeit hinzugeben ( je nach Geschmack
Wasser oder etwas Bio-Gemüsesaft ) und zugedeckt garen lassen.
Karotten putzen und zu Karottensticks schneiden, Sellerie putzen und zu ca. 5 cm langen
Stücken schneiden, in 1 EL Olivenöl und Wasser
garen.
Die Quinoa-Sprossen kann man am besten
einen guten Tag vorher keimen lassen, indem
man sie in einem Keimgefäß mit Wasser
feucht hält.
Parallel die Bandnudeln ca. 15 Minuten in
heißem Wasser garen.
Gegarte Karotten und Sellerie abgießen,
mit Olivenöl und Quinoa-Sprossen vermengen.
Jetzt auch das fertige Filet aus dem gedeckten Bräter oder der Pfanne herausnehmen
und in Scheiben schneiden, Saucenfond, wenn
nötig mit etwas Wasser aufgießen und mit
Mehl binden.
142
Krautwickel
Quinoa-Apfelauflauf
mit Karamellsauce
Zubereitung Quinoa ca. 15 Minuten in ge-
Leicht
Mittel
4 Pers.
8 Pers.
40 Min.
1 Std.
Für die Fülle:
ca. 300 g Bio-Hackfleisch
50 g Bio-Semmelbrösel
(oder 1 in etw. Bio-Milch
eingeweichtes altes BioBrötchen)
2 Bio-Eier
Zum Würzen:
Bio-Muskat
Zubereitung Kartoffeln schälen und im Wasser-
Bio-Pfeffer
bad kochen. Spitzkohl waschen, putzen, und
in einzelne Blätter zerlegen und mit etwas Butter
und Wasser garen.
Hackfleisch mit Semmelbröseln, Eiern und
Gewürz gut vermengen und aus der entstandenen
Masse längliche Stücke formen und je in ein
Spilzkohlblatt legen und einwickeln, ggf. mit
einem Zahnstocher fixieren. Die fertigen Krautwickel in etwas Butter leicht anbraten, dazu
die Salzkartoffeln servieren.
Bio-Kräutersalz
Für das Gemüse:
1 mittelgroßen Bio-Spitzkohl
etw. Bio-Butter
Beilage:
800 g Bio-Kartoffeln
festkochend
600 g Bio-Rohrzucker
2 L Bio-Milch 3,8 % Fett
500 g Bio-Quinoa
200 g Bio-Griess
5 g Bio-Zimt
800 g Apfelspalten von
Bio-Äpfeln
4 Bio-Eier
1 Prise Bio-Salz
250 ml Bio-Sahne
süsstem Wasser kochen und danach abschrecken. 2 Liter Milch mit 300 g Bio-Zucker
aufkochen und den Grieß einrühren. Die Grießmasse etwas auskühlen lassen. Das Quinoa,
die Grießmasse, den Zimt, die Apfelspalten und
die Eier ( man kann dazu das Eiweiß zuvor
noch gesondert zu Eischnee aufschlagen ) vermengen und in eine gefettete Backform geben.
Ca. 40 Minuten bei 170 – 180 ° backen.
Karamellsauce: Rest Zucker karamellisieren
lassen, Sahne dazu, aufkochen lassen, aufmixen
und danach abkühlen lassen.
143
144
Überbackene Honigbanane
Mangold
mit leckerer Sauce
Zubereitung Mangold putzen waschen,
Leicht
4 Pers.
ca. 30 Min.
zurechtschneiden und in Wasser und Olivenöl
garen.
Quark mit einer Gabel unter den weichen
Roquefort geben, Orangensaft einarbeiten, mit
Kräutersalz abschmecken.
Gegarten Mangold abtropfen lassen, dazu die
Marinade und frisches Baguette servieren.
Leicht
4 Pers.
10 Min.
20 Min.
Für die Bananenmasse:
Je nach Größe 5 oder 6
Bio-Bananen
Je nach Größe 1 bis 2
(sie dürfen durchaus etw.
Bio-Mangold
reifer sein)
Zubereitung Auflaufform mit etwas Bio-Butter
1 EL Bio-Olivenöl
80 g heller Bio-Honig
leicht anfetten. Die Bio-Bananen schälen und
in eine Auflaufform legen. Den Honig über die
Bananen fliesen lassen. Die Bio-Zitrone pressen
und den Saft über die Bananen träufeln. Die
gemahlenen Mandeln und die Semmelbrösel
mischen und über die Bananen streuen.
