Zentralafrika AT TD CF CM GQ ST GA Angola (AO) Äquatorialguinea (GQ) Demokratische Republik Kongo (CD) Gabun (GA) Kamerun (CM) Kongo (CG) Sao Tomé und Príncipe (ST) Tschad (TD) Zentralafrikanische Republik (CF) CD CG AO N 500 1000 km ANGOLA (AO) República de Angola; Repubilika ya Ngola Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag 1.246.700 km² (~15 mal AT) 24.227.524 (2014) 19,5 EW pro km² Kwanza (AOA); Namibia Dollar (NAD) 1 € = 144,1 AOA, 1 € = 15,105 NAD José Eduardo dos Santos Präsidialsystem Luanda (ca. 6.4 Mio EW) Benguela, Lobito, Cabinda Portugisisch Umbundu, Kimbundu, Kikongo, TuChokwe, Ngangela Katholiken, Protestanten, Methodisten, Baptisten 0,526 (149) 11.11.1975 (Portugal) weltkarte.com GEOGRAPHIE trockenen Grassavanne, die durchsetzt ist mit Euphorbien (Wolfsmilchgewächsen), Akazien und Affenbrotbäumen. Die Fauna Angolas ist reich an Tieren wie Elefanten, Flusspferden, Geparden, Gnus, Krokodilen, Straußen, Nashörner und Zebras. Cabinda grenzt an die Republik Kongo und an die Demokratische Republik Kongo. Das restliche Staatsgebiet grenzt im Norden und Nordosten an die DR Kongo, im Osten an Sambia und im Süden an Namibia. Die angolanische Küstenlinie am Atlantischen Ozean hat eine Länge von 1.600 km. Angola ist in drei Klimazonen eingeteilt. Tropisch an der Küste und im Norden mit ganzjährig hohen Tagestemperaturen zwischen 25 und 30°C, nachts nur unwesentlich kühler. Regenzeit herrscht von November bis März. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt hier bei 500 mm. Gemäßigt-tropisches im Hochland und Süden des Landes. Vor allem im Winter gibt es deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht (im Juli 25°C am Tag und 7 bis 8°C bei Nacht), dazu kommt eine enorme Trockenheit. Regenzeit ist von Oktober bis April. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1.000 mm. Wüstenklima im Südosten, hier ist es überwiegend heiß mit kühlen Nächten im Winter und sehr heiß mit gelegentlichen Niederschlägen im Sommer. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 250 mm. Die höchste Erhebung ist ‘Môco’ mit 2.619 m. Wichtigster Fluss ist der Sambesi im Osten. Die Flora reicht klimabedingt von tropischem Regenwald im Norden und in Cabinda (Exklave) über Baumsavannen im Zentrum bis zur erdpunkte.de 71 ANGOLA (AO) República de Angola; Repubilika ya Ngola KULTUR Afrikaner bei diesem Rendezvous des 'Gebens und Nehmens' präsent sein. Aber wie? Das Kino ist auch Traum, Fantasie und Verrücktheit. Entscheidend ist unsere Perspektive, uns durch unsere eigenen Bilder zu betrachten. Heute gehört die Geschichte uns, wir müssen sie neu schreiben, um den Anderen vom Widerstand der Schwarzen gegen die Sklaverei Mitteilung zu machen”. ‘Sambizanga’, dieser Klassiker des afrikanischen Films ist nach einem Vorort der angolanischen Hauptstadt Luanda benannt. Einer Erzählung des angolanischen Schriftstellers Luandino Vieira nachempfunden, erzählt der Film die Geschichte der jungen Maria, deren Leben sich dramatisch verändert, als ihr Ehemann Domingo verhaftet wird. Er hat den Unabhängigkeitskampf gegen die portugiesische Kolonialmacht unterstützt. Maria wusste davon nichts und macht sich auf die Suche nach ihrem Mann. Dabei entdeckt sie ihren eigenen politischen Weg. ‘Sambizanga’ ist das dritte Werk der Pionierin des afrikanischen Films, Sarah Maldoror. Die berühmte Regisseurin drehte bereits in den 1960er Jahren Filme in Algerien, Guinea und Angola. Heute sagt sie über die Rolle des Films: „Zu Beginn des dritten Jahrtausends ist das Kino weltweit zum populärsten künstlerischen Ausdrucksmittel geworden. Mehr denn je müssen wir wasim-nasveet.eu SPORT Mannschaft ab. „Wir spielen, als wären wir eine Familie“ sagt Gomes, einer der Nationalspieler. „Wir spielen als eine Einheit. Und jedes Mal, wenn wir gewinnen, ist das ganze Land verrückt vor Freude.“ Immer wieder überraschen Olimpio Cipriano, Armando Costa, Carlos Morais, Milton Barros, Luis Costa, Antonio Carvalho, Joaquim Gomes, Emanuel Neto, Abdel Aziz Boukar, Carlos Almeida, Miguel Lutonda, Eduardo Mingas ihre Gegner mit unvorhersehbaren Angriffen. Sie können sich wie Brüder aufeinander verlassen. Basketball wird in Angola ganz groß geschrieben. Die Frauenteams dominieren seit Jahren alle afrikanischen Turniere. So manche Spielerin ist berühmt wie ein Popstar. Wenn bei den afrikanischen Championships die ‘Palancas Negras’, die Spieler der Männernationalmannschaft, aufs Feld treten, dann zittern die Gegner zu Recht. In den letzen neun Jahren war acht Mal niemand stärker als sie. Auch 2006 verloren sie kein einziges Spiel. Mit 107:42 fegten sie Südafrika vom Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Japan konnten die eindrucksvollen Spieler erstmals auch die Profiteams der anderen Kontinente so richtig zum Schwitzen bringen. Im Spiel Angola gegen Deutschland musste zum ersten Mal in der Geschichte einer Basketballweltmeisterschaft die Spielzeit drei Mal verlängert werden, um den Sieger festzustellen: Deutschland gewann ganz knapp. Trotzdem tankte Angola viel Selbstvertrauen. Was das angolanische Nationalteam so unschlagbar macht, ist der Zusammenhalt in der Mannschaft. Ein Sieg hängt niemals von nur einem oder zwei Stars in der bigsoccer.com 72 ÄQUATORIALGUINEA (GQ) República de Guinea Ecuatorial; République de Guinée Équatoriale; República da Guiné Equatorial weltkarte.com Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag 28.051 km² (~3 mal kleiner AT) 820.885 (2014) 29 EW pro km² CFA-Franc BEAC (XAF) 1 € = 655,96 XAF Teodoro Obiang Präsidialsystem Malabo (ca. 156.000 EW) Bata, Mongomo, Ebebiyín Spanisch, Französisch, Portugiesisch Fang, Bube, Benga, Ndowe Christentum 0,556 (144) 12.10.1968 (Spanien) GEOGRAPHIE Auf den zu Äquatorialguinea zählenden Inseln herrscht ein tropisches Regenwaldklima mit