3 Allgemeine Mikrobiologie und ­Ökologie 3.2.2 Bestandteile einer Bakterienzelle Staphylokokken Streptokokken Diplokokken (oben mit Kapsel) medi-learn.de/6-bio2-5­ Abb. 5: Kokken 3 Stäbchen kommaförmig Schrauben Abb. 6: Stäbchen und Schrauben medi-learn.de/6-bio2-6­ obligat Enzyme der Atmungskette Zytoplasma Zytoplasmamembran Nukleoid fakultativ Plasmid Haftpilus Sexpilus Speicherstoffe Geißel 70SRibosomen Schleimkapsel Abb. 7: Aufbau Bakterienzelle medi-learn.de/6-bio2-7­ 18 Die Übersichtszeichnung in Abb. 7, S. 18 zeigt die obligaten und fakultativen Bestandteile einer Bakterienzelle, die in den folgenden Unterkapiteln näher erläutert werden. Der Aufbau der Zellwand bei gramnegativen und grampositiven Bakterien wird im Kapitel 3.2.6, S. 24 behandelt. 3.2.3 Genetische ­Organisation ­einer ­Bakterienzelle Im Gegensatz zu Eukaryonten haben Bakterienzellen keinen Zellkern, sondern ein Nukleoid (Kernäquivalent). Hier liegt die bakterielle DNA ohne schützende Kernmembran und frei von Histonproteinen vor (vgl. Zellkern Biologie 1, Abschnitt 1.4). Der genetische Code (vgl. Biologie 1, Abschnitt 2.1.3) ist bei Bakterien etwas anders als bei Eukaryonten, da zum Teil andere Codons für die Aminosäuren codieren. Bakterien besitzen nur ein Chromosom, in dem die genetische Information in Form von haploider, doppelsträngiger DNA gespeichert ist. Dieses Chromosom ist ringförmig, relativ kurz und bietet daher nur Platz für ca. 1000 Gene. Die Gene liegen größtenteils singulär vor. Im Falle einer Mutation kommt es also oft zu einem Ausfall des betreffenden Gens, da der Defekt nicht durch ein intaktes Allel kompensiert werden kann (da die bakterielle DNA ja haploid ist). Ein weiterer Unterschied zu eukaryontischen Zellen besteht darin, dass die bakterielle DNA keine Introns besitzt. Hier liegen nur Exons vor, weshalb auch das Spleißen der hnRNA entfällt (vgl. mRNA-Reifung Biologie 1, Abschnitt 2.1.6). Wie sind nun diese Gene auf dem bakteriellen Chromosom angeordnet? Die Gene liegen überwiegend in Funktionseinheiten (Operons) vor. Ein Operon besteht aus Strukturgenen und Kontrollelementen. Die Regulation ist relativ simpel: Über die Kontrollelemente wird die Ablesung der Strukturgene gesteuert.