Anschliessend die Butterflocken auf die Bananen legen und 20 Minuten bei ca. 180 ° backen.
Saft von einer größeren
Für die Marinade:
Bio-Zitrone
150 g Bio-Roquefort-Käse
100 g Bio-Quark
Für die Deckschicht:
je nach Größe Saft von einer
50 g gem. Bio-Mandeln
oder 2 Bio-Orangen
40 g Bio-Semmelbrösel
Bio-Kräutersalz
ca. 70 g Bio-Butter
145
146
Bratapfel
Zubereitung Das Kerngehäuse des Apfels
Leicht
4 Pers.
40 Min.
4 große Bio-Äpfel zum Füllen
Für die Fülle:
100 g Bio-Rohrzucker
100 g Nüsse gemahlen
50 g Bio-Rosinen
50 g weiche Bio-Butter
Je nach Geschmack mit
Bio-Gewürzen abschmecken
wie Vanille, Zimt, etw. gemahlener Nelke oder Kakao
Es ist auch möglich, einen
Teil der Fülle durch
Bio-Marzipan zu ersetzen
so ausschneiden, dass der Boden des Apfels unverletzt bleibt, damit später die Fülle nicht
herausfließt.
Nun jeden Apfel füllen und mit der unversehrten Seite nach unten zum Backen platzieren.
Dann in den vorgeheizten Backofen stellen
( oder – wenn vorhanden – auf die Wärmeplatte
eines Kamins oder Grundofens ), und warten,
bis die Schale aufplatzt. Wenn die Schale der
Äpfel beginnt aufzuplatzen, sind die Bratäpfel
gar und können heiß serviert werden.
Bio-Meeresfrüchte
und -Fisch
Warum überhaupt Bio-Fisch?
Flüsse und Meere können doch gar nicht
wirklich » Bio « sein. Das ist wirklich ein
Problem, wie auch etwa bei wild wachsenden Waldpilzen, frei laufenden Weinbergschnecken oder den Bienen, denen
man auch nicht vorschreiben kann, wohin sie fliegen. Bio macht überall dort
einen zusätzlichen Sinn, wo durch BioMethoden für den Nahrungskreislauf und
den Menschen schädliche Praktiken beendet werden. In vielen Bereichen der
Fischzucht werden bereits heute Anti-
biotika eingesetzt, die beispielsweise über
Garnelen in den menschlichen Körper
gelangen. Das ist logischerweise weder
gesund noch Sinn der Sache.
Auf der Suche nach sinnvollen
Bio-Definitionen im Bereich
der Aquakultur.
Ob man für alle Fischarten je eine klare
Bio-Definition finden wird, ist fraglich.
Wichtig ist jedoch, dass angesichts der
Bedeutung der Fische und Meeresfrüchte
für die menschliche Ernährung in diesem
149
Bereich mit Bio-Zucht die Bereiche verbessert werden, in denen heute für Natur und Mensch bedenkliche Methoden
angewendet werden.
Aus diesem Grund bemüht sich der
weltweit tätige Anbauverband Naturland darum, Grundregeln für die BioAquakultur zu finden, zu verfeinern und
allgemeingültig durchzusetzen. Die Arbeit an diesem Punkt steht noch am Anfang, ist aber zum Schutz von Menschen
und Natur ein wichtiges Feld.
Aus aller Welt
Quinoa-Gemüseauflauf
Zubereitung Bio-Quinoa mit Wasser mit
Leicht
4 Pers.
25 Min.
200 g Bio-Quinoa
1 Bio-Gemüsebrühwürfel
50 g Bio-Rote Linsen
2 – 3 Bio-Karotten
1 Stange Bio-Lauch
2 Bio-Zwiebeln
4 EL Bio-Olivenöl
1 EL Bio-Tomatenmark
Bio-Kräutersalz
Bio-Thymian
1 Bund frische Bio-Petersilie
Gemüsebrühe in einem Topf maximal köcheln
lassen, zwischendurch umrühren.