einer Hauptregenzeit von Mai bis Oktober, am Festlandteil ist es trockener, der Himmel oft bedeckt und es ist meist windig. Am Festland gibt es zwei Regenzeiten, eine von Februar bis Juni und die zweite von September bis Dezember, in dieser Zeit kann es zu Tornados und Wirbelstürmen kommen. Das Klima ist geprägt von hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen. In Malabo beträgt der jährliche Niederschlag ca. 1.900 mm, am Festland ist weit weniger Niederschlag zu erwarten. Die durchschnittliche Temperatur beträgt 25 bis 26°C. Etwa 26.000 km² der Gesamtfläche des kleinen Staates entfallen auf den Festlandteil ‘Mbini’. Verschiedene Inseln (mit 2.017 km² ist Bioko die größte von ihnen) gehören ebenfalls zum Staatsgebiet. Bioko wurde bis 1973 ‘Santa Isabel’ oder ‘Fernando Póo’ gennant, später wurde ihr der Name ‘Macías Nguema Byogo’ (nach dem damaligen Staatspräsidenten Francisco Macías Nguema) verliehen. Am Festland steigt das Gelände von der Küste bis ins Landesinnere auf bis zu 1.200 m an. Die Inseln Äquatorialguineas sowie auch andere in dieser Region (z.B. São Tomé und Príncipe) liegen auf einem vulkanischen Hotspot. Dieser ließ unter anderem auch den Kamerunberg entstehen. Auf den Inseln dominiert Regenwald, am Festlandteil ebenso (es ist aber nicht so feucht). Die Küste ist von Mangrovensümpfen gesäumt. Teile des tropischen Regenwaldes auf den Inseln wurden durch Plantagen ersetzt. Die vielen Waldgebiete beherbergen zahlreiche Tierarten wie zum Beispiel: Schimpansen, Gorillas, Mandrills oder Bärenmakis. Auch Leoparde, Waldelefanten, Waldbüffel, Schirrantilopen und Bongos sind nicht selten. erdpunkte.de 73 ÄQUATORIALGUINEA (GQ) República de Guinea Ecuatorial; République de Guinée Équatoriale; República da Guiné Equatorial MENSCHENRECHTE Militärgericht gestellt. Wir rufen die Regierung Äquatorialguineas auf, die von ihrer eigenen Verfassung garantierten Rechte und die Auflagen des internationalen Menschenrechts einzuhalten.“ Im Jahre 2002 kam es in Äquatorialguinea in einem Schauprozess gegen vier angebliche Putschisten zu Folterungen. Die Menschenrechtslage in dem kleinen Land ist sehr schlecht. Es existieren keine Gewerkschaften, die Medien befinden sich in Regierungshänden. Zeitungen wie ‘La Verdad’ (Die Wahrheit) oder ‘La Opinión’ (Die Meinung) erscheinen sehr unregelmäßig. Die einzige Menschenrechtsorganisation des Landes wird auch von der Regierung kontrolliert. Zur Hinrichtung der vier Putschisten erklärte der Pressesprecher des amerikanischen Außenministeriums am 30.08.2010: „Die Vereinigten Staaten waren sehr bestürzt zu hören, dass die Regierung Äquatorialguineas vier Menschen nach einem Militärgericht am 21. August hingerichtet hat. Während wir Äquatorialguineas Recht auf Verteidigung nationaler Sicherheit respektieren, genügte das Verfahren nicht den internationalen Mindeststandards für Menschenrechte. Ebenso sind wir ob der 20-Jahre-Gefängnisstrafe desselben Militärgerichts für die Oppositionsmitglieder Santiago Asumu Nguema und Marcelino Nguema Esono enttäuscht. Beide waren vorher vor einem Zivilgericht gestanden und wurden ein zweites Mal für dasselbe Vergehen vor das Am 01.09.2010 entgegnete Präsident Obian: „Das Gerichtsverfahren in der Woche vom 13. August hat sich von ähnlichen Verfahren in anderen Teilen der Welt nicht unterschieden. Die geltenden Gesetze wurden respektiert und angewandt, das Verfahren war transparent, unparteiisch und wurde mit den nötigen Garantien der Verteidigung durchgeführt… ...GQ hat die Todesstrafe nicht abgeschafft. Wenn ihr Vollzug ausgesetzt oder Gnade gewährt wurde, dann war das keine Schwäche oder Toleranz unserer Rechtsordnung, sondern ein Bemühen um Rehabilitierung derer, die die Grundsätze des Rechtsstaats in GQ verletzt haben. Gesetze und Gerichte wurden aus vielen Gründen eingerichtet, vor allem, um Frieden, Sicherheit, politische und soziale Balance sowie wirtschaftliche Entwicklung zum Nutzen der Menschen zu gewährleisten. Wenn wir in Zukunft außerordentliche Maßnahmen ergreifen müssen, um diese Grundsätze zu schützen, dann werden wir das tun.“ VON DIKTATOREN Drei Wochen vor der Unabhängigkeit (12.10.1968) wurde Francisco Macías Nguema zum Präsidenten gewählt. Ein halbes Jahr später kam es zu Unruhen, die der Machthaber dazu nützte, die Verfassung aufzuheben und sein Terrorregime zu errichten. Sein Regime gilt als eine der blutigsten Diktaturen Afrikas. Ein gutes Drittel der Bevölkerung floh ins Ausland. Zehntausende Regimegegener wurden ermordet, zu Weihnachten 1975 ließ er angeblich 150 „Verschwörer“ hinrichten. Am 03.08.1979 wurde der Diktator von seinem Neffen, dem Kommandanten der Nationalgarde, gestürzt und hingerichtet. Danach übernahm er mit dem obersten Militärrat die Macht, auch er regiert diktatorisch. Er gilt als einer der reichsten Staatschefs der Welt, sein Vermögen wird auf 600 Millionen US-Dollar geschätzt. Das Geld stammt vorwiegend aus Erdölgeschäften. newstimeafrica.com 74 DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO (CG) République Démocratique du Congo; Republiki ya Kongó Demokratiki Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag 2.344.858 km² (~28 mal AT) 79.375.136 (2015) 34 EW pro km² weltkarte.com Kongo-Franc (CDF) 1 € = 1.020,14 CDF Joseph Kabila Semipräsidentielles Regierungssystem Kinshasa (ca. 9.5 Mio EW) Lubumbashi, Kisangani Französisch, Kikongo, Swahili, Tschiluba, Lingála 214 versch. Sprachen Indigene Religionen, Christentum 0,338 (186) 30.06.1960 (Belgien) GEOGRAPHIE Es herrscht ein Äquatorialklima vor, daher gibt es in den meisten Landesteilen ein sehr warmes, tropisches Feuchtklima mit rund 20°C Durchschnittstemperatur in der Trockenzeit und ca. 30°C in der Regenzeit. Aufgrund der Größe des Staates gibt es regionale klimatische Disparitäten, im nördlichen Landesteil, durch den der Äquator verläuft, bleibt die Temperatur konstant bei ca. 26°C, hier gibt es das ganze Jahr über auch heftige Regenfälle mit 1.500 bis 2.000 mm im Jahr. Der Norden ist geprägt von Baumsavanne. Dort beginnt die Trockenzeit im Gegensatz zum Süden des Landes bereits im Oktober und endet im März, deshalb fallen die meisten Niederschläge (95 %) auch in der Zeit zwischen März und November. Im Süden gibt es eine Zone des tropischen Klimas mit ausgeprägten Jahreszeiten (Trockenzeit von Mai bis September und Regenzeit von Oktober bis April). Der Ostteil des Landes ist eher gebirgig und daher vom Höhenklima geprägt und deutlich kühler. Eine Zone von maritimen Klima ist im kleinen Küstengebiet im Westen ausgeprägt, dort senkt der kalte Benguelastrom die Temperatur und die Niederschlagsmenge deutlich ab, in Boma z.B. regnet es weniger als 800 mm im Jahr. In den Savannenregionen leben Löwen, Leoparden, Nashörner, Elefanten, Zebras, Schakale, Hyänen sowie einige Antilopenarten. Der hohe Waldanteil ermöglicht auch sehr vielen anderen Säugetierarten (415) das Überleben. Besonders in den fünf UNESCO-Welterbe-Gebieten leben afrikanische Büffel und neben Bonobos und Gorillas auch Schimpansen im Land, womit die Demokratische Republik Kongo das einzige Land der Welt ist, in dem drei Menschenaffenarten beheimatet sind. erdpunkte.de 75 DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO (CG) République Démocratique du Congo; Republiki ya Kongó Demokratiki DER LANGE WEG ZUR DEMOKRATIE Beamten konnten nicht nachbesetzt werden, weil es einfach zu wenig gut ausgebildete Kongolesen gab. Zudem brachen zahlreiche Konflikte zwischen ethnischen Gruppen aus und auch das Ausland mischte sich ein. Lumumba wurde schließlich durch die Unterstützung der USA und Belgiens ermordet. Nach Jahren der Diktatur und des Krieges, der zehn Jahre lang dauerte und über vier Millionen Menschen das Leben kostete, wurde 2003 eine Übergangsregierung eingesetzt, die den Weg in die Demokratie ebnen sollte. 2005 stimmten 80 % der Wähler für eine neue Verfassung, die die Macht des Präsidenten einschränkte. Am 30. Juli 2006 fanden schließlich seit mehr als 40 Jahren die ersten freien Wahlen des Landes statt. Die Bevölkerung sehnt sich nun nach Jahrzehnten der Gewalt, der Korruption und der Streitigkeiten um die reichen Bodenschätze des Landes nach einer friedlichen und gerechten Zukunft. Auf den jungen Präsidenten Joseph Kabila sind jetzt die gesamten Hoffnungen der KongolesInnen gerichtet. Einst war das Königreich Kongo das Zentrum des transatlantischen Sklavenhandels. Es wird geschätzt, dass um die 20 Millionen Afrikaner und Afrikanerinnen vom 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Sklaven den Kontinent verließen, davon ca. fünf Millionen von der Küste Angolas und des Kongo. Während der Kolonialzeit machte der belgische König Leopold II das Land und seine Menschen zu seinem „Privatbesitz“. Die völlig rechtlosen Menschen mussten Zwangsarbeit leisten, wurden misshandelt und versklavt. Unter der grausamen kolonialen Herrschaft starben zehn der 20 Millionen BewohnerInnen des Kongo. Nach Jahren der völligen Ausbeutung zog sich Belgien 1960 schlagartig aus dem Kongo zurück und hinterließ ein völlig chaotisches Land. Der Freiheitskämpfer Patrice E. Lumumba wurde zum ersten gewählten Präsidenten des jungen Staates. Trotz der Hoffnung auf eine bessere Zukunft war es nicht möglich die junge Republik zusammenzuhalten. Die fehlenden belgischen PATRICE LUMUMBA Patrice Lumumba war einer der Mitbegründer der Kongolesischen Unabhängigkeitsbewegung. Als eine der leitenden Personen der Bewegung wurde er 1959 verhaftet. 1960 wurde er aber wieder entlassen und wurde bei der Wahl mit seiner Partei stimmenstärkste politische Kraft. Lumumba wurde daraufhin erster Ministerpräsident der Republik. Lumumba trat immer für die Unabhängigkeit von Belgien ein. Als es zur Unabhängigkeit kam, wurde ein großer Festakt veranstaltet und Lumumba hielt eine Rede über die Freiheit und Würde Afrikas. Dies brachte ihm den Unmut der früheren Kolonialherrscher ein. Lumumba wurde bei jeder Möglichkeit verunglimpft und von belgischen Medien immer wieder als Kommunist und ‘Anti-Weißer’ abgetan. Vor allem der Vorwurf des Kommunismus wurde ihm zum Verhängnis. Die USA unterstützen den Putsch durch die Armee. Lumumba wurde verhaftet und im Gefängnis getötet. Die Umstände seines Todes waren lange Zeit ein Rätsel. Doch durch die Klage seines Sohnes kam endlich Licht ans Dunkel. Lumumba und seine Getreuen wurden mit einem Flugzeug nach Katanga gebracht. Dort wurden sie gefoltert, misshandelt und anschließend erschossen. handsupunited.org 76 GABUN (GA) République Gabonaise Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprache Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag weltkarte.com 267.667 km² (~3 mal AT) 1.687.673 (2014) 6 EW pro km² CFA-Franc BEAC (XAF) 1 € = 655,96 XAF Ali-Ben Bongo Ondimba Präsidialsystem Libreville (ca. 580.000 EW) Port-Gentil, Lambaréné Französisch Fang, Mbere, Punu, Teke, Njebi Christentum, Bwiti, Islam 0,674 (112) 17.08.1960 (Frankreich) GEOGRAPHIE Geologisch gesehen ist Gabun sehr interessant, es finden sich in einigen Gebieten Gesteine aus dem Proterozoikum, die ca. zwei Milliarden Jahre alt sind. In den Regionen, die noch immer mit Regenwald bedeckt sind (ursprünglich 75 % des Landes) gibt es eine sehr große Pflanzenvielfalt mit ca. 3.000 Arten. 