Rote Linsen parallel 10 Minuten in Wasser
garen. Gemüse putzen, waschen, klein
schneiden und mit etwas Wasser und Olivenöl
garen, Thymian hinzugeben. Quinoa fertig
gegart in eine Schüssel füllen, Linsen und Gemüse abgießen und untermengen, restliches
Olivenöl Tomatenmark und Kräutersalz hinzugeben. Vor dem Servieren mit frischer Petersilie bestreuen.
151
152
Frühlingsrollen
Zubereitung Aus Mehl, Eiweiß, Wasser und
Schwer
6 – 8 Pers.
40 Min.
Für den Teig:
250 ml Wasser
4 Eiweiß von Bio-Eiern
300 g Bio-Mehl oder
Bio-Mais-Mehl
Für die Füllung:
750 g Bio-Weißkohl oder
350 g Bio-Weißkohl,
alternativ auch Bio-Chinakohl und 400 g Sprossen
1 Zwiebel
6 Bio-Karotten
250 g Bio-Gehacktes
Salz
Pfeffer
Bio-Apfelessig
Möglichst neutral
schmeckendes Bio-Öl
zum Anbraten
Zum Bestreichen der
Frühlingsrollen:
4 Eigelb von Bio-Eiern
4 EL Bio-Maismehl
einer Prise Salz einen glatten Teig herstellen.
In wenig Öl dünne Crêpes backen, aber nur auf
einer Seite und sobald die Oberfläche trocken
ist, aus der Pfanne nehmen.
Für die Fülle das Kraut halbieren, den Strunk
entfernen und das Kraut zerkleinern. Karotten
in feine Stifte schneiden. In Salzwasser aufkochen,
in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Falls
Sie auch noch Chinakohl oder Sprossen für die
Fülle verwenden, diese separat in Salzwasser
kochen und vorbereiten. Zwiebel fein hacken und
in Öl anschwitzen. Dann das Kraut – gegebenenfalls auch die Sprossen – und das Gehackte zugeben und mitbraten. Mit Salz, Pfeffer und Apfelessig würzen. Die vorbereiteten Teig-Crêpes
auf der ungebackenen Seite mit der Fülle belegen
und schließen. Nun die Frühlingsrollen noch
mit der Masse aus Eigelb und verquirteltem
Maismehl, bestreichen. Eine halbe Stunde kalt
stellen und anschließend in heißem Bio-Öl goldgelb backen.
154
Zwetschgen-Chutney
mit Rindfleisch und Reis
Burritos
mit selbstgemachten Tortillas
Mittel
Leicht
4 Pers.
4 Pers.
80 Min.
15 Min.
Für die Bio-Tortillas:
450 g Bio-Maismehl
400 g Bio-Rinderfilet
300 ml Wasser
2 EL Bio-Butter
1 TL Bio-Salz
1 Bio-Zwiebel
Bio-Olivenöl
2 TL Bio-Senf mittelscharf
Bio-Pfeffer
Für die Fülle:
400 g Bio-Reis
200 g geschälte
Zubereitung Die Zutaten für den Teig gut ver-
Bio-Tomaten ( aus der Dose )
mischen, ordentlich durchkneten. In 12 Kugeln
teilen und zu Tortillas formen. In heißes Öl
in einer Pfanne geben und jede Tortilla nacheinander ausbacken.
Nach etwa einer Minute sind die Tortillas
noch weich, danach werden sie sehr schnell hart
bis knusprig, was für unsere Zwecke nicht besonders gut wäre.
Zur Vorbereitung der Fülle die Tomaten fein
hacken und wieder in den Saft zurückgeben.
Den Mais auf einem Sieb abtropfen lassen. Die
Paprikaschoten putzen, entkernen, waschen,
trocknen und in kleine Stücke schneiden. Die
Zwiebeln schälen und würfeln.
Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und
das Hackfleisch darin scharf anbraten. Zwiebeln
und Paprika dazugeben und alles etwa 5 Minuten
125 g Bio-Zuckermais
( aus dem Glas )
1 rote und 1 grüne
Bio-Paprika
2 Bio-Zwiebeln
4 EL Bio-Olivenöl
200 g Bio-Hackfleisch
1 EL Bio-Tomatenmark
1 EL Bio-Rohrzucker
6 EL Bio-Naturjogurt
200 g Bio-Hartkäse,
gerieben
Bio-Kräutersalz
Bio-Pfeffer
etw. Bio Cayennepfeffer
Bio Kreuzkümmel, gemahlen
garen, bis das Fleisch durchgebraten ist.
Mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Kreuzkümmel kräftig würzen. Das Tomatenmark
dazugeben, kurz mitrösten, dann die gehackten
Tomaten mit dem Saft und den Mais unterrühren. Die Masse einige Minuten einkochen
lassen, bis fast die gesamte Flüssigkeit verdampft ist.
Mit den Gewürzen und etwas Zucker abschmecken. Die Tortillas mit dem Naturjogurt
bestreichen und die Hackfleischmasse gleichmäßig darauf verteilen. Mit etwas geriebenem
Käse bestreuen. Die Tortillas zu Burritos aufrollen und in eine Auflaufform legen.
Mit dem restlichen geriebenen Käse bestreuen und im auf 200 ° vorgeheizten Backofen
4 – 5 Minuten überbacken, bis der Käse zerlaufen ist. Sofort servieren.
(oder 500 g Kochbeutel)
Chutney:
200 g Bio-Zwetschgen
(getrocknet)
100 g Bio-Birnen oder
Bio-Äpfel (getrocknet)
250 ml Bio-Obstessig
200 g Bio-Zwiebeln
5 EL Bio-Honig
50 g Bio-Rosinen
1/ 2 TL Bio-Salz
1 TL Bio-Piment
(gemahlen)
1 EL Bio-Ingwer
(gemahlen)
1 Msp. Bio-Cayennepfeffer
(gemahlen)
Zubereitung Mit Senf bestrichenees Rinderfilet in Butter mit klein gewürfelter Zwiebel im
Bräter anbraten und schmoren lassen. Mit
etwas Wasser aufgießen und das Filet insgesamt etwa 60 Minuten garen lassen.
In einem Topf Wasser zum Kochen bringen
und den Bio-Reis darin nach Anleitung ca. 15 –
20 Minuten garen lassen.
155
Zubereitung Chutney Das Trockenobst sehr
fein schneiden und etwa zwei Stunden im Essig
quellen lassen. Die Zwiebeln fein würfeln,
glasig dünsten und mit Obst, Honig und Rosinen
aufkochen, dabei ständig rühren, bis ein dickes
Mus entsteht. Mit den Gewürzen abschmecken,
nochmals aufkochen und sofort in kleine Schraubgläser füllen. So ist es, kühl gelagert, etwa
3 – 6 Monate haltbar. Dieses Chutney paßt gut
zu einfachen Reisgerichten und zu Fleisch.
156
Nasi Goreng
Zubereitung Basmati-Reis waschen und zu-
Mittel
4 Pers.
40 Min.
280 g Bio-Basmati-Reis
600 ml Hühnerbrühe
1 Prise Salz
1 TL Gelbwurz
Etw. Knoblauch, je nach
Geschmack
1 rote Paprika
1 Porreestange
150 g Bio-Schinken
2 Bio-Eier
1 EL Bio-Milch
3 EL Bio-Öl
3 EL süße Bio-Sojasoße
2 EL Bio-Erdnussbutter
1 Msp. Kreuzkümmel
1 Msp. Chilipulver
Mögliche Beilagen:
gebratene Bio-Bananenscheiben
Bio-Röstzwiebeln
Bio-Mango-Chutney
sammen mit der Hühnerbrühe, einer Prise Salz
und dem Gelbwurz kurz aufkochen lassen und
umrühren. Zugedeckt bei kleiner Hitze 15 Minuten
ausquellen lassen. In der Zwischenzeit Knoblauchzehen, Paprikaschote und Porreestange
putzen und in Würfel oder Ringe schneiden. Schinken in Streifen schneiden. Aus Eiern und Milch
mit einem EL Öl ein dünnes Omelett backen.
Dann das Gemüse in 2 EL Öl 5 Minuten dünsten.
Reis, Surimi und Schinken zufügen und unter
Rühren fünf bis zehn Minuten braten. Mit 3 EL
süßer Sojasoße, 2 EL Erdnussbutter und je
einer Messerspitze Kreuzkümmel und Chillipulver
abschmecken. Omelett in dünne Streifen schneiden und vorsichtig unterrühren. Dazu können
noch gebratene Bananenscheiben, Röstzwiebeln
und Mango-Chutney gereicht werden.