15 % des Landes sind Feuchtsavannen, im Südosten gibt es auch Trockensavannen. Die Küstengebiete sind durch Mangrovenwälder geprägt. Auch in Gabun gibt es zahlreiche Tierarten, Gorillas zählen wohl zu den bemerkenswertesten. Durch die Lage am Äquator weist Gabun ein tropisches Klima mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit (bis zu 98 %) auf. Es ist das ganze Jahr über warm, bei einer Durchschnittstemperatur von 25°C. Hauptregenzeit ist von Mitte Jänner bis Mitte Mai, eine kleinere Regenzeit gibt es von Oktober bis Mitte Dezember. Insgesamt fallen zwischen 1.600 und 3.000 mm Regen im Jahr. Von Juni bis September und von Dezember bis Mitte Januar kommt es zu kurzen Trockenzeiten, mit lebhaften Passatwinden. An der westlichen Atlantikküste Zentralafrikas gelegen, erstreckt sich Gabun nach Osten hin bis kurz vor das Kongobecken. Das westliche Küstentiefland steigt ins Landesinnere stufenförmig bis zur Niederguineaschwelle (Hochland) an. Die Küstenlinie hat 885 Kilometer. Der Ogooué ist der wichtigste Fluss des Landes, der sich mit seinen zahlreichen Nebenflüssen tief in Gabuns Hochland eingeschnitten hat. Ein höchster Berg wurde noch nicht festgelegt, da verschiedene fehlerhafte Höhenangaben (mit Abweichungen von bis zu 500 m) existieren. Die höchsten Gebiete liegen etwa 1.000 m über dem Meer. erdpunkte.de 77 GABUN (GA) République Gabonaise NATURREAKTOR OKLO deutung, da man untersuchen kann, wie sich radioaktive Stoffe in der Natur verbreiten und verhalten. Diese Erkenntnisse könnten für den Bau von atomaren Endlagern verwendet werden. Weltweit hat man schon 16 Naturreaktoren entdeckt, sie kamen allerdings alle vor mindestens ca. 1.5 Milliarden Jahren zum Erliegen. Vor ca. zwei Milliarden Jahren entstand in Gabun eine Uranlagerstätte, bei der es durch eine natürliche Konzentration an Uran zu nuklearen Reaktionen kam. Der Naturreaktor war für ca. 500.000 Jahre aktiv und setzte in dieser Zeit ungefähr so viel Energie frei, wie in einem Atomkraftwerk in vier Jahren erzeugt werden kann. Durch neue Untersuchungen hat man herausgefunden, dass es auf Grund des vorhandenen Grundwassers zu den Reaktionen kam. Dadurch entstand eine zyklische Aktivität: Das Wasser sammelte sich und bremste dann die Neutronen, so dass sie die erforderliche Geschwindigkeit für eine Kernspaltung hatten. Dieser Vorgang dauerte ungefähr 30 Minuten. Anschließend kam die Reaktion wieder so lange zum erliegen, bis sich wieder ausreichend Wasser gesammelt hatte. Naturreaktoren sind für die heutige Wissenschaft von sehr großer Be- mta-r.de URWALD Im Gabun existieren die gewaltigsten Urwaldreserven zusammen mit der faszinierendsten Flora und Fauna des afrikanischen Kontinentes. Mit der Unterstützung des amerikanischen Ökologen J.Michael Fay wurden diese Wälder erst in jüngster Vergangenheit entdeckt und berühmt. Er wanderte insgesamt 3.200 km zu Fuß durch Sümpfe und Dschungel und bewirkte später, dass eine einzigartige Wildnis mit 13 Nationalparks unter Naturschutz gestellt wurden. Die 2002 eingerichteten 13 gabunischen Nationalparks erstrecken sich über eine Gesamtfläche von fast 30.000 km² und wurden unter die Verwaltung eines Nationalparkrats gestellt, der direkt dem Präsidenten untersteht. Die Wälder, die rund 87 % des Staatsgebiets ausmachen, sind für ihren einzigartigen Reichtum an verschiedenen Pflanzen bekannt. Bedrohte oder in Afrika kaum noch vorkommende Tierarten findet man hier noch zahlreich vor - Waldelefanten (ca. 80.000 Tiere), Büffel, Antilopen, Gorillas und Mandrillaffen. Immer wieder werden neue Spezies entdeckt. zentralafrika.de pistenkuh.de 78 KAMERUN (CM) République du Cameroun; Cameroon weltkarte.com Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag 475.442 km² (~5,6 mal AT) 22.773.014 (2014) 48 EW pro km² CFA-Franc BEAC (XAF) 1 € = 655,96 XAF Paul Biya Präsidiales System Yaoundé (ca. 1.3 Mio EW) Douala, Garoua, Bamenda Französisch, Englisch Fulfulde, Kanuri, Shuwa, Benue- und Beti-Fang Christentum, Islam 0,504 (152) 01.01.1960 (Frankreich) GEOGRAPHIE Das Klima Kameruns ist tropisch mit niederschlagsreichen Regenperioden und hohen Temperaturen, in den Höhenlagen ist es milder. Ein trockenes Klima herrscht im Norden, in der Gegend des Tschadsees, vor. Dort ist es wechselfeucht (700 mm) mit einer trockenen Zeit von Oktober bis April. Die mittlere Temperatur liegt bei 32°C und durch die geringen Niederschläge gibt es eine gewisse Dürrewahrscheinlichkeit (alle zwei bis fünf Jahre). Im südlicher gelegenen Hochland (1.000 bis 1.500 m Höhe) hat es durchschnittlich 22°C und Niederschläge bis zu 1.600 mm jährlich. Hier ist das Wechselgebiet von der Savanne (Norden) hin zum Regenwald (Süden). Das anschließende Bergland weist Niederschläge von 2.000 bis 11.000 mm auf. Die südlichen Ausläufer des Kamerunberges zählen zu den niederschlagsreichsten (bis zu 11.0000 mm) Gebieten der Welt. Die Küstenebene im Süden hat ein äquatoriales Klima mit 1.500 bis 2.000 mm Niederschlag und einer mittleren Temperatur von 25°C. Es ist ein Gebiet mit dichtem tropischen Regenwald. Insgesamt lässt sich feststellen, dass Kamerun ein Afrika im Kleinen ist. Im Westen und Nordwesten entlang der Kamerunlinie (vulkanische Gebirgsketten) ist das Gebirge vulkanischen Ursprungs. Es wird vom aktiven Vulkan und höchstem Berg Kameruns, dem Kamerunberg (4.095 m), überragt. Ebenfalls entlang der Kamerunlinie erhebt sich das bis zu 3.010 Meter hohe Vulkanfeld Oku, in dem Seen (Nyos-See, Manoun-See) liegen. Im Bamenda-Hochland in dem Oku liegt, gibt es die höchsten Gebirgsregenwälder Afrikas. Weitere wichtige Berge sind die heiligen Berge Bakossi, Manengouba und der Kupe. erdpunkte.de 79 KAMERUN (CM) République du Cameroun; Cameroon MONGO BETI Er hieß mit eigentlichem Namen Alexandre Biyidi und wurde 1932 in einem kleinen Dorf namens Akométan in Kamerun geboren und er zählt zu den bekanntesten Schriftstellern des Landes. Nach dem Besuch einer von Missionaren geleiteten Grundschule besuchte Mongo Beti ein Gymnasium. Später ging er nach Frankreich um Literatur zu studieren. Neben seiner literarischen Karriere arbeitete er auch als Lehrer. Das Erscheinen des Romans “Der arme Christ von Bomba”, indem er auf satirische Weise die Welt der Missionare und des Kolonialismus beschreibt, löste einen großen Skandal aus. Mongo Beti wurde zum extremen Kritiker des Kolonialismus. Nach 32 Jahren im Exil kehrt er 1992 schließlich nach Kamerun zurück, eröffnete eine Buchhandlung und widmete sich daneben anderen Aktivitäten in seinem Heimatdorf. Neben vielen Romanen schrieb er für verschiedene Zeitschriften, gründete Vereinigungen zur Verteidigung der Bürgerrechte und verfasste Protestartikel für die Presse. 2001 starb Mongo Beti in Douala. journalducameroun.com DEUTSCHE KOLONIE nicht in Kamerun halten und wurde 1916 durch die britische Kolonialarmee besiegt. Nach dem Versailler Vertrag wurde Kamerun unter Großbritannien und Frankreich aufgeteilt, wobei letzteres vier Fünftel des Landes zugesprochen bekam. Die massive Assimilationspolitik der Franzosen verbot z.B. den Gebrauch von lokalen Sprachen in Schulen, womit die französische Sprache enorm gestärkt wurde. Durch die Errichtung von Handelsniederlassungen 1868 des Hamburger Handelshauses ‘Woermann’ an der Mündung des Wouri (Fluss) wurde der deutsche Einfluss auf Kamerun immer größer. Am 14.07.1884 wurden Schutzverträge mit regionalen Herrschern und dem deutschen Generalkonsul Gustav Nachtigal abgeschlossen und damit die deutsche Schutzherrschaft proklamiert. Damit war Kamerun eine deutsche Kolonie. Die gewaltsame oder kooperative Integration der Gesellschaften und die faktische Übernahme des Hinterlandes dauerte die nächsten 32 Jahre an und war zu Beginn des 1. Weltkrieges noch nicht abgeschlossen. 1911 erfolgte durch das Marokko-Kongo-Abkommen eine Vergrößerung der Kolonie (Neukamerun) auf Kosten der französischen Kolonien im zentralen Afrika, diese Gebiete mussten aber später durch den Versailler Vertrag wieder abgetreten werden. Die materiell und zahlenmäßig unterlegene Schutzgruppe der Deutschen konnte sich im ersten Weltkrieg 80 KONGO (CD) Répubilika ya Kongo; Republiki ya Kongó; République du Congo weltkarte.com Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag 342.000 km² (~4 mal AT) 4.504.962 (2014) 13 EW pro km² CFA-Franc BEAC (XAF) 1 € = 655,96 XAF Denis Sassou-Nguesso Präsidialsystem Brazzaville (ca. 1.2 Mio EW) Pointe-Noire, Loubomo Französisch, Lingála, Kituba Kikongo, Mbosi, Koyo, Teke Christentum, Animismus, Islam 0,564 (140) 15.08.1960 (Frankreich) GEOGRAPHIE Da der Äquator durch den Kongo verläuft, weist das Land ein tropisches Klima mit zwei Regenzeiten von Jänner bis Mai und von Oktober bis Mitte Dezember auf. Der Jahresniederschlag liegt bei 1.400 bis 1.900 mm, ist jedoch an der Küste nicht so stark ausgeprägt. Nach der schmalen Küstenebene, die mit Mangroven bewachsen ist, erhebt sich der Kongo zu einem Hochplateau, das im Grenzgebiet zu Gabun bis zu 1.040 Meter aufsteigt. Der Großteil (57 %) des Landes ist mit tropischem Regenwald bedeckt. Ausgedehnte Sumpfgebiete sieht man im Nordosten, am unteren Ubangi und am Sangha. Der Fluss Kongo ist oberhalb des Pool Malebo schiffbar. Im äußersten Nordwesten des Kongobeckens gelegen, wird die Republik Kongo vom Fluss Kongo und seinem Nebenfluss Ubangi gegen die Demokratische Republik Kongo im Osten und Südosten abgegrenzt. Brazzaville liegt am Pool Malebo, dabei handelt es sich um eine seeartige Erweiterung des Flusses Kongo. Kinshasa, die Hauptstadt der demokratischen Republik Kongo liegt an der gegenüberliegenden Flussseite. Die Livingstonefälle stellen den Durchbruch durch die Niederguineaschwelle dar, hier staut sich der reichlich Wasser führende Kongo zu einem Gewässer auf, das etwa 30 Kilometer lang, 21 km breit und maximal 16 Meter tief ist – der Pool Malebo. Er liegt 272 Meter über dem Meer, weist zahlreiche bewaldete Inseln auf und ist ringsum von ca. 600 m hohen Bergen gesäumt. Am 12.03.1877 erreichte ein Mann namens Henry Morton Stanley den Pool Malebo und gründete im Jahr 1882 die Station Léopoldville (heute Kinshasa). Die Station mauserte sich im Laufe der Zeit zu einem sehr wichtigen Handelszentrum und zum Ausgangspunkt für Expeditionen ins Kongobecken. erdpunkte.de 81 KONGO (CD) Répubilika ya Kongo; Republiki ya Kongó; République du Congo DIE BEVÖLKERUNG KONGOS In der Republik Kongo leben 98 % Bantuvölker (40 % Kongo, 16 % Batéké, 12 % Mboshi, ein Prozent Kouyou u.a.), weiters besteht ein Prozent der Bevölkerung aus Pygmäen und ein sehr geringer Teil aus Europäern. Bantu ist ein Sammelbegriff für über 400 verschiedene Völker in Süd- und Mittelafrika. Die Bantu stammen ursprünglich aus dem Hochland von Kamerun und dem Südosten von Nigeria. Sie breiteten ihr Territorium in die Regenwälder Zentralafrikas aus und vermischten sich mit dort lebenden Gruppen, wodurch immer wieder neue Gesellschaften entstanden. Die einzelnen Bantu-Gruppen waren über weite Teile Kameruns, Kenias und Südafrikas verteilt. Sie selbst haben sich nie als Bantu bezeichnet und auch kein allzu großes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt, obwohl es immer noch Bräuche gibt, die sie verbinden. south-africa-tours-and-travel.com GESCHICHTE Die von Nigeria eingewanderten Batéké und andere Bantustämme besiedelten seit dem 10. Jahrhundert das Kongobecken. Im 13. Jahrhundert enstanden im Kongobecken verschiedene Königreiche, die aber zumeist durch den Sklavenhandel seit dem 17. und 18. Jahrhundert an der Mündung des Kongo zerschlagen wurden. Pierre Savorgnan de Brazza (Namensgeber von Brazzaville) begann ab 1875 das Land zu erforschen. Fünf Jahre später wurde das Reich der Teke durch einen Schutzvertrag ein französisches Protektorat, bald darauf wurde der erste Militärposten gegründet, aus ihm entstand die heutige Hauptstadt Brazzaville. Um 1891 wurde aus dem Land die französische Kolonie Kongo (ab 1903 Mittelkongo genannt). Gemeinsam mit Gabun wurde es 1910 zum Generalgouvernement von FranzösischÄquatorialafrika erklärt. Die Hauptstadt zählte zu diesem Zeitpunkt ca. 6.000 Einwohner, wuchs aber sehr rasch durch Wanderarbeiter. Es entstand ein buntes Völkerund Sprachengemisch. 