Bio-Tipps
Wo Sie mehr über Bio und Bio-Lebensmittel erfahren:
Viele Informationen finden Sie heute
vor allem im Internet. Zugegeben, man
muss immer noch etwas Übung und
Geduld haben, aber dann findet man
auch viel und zahlt ausser dem inzwischen erschwinglich gewordenen
Internet-Zugang nichts dafür.
www.oekolandbau.de
Diese Seite ist eine wahre Fundgrube
für aktuelles Biowissen. Besonders
schön, dass es hier auch eine spezielle
Kinderabteilung gibt. Unter
www.oekolandbau.de/kinder/bio-erleben
kann man sich sehr systematisch und
gut Kinder aufbereitet durch viele
interessante Wissensgebiete klicken.
159
www.bio-im-test.de
www.ein-herz-fuer-bio.org
Das Besondere an dieser Seite ist, dass
hier neben Experten vor allem die
Bio-Käufer selbst ihre Erfahrungen mit
Bio-Produkten mitteilen.
Hier findet man stets aktuell
Bio-Lebensmittel im Verbrauchertest,
neue Bio-Produkte sowie günstige
Einkaufsquellen für Bio-Basis-Produkte
dazu außerdem auch Bio-Rezepte.
Eigentlich eine Seite für den Lebensmitteleinzelhandel mit aktuellen
Informationen zu Bioprodukten und
Biotrends, aber auch mit vielen
Informationen über Bio-Produkte. Für
interessierte Verbraucher durchaus
verständlich gemacht.
Impressum
Das Bio Team
Autor:
Dr. Klaus-Jürgen Holstein
Fotografie Cover:
Ulrike und Michael Arendt
Fotografie Rezeptteil:
Ulrike und Michael Arendt
Unser Dank gilt:
Arnold Freidling, Hendrik
Weber, Susan Büttner,
Der Autor: Dr. Klaus-Jürgen Holstein
Bio-Experte und einer der Pioniere für Bio und
Fairen Handel. Als Schüler und Student
mehrjährige ehrenamtliche Leitung eines der
ersten Dritte-Welt-Läden in Deutschland
ab 1968.
Seit Jahren Herausgeber und Chefredakteur
der Bio-Fachzeitschrift »Ein Herz für Bio «
für Entscheider und Marktverantwortliche im
Lebensmitteleinzelhandel. Langjährig tätig
als Bio-Berater für Bio-Hersteller, Bio-Großhändler und Handelsketten mit Bio-Angebot. Mitinhaber und Geschäftsführer der Werbe- und
Beratungsagentur » Comshop communication &
conseil GmbH «. Über die eigene Firma Maison
des bonnes adresses Handelsvertretung GmbH
langjährige Erfahrung im Import von BioLebensmitteln mit einem Netzwerk, dass
einmal in Frankreich und Italien begann und
heute in viele europäische Länder reicht.
Verheiratet, zwei Kinder, leidenschaftlicher
Koch und Bio-Genießer.
die Fotos für unseren Informationsteil zur Verfügung
gestellt haben.
Gestaltung und Satz:
Paulina Pysz
© 2008 GfBM – Gesellschaft
für Bildung und Medien mbH,
Postfach 160204,
30816 Garbsen
ISBN 978-3-86706-999-1
Das Foto-Team: Ulrike und Michael Arendt.
Michael Arendt der gelernte Fotografenmeister
und Grafikdesigner mit eigenem Fotostudio
mag vor allem die Foodfotografie. Mehr als
25 Jahre Berufserfahrung hinter der Kamera
machen ihn zu einem routinierten und kreativen Partner.Ulrike Arendt seine Frau und
Assistentin leitet meistens den Aufbau der Aufnahmen. Mit sicherem Auge richtet sie aus,
dekoriert und platziert. Außerdem hat Sie für
dieses Buch sämtliche Gerichte nach Rezept
zubereitet.
Beide zusammen lassen mit dem Einsatz
Ihrer ganzen Erfahrung professionelle und
einmalige Aufnahmen entstehen.
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