1911 ging der nördliche Teil an Deutsch-Kamerun verloren, um nach dem ersten Weltkrieg wieder eingegliedert zu werden. 1946 wurde der Kongo 82 zum französischen Überseeterritorium, 1958 zur autonomen Republik innerhalb der Union Française und letztendlich 1960 zur unabhängigen Kongolesischen Republik (Kongo-Brazzaville). Am linken Ufer des Flusses befand sich die damalige Republik Kongo (Kongo-Leopoldville), die heutige Demokratische Republik Kongo. Im August 1963 wurde das Regime des Priesters Fulbert Youlou gestürzt und eine Politik des gemäßigten Sozialismus ausgerufen. Marien Ngouabi proklamierte am 31.12.1969 die Volksrepublik Kongo. Ngouabi wurde im Jahr 1979 ermordet und Denis Sassou-Nguesso verstand es die Volksrepublik wieder aufzubauen. 1982 begannen einige Projekte zur Umstrukturierung von Wirtschaft und Landwirtschaft und der schwach entwickelte Norden des Landes sollte besser erschlossen werden. Auch sollte die Erdölförderung intensiviert werden. Nachdem die Unterstützung der sozialistischen Staaten 1990 wegfiel, kehrte man dem Sozialismus den Rücken und 1991 wurde die „Republik Kongo“ ausgerufen. Ab 1992 gab es demokratische Wahlen. Von 1997 bis 1999 gab es leider auch einen Bürgerkrieg. SÃO TOMÉ UND PRÍNCIPE (ST) República Democrática de São Tomé e Príncipe Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag 1.001 km² (~84 mal kleiner AT) 186.342 (2014) 186 EW pro km² Dobra (STD) 1 € = 23.854,8 STD Manuel Pinto da Costa Semipräsidiale Demokratie São Tomé (ca. 53.500 EW) Santo Amaro, Neves Portugiesisch Saotomensisch, Angolar, Principensisch Christentum, Animismus 0,558 (142) 12.07.1975 (Portugal) weltkarte.com GEOGRAPHIE Es herrscht ein feuchtes tropisches Klima mit Regen- und Trockenzeit. Die gebirgige Topographie beeinflusst das Klima regional. Die Temperatur im Verlauf des Jahres schwankt kaum, die durchschnittliche Temperatur im Landesinneren beträgt 20°C und an der Küste 28°C. Der jährliche Niederschlag reicht von 1.000 mm im nördlichen Tiefland bis zu 5.000 mm an den Gebirgshängen im Südwesten. Die Regensaison ist von Oktober bis Mai. São Tomé und Príncipe ist der zweitkleinste Saat Afrikas, nur die Seychellen sind kleiner. Die namensgebenden Inseln liegen zwischen den beiden Hauptinseln von Äquatorialguinea Bioko und Annobón. Auf der größeren Insel São Tomé leben über 90 % der Einwohner, sie ist 48 Kilometer lang und 32 Kilometer breit und durchwegs gebirgig. Der höchste Berg ist 2.024 Meter hoch. Die nördlichere und kleinere Insel Príncipe ist etwa 16 Kilometer lang und sechs Kilometer breit, ihr höchster Punkt ist 927 m hoch. Die Inseln sind Teil einer Gebirgskette, die entlang der Kamerunlinie durch vulkanische Aktivitäten entstanden ist. Diese Gebirgskette setzt sich auf dem kamerunischen Festland fort. Auf den Inseln aber ist kein momentan aktiver Vulkan zu finden. Die Hauptinsel liegt nur zwei Kilometer nördlich vom Äquator, die kleine Insel Rólas liegt jedoch mitten auf der Äquatorlinie. Die Meeresfauna des Landes hat es in sich, es gibt: Streifendelfine, Clymene-Delfine, Schlankdelfine, Zügeldelfine, Brydewale, Buckelwale, Blauwale, Schwertwale und große Tümmler. erdpunkte.de 83 SÃO TOMÉ UND PRÍNCIPE (ST) República Democrática de São Tomé e Príncipe EIN ZUKÜNFTIGER ÖLSTAAT Durch den Verkauf von Offshore-Erdölbohrkonzessionen in der mit Nigeria gemeinsam verwalteten Joint Development Zone (JDZ) erzielen São Tomé und Príncipe 40 % und Nigeria 60 % der Einkünfte. Geologen vermuteten in den 1990ern unter und neben den Inseln an die 11 Milliarden Barrel Erdöl. Laut Wissenschaftler und Journalisten gilt der Inselstaat als „schwarzes Brunei“ oder „zweites Kuwait“ und verfügt über vier Milliarden Barrel an Ölreserven. Der Konzern Chevron bot 2003 einen Vorschuss von ca. 49 Milliarden Dollar an, um die Blöcke für die Exploration zu untersuchen. Der Konzern Total meldete auch Rechte zur Exploration an, aber es wurden nie Probebohrungen durchgeführt, da der Konzern den Erfolg bezweifelte. Die Förderung von Öl und Gas wird für die Zukunft jedenfalls erwartet. Unter Umständen hat die geostrategische Lage in Westafrika, die als Zukunft für die Förderung gilt, zum ersten ölpolitischen Rennen zwischen China und den USA geführt. Diese beiden Länder bemühen sich derzeit um Explorations- und Bohrrechte. Die USA scheint auch daran interessiert zu sein, einen Marinestützpunkt auf São Tomé zu errichten. GESCHICHTE Der portugiesische Seefahrer João de Santarém gilt als Entdecker der Inseln. Er stand in den Diensten des Händlers Fernão Gomes, dieser erwarb die Rechte zur Erkundung von jährlich 100 Leguas (ehemalige Längenmaßeinheit) afrikanischer Küste vom portugiesischen König Alfons V. Er entdeckte São Tomé am 21.12.1471 und am 17.01.1472 Santo António, diese Insel wurde 1502 in Príncipe umbenannt. Die erste portugiesische Niederlassung wurde 1485 gegründet. Die Inseln dienten als Umschlageplatz für den Handel mit Sklaven zwischen Afrika, Brasilien, Portugal und den karibischen Inseln. Außerdem nutze Portugal die Insel um von der Inquisition ausgewiesene portugiesische Juden und Strafgefange dorhin umzusiedeln. Ab 1572 wurden die Inseln endgültig der portugiesischen Krone unterstellt. Es wurden dann Plantagen auf den Inseln betrieben, anfangs Monokulturen von Zuckerrohr zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert, dann Kaffee und ab ca. 1850 Kakao. Der Inselstaat war Anfang des 20. Jahrhunderts sogar der größte Kakaoproduzent der Welt. Die Sonnenfinsternis-Expedition unter der Leitung von Arthur Stanley Eddington auf Príncipe bestätigte am 29.05.1919 experimentell die Richtigkeit von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie. Das Ende der Kolonialzeit wurde durch die Gründung von verschiedenen Befreiungsbewegungen außerhalb des Landes eingeleitet. 1960 wurde in Ghana der Vorläufer des ‘Movimento de Libertação de São Tomé e Príncipe’ (MLSTP) gegründet, 1974 nach der Nelkenrevolution in Portugal wurde die MLSTP als legitime Vertretung anerkannt. Dies führte schließlich zur Unabhängigkeit des Inselstaates am 12.07.1975. Die ersten 15 unabhängigen Jahre regierte daher die MLSTP. Die folgenden Regierungen des Landes stellten sich als sehr instabil heraus. Es kam zu schweren Korruptionsfällen und zu Putschen. Am 16.07.2003 kam es zu einem Militärputsch, am nächsten Tag kündigten die Putschisten eine Übergangsregierung und Neuwahlen an. Die unsichere politische Lage, ausgelöst durch Konflikte um das Öl, wurde als Grund für den Umsturz angegeben. Der Militärputsch wurde nach acht Tagen auf Druck der internationalen Gemeinschaft unblutig beendet, es kam zu einer Regierungsumbildung mit sieben neuen MinisterInnen, nur die Premierministerin Maria de Neves verblieb im Amt. Sie war dann gemeinsam mit anderen Ministern in einen Bestechungsskandal im September 2004 verwickelt, womit es zu einer neuerlichen Regierungsumbildung kam. Präsident de Menezes wurde 2006 ins Amt gewählt, 2011 gewann Manuel Pinto da Costa in einer Stichwahl. 84 TSCHAD (TD) Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag Dschumhūriyyat Taschād; République du Tchad 1.284.000 km² (~15 mal AT) 13.587.053 (2014) 10,5 EW pro km² CFA-Franc BEAC (XAF) 1 € = 655,96 XAF Idriss Déby Präsidialsystem N’Djamena (ca. 1.1 Mio EW) Sarh, Bol, Faya-Largeau Arabisch, Französisch Sara, Bagirmi, Dazaga Christentum, Animismus, Islam 0,372 (184) 11.08.1960 (Frankreich) weltkarte.com GEOGRAPHIE Plateau Erdi-Ma. Die Bodélé-Depression im zentralen Norden ist der tiefstgelegene Punkt des Landes. Der Schari und der Logone sind die wichtigsten Flüsse, diese lassen ausgedehnte Feuchtgebiete innerhalb der Savannenlandschaft entstehen. Die Flora und Fauna gilt generell als wenig erforscht. Bis 2007 konnte man aber 4.318 Pflanzenarten und 722 Tierarten dokumentieren. Davon sind 71 Pflanzen-, 4 Säugetier-, 1 Reptilien-, 1 Vogel- und 16 Fischarten endemisch. Die Fischfauna umfasst 136 Arten. Im südlichen Tschad herrscht ein tropisches, wechselfeuchtes Klima mit Niederschlägen bis zu 1.100 mm im Jahr. Im Norden des Landes herrscht ein Wüstenklima mit großen täglichen Temperaturunterschieden und sehr seltenen und unausgiebigen Niederschlägen (20 bis 40 mm im Jahr). Der Tschad steht im Sommer grundsätzlich unter dem Einfluss des westafrikanischen Monsuns und im Winter unter Einfluss des Passat-Windes ‘Harmattan’. Im Tschad gibt es die trockenen Wüsten der Sahara im Norden, die Dornstrauch- und Trockensavannen des Sahels und des Sudans, die Überschwemmungssavannen und Galeriewälder an den Flüssen und die Trockenwälder im äußersten Süden. Der Tschad liegt größtenteils (90 % der Landesfläche) im Tschadbecken. Der größte Teil des Tschadsees gehört ebenfalls zum Land. Das Hochland von Ennedi mit bis zu 1.450 m und das Wadai-Massiv mit bis zu 1.320 m erheben sich im Osten. Im Norden erstreckt sich das vulkanische Gebirge des Tibesti mit der höchsten Erhebung des Landes (Emi Koussi, 3.415 m) und das erdpunkte.de 85 TSCHAD (TD) Dschumhūriyyat Taschād; République du Tchad DER TSCHADSEE Der Tschadsee ist 1.503 km² groß und somit fast 10 mal größer als der Neusiedler See. Der Tschadsee ist ein abflussloser Binnensee, dadurch ist sein Wasserstand hauptsächlich von den Flüssen abhängig, welche in den See münden. Aufgrund von Trocken- und Regenzeit verschieben sich die Uferlinien ständig. Während der Regenzeit überschwemmt der See das Land kilometerweit und zieht sich danach wieder zurück. Seit 1998 muss man allerdings feststellen, dass der Tschadsee schrumpft. Ob diese Entwicklung anhal- ten wird oder nur eine Schwankung darstellt, ist schwer festzustellen. 1970 trocknete sogar das nördliche Seebecken komplett aus. Durch Regenfälle konnte sich der See aber wieder fast annähernd auf seine ursprüng- liche Größe ausdehnen. nationalgeographic.com AUSSENPOLITIK/AUSSENHANDEL Kilometer lange Pipeline führt dieses an die Atlantikküste Kameruns, von dort wird das Öl weiter verschifft. Die Volksrepublik China hat ebenfalls wegen des Erdöls Interesse daran die Beziehungen mit dem Tschad weiter zu entwickeln. China beliefert den Tschad unter anderem mit Waffen. Die Haupthandelspartner des Tschad sind Frankreich, Kamerun und Nigeria. Die wichtigsten Exportgüter sind Baumwolle (Exportanteil von 40 %) und Erdöl seit 2003. Die Einnahmen aus der Förderung des Öls sollen (gemäß einer Vereinbarung der Regierung mit der Weltbank) zu 80 % für Projekte im Bereich des Sozialen und der Infrastruktur verwendet werden und somit der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Dafür wurden im Juli 2004 zum ersten Mal ca. 30 Millionen Euro an die Weltbank überwiesen, diese schüttet die Gelder wiederum für konkrete Projekte im Land aus. Insgesamt prognostiziert man für die nächsten 20 Jahre Einnahmen von rund 1.6 Milliarden Euro. Importiert werden vor allem Brennstoffe, Fahrzeuge, Zucker, Getreide und verschiedene Textilien. Weltweit gesehen hat der Tschad nur eine geringe diplomatische Präsenz, diplomatische Vertretungen gibt es in allen Nachbarländern des Tschad. Das Binnenland ist Mitglied der Vereinten Nationen (UN), der Afrikanischen Union (AU) und der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC). Es gibt traditionell gute Beziehungen zur früheren Kolonialmacht Frankreich. Frankreich unterstützt oft die jeweilige Regierung des Tschad bei bürgerkriegsähnlichen Situationen mit militärischem Beistand. Die Beziehungen zu den Nachbarstaaten sind belastet. Mit Libyen gibt es einen jahrzehntelangen Konflikt um den ‘Aouzou-Streifen’ im Norden. Seit Ausbruch des Darfour-Konfliktes sind auch die Beziehungen zum Sudan belastet. Während Bürgerkriegszeiten hat das benachbarte Kamerun zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen. Der Tschad pflegt aber diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu den USA. Unter der Führung von ‘Exxon Mobil’ und mit Unterstützung der Weltbank begann am 10.10.2003 die Förderung von Erdöl im Doba-Becken im südlichen Tschad. Die 1.050 86 ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK (CF) Ködörösêse tî Bêafrîka; République Centrafricaine Fläche Einwohner (EW) Bevölkerungsdichte Währung Wechselkurs Staatsoberhaupt Regierungssystem Hauptstadt Städte Amtssprachen Sprachen Religionen HDI (Position) Unabhängigkeitstag 622.984 km² (~7,5 mal AT) 4.804.316 (2014) 7 EW pro km² weltkarte.com CFA-Franc BEAC (XAF) 1 € = 655,96 XAF Catherine Samba-Panza Übergangsregierung Bangui (ca. 540.000 EW) Bimbo, Mbaiki Sango, Französisch Ubangi-Sprachen, 72 verschiedene Sprachen Christentum, Islam, indigene Glaubensrichtungen 0,341 (185) 13.08.1960 (Frankreich) GEOGRAPHIE Der Großteil des Staates liegt im Klimat der wechselfeuchten Tropen und der Süden liegt im Klimat der immerfeuchten Tropen. Dementsprechend sind eine feuchte und eine trockene Jahreszeit ausgeprägt. An der Grenze zur Trockensavanne im Norden ist die Regenzeit etwa vier Monate lang, während sie sich im Süden zwischen acht und zehn Monate hinzieht. In den trockenen Zeiten ist es im Norden generell sehr heiß mit teilweise über 40°C. Nachts jedoch kann es auch schonmal unter 10°C abkühlen. Die jahreszeitlichen Unterschiede in der Gegend um die Hauptstadt sind wegen ihrer Nähe zum tropischen Regenwald gering. Zum größten Teil liegt die Zentralafrikanische Republik auf dem Plateau der Nordäquatorialschwelle (durchschnittlich 600 Meter Höhe). Ca. 216.000 km² liegen im Tschadbecken. An der Grenze zum Sudan erhebt sich das Bongo-Massiv bis zu einer Höhe von 1.330 Metern. Der höchste Berg des Landes liegt aber im Yade-Massiv (an der Grenze zu Kamerun) und heißt ‘Ngaoui’ (1.420 Meter). Die seltenen Flachlandgorillas und Waldelefanten haben im dichten tropischen Regenwald eine letzte Zufluchtsstätte gefunden. Um diese beiden Arten kümmert man sich in dem dafür ausgewiesenen ‘Dzanga-SanghaSchutzgebiet’ besonders. Die vorherrschende Landschaft ist die Baumsavanne (Feuchtsavanne), die im Norden in die baumarme Trockensavanne übergeht. Hier leben Elefanten, Affen, Antilopen, Büffel, verschiedene Vogelarten, Warane und Flusspferde in den Gewässern. erdpunkte.de 87 ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK (CF) Ködörösêse tî Bêafrîka; République Centrafricaine DIE PYGMÄEN Antike viele Mythen, in denen sie teilweise mit Dämonen oder Tieren gleichgesetzt werden. Pygmäe ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl an ethnischen Gruppen, welche in Zentralafrika leben. Die Pygmäen sind die älteste bekannte Bevölkerungsgruppe der äquatorialen und tropischen Wälder Afrikas. Die kleine Körpergröße und die hellbraune Hautfarbe sind charakteristisch für diese Menschen. Davon leitet sich auch ihr Name ab. ‘pygmaios’ ist altgriechisch und bedeutet soviel wie ‘eine Faust kurz’. Die durchschnittliche Körpergröße liegt zwischen 145 cm und 150 cm. Auch heute sind sie noch im Urwald beheimatet und leben hauptsächlich von der Jagd, der Fischerei und von Waldfrüchten. Aufgrund der Nutzung des Urwaldes durch die anderen Menschen ist der tra- ditionelle Lebensraum dieser Gesellschaft stark gefährdet. Von der meisten übrigen Bevölkerung werden die Pygmäen diskriminiert und teilweise sogar als Leibeigene gehalten. Um die Pygmäen ranken sich schon seit der duden.de MENSCHENRECHTSLAGE Die Bemühungen der Regierung die Menschenrechte einzuhalten werden generell eher als sehr gering eingestuft. Das Töten, Schlagen und Vergewaltigen von Zivilisten durch bewaffnete Gruppen oder das Plündern und Niederbrennen von Dörfern machen dem Land zu schaffen. Die lokalen Bevölkerungen werden von diesen bewaffneten Gruppe erpresst, bedroht und misshandelt. Angeblich, lt. verschiedenen Berichten, befinden sich auch 12-jährige Kinder unter den bewaffneten Gruppen. Die Presse- und Meinungsfreiheit wird hier auch sehr kritisch beurteilt. Es kommt immer wieder vor, dass JournalistInnen eingeschüchtert und bedroht werden, zudem sind die Gefängnisbedingungen auch alles andere als einfach. 2009 wurden zahlreiche ZivilistInnen während kriegerischen Konflikten von Kämpfern verletzt oder getötet. Sicherheitskräfte, die solche Straftaten begingen, blieben straffrei. Es herrscht eine allgemein kritische Sicherheitslage und daher ist es für Menschenrechtsorganisationen und humanitäre Hilfsorganisationen sehr schwierig genaue Angaben zu Opfer- und Verletztenzahlen zu machen. Im Report von ‘Amnesty International’ 2010 wird angegeben, dass der Glaube an Hexerei weit verbreitet ist. Jene, die der Hexerei verdächtigt werden, werden lt. Report häufig gefoltert und einer grausamen, unmenschlichen Behandlung ausgesetzt oder gar getötet. Nach dem Kinderhilfswerk der UNICEF mussten zwischen 1999 und 2007 etwa 47 % der Kinder zwischen fünf und vierzehn Jahren Arbeit verrichten. Wegen der Verbreitung von AIDS gibt es zudem an die 100.000 Aids-Waisen im Land, diese müssen zum größten Teil auch selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Durch die allgemein große Armut sind auch viele Familien auf das Zusatzeinkommen ihrer Kinder angewiesen. Der Kinderhandel ist ein weiteres großes Problem. Die zentralafrikanische Republik gilt als Ausgangs- als auch Zielland von Kinderhandel. Die UNICEF hat ein Projekt zur Reintegrierung ehemaliger Kindersoldaten in die Gesellschaft ins Leben gerufen. 88